DE2644515C3 - Verfahren zum Formen und Vulkanisieren eines Gürtel-Radial-Reifens - Google Patents
Verfahren zum Formen und Vulkanisieren eines Gürtel-Radial-ReifensInfo
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- B29D—PRODUCING PARTICULAR ARTICLES FROM PLASTICS OR FROM SUBSTANCES IN A PLASTIC STATE
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- B29D30/06—Pneumatic tyres or parts thereof (e.g. produced by casting, moulding, compression moulding, injection moulding, centrifugal casting)
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Description
Die Erfindung betrifft ein Verfahren zum Formen und w
Vulkanisieren eines Gürtel-Radial-Reifens gemäß dem Oberbegriff des Anspruchs 1.
Ein derartiges Verfahren ist durch die DE-AS 13 601 bekannt. Beim bekannten Verfahren wird der
Druck im Blähkörper infolge eines an das Schließen der « Form angepaßten Druckregelvorgangs gegebenenfalls
erniedrigt. In der bekannten Anordnung erfolgt die Druckerniedrigung vor dem Schließen der Form mit
Hilfe eines Fühlglieds nur zu dem Zweck, eine im Verhältnis zur Pressenschließbewegung zu rasch erfol-(ende
Drurksteigerung zu korrigieren.
Es ist ferner aus der GB-PS 11 90 748 ein Verfahren zum Formen und Vulkanisieren eines Reifens bekannt,
bei dem ein zylindrischer Reifenrohling über einen aufblasbaren Blähkörper einer Vulkanisierpresse abge- t><
senkt und der Reifenrohling durch Aufblasen des Blähkörpers auf einen Anfangsdruck gedehnt wird,
während die Form der Vulkanisierpresse in eine teilweise geschlossene Stellung gebracht wird und der
Reifenrohling unter einem höheren Vulkanisierdruck im Blähkörper weiter gedehnt und vulkanisiert wird. Dabei
erfolgt die Steuerung des Aufblasvorgangs mittels einer Nockensteuerung nach einem vorgegebenen Programm.
Bei diesem Verfahren erfolgt eine Druckerniedrigung nur, soweit eine Druckveränderung zur
Einhaltung des vorgegebenen Druckanstiegs notwendig ist
Es ist fetner aus der US-PS 38 59 015 ein Verfahren
zum Herstellen eines Gürtel-Radial-Reifens aus einem
zylindrischen Reifenrohling mit schrägliegenden Cordgürteln bekannt, bei dem ein Gürtel-Radial-Reifen-Rohling
von üblicher Zylindergestalt über den aufblasbaren Vulkanisier-Heizbalg in eine gebräuchliche Reifenformpresse
geschoben wird, bis der untere Reifenwulst des Reifenrohlings auf dem unteren Wulstsitz der Presse
aufsitzt und bei dem dann im Heizbalg ein Fülldruck bis zu einem ersten Druckniveau vor dem und während des
unvollständigen Schließens der Presse gegeben wird und der Fülldruck erhöht wird, während die Presse
weiter geschlossen wird, bis der Reifenrohling eine etwa kreisringförmige U-Form angenommen hat und die
Presse vollständig geschlossen wird, bevor zum endgültigen Formen und Vulkanisieren des Reifens die
Presse mit dem erforderlichen höheren Druck beaufschlagt und geheizt wird. Bei dieser Anordnung wird der
Heizbalg lediglich auf einen gegebenen Druckwert aufgeblasen, damit der Reifen vor dem Schließen der
Form ausreichend gedehnt wird, jedoch vor dem Schließen der Presse nicht auf einen Druck, der größer
ist als der Druck, bei dem der Reifen sich auf die beim Schließen der Presse erwünschte Größe ausgedehnt hat.
Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, ein Verfahren der eingangs genannten Art derart auszubilden,
daß ein auf einer gebräuchlichen Diagonalreifen-Aufbautrommel aufgebauter Reifenrohling eines Gürtel-Radial-Reifens
vulkanisiert werden kann, ohne daß S-förmige Verlagerungen der Radialcordfäden unter
den Gürteln des fertigen Reifens auftreten.
