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Überzüge bildende Emulsionen Im Patent 878 556 ist die Herstellung
von Xylenolharzemulsionen aus Xylenolformaldehydharzen und wässerigen Polyvinylalkohollösungen
beschrieben und auf die härtende Wirkung bestimmter Zusätze, wie p-Formaldehyd und
Epichlorhydrin, hingewiesen. Jedoch gelingt es nicht, mit diesen Zusätzen den Emulsionen
die Eigenschaft zu verleihen, bereits in der Kälte oder bei mäßiger Wärme in kürzerer
Zeit zu völlig wasserunempfindlichenFilmenaufzutrocknen.
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Es wurde nun gefunden, daß man wasserfeste Überzüge dadurch erhält,
daß man Emulsionen von Xylenolharzen in Polyvinylalkohollösungen außer den normalen
Härtern noch o,i bis 5 Volumprozent Oxyaldehyde, bezogen auf dieEmulsionen, gegebenenfalls
im Gemisch mit halbtrocknenden oder trocknenden Ölen, wasserbeständigen Alkydharzen
oder anderen Polymerisatdispersionen, zusetzt.
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Durch den erfindungsgemäßen Zusatz wird insbesondere die Verarbeitbarkeit
der mit Härtern versetzten Emulsionen von etwa 24 Stunden gewährleistet. Diese erfindungsgemäße
Eigenschaft entfalten beispielsweise neben dem reinen Aldol auch aldolhaltige Gemische,
wie sie bei dessen Herstellung anfallen. Die nachstehende Tabelle veranschaulicht
das eben Beschriebene Zoo g Emulsion, beispielsweise gemäß Patent 878556 hergestellt,
werden mit 0,4 ccm Aldehyd und q. ccm 20 °/oiger Salzsäure vermischt.
Aldehyd Lagerfähigkeit der Emul- |
sion bis zur Koagulation |
Acetaldehyd................ i Stunde |
Propionaldehyd . . . . . . . . . . . q. Stunden |
Butyraldehyd ............. 3 - |
Crotonaldehyd ............ q. - |
Benzaldehyd . . . . . . . . . . . . 3 - |
Furfurol................... 2 - |
Aldol....................... 24 - |
Aldol technisch (55°/o |
Aldol + 40°/o Acetaldehyd) 18 - |
Diese Wirkung war nicht vorauszusehen, da man aus Polyvinylalkohol
und den Aldehyden in der erfindungsgemäß zugesetzten Menge keine wasserfesten Produkte
herstellen kann.
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Um die wasserabweisende Wirkung eines aufgetrockneten Films zu erhöhen,
kann man der Xylenolharzemulsion halbtrocknende oder trocknende Öle oder durch Wasser
nicht angreifbare Alkydharze zusetzen. Natürlich können auch Gemische dieser Komponenten
zugegeben werden. Der Zusatz von 2,5 bis 50/, dieser Komponenten ist zweckmäßig,
obwohl auch kleinere oder größere Mengen, etwa zwischen = bis 25 °/o, ohne weiteres
von der Emulsion aufgenommen werden und im Film verbleiben.
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Es wurde im vorstehenden gezeigt, daß man Xylenolharzemulsionen durch
den Oxyaldehydzusatz die Eigenschaft verleihen kann, zu wasserfesten Filmen aufzutrocknen.
Durch Mischen von solchen Xylenolharzemulsionen in wäßeriger Polyvinylalkohollösung
mit Dispersionen anderer hochmolekularer Stoffe, z. B. des Polyvinylacetats, gelingt
es, auch diesen Mischungen die Eigenschaft, zu wasserfesten Filmen aufzutrocknen,
zu verleihen, obwohl. die genannten Polymerisatdispersionen diese Eigenschaft nicht
besitzen. So kann man beispielsweise z bis 8 Teile Polymerisatdispersion mit 2 bis
io Teilen Xylenolharzemulsion gemäß der Erfindung vermischen. Es ist durch die Mischung
der Xylenolharzemulsion mit der Polyvinylacetatdispersion nun möglich, halbtrocknende
oder trocknende Öle oder wasserfeste Alkydharze oder Mischungen derselben in Polyvinylacetatdispersionen
einzuarbeiten, ohne daß diese Komponenten aus den aufgetrockneten Filmen ausschwitzen.
