DE2634656B1 - Verfahren zur Herstellung eines Handgriffes,insbesondere fuer Werkzeuge und Sportgeraete - Google Patents
Verfahren zur Herstellung eines Handgriffes,insbesondere fuer Werkzeuge und SportgeraeteInfo
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Description
- Mit dem neuen Verfahren ist es möglich, jegliche Art vorhandener Stiele von Sportgeräten und Handwerkzeugen sowohl beim Kauf als auch nachträglich mit dem anatomischen Griff auszurüsten. Das dafür notwendige Material kann in einem handelsüblichen Bausatz zusätzlich gekauft werden. Der Benutzer kann sich seinen Handgriff selbst herstellen. Der Bausatz braucht lediglich einen dünnwandigen flexiblen Schlauch, zwei Endringe, sowie zwei handelsübliche Schlauchklemmen zu enthalten, um nach Aufschieben der Endringe auf den Stiel die Hülle über den Endringen festzuklemmen und letztere damit am Stiel gegen ein Verrutschen zu sichern. Der Benutzer kann also die Länge des Handgriffes bestimmen und damit seiner Handgröße anpassen. Diese Montage ist außerordentlich einfach und erfordert keinerlei Fachkenntnisse. Es versteht sich, daß die Endringe jeweils aus einem Satz von Distanzringen bestehen können, so daß auch eine Anpassung an den Griffdurchmesser möglich ist. Die Endringe können in gewissem Maß flexibel sein, um sich auch einem unrundem Querschnitt leicht anpassen zu können. Wesentlich ist, daß der erfindungsgemäße Handgriff im Do-It-yourself-Verfahren hergestellt werden kann, was seinen praktischen Einsatz überhaupt erst möglich macht.
- Anhand der Zeichnung sei das neue Verfahren mit einigen Ausführungsbeispielen näher beschrieben.
- Es zeigt F i g. 1 eine schematische Ansicht eines Tennisschlägers mit nach dem neuen Verfahren hergestellten Handgriff während des Herstellens, F i g. 2 einen Querschnitt durch einen nach dem neuen Verfahren hergestellten Griff vor der Entfernung der Hülle und Fig. 3 einen Handgriff für Werkzeuge, z. B. Hämmer unmittelbar nach der Formgebung des Griffes und vor Entfernung der Hülle und den Befestigungsringen.
- Der Tennisschläger gemäß Fig. 1 hat einen Stiel 10, dessen hinteres Ende 12 abgesetzt und auf einen geringeren Durchmesser bzw. auf einen geringeren Querschnitt gebracht ist.
- Auf dieses Ende 12 wird vom freien Ende her ein Ring 14 aufgeschoben, an welchem eine schlauchförmige Hülle 16 befestigt ist. Der Ring 14 wird bis an den Absatz zwischen Stiel 10 und Griffende 12 herangeschoben. Das hintere Ende des Schlauches 16 umschließt eine Endscheibe 18 und ist an diese mittels einer Kappe 20 festgeklemmt. Die Endscheibe 18 hat ein Sackloch, in welches das freie Ende des Tennisschlägergriffes hineinpaßt. In der Endscheibe 18 befindet sich ein Kanalsystem 22, das an einen Gewindekonus 24 angeschlossen ist, welcher sich in der axialen Mitte der Endscheibe 18 befindet. Die Kappe 20 hat eine mit dem Konus 24 ausgerichtete Ausnehmung, so daß die Tülle einer Einfüllflasche in den Gewindekonus 24 eingeschraubt werden kann. Diese Flasche enthält eine aushärtbare Kunststoffmasse, die anschließend in den abgeschlossenen Raum zwischen Hülle 16, Ring 14 und Endscheibe 18 eingespritzt wird. Diese Kunststoffmasse ist in Fig. 1 mit 26 bezeichnet Die Kunststoffmasse wird aus zwei Komponenten (Masse und Härter) kurz vor dem Einspritzen zusammengerührt. Die Komponenten sind so gewählt, daß eine Verfestigung der Außenschicht in einigen Minuten erfolgt. Man spritzt eine vorgegebene Menge der Masse ein, umschließt dann die Hülle 16 mit der Hand und verformt dabei die Kunststoffmasse. Merkt man, daß zu wenig Masse eingespritzt worden ist, kann noch nachgespritzt werden, bis die richtige Dimension des Griffes erreicht wird. Da die Masse ;- nach der eingestellten Reaktionszeit nur kurze Zeit verformbar ist, braucht sie nur während dieser kurzen Zeitspanne bewegungslos festumschlossen gehalten zu werden, bis die Außenschicht verfestigt ist.
- Die anschließende Durchhärtung des Kunststoffkörpers 26 dauert einige Zeit Anschließend wird die Hülle 16 entfernt, wobei die Kappe 20 als Zierkappe und der Ring 14 als Zierring am Griff verbleiben.
- F i g. 2 veranschaulicht eine andere Ausführungsform eines Handgriffes, ebenfalls unmittelbar nach der Formgebung und vor der endgültigen Aushärtung.