Diese Aufgabe wird erfindungsj, .-maß durch die
kennzeichnenden Merkmale des Anspruchs 1 gelöst.
Durch die Anwendung des erfindungsgemäß vorgesehenen höheren Zwischendrucks in der teilweise
geschlossenen Stellung der Form bis zur Streckung der Cordfäden der Radial-Karkasse in praktisch genaue
Radiallage wird gegenüber den bisherigen Verfahren ein verbessertes Pantographieren erhalten, so daß die
bisher beanstandeten S-förmigen Verlagerungen der Radialcordfäden unter dem Gürtel des fertigen Reifens
nicht mehr auftreten. Das Pantographieren der Gürtellagen ist dabei in bekannter Weise mittels einer dünnen
Schmiermittelschicht, beispielsweise aus Zinkstearat, möglich, die über die Karkassen und/oder Seitenwandelemente
gestrichen wird, bevor die Gürtel- und Laufflächenelemente angebracht werden, wobei nur im
Mittelbereich der Karkasse eine schmiermittelfreie Zone verbleibt, in welcher die Laufflächenteile an der
Karkasse befestigt sind.
Vorteilhafte Ausbildungen des erfindungsgemäßen Verfahrens sind Gegenstand der IJnteransprüche.
Die Erfindung wird anschließend anhand eines Ausführungsbeispiels beschrieben. Es zeigt
Fig. 1 eine Ansicht eines bekannten Gürtel-Radial-Reifens;
Fig. 2A einen Querschnitt längs der Linie 2-2 in Fig. 1, der einen Abschnitt unter dem Laufstreifen bei
weggenommener Innenauskleidung wiedergibt; die
Radialkarkasse zeigt eine S-förmige Verbiegung der Cordfäden;
Fig.2B den gleichen Abschnitt wie Fig.2A bei
einem Gürtel-Radial-Reifen, der nach dem erfindungsgemäßen
Verfahren geformt und vulkanisiert worden ist;
F i g. 3 den Reifen nach F i g. 1 in Radialansicht nach dem Wegschneiden einiger Schichten; man erkennt die
Radialkarkasse über der zwei schrägverlaufende Gürtellagen liegen;
Fig.4 einen Querschnitt durch einen Teil einer
Reifenpresse.
Nach den F i g. 1 bis 4 besitzt ein Reifen 10 eine
Radialkarkasse 12 und darüber schrägverlaufende Gürtellagen 14 und 16 und eine Lauffläche 18. Der is
Reifen 10 wird zunächst als insgesamt zylinderförmiger
Reifenrohling TB(F i g. 4) aufgebaut.
F i g. 2A zeigt die Ausbildung von S-förmigen Verbiegungen der Radialcordfäden 12a, was zu
Ungleichförmigkeiten des fertigen Reifens führen kann; 2ü diese Erscheinung wird durch Anwendung des erfindungsgemäßen
Verfahrens beseitigt F i g. 2B zeigt, wie die Radialcordfäden Mb gleichmäßig verteilt unter
einem Winkel von 0° gegenüber der Achse des Reifens 10 angeordnet sind, wenn der Reifen 10 nach dem 2ί
erfindungsgemäßen Verfahren in der Reifenpresse geformt und gedehnt wird.
In F i g. 4 sind die wichtigsten Teile einer Reifenvulkanisierpresse
19 schematisch wiedergegeben. Die Reifenvulkanisierpresse 19 besitzt eine obere Formschale 20 so
und einen damit zusammenwirkenden unteren Formteil 22. Ein aufblasbarer Heizbalg 24 befindet sich zwischen
den Formabschnitten und ist so eingespannt, daß er eine fluidsichere Abdichtung zwischen einer Nabenplatte 26
und einem Spannring 29 an seinem oberen Ende und >r>
einem unteren Wulstring 30 und einer Ringscheibe 32 an seinem unteren Ende bildet Der Spannring 29 sitzt
abnehmbar in einem oberen Wulstring 28, der seinerseits in der oberen Formschale 20 angeordnet ist.
