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Verfahren und Vorrichtung zum Prägen einer Profilierung an der in plastischem Zustand befindlichen Umfangszone eines toroidförmigen Körpers, insbesondere eines Luftreifens
Die Erfindung betrifft ein Verfahren und eine Vorrichtung zum Prägen einer Profilierung an der in plastischem Zustand befindlichen Umfangszone eines toroidförmigen Körpers m'it Hilfe von in radialer Richtung gegen den Ringkörper gedrückten starren sektorförmigen Formteilen mit radialen Vorsprüngen, welche den Hohlräumen in der gewünschten Profilierung der Umfangszone entsprechen.
Insbesondere ist das erfindungsgemässe Verfahren für die Herstellung der Profilierung am Laufmantel von Luftreifen bestimmt, die mit ringförmigen Bewehrungseinlagen versehen sind, welche zwischen der Karkasse und dem Laufmantel liegen und zur Versteifung des Laufmantels in Längs-und Querrichtung dienen. Die Breite dieser ringförmigen Bewehrungseinlagen ist praktisch gleich der Breite des Laufmantels.
Die Bewehrungseinlagen müssen eine hohe Zugfestigkeit haben, damit sie den vom Aufblasdruck verursachten Längsspannungen standhalten können, und ferner eine sehr geringe, d. h. praktisch vernachlässigbare Dehnbarkeit aufweisen.
Es ist darüber hinaus sehr wichtig, dass diese Bewehrungseinlagen in bezug auf die Wülste des Luftreifens vollkommen symmetrisch sind, weil bei nicht vollkommener Einhaltung dieser Bedingung der Luftreifen während des Abrollens auf der Fahrbahn die Tendenz hat, das Rad, an dem er befestigt ist, senkrecht zur Richtung des Abrollens in dem einen oder andern Richtungssinn mit einer Kraft zu verschieben, die schon bei einer nur wenige Millimeter betragenden Unsymmetrie der Bewehrungseinlage erhebliche Werte annimmt.
Um einen Luftreifen mit einer ringförmigen Bewehrungseinlage herzustellen, welche die vorstehend angegebenen Merkmale aufweist, ist während aller Arbeitsvorgänge bei der Reifenherstellung eine hohe Arbeitsgenauigkeit erforderlich, insbesondere während des Ausformens und des Vulkanisierens, bei dem die verschiedenen Bestandteile des Reifens in den endgültigen Zustand gebracht und zusammengefügt werden.
Bei einer bekannten Prägevorrichtung der eingangs angegebenen Art wird die gesamte Aussenfläche des Reifens mit Hilfe von mehreren radial beweglichen sektorförmigen Formteilen ausgeformt, von denen jede einen Reifensektor sowohl am Umfang als auch an den Seitenflächen umschliesst. Dabei ergeben sich jedoch sehr wesentliche Nachteile. Während desSchliessens der Form müssen die ebenen, radial gerichteten Formteilflächen mit Reibung an den Seitenflächen des Reifens gleiten, wodurch schon bei geringfügigen Unterschieden der an den beidenSeitenwänden wirksamen Reibungskoeffizienten und Drücke eine unsymmetrische Deformation des Reifens auftritt. Ferner liegt auf den unteren Formflächen der beweglichen Formteile zusätzlich das Reifengewicht auf, so dass auch die wirksamen Drücke nicht gleich sind.
Die aus den geschildertenGründen beim Schliessen der Form verursachte unsymmetrische Deformation des Reifens hat zur Folge, dass sich der Reifen beim Prägevorgang nicht symmetrisch bezüglich der mittleren Ebene derForm in der Form befindet, so dass das noch nicht vulkanisierte Laufband nicht genau zentriert ist. Die Abwicklungen der beiden zwischen je einem Seitenrand des Laufbandes und dem zugeordneten Wulst liegendenReifenflächen sind daher verschieden gross. Daraus folgt einSteifigkeitsunterschied auf beidenSeiten des Laufbandes, da dieCordfädenderBewehrungslagenverschiedene Winkel einnehmen sowie einedynamische Unwucht und daher eine Schwingung in bezug auf die Drehachse des laufenden Reifens. Ausser-
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dem ergibt sich eine unregelmässige Abnutzung des Reifens.
