DE2650398A1 - Verfahren und vorrichtung zum giessen oder spritzgiessen von insbesondere zwei- oder mehrteiligen schuhsohlen - Google Patents
Verfahren und vorrichtung zum giessen oder spritzgiessen von insbesondere zwei- oder mehrteiligen schuhsohlenInfo
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Description
Die Erfindung betrifft Verfahren und Vorrichtung zum Gießen oder Spritzgießen von zwei- oder mehrteiligen Formungen aus gieß-
bzw. spritz gießfähigem Werkstoff, insbes. von zwei- oder mehrschichtigen Schuhsohlen aus Polyurethan, vorzugsweise unter
gleichzeitigem Anformen an einen Schuhschaft, wobei die Sohlenteüe
in aufeinanderfolgenden Gieß- bzw. Spritztakten hergestellt und miteinander sowie ggf. mit dem Schuhschaft verbunden werden.
Für die Herstellung zweischichtiger, insbes. zweifarbiger Schuhsohlen
unter gleichzeitigem Anformen an einen Schuhschaft durch Gießen oder Spritzgießen sind Verfahren und Vorrichtungen verschiedener
Art bekannt. Nach dem Vorschlag der DT-PS 20 22 118 wird so vorgegangen, daß in einem ersten Spritzgießtakt eine dem Schuhschaft
Eingesandt« Modall· werden nach 2 Monaten, falls nicht zurUdcgefcgl)^}, φΓφτφΙ,φΙφαΟηφ/φβφη, insbesondere -Jurch fernspie.· ν Β·"3υΜί-.η schriftlicher
Bestätigung. — DI· In Rechnung gestellten Kosten lind mit Rechnungsdatum ohne Abzug tälllg. — Bei verspäteter Zahlung werden Bankzinsen berechnet
Gerichtsstand und Erfüllungsort Bremen. Bremer Bank, Bremen, Nr. 23100 28 · Die Sparkasse In Bremen, Nr. 1045355 - AIIg. Deutsche Credit-Anstalt, Bremen, Nr 202 598 · Postscheckkonto: Hamburg 33952-202
zugekehrte Sohlenschicht und darauffolgend die die Lauffläche bildende äußere Sohlenschicht angeformt wird.
Alternativ ist aber auch bereits bekannt, die Sohlenschichten in umgekehrter Reihenfolge herzustellen, indem zunächst die vom
Schuhschaft abliegende Sohlenschicht und dann die zwischen dieser und dem Schaft sich erstreckende Sohlenschicht durch
Gießen und anschließendes Formen hergestellt werden (DT-PS 22 41 493).
Bei dem vorstehend erläuterten Stand der Technik ist die zweischichtige
Sohle jeweils so ausgebildet, daß sich ein herabgezogener Sohlenrand der dem Schuhschaft zugekehrten Sohlenschicht etwa bis
auf die Ebene der Lauffläche erstreckt. Die Seitenfläche der äußeren bzw. unteren Sohlenschicht ist dadurch vollständig durch Werkstoff
der (Zwischen-OSohlenschicht überdeckt. Die Seitenfläche der Sohle
vermittelt dadurch den Eindruck einer einteiligen bzw. einfarbigen Gestaltung.
Die Erfindung befaßt sich mit mehrteiligen Formungen, insbesondere
Schuhsohlen, bei denen die einzelnen Sohlenteile, insbes. Sohlenschichten, nicht durch einen der verwendeten Werkstoffe überdeckt,
sondern bewußt und sichtbar gegeneinander abgegrenzt sind. Eine ' deutliche, unverwischte und fehlerfreie Abgrenzung zweier insbes.
unterschiedlich gefärbter Sohlenteile ist jedoch in der Praxis nicht ohne weiteres erzielbar.
Der Erfindung liegt demnach die Aufgabe zugrunde, Verfahren und Vorrichtung vorzuschlagen, durch die mehrteilige Formlinge, insbes.
mehrteilige Schuhsohlen durch Gießen oder Spritzgießen hergestellt
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werden können, wobei die unterschiedlichen Sohlenteile längs einer
vorgegebenen Trennungslinie deutlich und fehlerfrei gegeneinander abgegrenzt sind.
