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Hintergrund
der Erfindung
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Aufgrund gesundheitlicher Bedenken
gegen Formaldehyd und aufgrund von Vorschriften für Formaldehyd
wurde eine Nicht-Formaldehyd-Alternative für Phenol- und Melaminharze,
die auf Formaldehyd basieren, gewünscht. Infolge der hohen Leistungsfähigkeit,
Festigkeit und Steifheit dieser wärmehärtbaren Harze auf Formaldehydbasis
in industriellen Anwendungen waren Ersatzprodukte, die eine geeignete
Leistungsfähigkeit
haben, nur schwer zu finden. Die vorliegende Erfindung offenbart
eine Harzzusammensetzung, die sich in vielen Anwendungen wie Phenol-Formaldehyd-
und Melamin-Formaldehyd-Harze verhält, aber kein Phenol oder Formaldehyd
enthält.
Diese sind wärmehärtbare filmbildende
Zusammensetzungen, die Zugfestigkeit, Steifheit und Wasserbeständigkeit
in einem Grad bieten, der mit dem von Phenol-Formaldehyd- und Melamin-Formaldehyd-Harzen,
die derzeit im Gebrauch sind, vergleichbar ist.
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Die französische Patentanmeldung Nr.
94-10186, eingereicht am 22. August 1994 von der Societe Francaise
Hoechst, offenbart ein neues Aminoplastharz, umfassend das Reaktionsprodukt
eines Aminderivats wie z. B. Melamin, Glycoluril oder deren Gemischen
mit einem Aldehyd der Formel R-CHO, worin R eine Dialkoxymethylgruppe,
1,3-Dioxolan-2-yl, das möglicherweise
bis zu 4- und/oder 5-mal durch eine oder mehrere Alkylgruppen (vorzugsweise
bis zu C4-Alkyl) substituiert ist, oder
eine 1,3-Dioxan-2-yl-Gruppe, die möglicherweise bis zu 4-, 5-
oder 6-mal durch eine oder mehrere Alkylgruppen (vorzugsweise bis
zu C4-Alkyl) substituiert
ist, darstellt, möglicherweise
im Gemisch mit Glyoxal. Allerdings ist die Selbstkondensation dieser
Aminoplasten nicht zufriedenstellend und sie bilden Filme, die schwach,
spröde
und wasserempfindlich sind. Versuche, die Acetalgruppen dieser Harze
zu hydrolysieren, um ihre Reaktivität zu erhöhen, resultierten im Abbau des
Melaminrings.
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Demnach besteht eine Aufgabe der
vorliegenden Erfindung in der Verbesserung der Aminoplastharze, wie
sie in der französischen
Patentanmeldung Nr. 94-10186 offenbart sind, um so ein Harz bereitzustellen,
das nach Vernetzung Filme liefert, die stark, hart, zäh und wasserbeständig sind.
Anwendungen für
solche verbesserten Harze umfassen Verwendungen als Bindemittel
für Non-Woven-Substrate wie Glas,
Polyester und Nylonfasern, die in Baumaterialien, Luftfiltern oder
Scheuerkissen verwendet werden, sowie für Cellulosesubstrate, z. B.
Kraftfahrzeugfilter.
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Zusammenfassung
der Erfindung
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Kurz gesagt, Gegenstand der vorliegenden
Erfindung ist eine Harzzusammensetzung, umfassend das Reaktionsprodukt
eines Aminderivats, ausgewählt
aus der Gruppe, die aus Melamin, Glycoluril oder deren Mischungen
besteht, mit einem C1-C8-Dialkoxyethanal
(das auch als Dialkoxyacetaldehyd oder Glyoxalmonoacetal bezeichnet
werden kann); das Reaktionsprodukt wird dann mit einem Polyol mit
zwei oder mehr Hydroxylgruppen vermischt. Gegebenenfalls können das
Aminderivat und Dialkoxyethanal auch mit einem Dialdehyd, vorzugsweise
mit Glyoxal, umgesetzt werden. In einer bevorzugten Ausführungsform
wird das Polyol mit dem Reaktionsprodukt umgesetzt.