Nicht modifizierte Polyvinylacetatdispersionen sind mit den genannten Zusätzen (halbtrocknende
Öle usw.) unverträglich. Man kann die Zusätze entweder- mit der Xylenolharzemulsion
in die Polyvinylacetatdispersion einbringen oder in die Mischung von Polyvinylacetatdispersion
und Xylenolharzemulsion einrühren. Das Aldol bewirkt in dem Fall der Mischung eine
Vernetzung auch des Polyvinylalkohols der Polyvinylacetatdispersion mit dem Xylenolharz.
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Stellt man Mischungen mit wenig Polyvinylacetatdispersion und viel.
Xylenolharzemulsion etwa im Verhältnis 95 Teile Emulsion zu 5 Teilen Dispersion
bis 75 Teile Emulsion zu 25 Teilen Dispersion her, so bewirkt das Polyvinylacetat
im aufgetrockneten Film eine gewisse Elastizität.
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Als Oxyaldehyde, die als Zusätze geeignet sind, seien noch genannt
Glykolaldehyd, Milchsäurealdehyd und deren Homologe sowie Salicylaldehyd und dessen
Homologe_ In den nachfolgenden Beispielen ist nur das technisch leicht zugängliche
Aldol herangezogen. Beispiel i Man mischt roo Teile Xylenolharzemulsion und o,2
Volumenteile technisches Aldol (55 °/o Aldol, 40 °/o Acetaldehyd, Rest Methanol)
und i Volumenteil 2o °/oige Salzsäure und stellt Aufstriche dieser Mischung her.
Sowohl die io Stunden bei 50° gealterten als auch die einen Tag bei Raumtemperatur
gelagerten Aufstriche sind nach .24stündigem Einstellen in Wasser nicht angegriffen
und mechanisch widerstandsfähig. Beispiel 2 Man mischt 95 Teile Xylenolharzemulsion,
5 Teile Leinöl, o,25 Volumteile Aldol und r Volumteil 20 °/oige Salzsäure mit einem
Schnellrührer. Die erhaltenen Überzüge sind nach Lagern bei 50° in 5 Stunden, bei
Luftlagerung nach 12 Stunden völlig wasserfest. An Stelle von Leinöl kann man Holzöl-,
Leinöl- oder Holzölstandöl sowie Ricinusöl mit genau demselben Effekt verwenden.
Beispiel 3 ,5o Teile Polyvinylacetatdispersion, die durch Polymerisieren von Vinylacetat
in Emulsion erhalten wird, wobei als Emulgator ein Polyvinylalkohol dient, und 5o
Teile einer Emulsion eines Xylenolharzes in einer Polyvinylalkohollösung gemäß Patent
878 556 werden gemischt und mit 0,5 Teilen Aldol (technisch) und einem Teil
2o °/oiger Salzsäure versetzt. Nach dem Aufstrich dieser Mischung auf Glas, Holz
oder Beton oder einem anderen geeigneten Untergrund entsteht ein Fiten, der nach
6stündigem Lagern bei Luft und anschließendem 24stündigem Lagern in Wasser vollkommen
wischfest ist.
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Ein Film aus der Polyvinylacetatdispersion allein oder mit Aldol und
Härter besitzt nach der entsprechenden Lagerung in Luft und Wasser, sofern nicht
eine vollständige Auflösung eingetreten ist, keine mechanische Festigkeit mehr.
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Beispiel 4 95 Teile Xylenolharzemulsion und 95 Teile einer Polyvinylacetatdispersion
und io Teile Ricinusöl, 0,4 Volumteile Aldol und 2 ccm 2o °/oige Salzsäure werden
mittels eines Schnellrührers vermischt. Nach dem Aufstrich dieser Mischung auf Glas,
Holz, Beton oder einem anderen geeigneten Untergrund entsteht ein Film, der nach
sechsstündigem Lagern in Luft, dann bei 24stündigem Lagern in Wasser vollkommen
wischfest ist. Beim Herausnehmen eines Prüfkörpers aus dem Wasser läuft dies wie
von einer paraffinierten Schicht ab: