DE2631996C3 - Verschraubung aus Kunststoff zur Ein- und Durchführung, Abdichtung und Zugentlastung von Kabeln u. dgl. - Google Patents

Description

Die Erfindung betrifft eine Verschraubung aus Kunststoff zur Ein- und Durchführung, Abdichtung und Zugentlastung von Kabeln, Leitungen oder Schläuchen nach der Gattung des Hauptanspruchs.

Eine solche Verschraubung ist bekannt aus der DE-OS 17 50 095. Bei dieser bekannten Verschraubung geh der hoh'izylindrische Zwischenstutzen einstückig in ei obere Druckhülse über, die aus koaxial zum Zwische; stutzen angeordneten Zungen besteht. Diese Zungen, die in Form eines Ringes das später einzuführende Kabel umgeben, sind dadurch gebildet, daß in vorgegebenen Abständen die Druckhülse vertikale Einfräsungen aufweist, die bis zu einem Gewindeanfang reichen, auf welchen die Druckschraube aufgeschraubt ist Da die Druckschraube sich in ihrem oberen Teil verjüngt, werden beim Einschrauben die Zungenenden nach innen auf einen Ring mit kleinerem Durchmesser gedruckt. Dies ist dadurch möglich, daß die Zungen zumindest im oberen Teil allmählich den Freiraum einnehmen, der von den Einfräsungen gebildet ist. Es ergibt sich aber auch bei stärkerem Zusammentreffen der Zungen lediglich eine glatte zylindrische, sich nach oben verjüngende Wandfläche, an welcher die Innenkontur der Druckschraube keinen Halt findet. Die Druckschraube sitzt daher auf der von den einzelnen Zungen gebildeten Druckhülse lediglich mit der Festigkeit auf, mit welcher sie auf das Gewinde des Druckstuzens aufgeschraubt ist; ein Lösen und damit eine Lockerung der gesamten Verschraubung ist nicht ausgeschlossen bei entsprechend rauher Behandlung, bei Erschütterungen und dgl.

Eine weitere Verschraubung ist bekannt aus der DE-GM 75 34 010. Bei dieser bekannten Verschraubung enthält der an einem Gehäuse stationär zu befestigende Zwischenstutzen einen separaten Klemmkäfig, dieser besteht aus einem Ring, an den sich durch Schlitze voneinander getrennte Lappen anschließen. Der Klemmkäfig hält sich im Zwischenstutzen mit Hilfe von an seiner Außenwandung befindlichen elastischen Dichtlippen und lagert in seinem Inneren wiederum eine Ringdichtung. Die in ihren Endbereichen klauenartig nach innen abgebogenen Lappen oder Klemmzungen gleiten bei Drehen der Druckschraube längs eines Innenkonus im Zwischenstutzen und erfahren hierdurch eine radial nach innen gerichtete zusätzliche Bewegung, die sich der axialen Verschiebebewegung überlagert. Bei dieser bekannten Verschraubung ist nachteilig, daß durch den beim Verschrauben vom Klemmkäfig auf das Kabel ausgeübten klauenartigen Effekt dieses beschädigt werden kann, außerdem ergibt sich zumindest anfangs beim Verschrauben eine zusätzliche Relativbewegung in axialer Richtung zwischen Kabel und den nach innen gerichteten klauenförmigen Klemmzungen, bis bei ausreichender Klemmung Kabel und Klemmkäfig sich als Einheit verschieben. Bei unverrückbarem Kabel kann es

ίο zu einem Einschneiden in dem Kabelmantel und/oder zu einem Abbrechen der Klemmzungen kommen. Außerdem ist der Dichtungskörper im Zwischenstutzen über äußere Dichtlippen nur lose gehalten, so daß er verlorengehen kann.

Allgemein sind Kabelverschraubungen in vielfältiger Form bekannt, um Kabel oder elektrische Leitungen aus Gehäusen auszuführen und dagegen mit Dichtungen in Ring-, Zylinder- oder Konusform abzudichten, s. beispielsweise die stopfbuchsenartige Einführung elektrischer Kabel entsprechend DE-PS 12 63 134 oder die Kabelverschraubung entsprechend DE-GM 66 01 559.

Bei der stopfbuchsenartigen Einführung nach der DE-AS 12 63 134 ist im Zwischenstutzen ein diesen teilweise überragender Dichtungskörper eingelegt, der von einer konusförmigen Verjüngung der auf den Zwischenstutzen aufzuschraubenden Druckschraube in axialer Richtung soweit gepreßt wird, daß sich eine radiale Einspannwirkung auf ein durchgeführtes Kabel ergibt Eine Zugentlastung, wie sie beispielsweise gemäß den VDE-

;o Vorschriften gefordert wird, läßt sich damit aber nicht erreichen. Gemäß VDEOlOO §42a dürfen lediglich Dichtungsmaterialien bei Stopfbuchsenverschraubungen nicht als einziges Zugentlastungsmittel verwendet werden.