Zur Lösung dieser Aufgabe ist das erfindungsgemäße Verfahren
dadurch gekennzeichnet, daß an der Oberfläche der Sohle oder dergl.
im Bereich der Grenzlinie zwischen den Sohlenteilen quer zur Oberfläche gerichteter dünner bzw. filmartiger Materialaustrieb wenigstens
des zuerst hergestellten Sohlenteils während des Gießens bzw. Spritzgießens gebildet und nach dem Entformen der Sohle beseitigt wird.
Der Erfindung liegt; die Erkenntnis zugrunde, daß unsaubere Trennlinien
zwischen den unterschiedlichen Sohlenteilen vor allem dadurch
entstehen, daß der Werkstoff der ersten Sohlenschicht infolge hoher Viskosität während der Herstellung dieses ersten Sohlenteils in denjenigen
Bereich der Form eindringt, in dem anschließend der Formhohlraum für den zweiten Sohlenteil gebildet wird. Dadurch sind
gerade auf den äußeren Sichtflächen Rückstände des Werkstoffes des ersten Sohlenteils erkennbar. Durch den erfindungsgemäß vorgesehenen
bewußten Materialaustrieb wird ein Überwechseln von Werkstoff des einen Sohlenteils in den Bereich des anderen vermieden. Der Materialaustrieb
wirkt hier als eine die Fuge zwischen Formlingsteil und Formwandung überbrückende Barriere.
Der Austrieb kann durch entsprechend angeordnete und bemessene Stoßfugen zweier aneinander anschließender Formteile gebildet werden.
Es ist aber auch möglich, an der erforderlichen Stelle einer im übrigen durchgehenden Formwandung einen Spalt zur Aufnahme des Austriebs
anzubringen.
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In besonderer Weise ist nach einem weiteren Vorschlag auch die Gieß- bzw. Spritzgießform ausgebildet. Ein zu dieser Form
gehörender Bodenstempel ist ganz oder teilweise mit einer oben offenen Ausnehmung versehen, in die der Werkstoff für ein
Sohlenteil bzw. eine Sohlenschicht eingießbar ist. Die Ausnehmung wird durch einen ringsherumlaufenden Bund umschlossen, der
zugleich eine Stoßfuge zur Aufnahme von Materialaustrieb begrenzt.
Nachfolgend wird das erfindungsgemäße Verfahren anhand von Ausführungsbeispielen der Vorrichtung (Form) näher erläutert.
Es zeigt:
Fig. 1 einen Längsschnitt durch eine Gießform in einer
Phase während der Herstellung einer ersten Sohlenschicht,
Fig. 2 den f ersenseitigen Bereich der Gießform gem.
Fig. 1 bei vergrößertem Maßstab, während des Gießens der ersten Sohlenschicht,
Fig. 3 eine Darstellung entsprechend Fig. 2 während
der Herstellung der ersten Sohlenschicht,
Fig. 4 die Einzelheit gem. Fig. 2 und 3 während des
Gießens einer zweiten Sohlenschicht,
Fig. 5 eine Darstellung entsprechend Fig. 2 bis 4 während
des Formens der zweiten Sohlenschicht,
Fig. 6 eine Variante der Gießform gem. Fig. 1 bis 5 im
Längsschnitt in einer Phase während der Herstellung eines spitzenseitigen Sohlenteils,
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Fig. 7 einen Ausschnitt der Gießform gem.. Fig. 6 mit
einem alternativ gestalteten Detail,
Fig. 8 die Gießform gem. Fig. 6 während der Herstellung
des zweiten Sohlenteils,
Fig. 9 eine Einzelheit der Gießform gem. Fig. 6 und 8,
nämlich der Bodenstempel im Grundriß.
