DE2617232A1 - Lang haltbare waessrige loesungen von veraetherten melamin-formaldehyd- harzen mit geringem gehalt an freiem formaldehyd - Google Patents
Lang haltbare waessrige loesungen von veraetherten melamin-formaldehyd- harzen mit geringem gehalt an freiem formaldehydInfo
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Ref.: M 05 547 B/h,
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München
1. April 1976
Saint-Gobain Industries, 62, Bd Victor-Hugo, F 92209
Neuilly sur Seine
Lang haltbare wässrige Lösungen von verätherten Melamin-Formaldehyd-Harzen
mit geringem Gehalt an freiem Formaldehyd.
Die Erfindung bezieht sich auf v/ässrige Lösungen von Melamin-Fomaldehyd-Har
zen.
Es sind bereits Verfahren zur Herstellung solcher Harze bekannt (DT-OS 2 005 166). Wach dem aus dieser Literaturstelle bekannten
Verfahren führt man eine alkalische Kondensation des Melamins mit dem Formaldehyd in Gegenwart eines Polyols durch. Das Formaldehyd
'wird in Form von festem Paraformaldehyd zugesetzt. Die Verwendung von Paraformaldehyd hat den bedeutenden Mangel, daß
der Kilopreis von Formaldehydanhydrid in dieser Form 2 bis 3 mal höher als für Ausgangsmaterial in Form einer wässrigen Lösung
ist.
Man erhält nach dem bekannten Verfahren praktisch wasserfreie, verätherte Tetramethylolmelaraine oder solche in alkoholischer
Lösung.
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Um den Anforderungen auf den verschiedenen Anwendungsgebieten für verätherte Melamin-Formaldehyd-Harze besser Genüge leisten
zu können, hat man versucht, wässrige Lösungen dieser Harze mit langer Lebensdauer und geringem Gehalt an freiem Formaldehyd
herzustellen.
Die Erfindung geht somit aus von einem Verfahren zur Herstellung einer Lösung verätherten Melamin-Formaldehyd-Harzes
durch Kondensation von Formaldehyd mit Melamin in alkalischer Lösung mit anschließender Verätherung, und kennzeichnet sich
dadurch., daß
man in einer ersten Phase das Melamin mit dem Formaldehyd umsetzt, indem man das Melamin allmählich und unter Rühren in
fester Form zu einer . Lösung, die man durch Mischen folgender Bestandteile erhalten hat:
eine Lösung mit 30 bis 50 % und vorzugsweise etwa 36 %
Formaldehyd in einer Menge entsprechend einem Molverhältnis Formaldehyd:Melamin zwischen 5 und 11, vorzugsweise
zwischen 6,5 und 10;
ein oder mehrere Polyole in einer Menge entsprechend einem Molverhältnis Polyol:Melamin zwischen 3 und 5, vorzugsweise
zwischen 3,5 und 4;
ein Triäthanolamin in einer Menge entsprechend einem Molverhältnis
Triäthanolamin:Melamin zwischen 0,2 und 0,6, vorzugsweise zwischen 0,3 und 0,4
bei einer Temperatur zwischen 60 und 700C, vorzugsweise zwischen
63 und 68 C hinzufügt, wobei der pH-Wert nach der Zugabe des Melamins zwischen 8,5 und 9,5, vorzugsweise zwischen 8,8 und
9,2 liegt und die Reaktion durch schnelles Abkühlen auf eine Temperatur zwischen 20 und 40 C, vorzugsweise zwischen 33°C
und 37°C angehalten wird, wenn der Trübungspunkt zwischen 40 und 650C, vorzugsweise zwischen 45°C und 55°C erscheint;
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I-
in einer zweiten Phase die Verätherung durchführt, indem der pH-Viert des aus der ersten Phase stammenden Reaktionsgemisch.es
durch allmähliche Zugabe einer reinen oder in Form einer konzentrierten wässrigen Lösung vorliegenden Säure auf einen
Wert zwischen 1,5 und 3 gesenkt wird, wobei immer die Endtemperatur
der ersten Phase aufrechterhalten und am Ende der Verätherungsreaktion die erhaltene Lösung durch Zugabe
einer Base neutralisiert wird;
in einer dritten Phase eine Reifung der am Ende der zweiten Phase erhaltenen Lösung durchgeführt wird, indem man sie
für eine Dauer von 2 bis 5 Stunden auf einer Temperatur zwischen 50 und 90 C, vorzugsweise zwischen 70 und 85 C
in einer vierten Phase der Anteil an freiem Formaldehyd in der -am Ende der dritten Phase erhaltenen Lösung bis zu
einem Endgehalt an freiem Formaldehyd, der 6 Gew.-% nicht übersteigt, verringert wird.
Die nach der Erfindung erhaltenen Harze unterscheiden sich durch ein unten als "Verhältnis F/M" bezeichnetes, besonders
hohes Molverhältnis Formaldehyd/Melamin, durch eine gute Verdünnbarke it mit Wasser, durch eine Lebensdauer bei Umgebungstemperatur
von wenigstens zwei Monaten und durch einen Gewichtsanteil an freiem Formaldehyd von weniger als 6 % vom
Produkte nach dem Stande der Technik.
Man versteht unter "Verdünnbarkeit durch Wasser" die maximale
Menge an Wasser, ausgedrückt in Volumeneinheiten und bezogen auf 100 Volumina der wässrigen Harzlösung, die man zu dieser
unter dauerndem Rühren und bei einer Temperatur von 25°C vor dem Erscheinen einer Trübung zugeben kann.
Man versteht unter "Lebensdauer bei Umgebungstemperatur", daß die wässrigen Harzlösungen nach Konservierung bei einer
Temperatur zwischen etwa 15 und 25°C eine Viskosität, gemessen bei 250C, die unter 800 Centipoises liegt, sowie eine Ver-
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- If-
dünnbarkeit mit Wasser von wenigstens 1200 beibehalten.
Die entsprechenden Grenzwerts der beiden oben angegebenen
Eigenschaften sind bei wässrigen Harzlösungen nach der Erfindung für eine Lagerzeit von mindestens zwei Monaten eingehalten,
die auch der Möglichkeit ihrer industriellen Nutzbarkeit während dieses Mindestzeitraumes entspricht.
Die Nutzbarkeit bezieht sich vor allem auf ihre Verwendbarkeit als Bindemittel für Glasfaservliese in Verbindung mit anderen
Produkten, wobei der gesamte Aufbau der Verklebung dieser Fasern dient.
Die erfindungsgemäßen wässrigen Harzlösungen verleihen Glasfaservliesen
ausgezeichnete Zug- und Biegefestigkeitseigenschaften.
Im Vergleich zu dem bekannten Verfahren sind unten eine Anzahl von Unterschieden aufgeführt, die deutlich die Vorteile
des Verfahrens nach der vorliegenden Erfindung herausstellen:
Erfindung | DAS 2 005 166 | |
Verhältnis F/M | 5-11, vorzugs weise 6,5 - 10 |
2-6 |
Diolmolekül/ Melaminmolekül |
3,0-5,0, vorzugs weise 3,5-4,0 |
0,4-1,2, vorzugs- weise 0,7-1,1 |
Triäthanolaminmole- kül/Melaminmolekül |
0,2-0,6, vorzugs weise 0,3-0,4 |
in den Ansprüchen nicht angeführt 0,037 (Beisp. 3) |
Temperatur der al kalischen Konden sation |
60-700C, vorzugs weise 63-680C |
80-140°C, vorzugs weise 85-1000C |
β Π 9 Γ: /. R / 0 8 8 7
Aus den vorstehenden Werten kann man ersehen, daß die Harze nach der Erfindung
- eine größere Anzahl von Methylolgruppen pro Melaminmolekül
aufweisen;
- durch ein Polyol viel stärker veräthert werden, weil nach der DAS 2 005 166 bei der Kondensation nur eine geringe Zugabemenge
an Polyol vorgesehen ist und im Gegenteil für die Verätherungsphase eine beträchtliche Menge (mehr als 6 und teilweise
8 bis 10 Moleküle auf ein Molekül Melamin) eines niederen Monoalkohols, wie z. B. Methanol hinzugegeben wird.
Daraus folgt offensichtlich, daß dieser nach der DAS 2 005 niederer Monoalkohol das eigentliche Verätherungsagens darstellt
und nicht das Polyol.
Im Verfahren nach der Erfindung ist im Gegensatz dazu das Polyol das wichtigere Verätherungsagens, während die anderen vorliegenden
Hydroxylverbindungen, allerdings in sehr viel geringerer
Menge, das Triäthanolamin und das Methanol sind, das in der wässrigen Formaldehydlösung auch, aber in geringen Mengen, anwesend
sein kann. Im besonderen fügt man keine andere Menge eines anderen Alkohols zu, als das oder die am Anfang eingesetzten
Polyol(e).
