DE2616983C2 - Verfahren zum gemeinsamen Fixieren und Kondensieren von Pigmentdrucken bzw. Klotzfärbungen und Hochveredlungsprodukten - Google Patents
Verfahren zum gemeinsamen Fixieren und Kondensieren von Pigmentdrucken bzw. Klotzfärbungen und HochveredlungsproduktenInfo
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Description
30
Es ist bekannt, Textilmaterial aus Cellulosefaser!! oder Mischgewebe aus Cellulose und synthetischen
Fasern mit Methylolverbindungen in Gegenwart von Trichloressigsäure allein oder in Mischung mit ihren
Salzen als Katalysator hochzuveredeln (DE-AS 17 19 546). Die so behandelten Textilien werden dabei
meistens in einem Arbeitsgang getrocknet und kondensiert, z.B. bei 140 bis 160°C während 30 bis 120
Sekunden. Das Textilmaterial zeichnet sich dabei durch ein gutes Wash-and-wear-Verhalten und durch eine
neutrale Gewebereaktion aus. Dies resultiert aus der Tatsache, daß die Trichloressigsäure bei höheren
Temperaturen in Chloroform und Kohlendioxid zerfällt. Das dabei entstehende Kohlendioxid neutralisiert die
Reste der freien Säure.
Es ist ferner bekannt, Cellulose mit Pigmenten unter Mitverwendung eines Pigmentbinders und dem dazugehörigen
Katalysator sowie eines Verdickungsmittels zu bedrucken. Für die Fixierung des Pigmentbinders ist
dabei die Mitverwendung von spezifischen Katalysatoren notwendig. Im allgemeinen handelt es sich dabei um
sauer reagierende Substanzen, wie z. B. Ammoniumnitrat, Diammonphosphat, Ammoniumoxalat, Ammonchlorid.
Zitronensäure, Glykolsäure, Weinsäure und Phosphorsäure. Die Fixierung erfolgt während 1 bis 10
Minuten, insbesondere 2 bis 5 Minuten bei 130 bis 2000C, vorzugsweise 150 bis 170°C. Die so bedruckte
Ware kann dann anschließend in einer zweiten Arbeitsstufe hochveredelt werden.
Vielfach werden beide Prozesse miteinander kombiniert, indem man die Ware mit dem Pigmentbindersystem
bedruckt bzw. klotzt, zwischentrocknet und dann direkt dem Hochveredlungsverfahren unterwirft. Der
für die Vernetzung der Hochveredlungsmittel erforderliehe Kondensationsprozeß wird dann mit dem Fixierprozeß
für das Pigmentbindersystem verbunden. Bei diesem Arbeitsgang wird eine Kondensationsstufe
eingespart Es ist weiterhin bekannt, daß man einer Pigmentfärbeflotte
direkt die Produkte für die Hochveredlung, den dafür erforderlichen Katalysator und eventuell notwendige
Additive zusetzt und so in einem Arbeitsgang färbt und hochveredelt. Die Ware wird auf dem Spannrahmen
getrocknet und in der Regel in einem separaten Arbeitsgang kondensiert Die Fixierzeiten hierbei liegen
in dem Bereich, wie sie beim Klotzfärben allein ohne gleichzeitige Hochveredlung erforderlich sind.
Es wurde nun gefunden, daß die bei der Hochveredlung gebräuchliche Trichloressigsäure allein oder in
Mischung mit ihren Salzen sich überraschendCiweise auch als Katalysator für die Fixierung von Pigmentdrukken
und Pigmentklotzfärbungen eignet Gegenstand der Erfindung ist somit ein Verfahren zum gemeinsamen
Fixieren und Kondensieren von Pigmentdrucken bzw. Klotzfärbungen und Hochveredlungsprodukten auf
Cellulosefasern allein oder in Mischung mit synthetischen Fasern, bei dem man die Fixierung und
Kondensation durch eine Heißluftbehandlung bei 120 bis 180" C während 120 bis 10 Sekunden, vorzugsweise
bei 160 bis 1400C während 30 bis 60 Sekunden, in Gegenwart von Trichloressigsäure allein oder in
Mischung mit ihren Salzen durchführt
Das Verfahren wird im einzelnen wie folgt durchgeführt.