Die gezeigten Ausführungsbeispiele befassen sich mit der Herstellung
von mehrteiligen, nämlich zweiteiligen Schuhsohlen unter gleichzeitigem
Anformen an einen Schuhschaft 10. Die Schuhsohlen werden aus gießfähigem Werkstoff, insbes. Polyurethan, hergestellt. Zu diesem Zweck
ist eine Gießform vorgesehen, die gem. Ausführungsbeispiel der Fig. 1 bis 5 aus einem der Höhe nach verschiebbaren Bodenstempel 11,
Seitenformteilen 12, einem Leisten 13 und einem Gegenformstück 14 besteht. Der Leisten 13 dient in üblicher Weise zur Aufnahme des im
vorliegenden Fall gesondert gefertigten Schuhschaftes 10. Das Seitenformteil 12 ist in der Längsmittelebene der Gießform geteilt. Es
umschließt teilweise den Bodenstempel 11. Zum Entformen werden die Hälften des Seitenformteils 12 auseinandergefahren. Im Seitenformteil
sind im Bereich der mittigen Trennebene Gießkanäle 15 und 16 eingelassen, über die die beiden Werkstoffe für die Herstellung von Sohlenteilen einer
zweiteiligen Sohle 17 in entsprechende Formhohlräume eingeführt werden.
Bei dem Beispiel der Fig. 1 bis 5 besteht die Sohle 17 aus einer zuerst
geformten, äußeren Sohlenschicht 18 und einer zweiten, dem Schuhschaft
10 zugekehrten Sohlenschicht 19. Die Sohlenschichten 18 und 19 sind
auch im Bereich einer Seitenfläche 20 der Sohle 17 gegeneinander längs einer Trennlinie 21 abgegrenzt, also erkennbar.
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In einer Stellung gem. Fig. 1 und 2, in der der Leisten 13 durch das passend ausgebildete Gegenformstück 14 ausgetauscht ist,
wird Werkstoff für die erste Sohlenschicht 18 in einen entsprechenden Formhohlraum 22 über den Gießkanal 15 eingeführt. Das Gegenformstück
14 tritt dabei mit einer unteren, entsprechend der.Oberfläche der ersten Sohlenschicht 18 gestalteten Formplatte 23 in den
Bereich zwischen den Seitenformteilen 12 ein und begrenzt die Oberseite des Formhohlraums 22. Der Bodenstempel 11 befindet sich in
einer unteren Gießstellung, in der der Formhohlraum 22 größer ist als das Volumen der Sohlenschicht 18. Der Werkstoff für diese
Sohlenschicht 18 gelangt demnach in einen vergrößerten Formhohlraum 22.
Nach dem Einfüllen der bemessenen Charge des Werkstoffs wird der Bodenstempel 11 aus der Stellung gem. Fig. 1 und 2 aufwärtsbewegt
in die Stellung gem. Fig. 3. In dieser Stellung erhält der Bodenstempel 11 mit einem seitlichen, ringsherumlaufenden Bund
Anlage an einer Randfläche des Gegenformstücks 14. Die vorgenannten Formteile sind jedoch in ihren Relativstellungen zueinander
so bemessen, daß eine deutliche Stoßfuge 25 zwischen der Formplatte 23 des Gegenformstücks 14 und dem Bund 24 des Bodenstempels
gebildet wird. In diese Stoßfuge 25 tritt Werkstoff der ersten Sohlenschicht 18 bei der Preßformung derselben ein. Dieser Werkstoff
bildet in der Stoßfuge 25 einen gewollten dünnwandigen Materialaustrieb
Die zur Formplatte 23 gekehrte Oberfläche des Bundes 24 ist im vorliegenden Fall insofern besonders gestaltet, als sie mit einer
umlaufenden Rille 27 versehen ist. Diese nimmt ebenfalls Werkstoff der Sohlenschicht 18 auf und bildet dadurch einen Wulst im Bereich
des Materialaustriebs 26. Der Materialaustrieb 26 wird dadurch stabilisiert.
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Die erwünschte Relativstellung zwischen Bodenstempel 11 und
Gegenformstück 14 wird im vorliegenden Fall dadurch erzielt, daß eine in bezug auf die Rille 27 äußere Randfläche 28 des
Bundes 24 unmittelbar passend an der Formplatte 23 anliegt, während ein Innenbereich 29 demgegenüber abgesetzt ist.