- Eine beträchtliche Menge an Triäthanolamin umfassen, die während der Verätherungsphase an das Methylolamin gebunden
wird. Die Anwesenheit dieser Triäthanolaminreste im Endmolekül
des Harzes erhöht seine Wasserlöslichkeit. Im Gegensatz dazu dient das nach der DAS 2 005 166 nur in sehr geringer
Menge benutzte Triäthanolamin offensichtlich nur der für die alkalische Kondensationsreaktion nötigen Einstellung
des pH-Wertes.
Die Zugabe von Triäthanolamin nach der Verätherung erhöht, wie später noch gezeigt wird, noch stärker die Verdünnbarkeit der
Lösung.
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Nach, der Erfindung setzt man als Ausgangsformaldehyd eine
wässrige Lösung von etwa 36 % ein, die im Handel zu einem
Preis erhältlich ist, der wesentlich günstiger als der Preis des festen Paraformaldehyds ist.
Die Arbeitsbedingungen der vier Phasen des Verfahrens sollen im folgenden näher beschrieben werden.
1. Phase
Das verwendete Melamin kann technisches Melamin sein, jedoch
mit einem Melamingehalt von wenigstens 99 Gew.-^, wobei 99 Qe\r,-%
der Teilchen einen Durchmesser unter 160^u. aufweisen.
Zu große Teilchen hemmen die Löslichkeit des Melamins im Reaktionsmilieu.
Das verwendete Formaldehyd, soll in einer wässrigen Lösung mit
einer Konzentration von 30 bis 50 Gevr*-% vorhanden sein; vorzugsweise
setzt man, weil leichter erhältlich, eine wässrige Lösung von 36 % ein. Diese Lösungen sollten auf jeden Fall nicht
mehr als maximal 10 Gew.-% Methanol aufweisen, dieser Anteil
sollte vorzugsweise sogar unterhalb von 1 % liegen, um die Anwesenheit von Methoxylgruppen im verätherten Harz zu vermeiden.
Zur Erhöhung der Verdiinnbarkeit mit Wasser auf ein Maximum wird die Verätherung vorzugsweise durch Polyol oder durch Triäthanolamin
ausgeführt»
Das Verhältnis F/M sollte zwischen 5 und 11 liegen und vorzugsweise
zwischen 6,5 und 10. Werte unter 5 führen zu einer Verschlechterung der Eigenschaften, insbesondere der Zugfestigkeit
des Glasfaservlieses, Außerdem weisen diese Harze eine zu geringe Verdünnbarkeit mit Wasser auf.
Werte über 10 ergeben für die wässrige Endlösungen niedere Trockenextrakte, die industriell wenig interessant sind. Die
aufeinanderfolgenden Werte 5, 6,5, 10 und 11 des Verhältnisses
F/M entsprechen im wesentlichen Trockenextrakten mit ihrerseits
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52, 50, 44 iand 41 %, wenn man als Formaldehydquelle eine
wässrige Lösung von 36 Gew.-96 einsetzt. Die alkalische
Kondensationsreaktion wird bei einem pH-Wert zwischen 8,5 und 9,5 und vorzugsweise zwischen 8,8 und 9,2 durchgeführt.
Dieser pH-Wert wird durch Zugabe von Triäthanolamin zum Reaktionsmedium erhalten.
Die Menge an Triäthanolamin sollte zwischen 0,2 und 0,6, vorzugsweise zwischen 0,3 und 0,4 Molekülen auf ein Molekül
Melamin liegen. Dieses Verhältnis wird im folgenden als Verhältnis TEA/M bezeichnet. Diese Mengen sind im großen Überschuß
bezüglich derjenigen vorhanden, die eine genaue Einstellung des pH-Wertes der Reaktion auf die angegebenen Werte
erlaubt. Sie werden, wie bereits erwähnt, eingesetzt, um den Harzen nach der Erfindung eine gute Wasserlöslichkeit zu verleihen.
Die Durchführung der Reaktion geschieht wie folgt:
Man vermischt zuerst die erforderlichen Mengen an wässriger Lösung von Formaldehyd, Polyöl und Triäthanolamin und bringt
diese Mischung unter Rühren auf die Reaktionstemperatur, die zwischen 60 und 700C und vorzugsweise zwischen 63 und 680C
liegt. Bei Temperaturen unterhalb von 600C ist die Auflösung
des Melamins im Milieu zu langsam.
Anschließend fügt man das Melamin nach und nach innerhalb von 10 bis 15 Minuten hinzu, während Temperatur und Rühren
weitere 30 bis 90 Minuten aufrechterhalten werden.
Die Reaktion wird dann durch Abkühlen auf eine Temperatur zwischen 20 und 40°C, vorzugsweise zwischen 33 und 37°C, angehalten.
Man hält die Reaktion durch schnelles Abkühlen in einem bestimmten Augenblick an, der sich durch den Trübungspunkt
der Reaktionsmischung ergibt, den man mißt und den man im Laufe der Reaktion verfolgt.
η η 9 η ι- β / ο 8 8 7 - 8 -
-β-
Dieser Trübungspunkt ist charakteristisch für das Ausmaß der erfolgten alkalischen Reaktion. Er wird durch aufeinanderfolgende
Probeentnahme aus dem Reaktionsmilieu in regelmäßigen Zextabständen bestimmt. Diese Proben werden während des Rührens
gekühlt und man notiert die Temperatur, von der ab sich eine Trübung ergibt. Diese Temperatur, die am Anfang der Reaktion
ziemlich niedrig ist, erhöht sich von Messung zu Messung.
Die alkalische Kondensationsreaktion wird demnach durch schnelles Abkühlen angehalten j/enn/der Trübungspunkt zwischen 40 und 650C,
vorzugsweise zwischen 45 und 55°C erscheint, was im allgemeinen in einem Zeitraum von 30 bis 90 Minuten vor sich geht.
Wenn man die Reaktion an einem Trübungspunkt unterhalb von 40 C
anhält, weist das abgekühlte Reaktionsmilieu eine erhöhte Viskosität auf, die die Auf rechterhaltung von Homogenität durch
Rühren sehr hemmt. Umgekehrt kann eine Temperatur des Trübungspunktes oberhalb derjenigen der Reaktion nicht überschritten
werden, ohne daß das Reaktionsmilieu auf der Reaktionstemperatur selbst undurchsichtig wird. Selbst wenn die Reaktionstemperatur
700C beträgt, wird es sehr schwierig, eine Temperatur des Trübungspunktes oberhalb von 650C zu messen, weil der Abstand zur Reaktionstemperatur
zu gering wird.
Im übrigen lassen Reaktionstemperaturen über 700C eine Messung
des Trübungspunktes nicht zu und auch nicht die Verfolgung der erhöhten Reaktionsgeschwindigkeit bei diesen Temperaturen.
2. Phasen Veretherung
Es handelt sich hier um die Phase der Verätherung der aus der ersten Phase erhaltenen Methylolmelamine durch ein oder mehrere
Polyole, die man bereits zu dem Reaktionsmilieu zugegeben hat. Diese Polyole können folgende sein: Äthylenglycol, Diäthylenglycol,
Triäthylenglycol, Glycerol, Saccharose, D-Glucose«,
Das bevorzugte Diol ist jedoch wegen seines Preises und seiner leichten Erhältlichkeit das Äthylenglycol.
Kan kann auch ein Interesse an verschiedenen Polyolmischungen
verzeichnen, weil Mischungen aus verschiedenen Teilen Äthylenglycol
und Saccharose die Regelung der Viskosität des fertigen Harzes erlauben, wobei die Saccharose dazu neigt, sie zu erhöhen.
Die Gesamtmenge des oder der verwendeten Polyole sollte zwischen 3,0 und 5,0, vorzugsweise zwischen 3,5 und 4,0 Moleküle auf
ein Molekül Melamin betragen. Dieses Verhältnis wird im folgenden als P/M-Verhältnis bezeichnet. Eine ungenügende Menge an
Polyol vermindert die Verdünnbarkeit mit Wasser des Harzes zu stark. Auf der anderen Seite ist ein Überschuß ohne Nutzen,
weil er die Löslichkeit nicht mehr steigert.
Die zum Senken des pH-Wertes der ersten Phase auf dender zweiten
Phase verwendeten Säure kann vorzugsweise rein oder eine wässrige konzentrierte Lösung sein, um den ·. Endtrockenextrakt
der wässrigen Harzlösung nicht unnötigerweise zu erniedrigen.
Man kann eine der folgenden Säuren verwendens
Schwefelsäure, Salzsäure, Orthophosphorsäure, Salpetersäure,
Ameisensäure Monochloressigsäure.
Sofort nach der alkalischen Kondensation kühlt man in der erwähnten
Weise ab und säuert unter Beibehaltung der erhaltenen Temperatur das Medium bis auf einen pH-Wert an, der der gewählten
Temperatur entsprechen muß. Bei diesen Temperatur- und pH-Wert-Bedingungen wird nun die Verätherungsreaktion durchgeführt.
