DE2639185B2 - Schutzhelm - Google Patents

Description

Die Erfindung betrifft einen Schutzhelm entsprechend dem Gattungsbegriff des Anspruches I.

Bei einem bekannten Schutzhelm der gattungsgemäßen Art (DE-OS 20 50 297) liegen Lufteinlässe verteilt w) auf der Innenwand des Schutzhelms, die in Kanäle münden, die ihrerseits zu einem Auslaß führen, dessen Öffnung dort im hinteren Bereich des Helms liegt, wo ein Unterdruck herrscht. Das hierdurch gebildete Ventilationssystem basiert auf der Absaugung der Warmluft im Inneren des Schutzhelms unter Ausnutzung des an der Austrittsöffnung herrschenden Unterdrucks, ein Ventilationssystem, das erstens nur dann funktioniert, wenn der Helmträger eine ausreichend schnelle Ortsveränderung vollführt, und das weniger eine Belüftung mit kühlender Frischluft darstellt als vielmehr die Absaugung erwärmter Luft. Eine verstärkte Belüftung bestimmter Zonen im Inneren des Schutzhelms ist dabei nicht möglich.

Der vorliegenden Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, einen Schutzhelm der gattungsgemäßen Art zu schaffen, der es ermöglicht, in seinem Inneren eine gezielte Kühlung im Sinne einer gleichmäßigen Temperaturaufrechterhaltung durchzuführen.

Die erfindungsgemäße Lösung ergibt sich aus dem kennzeichnenden Teil des Anspruches 1.

Es ist zwar schon ein Schutzhelm bekannt (DE-OS 23 44 821), der aus zwei gegeneinander gleitfähigen Abschnitten aufgebaut ist und der insoweit eine gewisse Ventilationswirkung hat, als ein Lufteinlaß in der von der Luft umströmten Zone des Schutzhelms vorgesehen ist Von dort führen jedoch die Verteilkanäle direkt in den oberen Bereich des Kopfes. Ein besonderer Luftaustritt oder eine Ableitung der zugeführten Luft aus dem oberen Kopfbereich sind nicht vorgesehen. Hieraus resultiert, daß es bei einem derartigen Schutzhelm zu einer eng lokalisierten, dort allerdings sehr starken Kühlung des oberen Kopfbereiches kommt, während die anderen, peripheren Bereiche des Kopfes praktisch nicht gekühlt wrrden. Ein derartiger Helm ist unangenehm zu tragen.

Bei einem weiteren bekannten Schutzhelm (DE-PS 5 66 178) sind überall in der Außenwand des Schutzhelms zahlreiche Luftein- und -auslasse vorgesehen. Diese sind untereinander durch Kanalisationen im Inneren des Schutzhelms verbunden. Die Vielzahl der Öffnungen ermöglicht keine gezielte Führung von Ventilationsluft innerhalb bestimmter Bereiche im Inneren des Helms. Die Schlag- und Stoßfestigkeit eines derartigen Helms ist durch die Vielzahl der Öffnungen in seiner Außenwand beeinträchtigt.

Durch die erfindungsgemäß." Lösung stellt sich wunschgemäß im oberen Bereich des Schutzhelms, in dem erfahrungsgemäß die höchste Temperatur auftritt, eine verstärkte Belüftung ein. Gleichzeitig werden aber auch diejenigen Bereiche des Kopfes belüftet, die weniger temperaturmäßig beaufschlagt sind. Hier findet die Belüftung in verringertem Maße statt. Somit können sich zwischen den verschiedenen Bereichen des Kopfes keine nennenswerten Temperaturdifferenzen ausbilden. Hierdurch läßt sich ein derartiger Helm außerordentlich angenehm tragen. Weder kommt es zu einer partiellen Schweißbildung mit entsprechender Beeinträchtigung des Haares, noch kommt es bei kaltem Wetter zu einer übermäßigen lokalen Kühlung. Die Luftführung innerhalb des Ventilationssystems kann ohne weiteres so ausgelegt werden, daß die Frisur nicht beeinträchtigt wird.

Bevorzugte Ausgestaltungen des Erfindungsgegenstandes sind in den Unteransprüchen gekennzeichnet. Hervorzuheben ist dabei die Ausnutzung eines Teiles der stoßdämpfenden Innenauskleidung zur Luftführung durch die offenen Poren dieses aus Schaumstoff bestehenden Materials. Das Gindringen von Feuchtigkeit kann durch einen Filter im Lufteinlaß verhindert werden.

