DE2659587B2 - Form für einen Formheizbalg zur Luftreifenherstellung - Google Patents

Description

Die Erfindung betrifft eine Form zum Pressen und Vulkanisieren eines beidendig offenen, zu seiner äquatorialen Mittelebene im wesentlichen symmetrischen Formheizbalges zur Luftreifenherstellung nach dem Oberbegriff von Patentanspruch 1.

Formheizbälge zum Vulkanisieren von Luftreifen in Form- und Vulkanisierpressen können entweder als hochelastische, lediglich an ihrem Umfangsrand eingespannte Membran (DE-OS 17 79 997) oder aber als beidendig offener Balg in Form eines Rotationsdrehkörpers ausgebildet sein. Zum Herstellen eines Luftreifens durch Vulkanisation wird der Formheizbalg mit seinen beiden axialen Enden in die Vulkanisierpresse eingespannt und nach dem Einbringen des Reifenrohlings durch Einleiten eines Druckfluides zu einem den Reifeninnenraum ausfüllenden Torus verformt. Zur Vermeidung von Lufteinschlüssen zwischen der Außenwand des Formheizbalges und der Reifeninnenwand sind am Formheizbalg äußere Rippen oder nutförmige Profilierungen vorgesehen, die eine Strömung der ggf. teilweise eingeschlossenen Luft vom Laufstreifenbereich des Reifens in Richtung auf die Wülste ermöglicht.

Zur Herstellung von Formheizbälgen sind Vulkanisierformen bekannt, bei denen zwischen einem inneren Formkern und zwei gegeneinander bewegbaren äußeren Formschalen der Balgrohling zum einen Formheizbalg vulkanisiert wird. Bei diesen bekannten Formen sind die Außenflächen des inneren Formkernes glatt und in den äußeren Formschalen Profilierungen zum Herstellen von Vertiefungen im Formheizbalg vorgesehen. Bei der Herstellung von Heizbälgen mit derartigen Formen, bestehend aus einem inneren Formkern mit glatter Außenfläche und zwei äußeren Formschalen mit profilierten Innenwänden, ergab sich zwangsläufig im mittleren Bereich des Balges ein durch die Trennfuge der beiden Formschalen gebildeter Umfangsgrat. Um zu vermeiden, daß dieser Umfangsgrat eine entsprechende Ringnut in der Innenwand des herzustellenden Luftreifens im Bereich der besonders hoch beanspruchten Laufffläche ergibt, mußte bisher der Grat in einem besonderen Bearbeitungsvorgang abgeschliffen werden. Das Abschleifen von Gummi ist jedoch bekanntermaßen langwierig und führt zwangsläufig zu Schleifspuren und zur Zerstörung der glatten angrenzenden Oberflächen des Balges. Gerade in diesem mittleren glatten Bereich werden die Bälge bei der Reifenvulkanisation jedoch am höchsten auf Dehnung beansprucht, so daß die durch das Abschleifen des Grates entstandenen Schwächezonen zu einer relativ frühzeitigen Zerstörung der Bälge durch Undichtigkeiten führten. Darüber hinaus erforderte das Einarbeiten der Profilierungen in die Innenwände der beiden Formschalen einen hohen technischen Aufwand und speziell für diesen Zweck konzipierte Werkzeugmaschinen (US-PS 31 59 082).

Aufgabe der Erfindung ist es, eine Form zum Pressen und Vulkanisieren von Formheizbälgen der eingangs genannten Art aufzuzeigen, mit der Formheizbälge ohne den nachteiligen Umfangsgrat hergestellt werden können und die eine vereinfachte Bearbeitung der profilierten Formflächen auf Werkzeugmaschinen ermöglicht.

Diese Aufgabe wird erfindungsgemäß durch die kennzeichnenden Merkmale des Patentanspruchs 1 gelöst. Die mit der erfindungsgemäß ausgebildeten Form hergestellten Bälge weisen nach der Vulkanisation einen äußeren Umfangsgrat sowie an ihren Innenflächen die vorzugsweise als Rippen ausgebildeten Profilierungen auf. Durch einfaches Umstülpen des Balges nach dem Vulkanisieren, wie es beispielsweise bei Schläuchen (DE-AS 14 79 836) oder bei Treibriemen (DE-OS 23 59 216) bekannt ist, erhält der Formheizbalg seine endgültige Gestalt mit nach innen weisendem — unschädlichem — Umfangsgrat und den Profilierungen an den Außenflächen.