Die Bedingungen sollen zwischen folgenden Grenzen liegen: von 250C bei einem pH-Wert von 1,5 bis auf 40°C bei einem pH-Wert
von 3,0, vorzugsweise von 33°C bei einem pH-Wert von 1,8 bis auf 370C bei einem pH-Wert von 2,2.
Die oben genannten Bedingungen sind erforderlich. Tatsächlich weist das Harz, wenn man die Verätherung bei einem zu hohen pH-Wert
und/oder bei einer zu hohen Temperatur durchführt, eine zu
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- MS-
starke Viskosität auf, und vor allein steigert sich diese Viskosität
sehr schnell bei der Lagerung, was schließlich die Verwendung des Harzes, auch sofort nach der Herstellung,verhindert. Wenn umgekehrt
der pH-Wert und/oder die Temperatur der Verätherung zu niedrig liegen, ist die Viskosität des Harzes gering, seine Verdünnbarkeit
mit Wasser sehr gut, aber man erhält für das Glasfaservlies zu schlechte Werte, die gerade hinsichtlich der Zugfestigkeit
uninteressant sind.
Nach der Säurezugabe stellt man am Ende einer in Abhängigkeit von der Temperatur des Trübungspunktes variierenden Zeit fest,
daß sich das vorher undurchsichtige Reaktionsmilieu aufklärt. Man läßt die Vearätherungsreaktion noch eine gewisse Zeit auf
der gleichen Temperatur, bevor man sie durch Neutralisation stoppt.
der Verätherung Man bezeichnet die "undurchsichtige Phase"/und die "durchsichtige
Phase" als die Zeitintervalle, die vor bzw. nach dem Augenblick liegen, in welchem sich das Reaktionsmilieu klärt.
Die folgenden Bedingungen sollen für die Verätherungsphase beachtet
werden:
Die Säure soll sehr gleichmäßig und in einer Zeit von 25 bis 35 Minuten, vorzugsweise von 28 bis 32 Minuten zugegeben werden.
Es hat sich gezeigt, daß dann, wenn die Gesamtdauer der Verätherung
konstant gehalten wird, die Verminderung der Dauer der Säurezugabe deutlich die Endviskosität der wässrigen Harzlösung
steigert.
Andererseits muß die Säure langsam zugegeben werden, um die Temperatur trotz der im Reaktionsmilieu ausgelösten Wärmeentwicklung
konstant zu halten.
dem Beginn Die gesamte Verätherungsdauer, gerechnet von der/Säurezugabe bis
zur Neutralisation sollte für einen Trübungspunkt zwischen 40 und 650C zwischen 50 und 180 Minuten und für einen Trübungs-r
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punkt zwischen 45 und 55°C vorzugsweise zwischen 105 und 135 Minuten betragen. Diese Zeitgrenzen gelten für die vorher
definierten Vierte von pH-Wert und Temperatur.
Für die oben angegebenen Werte des Trübungspunktes, des pH-Wertes und der Temperatur läßt sich tatsächlich feststellen,
daß die minimale Dauer der undurchsichtigen Phase 50 Minuten, gerechnet von Beginn der Säurezugabe an, beträgt.
Wenn man dagegen mit den angegebenen Vierten des Trübungspunktes, des pH-Wertes und der Temperatur 180 Minuten für die gesamte
Verätherung überschreitet, stellt man fest, daß die Viskosität der Harze zu groß wird und daß die Verdünnbarkeit mit Wasser
unter 1200 und zwar sofort, nach der Herstellung sinkt.
Für diese Harze stellt man darüber hinaus bei Lagerung bei normalen
Temperaturen ein schnelles Ansteigen ihrer Viskosität und eine ebenfalls schnelle Verminderung ihrer Verdünnbarkeit mit
Wasser fest.
sogleich
Die Harze nach der Erfindung weisen tatsächlich/nach ihrer Herstellung
eine ziemlich geringe Viskosität bei 25°C, nämlich zwischen etwa 30 und etwa 200 Centipoises auf.
Andererseits darf, da die Lagerzeit für diese Harze wenigstens zwei Monate betragen soll, am Anfang dieses Zeitraums ihre
Viskosität nicht über 800 Centipoises liegen und ihre Verdünnbarkeit mit Wasser nicht geringer sein als 1200. Die normale
Alterung der Harze führt ..nämlich ohnehin bekanntlich zu einer
Viskositätserhöhung und zu einer Verminderung ihrer Verdünnbarkeit mit Wasser,
Die zur Neutralisation verwendete Base sollte,wie in der ersten
Phase,nur Triäthanolamin sein oder wenigstens Triäthanolamin im Verhältnis von 1/3 -Molekül auf 3 Moleküle Melamin; der
Rest des neutralisierenden Agens sollte in diesem Falle eine NaOH-Lösung von 50 Gew.-% sein.
- 12 -
Es hat sich tatsächlich herausgestellt, daß die gesamte Neutralisation
durch die Natronlauge wenig wasserlösliche Harze ergibt und schlimmstenfalls eins Ausfällung bei der Neutralisation
auftritt. Der Zweck der neuerlichen Zugabe von Triäthanolamin an dieser Stelle ist eine Begünstigung der Wasserlöslichkeit
des Harzes.
""Man erhält somit einen pH-Wert von 7,0 bis 7,5, was praktisch
der Neutralität entspricht.
5. Phase
Diese Reifungsphase ist wichtig, da sie zwei Eigenschaftsverbesserungen
des Glasfaservlieses erbringt, das mit einem Bindemittel verklebt ist, das mit Hilfe der wässrigen Harzlösungen
nach der Erfindung hergestellt ist.
Es hat sich tatsächlich gezeigt, daß eine Steigerung der Dauer dieses Reifevorganges zu einer Veränderung sowohl des
Flexibilitätsgrades des Glasfaservlieses als auch zu einer Veränderung seiner Zugfestigkeit führt.
Man zerschneidet ein Glasfaservlies in 60 rechteckige Materialproben
ποη 25 x 5 cme Mi 50 dieser Proben mißt man die Zugfestigkeit
und nimmt das Mittel dieser Messungen.
Die anderen 30 Proben werden jeweils einmal unter folgenden Bedingungen
zusammengefaltete
eine Metallplatte von 25 cm Länge, 5 cm Breite und 2 mm Dicke
ist in ihrer Mitte mit zwei Gelenken versehen, so daß man sie jeweils auf zwei halbe Platten von 12,5 cm Länge zusammenklappen
kann. Man legt 3ede Faservliesprobe flächig auf die nicht zusammengefaltete
Platte und bringt auf dem Faservlies zwei weitere Platten von 12,5 x 5 cm an. Die Probe wird flach zwischen der
Platte mit den Gelenken und den zwei Halbplatten gepreßt; dann wird das ganze 180° um die Gelenke zusammengelegt. Der Zwischen-
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raum zwischen den beiden Hälften der Probe nach dem Falten
beträgt 10 mm, wobei die Probe immer zwischen den Platten gehalten
wird.
Man mißt die Zugfestigkeit der gefaltet gewesenen 30 Proben und bestimmt das Mittel dieser Messungen. Man berechnet danach
in Prozent den Verlust an Zugfestigkeit nach dem Falten.
Der Flexibilitätsgrad ist eine Zahl zwischen 0 und 10, die aus der folgenden Tafel entnommen werden kann:
Verlust an Zugfestigkeit Flexibilitätsgrad
nach dem Falten in %
10
9 8
7 6
0 | bis | 4 |
4 | bis | 10 |
10 | bis | 20 |
20 | bis | 30 |
30 | bis | 40 |
40 | bis | 50 |
50 | bis | 60 |
60 | bis | 70 |
70 | bis | 80 |
80 | bis | 90 |
90 | bis | 100 |
2 1 0
Man stellt im Laufe des Reifungsvorganges eine geringe Abnahme des Prozentsatzes an freiem Formaldehyd in der wässrigen Harzlösung
und ein graduelles Ansteigen der Viskosität fest.
Um letzteres zum Nachteil der möglichen späteren Lagerdauer der
Harzlösung vor ihrer Verwendung nicht zu stark ansteigen zu lassen, gelten für den Reifevorgang folgende Bedingungen:
- die Reaktionsmischung am Ende der zweiten Phase wird nach Neutralisation auf eine Temperatur zwischen 50 und 9O0C, vorzugsweise
zwischen 70 und 85°C, ohne Änderung des pH-Wertes
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erwärmt;
diese Temperatur wird während einer Dauer von 2 bis 5 Stunden aufrechterhalten.
Unter diesen Bedingungen bleibt die wässrige Harzlösung um das Zwölffache ihres Volumens mit Wasser verdünnbar.
Wenn die Dauer des Reifevorganges 5 Stunden für die angegebenen Temperaturwerte überschreitet, erhält das Harz eine übermäßige
Viskosität. Wenn man dagegen den Reifevorgang unter Beibehaltung des Temperaturbereiches vor Ablauf von 2 Stunden unterbricht,
erhält man keine Verbesserung des Flexibilitätsgrades des Glasfaservlieses.