Ein Nabenteil 34 ist in einer unteren zentralen Mechanik w 35 angeordnet An dem Nabenteil 34 sind schematisch
eine Einlaßlei.ung 36 und eine Auslaßleitung 38 für ein Medium zur Herbeiführung von Über- und Unterdruck
angedeutet. Eine von der zentralen Mechanik 35 zu betätigende Welle 40 hebt das Nabenteil 34 so weit nach «
oben, daß der Heizbalg 24 im nicht aufgeblasenen Zustand durch die Wulste des Reifenrohlings TB geführt
werden kann. Oberhalb der oberen Formschale 20 befindet sich eine obere Heizplatte 42 und unterhalb des
unteren Formteils 22 eine untere Platte 44. Die r>o
Reifenvulkanisierpresse 19 ist auf einer Fundamentplatte 46 angebracht die von einem Rahmen 48 gehalten
wird.
Zunächst ist der obere Formpressenabschnitt, der aus
der Formschale 20 und dem Wulstring 28 besteht, « angehoben und zur Seite geführt. Der Heizbalg 24 ist
nicht aufgeblasen und ist von der Welle 40 und der Nabenplatte 26 so weit angehoben, daß der zylindrische
Reifenrohling /ßso weit abgesenkt werden kann, daß »ein unterer Wulst an dem unteren Wulstrir<g 30 anliegt. w>
Nun wird die obere Formschale 20 gesenkt, wobei die Nabenplatte 26 gesenkt wird, nachdem der Wulstring 28
auf den Spannring 29 trifft und bis der Wulstring 28 auf dem oberen Wulst des Reifenrohlings TB aufliegt.
Normalerweise beginnt man, bevor der obere Wulst des *>'<
Reifenrohlings TB mit dem Wulstring 28 zusammentrifft, mit dem Aufblasen des Heizbaigs 24 durch ein
Druckfluid, etwa durch Druckluft, oder häufiger durch Dampf, der durch die EinlaOleitung 36 zugeführt wird;
der Heizbalg 24 dehnt sich innerhalb des Reifenrohlings TB aus. Das Aufblasen des Heizbalges 24 beginnt vor
dem Schließen oder während des Schließens der Reifenvulkanisierpresse 19.
Die Zuführung von Druckfluid in den Heizbalg 24 und das Absenken der oberen Formschale 20 wird
fortgesetzt, und die den Heizbalg 24 umgebende Luft wird durch eine Entlüftung 50 weggeführt
Der Druck in dem Heizbalg 24 wird erhöht bis zum Erreichen eines ersten Druckniveaus, während die
Reifenvulkanisierpresse 19 weiter geschlossen wird. Für das erste Druckniveau hat sich ein Wert von etwa
1,73 bar als besonders zweckmäßig erwiesen.
Die Druckerhöhung wird fortgesetzt bis zum Erreichen eines zweiten Druckniveaus, während die
Reifenvulkanisierpresse 19 ihre Schließbewegung fortsetzt Die Gürtellagen 14 und 16 führen eine
Scherenbewegung aus und dehnen sich in Umfangsrichtung prakt'rch vollständig aus, wenn der Druck auf
dieses zweite Druckniveau angeh ;en wird. Der Reifenrohling TB hat jetzt praktisch den vollen
Durchmesser erreicht der von der Reifenvulkanisierpresse 19 umfaßt wird.
Das zweite Druckniveau wird bei teilgeöffneter Reifenvi/Ikanisierpresse 19 während einer Zeitspanne
aufrechterhalten, die ausreicht die Gürtellagen 14 und 16 gedehnt zu halten, während der Cord der
Radialkarkasse 12 unter den Gürtellagen 14 und 16 sich streckt, bis er mit der Reifenachse einen Winkel von
praktisch 0° einschließt (vgl. die F i g. 2B und 3).
Als günstigste Zeitspanne hat sich eine Zeit von 5 bis 10 see ergeben und als günstigstes zweites Druckniveau
ein Druck von etwa 2,07 bar.