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Detaillierte
Beschreibung
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Die Harzzusammensetzung umfasst ein
Reaktionsprodukt, das mit einem Polyol vermischt ist. Das Reaktionsprodukt
ist das Additionsprodukt eines Aminderivats mit Dialkoxyethanal.
Das Aminderivat ist entweder Melamin, Glycoluril oder ein Gemisch
davon, wobei Melamin bevorzugt ist, da die Produkte dann stärkere und
zähere
Filme liefern.
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Das C1-C8-Dialkoxyethanal wird mit dem Aminderivat
im allgemeinen in einem molaren Verhältnis von 1 bis 6 Äquivalenten
Dialkoxyethanal in Bezug auf Melamin und von 1 bis 4 Äquivalenten
in Bezug auf Glycoluril, vorzugsweise von 2 bis 4 Äquivalenten
Dialkoxyethanal in Bezug auf das Aminderivat umgesetzt.
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Außerdem kann auch ein Dialdehyd,
vorzugsweise Glyoxal, im Reaktionsprodukt enthalten sein, um Verzweigungspunkte
in der Molekülstruktur
bereitzustellen und um ein höheres
Molekulargewicht zu begünstigen.
Der Dialdehyd wird im allgemeinen in einer Konzentration von 0,05
bis 3, vorzugsweise 0,5 bis 1, molaren Äquivalenten Aldehyd in Bezug
auf das Aminderivat zugesetzt.
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Das C
1-C
8-Dialkoxyethanal hat im allgemeinen die
folgende Formel:
worin R
1 und
R
2 C
1-C
8-Alkyl
sind oder R
1 und R
2 verbunden
sind, um einen cyclischen Dioxolano- oder Dioxan-Substituenten zu
bilden. Das C
1-C
8-Dialkoxyethanal kann
auch als Glyoxalmonoacetal beschrieben werden, wobei das Acetal
aus linearen Substituenten besteht oder ein cyclisches Acetal ist.
Vorzugsweise sind R
1 und R
2 eine
C
1-C
4-Alkylgruppe,
vorzugsweise dieselbe Gruppe und vorzugsweise eine Methylgruppe,
da dies das wirtschaftlichste Derivat ist, das im Handel verfügbar ist,
das von der Societe Francaise Hoechst hergestellt wird und unter
der Marke Highlink DM
(TM) vertrieben wird.
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Zusätzlich zu dem Reaktionsprodukt
wird ein Polyol mit zwei oder mehr Hydroxylgruppen eingemischt, um
die Harzzusammensetzung zu bilden. Geeignete Polyole umfassen Dialkylenglykol,
Polyalkylenglykol, Glycerin, alkoxyliertes Glycerin, Polyvinylalkohol,
Dextrose (und Dextroseoligomere und -derivate), Stärke, Stärkederivate,
Polyglycidol oder Polysaccharide (und Derivate).
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Bevorzugte Polyole sind Dipropylenglykol,
tripropoxyliertes Glycerin, Polyvinylalkohol und Gemische davon.
Das Polyol wird in einer Konzentration von mindestens 0,05 molaren Äquivalenten
Polyol in Bezug auf das Reaktionsprodukt, vorzugsweise in einer
Konzentration von mindestens 0,1 molaren Äquivalenten, zugesetzt. Im
allgemeinen umfasst die Harzzusammensetzung eine Menge von etwa
1 bis 99 Gew.%, vorzugsweise 15 bis 50 Gew.%, Polyol in Bezug auf
das Gewicht (Trockenbasis) der Harzzusammensetzung. Durch den Zusatz
eines Polyols zum Reaktionsprodukt wird ein Harz bereitgestellt,
das nach Vernetzung Filme liefert, die stark, hart, zäh und wasserbeständig sind.
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In einer bevorzugten Ausführungsform
wird das Polyol mit dem Reaktionsprodukt umgesetzt. Es hat sich
gezeigt, dass die resultierende Harzzusammensetzung signifikant
verbesserte Eigenschaften hat, nämlich eine
Verbesserung der Zugfestigkeit bei Raumtemperatur und der Zugfestigkeit
in heißem,
feuchtem Zustand bei einem Textilprodukt unter Verwendung der Harzzusammensetzung
als Bindemittel zeigt, wenn das Polyol mit dem Reaktionsprodukt
umgesetzt wird, im Vergleich zu einem Vermischen mit dem Reaktionsprodukt
. Im allgemeinen wird das Polyol mit dem Reaktionsprodukt unter
folgenden Bedingungen umgesetzt: 75 bis 110°C oder Rückfluss; bei einem pH von 4
bis 7, vorzugsweise 5,5 bis 6,5 und über einen Zeitraum von 0,5
bis 5 h, vorzugsweise 2 bis 3 h.
