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Verfahren zur Herstellung von
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individuell geformten Handgriffen für Tennisschläger und Tennisschlägerhandgriff
Die Erfindung betrifft ein Verfahren zur Herstellung von individuell geformten Handgriffen
für Tennisschläger, mit dem der Handgriff der anatomischen Form der ihn umgreifenden
Spielerhand angepasst wird, und sie betrifft ausserdem einen solchermassen geformten
Tennisschlägerhandgriff selbst Es ist bekannt, Spezialgriffe für Tennisschläger
herzustellen,an die ein Handflächenabdruck aus elastischem Kunststoff angegossen
wird, um insbesondere für Schüler eine korrekte Schlägerhaltung vorzugeben, da der
Handflächenabdruck einen drehfesten und verrutschfesten Sitz des Schlägergriffs
in der Hand des Spielers bewirkt (DE-OS 2 312 130).
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Die Herstellung solcher Spezialgriffe ist jedoch aufwendig und insofern
nachteilig, als zunächst ein Gipsabdruck einer geschlossenen Handfläche mit einer.zweiteiligen
Kunststofform umgossen wird, in die dann der Schlägergriff eingelegt wird.
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Daraufhin wird der mit einem Härter angesetzte flüssige Kunststoff
in die Form eingegossen, und nach dem Aushärten wird der Schlägergriff der Form
entnommen.
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Es ist ferner ein Handgriff für Tennisschläger bekannt geworden, dessen
Oberfläche mit Griffmulden für Finger, Handflache, Handballen ausgestaltet ist,
wie sie entstehen, wenn die Hand eines Spielers einen plastisch verformbaren Griff
umgreift und sich in den Griff eindrückt (DE-OS 2 326 715).
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Zur Herstellung eines solchen aus Kunststoff, Metall oder entsprechend
bearbeitetem Holz bestehenden Handgriffs wird zunächst von der geschlossenen Hand
ein Abdruck, also eine Positivform hergestellt, von der dann eine Negativform angefertigt
wird, die schliesslich zur Herstellung des eigentlichen Handgriffes dient. Eine
solche Verfahrensweise ist jedoch ebenfalls kostspielig und zeitaufwendig, da sie
erfordert, dass von der Hand eines jeden Spielers, der einen individuell angepassten
Handgriff wünscht, ein spezieller Abdruck gefertigt wird,von dem dann wiederum eine
Negativform zur Herstellung des Handgriffes benötigt wird.
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Die Aufgabe der Erfindung besteht deshalb darin, ein Verfahren zur
Herstellung-von individuell geformten Handgriffen für Tennisschläger zu schaffen,
das eine wesentlich einfachere und preiswertere Möglichkeit bietet, den Griff eines
Schlägers anatomisch an die Hand des ihn umgreifenden Spielers anzupassen, und zwar
sogar unter Verwendung der herkömmlichen, im Handel erhältlichen Tennisschlägergriffe.
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Diese Aufgabe wird erfindungsgemäss dadurch gelöst, dass bei einem
an sich gebrauchsfertigen Tennisschläger herkömmlicher Bauart mit glatter Griff-Oberfläche
und rundem oder eckigem Griffquerschnitt das Griffband gelöst und vom Griff abgewickelt
wird, dass dann die freie Griffoberfläche mit einer plastisch verformbaren, aushärtenden
Kunststoffmasse umgeben wird, woraufhin die Person, für die der Handgriff bestimmt
ist, den beschichteten Griff in Schlaghaltung umgreift und den Kunststoff mit den
Fingern und der Handfläche zur Bildung von Griffmulden verformt, wonach der Kunststoff
aushärtet und der so gestaltete Griff mit einem elastischen, saugfähigen und rutschfesten
Griffband umwickelt wird, das sich an die geformten Griffmulden anpasst und an der
Griffoberfläche haftet.