Andererseits haben jedoch die: bekannen Zugentlastungsvorrichtungen, die das zu fixierende Gut mittels Kabelschellen oder Klemmbügel aus Metall oder Kunststoff -·» chen sich in einem separaten Arbeitsgang einspannen, entscheidende Nachteile. Durch die vielen benötigten Teile ist eine zeitaufwendige Montage und eine erhebliche Lagerhaltung erforderlich. Außerdem sind die Teile verlierbar, wobei bei einer Zugentlastung mii Bügeln aufgrund der !hohen örtlichen Pressung eine Beschädigung der Leiterisolation nicht ausgeschlossen werden kann, außerdem kann der Benutzer über die metallischen Bügel mit stromführenden Teilen in Berührung kommen. Diese Gefahr ist bei Kunststoffbügeln ausgeschaltet, es bleibt jedoch die Verletzungsgefahr durch hervorstehende Schrauben, welche zum Verspannen der Bügel benötigt werden. Eine Verdrehsicherheit zwischen Druckschraube und Zwischenstutzen weisen keine der bekannten Verschraubungen auf.

Bei der aus der DE-GM 66 01 559 bekannten Kabelverschraubung sind im Grunde die gleichen Teile vorhanden wie bei der eingangs genannten DE-GM 75 34 010, so daß sich auch die gleichen Nachteile ergeben, lediglich Dichtring und Klemmkäfig sind axial hintereinander angeordnet und durch einen Druckring getrennt, so daß bei Drehung der Druckschraube auf beide axiale Druckkräfte ausgeübt werden, die in radiale Einspannkräfte auf das durchgeführte Kabel übergehen. Auch hier verschiebt die Druckschraube bei ihrer Drehung den Klemmkäfig mit seinen Zungen relativ zum Kabel.

Ferner ist aus der DE-OS 23 13 198 eine Kabelklemmvorrichtung für Hängelampen od. dgl. bekannt, die, teilweise übereinstimmend mit der Gattung des Hauptanspruchs, einen hohlzylindrischen Gewindestut-

zen und eine auf diesen aufgeschraubte Druckschraube in Form einer Überwurfmutter aufweist Am Zwischenstutzen sind KJemmzungen ausgebildet, die sich bei Drehung der Druckschraube in Richtung auf das eingeführte Kabel bewegen. Es ist jedoch weder ein Dichtungskörper vorhanden, noch ein Raum, in dem sich ein solcher unterbringen ließe. Es ist vorgesehen, die Druckschraube so weit auf den Zwischenstutzen aufzuschrauben, daß ihre untere Stirnfläche gegen einen Flansch des Zwischenstutzens oder eine metallische Ringscheibe stößt, die ihrerseits auf einer oberen Auflagefläche an einem glockenförmigen Teil einer Lampenfassung aufliegt Deshalb hat es der Monteur nicht in der Hand, die Druckschraube gerade so weit festzuziehen, daß Gewähr für eine Abdichtung bestünde, wenn ein Dichtungskörper überhaupt vorhanden wäre. Auch deshalb ist diese bekannte Kabelklemmvorrichtung zur Abdichtung im Sinne der Gattung des Hauptanspruchs ungeeignet, und die Zugentlastung kann nur dann wirksam werden, wenn das eingeführte Kabel einen genau vorbestimmten Durchmesser aufweist Es ist indessen eine formschlüssige Verdrehsicherung vorgesehen, die darin besteht, daß der Flansch bzw. die metallische Ringscheibe einen elastischen Zahn aufweist, der in eine Verzahnung an der unteren Stirnfläche der Druckschraube einrastet, wenn diese vollständig auf den Gewindestutzen aufgeschraubt worden ist

Der Erfindung liegt ausgehend von dem eingangs genannten, gattungsgemäßen Stand der Technik, die Aufgabe zugrunde, die bekannte Verschraubung so weiterzuentwickeln, daß sie ohne zusätzlichen Aufwand eine formschlüssige Verdrehsicherung für die Druckschraube aufweist

Diese Aufgabe ist erfindungsgemäß durch die Merkmale des Hauptanspruchs gelöst. Vorteilhafte Ausgestaltungen ergeben sich aus den Unteransprüchen.

Mit der Erfindung wird erreicht, daß beim Aufschrauben der Druckschraube die an deren Innenseite angeordnete Schrägverzahnung die freien Enden der Klemmzungen nacheinander mit einer zum Kabel hin gerichteten Kraft belastet, so daß sich die Klemmzungen teilweise übereinander bewegen und die Zähne in die von den Klemmzungen gebildete gezahnte Segmentierung einrasten. Dadurch ergibt sich schon in einem frühen Stadium des Aufschraubens der Druckschraube eine formschlüssige Verriegelung zwischen dieser und den Klemmzungen und damit auch dem Zwischenstutzen. Diese formschlüssige Verriegelung bildet jedoch keinen Anschlag, der das Aufschrauben der Druckschraube begrenzen würde; die Druckschraube kann deshalb in jedem Fall so weit aufgeschraubt werden, bis die Verschraubung eine sichere Zugentlastung und Abdichtung des Kabels ergibt.