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Der Zusatz eines Säurekatalysators
zu der Harzzusammensetzung ist ebenfalls wünschenswert. Geeignete Katalysatoren
sind Schwefelsäure,
Salzsäure,
Phosphorsäure,
p-Toluolsulfonsäure,
Methansulfonsäure,
Aluminiumsalze wie z. B. Aluminiumhydroxychlorid und Aluminiumchlorid,
Magnesiumchlorid, Zirkoniumsulfat und Zinkchlorid und dergleichen.
Diese Katalysatoren erleichtern die Reaktion(en), die die Vernetzung durchführt (durchführen). Der
Säurekatalysator
wird im allgemeinen in einer Menge von 0,1 Gew.% bis 15 Gew.%, vorzugsweise
1 Gew.% bis 10 Gew.%, bezogen auf das Gewicht (auf Trockenbasis)
des Reaktionsproduktes, zugesetzt.
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Die hier erhaltene Harzzusammensetzung
enthält
weder Phenol noch Formaldehyd, allerdings zeigte sich, dass sie
die Festigkeit und Integrität
von Phenolharzen unter Bedingungen einer harten Verwendung einschließlich hoher
Temperatur und Eintauchen in Wasser, aufrechterhält. Die Harzzusammensetzung
ist als Bindemittel für
Cellulose-Kraftfahrzeugölfilter
oder für
Glasfasern wie z. B. Glasfasern, Stoffe oder Isolierung geeignet.
Die Harzzusammensetzung kann zu einem Hydroxyl-enthaltendem Polymer
(z. B. Polyvinylalkohol) gegeben werden, wobei die Harzzusammensetzung
zur Vernetzung des Polymeren verwendet wird.
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BEISPIEL I
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Es wurde ein Reaktionsprodukt von
Melamin mit Dimethoxyethanal wie folgt hergestellt: 12,6 g (0,1 mol)
Melamin wurden bei Raumtemperatur mit 31,2 g (0,3 mol) Dimethoxyethanal
in Lösung
mit 31,2 g Wasser und einer Menge an 30%igem Soda (Natriumhydroxid),
um einen pH von etwa 9 zu erhalten, vermischt. Dieses Gemisch wurde
dann unter Rühren
für 2 h
auf 60°C
erwärmt,
während
der pH unter Einstellung, wenn notwendig, mit so vielen Tropfen
30 gew.%igem Soda, wie nötig,
bei etwa 9 gehalten wurde. Dieses Reaktionsprodukt war nach Verdünnung mit
6 g Wasser eine klare gelbe Flüssigkeit
mit 54% aktiven Feststoffen.
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BEISPIEL II
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Ein Reaktionsprodukt aus Melamin,
Glyoxal und Dimethoxyethanal wurde wie folgt hergestellt: 252 g (2
mol) Melamin wurden bei Raumtemperatur mit 145 g (1 mol) Glyoxal
in 40 gew.%iger wässriger
Lösung,
416 g (4 mol) Dimethoxyethanal in Lösung mit 277 g Wasser und einer
solchen Menge an 30 gew.%igem Soda, dass ein pH von etwa 7 erhalten
wurde, vermischt. Dann wurde das Gemisch unter Rühren für 2 h auf 60°C erwärmt, während der
pH durch Zusatz, wenn notwendig, von so vielen Tropfen 30%igem Soda
wie benötigt bei
etwa 7 gehalten wurde. Es wurden etwa 1090 g einer wässrigen
Lösung,
die etwa 726 g eines erfindungsgemäßen Aminoplastharzes enthielt,
erhalten.