Bei der hier vorgegebenen Ausgestaltung des Bodenstempels 11 ist dieser mit einer durch den Bund 24 eingeschlossenen Ausnehmung
30 versehen, in der die erste Sohlenschicht 18 Aufnahme findet. Diese erhält dadurch mit ihrer Seitenfläche 20 keine
Anlage an dem Seitenformteil 12.
Nach Fertigstellung der ersten Sohlenschicht 18 wird bei geöffnetem
Seitenformteil 12 das Gegenformstück 14 durch den mit einem Schuhschaft 10 versehenen Leisten 13 ausgetauscht. Dieser erhält
Anlage an einer ringsherumlaufenden Dichtlippe 31 des geschlossenen Seitenformteils 12. Die Relativstellung ist so gewählt, daß
ohne zwischenzeitliche Veränderung der Stellung des Bodenstempels 11 gem. Fig. 4 ein ebenfalls vergrößerter Formhohlraum 32 zur
Aufnahme des Werkstoffes für die zweite Sohlenschicht 19 gebildet wird. Sobald dieser Werkstoff über den Gießkanal 16 in den Formhohlraum
32 mit vorbestimmter Charge eingefüllt ist, wird der Bodenstempel 11 erneut aufwärtsbewegt, und zwar bis zur Anlage
des Bundes 24 an einem durch das Seitenformteil 12 gebildeten Absatz 33. Zwischen diesem nach innen vorspringenden Absatz 33
und dem Bund 24 ist allerdings wenigstens im innenliegenden Bereich der Materialaustrieb 26 eingeschlossen. Dieser bildet dadurch einen
Abschluß für den hochviskosen Werkstoff der zweiten Sohlenschicht 19, derart, daß dieser nicht in den Spalt 34 zwischen der ersten, bereits
fertiggestellten Sohlenschicht 18 und dem Bodenstempel 11 bzw. dem Bund 24 desselben einzudringen vermag. Es ist dadurch gewährleistet.
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daß die zweite Sohlenschicht 19 sauber und deutlich gegenüber
der ersten Sohlenschicht 18 abgegrenzt ist.
Gegebenenfalls kann die Relativstellung von Bodenstempel 11 und Seitenformteil 12 so bemessen sein, daß auch während der
Formgebung der zweiten Sohlenschicht 19 (Fig. 5) Austrieb in einen Spalt oberhalb des Materialaustriebs 26 der ersten Sohlenschicht
18 eintritt. Der Materialaustrieb 26 wird nach dem Entformen des fertigen Schuhs in einfacher Weise von der Seitenfläche
20 der Sohle 17 abgetrennt.
Bei dem Ausführungsbeispiel der Fig. 6 bis 9 wird eine zweiteilige
Sohle 35 hergestellt, die aus einem Vorderteil 3(5 und einem Fersenteil
37 besteht. Das Vorderteil 36 ist seitlich am Schuh hochgezogen. Das Fersenteil 37 ist mit einer deutlichen, zur Schuhspitze dünnwandig
bzw. scharfkantig auslaufenden Überdeckung 38 geformt. Es ist darüber hinaus vorgesehen, daß das Fersenteil 37 im Bereich des
Vorderteils 36 mit einem Oberrand 39 und einer Vorderkappe 40 das Vordersohlenteil 36 nach oben umfaßt.
Das Vorderteil 36 wird in einem ersten Gießtakt in einem Formhohlraum
41 geformt. Nach unten wird dieser Formhohlraum 41 durch einen Bodenstempel 42 begrenzt, der in seinem Vorderteil im Sinne des
Bodenstempels 11 bei der Ausführungsform gem. Fig. 1 bis 5 mit einem aufwärtsgerichteten Bund 43 versehen ist. Dieser Bund 43 endet
am Abschluß des Formhohlraums 41.Es entsteht dadurch eine Ausnehmung 44 im vorderen Bereich des Bodenstempels, die zur Ferse
hin offen ist.
