DE3242241C2 - - Google Patents

Description

Die Erfindung bezieht sich auf eine Vulkanisiervorrichtung für Fahrzeugluftreifen mit den Merkmalen des Oberbegriffs des Patentanspruchs 1.

Durch die Abstandsveränderung der beiden genannten Teller ist es möglich, den biegsamen Balg zu strecken, wobei die beiden Teller auf ihren größten gegenseitigen Abstand bewegt werden, um so das Vulkanisat axial entfernen zu können. Bei der Vulkanisation hin­ gegen haben die beiden Teller ihren geringsten gegenseitigen Abstand eingenommen, damit der Balg bei etwa U-förmiger Gestalt die Innen­ fläche des Reifenrohlings beaufschlagen und somit den Rohling der Gestalt der äußeren Schale anpassen kann.

Bei den konventionellen Luftreifen liegen die Wulstpartien des Reifens mit ihren radial innenliegenden Flächen auf der Sitzfläche der Felge auf und zudem mit ihren seitlich außen liegenden Flächen am Felgenhorn an. Aus diesen Gründen werden diese Flächenbereiche des Reifenrohrlings mit Hilfe der genannten Schale genau abgeformt.

Die DE-OS 22 28 504 beschreibt eine Vorrichtung zum balglosen Vulkanisieren von konventionellen Reifenrohlingen. Es ist im Wulstbereich eine Anpreßvorrichtung mit einem segmentierten Ring vorgesehen, der im Bereich des Reifenwulstes eine durchgehende Lage aus elastomerem Material aufweist.

Aus der DE-OS 22 53 715 ist ebenfalls eine Vulkanisierform für konventionelle Reifen bekannt, die jedoch mit einem Heizbalg arbeitet. Es sind keine metallischen Ringe zum Abformen der Innenpartien der Wulste offenbart.

Der Erfindung liegt im wesentlichen die Aufgabe zugrunde, eine Vulkanisiervorrichtung für solche Luftreifen vorzuschlagen, bei denen neben den vorerwähnten Flächenbereichen des Reifenwulstes auch solche Flächenabschnitte kalibriert und genau auf Maß gebracht werden können, die sich im Bereich des Reifenwulstes an der dem Reifenhohlraum zugekehrten Stelle befinden.

Diese Aufgabe wird gemäß der Lehre des Patentanspruchs 1 gelöst.

Zweckmäßigerweise werden dabei die Teller über die Klemmstelle für den Balg radial nach außen, also im Durchmesser ver­ größert, um die so gebildete äußere Randpartie als abformende Fläche für die Innenseite der Reifenwulstpartie benutzen zu können. Darüber hinaus wird dieser im großen Durchmesser vergrößerte Randbereich der Teller mit Vorteil so ausgeführt, daß seine Wandstärke zum äußeren Durchmesser des Tellers hin allmählich abnimmt, um dadurch einen stufenlosen Übergang zwischen dem Teller einerseits und dem Balg andererseits in bezug auf die Innenfläche des Luftreifens herbeizu­ führen.

In der Zeichnung ist ein Ausführungsbeispiel der Erfindung darge­ stellt. Die

Abbildung zeigt einen senkrechten Teilschnitt durch eine Vulkanisierpresse, von der jedoch im wesent­ lichen nur die zur Erläuterung der Erfindung wichtigen Konstruktionselemente dargestellt sind.

Der herzustellende Luftreifen hat Wulstpartien a mit dem hierin in üblicher Weise vorgesehenen Kern b zur Verankerung der Karkasse c, die von einer Wulstpartie zur anderen geführt sind. Am äußeren Umfang befindet sich ein zugfester Gürtel d unterhalb des Lauf­ streifens e.

Zur Abformung der Außenfläche des vorgenannten Reifens bzw. seines Rohlings dient eine im Querschnitt im wesentlichen U-förmige Vulka­ nisierform 1, die vor allen Dingen am äußeren Umfang dem Lauf­ streifen e das Reifenprofil vermittelt, aber auch die Reifenseiten­ wände f und die Reifenwülste a bei 2 gestaltet.

Die Vulkanisierform 1 kann eine beliebige Konstruktion aufweisen. Sie kann mittig geteilt, aufklappbar, aber auch mit Ringteilen und radial verschiebbaren Segmenten ausgestattet sein. Zum Abformen des Reifenrohlings muß sie indessen die in der Zeichnung darge­ stellte Querschnittsform einnehmen.

Um die Innenfläche des Reifenrohlings abformen bzw. durch Beauf­ schlagung des Reifenrohlings von innen her den Rohling der Quer­ schnittskontur der Vulkanisierform 1 anpassen zu können, sind zwei in radialen Ebenen der Vulkanisierform angeordnete Teller 3, 4 vorgesehen, die an einer Stange 5 und einem Rohr 6 in der Weise befestigt sind, daß durch eine Relativbewegung der Stange 5 und des Rohres 6 der gegenseitige Abstand der beiden Teller 3, 4 verändert werden kann.