Ein weiterer Vorschlag, eine Form mit einem Oberteil und einem Unterteil anzuwenden, welche di Gestalt eines geschlossenen Ringes haben, und diese Form durch eine Reihe von dem Laufmantel zugeord neten Formsektoren zu ergänzen, führte ebenfalls zu keinem befriedigenden Ergebnis. Die erforderliche nach innen gerichtete Verschiebungsbewegung dieser Sektoren wird nach diesem Vorschlag unmittelbé nach dem Einbringen des Rohreifens in den unteren Formabschnitt durch die Absenkbewegung des obere Formabschnittes zum unteren hin bewirkt.
Auf diese Weise werden zwar schädliche Auswirkungen eine Längung oder Winkelverschiebung der die ringförmige Bew ehrungseinlage bildenden Cordfäden vermied er weil der Durchmesser des Rohreifens zur Ausformung des Laufmantelprofils nicht mehr vergrössert werde muss, doch wird auch hier der Nachteil einer fehlerhaften Anpassung des Reifens an die Form nicht be seitigt.
Das erfindungsgemässe Verfahren zum Prägen einer Profilierung an der in plastischem Zustand bE findlichen Umfangszone eines toroidförmigen Körpers mit Hilfe von in radialer Richtung gegen den Ring körper gedrückten starren sektorförmigen Formteilen mit radialen Vorsprüngen. welche den Hohlräume in der gewünschten Profilierung der Umfangszone entsprechen, vermeidet die geschilderten Nachteile un ist dadurch gekennzeichnet, dass der toroidförmige Körper zwischen starren Oberflächen, deren Gesta] der gewünschten Endgestalt der Seitenflächen des toroidförmigen Körpers entspricht, eingelegt wird, wo bei nur die Umfangszone des toroidförmigen Körpers frei gelassen wird, und dass sodann lediglich gege diese UmfangszonesektorförmigeFormteile gedruckt werden,
bis dertoroidförmigeKörper an seiner Aussen seite vollständig von starren Oberflächen umschlossen ist.
Während der von aussen nach innen gerichteten Zusammenpressung der Umfangszone eines toroidför migen Hohlkörpers, insbesondere Luftreifens, wird vorteilhaft die gesamte Innenfläche des hohlen toroid förmigen Körpers, gegebenenfalls unter Vermittlung eines in diesen Körper eingelegten toroidförmige Vulkanisierbalges, vor dem Prägen in an sich bekannter Weise unter einen Druck gesetzt, der höher is als der normale Luftdruck, wobei das Andrücken der sektorförmigen Formteile unter einem Druck erfolgt der niedriger ist als der an der Innenfläche des hohlen toroidförmigen Körpers wirksame Druck.
Zum gleichen Zweck kann alternativ auch in direkter Berührung mit der Innenfläche des Ringkörper ein Druckmedium eingeleitet werden, dessen Druck natürlich ebenfalls höher sein muss als der an de Aussenseite des Ringkörpers wirksame Prägedruck.
Es sei erwähnt, dass bei einer bekannten Prägevorrichtung schon ein Vulkanisierbalg verwendet wird der in einen bereits vollständig in eine zweiteilige (äquatorial in bezug auf den Reifen geteilte) Forn eingeschlossenen Hohlkörper hinein abgerollt und unter Druck gesetzt wird und die Aufgabe hat, die Lauf bandzone radial nach aussen in die Vertiefungen der Form hineinzupressen und das Profil in den Reifen zi prägen, wobei natürlich die Cordfäden unvermeidbar mindestens vorübergehend gedehnt werden und hie bei auch verzerrt werden können.
