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Die
Erfindung betrifft einen Sturzhelm mit einer äußeren Helmschale, die eine
Visieröffnung
an der Vorderseite des Sturzhelms und wenigstens ein Lüftungselement
aufweist, wobei das Lüftungselement
wenigstens eine Durchströmöffnung aufweist, die
mit wenigstens einem Strömungskanal
des Sturzhelms zum Zweck der Be- und/oder Entlüftung kommuniziert und an der
Helmschale über
einen begrenzten Verstellbereich verschiebbar gelagert ist.
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Sturzhelme
der genannten Art werden insbesondere als Motorrad-Sturzhelme verwendet
und können
als Integralhelme mit oder als Jethelme ohne Kinnteil ausgebildet
sein. Diese bestehen aus einer im Allgemeinen harten äußeren Helmschale,
die während
der Fahrt von der Umgebungsluft von der Vorderseite zur Rückseite
des Helms, also entgegen der Fahrtrichtung, umströmt wird.
Es hat sich herausgestellt, dass die Anbringung von Konturelementen auf
der äußeren Helmschale
vorteilhaft sein kann, um den Strömungswiderstand des Sturzhelms
bei der Umströmung
durch den Fahrtwind und den durch die Helmform erzeugten Auftrieb
des Sturzhelms zu vermindern bzw. zu kompensieren. Sowohl der Strömungswiderstand
als auch der Auftrieb erzeugen Kräfte, die vom Helmträger durch
seine Halsmuskulatur aufgenommen werden müssen und somit den Helm träger während der
Fahrt belasten. Hierdurch können
ein Gefühl
des Unwohlseins und sogar Schmerzen des Helmträgers verursacht werden.
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Die
in Form von Rippen, Spoilerkanten o.ä. ausgebildeten Konturelemente
sind bei bekannten Sturzhelmen fest in die äußere Helmschale eingeformt.
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Ein
weiteres Problem besteht bei Sturzhelmen darin, dass der durch den
Helm bewirkte Schutz und die bewirkte Stoßdämpfung einen relativ dichten Abschluss
des Helms am Kopf des Helmträgers
erfordert, sodass regelmäßig nur
ein geringer Luftaustausch möglich
ist. Um dem Helmträger
dennoch ausreichend Kühlung
zu verschaffen und darüber
hinaus ein Beschlagen der Visierscheibe zu verhindern, ist es bekannt,
den Helm mit wenigstens einem Lüftungselement
zu versehen, das mit wenigstens einem Strömungskanal des Sturzhelms zum
Zwecke der Be- und/oder Entlüftung
kommuniziert. Durch das Lüftungselement
kann Fahrtwind in das Innere des Helms gedrückt werden, indem der Fahrtwind
durch eine im Wesentlichen nach vorn gerichtete an geeigneter Stelle
positionierte Öffnung
eingefangen wird. Mit einer geeignet positionierten Öffnung,
die beispielsweise zur Rückseite
gerichtet sein kann, lässt sich
ein Absaugeffekt realisieren, durch den verbrauchte Luft aus dem
Inneren des Helms heraus gesaugt wird, sodass es durch nachströmende Frischluft
zu einem ständigen
Luftaustausch im Innenraum des Helmes kommt.
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Durch
EP 0 427 1 17 A1 ist
ein auf der Oberseite der äußeren Helmschale
eines Sturzhelms angebrachtes Lüftungselement
bekannt, das mit einem Boden an der Helmschale anliegt. Der Boden
ist mit einer Durchgangsöffnung
versehen, die etwa gleich groß wie
eine Durchgangsöffnung
in der äußeren Helmschale
ist. Das Lüftungselement
ist um 180° drehbar,
sodass es in der einen Stellung zur Belüftung und in der anderen Stellung
zur Entlüftung
benutzt werden kann. Das Lüftungselement
ist verschiebbar, um den effektiven Durchströmungsquerschnitt Der vorliegenden
Erfindung liegt die Erkenntnis zugrunde, dass die Effektivität sowohl
eines Konturelements als auch eines Lüftungselements von dessen Positionierung
im Luftstrom abhängt.
Demzufolge kann derselbe Sturzhelm bei verschiedenen Helmträgern unterschiedlicher
Körpergröße und sogar
bei unterschiedlichen Motorrädern
unterschiedliche Ergebnisse hinsichtlich der Wirkung des Konturelements
oder des Lüftungselements
erbringen.
