DE266674C - Maschine zur Herstellung drahtgebundener und durch Leisten verstärkter Kistenbretter - Google Patents

Description

KAISERLICHES

PATENTAMT.

PATENTSCHRIFT

-' M 266674 KLASSE 38 d. GRUPPE

WILLIAM HEALY in CHICAGO, V. St. A.

Die Erfindung betrifft eine Maschine zur Herstellung drahtgebundener und durch Leisten verstärkter Kistenbretter, bei welcher im Gegensatz zu den bisher gebräuchlichen Maschinen dieser Art eine Mehrzahl von Führungspaaren auf einem gemeinsamen Gestell angeordnet sind, und zwar liegen bei der neuen Maschine die Führungspaare einander paarweise derart gegenüber, daß die eine Führung, eines Paares

ίο höher liegt als die andere Führung des gleichen Paares. D. h. die Führungen sind aus der bisher allgemein gebräuchlichen Horizontalanordnung herausgehoben und legen wesentlich nach aufwärts gerichtete Ebenen fest.

An und für sich ist es nun in vielen Zweigen der Technik bekannt, eine Mehrzahl von Arbeitsmitteln o. dgl. auf einem gemeinsamen Maschinengestell anzuordnen. Es soll daher auch im vorliegenden Patent die Anordnung zweier oder mehrerer Führungen auf einem gemeinsamen Gestell bei Drahtbundmasehinen nicht allgemein unter Schutz gestellt werden. Mit der oben angegebenen besonderen Lagerung dieser Mehrzahl von Führungen auf dem gemeinsamen Gestell ergibt sich jedoch die für die wirtschaftliche Ausnutzung der Maschine sehr erhebliche Tatsache, daß die vier Führungen je zweier Führungspaare in den Handbereich eines einzigen, am Aufgabeende der Maschine stehenden Arbeiters gebracht werden, so daß eine Verdoppelung der Drahtbundkistenmaschinen ohne nennenswerte Mehrkosten und ohne Vermehrung des Bedienungspersonals, also eine Herabsetzung der Herstellungskosten der Kistenrohstücke, erreicht wird. Eine derartige Anordnung mehrerer Führungspaare in Verbindung mit den Drahtbindevorrichtungen auf einem gemeinsamen Gestell allein soll den Gegenstand dieses Patentes bilden.

Eine beispielsweise Ausführungsform einer derartigen Maschine, bei welcher die Führungspaare in zueinander parallelen, senkrechten Ebenen liegen und nach den Maschinenseiten zu für die Drahtbindevorrichtungen offen sind, ist in den Zeichnungen veranschaulicht, in welchen bedeutet:

Fig. ι eine Ausführungsform der neuen Maschine in Endansicht,

Fig. 2 einen horizontalen Schnitt nach der Linie 2-2 der Fig. 1.

Fig. 3 veranschaulicht im Grundriß den Schaltmechanismus auf der Oberseite der Maschine, durch' den die Zuführungsvorrichtung für das Kistenmaterial gesteuert wird.

Fig. 4 ist eine schaubildliche Darstellung eines Satzes von durch Draht zusammengebundenen Kistenbrettern.

Bei der auf der Zeichnung dargestellten Maschine bedeutet A das Maschinengestell, welches mit Seitenteilen α versehen ist, die durch horizontale Rahmstücke a¹, a² und durch eine Antriebswelle B verbunden sind, welche letztere eine Riemenscheibe nebst Kuppelung b von beliebiger Art trägt. Ein Handhebel b¹ dient zum Anlassen und Ausschalten der Maschine.

Die Leistenführungen C für die Rohstücke jeder Kiste sind übereinander auf einer Seite der mittleren Längsachse der Maschine an-

geordnet, und ähnliche Führungen D befinden sich ebenfalls übereinander auf der entgegengesetzten Seite.

Die Führungen C sind von den Führungen D durch vertikale Gestellteile E getrennt, woran die Führungen einstellbar befestigt sind. Die Führungen bestehen aus Winkeleisen, und jede derselben besitzt eine ihr vorgelagerte Platte F, welche sich gegen die Außenseite

ίο der Kistenbretter ι legt und die Leisten 2 in den Führungen hält, da das Material für die Kisten in einer vertikalen Ebene bewegt wirxl. Die Klammermechanismen G können bekannter Bauart sein und sind in horizontaler Richtung gegenüber den Leistenführungen angeordnet. Diese Klammermechanismen sitzen an vertikalen Trägern H, welche auf entgegengesetzten Seiten der Führungen angeordnet sind und das Rahmstück a¹ mit dem Rahmstück α² verbinden. Die Klammermechanismen werden durch Kreuzköpfe oder Balken J betrieben, welche in senkrechter Lage auf entgegengesetzten Seiten der Maschine angeordnet sind, und die in Schlitzen der Rahmstücke a¹ und «² gleiten, wenn die Maschine sich im Betrieb befindet. Die Zuführungsvorrichtungen g für den Draht 3 zur Herstellung der Klammern sind von beliebiger Konstruktion und werden in der üblichen Weise durch Klinken g¹ bewegt, welche von den Kreuzköpfen I getragen werden. Die Bindedrähte 4 werden von Vorratsspulen beliebiger Form entnommen.