Den Abschluß des Formhohlraums 41 bildet ein Ge genform stück 45,
welches den Formhohlraum 41 nach oben und auch in Richtung zur Ferse durch eine Endwandung 46 begrenzt. Das Gegenformstück
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verläuft im übrigen längs der oberen Kontur des Vorderteils 36, die längs einer Trennlinie 47 gegenüber dem Fersenteil 37 abgegrenzt
ist. Im Randbereich ist das Gegenformstück 45 mit einer etwa horizontal gerichteten Gegenplatte 48 ausgebildet, an der während
der Formung des Vorderteils 36 der Bodenstempel 42 mit dem Bund 43 zur Anlage kommt. Letzterer ist im übrigen in gleicher
Weise ausgebildet wie der Bund 24. Es entsteht demnach im Bereich zwischen dem Bund 43 und der Gegenplatte 48 Materialaustrieb 49 bei der Formung
des Vorderteils 36.
Die Innenseite der Endwandung 46 ist mit der Außenseite einer im Bodenstempel 42 gebildeten Nut 50 bündig. Die Nut 50 läuft, wie
aus Fig. 9 ersichtlich, entlang der Kontur des Vorderteils 36 bzw. des Formhohlraums 41. Bei dem dargestellten Ausführungsbeispiel
ist die Nut 50 nach außen durch eine Abschlußplatte 51 begrenzt, die lösbar in das Gegenformstück 45 eingesetzt ist. Die Abschlußplatte
überbrückt den zwischen Bodenstempel 42 und Gegenformstück 45 gebildeten Spalt 52 und wirkt als Durchflußsperre für Werkstoff des Vor ierteils
Die Nut 50 ist darüber hinaus aus den bereits beschriebenen Gründen mit einer Rille 53 versehen. Durch die Abschlußplatte 51, die mit
Gegenformstück 45 aus der Form herausgenommen wird, entsteht im Bodenstempel 42 eine Fuge 54, in die Austrieb bei der Formung des
zweiten Sohlenteils eintritt.
Der Werkstoff für das Vorderteil 36 wird über einen gesonderten Gießkanal 55 in der Trennebene des längs geteilten Ge genform stücks
in den Formhohlraum 41 eingeführt. Die Mündung dieses Gießkanals ist derart angeordnet, daß ein Gießkopf über den freien Teil der Form
hinweg bis zur Anlage an den Gießkanal 55 gefahren werden kann. An dem dem Formhohlraum 41 zugekehrten Ende ist der Gießkanal 55 mit einer Durchflußsperre,
im vorliegenden Fall einem von außen betätigbaren Schieber 56, versehen. Dieser verhindert einerseits den Materialrückfluß und bewirkt
andererseits, daß der am Vorderteil 36 der Sohle 35 gebildete Angußzapfen verhältnismäßig kurz bemessen ist.
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I'd
Im Bereich des Formhohlraums 41 ist der Bodenstempel 42 mit
Erhöhungen, nämlich Haltespitzen 57, versehen. Diese haben die Aufgabe, das im ersten Gießtakt geformte Vorderteil 36 für die
weiteren Arbeiten in der erwünschten, exakten Relativstellung zu sichern.
Eine Variante der konstruktiven Ausbildung von Bodenstempel 42 und Gegenformstück 45 ist in Fig. 7 dargestellt. Hier wird zur
Aufnahme des Materialaustriebs eine keilförmige Nut 51 im Bodenstempel 42 vorgesehen. Diese ist auf der Außenseite, d. h. in Richtung
zur Endwandung 46, durch einen elastischen Dichtungsstreifen 59, z. B. aus Silikon, begrenzt.
Nach Fertigstellung des Vorderteils 36 wird analog zu dem Ausführungsbeispiel der Fig. 1 bis 5 das Gegenformstück 45 durch den mit
einem Schuhschaft 10 versehenen Leisten 13 ersetzt. Dieser erhält Anlage an bzw. auf einer ringsherumlaufenden Dichtlippe 60. Diese
wird - im Prinzip wie bei dem Ausführungsbeispiel der Fig. 1 bis 5 an einem längs geteilten Seitenformteil 61 gebildet.
Zur Bildung der Vorderkappe 40 aus dem Werkstoff des Fersenteils
erstreckt sich das Seitenformteil 61 hier bis auf die Oberseite des Schuhschaftes 10. Ein Formhohlraum 62 zur Aufnahme des Werkstoffes
für das Fersenteil 37 wird demnach durch den Bodenstempel 42, das Seitenformteil 61, den Leisten 13 sowie - wegen der Überdeckung 38 das
Vorderteil 36 begrenzt.
