DE2612518C3 - Doppelkammerbehälter zur Aufnahme von Blut o.dgl - Google Patents
Doppelkammerbehälter zur Aufnahme von Blut o.dglInfo
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Description
Die Erfindung betrifft un?n Doppelkammerbehälter zur Aufnahme von Blut oder . ergleichen mit einer
Aufnahmekapazität, die wenigstens zur Aufnahme des überwiegenden Teiles des bei hypothermischen Operationen
einem kindlichen Patienten entzogenen Blutes ausreicht, mit wenigstens einem in eine der Kammer
mündenden Ein- bzw. Auslaß für das Blut, wobei die Wände beider Kammern aus Kunststoff bestehen und
die Kammern bei Benutzung von einander abtrennbar sind.
Derartige Behälter werden bei Blutoxygenierungs- bzw. Sauerstoffanreicherungsvorrichtungen für die Aufbewahrung
veränderlicher Blutmengen während des Oxygenierungsvorgangs verwendet, um Änderungen
der Strömungsmenge zum Oxygenator oder dergleichen zu ermöglichen.
Ein Doppelkammerbehälter der eingangs genannte Bauart ist aus der DE-AS 10 77 830 bekannt. Dieser
bekannte Behälter weist einen formsteifen Außenbehälter aus Kunststoff auf, der nach Art einer Flasche
ausgebildet ist, in dessen Hals ein sackförmiger, flexibler Kunststoffbehälter befestigt ist, der die innere Kammer
bi'det und sich im gefüllten Zustand mit oder ohne Zwischenschaltung eines Mediums in der äußeren
Kammer gegen die Innenwand des äußeren Behälters stützt. Ein solcher Behälter kann beispielsweise für eine
Blutsauerstoffanreicherungsvorrrichtung verwendet werden, bei der im Behälter unterschiedliche Blutmengen
Während der Sauersloffanreicherüng zwischengespeichert Werden, um Änderungen der Strömungsmen^
gen zur Anreicherungsvorrichtung zu ermöglichen. In einem solchen Anwendungsfalle des bekannten Behälters
wäre das Vorfüllvolumen des Behälters sehr groß, da während der Sauerstoffanreicherung häufig ein
beträchtliches Fassungsvermögen des Behälters erforderlich ist. Das verfügbare Volumen bei dem bekannten
Behälter entspricht praktisch immer demjenigen des großvolumigen Außenbehälters, da der elastische
Innensack sich bei Füllung dieser äußeren Kontur anpaßt Durch das große Vorfüllvolumen ist jedoch in
der Anreicherungsvorrichtung die Verwendung einer großen Menge an Spenderblut erforderlich, was die
Gefahr einer Krankheitsübertragung durch das Blut mit
ίο sich bringt und selbstverständlich auch mil erhöhten
Kosten und erhöhten Schwierigkeiten bezüglich der Erlangung des Blutes verbunden ist
Bei einer bestimmten pädiatrischen Operation wird die Körpertemperatur des indlichen Patienten herabgesetzt,
worauf eine nahezu vollständige Abziehung des Blutes aus dem kindlichen Patienten in das Sauerstoffanreicherungsgerät
erfolgt Bei einer solchen hypothermischen Operation besteht ein Bedarf für ein Speichervolumen
des Behälters, das zu Beginn der Operation vorzugsweise klein sein sollte, anschließend jedoch
beträchtlich zu vergrößern ist, um das gesamte, dem Patienten entnommene Blut aufnehmen zu können.
Darüber hinaus ist es auch wichtig, daß das Blut in einem sterilen, blutverträglichen Zustand gehalten und
nicht aus dem System entnommen wird, so daß eine Verunreinigung möglich wäre, bevor die Rückführung
des Blutes zum Patienten erfolgt
Aus der US-P£ 29 69 063, die eine Vorrichtung zur dosierten Abgabe parenteraler Flüssigkeit mit einzelnen
ίο Dosierungskammer kleinen Voluemens zeigt, ist es
bekannt daß die Wände der Kammern aus randseitig verschweißten Kunststoffolien bestehen, die einen
engen, schweißstellenfreien an den Seiten durch Randschweißnähte begrenzten Durchgang zwischen
)5 den in Benutzung übereinander angeordneten Kammern
bilden.