4. Phase
Der Prozentsatz an freiem Formaldehyd Xn der wässrigen Harzlösung
liegt nach dem Reifevorgang umso höher, je größer das
,Verhältnis F/M anfänglich v/ar. Diese. Gehalte liegen in
einer Größenordnung von 6 bis 12 % oder mehr.
Solche Konzentrationen an freiem Formaldehyd sind bei der Vervrendung
lästig, da die abgegebenen Dämpfe die Augen und die Atemwege des Bedienungspersonals reizen.
Diesen Gehalt an freiem Formaldehyd in den wässrigen Harzlösungen auf weniger als 6 % zu reduzieren, ist Hauptziel der
vierten Phase. Bei solchen reduzierten Konzentrationen werden reizende Dämpfe in die Luft nur in für das Bedienungspersonal
erträglichen Grenzen abgegeben.
Die vorliegende Verfahrensweise bringt aber noch zusätzlich zwei
weitere Vorteile:
der eine ist die Erhöhung der Zugfestigkeit des Glasfaservlieses;
der andere die Verringerung der Zunahme der Erhöhung der Viskosität der wässrigen Harzlösung bei der Lagerung und damit
die Erhöhung der Dauer der Lagerfähigkeit.'
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Diese vierte und letzte Phase besteht darin, daß man zu der wässrigen Harzlösung bei der Endtemperatur der dritten Phase
Harnstoff im Verhältnis von 0,6 bis 1,6 und vorzugsweise 0,8 bis 1,2 Molekülen auf ein Molekül Melamin zugibt, wobei diese
Menge von dem Anfangsverhältnis F/M und außerdem von dem Gehalt an freiem Formaldehyd am Ende der dritten Phase in dem
Reaktionsmilieu abhängt. Dieses Molverhältnis von Harnstoff
zu Melamin wird im folgenden als Verhältnis U/M bezeichnet.
Man setzt den Harnstoff in fester Form, d. h. Harnstoff in Perlenform, ein, da seine endotherme Auflösung im wässrigen
Milieu die Temperatur senkt, und auch deswegen, um den Trockenextrakt des Endproduktes nicht zu vermindern, wie es eine wässrige
Harnstofflösung tun würde.
Man läßt das Produkt daraufhin zwischen 12 und 24 Stunden vor der Lagerung oder vor dem Gebrauch natürlich abkühlen.
In den folgenden Beispielen sind die in Prozenten angegebenen
Konzentrationen als Gewichtsprozente zu verstehen, die Viskosität swerte sind bei 25°C mit einem Brookfieldviskometer und die
Verdünnbarkeiten bei 25°C gemessen. Sie sind in Volumenprozent
Wasser auf 100 Volumenprozent Harz ausgedrückt.
Beispiel 1
PHASE I
In ein.1 1-Reaktionsgefäß mit Rückflußkühler, Rührer und
Thermometer gibt man 562g einer 36 %igen wässrigen Formaldehydlösung
mitO,5?o Methanol, 248g Athylenglycol und 49,5g Triäthanolamin.
Dann bringt.man die Temperatur der Mischung unter Rühren auf 650C. Bei Erreichung· dieser Temperatur gibt
man innerhalb von 12 Minuten 126g Melamin zu«
Die Kondensation bei 650C wird bis zum Auftauchen eines Trübungs-
- 16 -
6 0 9 P. t>
Π / 0 8 8 7
punktes bei 5O0C fortgeführt, anschließend senkt man die Temperatur
schnell auf 35°C ab1.
PHASE II
Man gibt innerhalb von 30 Minuten gleichmäßig 56g Schwefel säure konz. bis zu einem pH-V?ert von 2 zu, dann führt man die
Verätherung bei 350C im Verlauf von 11/2 Stunden durch.
PHASE III
Am Ende der Veretherung stellt man den pH-Wert der Mischung mit
Hilfe von 49,5g Triäthanolamin und 50g einer 50 %igen NaOH-Lösung
ein. Man bringt die Temperatur dann auf 70°C und hält sie dann für 5 Stunden.
PHASE IV
Am Ende der 5 Stunden gibt man während des Abkühlens des Harzes
während einer Temperatur von etwa 600C 48 g Harnstoff zu.
Das erhaltene Harz weist folgende Eigenschaften auf:
Verhältnis F/M = 6,75
Verhältnis P/M = 4
Verhältnis TEA/M = 0,33
Verhältnis P/M = 4
Verhältnis TEA/M = 0,33
Anzahl der Moleküle Triäthanolamin, die nach der Verätherung zugegeben
wurden, auf ein Molekül Melamin: 0,33
Verhältnis ü/M = 0,8
Trockenextrakt: 50,1 %
Viskosität: 94 Centipoises
freies Formaldehyd: 1,9 %
Verdünnbarkeit: unendlich {y 2.000)
pH-Wert: 7,2
Nach zwei Monaten Lagerung: Wasserverdünnbarkeit: unendlich
(^ 2000)
Viskosität: 160 Centipoises
6098 46/0882 " 1
Stärkekleber: Man bereitet eine wässrige Lösung von durch Behandlung
mit Äthylenoxid modifizierter Kartoffelstärke mit
einer Konzentration von 8 % bere-chnet in Form eines Stärkeanhydrids. Man bläst in diese Dispersion Dampf, bis die
Temperatur 98°C beträgt. Man setzt das Dampfeinblasen 20 Minuten fort und läßt abkühlen. Wenn sich die Temperatur auf 25 bis
300C gesenkt hat, ist der Kleber gebrauchsfertig.
Mit 110 kg Kleber verrührt man eine Menge einer wässrigen Lösung des vorher hergestellten Melamin-Formaldehyd-Harzes derart,
daß sie einem Trockengewicht von 1,2 kg entspricht.
Zum anderen wiegt man 1,378 kg einer 58 ^igen Emulsion eines
Trockenextrakts von homopolymerem Polyvinylacetat ab, das mit 50 % Dibuthylphtalat, gerechnet auf der Menge an Polymeren,
plastifiziert ist, und verdünnt mit gleichen Teilen Wasser.
Diese verdünnte Emulsion wird zu der vorher hergestellten Mischung
gegeben. Das Ganze wird durch 10 minütiges Rühren homogenisiert und bildet den konzentrierten Kleber.
Bei der Verwendung wird der konzentrierte Kleber mit so viel Wasser
verdünnt, daß der schließlich verwendete Kleber einen Trockenextrakt von 2,2 % aufweist.
Man verwendet eine Matte aus nicht verbundenen Stapelfasern, im folgenden als "Ausgangsvlies" bezeichnet. Diese Matte erhält
man, indem man auf ein Förderband aus Metalldraht regelmäßig Stapelgläsfasern verteilt, die man durch Ausziehen von schmelzflüssigen
Glasfaden mittels Dampf erhält, welche durch Löcher im unteren Teil einer Platinspinndüse austreten. Diese Glasfasern
weisen einen mittleren Durchmesser von ungefähr 16 Micron auf.
- 18 -
6098A6/0882
Das verwendete Ausgangsvlies hat ein Gewicht von 80-5 g/m ·
Man taucht das in Form eines fortlaufenden Bandes zwischen zwei Metalldrahtförderbändem vorliegende Ausgangsvlies in
den vorher vorbereiteten Kleber ein.
Dann zieht man weiterhin kontinuierlich mit Hilfe eines Saugkastens, der unter dem unteren Band angebracht ist, vom
Ausgangsvlies zurückbehaltenen Kleberüberschuß ab. Der Unterdruck im Kasten wird so eingestellt, daß das eingeschlossene
Faservlies nach dem Trocknen 20 Gew.-% trockenes Binde-mittel
bezogen auf das Gesamtgewicht von Glas und trockenem Bindemittel enthält.