Ausführungsbeispiele des Erfindungsgegenstandes werden nachstehend unter Bezugnahme auf die Zeichnung beschrieben. Es zeigt

Fig. I einen Schutzhelm gemäß der Erfindung in Vorderansicht bei teilweiser Schnittdarstellung,

Fig,2 eine Seitenansicht des Schutzhelms nach Fig. 1 bei teilweiserSchnittdarstelltung,

Fig.3 eine Teilschnittdarstellung durch ein weiteres Ausführungsbeispiel eines erfindungsgemäßen Schutzhelms,

Fig.4, 5 und 6 Vorderansichten weiterer Ausführungsbeispiele eines erfindungsgemäßen Schutzhelms,

Fig.7 in Teilschnittdarstellung eine Einzelheit eines erfindungsge mäßen Schutzhelms,

Fig.8 eine perspektivische Darstellung eines weite- to ren Schutzhelms gemäß der Erfindung.

Der in den F i g. 1 und 2 dargestellte Schutzhelm weist eine äußere Vollwand 1 auf, die den Kopf des Benutzers umgeben soll und die innen mit einer ersten Schicht 2 aus stoßdämpfenden Material, wie beispielsweise i^r> expandiertem Polystyrol, verkleidet ist, die die Kalotte des Schutzhelms bildet. Diese erste Materialschicht ist ihrerseits von einer weiteren Schicht 3 überdeckt, die aus einem Schaumstoff mit offenen Poren besteht. Die Lüftung des Innenraumes 4 des Schutzhelms geschieht durch zwei vorderseitige Lufteinlässe 5, die an der Materiakchicht 2 vorgesehen sind un^' die einen Luftzugang zu Kanälen 6 in dieser Materialschicht 2 schaffen, weiche mit Mündungen 7 auf der oberen Fläche 8 der Materialschicht 3 münden, wobei letztere 2ϊ dank ihrer offenen Poren die Verteilung der Luft auf dem ganzen Umfang des Schädels gewährleistet, ausgehend vom oberen Schädelbereich, der am stärksten belüftet wird. Die Abführung der Luft nach außen aus dem Schiit/heim heraus geschieht durch zwei 1» öffnungen 9 im hinteren unteren Bereich des Schutzhelms, dort, wo bei der Fahrt ein Unterdruck entsteht.

Die Kanäle 6 weisen zur Verbesserung der Luftverteilung venturirohrähnliche Verengungen 10 auf und sie sind ferner mit einem herausnehmbar angeordneten Filter 11 bestückt, der ebenfalls aus einem Schaumstoff mit offenen Poren besteht. Der Filter hat die Aufgabe, zu verhindern, daß Staub und Feuchtigkeit ins Innere des Schutzhelms eindringen können. Man kann vorzugsweise austauschbare Filter mit verschiedenen Dichten vorsehen, die dann in Abhängigkeit der gewünschten Belüftung sowie auch in Abhängigkeit der Wetterverhältnisse eingesetzt werden können. Der Schutzhelm kann ferner auch mit einem beweglichen Visier 12 versehen sein, das zwei Endstellungen -ti einnehmen kann, eine Stellung, bei der das Gesicht des Benutzers zumindest teilweise überdeckt ist, und eine andere, bei der das Gesicht des Benutzers frei ist. Die Anlenkung des Visiers 12 und seine Profilierung sind vorzugsweise so gewählt, daß, wenn das Visier seine v< beiden Endstellungen oder eine Zwischenstellung dazwischen einnimmt, die Lufteinlässe 5 hinter dem Visier liegen und daher von letzterem gegen Staub und Wasserbeaufschlagung geschützt sind. Es ist auch möglich,den Schutzhelm mit einem feststehenden Visier ·"■ zu versehen, das dann derart angebracht ist, daß die Lufteinlässe hinter ihm liegen und damit von ihm geschützt werden.

Bei dem in F i g. 3 dargestellten Ausführungsbtispiel sind gegossene Kanäle 6 vorgesehen, die in die Schicht 2 eingesetzt werden, wenn letztere gegossen wird.

Bei dem Ausführungsbeispiel nach Fig.4 ist ein einziger stirnseitiger mittiger Lufteinlaß 5 vorgesehen, der in einen Kanal 6 mündet, der die Luft auf die genannte Fläche der Materialschicht 3 lenkt, die die Luft auf dem gesamten Umfang des Schädels, ausgehend vom oberen Schädelbereich, verteilt.

In Fi g. 5 ist ein sogenannter Integralhelm dargestellt. Bei dem dort gezeigten Helm sind in jeder der Seitenflächen der Außenwände 1 des Schutzhelms jeweils ein Lufteinlaß 5 des Schutzhelms vorgesehen, wobei die Luft zur Belüftung ins Innere des Schutzhelms in die Nachbarschaft des oberen Bereiches des Schädels von Kanälen 6 geführt wird, die, wie vorstehend erläutert, die Luft auf die Fläche 8 der Materialschicht 3 leiten, die ihrerseits die Luft auf dem gesamten Schädelumfang, ausgehend von d? .»en oberem Bereich, verteilt. Die Abführung der Luft aas dem Schutzhelm heraus geschieht dabei entweder durch öffnungen im hinteren Bereich des Schutzhelms, wie vorstehend beschrieben, oder an der Basis des Schutzhelms, ohne daß ss dann unabdingbar erforderlich wäre, Auslaßöffnungen im hinteren Bereich des Schutzhelms vorzusehen.