Demgegenüber wird der erfindungsgemäss verwendete Vulkanisierbalj in den Hohlkörper während des Anlegens der Seitenflächen desselben an die beiden ringförmigen Formab schnitte eingebracht und vor dem Anlegen der sektorförmigen Formteile an die Laufbandzone des Hohl körpers unter Druck gesetzt, um diese Laufbandzone gegen den von diesen Formteilen bei ihrem Anleger an den Hohlkörper ausgeübten Prägedruck unverschiebbar abzustützen und nur ein festes Widerlager fil die Laufbandzone zu bilden, so dass sich beim Prägen des Profils die in der Laufbandzone des Hohlkörper liegenden Cordfäden weder dehnen noch verzerren.
Um den schon ausgeformten Ringkörper zu vulkanisieren bzw. zu härten, wird die Form aussen mi einem Heizmedium umgeben, das muter einem Druck steht, der höher ist als der vorstehend erwähnt Druck. Im Falle eines hohlen RmgKörpers wird überdies das erhitzte Druckmedium auch direkt in den In' nenraum des Ringkörpers oder in den Innenraum eines in diesen hohlen Ringkörper gegebenenfalls einge- legten aufblasbaren Kernes bzw. Balges eingeleitet.
Ein weiteres Ziel der Erfindung besteht darin, eine Vorrichtung zur Durchführung des vorstehend beschriebenen Verfahrens zu schaffen. Die erfindungsgemässe Vorrichtung ist im wesentlichen gekennzeich- net durch eine Form, die aus zwei in sich geschlossenen ringförmigen Formabschnitten besteht, zwischen denen sich ein dritter ringförmiger Formabschnitt befindet, der aus mehreren Ringsektoren zusammengesetzt ist, welche an ihrer Innenfläche radiale Vorsprünge aufweisen, die den Vertiefungen der an der Umfangszone des toroidförmigen Körpers herzustellenden Profilierung entsprechen,
und durch eine Einrich- tung zum gegenseitigen Nähern und Entfernen der in sich geschlossenen ringförmigen Formabschnitte sowiE durch eine Einrichtung zum gleichzeitigen Verschieben aller Ringsektoren in radialer Richtung nach derr Einschliessen des toroidförmigenKörpers zwischen den beiden in sich geschlossenen ringförmigen Formabschnitten.
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Die Erfindung soll nun unter Bezugnahme auf die Zeichnungen an Ausführungsbeispielen genauer erläutert werden. Fig. l zeigt im Längsschnitt eine Vulkanisiereinheit für Luftreifen, die schon mit einem Heiz- oderVulkanisierbalg versehen sind ; diese Vulkanisiereinheit ist mit einer Einrichtung zur Ausübung der Erfindung ausgestattet. Fig. 2 ist eine Seitenansicht der Vulkanisiereinheit nach Fig. l, wobei Einzelteile der Vorrichtung weggebrochen sind. Fig. 3 ist ein in Längsrichtung verlaufender Teilschnitt durch die Vulkanisiereinheit nach Fig. 1. Fig. 4 ist eine Draufsicht auf die Vulkanisiereinheit nach Fig. l in offenem Zustand. Fig. 5 zeigt eine Einzelheit der Vulkanisiereinheit mit einem Vulkanisierbalg und einer Vorrichtung zur Ausübung des erfindungsgemässen Verfahrens.
Fig. 6 zeigt schliesslich eine Einzelheit einer weiteren Vulkanisiereinheit mit einem Vulkanisierbalg, die ebenfalls mit einer erfindungsgemässen Vorrichtung versehen ist.
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Druckmedium versehen ist. Innerhalb des Zylinders 3 befindet sich ein verschiebbarer Kolben 5, dessen Kolbenstange 6 an ihrem oberen Ende eine kreisförmige Platte 7 trägt, auf welcher der untere Abschnitt 8 und der mittlere Abschnitt 9 einermehrteiligenForm zusammengebaut werden. Der untere Formabschnitt 8 hat eine in sich geschlossene ringförmige Gestalt, wogegen der mittlere Abschnitt 9 in eine Vielzahl von Sektoren unterteilt ist, von denen jeder an seiner Innenfläche mit Vorsprüngen versehen ist, welche den Hohlräumen der gewünschten Profilierung des auszuformenden Laufmantels entsprechen.