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BEISPIEL III
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Ein Harz, das wie in Beispiel II
hergestellt worden war, bestand aus einem Äquivalent Glyoxal, 2 Äquivalenten
Melamin und 4 Äquivalenten
Dimethoxyethanal (60%ige wässrige
Lösung),
die miteinander reagiert hatten. Es war eine klare, viskose Flüssigkeit
mit 67% Feststoffen. Unter Verwendung dieses Harzes, p-Toluolsulfonsäure (pTSA)
in Isopropanol (IPA, 1 : 1) als Katalysator, und verschiedenen Mengen
an entweder Diethylenglykol (DEG) oder Dipropylenglykol (DPG) wurde
eine Reihe von Mischungen hergestellt. Proben dieser Gemische mit
einem Gewicht von 2,0 g wurden für
75 min bei 130°C
gehärtet
und auf Filmeigenschaften beurteilt. Die Wasserempfindlichkeit wurde
beurteilt, indem 0,5 g zerkleinertes Harz in ein Gardner-Viskosistätsrohr gegeben
wurden und mit entionisiertem Wasser bis zur Markierung aufgefüllt wurde.
Das Rohr wurde mit einem Stöpsel
verschlossen und geschüttelt,
dann wurde es nach einer Stunde beobachtet und die Farbe an der
Gardner-Skala aufgezeichnet. In diesem Beispiel wurden die in Tabelle
1 aufgeführten
Formulierungen verwendet.
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Die Resultate zeigen, dass die Harze,
die DEG verwenden, gegenüber
Wasser empfindlich sind, was durch die Farbentwicklung an der Gardner-Skala
deutlich wird, wohingegen die, die DPG verwenden, deutlich wasserbeständiger sind.
Die DPG-Harze bildeten Filme, die im Aussehen ähnlich denen der DEG-Harze
waren, was Farbe, Härte,
Brüchigkeit
und Festigkeit betrifft, die aber nach verlängertem Einweichen nicht aufweichen
oder das Wasser verfärben.
Gehärtete
Phenol- und Melamin-Formaldehyd-Harze sind für ihre Beständigkeit gegenüber Wasser
bekannt. Eine Veränderung
der Mengen an Glykole beeinflusst den Grad der Brüchigkeit,
Festigkeit und Härte.
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BEISPIEL IV
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Ein Harz, das wie in Beispiel I hergestellt
worden war, bestand aus 3 molaren Äquivalenten Dimethoxyethanal
(DME), die mit 1 molarem Äquivalent
Melamin umgesetzt worden waren. Das erhaltene Produkt war eine klare,
schwachgelbe Flüssigkeit
mit 55% aktiven Feststoffen. Dieses Harz wurde als Ersatz für Melamin-Formaldehyd-Harz
als Bindemittel bei Filterpapier beurteilt. Das Harz wurde allein
und mit verschiedenen Polyolen entsprechend den Formulierungen von
Beispiel II beurteilt. Es wurde festgestellt, dass Aluminiumchloridlösung ein
geeigneter Katalysator für
das Harz war, allerdings eine Präzipitation
des Melamin-Formaldehyd-Harzes verursachte. Daher wurde Phosphorsäure als
Katalysator für
das Melamin-Formaldehyd-Harz eingesetzt. Die beurteilten Polyole
umfassten Ethox PGW (Glycerin, umgesetzt mit 3 Äquivalenten Ethylenoxid, von
Ethox Corp., Greenville, SC), Polyvinylalkohol (vollständig hydrolysiert,
ultraniedriges Molekulargewicht, z. B. Airvol 103, Air Products,
Allentown, PA oder Mowiol 3-98 oder 4-98, Hoechst Celanese Corp.,
Somerville, NJ) oder derselbe Polyvinylalkohol (PVOH), der mit 5%
Glyoxal umgesetzt worden war. Die Formulierungen (als Trockengewicht)
von Tabelle 2 wurden auf Whatman-Filterpapier
angewendet, wobei ein 19%iger Zusatz erreicht wurde. Das Papier
wurde getrocknet und für
5 min bei 177°C
(350°F)
gehärtet.
Das Papier wurde auf den nassen und trockenen Mullen-Berstwiderstand,
die nasse und trockene Gurley-Steifheit und die Zugfestigkeit bei
Umgebungstemperatur, 105°C
(220°F),
160°C (320°F) und 216°C (420°F) getestet. Die
Resultate sind in Tabelle 3 angegeben.