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Durch dieses Verfahren ist die Möglichkeit gegeben, im Handel erhältliche
Tennisschläger nachträglich kostensparend so umzurüsten, dass sie einen individuell
angepassten Handgriff erhalten, ohne dass dafür die Herstellung oder Verwendung
von Giessformen notwendig i.st.
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Gemäss einer vorteilhaften Ausgestaltung dieses Verfahrens lässt sich
der Handgriff eines Schlägers nach dem Abwickeln des Griffbandes dadurch mit der
verformbaren, aushärtenden Kunststoffmasse umgeben, dass eine dünne Platte aus solchem
Kunststoffmaterial um den freigelegten Schlägergriff gewickelt wird, wobei die Abmessungen
dieser Platte so bemessen sind, dass sie in etwa dem Umfang des Schlägerqriffs entsprechen
und das Kunststoffmaterial auf der Schlägeroberfläche haften bleibt.
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Eine gleichwertige andere Lösung der gestellten Aufgabe kennzeichnet
sich dadurch, dass ein Tennisschläger mit einem Griff aus einem an sich beliebigen,
bekannten Material hergestellt wird,der jedoch einen wesentlich geringeren Querschnitt
aufweist, als er der üblichen Grifform entspricht, dass danach dieser Griff mit
einer plastisch verformbaren, aushärtenden Kusntstoffmasse fest umschichtet wird,
wobei die Schichtdicke so bemessen istj dass der Durchmesser des kunststoffbeschichteten
Griffes etwa dem herkömmlichen Griffdurchmesser entspricht, und dass der so beschichtete
Handgriff mit einer luftdichten Folie umschlossen wird, die später aufreissbar ist,
so dass der Spieler den Griff umfassen kann, um die Kunststoffmasse durch den Abdruck
seiner Hand zu verformen, woraufhin nach dem erfolgten Aushärten des Kunststoffes
an Luft und Verfestigung des anatomisch geformten Handgriffs dieser mit einem elastischen
und sich an die Griffmulden anpassenden Griffband umwickelt wird.
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Diese Art der Herstellung individuell geformter Tennisschlägergriffe
ist in solchen Fällen von wesentlicher Bedeutung, in denen der Schläger bzw. sein
Handgriff direkt im Herstellerwerk so vorgefertigt werden, dass der Spieler nach
dem Kauf einen kunststoffummantelten Griff vorfindet, der durch eine Folie luftdicht
abgeschlossen wird und nach Aufreissen der Folie vom Spieler durch Umgreifen in
der gewünschten Weise verformt werden kann, so dass dann nach dem Aushärten des
Kunststoffmaterials die gewünschte anatomisch angepasste Griffform vorliegt, ohne
dass auch bei dieser Art der Herstellung Positiv-und Negativformen von der Spielerhand
angefertigt werden müssen.
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Beide gleichwertige Lösungsmöglichkeiten kennzeichnen sich demnach
dadurch, dass der Spieler selbst durch Eindrücken der Finger und des Handballens
in eine den Griff umgebende, verformbare Masse, die zweckmässigerweise aus einem
zunächst plastisch verformbaren und nach der Verformung sich verfestigenden Kunststoffmaterial
besteht, die anatomisch richtige Formgebung des Griffes unmittelbar am vorliegenden
Tennisschlägergriff selbst durchführt.
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Dabei ist gemäss dem ersten Herstellungverfahren noch nicht einmal
eine änderung des üblichen Tennishandgriffs selbst erforderlich, vielmehr kann der
Spieler einen im Handel erhältlichen Tennisschläger kaufen und seinen Griff nachträglich
mit der Kunststoffmasse umhüllen, während beim zweiten Verfahren diese Umhüllung
des Griffes im Herstellerwerk des Tennisschlägers vorgenommen wird, wozu der mit
dem Schlägerschaft verbundene Griffkörper einen kleineren Querschnitt erhält, der
dann durch Ummantelung oder Beschichtung der Griffoberfläche bis auf die übliche
Griffdicke vergrössert wird.