Ein Ausführungsbeispiel der Erfindung wird im folgenden ausführlich beschrieben. Es zeigt

F i g. 1 eine schematische Darstellung einer Formund Vulkanisierpresse für Formheizbälge;

F i g. 2 die beiden Formschalen der Presse nach F i g. 1 in geschlossener Stellung;
F i g. 3 den inneren Formkern der Presse nach Fig.¹.; Fig. 4—6 einen Formheizbalg vor seinem Umstülpen (F i g. 4), während des Umstülpvorganges (F i g. 5) und nach dem Umstülpen (F i g. 6).

Bei der in Fig. 1 dargestellten Presse ist am oberen Teil eines Gestells 1 eine nach unten offene Formschale 2 angeordnet. Eine untere Formschale 3 sitzt auf einer Platte 4, die an einem Kolben 5 eines Zylinders 6 befestigt ist. Der Zylinder 6 hat Anschlüsse für eine Druckflüssigkeit. Bei geöffneter Presse gemäß Fig. 1 wird in einer der Formschalen 2, 3, z. B. in der oberen Formschale 2, ein Formkern 7 befestigt, dessen Außenfläche auf zumindest einem Teil seiner Breite in Fig.3 im einzelnen dargestellte Profilrippen 71 aufweist. Die Innenwände der Formschalen 2 und 3 sind glatt.

Auf die Formschale 3 wird ein Ring 8 aus vulkanisierbarem Kautschuk gelegt und der Zylinder 6 unter Druck gesetzt. Die untere Formschale 3 zusammen mit dem Kautschukring 8 werden von der Platte 4 angehoben, bis die beiden Formschalen 2 und 3 geschlossen sind (F i g. 2). Durch diese Schließbewegung wird der Kautschukring 8 unter Materialverformung in einen Formraum 9 zwischen der Innenwand der Formschalen 2,3 und der Außenwand des Formkerns 7 hineingedrückt. Durch Einleiten von heißem Fluid in Kanäle 21,31 erfolgt die Vulkanisation des verformten Ringes zu einem Formheizbalg 10. Nach dem Vulkanisieren werden die Formschalen 2, 3 geöffnet und der Formheizbalg 10 zusammen mit dem Formkern 7 aus der Presse herausgenommen. An der Außenfläche des Formheizbalges 10 befindet sich ein Umfanggrat 11, der der Trennebene 23 zwischen den Stößen der geschlossenen Formschalen 2, 3 entspricht (F i g. 2). Die Innenfläche des Formheizbalge5 10 weist Nuten 12 auf, die den

Profilrippen 71 des Formkerns 7 entsprechen.

Der Formheizbalg 10 wird wie ein Socken umgestülpt, so daß sich nach dem Umstülpen der Umfangsgrat 11 im Inneren und die Nuten 12 an seiner Außenfläche befinden (F i g. 6). Die Profilrippen 71 auf dem Formkern 7 sind geradlinig und von beliebiger Länge, Abstand, Verlauf und Höhe.

Hierzu 2 Blatt Zeichnungen

Claims (2)

Patentansprüche:

1. Form zum Pressen und Vulkanisieren eines beidendig offenen, zu seiner äquatorialen Mittelebene im wesentlichen symmetrischen Formheizbalges zur Luftreifenherstellung, bei der eine Wand des dem Formheizbalg entsprechenden, von einem inneren Formkern und zwei gegeneinander bewegbaren äußeren Formschalen begrenzten Formhohlraumes Profilierungen zum Herstellen von Vertiefungen im Formheizbalg aufweist, dadurch gekennzeichnet, daß die Profilieoingen an der äußeren Oberfläche des Formkernes (7) angeordnet sind.

2. Form nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die Profilierungen aus Profilrippen (71) bestehen.