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Diese Resultate zeigen, dass das
Melamin/DME-Harz selbst und in Kombination mit verschiedenen Polyolen
eine Leistungsfähigkeit
als Filterpapierbindemittel erreichen kann, die der eines Melamin/Formaldehyd-Harzes
vergleichbar oder überlegen
ist. Diese Melamin/DME-Systeme erreichen diese Leistungsfähigkeit ohne
Verwendung von Formaldehyd. Das Vorliegen von bestimmten Polyolen
führte
zu einer Leistungsfähigkeit,
die bei Papier der des Melamin/DME-Harzes allein überlegen
ist.
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BEISPIEL V
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Verschiedene Melamin/DME-Polyol-Kombinationen
wurden gegenüber
Melamin/Formaldehyd(MF)-Harz und einem Phenol/Formaldehyd(PF)-Harz
als Kontrollen beurteilt. Das MF-Harz ist dasselbe wie das in Beispiel
IV verwendete. Das PF-Harz ist ein vorkondensiertes wässriges
Harz mit einem pH von 8,4, einer Brookfield-Viskosität von 760
cps, einem Feststoffgehalt (Durchbrechungsindex) von 68% und mit
2% freiem Formaldehyd. Die Harze wurden auf Whatman-Filterpapier geklotzt,
getrocknet und bei 350°F
(177°C) 5
min lang gehärtet.
Der Zusatz in % lag im Bereich von 19,6 bis 20,4. Das Phenolharz
wurde in dem wässrigen Klotzbad
leicht dispergiert, koagulierte aber nach Zusatz des Katalysators.
Daher wurde es ohne Katalysator aufgetragen. Das Papier wurde auf
Zerbersten nach Mullen in trockenem Zustand, Zerbersten nach Mullen nach
5-minütigem
Sieden, auf Zugfestigkeit in Querschnittsrichtung bei Raumtemperatur,
220°F (104°C), 320°F (160°C), 420°F (216°C) und auf
Gurley-Steifheit
(MD und CD) untersucht. Die Formulierungen sind in Tabelle 4 und
die Resultate sind in Tabelle 5 angegeben.
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Diese Daten zeigen, dass das Melamin/DME-Harz
allein mit MF vergleichbar ist, dem Phenolharz aber unterlegen ist.
Allerdings wird gezeigt, dass der Zusatz von bestimmten Polyolen
die Leistungsfähigkeit
des Melamin/DME-Harzes so weit verstärkt, dass es bezüglich des
Zerberstens und der Zugfestigkeit dem Phenolharz vergleichbar ist
oder diesem überlegen
ist. Während
das phenolische Papier steifer ist als das Melamin/DME-Papier, ist
dies nicht notwendigerweise ein Nachteil. Übermäßig steifes Papier ist brüchig und schwieriger
zu falten und in Falten zu legen, um so einen Ölfiltereinsatz herzustellen.
Dies kann verlangen, dass das Filterpapier teilweise gehärtet (B-gestuft)
wird, in eine Falten-Einsatzgestalt
gebracht wird und danach vollständig
gehärtet
wird. Die Melamin/DME-Harze können
den Vorzug, vollständig
gehärtet
zu sein, und nicht so brüchig
zu sein, dass ein vorheriges Falten notwendig ist, erlauben. Dies
könnte
eine Herstellungsstufe überflüssig machen.
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BEISPIEL VII
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Zum besseren Verständnis der
Leistungscharakteristika der neuen Harzzusammensetzung wurde eine
Härtungsprofiluntersuchung
durchgeführt.
Harzlösungen
wurden auf Whatman-Filterpapier mit einer Zugabemenge von 20% geklotzt
und luftgetrocknet. Das Papier wurde dann bei 300°F (149°C), 350°F (177°C) oder 400°F (204°C) für 0,5, 1,
2, 3 oder 5 min gehärtet.
Das Papier wurde auf Zugfestigkeit bei Raumtemperatur (Querrichtung),
Zugfestigkeit im nassen Zustand und Zugfestigkeit im heißen Zustand
(220°F/104°C) untersucht.
Die Daten zeigen, dass die Harze mit einem leichten oder partiellen
Härter
angewendet werden können
und dann in einer anschließenden
Behandlung vollständig
gehärtet
werden können.