Die Sektoren 9 sind auf Supports 10 angeordnet, von denen jeder mit zwei seitlichen Führungen 11 und mit einer zwischen diesen Führungen 11 liegenden Schrägfläche 12 versehen ist (vgl. Fig. 3). In Berührung mit derSchrägfläche 12 liegt zwischen jedem Paar von Führungen 11 eine zweiteSchrägfläche bzw. Schrägplatte 13, die mitHilfe eines Tragringes 14 am Rahmen 1 montiert ist.
Der obere Abschnitt 15 der Form hat ebenfalls die Gestalt eines in sich geschlossenen Ringes und wird von einer Platte 16 getragen, die an der Innenseite des Deckels 17 des Behälters 2 angeordnet ist. Der Deckel 17 ist am unteren Teil eines Querbalkens 18 befestigt, der an beiden Enden mit Gelenkzapfen 19 versehen ist. Diese Gelenkzapfen lagern am oberen Ende je eines Hebels 20, der seinerseits am andern Ende mittels eines Gelenkzapfens 21 mit einem als Kurbel dienenden Zahnrad 22 verbunden ist. Die Wellen der beiden Zahnräder 22 sind in Lagern 23 und 24 des Rahmens 1 gelagert.
An beidenSeiten der Vulkanisiereinheit ist eine mit dem Rahmen 1 verbundene Platte 25 angeordnet, die einen vertikalen Führungsschlitz 26 und eine geneigte Führungskante 27 bildet (vgl.
Fig. 2), auf welcher eine Rolle 28 abrollen kann, die drehbar auf einem der Gelenkzapfen 19 sitzt.
Die Platten 25 sind je mit einer zweiten vertikalen Führung 29 ausgestattet, in der eine zweite, am Deckel 17 angebrachte Rolle 30 geführt ist.
Die Zahnräder 22 können in beiden Richtungen über je ein Ritzel 31 angetrieben werden, das seinerseits mit einem weiteren Ritzel 32 in Eingriff steht. Jedes Ritzel 32 ist auf eine Welle 33 aufgekeilt, auf der auch ein Schneckenrad 34 sitzt, das über eine Schnecke 36 vondemreversierbaren Motor 35 angetrieben wird.
Um den Laufmantel 1 des teilweise vorgeformten Reifens 37, in den bereits ein Vulkanisierbalg 38 eingesetzt worden ist, auszuformen bzw. zu prägen, wird zunächst durch die Öffnung 4 des Zylinders 3 Druckmedium eingelassen, wodurch der Kolben 5 bis zum oberen Ende des Zylinders getrieben wird und dabei die Platte 7 anhebt, welche den unteren Abschnitt 8 und den mittleren Abschnitt 9 der Form trägt. Dabei werden die einzelnen Sektoren des mittleren Formabschnittes 9 in radialer Richtung vom unteren Formabschnitt 8 wegbewegt. Sodann wird der Rohreifen 37 auf den unteren Formabschnitt 8 aufgelegt und die Zahnräder 22 werden über die Schnecke 36 und die Zwischenräder 34,32, 31 mitHilfe des Motors 35 angetrieben, um die Gelenkzapfen 21 aus der in Fig. 2 dargestellten obersten Lage in die unterste, dem Sockelteil des Rahmens 1 am nächsten liegende Lage zu bringen.
Durch die Drehung der Zahnräder 22 wird der von den Hebeln 20 und dem Querbalken 18 gebildete Mechanismus und dadurch auch der Deckel 17 um die Gelenkzapfen 19 derart verschwenkt, dass der Deckel 17 in eine horizontaleLage gelangt ; dieseSchwenkbewegung wird durch dieRollen 28 mitgesteuert, die auf denSchrägführungen 27 hinaufrollen. Der Deckel 17 wird nun in weiterer Folge der Drehung der Zahnräder 22 abgesenkt und bleibt dabei stets parallel zu sich selbst. Die Absenk- bèwegung wird durch die Rollen 28 mitgesteuert, die nunmehr in den vertikalen Führungsschlitzen 26
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hinunterrollen sowie durch die Rollen 30, die sich in den vertikalen Führungen 29 nach unten bewegen.