Man führt dann das mit Kleber versehene und von Kleberüberschuß befreite Ausgangsvlies für zwei Minuten in einem auf
145 C aufgeheizten Trockenschrank mit Luftumwälzung.
Dann mißt i&an am fertigen Faservlies die folgenden Eigenschaften:
Zugfestigkeit: 5,5 kg/cm
Flexibxlitätsgrad: 7
Flexibxlitätsgrad: 7
6098^6/0882
Man setzt ein Melamin-Formaldehyd-Harz nach dem Herstellungsverfahren
nach Beispiel 1 an, indem man folgende Ausgangsmater ialmengen verwendet:
36 %iges Formaldehyd 666 g
Äthylenglycol 248 g
Triäthanolamin 49,5 g
Melamin 126 g
konzentrierte Schwefelsäure 56 g
50 #ige NaOH-Lösung 50 g
Harnstoff 48 g
Triäthanolamin 49,5 g
Das erhaltene Harz weist folgende Eigenschaften auf:
Molverhältnis F/M: 8,0
» P/M: 4,0
» P/M: 4,0
» TEA/M: 0,33
Anzahl der nach der Verätherung zugegebenen Moleküle Triäthanolamin
auf 1 Molekül Melamin: 0,33 Molverhältnis U/M: 0,8
Trockenextraktanteil: 47,8 % Viskosität: 70 centipoises
Gehalt an freiem Formaldehyd: 4,0 % Verdünnbarkeit: unendlich ( > 2.000) pH-Wert: 7,2
Trockenextraktanteil: 47,8 % Viskosität: 70 centipoises
Gehalt an freiem Formaldehyd: 4,0 % Verdünnbarkeit: unendlich ( > 2.000) pH-Wert: 7,2
Nach zwei Monaten Lagerung: Verdünnbarke it unendlich ( >
2.000)
Viskosität: 130 centipoises
Mit Hilfe des vorgenannten Harzes bereitet man einen Kleber,
den man auf ein Ausgangsvlies aufträgt, das danach im Trockenschrank nach dem Verfahren nach Beispiel 1 getrocknet wird.
- 20 -6098/4
6/0882
Für das fertige Faservlies mißt man die folgenden Eigenschaften:
Zugfestigkeit: 5,6 kg/cm
Flexibilitätsgrad: 7
Flexibilitätsgrad: 7
Man setzt ein Melamin-Formaldehyd-Harz nach Beispiel 1 an,
indem man folgende Ausgangsmengen verwendet:
36 %iges Formaldehyd 750 g
Äthylenglycol 248 g
Triäthanolamin 49,5 g
Melamin 126 g
konzentrierte Schwefelsäure 56 g
Triäthanolamin 49,5 g
50 %ige NaOH-Lösung 50 g
Harnstoff 48 g
Die Eigenschaften dieses Harzes sind wie folgt:
Molverhältnis F/M: 9,0
» P/M: 4
» P/M: 4
" TEA/M: 0,33
Anzahl der nach der Verätherung zugegebenen Moleküle Triäthanolamin
auf ein Molekül Melamin: 0,33
Molverhältnis U/M: 0,8
Trockenextraktanteil: 45,6 %
Viskosität: 52 centipoises
Gehalt an freiem Formaldehyd: 5,4 %
Verdünnbarkeit: unendlich ( > 2.000)
pH-Wert: 7,2
Molverhältnis U/M: 0,8
Trockenextraktanteil: 45,6 %
Viskosität: 52 centipoises
Gehalt an freiem Formaldehyd: 5,4 %
Verdünnbarkeit: unendlich ( > 2.000)
pH-Wert: 7,2
Nach zwei Monaten Lagerung: Verdünnbarkeit: unendlich ( y 2.000)
Viskosität: 100 centipoises
- 21 -
609?U G/088?
Mit Hilfe des vorgenannten Harzes bereitet man einen Kleber und trägt diesen auf ein Ausgangsvlies auf, das man nach
Beispiel 1 behandelt.
Für das fertige Faservlies misst man die folgenden Eigenschaften: Zugfestigkeit: 5,9 kg/cm
Flexibilitätsgrad: 8
Flexibilitätsgrad: 8
Man setzt ein Melamin-Formaldehyd-Harz nach Beispiel 1 an, indem
man folgende Ausgangsmengen verwendet:
36 %iges Formaldehyd | 666,5 g |
Äthylenglycol | 198,5 g |
Triethanolamin | 39,5 g |
Melamin | 101 g |
konzentrierte Schwefelsäure | 45 g |
Triäthanolamin | 39,5 g |
50 #ige NaOH-Lösung | 40 g |
Harnstoff | 38,5 g |
Die Eigenschaften dieses Harzes | sind wie folgt: |
Molverhältnis F/M: 10,0 | |
" P/M: 4,0 | |
« TEA/M: 0,33 |
Anzahl der nach der Verätherung zugegebenen Moleküle Triäthanolamin
auf ein Molekül Melamin: 0,33
Molverhältnis U/M: 0,8
Trockenextraktanteil: 43,2 %
Viskosität: 44 centipoises
Anteil an freiem Formaldehyd: 5,7 %
Verdünnbarkeit: unendlich ( > 2.000)
pH-Wert: 7,2
Molverhältnis U/M: 0,8
Trockenextraktanteil: 43,2 %
Viskosität: 44 centipoises
Anteil an freiem Formaldehyd: 5,7 %
Verdünnbarkeit: unendlich ( > 2.000)
pH-Wert: 7,2
- 22 609846/0882
Nach zwei Monaten Lagerung: Verdünnbarkeit: unendlich ( ^ 2.000)
Viskosität: 92 centipoises
Mit Hilfe des vorgenannten Harzes bereitet man einen Kleber, dann stellt man ein Faservlies nach Beispiel 1 her. Für dieses
Faservlies misst man folgende Eigenschaften:
Zugfestigkeit: 6,2 kg/cm
Flexibilitätsgrad: 7
Flexibilitätsgrad: 7
Wenn man die Zugfestigkeiten der nach den Beispielen 1, 2, 3 und
4 erhaltenen Faservliese vergleicht, stellt man eine Verbesserung der Eigenschaften mit zunehmenden Molverhältnis F/M
fest:
No. des Beispiels Molverhältnis Zugfestigkeit des
F/M Faservlieses
in kg/cm
1 6,75 5,5
2 8,0 5,6
3 9,0 5,9
4 10,0 6,2
In einem Reaktionsgefäß mit kräftigem Rührwerk und mit einer Heizvorrichtung führt man bei einer Temperatur von 65°C die
alkalische Kondensation des Formaldehyds und des Melamins durch und verwendet dabei die folgenden Ausgangsmengen:
A'thylenglycol: 248 g ( 4 Mol)
Triethanolamin: 49,5 g ( 0,33 Mol)
Melamin: 126 g ( 1 Mol)
Formaldehyd: Mengen wie unten angegeben.
Triethanolamin: 49,5 g ( 0,33 Mol)
Melamin: 126 g ( 1 Mol)
Formaldehyd: Mengen wie unten angegeben.
Man gibt die wässrige 36 %±ge Formaldehydlösung, die 0,5 %
Methanol enthält, in ein Reaktionsgefäß, fügt dann das Glycol und das Triethanolamin hinzu und heizt auf Reakti ons temperatur
609846/0882 -23-
auf. Dann fügt man innerhalb von 12 Minuten das Melamin zu.
Für zunehmende Mengen an wässriger Formaldehydlösung macht
man folgende Feststellungen:
Molverhältnis F/M: 2,5; sogar nach 3 Stunden bei 65°C bleibt die Reaktionsmischung trübe, bei weiterem Erhitzen wird die Harzmasse
fest.
Molverhältnis F/M: 2,9; nach 90 Minuten bei 65°C ist die
Reaktionsmischung klar. Man führt die Reaktion wie in den Phasen 2, 3 und 4 mit den Bedingungen nach Beispiel 1 fort.
Das erhaltene Harz hat eine Verdünnbarke it von 0. Molverhältnis F/M: 4,0 ; die Reaktionsmischung der alkalischen
Kondensation wird nach 50 Minuten bei 650C klar. Man beendet
die Reaktion nach dem Verfahren nach Beispiel 1. Das erhaltene Harz weist eine Verdünnbarke it mit Wasser von nur 1.000 auf.
Mit dem zuletzt erwähnten Harz stellt man einen Kleber her und erzeugt mit ihm Glasfaservliese nach der Vorschrift nach Beispiel
1. Die Zugfestigkeit dieses Faservlieses beträgt nur 4,2 kg/cm.
Dieses Beispiel zeigt die Mangel eines Molverhältnisses F/M<
5 nämlich: mangelnde Verdünnbarkeit des Harzes mit Wasser und geringere Zugfestigkeit des Glasfaservlieses.
Man stellt drei Harze nach allen Bedingungen des Beispiels 1 her, nur daß der Trübungspunkt bei allen Zubereitungen bei
12°C liegt. Man kann außerdem von einer Zubereitung zir anderen die Temperatur der alkalischen Kondensation verändern. Man erhält
folgende Resultate:
1. Herstellungsverfahren: Die Temperatur der Kondensation beträgt
600C, Die Dauer der Kondensation liegt bei 45 Minuten. Das erhaltene
Harz weist eine Viskosität von 14 centipoises und eine
- 24 6093 4 6/0882
Verdünnbarke it von mehr als 2.000 auf.
2. Herstellungsverfahren; Die Temperatur der Kondensation beträgt
650C. Die Dauer der Kondensation liegt bei 35 Minuten.
Das Harz weist eine Viskosität von 12 centipoises und eine Verdünnbarkeit von mehr als 2.000 auf.
3. Herstellungsverfahren; Die Temperatur der Kondensation beträgt
700C. Die Dauer der Kondensation liegt bei 23 Minuten.