Textilmaterial aus Cellulose oder Mischgewebe die Cellulose enthalten, werden mit einer Pigmentdruckpaste,
die in der Regel keinen zusätzlichen Katalysator mehr enthält, bedruckt und anschließend getrocknet
Dann wird die Ware mit einer Flotte imprägniert, die das Hochveredlungsmittel, Trichloressigsäure oder ein
Gemisch aus Trichloressigsäure und deren Salzen, sowie Additive für die Verbesserung des Griffs oder zur
Verbesserung der technologischen Eigenschaften enthält. Die imprägnierte Ware wird dann getrocknet und
kondensiert, meistens bei 140 bis 1600C während 60 bis 30 Sekunden.
Beim kombinierten Klotzfärben und Hochveredeln enthält die Flotte den Pigmentfarbstoff, den Pigmentbinder,
Antimigrationshilfsmittel, das Hochveredlungsmittel, Additive zur Verbesserung des Griffs oder der
technologischen Eigenschaften und Trichloressigsäure oder ein Gemisch aus Trichloressigsäure und deren
Salzen als Katalysator. Das zu behandelnde Gewebe wird mit dieser Flotte imprägniert und wie bei der
Druckware beschrieben weiterbehandelt.
In der Zusammensetzung der Pigmentdruckpasten bzw. Klotzflotten ergibt sich keine Änderung gegenüber
der bisherigen Praxis (DE-PS 1134 963, DE-PS 12 09 097, DE-PS 19 10 471).
Als Hochveredlungsmittel kommen insbesondere Methylolverbindungen in Frage, wie Umsetzungsprodukte
aus Glyoxal und Harnstoff, Äthylenharnstoff und Melamine, letztere meistens mit Methanol veräthert.
Die Anwendungsmengen liegen in den gleichen Bereichen oder etwas darunter, wie es für diese
Produkte üblich ist, z. B. 10 bis 100 g pro Liter. Von der Trichloressigsäure werden 10 bis 20 g pro Liter,
insbesondere 12,5 bis 15 g pro Liter, unabhängig von der Menge an Hochveredlungsmittel oder Farbstoffbinder
eingesetzt. An Stelle von Trichloressigsäure kann man auch ein Gemisch von Trichloressigsäure und deren
Salzen, insbesondere das Natriumsalz, einsetzen. Die Salze der Trichloressigsäure üben eine katalytische
Wirkung auf den Zerfall der freien Trichloressigsäure aus. Es genügen daher geringe Mengen dieser Salze. Als
Additive zur Verbesserung des Griffs kommen die
bekannten Weichmacher, ζ. B. Polyäthylen- oder SiIikonöl-Emulsionen,
als Füllmittel Polyvinylacetate, -alkohole und Acrylate sowie auch Copolymere davon in
Frage. Die Anwendungsmengen sind abhängig vom gewünschten Warengriff und liegen bei Weichmacher
zwischen 1 und 50 g/l und bei den Füllmitteln bis 200 g/l.
Durch das oben beschriebene Verfahren ergibt sich eine wesentliche Vereinfachung des Arbeitsablaufs, und
zwar einmal dadurch, daß die Fixierung des Pigments und die Kondensation des Kunstharzes gemeinsam ic
erfolgen und zum anderen durch die höhere Acidität der verwendeten Trichloressigsäure. Dadurch ist eine
wesentliche Verkürzung der Fixierung und Kondensation möglich. Diese Verkürzung der Vernetzungszeiten
unter 60 Sekunden ist durch die herkömmliche Katalyse nicht zu erreichen. Insgesamt wird dadurch die
Produktionsleistung beachtlich gesteigert und die Verfahrenssicherheit erhöht. Das Farbechtheitsniveau
und die technologischen Ausrüstungseffekte der so behandelten Textilien sind mit denen vergleichbar, wie
man sie bei der herkömmlichen Arbeitsweise erhält.
Die in den folgenden Beispielen angegebenen Chlor-Index-Nummern wurden der dritten Auflage
(1971) entnommen. Die Mengen- bzw. Prozentangaben bedeuten Gewichtsteile bzw. Gewichtsprozente.