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Der
vorliegenden Erfindung liegt die Problemstellung zugrunde, die Effektivität eines
Sturzhelmes bezüglich
seiner Be- bzw. Entlüftungseigenschaften
zu verbessern.
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Demgemäß ist erfindungsgemäß ein Sturzhelm
der eingangs erwähnten
Art dadurch gekennzeichnet, mittels der Verschiebung über den
gesamten Verstellbereich eine strömungstechnische Anpassung der
Position des Lüftungselements
an die Kopfhaltung des einzelnen Motorradfahrers herstellbar ist
und dass die Durchströmöffnung des
Lüftungselements
und der zugehörige
Strömungskanal so
angeordnet sind, dass bei der Verschiebung des Lüftungselements über den
gesamten Verstellbereich die Durchströmöffnung mit unverändertem Querschnitt
mit dem zugehörigen
Strömungskanal kommuniziert.
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Gemäß der vorliegenden
Erfindung ist das Lüftungselement
verschiebbar an der äußeren Helmschale
so befestigt, dass eine individuelle Einstellung der Lage des Lüftungselements
ohne Veränderung des
wirksamen Strömungsquerschnitts
durch Durchgangsöffnung
der Helmschale hindurch möglich
ist. Dadurch ist eine individuelle optimale Positionierung eines
Lüftungselements
möglich,
sodass für
den Helmträger
eine optimale Belüftung
des Innenraums des Sturzhelms einstellbar ist.
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Bevorzugte
Ausführungsformen
der Erfindung sind den Unteransprüchen zu entnehmen.
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Erfindungsgemäß ist es
möglich,
das Lüftungselement
zugleich als Konturelement zu gestalten. Die Verschiebbarkeit dieses
Elements erlaubt eine Optimierung unter Berücksichtigung eines aerodynamischen
Verhaltens und der Lüftungseigenschaften.
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Besonders
bevorzugt ist es, wenn der Sturzhelm mehrere Lüftungselemente und/oder mehrere Konturelemente
aufweist. Dabei kann es zweckmäßig sein,
die Verstellung eines Lüftungselements
mit der Verstellung eines anderen Lüftungselements oder mit der
Verstellung eines Konturelements zu koppeln.
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Die
Erfindung soll im Folgenden anhand von in der Zeichnung dargestellten
Ausführungsbeispielen
näher erläutert werden.
Es zeigen:
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1 eine schematische Darstellung
eines Sturzhelms mit zwei Lüftungselementen
und einem Konturelement
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2 eine Schnittdarstellung
des Details X aus 1
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3 eine Schnittdarstellung
des Details Y in 1
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4 eine Schnittdarstellung
des Details Z in 1
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5 eine schematische Darstellung
eines Sturzhelms mit einem anderen Ausführungsbeispiel eines Lüftungselements
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6 eine Schnittdarstellung
des Details X in 5
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1 lässt einen Sturzhelm mit einer äußeren Helmschale 1 erkennen,
die eine durch eine Visierscheibe 2 verschließbare Visieröffnung 3 aufweist.
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Oberhalb
der Visieröffnung 3 ist
im Stirnbereich der äußeren Helmschale 1 ein
erstes Lüftungselement 4 und
in Richtung Scheitelbereich dahinter ein zweites Lüftungselement 5 angeordnet.
Auf der hinter der Helmmitte liegenden Rückseite der äußeren Helmschale 1 befindet
sich ein Konturelement 6 in Form einer Rippe, die sich
bogenförmig
im Hinterkopfbereich der äußeren Helmschale 1 erstreckt.
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In 2 ist das erste Lüftungselement 4 im Detail
X dargestellt. Demgemäß weist
die äußere Helmschale 1 eine Öffnung 7 auf,
deren Ränder
von stufenförmig
eingezogenen Rändern 41 eines
Rahmens 42 untergriffen werden. Der Rahmen 42 ist
somit in Richtung der Scheitellinie in der äußeren Helmschale 1 verschiebbar,
wie dies durch einen in 2 dargestellten
Doppelpfeil gekennzeichnet ist. Die Verschiebebewegung des Rahmens 42 wird
durch die gegen den Rand der Öffnung 7 laufende
Stufe 43 des Randes 41 des Rahmens 42 begrenzt.