Der sich gemeinsam mit dem Deckel 17 absenkende obere Formabschnitt 15 erfasst den oberer Wulst des Reifens und drückt diesen nach unten, so dass der Reifen in feste Berührung mit dem unterer Formabschnitt 8 gelangt. In diesem Zeitpunkt wird in den Vulkanisierbalg Druckmedium eingelassen, Die sich weiterhin nach unten bewegende Platte 16 übt auf die Platte 7 und auf die an dieser Platte abgestützten Teile einen Druck nach unten aus, der höher ist als der Druck des Mediums unter dem Kolben 5, so dass der Kolben verschoben und dieses Medium durch die Öffnung 4 des Zylinders 3 ir den Druckmediumbehälter zurückgetrieben wird.
Beim Absenken der Platte 7 verschieben sich die Schrägflächen 12 längs der feststehenden schrägen Platten 13, was zu einerradialeriverscbiebungs- bewegung derFormsektoren 9 führt, so dass die an der Innenfläche dieser Sektoren vorgesehenen Form- vorsprünge prägend in den Laufmantel des Rohreifens eindringen. in diesem Zeitpunkt kommt der Dekkel 17 in Berührung mit der Oberkante der zylindrischen Wandung des Behälters 2 und schliesst die Form gegen denAussenraum ab, so dass nun die Vulkanisation des Reifens nach Einlassen von zusätzlichen Druckmedium in den Vulkanisierbalg 38 zwecks Erhöhung des Gegendruckes an der Innenseite des Reifens in üblicher Weise erfolgen kann, indem in den Innenraum des Behälters 2 komprimierter Damp : eingeleitet wird.
Um denausvulkanisiertenLuftreifen aus der Form zu entnehmen, werden die vorstehendbeschriebenei Bewegungen der Einzelteile nach dem Auslassen des Dampfes aus dem Behälter 2 und des Druckmedium : aus dem Vulkanisierbalg 38 in umgekehrter Reihenfolge durchgeführt.
Fig. 5 stellt als weiteresAusführungsbeispiel der Erfindung eineVulkanisierpresse dar, bei welcher de : Vulkanisierbalg einen Bestandteil der Presse bildet.
Der untere Abschnitt 40 und der mittlere Abschnitt 41 der Form werden aus einer kreisförmige Platte 39 zusammengesetzt. Der untere Formabschnitt 40 hat die Gestalt eines in sich geschlossener Ringes, wogegen der mittlere Formabschnitt 41 wieder in eine Vielzahl von Sektoren unterteilt ist, die je an ihrer Innenfläche mit radialen Vorsprüngen versehen sind, welche den Hohlräumen der herzustellenden Profilierung des Laufmantels entsprechen. Die Formsektoren 41 sind an Supports 42 montiert von denen jeder seitliche Führungen 43 und eine Schrägfläche 44 zwischen diesen Führungen 4 aufweist. In Berührung mit jeder Schrägfläche 44 ist zwischen den beiden Führungen 43 fest eine schräge Platte 45 angeordnet, die von einem am Rahmen der Presse befestigten Tragring 46 getragen wird.
Der obere Formabschnitt 47 wird von einer Platte 48 getragen, welche ihrerseits an de Innenseite des Deckels 49 des Vulkanisierbehälters 50 montiert ist. Im mittleren Teil der Platte 4 !
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wird von einem in der Zeichnung nicht dargestellten Zylinder betätigt.