Ein Gewebe aus mercerisierter Baumwolle mit einem Gewicht von 110 g/qm wird mit einer Druckpaste
folgender Zusammensetzung auf der Rouleaux-Druckmaschine bedruckt:
40 Gewichtsteile des Farbstoffs C. J. 21115
in einer 42%igen wäßrigen Dispersion werden in
120 Gewichtsteile eines Copolymerisats, bestehend
aus
40% Vinylacetat,
50% Butylacrylat,
10% N-Methylolacrylamidund
840 Gewichtsteile einer Öl-in-Wasser-Emulsion,
wie sie in DE-PS 19 10 471,
Spalten 7 und 8 beschrieben ist,
eingeführt und auf 1000 Gewichtsteile eingestellt.
40
45
Der Druck wird anschließend während 15 Minuten bei 60° C getrocknet.
Das so bedruckte und getrocknete Gewebe wird mit 100 g/l Dimethyloldihydroxyäthylenharnstoff, 50%ig,
14 g/l Trichloressigsäure, 0,75 g/l Soda calc. und den üblichen Mengen der herkömmlichen Additive mit einer
Flottenaufnahme von etwa 75% auf dem Foulard imprägniert, bei 12O0C getrocknet und auf der
Kondensiermaschine während einer Minute bei 150°C kondensiert, wobei gleichzeitig die Farbstoff-Fixierung
und Vernetzung des Hochveredlungsproduktes eintritt.
Man erhält einen brillanten orangen Druck mit sehr guten Farbechtheiten und hervorragenden wash-andwear-
Eigenschaften.
Ein Gewebe aus 100% Zellwolle mit einem Gewicht von 107 g/qm wird mit einer Druckpaste der folgenden
Zusammensetzung bedruckt:
40 Gewichtsteile des Farbstoffes C. J. 74160
in einer 32%igen wäßrigen Dispersion werden m
55
60 Gewichtsteile einer 65%igen wäßrigen Lösung eines Kunstharzes, bestehend aus
I. Polyesterharz der
Zusammensetzung
Zusammensetzung
1 Copolymerisat aus Styrol/Maleinsäureanhydrid
im Molverhältnis 1:1, Molgewicht 700 bis 850
2 Adipinsäure
3Butandiol-(l,4)und
3Butandiol-(l,4)und
II. Härterharz, bestehend aus Hexamethoxymethylmelamin, wobei das Reaktionsprodukt
aus I + Il durch
Neutralisation mit Dimethylaminoäthyanol wasserlöslich gemacht wurde, und
Gewichtsteile einer Öl-in-Wasser-Emulsion,
Neutralisation mit Dimethylaminoäthyanol wasserlöslich gemacht wurde, und
Gewichtsteile einer Öl-in-Wasser-Emulsion,
wie sie in DE-PS 19 10471,
Spalten 7 und 8 beschrieben ist, sowie
Gewichtsteile einer 30%igen Lösung von
Gewichtsteile einer 30%igen Lösung von
Diammonphosphat in Wasser eingetragen und auf
Gewichtsteile eingestellt.
Die bedruckte und getrocknete Ware wird mit einer wäßrigen Lösung von 14 g/l Trichloressigsäure, 0,75 g/l
Soda calc. (Flottenaufnahme 75%), imprägniert und kontinuierlich auf dem Spannrahmen getrocknet (1. und
2. Feld 120° C) und 30 Sekunden bei 160" C thermofixiert.
Auf diese Weise erhält man einen brillanten blauen Druck mit den bei den konventionellen einstufigen
Druckverfahren üblichen guten Echtheiten.
Werden dieser sauren Imprägnierflotte gleichzeitig g/l des Umsetzungsproduktes aus Glyoxal und
Harnstoff I : 2 als 45%ige wäßrige Lösung zugesetzt, so erhält man nach der oben beschriebenen Hitzebehandlung
zusätzlich eine gute wash-and-wear-Ausrüstung mit gutem Knittererholungsvermögen.