- Dieser Handgriff besteht aus einer Hülle 27 aus dehnbarem Material, einem starren Rohr 28, einer oberen, in das Rohr 28 eingesetzten und mit diesem verbundenen Endscheibe 30 und einem unteren, auf dem Rohr 28 aufgesetzten Ring 32, wobei die Hülle 27 an der Endscheibe 30 und am Ring 32 mittels Kappen 34, 35 festgeklemmt ist Im Hohlraum zwischen Rohr 28 und Hülle 27 sowie den beiden Endstücken 30, 32 befindet sich eine plastisch verformbare Kunststoffmasse 36 in vorgegebener Menge. Im Ausgangszustand hat die Masse in der Hülle eine undefinierte Form. Die Anpassung erfolgt indem der Benutzer den Griff erfaßt, d. h. seine Hand um die Hülle 27 und die darin eingeschlossene Kunststoffmasse 36 schließt, wobei die Kunststoffmasse verformt wird. Durch Verändern des Druckes der Hand oder der Finger des Benutzers kann die Gestalt des Griffes noch verändert werden, bis die optimale Form gefunden ist. Diese ist in Fig.2 dargestellt.
- Die Kunststoffmasse 36 kann eine warm aushärtbare Masse sein, d. h. eine Masse, die bei Anwendung erhöhter Temperatur erstarrt. In diesem Fall genügt es, den Griff in einen Wärmeofen zu legen. Eine andere Möglichkeit besteht darin, das Erstarren des Kunststoffmaterials durch chemische Reaktion mit einem Aktivator herbeizuführen. Zu diesem Zweck kann entweder das Rohr 28 oder die Hülle 27 porös sein. Durch Eintauchen des Griffes in ein aktivatorhaltiges Bad erfolgt dann die Erstarrung, indem der Aktivator in das Kunststoffmaterial hineindifundiert.
- Das Rohr 28 gemäß F i g. 2 hat einen Durchmesser, der so bemessen ist, daß der Griff stramm auf ein Skistockrohr aufgeschoben werden kann. Alternativ ist es natürlich möglich, das Skistockrohr selbst als innere Begrenzung für den Kunststoffkörper 36 zu benutzen.
- F i g. 3 veranschaulicht eine dritte Alternative. Hier ist ein Hammerstiel 38 veranschaulicht, der im do-it-yourself-Verfahren mit einem anatomisch individuell angepaßten Griff versehen werden kann. Zu diesem Zweck wird ein erster Ring 39 auf den Hammerstiel 38 geschoben und in die richtige Stellung im Abstand vom hinteren Stielende gleich der Grifflänge angeordnet.
- Auf diesen Ring 39 wird mittels eines herkömmlichen Schlauchklemmbandes 41 ein dehnbarer Folienschlauch 42 festgeklemmt, wobei der Ring 39 gleichzeitig auf dem Stiel verklemmt wird. In das freie Ende des so zwischen Schlauch 42 und Stiel 38 gebildeten Hohlraumes wird eine vorher abgemessene Menge eines aushärtbaren Kunststoffes 46 eingefüllt. Dann wird auf das Stielende ein zweiter Ring 40, der dem Ring 39 entspricht, aufgeschoben. Der Schlauch 42 wird dann mittels eines entsprechenden Klemmbandes 44 am Ring 40 festgeklemmt. Die Kunststoffmasse 46 ist somit hermetisch eingeschlossen und kann nunmehr in der schon beschriebenen Weise anatomisch an die Gestalt der Hand des Benutzers durch Verformung angepaßt werden. Nach dem Aushärten der Kunststoffmasse 46 wird die Hülle 42 entfernt, indem die beiden Klemmbänder 41, 44 abgenommen werden. Der Kunststoffkörper 46 bildet also die Außenfläche des Griffes. Um ein leichtes Ablösen der Hülle 42 zu gestatten, ist diese vorher an ihrer Innenseite entsprechend mit einem Trennmittel behandelt worden.
- Die spezielle Zusammensetzung der Kunststoffmasse richtet sich nach der Verwendung des Griffes. Reines Polyesterharz ergibt einen vergleichsweise schweren Griff. Vorteilhafter ist dagegen, der Kunststoffmasse ein Treibmittel zuzufügen, das der Kunststoffmasse eine schaumartige Struktur verleiht. Vorgezogen wird ein offenzelliger Hartschaum, der genügend porös ist, um für ausreichende Schweißaufnahme zu sorgen.
Claims (4)
- Patentansprüche: 1. Verfahren zur Herstellung eines Handgriffes, insbesondere für Werkzeuge und Sportgeräte, bei dem in einem geschlossenen Raum zwischen einem Stiel oder einem Rohr zur Aufnahme des Stieles einerseits und einer biegsamen Hülle andererseits vorhandene aushärtbare Kunststoffmasse unter Verwendung der die Hülle eng umschließenden Hand des Benutzers als Form unter Bildung von Fingerrillen plastisch verformt wird und der so verformte Kunststoffkörper anschließend durch Aushärten zur Erstarrung gebracht wird, d a d u r c h gekennzeichnet, daß die biegsame Hülle (16; 27; 42) an beiden Enden mittels Klemmringen (14, 20; 34, 35; 41, 44) und an mindestens einem Ende vorgesehener Endscheibe (18; 30; 40) bzw. Endring (32; 39) an dem Stiel (12; 38) oder Rohr (28) befestigt wird, daß durch eine Öffnung in oder an der Endscheibe bzw. Endring eine in einem separaten Gefäß aus mindestens zwei Komponenten hergestellten Kunststoffmischung in den geschlossenen Raum eingefüllt wird und daß die Hülle nach dem Aushärten des Kunststoffkörpers entfernt wird.