In einer Mittelbohrung der Kreisplatte 39 ist ein Zylinder 52 angeordnet, der sich nach unter erstreckt und in seinem Boden eine Öffnung für den Einlass des vulkanisierenden Mediums aufweist. Zwi- schen dem unteren Formabschnitt 40 und dem Zylinder 52 ist der verdickte Rand 53 eines biegsamen Vulkanisierbalges 54 eingeklemmt. Die Platte 39 kann samt den darauf montierten Teile mit Hilfe eines in der Zeichnung nicht dargestellten Kolbens nach oben geschoben werden.
Um den Laufmantel eines zumindest teilweise vorgeformten Luftreifens 55 auszuformen, wird die Platte 39 zunächst angehoben, damit sie in die in der Zeichnung dargestellte Lage kommt, wobei aucl die Formsektoren 41 vom unterenFormabschnitt 44 radial entfemtwerden. Sodannwird der Luftreifen auf den unteren Formabschnitt 40 aufgelegt und die Platte 48 samt Deckel 39 werden ge schwenkt und abgesenkt, wie dies in Verbindung mit demAusführungsbeispiel nach den Fig. l - 4 beschrie' ben worden ist. Sodann wird der Stössel 51 nach unten verschoben, und sobald der obere Formabschnit 47 während seiner Absenkbewegung auf den oberen Reifenwulst auftrifft, wird durch die im Boden de Zylinders 52 vorgesehene Öffnung Druckmedium eingelassen.
Dieses Druckmedium schiebt den im Zylinder 52 befindlichen Vulkanisierbalg 54 nach oben und bewirkt, dass sich der mittlere Teildiese Vulkanisierbalges an das untere Ende des Stössels 51 anlegt. Während sich der obere Formabschnitt 4' dem unteren Formabschnitt 44 nähert, wird der Stössel 51 mehr und mehr nach oben zurückgezo' gen, so dass sich der Vulkanisierbalg 54, beginnend vom eingespannten Rand her allmählich immermeh an die Innenseite des Luftreifens anlegen kann.
Sobald die Unterseite der Platte 48 zur Berührung mi der Oberfläche der Formsektoren 41 und ihrer Supports 42 gelangt, befinden sich die Wülste des Rei fens in einem definierten gegenseitigen Abstand und der Reifen steht in Berührung mit der Innenfläche de Formabschnitte 40 und 47.
Bei ihrer weiteren Abwärtsbewegung drückt die Platte 48 die Platte 39 und die von dieser Platte getragenen Teile mit einem Druck nach unten, der stärker ist als der Druck, der von dem Druckmediun
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unter dem Kolben ausgeübt wird, welcher die Platte 39 angehoben hat, so dass dieses Druckmedium gezwungen ist, wieder über die Zuleitung abzuströmen. Beim Absenken der Platte 39 gleiten die Schrägflächen 44 längs der schrägen Platten 45, was eine radial einwärts gerichtete Bewegung der Formsektoren 41 zur Folge hat, wodurch die radialen Vorsprünge an den Innenseiten dieser Formsektoren in die Oberfläche des Laufmantels eindringen und die Form vollständig schliessen.
In diesem Zeitpunkt kommt auch der Deckel 49 in Berührung mit der Oberkante des Behälters 50, wodurch die Form gegen den
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seite des Rohreifens zu erhöhen, und durch Einleiten von komprimiertem Dampf in den Behälter 50.
Nach dem Vulkanisieren wird der Reifen aus der Form herausgenommen, indem die vorstehend beschriebenen Bewegungsvorgänge in umgekehrter Reihenfolge wiederholt werden, wobei der Vulkanisierbalg 54 aus dem Inneren des Reifens herausgenommen wird, indem er mit Hilfe des Stössels 51 in den Zylinder 52 gestossen wird.
Fig. 6 zeigt ein weiteres Ausführungsbeispiel der Erfindung mit einer Vulkanisiereinheit, die einen gegenüber der Ausführung nach Fig. 5 abgewandelten Vulkanisierbalg aufweist.