Zum Antrieb der Kreuzköpfe / ist eine durch die Mitte der Maschine sich erstreckende, vertikal stehende Welle / vorgesehen, welche in Lagern der Rahmstücke a¹, a²· drehbar gelagert ist. Diese Welle befindet sich zwischen den beiden Sätzen von Leistenführungen. Die Welle / ist an ihrem oberen Ende durch Exzenter j und Exzenterstangen j¹ mit den Enden der Kreuzköpfe / verbunden, wodurch die Drehbewegung der Welle / in eine hin und her gehende Bewegung der Kreuzköpfe umgesetzt wird. Die Welle / ist durch ein Kegelrad K mit der Antriebswelle B verbunden, so daß alle vier Klammereintreibvorrichtungen von einer Welle aus in Tätigkeit gesetzt werden.

Zur Zuführung der Kistenbretter entlang

den Führungen dienen Transportketten L, von denen je eine für jede Leistenführung vorgesehen ist. Die Transportketten L sind mit Zähnen versehen, welche sich in die äußere Fläche der Kistenbretter eindrücken, indem sie die Bretter vorschieben. Die Transportbänder oder -ketten befinden sich unmittelbar hinter den Klammereintreibern und werden .. von Kettenrädern I getragen, die auf senkrechten Wellen I¹ sitzen, welche in dem Rahmengestell der Maschine gelagert sind.

Der Antrieb für die gezahnten Transportketten L besteht aus den Schalträdern I², die fest auf den oberen Enden der Wellen I¹ sitzen, wie aus Fig. 3 ersichtlich ist. Die Klinkenarme I^s sitzen lose auf den Wellen I¹ und sind mit der Exzenterstange /⁴ verbunden, so daß sie hin und her bewegt werden. Die Klinken I⁵ auf den Armen I³ stehen in Eingriff mit der Verzahnung der Schalträder /² und erteilen den Ketten L eine schrittweise Bewegung in der durch die Pfeile in Fig. 2 angedeuteten Richtung. Die Exzenterstange Z⁴ wird durch einen Kurbelarm J? an dem oberen Ende der Welle / bewegt, wobei die Anordnung so getroffen ist, daß die Kistenbretter vorgeschoben werden, während die Klammerbilde- und Eintreibvorrichtungen vom Arbeitsstück zurückbewegt werden. Die Klammern werden eingetrieben, während sich die Bretter in Ruhe befinden, d. h. während der Rückbewegung der Schaltklinke P.

Die Maschine kann auf verschiedene Art benutzt werden. Beispielsweise können die Bretter im voraus an den Verstärkungsleisten in irgendeiner Art befestigt werden, und die Kistenbretter mit Leisten können dann von Hand in die Enden der Führungen eingelegt werden. Der die Maschine bedienende Arbeiter wird das eingesetzte Kistenbrett mit Leisten, und zwar je eines an jeder Seite, vorschieben, bis die ersten Klammern darin eingetrieben sind, worauf die vorderen Bretter mit Leisten das jeweilig frisch an den Bindedraht angeschlossene Brett mit Leisten durch die Maschine ziehen. Der Arbeiter kann ohne weiteres die Doppelmaschine allein bedienen. Durch die beschriebene Maschine werden zwei Kisten mit einander zugekehrten Innenseiten ihrer Wände gleichzeitig gebunden, und' die vertikalen Ebenen, in denen die Bretter der beiden Kisten transportiert werden, befinden sich so dicht nebeneinander, daß es für das Bedienungspersonal praktisch ebenso leicht ist, eine solche Doppelmaschine zu bedienen wie eine einfach wirkende Maschine. Durch die Maschine können also zwei Kisten ebenso schnell zusammengebunden werden wie bei den sonst üblichen Maschinen eine einzige. Wenn das Kistenbrett im voraus an den Verstärkungsleisten befestigt ist, bedarf es keiner Distanzklötze, da die Längskanten der Kistenbretter ohnehin die Verstärkungsleisten im gehörigen Abstande zu halten gestatten. Es können aber selbstverständlich Distanzklötze irgendeiner Form benutzt werden, wenn man dieses wünscht.

Da der Druck der Klammereintriebvor- Ϊ15 richtungen an einer Seite der Maschine dem Druck der entsprechenden Vorrichtungen an der anderen Seite entgegenwirkt, wird die Beanspruchung der Maschine herabgesetzt. Bei den gebräuchlichen Maschinen ist der Schlag der schweren Klammereintreiber nach abwärts gerichtet und überträgt sich mitunter sehr

heftig auf den Boden, auf welchem' die Maschine steht. Durch die Ausrüstung der Maschine mit zwei einander entgegenwirkenden Klammereintreibern wird dieser Ubelstand beseitigt.

Claims (2)

1. Patent-An Sprüche:

   i. Maschine zur Herstellung drahtge-ίο bundener und durch Leisten verstärkter Kistenbretter, bei welcher die Bretter und Leisten auf zwei parallelen Leistenführungen an Drahtbindevorrichtungen vorbeigeführt werden, welche mittels Klammern die Bindedrahte und die Leisten an den Brettern befestigen, dadurch gekennzeichnet, daß sie mit vorzugsweise in zueinander parallelen und senkrechten Ebenen angeordneten, einander gegenüberliegenden Führungspaaren für je zwei Kistenrphstücke und entsprechend angeordneten Drahtbindevorrichtungen versehen ist, derart, daß die beiden zu einem Kistenrohstück gehörigen Führungen in verschiedenen Höhenlagen, alle vier Führungen aber am Aufgabeende der Maschine in der Reichweite einer einzigen Bedienungsperson liegen.
2. 2. Maschine nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die Drahtbindevorrichtungen für beide Führungspaare in einer gemeinsamen Ebene gegenüberliegend angeordnet sind und gleichzeitig gegenläufig angetrieben werden, so daß sich ihre Stoßwirkungen auf das Maschinengestell beim Eintreiben der Klammern gegenseitig aufheben.

   Hierzu 1 Blatt Zeichnungen.