Auch bei dieser Ausgestaltung der Form wird durch Materialaustrieb 49,
gebildet durch Werkstoff des Vorderteils 36, an den gefährdeten Grenzbereichen zum Fersenteil 37 eine Durchflußsperre errichtet. Diese
verhindert, daß Material des einen Sohlenteils in den Bereich, nämlich in den Formhohlraum des anderen Sohlenteils einzudringen vermag.
Der Werkstoff für das Fersenteil 37 wird über einen Gießkanal 63 in den Formhohlraum 62 eingeführt.
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In allen Fällen wird der längs der Berührungskontur bzw. Trennlinie
zwischen den Sohlenteilen 36 und 37 gebildete Materialaustrieb 49 nach dem Entformen durch einen einfachen Trennvorgang, z. B. durch
Abschneiden, beseitigt. Dieser Trennvorgang wird auch durch den in der jeweiligen Rille 53 gebildeten Wulst erleichtert.
Im übrigen wird zweckmäßigerweise bei der Ausführungsform gem. Fig. 6 bis 9 so vorgegangen, daß der Werkstoff für das Vorderteil 36
in einen Formhohlraum 41 eingeführt wird, der dem Volumen des Vorderteils 36 entspricht. Demgegenüber wird der Werkstoff für das Fersenteil
analog zu dem Ausführungsbeispiel der Fig. 1 bis 5 in einen vergrößerten Formhohlraüm 62 eingegossen.
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Schuhschaft | -Iv? - | chenlist e | |
Bodenstempel | η | Oberrand | |
Seitenformteil | B e zu_g_s ζ ei | Vorderkappe | |
10 | Leisten | 39 | Fo rmhohlraum |
11 | Gegenformstück | 40 | Bodenstempel |
12 | Gießkanäle | 41 | Bund |
13 | Gießkanäle | 42 | Ausnehmung |
14 | Sohle | 43 | Gegenformstück |
15 | Sohlensehicht | 44 | Endwandung |
16 | Sohlenschicht | 45 | Trennlinie |
17 | Seitenfläche | 46 | Gegenplatte |
18 | Trennlinie | 47 | Materialaustrieb |
19 | Fo rmhohlraum | 48 | Nut |
20 | Formplatte | 49 | Abschlußplatte |
21 | Bund | 50 | Spalt |
22 | Stoßfuge | 51 | Rüle |
23 | Materialaustrieb | 52 | Fuge |
24 | Rille | 53 | Gießkanal |
25 | Randfläche | 54 | Schieber |
26 | Innenbereich | 55 | Haltespitzen |
27 | Ausnehmung | 56 | Nut |
28 | Dichtlippe | 57 | Dichtungsstreifen |
29 | Formhohlraum | 58 | Dichtlippe |
30 | Absatz | 59 | Seitenformteil |
31 | Spalt | 60 | Formhohlraum |
32 | Sohle | 61 | Gießkanal |
33 | Vorderteil | 62 | |
34 | Fersenteil | 63 | |
35 | Überdeckung | ||
36 | |||
37 | |||
38 | |||
&O983Ö/0Q02
-A2-
Leerse ite
Claims (20)
- Ansprü ehe; 1. ] Verfahren zum Gießen oder Spritzgießen von zwei-oner mehrteiligen Formungen aus gieß- bzw. spritzgießfähigem Werkstoff, insbes. von zwei- oder mehrteiligen Schuhsohlen aus Polyurethan, vorzugsweise unter gleichzeitigem Anformen an einen Schuhschaft, wobei die Sohlenteile in aufeinanderfolgenden Gieß- bzw. Spritztakten hergestellt und miteinander sowie ggf. mit dem Schuhschaft verbunden werden, dadurch gekennzeichnet, daß an der Oberfläche der Sohle (17, 35) im Bereich der Grenzlinien (Trennlinie 21, 47) zwischen den Sohlenteilen (18, 19; 36, 37) quer zur Oberfläche derselben (Seitenfläche 20) gerichteter dünner bzw. filmartiger Materialaustrieb (26, 49) wenigstens des zuerst hergestellten Sohlenteils (18, 36) während des Formens der Sohle gebildet und nach dem Entformen derselben beseitigt wird.