Auf einer Kreisplatte 56 sind wieder ein unterer Formabschnitt 57. und ein mittlerer Formabschnitt 58 angeordnet. Der untere Formabschnitt 57 hat die Gestalt eines geschlossenen Ringes, wogegen der mittlere Formabschnitt 58 wieder aus einer Vielzahl von Sektoren besteht, die an ihrer Innenfläche mit radialen Vorsprüngen versehen sind. Die Formsektoren 58 sind an Supports 59 montiert, von denen jeder seitliche Führungen 60 und eine Schrägfläche 61 zwischen diesen Führungen 60 aufweist. In Berührung mit jeder Schrägfläche 61 befindet sich zwischen den Führungen 60 eine schräge Platte 62, die mit Hilfe eines Tragringes 63 am Pressenrahmen befestigt ist.
Die Platte 56 ist am oberen Ende einer hohlen Kolbenstange 64 montiert, in der eine zweite Kolbenstange 65 verschiebbar ist, welche ihrerseits am oberen Ende eine Scheibe 66 trägt. Der verdickte obere Rand eines Vulkanisierbalges 67 ist zwischen der Scheibe 66 und einem Ring 68 eingeklemmt, während der verdickte untere Rand dieses Balges zwischen einer Platte 69, die mit der Platte 56 verbunden ist, und einem Ring 70 eingeklemmt ist.
In Fig. 6 ist ferner ein zylindrischer Behälter 71 erkennbar, der sich aber nur während der Einführung des Vulkanisierbalges in den Luftreifen 72 in der dargestellten Lage befindet.
Um denLaufmantel eines zumindest teilweise vorgeformtenLuftreifens 72 auszuformen bzw. profilgebend zu prägen, wird die Platte 56 in ihre obere, in der Zeichnung dargestellte Lage gebracht, wobei die mittleren Formsektoren 58 in schon beschriebener Weise vom unteren Formabschnitt 57 radial entfernt werden und die Scheibe 56 so weit nach oben geschoben wird, dass der Vulkanisierbalg 67 eine zylindrische Gestalt annimmt. Sodann wird der Rohreifen 72 teleskopartig auf den Vulkanisierbalg 67 aufgeschoben, bis sein unterer Wulst zur Berührung mit dem unteren Formabschnitt 57 kommt. Hernach wird auch der zylindrische Behälter 71 teleskopartig auf den Balg 67 aufgeschoben und nach unten gedrückt, bis sich seine Unterkante an den oberen Wulst des Rohreifens anlegt.
Sodann wird die Scheibe 66 allmählich abgesenkt und zugleich wird durch eine in der Zeichnung nicht dargestellte Öffnung Druckmedium in den Balg 67 eingelassen, wodurch der Balg an der Innenseite des Behälters 71 gleitend sich allmählich in den Reifen 72 hineinwölbtundsichandesseninnenseite an- legt. Sobald der Balg 67 vollständig an der Innenseite des Reifens 72 anliegt, wird der Behälter 71 abgenommen und der Deckel derVulkanisiereinheit geschwenkt und abgesenkt, wie dies schon im Zusammenhang mit der Vulkanisiereinheit nach den Fig. l'- 4 beschrieben worden ist.
Während der Deckel der Vulkanisiereinheit abgesenkt wird, kommt die obere Formhälfte, die am Deckel befestigt ist, mit dem oberen Wulst des Reifens in Berührung und drückt diesen nach unten, bis er einen vorgegebenen Abstand vom andern Wulst erreicht. In diesem Zeitpunkt wird in den Vulkanisierbalg 67 zusätzliches Druckmedium eingelassen, das dem Druck entgegenwirkt, der unmittelbar nachher von den Formsektoren 58 auf den Laufmantel ausgeübt wird, wenn nämlich diese Sektoren infolge der Absenkung der Platte 56 und des Gleitens der Schrägflächen 61 an den schrägen Platten 62 radial nach innen bewegt werden.
Sobald die Form vollkommen geschlossen ist, wird in den Vulkanisierbalg 67 zusätzliches Druckmedium eingelassen, um den Druck im Inneren des Vulkanisierbalges zu erhöhen, worauf die Vulkanisation in der schon beschriebenen Weise erfolgt.