- 2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß eine dampfdurchlässige Hülle (27) verwendet wird und der Handgriff nach dem Verformungsvorgang der Kunststoffmasse in ein Aktivierungsbad eingetaucht wird.
- 3. Verfahren nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, daß als Klemmringe (41, 44) handelsübliche Schlauchklemmen verwendet werden.
- 4. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet,, daß die Hülle (16; 27; 44) vor dem Einfüllen der Kunststoffmasse mit einer inneren Beschichtung versehen wird.Die Erfindung betrifft ein Verfahren zur Herstellung eines Handgriffes, insbesondere für Werkzeuge und Sportgeräte, bei dem in einem geschlossenen Raum zwischen einem Stiel oder einem Rohr zur Aufnahme des Stieles einerseits und einer biegsamen Hülle andererseits vorhandene aushärtbare Kunststoffmasse unter Verwendung der die Hülle eng umschließenden Hand des Benutzers als Form unter Bildung von Fingerrillen plastisch verformt wird und der so verformte Kunststoffkörper anschließend durch Aushärten zur Erstarrung gebracht wird.Ein derartiges Verfahren ist bekannt (US-PS 22 05 769). Bei dem bekannten Verfahren ist die Hülle am Stiel befestigt und der Raum zwischen Hülle und Stiel ist mit einer aktivierbaren Masse, insbesondere Gipspulver gefüllt. Zur Aktivierung wird bei der Ausführung gemäß Fig.3 eine Aktivierungsflüssigkeit, z. B. Wasser durch eine Öffnung eingespritzt, um die zwischen Hülle und Stiel vorhandene Masse zum Aushärten zu bringen. Dieses Verfahren stößt in der Praxis auf Schwierigkeiten, weil es unmöglich ist, durch das Einspritzen einer Flüssigkeit an einer bestimmten Stelle sämtliche Zonen der eingeschlossenen Masse zu erreichen, um eine gleichmäßige Aushärtung sicherzustellen. Außerdem erfordert das bekannte Verfahren einen entsprechend vorgefertigten Handgriff, der von Anfang an die aktivierbare Masse enthält.Aus der CH-PS 2 08 563 ist ein Handgriff bekanntgeworden, der eine vorher eingefüllte vorgegebene Kunststoffmasse enthält, die nach Verformung in einer Wärmekammer aushärtet.Aus der DT-GMS 17 81 753 ist ebenfalls ein fertiger Griff bekanntgeworden, der aus mehreren Schichten aus einem Material besteht, das durch Eindrücken der Hand und Wärmebehandlung nachträglich verformt werden kann. Dieser Vorschlag ist unpraktikabel, denn eine Wärmebehandlung während des Umfassens des Handgriffes mit der Hand birgt eine Verletzungsgefahr in sich. Die einzelnen Schichten sind dagegen aber zu flexibel, als daß sie nach Loslassen der Hand nicht wieder in ihre ursprüngliche Gestalt zurückgehen würden.Nach der DT-OS 24 45 877 soll ein Formhandgriff aus Kunststoff, und zwar aus Integralschaum gefertigt werden, der flexibel sein soll. Flexible Griffe sind aber für Handgriffe von Sportgeräten und Handwerkzeugen ungeeignet.Die DT-OS 23 26 715 schließlich schlägt die Fertigung eines anatomisch geformten Griffes unter Verwendung einer Positivform und einer Negativform vor. Diese Herstellung ist zwar technisch denkbar aber viel zu kompliziert, um in der Praxis Eingang zu finden.Aufgabe der Erfindung ist es, die dem eingangs genannten Verfahren anhaftenden Nachteile zu vermeiden und dieses insbesondere dahingehend auszubilden, daß zur Herstellung anatomisch geformter Handgriffe auch vorhandene nicht präparierte Griffe verwendet werden können und das ganze Verfahren vom Benutzer selbst durchgeführt werden kann, ohne daß Fachkenntnisse und Fachwerkstätten erforderlich sind.Diese Aufgabe wird erfindungsgemäß dadurch gelöst, daß die biegsame Hülle an beiden Enden mittels Klemmringen und an mindestens einem Ende vorgesehener Endscheibe bzw. Endring an dem Stiel oder Rohr befestigt wird, daß durch eine Öffnung in oder an der Endscheibe bzw. Endring eine in einem separaten Gefäß aus mindestens zwei Komponenten hergestellte Kunststoffmischung in den geschlossenen Raum eingefüllt wird und daß die Hülle nach dem Aushärten des Kunststoffkörpers entfernt wird.
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Publications (2)
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