Das Harz weist eine Viskosität von 11 centipoises und eine Verdünnbarkeit von mehr als 2.000 auf.
Nach nur 15 Tagen Lagerung ist die Viskosität dieser drei Harze so angestiegen, daß sie als Gel vorliegen.
Dieses Beispiel zeigt die Notwendigkeit eines ausreichend hoch liegenden Trübungspunktes, um eine Lagerdauer zu erhalten,
die für die Harze interessant ist. Man muß auch im Vergleich zu Beispiel 1 auf das Absinken der Viskosität achten, das aus dem
Absinken der Temperatur des Trübungspunktes resultiert.
Man stellt ein Melamin-Formaldehyd-Harz nach Beispiel 4 her
und verwendet dabei folgende Ausgangsmengen:
36 %iges Formaldehyd 666,5 g
Äthylenglycol 198,5 g
Triäthanolamin 39,5 g
Melamin 101 g
konzentrierte Schwefelsäure 45 g
Triäthanolamin 39,5 g
50 %lge NaOH-Lösung 40 g
Harnstoff 57,5 g
fi Π 9 B U B / 0 8 8 2
Das hier angewendete Verfahren unterscheidet sich von dem nach Beispiel 4 dadurch, daß man die alkalische Kondensation
bis zu einem Trübungspunkt von 62°C anstelle von 50°C durchführt, daß die Dauer der Veretherung 3 Stunden 10 Minuten beträgt,
anstelle von 2 Stunden, und daß der Reifeprozeß 3 Stunden bei einer Temperatur von 850C anstelle von 5 Stunden bei 700C
durchgeführt wird.
Die Eigenschaften dieses Harzes sind die gleichen, wie die des Harzes nach Beispiel 4, bis auf die folgenden:
Molverhältnis U/M: 1,2
Trockenextraktanteil: 43,3 %
Viskosität: 80 centipoises
Gehalt an freiem Formaldehyd: 4,9 %
Verdünnbarkeit: 1900
Nach 2 Monaten Lagerung: Verdünnbarkeit: 1400
Viskosität: 210 centipoises
Mit Hilfe des vorgenannten Harzes bereitet man einen Kleber und verwendet ihn zur Herstellung eines Faservlieses nach dem Herstellungsverfahren
nach Beispiel 1. Für diesen Faservlies misst man folgende Eigenschaften:
Zugfestigkeit: 6,7 kg/cm
Flexibilitätsgrad: 6
Zugfestigkeit: 6,7 kg/cm
Flexibilitätsgrad: 6
Dieses Beispiel zeigt die Möglichkeit der Herstellung eines Harzes durch Anhalten der alkalischen Kondensation bei einem
Trübungspunkt von 620C Es zeigt weiterhin, daß man die gesamte
Verätherungsdauer in Abhängigkeit von dem Wert des Trübungspunktes einstellen muß.
Man stellt ein Harz nach allen Bedingungen des Beispiel 4 her,
- 26 -S0984S/0882
mit der Ausnahme, daß man bei der alkalischen Kondensation
ein Molverhältnis TEA/M = 0,1 anstelle von 0,33 verwendet.
Das erhaltene Harz weist eine Verdünnbarkeit von praktisch
0 (<50) und eine Viskosität von 275 centipoises auf.
Dieses Beispiel zeigt, im Vergleich zu Beispiel 4, sehr gut die Mangel, wenn man bei der alkalischen Kondensation ein zu
geringes Molverhältnis TEA/M verwendet, d.h. die wichtige Rolle des Triäthanolamins, das dem Harz eine gute Löslichkeit im
Wasser und eine erhöhte Verdünnbarkeit mit Wasser gibt·
Man stellt ein Harz nach dem Darstellungsverfahren nach Beispiel 4 her, verwendet aber als Katalysator Natronlauge anstelle
von Triäthanolamin. Die eingesetzten Mengen sind wie
folgt:
36 % iges Formaldehyd 666,5 g ( 8 Mol)
Äthylenglycol 198,5 g ( 3,2 Mol)
50 %ige NaOH-Lösung 1 ml
Melamin 101 g (0,8 Mol)
konzentrierte Schwefelsäure 10 ml
Triäthanolamin 39,5 g (0,264 Mol)
50 #ige NaOH-Lösung 7 ml
Das erhaltene Harz weist nach der Verätherungsphase und der Neutralisation eine Verdünnbarkeit mit Wasser von fast 0
( < 100) auf. Wenn man im Reifeprozess durch Aufheizen unter den in Beispiel 4 angegebenen Bedingungen fortfährt, wandelt
sich das Harz in ein Gel um.
Dieses Beispiel zeigt wie das vorangegangene Beispiel 8 die wichtige Rolle des in der Phase der alkalischen Kondensation
zugegebenen Triäthanolamins, wobei diese Rolle darin besteht,
- 27 609846/0882
- ar-
dem Harz eine gute Lösbarkeit im Wasser und eine gute Verdünnbar
keit mit Wasser verleihen, Eigenschaften, die durch Natronlauge nicht erreichbar sind.
Dieses Beispiel zeigt die Verwendung einer bestimmten Anzahl von unterschiedlichen Polyolen des Äthylenglycols bei der
Synthese des Harzes nach der Erfindung.
Die Zubereitungen werden unter allen Bedingungen nach Beispiel 1 durchgeführt, bis auf die Art und die Mengen der Polyole und bis
auf bestimmte Eigenschaften jedes Polyols, die in der folgenden Tabelle angegeben sind:
Art und Menge
des Polyols in MoIe-
kül-g
Besonderheiten der Zubereitungen
Ergebnisse und Beobachtungen
Glycerol: 4 Mol
Diäthylenglycol:
4 Mol
4 Mol
D-Glucose: 0,4
Äthylenglycol: 3,0
Äthylenglycol: 3,0
Triäthylenglycol:
4 Mol .
4 Mol .
3 Std. Reifeprozeß bei 75 C (3. Phase)
Erhaltener Trübungspunkt bei 47 C nach 70 Minuten auf 65 C
Phase I)
Erhaltener Trübungspunkt bei 47 C nach
120 Minuten auf 65 C (Phase I)
Löslichkeit: < 2.000 Viskosität: 90 cp 2 Monate lagerfähig
Löslichkeit: < 2.000 Viskosität: 94 cp 2 Monate lagerfähig
Löslichkeit: < 2.000 Viskosität: 112 cp
2 Monate lagerfähig
Löslichkeit: < 2.000 Viskosität: 98 cp 2 Monate lagerfähig
- 28 -
6098A6/0882
Man führt drei Zubereitungen "/on Melamin-Formaldehyd-Harzen mit den unten angegebenen Kengen nach dem allgemeinen Bar ε teilungsverfahren
der vorangegangenen Beispiele durch:
36 #iges Formaldehyd . 583,3 g (7 Mol)
Triäthanolamin 49,5 g (0,33 Mol)
Melamin 126 g (1 Mol)
konzentrierte Schwefelsäure 56 g
Triäthanolamin 49,5 g (0,33 Mol)
50 #ige NaOH-Lösung 50 g
Harnstoff 48,0 g (0,8 Mol)
Die alkalischen Kondensationen werden bei 650C durchgeführt
und bei einem Trübungspunkt von 52°C unterbrochen. Die Verätherungen werden bei einem pH-Wert von 2,0 und bei einer
Temperatur von 30 C durchgeführt.
Diese drei Zubereitungen unterscheiden sich in der Mischung der verwendeten Polyole wie folgt:
Zubereitungen A B
Polyolmischung Sucrose 342 g 171 g 86 g
Saccharose
Äthylenglycol 0 124 g 186 g
Das Harz A wird nur 40 Minuten veräthert, weil seine Viskosität
bereits sehr stark angestiegen war, die Harze B und C werden in einer Gesamtdauer von 90 Minuten veräthert.
- 29 -
B 0 9 - '. Π / 0 8 8 °
Nach der Neutralisation werden die drei hergestellten Harze
5 Stunden lang bei 700C erwärmt (Reifung). Auf jeden Fall muß
man wegen seiner Verdickung während des Erwärmens 95 g Wasser zu dem Harz A zugeben.
Die Eigenschaften der schließlich erhaltenen Harze sind folgende:
Molverhältnis P/M
7,0
7,0
7,0
Molverhältnis
Sucrose
Melamin
Melamin
Äthylenglycol
Melamin
Melamin
Molverhältnis TEA/M | 0,33 | 0,33 | 0,33 |
Anzahl der nach der Verätherung zugegebenen Moleküle Triäthanol- amin auf ein Molekül Melamin |
0,33 | 0,33 | 0,33 |
Molverhältnis ü/M | 0,8 | 0,8 | 0,8 |
Trockenextraktanteil in % | 57,3 (X) | 55,6 | 54,0 |
Viskosität in centipoises | 2100 | 1100 | 125 |
Verdünnbarkei t | 1800 | >2000 | >2000 |
(X): Es ist das während des Reifeprozesses zugegebene Wasser bereits enthalten.