Der Rahmen 42 umgibt eine Durchgangsöffnung 44, die von einem
in dem Rahmen 42 verschiebbar gelagerten Verschlusselement 45 verschließbar ist,
wie dies in 2 in durchgezogenen
Linien dargestellt ist. Durch Verschieben des Verschlusselements
in die in 2 strichliert
angedeutete Stellung wird die Öffnung 44 teilweise
freigegeben, sodass Luft durch die Öffnung 44 hindurch
treten kann, wie dies durch einen Luftführungspfeil 46 in 2 angedeutet ist.
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Mit
der Öffnung 44 kommuniziert
ein Strömungskanal 8,
der in einer beispielsweise aus geschäumtem Polystyrol gebildeten
Innenkalotte 9 ausgebildet ist. Die durch die Öffnung 44 hindurchtretende
Luft gelangt somit über
den Strömungskanal 8 in das
Innere des Sturzhelms. Zur Gewährleistung
dieser Strömung
ist ein etwaiger, zwischen Innenkalotte 9 und Helmschale 1 bestehender
Zwischenraum 81 durch eine den Strömungskanal 8 ringförmig umgebende
Dichtung 82 für
die einströmende
Luft abgedichtet.
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2 lässt noch erkennen, dass die
Oberseite des Verschlusselements 45 rippenförmig gewellt
ausgebildet ist, wodurch einerseits eine erleichterte Handhabbarkeit
des Verschlusselements 45 gewährleistet ist und andererseits
eine Verwirbelung der Luftströmung
entsteht, die zu einer verbesserten Einleitung von Luft durch die äußere Helmkalotte 1 in den
Innenraum des Sturzhelms führt.
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Die
Position der für
die Belüftung
wirksamen Durchgangsöffnung 44 des
Rahmens 42 in Verbindung mit der Stellung des Verschlusselements 45 ist durch
das Verschieben des Rahmens 42 relativ zur äußeren Helmschale 1 einstellbar.
Auf diese Weise Weise kann die Position des Lüftungselements 4, beispielsweise
relativ zur Visieröffnung
individuell an die Kopfhaltung des einzelnen Motorradfahrers angepasst
werden.
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3 verdeutlicht, dass das
zweite Lüftungselement 5 in
analoger Weise mit abgestuften Rändern 51 eines
Rahmens 52 die Ränder
einer Öffnung 53 der äußeren Helmschale
untergreift und somit ebenfalls in Richtung der von vorn nach hinten zeigenden
Scheitellinie auf der äußeren Oberfläche der äußeren Helmschale 1 verschiebbar
ist. Der Rahmen 52 weist eine Entlüftungsöffnung 54 auf und
lagert an der Außenseite
ein im Schnitt winkelförmiges Element 55,
dessen nach vorn zeigender Schenkel im Wesentlichen die Kontur der äußeren Helmschale geradlinig
fortsetzt und auf der Rückseite
in eine schräg
abfallende Kante 57 übergeht,
die ebenfalls mit eine Entlüftungsöffnung 58 versehen
ist. Mit der Entlüftungsöffnung 54 kommuniziert
ein weiterer Strömungskanal 10 in
der Innenkalotte 9. Durch die während der Fahrt an der Kante 57 außen vorbeiströmende Luft
entsteht bei richtiger Positionierung an dieser Kante 57 ein
Unterdruck, sodass durch den Strömungskanal 10 und
die Entlüftungsöffnung 54 Luft
aus dem Innenraum des Sturzhelms nach außen abgesaugt wird. Daher wirkt
das zweite Lüftungselement 5 als
Entlüftungseinrichtung.
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Das
in 4 im Schnitt dargestellte
Konturelement 6 ist als separates Teil mit abgestuften
Randstücken 11 ausgebildet,
die die Ränder
einer Öffnung 7 der äußeren Helmschale 1 untergreifen,
sodass das Konturelement 6 in Längsrichtung des Helms entlang
dem in 4 eingezeichneten
Doppelpfeil verschiebbar ist, bis eine Stufe 13 des abgestuften Randes 11 einen
Anschlag mit dem Rand der Öffnung 7 bildet.