Dies ist dem "B-Staging" eines Phenolharzes vergleichbar. Es ist
auch beachtenswert, dass einige der Proben eine Zugfestigkeit in
heißem
nassen Zustand beibehalten, die 50–70 % der ursprünglichen
Zugfestigkeit bei Raumtemperatur beträgt. Dies ist ein Hinweis für ein vollständiges Härten. In
den Daten der untenstehenden Tabelle sind die Härtungsbedingungen wie folgt
codiert: A-400°F,
B-350°F
und C-300°F.
Probe 2 war das Harz mit 5% Aluminiumchloridkatalysator (siehe Probe
Nr. 3 von Tabelle 4). Probe 3 war 70% Harz, 5% Aluminiumchlorid
und 25% vollständig hydrolysiertes,
PVOH mit ultraniedrigem Molekulargewicht (siehe Probe Nr. 7 von
Tabelle 4).
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TABELLE
6: Zugfestigkeit in heißem
Zustand (220°F),
kg
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TABELLE
7: Zugfestigkeit im nassen, heißen
Zustand, kg
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TABELLE
8: Zugfestigkeit bei Raumtemperatur, kg
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TABELLE
9: Verhältnis
der Zugfestigkeit im nassen, heißen Zustand zu der Zugfestigkeit
bei Raumtemperatur
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Die Testresultate der Tabellen 6
bis 9 zeigen, dass die Zeit und die Temperatur der Härtung variiert werden
können,
um ein Verhältnis
der Zugfestigkeit in nassem Zustand zu der Zugfestigkeit in trockenem
Zustand von 0,5 oder höher
zu erreichen. Dies wird als "vollständige Härtung" angesehen.
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BEISPIEL VII
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Die vorstehenden Beispiele zeigen,
dass Polyvinylalkohol (PVOH) die Leistungsfähigkeit des Harzes von Beispiel
I auf Papier verbessert. Das Harz von Beispiel I sollte ein geeignetes
Vernetzungsmittel für
verschiedene Formulierungen, die PVOH oder Derivate von PVOH oder
entsprechend hydroxylierte Substrate enthalten, sein. Das Harz von
Beispiel I wurde als Vernetzungsmittel für ein PVOH/Acryl-Pfropf-Copolymer
verwendet.
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Das Pfropf-Copolymer bestand, auf
Trockenbasis, aus 25% vollständig
hydrolysiertem PVOH mit ultraniedrigem Molekulargewicht, gepfropft
mit 43,5% Ethylacrylat, 0,75% Butylacrylat, 1,5% Eisphenol-A-diepoxydiacrylat
und 29,25% Methylmethacrylat. Der Latex war eine weiße, trübe Dispersion
mit einer Viskosität von
300 mPa·s
(300 cps) mit 30% Feststoffen, bei der der pH mit Ammoniumhydroxid
auf 6,5 erhöht
worden war. Die Formulierungen von Beispiel X wurden auf eine non-woven
Polyester-Deckmatte aufgebracht und 3 min bei 350°F gehärtet, wodurch
ein Zusatz von 23–24%
erhalten wurde. Die Matte wurde auf Zugfestigkeit bei Raumtemperatur
und prozentuale Dehnung (prozentuale Verlängerung) bei 180°C unter Belastungen
im Bereich von 5 kg bis 18 kg untersucht. Die Resultate sind in
Tabelle XI angegeben.
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Sequabond® 145
(von Sequa Chemicals Inc.), ein Vinylacetat/Acryl-Copolymer, das
im Handel als Vielmatten-Bedachungsmaterial-Bindemittel verwendet
wird, wurde als Kontrolle verwendet. Hohe Werte für die Zugfestigkeit
und niedrige Werte für
die Dehnung sind wünschenswerte
Eigenschaften.
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Die Resultate von Tabelle 11 zeigen,
dass das Harz von Beispiel I als Nicht-Formaldehyd-Vernetzungsmittel für PVOH-Pfropf-Laticies
mit gleicher oder besserer Leistungsfähigkeit als dies in handelsüblichen Laticies
unter Verwendung von N-Methylolacrylamid zu erkennen ist, die?