- 30 -
609846/0882
Dieses Beispiel zeigt die Möglichkeit, Harze von sehr verschiedenen
Viskositäten zu erhalten, die nach Wunsch durch Einwirken auf die entsprechenden Anteile von Sucrose und
Äthylenglycol regelbar sind. Man erkennt, daß beim Einsatz der entsprechenden Anteile der beiden Polyole in den drei
Harzen A, B und C die Sucrose, die in einem Molekül acht alkoholische Hydroxylgruppen enthält, in Molmengen eingesetzt
werden muß, die viermal kleiner sind als die des Diols. Schließlich ist es noch wesentlich, daß nur geringe Mengen
an Sucrose zu einem Harz führen, das für die allgemeine Verwendung interessant ist.
Man arbeitet mit drei Harzzubereitungen und mit den Stoffmengen nach Beispiel 1, bis auf die Mengen an Äthyl englycol.
Bei einer ersten Zubereitung verwendet man ein Molverhältnis P/M von nur 2,0, Man stellt im Laufe der Verätherungsphase eine
Erstarrung der Harzmasse fest, die durch Zugabe von Wasser nicht aufgelöst werden kann.
Zu einer zweiten Zubereitung verwendet man ein Molverhältnis P/M = 2,5. Hierbei tritt keine Erstarrung der Harzmasse im
Lauf der Verätherung auf, aber das fertige Harz weist eine
Verdünnbarkeit mit Wasser von nur 1.000 auf.
Bei einer dritten Zubereitung verwendet man ein Molverhältnis P/M = 3.,0. Man trifft auf keine Schwierigkeiten bei der Herstellung
des Harzes, das fertig eine unendliche Verdünnbarkeit mit Wasser ( > 2000) besitzt.
Dieses Beispiel zeigt die Notwendigkeit der Verwendung eines Molverhältnisses
P/M von wenigstens 3,0, um eine gute Verdünnbarkeit des Harzes nach der Erfindung mit Wasser zu erhalten.
- 31 809848/0882
Man arbeitet mit drei Harzzubereitungen unter den Bedingungen von Beispiel 1, bis auf den pH-Wert und die Temperatur der
Verätherungsphase.
Bei einer ersten Zubereitung führt man die Veretherung bei einem pH-Wert von 4 und bei einer Temperatur von 400C durch. Das erhaltene
Harz weist eine normale Viskosität und Verdünnbarkeit am Tag nach seiner Herstellung auf. Nach 20 Tagen ist die Viskosität
des Harzes jedoch so angestiegen, daß es sich in eine Art Gel bei Raumtemperatur umgewandelt hat.
Bei einer zweiten Zubereitung führt man die Verätherung bei einem pH-Wert von 1,5 und bei einer Temperatur von 200C
durch. Das Harz weist am Tag nach seiner Herstellung eine Verdünnbarkeit mit Wasser von über 2.000 und eine Viskosität von
15 centipoises auf. Nach zweimonatiger Lagerung liegen die Verdünnbarkeit mit Wasser immer noch über 2.000 und die Viskosität
bei 40 cp.
Mit diesem zweiten Harz stellt man einen Kleber her sowie mit diesem ein Glasfaservlies und zwar nach Beispiel 1. Für dieses
Glasfaservlies misst man eine Zugfestigkeit von nur 4,0 kg/cm.
Im Vergleich mit den in Beispiel 1 angegebenen Ergebnissen zeigt das vorliegende Beispiel die Mangel, die sich ergeben,
wenn man in der Verätherungsphase von den nach der Erfindung
festgelegten Bereichen für die pH- und Temperaturwerte abweicht.
Man erstellt Zubereitungen von zwei Harzen unter den Bedingungen von Beispiel 4, bis auf die Dauer der Verätherungsphase.
- 32 6098 4 6/0882
Bei der ersten Zubereitung beträgt die gesamte Dauer der Verätherung unter Einrechnung der Säurezugabe nur 60 Minuten
für einen Trübungspunkt von 50°C statt 90 Minuten für den gleichen Trübungspunkt. Dis Endviskosität dieses Harzes beträgt
nur 23 cp, seine Veräünnbarkeit mit Wasser liegt über
2.000.
Mit diesem Harz bereitet man einen Kleber und stellt mit ihm ein Glasfaservlies nach den Vorschriften des Beispiels 1 her.
Dieses Faservlies weist eine Zugfestigkeit von nur 4,9 kg/cm
auf.
Bei einer zweiten Zubereitung verlängert man die Verätherung zu einer Gesamtdauer von 180 Minuten für einen Trübungspunkt,
der immer bei 500C liegt. Das am Ende erhaltene Harz weist
eine Viskosität von 285 cp und eine Verdünnbarkeit von 1.500
auf.
Nach zweimonatiger Lagerung misst man für das Harz folgende Werte:
Verdünnbarkeit: 600
Viskosität: 1050 cp
Viskosität: 1050 cp
Dieses Beispiel zeigt im Vergleich mit den Ergebnissen von Beispiel 4 die Mangel, die dann auftreten, wenn man sich in
der Verätherungsphase nicht an die angegebenen Grenzen für die Gesamtdauer für einen gegebenen Trübungspunkt hält.
Man stellt ein Harz nach dem Herstellungsverfahren nach Beispiel 4 her, verwendet aber 60 g wässrige 35,5 %ige Salzsäurelösung
anstelle von 45 g konzentrierter Schwefelsäure.
f, 0 9 'U B / 0 8 8
Die Eigenschaften dieses Harzes sind, mit Ausnahme der Molverhältnisse der verschiedenen Reaktanden die gleichen
wie in Beispiel 4s
Trockenextraktanteil 43,3 %
Viskosität 35 cp Anteil an freiem Formaldehyd 5,5 %
Verdünnbarkeit unendlich ( > 2000)
Viskosität 30 cp
Nach zweimonatiger Lagerung: Verdünnbarkeit: unendlich (^ 2000)
Viskosität: 55 cp
Mit diesem Harz stellt man einen Kleber her und mit ihm anschließend
ein Glasfaservlies und zwar nach den Vorschriften von Beispiel 1, Für dieses Faservlies mißt man folgende Werte:
Zugfestigkeit: 6,0 kg/cm
Flexibilitätsgrad: 7
Flexibilitätsgrad: 7
Man erhält analoge Ergebnisse, wenn man unter Beibehaltung der Darstellungsmethode die gleichen stöchiometrischen Mengen an
Orthophosphorsäure, Salpetersäure, Ameisensäure oder Monochloressigsäure anstelle von Salzsäure einsetzt.
Dieses Beispiel zeigt, daß man unterschiedlich diese verschiedenen
Säuren oder Schwefelsäure bei dem erfindiingsgemäßen Verfahren einsetzen kann.
Man stellt ein Harz nach allen Angaben des Beispiels 4 her,
außer daß nach der Verätherung die Neutralisation bis aif einen pH-Wert von 7,2 nur mit einer 50 %igen NaOH-Lösung,
statt mit 0,33 Mol Triäthanolamin und anschließend 40g NaOH-Lösung
erfolgt. Nach 2 Stunden stellt man im Laufe des Reife-
- 34 -SG984S/0882
Prozesses bei ?0°C (PHASE Hj.) eine Erstarrung der Harzmasse
fest. Dieses Harz ist durch Zugabe von Wasser nicht mehr löslich.
Dieses Beispiel zeigt die Notwendigkeit der Verwendung von wenigstens einem Teil Triäthanolamin bei der Neutralisation
des Harzes nach der Verätherungsphase. Es zeigt somit, im Vergleich
zu den Beispielen 8 und 9, daß das Triäthanolamin eine wichtige Rolle bei der Wasserlöslichkeit des Harzes spielt,
also nicht nur in der Phase I (als Katalysator bei der alkalischen Kondensation), sondern auch am Ende der Phase II (Veresterung)
bei der Neutralisation.
Dieses Beispiel zeigt die Qualitätsverbesserungen des Harzes durch die Reifung (Phase III).
Man stellt vier Harze unter allen Bedingungen des Beispiels 1 her, nur daß die Verätherungstemperatur 30°C anstelle von 350C
bei jeder Zubereitung beträgt.
Weiterhin verfährt man beim Reifeprozess (Phase III) der Harze so, daß sich die Dauer des Reifeprozesses von einer Zubereitung
zur anderen unterscheidet.
Aus jedem dieser Harze bereitet man einen Kleber und stellt mit ihm ein Glasfaservlies nach dem Verfahren nach Beispiel 1 her.