Das Übereinanderbewegen der Klemmzungen bei Einwirkung der Schrägverzahnung ist mit einem ratschenartigen Geräusch verbunden, das dem Monteur die Wirksamkeit der Verdrehsicherung bestätigt; infolgedessen unterliegt der Monteur nicht der Versuchung, die Druckschraube so stark festzuziehen, daß das Kabel von den KJemmzungen beschädigt werden könnte.

Die Erfindung wird im folgenden anhand der in der Zeichnung dargestellten Ausführungsbeispiele näher erläutert Es zeigt

F i g. 1 den Zwischenstutzen in der Vorder- und die Seitenansicht im Halbschnitt mit hohlzylindrischem Dichtungskörper,
F i g. 2 die Druckschraube in Vorder- und die Seitenansicht im Halbschnitt

Fig. 3 einen Axialschnitt durch die erfindungsgemäße, funktionsfähige Kabelverschraubung mit eingespanntem Kabel.

Der in F i g. 1 dargestellte, aus zähelastischem Kunststoff gefertigte, hohlzylindrische Zwischenstutzen (1) besteht aus dem Anschlußgewinde (2) und dem zur Montage notwendigen Sechskantbund (3) mit anschließendem Aufnahmegewinde (4) für die Druckschraube (9), wie in F i g. 3 ersichtlich. Wie in F i g. 1 dargestellt,

sind an dem Zwischenstutzen (1) einstückig, koaxial angeordnete, durch bis zum Aufnahmegewinde reichende Schlitze (5) getrennte Klemmzungen (6) einen Wirkbund (7) bildend, angebracht welche den koaxial eingelegten zylindrischen Dichtungskörper (8) zentrieren und unverlierbar halten.

Die in F i g. 2 dargestellte hutmutterförmige Druckschraube (9) besteht aus dem Montage-Sechskantbund (10) und dem Innengewinde (11) mit innerem, der gewölbten Kontur des Wirkbundes (7), entsprechend angepaßten Stützlager (12). Die Schrägverzahnung (13) dient zur Verdrehungssicherung zwischen dem Zwischenstutzen (1) und der Druckschraube (9).

Das in F i g. 3 dargestellte Anwendungsbeispiel zeigt den hohlzylindrischen Zwischenstutzen (1), welcher mittels Anschlußgewinde (2) an einem Gehäuse (14) befestigt ist, sich mit dem Sechskantbund (3) abstützt und mit einer Gegenmutter (15) gesichert ist. Durch die gegenseitige Gewindeanstellung des Aufnahmegewindes (4) am Zwischenstutzen (1) und des Innengewindes (11) der Druckschraube (9) sind beide Teile so miteinander verbunden, daß sich die Klemmzungen (6) unter der Einwirkung der Druckschraube (9) auf das dem Wirkbund (7) angepaßte Stützlager (12) fächerförmig zur Mitte der Verschraubung bewegen. Dadurch wird die Zugentlastung durch Klemmung am Kabel (16) erreicht und der innen unverlierbar angebrachte, hohlzylindrische Dichtungskörper (8) gegen das eingeführte Kabel (16) gepreßt und abgedichtet. Durch das Verspannen und das fächerförmige, teilweise Übereinandergleiten

so der zur Mitte geneigten Klemmzungen (6) entsteht eine Gleitlage der einzelnen Zahnsegmente (17) am Wirkbund (7). Diese bilden einen Bestandteil der Verdrehungssicherung und ermöglichen den kraft- und formschlüssigen Eingriff der Schrägverzahnung (13), wodurch die Verdrehungssicherung zwischen dem Zwischenstutzen (1) und der Druckschraube (9) erreicht wird.

Hierzu 2 Blatt Zeichnungen

Claims (1)

1. Patentanspruch:

   Verschraubung aus Kunststoff zur Ein- und Durchführung, Abdichtung und Zugentlastung von Kabeln, Leitungen oder Schläuchen, bestehend aus Druckschraube, Zwischenstutzen und Dichtungskörper, wobei aus hohlzylindrischen Zwischenstutzen Segmente bildende Klemmzungen einstückig koaxial angeordnet sind, weiche bei Drehung der Druckschraube den im Innern unverlierbar angebrachten hohlzylindrischen Dichtungskörper gegen das eingeführte Kabel pressen, dadurch gekennzeichnet, daß die teilweise übereinander sich bewegenden Klemmzungen zahnähnliche Segmente (17) bilden, in welche zur Verdrehungssicherung zwischen Druckschraube (9) und Zwischenstutzen (1) eins Schrägverzahnung (13) im Inneren der Dr uckschraube (9) eingreift.