- 2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß bei zwei- oder mehrschichtigen Sohlen (17) an deren Seitenfläche (20) im Bereich der Trennlinien (21) Materialaustrieb (26) wenigstens der zuerst hergestellten Sohlenschicht (18) während des Formens derselben gebildet und nach dem Entformen der Sohle (17) beseitigt wird.
- 3. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß bei in der Lauffläche geteilten Sohlen (35) an der Lauffläche im Bereich der Grenzlinie zwischen den Sohlenteilen (36, 37) quer zur Lauffläche gerichteter Materialaustrieb (49) wenigstens des zuerst hergestellten Sohlenteils (36) gebildet und nach dem Entformen der Sohle (35) beseitigt wird.809338/0002
- 4. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, daß beide aneinandergrenzenden Sohlenteile(18, 19; 36, 37) dünne. Lagen eines aus beiden Werkstoffen bestehenden Materialaustriebs aufeinanderfolgend bilden.
- 5. Gieß- bzw. Spritzgießform zum Herstellen von zwei- oder mehrteiligen Formungen aus gieß- bzw. spritzgießfähigem Werkstoff, insbes. von zwei- oder mehrteiligen Schuhsohlen aus Polyurethan, vorzugsweise unter gleichzeitigem Anformen an einen auf einen Leisten aufgezogenen Schuhschaft, wobei die Sohlenteile in aufeinanderfolgenden Gieß- bzv. Spritzgießtakten in entsprechenden Formhohlräumen hergestellt und miteinander sowie ggf. mit dem Schuhschaft verbunden werden, dadurch gekennzeichnet, daß an der den jeweiligen Formhohlraum (22, 32; 41, 62) begrenzenden Formwandung im Bereich der Trennlinien (21, 47) der Sohlenteile (18, 19; 36, 37) eine Fuge (25, 54) bzw. ein Nut (50) in der Formwandung angeordnet ist.
- 6. Gieß- bzw. Spritzgießform nach Anspruch 5, dadurch gekennzeichnet, daß im Bereich einer Trennlinie (21, 47) aneinandergrenzender Sohlenteile (18, 19; 36, 37) eine zur Aufnahme von Materialaustrieb (26, 49) geeignete Stoßfuge (25) gebildet ist.
- 7. Gieß- bzw. Spritzgießform nach Anspruch 5, dadurch gekennzeichnet, daß in eine durchgehende Formwandung (Bodenstempel 42) eine Nut (50, 58) im Bereich einer Trennlinie (47) zweier aneinandergrenzender Sohlenteile (36, 37) eingelassen ist, die zur Aufnahme eines Materialaustriebs (49) geeignet ist.
- 8. Gieß- bzw. Spritzgießform nach Anspruch 5 oder 6, dadurch gekennzeichnet, daß durch entsprechende Formteilung an der Seitenfläche ( 20) einer zweischichtigen Sohle (17) im Bereich der809838/0002Trennlinie (21) zwischen den Sohlenschichten (18, 19) eine feine, quer zu der Seitenfläche (20) gerichtete Stoßfuge (25) zweier Formteile (11, 14) zur Aufnahme von Materialaustrieb (26) gebildet ist.
- 9. Gieß-bzw. Spritzgießform nach einem der Ansprüche 5 bis 8, dadurch gekennzeichnet, daß die Formteile auch bei der Bildung des zweiten Sohlenteils derart relativ zueinander fixiert sind, daß zwischen dem Materialaustrieb des ersten Sohlenteils und einem gegenüberliegenden Formteil eine feine, quergerichtete Fuge zur Aufnahme von Austrieb des zweiten Sohlenteils gebildet ist.
- 10. Gieß- oder Spritzgießform nach einem der Ansprüche 5 bis 9, dadurch gekennzeichnet, daß wenigstens eine der den Materialaustrieb begrenzenden Formteilflächen mit einer vorzugsweise ringsherumlaufenden Rille (27, 53) zur Aufnahme von durch den Austrieb zugekehrtem Werkstoff versehen ist.