Auf einem Durchmesser, der kleiner ist als der lichte Durchmesser der Vulkanisierform 1 haben die beiden Teller 3, 4 einen Klemm­ ring 7 für die beiden Ränder des Gummibalges 8. Über diese Klemm­ stelle hinaus sind die beiden Teller 3, 4 aber noch im Durchmesser vergrößert. Dieser kreisringförmige Randbereich ist mit 13 be­ zeichnet. Er liegt bei 9 metallisch an der Vulkanisierform 1 an, hat darüber hinaus aber eine ringförmige Ausnehmung 10 und daran einen spitz auslaufenden Abschnitt 11, der die Teller 3, 4 am äußeren Umfang abschließt. An den einander zugekehrten Flächen im Bereich der Ausnehmung 10 haben die beiden Teller 3, 4 achs­ normale Flächen 12.

Die Ausnehmung und der Abschnitt 11 dienen zusammen mit den benachbarten Teilen der Vulkanisierform 1 zum Erfassen und Ab­ formen der Wulstpartien a, und zwar um ein Maß, das noch über die Wulstpartien a in Richtung auf die Laufflächenzone des Reifens hinausgeht, und zwar hervorgerufen durch den Abschnitt 11 der beiden Teller 3, 4.

Es versteht sich, daß durch eine geeignete Beaufschlagung der Stange 5 und des Rohres 6 die beiden Teller 3, 4 so gegen die Wulstpartien a gepreßt werden können, daß sie eine genaue Abformung dieser Reifenabschnitte bewirken können. Darüber hinaus ist der von dem Balg 8 umschlossene Raum in üblicher Weise mit einem Druckmittel­ anschluß versehen, um die Balgbeaufschlagung hervorrufen zu können.

Durch eine Abstandsverringerung der beiden Teller 3, 4 wobei in der gestrichelten Endstellung die beiden Flächen 12 zum gegenseitigen Anschlag kommen, kann nach erfolgter Vulkanisation das fertige Vulkanisat, also der fertige Reifen aus der Vulkanisierform ent­ fernt werden, wobei dann die Vulkanisierform 1 ebenfalls zur Frei­ gabe des Reifenrohlings geöffnet ist, wobei es sich versteht, daß der fertige Reifen durch Verformen in eine unrunde Gestalt ohne weiteres über die beiden Teller 3, 4 auch dann hinweggezogen, also abgezogen werden kann, wenn die beiden Teller 3, 4 ungeteilt sind.

Die gestrichelte Wiedergabe in der Zeichnung läßt die Stellung des Balges 8 und diejenige der beiden Teller 3, 4 erkennen, die alle diese Teile in der Ruhestellung einnehmen. In dieser Lage der beiden Teller 3, 4 liegen die achsnormalen Flächen 12 aneinander, zumindest aber nahe beieinander, während die am inneren Umfang gelegenen Bereiche der Abschnitte 13 ihren gegenseitigen Abstand vergrößern, um so bei entsprechendem gegenseitigem Abstand der eigentlichen Teller 3, 4 einen Aufnahmeraum für die Ringe 7 und den Balg 8 zu bilden.

Um den Einfluß der Teller 3, 4 auf die Innenfläche des Reifenroh­ lings verändern zu können, kann auch der Durchmesser der Teller 3, 4 z. B. durch Unterteilung in radial bewegbare Segmente ver­ änderbar gestaltet werden. Eine solche Ausbildung eröffnet auch die Möglichkeit, die Teller 3, 4 im Durchmesser zu verringern, wenn das Vulkanisat axial entfernt werden soll.

Claims (6)

1. Vulkanisiervorrichtung für Fahrzeugluftreifen mit einer geteilten, die Außenfläche des Reifens abformenden Schale und zwei axial zueinander bewegbaren Tellern zur Befestigung der Ränder eines zur Beaufschlagung der Innenfläche des Luftreifens dienenden Balges, dadurch gekennzeichnet, daß die Teller (3, 4) am äußeren Umfang einen kreisförmigen Randbereich (13) mit einander abgekehrten Flächen (10, 11), die zur Abformung der axial innenliegenden Rohlingswulstpartien (a) ausgebildet sind, aufweisen und aus Metall bestehen.

2. Vorrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die Randabschnitte (13) der beiden Teller (3, 4) an ihren einander abgekehrten Flächen mit einer Ausnehmung (10) für die eigentliche Rohlingswulstpartie (a) versehen sind und am freien äußeren Umfang einen sich zum freien Ende hin in der Wandstärke allmählich verringernden Rand (11) aufweisen.

3. Vorrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die Randabschnitte (13) zumindest an ihrem äußeren Umfang an ihren einander zugekehrten Flächen achsnormal verlaufen.

4. Vorrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß der Randabschnitt (13) sich an seinem äußeren Rand im Durchmesser derart verringert, daß seine Anlagefläche für den Balg einerseits in die Innenfläche für den Reifenrohling stufenlos übergeht.

5. Vorrichtung nach den Ansprüchen 1 und 4, dadurch gekennzeichnet, daß die Randabschnitte (13) lediglich am äußeren Umfang achsnormal verlaufen und sich ihr gegenseitiger Abstand zum Zentrum hin zur Aufnahme der Klemmstellen für den Balg (Ring 7) allmählich vergrößert.

6. Vorrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß der Außendurchmesser der Teller (3, 4) z. B. durch die Verwendung von Tellern aus oder mit radial verschiebbaren Segmenten veränderbar, insbesondere verkleinerbar ist.