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Der einen solchen Tennisschläger mit vorgefertigtem Handgriff kaufende
Spieler kann dann nach dem Entfernen einer Schutzfolie das Eindrücken seiner den
Griff umschliessenden Hand
möglicherweise nach Anleitung seines
Trainers von sich aus vornehmen, woraufhin das Kunststoffmaterial des Griffes erhärtet,
wodurch eine bleibende Verformung der gewünschten Art in der Griffoberfläche sichergestellt
wird. Durch Umwickeln des so anatomisch geformten Griffes mit einem elastischen
Griffband, das sich an die anatomische Formgebung eng anlegt, lässt sich danach
die gewünschte Saugfähigkeit und Griffigkeit bzw. Rutschfestigkeit des Griffes erzeugen.
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Die Erfindung wird nachfolgend anhand der in der Zeichnung dargestellten
Ausführungsbeispiele ncher erläutert. In der Zeichnung zeigen: Fig. l einen im Handel
erhältlichen, mit einem Griffband umwickelten Griff eines Tennisschlägers, der selbst
nicht dargestellt ist, Fig. 2 den Vorgang des Abwickelns des Griffbandes vom Schlägergriff,
Fig. 3 die schematische Darstellung einer dünnen Material platte aus einem plastisch
verformbaren Kunststoff, Fig. 4 die teilweise um den vom Griffband befreiten Schlägergriff
gewickelte Kunststoffplatte von Fig. 3, Fig. 5 den Schlägergriff nach der anatomischen
Verformung der ihn umgebenden Kunststoffplatte durch die den Griff umgreifende Spielerhand,
Fig. 6 das Aufwickeln eines elastischen Griffbandes auf den anatomisch geformten
Griff, Fig. 7 einen gemäss einer Verfahrensvariante hergestellten, mit einem Kunststoff
ummantelten Schlägergriff, und Fig. 8 einen teilweise geschnittenen Schlägergriff
der Ausführungsform nach Fig. 7.
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In den Fig. 1 bis 6 sind die Schritte einesHerstellungsverfahrens
für einen mit einem individuell geformten Handgriff versehenen Tennisschläger dargestellt,
bei dem, wie aus Fig.l ersichtlich, ein im Handel erhältlicher, gewöhnlicher Schläger,
von dem in der Zeichnung nur ein Teil des Schaftes 4 und der sich an diesen anschliessende
Griff 1 dargestellt sind, gemäss Fig. 2 zunächst von dem Griffband 2 befreit wird,
indem dieses vom Griff abgewickelt wird. Nach dem Abwickeln des Griffbandes 2 liegt
die Oberfläche des einen runden oder eckigen Querschnitt aufweisenden Griffes frei
und wird mit einer plastisch verformbaren Kunststoffmasse umgeben, die, wie aus
Fig. 3 hervorgeht, in Form eines plattenähnlichen Zuschnitts 5 relativ geringer
Dicke vorhanden ist, der, wie aus Fig. 4 ersichtlich, auf die blanke Oberfläche
3 des Griffes, der aus Holz, Kunststoff, Metall oder irgend einem anderen geeigneten
Material bestehen kann, durch Umwickeln aufgebracht wird.
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Das Kunststoffmaterial ist so beschaffen, dass es auf der Oberfläche
fest haften bleibt. Zu diesem Zweck kann die Oberfläche vorher in geeigneter Weise
behandelt werden, beispielsweise durch Auftragen eines Klebemittels.