Man erhält die in der folgenden Tabelle aufgezeigten Ergebnisse:
6090 4 6/0882
Harz mit einer Reif ungsdauer Null |
Harz mit Reifungs dauer 1 Std. |
Harz mit Reifungs dauer 4 Std. |
Harz mit Reifungs dauer 5 Std. |
Zugfestigkeit des Glasfaser- 4,2 Vlieses in kg/cm |
4,6 | 4,8 | |
Flexibilitäts grad des Glas- 5 faservlieses |
6 | 8 | |
Viskosität der wässrigen Harz lösungen nach der 41 Herstellung in cp |
55 | 115 | 245 |
Dieses Beispiel zeigt unter anderen den sehr raschen Anstieg der Viskosität nach etwa 4-stündiger Reifung. Deshalb muß man diesen
Vorgang innerhalb einer begrenzten Zeit durchführen, damit die Harze für Industriezwecke verwendbar sind.
Dieses Beispiel zeigt die Qualitätsverbesserungen, wenn dem Harz nach der Reifung Harnstoff zugesetzt wird.
Man stellt ein Harz nach allen Vorschriften des Beispiels 4 her, nur daß man am Ende keinen Harnstoff zugibt.
Mit dem so erhaltenen Harz bereitet man einen Kleber und stellt mit ihm ein Glasfaservlies nach dem Verfahren des Beispiels 1
her.
Man erhält im Vergleich mit dem Harz nach Beispiel 4 folgende Ergebnisse:
- 36 -
6093^6/0882
Harz nach Beispiel 4 Das gleiche Harz ohne
Zugabe von Harnstoff
Gehalt an freiem
Formaldehyd in % 5,7 11,0
Zugfestigkeit des
Glasfaservlieses 6,2 5,7
in kg/cm
Viskosität nach
der Herstellung 44 55
Viskosität 2 Monate
nach der Herstellung 92 185
Die nach der Erfindung erhaltenen Harze sind vorteilhaft zur Verbindung
von dünnen Glasfaservliesen, insbesondere solchen mit einer Dicke von weniger als 4 mm, denen sie einen guten Flexibilitätsgrad und eine gute Zugfestigkeit verleihen.
- Patentansprüche: -
- 37 -
AB/0882
Claims (17)
1. Verfahren zur Herstellung einer Lösung von verätherten
Melamin-Formaldehydharzen durch Kondensation von Formaldehyd mit dem Melamin in alkalischer Lösung mit anschließender Verätherung
dadurch gekennzeichnet , daß
man in einer ersten Phase das Melamin mit dem Formaldehyd umsetzt, indem man das Melamin allmählich und unter Rühren in
fester Form zu einer Lösung, die man durch Mischen folgender Bestandteile erhalten hat:
eine Lösung mit 30-50 % und vorzugsweise etwa 36 % Formaldehyd
in einer Menge entsprechend einem Molverhältnis Formaldehyd: Melamin zwischen 5 und 11, vorzugsweise zwischen 6,5 und 10;
ein oder mehrere Polyole in einer Menge entsprechend einem Molverhältnis Polyol:Melamin zwischen 3 und 5, vorzugsweise
zwischen 3,5 und 4,0;
ein Triäthanolamin in einer Menge entsprechend einem Molverhältnis
Triäthanolamin:Melamin zwischen 0,2 und 0,6, vorzugsweise zwischen 0,3 und 0,4
bei einer Temperatur zwischen 60 und 70°C, vorzugsweise zwischen 63 und 680C hinzufügt, wobei der pH-Wert nach der Zugabe des
Melamins zwischen 8,5 und 9,5, vorzugsweise zwischen 8,8 und 9,2 liegt und die Reaktion durch schnelles Abkühlen auf eine
Temperatur zwischen 20 und 40°C, vorzugsweise zwischen 33 und 37°C angehalten wird, wenn der Trübungspunkt zwischen 40 und 65°C,
vorzugsweise zwischen 45 und 55°C erscheint;
in einer zweiten Phase die Veretherung durchführt, indem der pH-Wert des aus der ersten Phase stammenden Reaktionsgemisches
durch allmähliche Zugabe einer reinen oder in Form einer konzentrierten wässrigen Lösung vorliegenden Säure bis auf einen
- 38 S0984S/0882
Vert zwischen 1,5 und 3>0 gesenkt wird, wobei immer die Endtemperatur
der ersten Phase aufrechterhalten und am Ende der Verätherungsphase die erhaltene Lösung durch Zugabe einer Base
neutralisiert wirdj
in einer dritten Phase eine Reifung der am Ende der zweiten Phase erhaltenen Lösung durchgeführt wird, indem man sie für
eine Dauer von 2 bis 5 Stunden auf einer Temperatur zwischen 50 und 900C, vorzugsweise zwischen 70 und 850C hältj
und
in einer vierten Phase der Anteil an freiem Formaldehyd in der am Ende der dritten Phase erhaltenen Lösung bis zu einem
Endgehalt an freiem Formaldehyd, der 6 Gew.-# nicht übersteigt, verringert wird.
2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch g e k e η η zeichnet,
daß man in der ersten Phase das Melamin innerhalb eines Zeit Intervalls von 10 bis 15 Minuten zugibt.
3. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet , daß man als Polyole Äthylenglycol,
Diäthylenglycol, Triäthylen-Glycol, Glycerol, Saccharose oder D-Glucose verwendet.
4. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, daß man als Polyol Ä'thylenglycol
verwendet.
5. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 4, dadurch gekennzeichnet , daß man eine Mischung von
Äthylenglycol und Saccharose verwendet .
6. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 5, dadurch gekennzeichnet , daß man in der zweiten Phase
zur Ansäuerung Schwefelsäure, Salzsäure, Orthophosphorsäure, Salpetersäure, Ameisensäure oder Monochloressigsäure verwendet.
6(39346/0882
7. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 6, dadurch
gekennzeichnet , daß man die Säure zur Aufrechterhaltung einer im wesentlichen konstanten Temperatur
in einem Zeitraum von 25 bis 35 Minuten, vorzugsweise von 28 bis 32 Minuten zugibt.
8. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 7, dadurch gekennzeichnet , daß man die Verätherung zwischen
250C für einen pH-Wert von 1,5 und 400C für einen pH-Wert von
3,0, vorzugsweise zwischen 33°C für einen pH-Wert von 1,8 und 370C für einen pH-Wert von 2,2 durchführt.
9. Verfahren nach Anspruch 8, gekennzeichnet
dadurch, daß die Dauer der Verätherungsreaktion von der Säurezugabe an bis zum Anfang der Neutralisation gerechnet auf 50
bis 180 Minuten bei einer Temperatur für den Trübungspunkt zwischen· AO und 65°C, und vorzugsweise auf 105 bis 135 Minuten
bei einer Temperatur für den Trübungspunkt zwischen 45 und 55 C gehalten wird.
10. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 9, gekennzeichnet
dadurch, daß man in der zweiten Phase am Ende der Verätherungsreaktion mit Triethanolamin neutralisiert.
11. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 10, dadurch gekennzeichnet , daß man am Ende der Verätherungsreaktion
mit Triäthanol im Verhältnis von 1/3 Molekülen auf 1 Molekül Melamin teilneutralisiert und die Neutralisation mit
einer 50 %igen NaOH-Lösung beendet.
12. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 11, dadurch gekennzeichnet , daß man in der vierten Phase eine
Verminderung des Gehalts an Formaldehyd durch Zugabe von Harnstoff in fester Form in einer Menge zwischen 0,6 und 1,6 vorzugsweise
zwischen 0,8 und 1,2 Moleküle auf ein Molekül Melamin, ausgehend von der Funktion der eingesetzten Menge an Formaldehyd
durchführt.
- 40 - ■
B 09*U6/
13. Wässrige Lösungen verätherter Melamin-Formaldehyd-Harze
hergestellt na oh dem Verfahren nach einem oder mehreren der
Ansprüche 1 bis 12.
14. Wässrige Lösungen von verätherten Melamin-Formaldehyd-Harzen
und Harnstoff, dadurch gekennzeichnet , daß der Trockenextraktanteil zwischen 41 und 52 Gew.-%, ihr
Molverhältnis F/M zwischen 5 und 11, ihr Molverhältnis P/M zwischen 3 und 5, ihr Molverhältnis U/M zwischen 0,6 und 1,6
und ihr Gehalt an freiem Formaldehyd unter 6 % beträgt.
15. Wässrige Lösungen von Melamin-Formaldehyd-Harzen nach
Anspruch 14, dadurch gekennzeichnet , daß sie eine minimale Lagerungszeit von 2 Monaten bei Umgebungstemperatur,
und nach dieser Lagerung eine Viskosität von höchstens gleich 800 cp sowie eine Verdünnbarkeit mit Wasser von wenigstens
1200 aufweisen, wobei Viskosität und Verdünnbarkeit mit Wasser bei 25°C gemessen sind.
16. Verwendung der wässrigen Lösungen nach einem oder mehreren der Ansprüche 13 bis 15 zum Imprägnieren von Faserprodukten,
besonders Glasfaserprodukten.
17. Verwendung nach Anspruch 16 für Faservliese mit einer
Dicke von weniger als 4 mm.
6093/* S/0882
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