. Zur Entnahme des vulkanisierten Reifens aus der Form werden die vorstehend beschriebenen Bewegungsvorgänge in umgekehrter Reihenfolge wiederholt. In dieser zweiten Arbeitsphase ist jedoch der Behälter 71 nicht mehr erforderlich.
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Es versteht sich, dass die konstruktiven Einzelheiten der Vorrichtungen, welche die radiale Verschi bung der mittleren Sektoren der Form steuern, ohne Abweichung vom Grundgedanken der Erfindung vs schiedentlich variiert werden können. Ferner ist es nicht unbedingt erforderlich, innerhalb des Ringki pers, der formgebend geprägt werden soll, einen aufblasbaren Balg vorzusehen, wenngleich im Falle v normalen Luftreifen die Verwendung eines solchen Kernes empfehlenswert ist. Bei schlauchlosen Reilt die praktisch luftdicht sind, braucht beispielsweise ein solcher Kern nicht verwendet zu werden. In a
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Ferner kann sich derVulkanisiervorgang auf jene Fläche beschränken, an der eine Profilierung ausg formt werden soll, beispielsweise im Falle der Runderneuerung eines abgenutzten Reifens durch einen neu Laufmantel.
Das erfindungsgemässe Verfahren bietet erhebliche Vorteile gegenüber dem bisher angewandten Vs fahren. Da der Reifen oder sonstige Ringkörper zunächst zwischen zwei parallelen Formabschnitten eing schlossen wird, welche nicht die Umfangszone des Ringkörpers erfassen, an der eine Profilierung ausg formt werden soll, bleibt diese Umfangszone zunächst vollkommen unbeeinflusst, weil sie bis zum vol ständigenschliessen der Form vollkommen frei liegt. Das Schliessen der Form erfolgt durch radiale Kor pression, so dass tangentiale Beanspruchungen der Umfangszone vollständig vermieden werden. Wenn d Druckmedium in den Luftreifen eingelassen wird, kann sich dieser vollständig frei und symmetrisch in b zug auf seine Mittelumfangsebene einstellen.
Da es auch nicht mehr notwendig ist, den Aussendurchme ser des Luftreifens zu vergrössern, wird bei Luftreifen, die mit ringförmigen Bewehrungseinlagen verseh sind, die Möglichkeit unregelmässiger Verzerrungen infolge einer Längung und/oder Winkelverschiebu der Cordfäden der Bewehrung ausgeschlossen. DieBewehrungseinlagen können praktisch von vornherein n dem endgültigen Durchmesser hergestellt werden.
PATENTANSPRÜCHE :
1. Verfahren zum Prägen einer Profilierung an der in plastischem Zustand befindlichen Umfangszone eines toroidförmigen Körpers mit Hilfe von in radialer Richtung gegen den Ringkörper gedrückten starr, sektorförmigen Formteilen mit radialen Vorsprüngen, welche den Hohlräumen in der gewünschten Prof lierung der Umfangszone entsprechen, dadurch gekennzeichnet, dass der toroidförmige Körp (37 ; 56 : 72) zwischen starren Oberflächen (8, 15 ; 40, 47 ; 57), deren Gestalt der gewünschten Endgesu der Seitenflächen des toroidförmigen Körpers entspricht, eingelegt wird, wobei nur die Umfangszone d toroidförmigen Körpers frei gelassen wird, und dass sodann lediglich gegen diese Umfangszone sektorfö migeFormteile (9 ; 41 ;
58') gedrückt werden, bis der toroidförmige Körper an seiner Aussenseite vollstäi dig von starren Oberflächen umschlossen ist.
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Vulkanisierbalges (38 ; 54 ; 67), vor dem Prägen in an sich bekannter Weise unter einen Druck geset wird, der höher ist als der normale Luftdruck, wobei das Andrücken der sektorförmigen Formteile (9 : 4 58) unter einem Druck erfolgt, der niedriger ist als der an der Innenfläche des hohlen toroidförmigen Kc pers wirksame Druck.