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Sobald die Kunststoffmasse, die, wie in Fig. 3 gezeigt, die Form einer
dünnen Platte aufweisen kann, deren Abmessungen an die des Griffes angepasst sind,
auf der blanken Oberfläche 3 des Griffes 1 angebracht worden ist, wird sie an die
anatomische Form der den Griff umschliessenden Hand des Spielers dadurch angepasst,
dass sich dessen Hand mit den Fingern und dem Handballen in die Oberfläche 6 des
Griffes einpresst, so dass die in Fig. 5 gezeigten Griffmulden 7 entstehen, die
aufgrund der plastischen Verformbarkeit des Kunststoffs auch noch nach dem Loslassen
des Griffes erhalten bleiben. Da der Kunststoff so beschaffen ist, dass er aushärtet,
wird die auf diese Weise individuell gestaltete Handgrifform fixiert und lässt sich
danach, wie in Fig. 6 dargestellt, mit einem Griffband 8 umwickeln, das elastisch
und saugfähig ist und
sich an die Konturen der Griffoberfläche,
also insbesondere an die eingeformten Griffmulden, anpasst. Dadurch erhält der Griff
einen griffsicheren und rutschfesten Belag, wodurch die Spieleigenschaften des Schlägers
noch verbessert werden.
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Als Griffband hat sich in diesem Zusammenhang insbesondere ein aus
Baumwolle oder Zellwolle bestehendes, mit Latex imprägniertes Gewebe bewährt.
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Auf diese Weise wird, ausgehend von einem im Handel erhältlichen,
üblichen Tennisschläger mit gewöhnlich geformtem Griff und Griffband ein an die
anatomische Handform des den Schläger benutzenden Spielers angepassterHandgriff
geschaffen. Die Herstellung dieser speziellen anatomischen Form des Griffes erfordert
keinen grossen Aufwand und kann jederzeit erfolgen, also noch beim Kauf im Sportgeschäft
selbst vorgenommen werden, oder später, wenn der Spieler einen solchen Griff verlangt.
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Ferner kann die Möglichkeit gegeben sein, den verformten Kunststoff
wieder vom Griff zu entfernen, wenn ein anderer Spieler den Tennisschläger verwenden
soll. In diesem Fall wird der ausgehärtete Kunststoff nach dem Entfernen des Griffbandes
8 vom Schläger abgeschlagen und eine neue Kunststoffmasse auf die blanke Oberfläche
3 aufgetragen, die dann in der obigen Weise von dem neuen Spieler verformt wird.
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Gemäss einer Verfahrensvariante, die in den Fig. 7 und 8 dargestellt
ist, wird der Schlägerhandgriff beim Herstellungsprozess des Schlägers in den dafür
vorgesehenen Fabrikationsstätten als Körper 9 mit einem gegenüber dem üblichen Querschnitt
kleineren Querschnitt gefertigt, der sich ebenfalls direkt an den Schaft 4 anschliesst
und mit diesem eine Einheit bildet, wie dies in Fig. 8 dargestellt ist, woraufhin
der verjüngte Handgriff 9 mit einem Mantel 10 aus einem plastisch verformbaren,
aushärtenden Kunststoffmaterial umgeben wird,
dessen Schichtdicke
so bemessen ist, dass der Durchmesser des kunststoffbeschichteten Griffes etwa dem
herkömmlichen Griffdurchmesser entspricht. Danach wird der so beschichtete Handgriff
mit einer luftdichten Folie umschlossen, also luftdicht verpackt und in dieser Form
an das Sportgeschäft oder direkt an den Spieler geliefert. Der Spieler kann dann
zur Herstellung eines anatomisch an seine Handform angepassten Griffes die Folie
11 (Fig.7) lösen und den Handgriff so umgreifen, wie er den Schläger während des
Spiels festhält, um das Kunststoffmaterial in der oben beschriebenen Weise zu verformen,
so dass seine Finger und seine Handfläche Griffmulden in der Griffoberfläche ausbilden,
die nach dem Lösen der Hand in der Oberfläche verbleiben. Da das verwendete Kunststoffmaterial
unter der Einwirkung der Aussenluft fest wird, also aushärtet, erhält der Spieler
nach kurzer Zeit einen verformungsfesten Handgriff, der in der oben beschriebenen
Weise mit einem Griffband umwickelt werden kann, um die gewünschte Griffigkeit und
Saugfähigkeit der Griffoberfläche sicherzustellen, falls nicht das erhärtete Kunststoffmaterial
von sich aus diese Eigenschaften aufweist.
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