Nach Ablauf der genannten Zeitspanne und bei noch teilgeöffneter Reifenvulkanisierpresse 19, wird der
Druck in dem Heizbalg 24 von dem zweiten Druckniveau durch Ablassen von Druckmedium durch
die Auslaßleitung 38 ungefähr auf den Wert des Di ticks
im ersten Druckniveau gesenkt; die Reifenvulkanisierpresse 19 kann jetzt um den Reifenrohling TB herum
gesr Jossen werden.
F i g. 4 zeigt den Reifenrohling TB in seinem zu einem etwa U-förmigen Ring gedehnten Zustand etwa zur Zeit
der Druckabsenkung vor dem Schließen der Reifenvulkanisierpresse 19.
Nach dem Absenken des Drucks im Heizbalg 24 etwa auf den Wert des Drucks im ersten Druckniveau wird
die Reifenvulkanisierpresse 19 vollständig geschlossen.
Dann wird durch die Einlaßleitung 36 der Dampf mit höherem Formgebungs- und Vulkanisierdruck eingeführt,
und der Reifenrohling TB erhält zwischen den Formschalen 20 und 22 seine endgültige Gestalt
Die Reifenvulkanisierpresse 19 wird bis zum Absenken des Drucks etwa auf den Wert des Drucks im ersten
Druckniveau etwa 15C bis 180 mm weit offen gehalten.
Die Reifenvulkanisierpresse 19 kann im Verlaufe der oben beschriebenen Verfahrensschritte fortlaufend
weiter geschlosser werden, man kann den Schließvorgang aber auch un.erbrechen, bis der Druck zu dem
ersten niedrigeren Wert zurückgekehrt ist, und dann weiter schließen.
Der zum Vulkanisieren angewandte Dampfdruck kann bei etwa 12,4 bar liegen; die Temperatur erreicht
einen dem Dampfdruck entsprechenden Wert
Claims (5)
1. Verfahren zum Formen und Vulkanisieren eines Gürtel-Radial-Reifens, bei dem ein zylindrischer
Reifenrohling mit durch Winkelverschiebung ihrer schräg zur Umfangsrichtung verlaufenden Cordfäden
in Umfangsrichtung dehnbaren Gürtellagen über einen aufblasbaren Blähkörper einer Vulkanisierpresse
abgesenkt und der Reifenrohling durch Aufblasen des Blähkörpers auf einen Anfangsdruck
auf die gewünschte Abmessung gedehnt wird, während die Form der Vulkanisierpresse in eine
teilweise geschlossene Stellung gebracht wird, der Druck in dem Blähkörper vor dem Schließen der
Form erniedrigt wird und der Reifenrohling unter stärkerer Wärmezufuhr und einem höheren Vulkanisierdruck
in dem Blähkörper vulkanisiert wird, dadurch gekennzeichnet, daß der Reifenrohling
während des teilweisen Schließens der Form durch Aufblasen des Blähkörpers auf einen gegenüber
dem Anfangsdruck höheren Zwischendruck weiter gedcbnt und dieser Zwischendruck in der
teilweise geschlossenen Stellung der Form bis zur Streckung der Cordfäden der Radialkarkasse in
praktisch genaue Radiallage aufrechterhalten wird 2ϊ und das erwähnte Erniedrigen des Druckes im
Blähkörper vor dem Schließen der Form bis auf den Anfangsdruck erfolgt
2. Verfahren nach Anspruch I, dadurch gekennzeichnet, daß während des Erniedrigens des
Zwischendruckes auf den Anfangsdruck die Schalen der Form bis auf eine Weite von etwa 150 bis
180 mm geschlossen sind.
3. Verfahren nach den Ansprüchen 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, dau das Dehnen des
Reifenrohlings mii einem Anfangsdruck von etwa 1,72 bar im Blähkörper erfolgt
4. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, daß das Weiterdehnen des
Reifenrohlings mit einem Zwischendruck von etwa 2,06 bar erfolgt.
5. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 4, dadurch gekennzeichnet, daß das Weiterdehnen
unter dem Zwischendruck etwa 5 bis 10 Sekunden lang erfolgt. *'
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