Der in F i g. 6 dargestellte Integralhelm ist mit einem einzigen Lufteinlaß 5 im Frontberehh des Schutzhelms versehen, wobei die Luft im Inneren des Schutzhelms von einem Kanal 6 geführt und verteilt wird, der so ausgestaltet ist, daß er die Luft durch Öffnungen 12' zum oberen Teil des Schädels und zu den Seitenbereichen des Schädels lenkt, wobei die Abführung der Luft wie im Beispiel nach Fig.5 durch Öffnungen im hinteren Bereich des Schutzhelms oder an der Basis des Schutzhelms geschieht. Der Lufteinlaß 5 ist mit einem Verschluß 13 in Form einer bewegbaren Klappe 14 versehen, die schwenkbar auf der Außenwand 1 des Schutzhelms angeordnet ist. Die Klappe und ihre S .hwenklagerung sind so ausgestaltet, daß sie zur Steuerung der Ventilationsluftmenge und eventuell auch zur Unterbrechung der Ventilation zwischen zwei Endstellungen verlagerbar ist, einer Stellung mit vollständiger öffnung des Lufteinlasses und einer Stellung mit vollständiger Schließung des Lufteinlasses.

In Fi g. 7 ist ein in die Materialschicht 2 einsetzbarer Kanal 6 dargestellt, der mit einem entfernbaren Filter 11 versehen ist, der in gleicher Weise wie der Kanal profiliert ist, damit sich seine Form an die Kanalform anschmiegt, wobei bei der gezeigten Hintergreifung die Befestigung des Filters im Kanal ohne zusätzliche Hilfsmittel durchgeführt werden kann.

In Fig.8 ist in vergrößertem Maßstab der Schutzhelm mit Teilschrittdarstellung der beweglichen Klappe 14 zur Steuerung der Zufuhr der Ventilationsluft gezeigt.

Hierzu 1 Blatt Zeichnungen

Claims (6)

Patentansprüche:

1. Schutzhelm, insbesondere Für Fahrer und Beifahrer von motorisierten Fahrzeugen, mit einer äußeren Vollwand zur Umhüllung des Kopfes, die s innenseitig mit einer sioBdämpfenden Schicht ausgekleidet ist, welche mit sie durchsetzenden Kanälen zur Verteilung der Luft im Helm versehen ist, sowie einer Auslaßöffnung in der Schutzhelmwandung in derjenigen Zone, die nicht von der Luft ι» umströmt ist, dadurch gekennzeichnet, daß mindestens ein an sich bekannter Lufteinlaß (5) in der von der Luft umströmten Zone des Schutzhelmes vorgesehen ist, wobei die Kanäle (6) derart angeordnet und ausgebildet sind, daß sie die is Luft vom oberen Kopfende zu dessen gesamter Peripherie hin leiten und zirkulieren lassen, und daß die Auslaßöffnung (9) auf einer Niveaulage liegt, die niedriger ist als diejenige, in der die Luft ins Innere des Schi."*zhelmes einströmt.

2. Schutzhelm nach Anspruch !, dadurch gekennzeichnet, daß die stoßdämpfende Schicht aus einer ersten zusammendrückbaren Materialschicht (2), die die innere Wandfläche des Schutzhelmes verkleidet, sowie einer zweiten, darunter liegenden Materialschicht (3) gebildet ist, die als Schaumstoffschicht mit offenen Poren ausgebildet ist, wobei die Kanäle (6) zur Verteilung der Luft im Schutzhelm in der ersten Materialschicht (2) liegen, die sich von dem Lufteinlaß bis zur zweiten Materialschicht (3) in erstrecken, 50 daß die daraus strömende Luft durch die offenen Poren der zweiten Materialschicht (3) in dem Schutzhelm vei teilbar »st.

3. Schutzhelm nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, daß der Kanal (6) e:; 2 venturirohrähnliche r> Verengung (10) aufweist.

4. Schutzhelm nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß für den Lufteinlaß (5) ein an sich bekannter Verschluß (13, 14) vorgesehen ist, der stellungsveränderbar im -to Sinne der eintretenden Luftmenge ist.

5. Schutzhelm nach einem der Ansprüche 2 bis 4, dadurch gekennzeichnet, daß in dem Lufteinlaß (5) ein Filter (11) angeordnet ist, der aus einem Schaumstoff mit offenen Poren gebildet ist und in ■*', Anpassung an die Form eines Kanals (6) diesem entsprechend profiliert ist.

6. Schutzhelm nach einem der Ansprüche 1 bis 5, dadurch gekennzeichnet, daß er ein bewegbares Visier (12) aufweist, daß zwischen zwei Endstellun- w gen bewegbar ist und das den Lufteinlaß (5) in beiden Stellungen abdeckt.