- 11. Gieß- bzw. Spritzgießform nach einem der Ansprüche 5 bis 10, dadurch gekennzeichnet, daß eine (untere) Begrenzung des Formhohlraums als relativ zu den übrigen Formteilen (auf- und ab-) bewegbarer Bodenstempel (11, 42) ausgebildet ist, der eine oben offene Ausnehmung (30, 44) zur Bildung eines Formhohlraums (32, 41) zur Aufnahme des Werkstoffes für den zuerst gebildeten Sohlenteil (18, 36) büdet.
- 12. Gieß- bzw. Spritzgießform nach Anspruch 11, dadurch gekennzeichnet, daß die Ausnehmung (30, 44) des Bodenstempels (11) durch einen mindestens teilweise umlaufenden, aufrechten Bund (24, 43) gebildet ist, dessen oberer Rand (Randfläche 28, Innenbereich 29) mit einem weiteren Formteil (Seitenformteil 12, 61) bzw. Gegenformstück (14, 45) eine quergerichtete Stoßfuge (25) zur Aufnahme von Materialaustrieb (26, 49) bildet.809838/0002
- 13. Gieß- bzw. Spritzgießform nach einem der Ansprüche 5 bis 12, dadurch gekennzeichnet, daß das Seitenformteil (12, 61) mindestens in einem Teilbereich einen umlaufenden, nach innen vorspringenden Absatz (33) bildet, der mit dem Bund (24, 43) des Bodenstempels (11, 42) eine Stoßfuge (25) zur Aufnahme von Materialaustrieb begrenzt.
- 14. Gieß- bzw. Spritzgießform nach einem der Ansprüche 5 bis 13, dadurch gekennzeichnet, daß ¥/erkstoff für die zueEst gebildete (äußere) Sohlenschicht (18) bzw. für ein zuerst gefertigtes Vorderteil (36) in die Ausnehmung (30, 44) des Bodenstempels (11, 42) einführbar ist.
- 15. ■ Gieß- bzw. Spritzgießform nach einem der Ansprüche 5 bis 14, dadurch gekennzeichnet, daß für die Formung eines Teilstücks einer Sohle, insbesondere eines Vorderteils (36), die fersenseitig offene Ausnehmung (44) durch eine bis auf die Oberfläche des Bodenstempels (42) absenkbare Endwandung (46) des Gegenformstücks (45) abschließbar ist.
- 16. Gieß- bzw. Spritzgießform nach Anspruch 15, dadurch gekennzeichnet, daß die Innenseite der Endwandung (46) mit der in den Bodenstempel (42) eingelassenen Nut (50) bündig ist.
- 17. Gieß- bzw. Spritzgießform nach Anspruch 15 sowie einem der weiteren Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß der Formhohlraum (41) zur Aufnahme des Vorderteils (36) im Bereich eines zwischen dem Gegenformstück (45) und dem Bodenstempel (42) gebildeten Spalts (52) durch ein gesondertes Dichtungselement abgedichtet ist.
- 18. Gieß- bzw. Spritzgießform nach Anspruch 17, dadurch gekennzeichnet, daß als Dichtungselement eine am Gegenformstück (45) angebrachte Abschlußplatte (51) in die entsprechend bemessene Nut (50) des Bodenstempels (42) eintritt.809038/0002
- 19. Gieß- bzw. Spritzgießform nach Anspruch 17, dadurch gekennzeichnet, daß am Gegenformstück (45) ein elastischer Dichtungsstreifen (59) angebracht ist, der auf dem Bodenstempel (42) aufliegt und mit der Innenseite bündig mit der Außenseite der Nut (58) abschließt.
- 20. Gieß- bzw. Spritzgießform nach einem der Ansprüche 5 bis 19, dadurch gekennzeichnet, daß das Gegenformstück (45) bei der Herstellung von Sohlenteilen, insbes. dem Vorderteil (36), mit einem gesonderten Gießkanal (55) versehen ist.Bremen, den 24. Oktober 1976 Für den Anmelder:Meissner & BölteAnmelder: PatentanwälteDesma-Werke GmbH
2807 Achim b. Bremen809838/0002
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