Quer zur Verschieberichtung ist das Konturelement 6 als
Rippe 12 ausgebildet, die sich als Bogenabschnitt auf der
Rückseite
der äußeren Helmschale 1 erstreckt.
Durch die Verschiebbarkeit des Konturelements 6 ist die
Position der Rippe 12 bezüglich der von vorn nach hinten
zeigenden Längsrichtung
des Helms einstellbar und somit für den Helmträger individuell
optimierbar.
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5 zeigt eine Variante eines
Lüftungselements
an einer äußeren Helmschale 1.
Das Lüftungselement 14 befindet
sich etwa an der Stelle der Lüftungselemente 4, 5 in 1. Wie die 6 verdeutlicht, besteht das Lüftungsele-
ment 14 aus einem auf die äußere Helmschale 1 aufgesetzten
Teil, das eine vordere Kammer 15 und eine hintere Kammer 16 aufweist.
Die vordere Kammer 15 ist zur Vorderseite (Richtung Visieröffnung 3)
hin durch eine Einströmöffnung 17 in
Form eines breiten Schlitzes offen und weist in einer an der Helmschale 1 anliegenden Wand
eine Durchströmöffnung 18 auf,
die mit Langlochöffnungen 19 in
der äußeren Helmschale 1 fluchtet.
Mit der Öffnung 19 kommuniziert
der Strömungskanal 8 in
der Innenkalotte 9.
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Die
hintere Kammer 16 ist zur Rückseite der äußeren Helmschale 1 mit
einer Schlitzförmigen
Austrittsöffnung 20 offen
und weist ebenfalls eine Anordnung einer mit einer Langlochöffnung 21 kommunizierenden Öffnung in
der an der Helmschale 1 anliegenden Wand auf.
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Somit
ergibt sich ein Strömungsverlauf,
der in 6 durch Pfeillinien 23 angedeutet
ist. Während der
Fahrt wird mit der Eintrittsöffnung 17 Fahrtwind aufgenommen
und durch die Öffnungen 18, 19, 8 in das
Innere der Innenkalotte 9 gedrückt. Auf der Rückseite
des Lüftungselements 14 entsteht
durch die vorbeiströmende
Luft ein Unterdruck gegenüber
dem Helminnenraum, sodass die Luft aus dem Inneren der Innenkalotte 9 durch
die Öffnung 10 und
die hintere Kammer 16 durch die Austrittsöffnung 20 abgesaugt
wird. Auf diese Weise ist eine wirksame Entlüftung des Helminnenraumes möglich, die
unabhängig von
anderen Luftzuführungen,
beispielsweise durch Spalte am Halsabschluss oder durch ein geöffnetes Visier
ist.
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Die
Effizienz der Entlüftung
hängt jedoch
davon ab, dass ein optimaler Luftstrom durch die Kammer 15, 16 des
Lüftungselements 14 entsteht.
Hierzu muss das Lüftungselement 14 an
einer richtigen Stelle positioniert sein. In Abhängigkeit von der Kopfhaltung
des Helmträgers
während
der Fahrt kann die Position des Lüftungselements 14 durch
eine Verschiebung in Längsrichtung
des Helmes, wie sie in 6 durch
einen Doppelpfeil angedeutete ist, optimal eingestellt werden. Der
Verstellweg ergibt sich bei dem in der 6 dargestellten Ausführungsbeispiel durch die Überdeckung
der Löcher 18, 19 bzw. 21, 22.
Zur Gewährleistung
eines ausreichend großen
Verstellbereichs sind daher die Löcher 19, 21 in der
Helmschale 1 als in Verschieberichtung orientierte Langlöcher ausgebildet.
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Es
ist ohne weiteres erkennbar, dass die dargestellten Ausführungsbeispiele
im Rahmen des Erfindungsgedankens viele Modifikationen zulassen, die
vom Fachmann ohne weiteres auffindbar sind. Insbesondere ist die
Erfindung nicht auf eine Realisierung bei einem Integralhelm beschränkt, sondern kann
mit Vorteil auch bei ein Jethelm angewendet werden, bei dem die
Visieröffnung 3 nicht
durch ein Kinnteil nach unten begrenzt und möglicherweise auch nicht durch
eine Visierscheibe 2 abgedeckt wird.