Ein Polyesier/Baumwollgewebe mit einem Gewicht von 112 g/qm wird auf der Filmdruckmaschine mit einer
Druckpaste folgender Zusammensetzung bedruckt: Gewichtsteile eines Farbstoffes C. J. 74160
in 32%iger wäßriger Dispersion werden in
Gewichtsteile einer Mischung, bestehend aus gleichen Teilen A und B, wobei
A das Copolymerisat nach Beispiel 1 und B das Kunstharz nach Beispiel 2 darstellen, und
Gewichtsteile einer Verdickung, bestehend aus einer Mischung aus
60% einer 2%igen wäßrigen Lösung eines
60% einer 2%igen wäßrigen Lösung eines
Ammoniumpolyacrylates vom Mol-Gew.600 000und 40% einer l,5%igen wäßrigen
Lösung eines Copolymerisates aus Propylen und
Maleinsäure-Anhydrid (Molverhältnis 1 : l)vom Mol-Gew. I 500 000, eingerührt und auf
Maleinsäure-Anhydrid (Molverhältnis 1 : l)vom Mol-Gew. I 500 000, eingerührt und auf
Gewichtsteile eingestellt.
Nach dem Drucken und Trocknen wird das Gewebe mit 100 g/l einer Methylolverbindung des Umsetzungsproduktes aus Glyoxal und Harnstoff 1 :1,2 in 45°/oiger
wäßriger Lösung, 14 g/l Trichloressigsäure, 0,75 g/l Soda calc. und den üblichen Mengen der herkömmlichen
Additive mit einer Flottenaufnahme von etwa 60% auf dem Foulard imprägniert und kontinuierlich 60 Sekunden
bei 1600C auf dem Spannrahmen getrocknet und
kondensiert, wobei gleichzeitig die Farbstoff-Fixierung und Vernetzung des Hochveredlungsproduktes eintritt.
Man erhält einen brillanten blauen Druck mit sehr guten Echtheiten und sehr guten wash-and-wear-Eigenschaften.
Ein mercerisiertes und gebleichtes Baumwollgewebe mit einem qm-Gewicht von 125 g wird auf dem Foulard
mit einer Flottenaufnahme von 70% mit einer Klotzflotte imprägniert, die pro Liter
10 g des Farbstoffes C. J. 74260 in 47,5%iger wäßriger
Dispersion,
70 g eines Copolymerisates aus
70 g eines Copolymerisates aus
84 Gew.-Teilen Acrylsäureätiiylester,
5 Gew.-Teilen Acrylnitril und,
11 Gew.-Teilen N-Methylolacrylamid,
14 g/l Trichloressigsäure und
0,75 g/l Soda calc.
enthält.
Nach dem Imprägnieren wird in einem Arbeitsgang b0 Sekunden bei 1600C auf dem Spannrahmen
getrocknet und kondensiert. Man erhält eine brillante Grünfärbung, mit sehr guten Echtheiten. Werden dieser
Klotzflotte noch Hochveredlungsmittel zugesetzt, z. B. 100 g/l einer Methylolverbindung des Umsetzungsproduktes
aus Glyoxal und Harnstoff 1 :1,7 in 50%iger wäßriger Einstellung, dann erhält man zusätzlich gute
wash-and-wear-Effekte mit guten Monsantowerten.
Claims (4)
1. Verfahren zum gemeinsamen Fixieren und Kondensieren von Pigmentdrucken bzw. -klotzfärbungen
und Hochveredlungsprodukten auf CeIIuIosefasern allein oder in Mischung mit synthetischen
Fasern, dadurch gekennzeichnet, daß man die Fixierung und Kondensation durch eine Heißluftbehandlung
bei 120 bis 180°C während 120 bis 10 Sekunden, vorzugsweise bei 160 bis 140°C während
30 bis 60 Sekunden, in Gegenwart von Trichloressigsäure allein oder in Mischung mit ihren Salzen als
Katalysator durchführt.
2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß man den Katalysator mit der das
Hochveredlungsmittel enthaltenden Flotte auf das mit dem Pigment bedruckte und getrocknete
Textilmaterial aufbringt.
3. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß man den Katalysator und das
Hochveredlungsmittel mit der das Pigment enthaltenden Klotzflotte auf das Textilmaterial aufbringt.
4. Verfahren nach Anspruch 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, daß man als Katalysator ein
Gemisch aus Trichloressigsäure und Natriumtrichloracetat verwendet.
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