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BEISPIEL VIII
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Die folgenden Beispiele zeigen die
zusätzlichen
Vorzüge,
die aus einer Umsetzung des DME/Melamin-Harzes mit Polyolen im Gegensatz
zu einem Vermischen miteinander resultieren. In einen 1 l-Dreihalskolben,
der mit einem mechanischen Rühren,
einem Thermometer und einem Kühler
ausgestattet war, wurden 477 g 60%ige wässrige Dimethoxyethanal-Lösung (2,75
mol) und 126 g Melamin (1,00 mol) gefüllt. Der pH wurde mit 5 % Natriumhydroxid
(9,2 g) auf 9,5 erhöht.
Die Charge wurde dann 2 h lang auf 58–60°C erwärmt, während der pH mit 5% Natriumhydroxid
bei 9,4–9,5
gehalten wurde. Mit einer Spritzenpumpe wurden insgesamt 39,3 g
5%iges Natriumhydroxid zugesetzt, während der pH während der
Reaktion im genannten Bereich gehalten wurde.
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Nach 2-stündiger Reaktion wurden 106,2
g Glycerintripropoxylat (GTP, 0,4 mol) und 70,8 g Dipropylenglykol
(DPG, 1,5 mol) zugegesetzt. Der pH wurde mit 0,3 g 40%iger Schwefelsäure auf
6,5 eingestellt, und es wurde für
2 h unter Rückfluss
(102°C)
erhitzt, danach wurde abgekühlt.
Das Produkt hatte eine klare hellbernsteinfarbene Farbe.
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Ein entsprechendes Produkt mit vergleichbaren
Resultaten wurde unter Verwendung eines molaren Verhältnisses
von DME zu Melamin von 3 : 1 hergestellt.
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BEISPIEL IX
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Die DME/Melamin-Harze, die in Beispiel
VIII hergestellt worden waren und die die Polyole während der
Reaktion einarbeiteten, wurden mit dem kondensierten Harz verglichen,
indem vergleichbare Mengen derselben Polyole der Formulierung zugesetzt
worden waren (eingemischt worden waren). Diese Harze wurden auf
ein nicht-reaktives Substrat (Non-Woven-Polyestermatte) aufgebracht
und bezüglich
der Zugfestigkeit bei Raumtemperatur und der Zugfestigkeit in heißem, nassen
Zustand verglichen. Der Zusatz betrug 20% und die Substrate wurden
getrocknet und für
5 min bei 350°F
gehärtet.
Die unten angegebenen Resultate zeigen eine deutliche Verbesserung
bei der Zugfestigkeit bei Raumtemperatur und der Zugfestigkeit im
heißen
und nassen Zustand für
das umgesetzte Produkt im Vergleich zu der Mischung.
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DME/Melamin/Polyol-Produkte
bei mehrschichtigen Matten
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BEISPIEL X
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Um die Nützlichkeit der vorliegenden
Erfindung weiter zu erläutern,
wurde ein Dimethoxyethanal/Melamin-Harz, wie es in Beispiel I beschrieben
ist, in Konzentrationen mit 6, 9, 12 und 18%, bezogen auf das gesamte
Bindemittel, zusammen mit 3% Aluminiumhydroxiddichlorid als Katalysator
zugegeben, wobei der Rest das PVOH-Pfropf-Copolymer, das in Beispiel
VII beschrieben wird, war. Das Bindemittel wurde in einer Zusatzmenge
von 20 bis 24% auf das Non- Woven-Polyester-Bedachungsmatten-Substrat
aufgebracht und für
3 min bei 350°F
gehärtet.
Die Matte wurde auf Zugfestigkeit bei Umgebungstemperatur und prozentuale
Dehnung bei 180°C
unter Lasten im Bereich von 5 bis 18 kg untersucht. Ein handelsüblicher
Hochleistungs-Vinylacryl-Latex (Sequabond® 145
von Sequa Chemicals, Inc., Chester, SC) wurde als Kontrolle verwendet.
Die in Tabelle 12 angegebenen Resultate zeigen, dass, während die
Zugfestigkeit ziemlich konstant blieb, die prozentuale Dehnung bei
höherer
Temperatur durch Variieren der Harzmenge in der Formulierung kontrolliert
werden kann.
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