Aufgabe der Erfindung ist es, einen Doppelkammerbehälter der bekannten Bauart dahingehend zu
verbessern, daß er ein geringes Anfangs-Vorfüllvolumen besitzt, dabei aber, ohne der Behälter nach außen
hin zu öffnen, schnell und problemlos bis zu einem wesentlich größeren Fassungsvermögen erweitert werden
kann.
Diese Aufgabe wird dadurch gelöst, daß die Wände der Kammern in an sich bekannter Weise aus randseitig
verschweißten Kunststoffolien bestehen, die einen engen, schweißstellenfreien, an einer Seite durch eine
Randschweißnaht begrenzten Durchgang zwischen den in Benutzung übereinandergeordneten Kammern bil-
™ den, und daß die der Randschweißnaht gegenüberliegende
Seite des Durchgangs durch die Vereinigungsspitze zweier Abtrennschweißnähte zwischen den
Kammern gebildet ist, die ausgehend von der Vereinigungsspitze nach unten bzw. oben geneigt verlaufen und
v> die durch die Kunststoffolien miteinander verbunden
sind.
Dadurch wird auf einfache Weise ein Doppelkammerbehälter geschaffen, der durch einfaches Klemmen
des engen Durchganges /wischen den beiden
bo Kammern mit unterschiedlichem Fassungsvermögen,
einmal dem Fassungsvermögen der kleineren unteren Kammer alleine, zum anderen dem' Passungsvermögen
beider Kammern, betrieben werden kann. Dadurch* daß
der Durchgang in der Nachbarschaft einer Rand« schweißnaht vorgesehen ist, isl er leicht für Klemnv
werkzeuge beliebiger Art zugänglich. Die untere Kammer kann durch geeignete Einlaß- und Auslaßöff"
nungen in beliebiger Weise an die gewünschten
Anschlüsse beispielsweise einer Sauerstoffanreicherungsvorrichtung
angeschlossen werden. Die Neigung der unteren, von der Vereinigungsspitze aus nach unten
geneigten Abtrennschweißnaht, welche die untere Kammer nach oben begrenzt, gewährleistet eine
gerichtete Strömung aus dem Blut in der unteren Kammer aufsteigender Ga<=blasen zum Durchgang hin,
wo diese in die obere Kammer weitergeleitet werden. Die entgegengerichtete Neigung der die obere Kammer
nach unten hin begrenzenden Abtrennschweißnaht gewährleistet einen rückstandsfreien Abfluß des Blutes
aus der oberen Kammer bei dessen Rückführung. Dabei bilden die Abtrennschweißnähte aber nicht obere bzw.
untere Kanten der Kammern, sondern gewissermaßen nur Zwischenleisten und sind durch die zu beiden Seiten
durchgehenden Kunststoffolien miteinander verbunden. Dadurch ist gewährleistet, daß das Gewicht der unteren
Kammer mit Anschlüssen und dem darin befindlichen Blut nicht das Material im Bereich des engen
Durchgangs belastet, sondern vielmehr über die gesamte Breite des Behälters von den durchgehenden
Folien sirher aufgenommen wird Dadurch wird eine optimale Betriebssicherheit gewährleistet, d'e erforderlich
ist, um zu vermeiden, daß etwa mitten in einer schwierigen Operation der untere Behälter im Bereich
des engen Durchgangs vom oberen Behälter abreißt, weiterhin vermeidet, diese durchgehende Abstützung
des unteren Behälters durch die durchgehenden Kunststoffolien jegliche Lageänderungen des unteren
Behälters und seiner Anschlüsse bei der Befüllung, die im Beirieb nachteilig sein könnten.
Insbesondere ist der erfindungsgemäße Behälter für eine pädiatrische Operation geeignet, weil der Durchgang
zwischen der Vereinigungsspitze und der Anschweißnaht zur oberen Kammer für die Aufnahme des
abgezogenen Bluts freigegeben und dann während der Operation wieder abgeklemmt werden kann, um das
abgezogene Blut im Behälter zurückzuhalten. Nach Abschluß der Operation wird der Durchgang wieder
freigemacht, so daß das abgezogene Blut über den Durchgap;; in die untere Kammer und aus dieser zum
Patienten zurückfließen kann. Durch die von der Vereinigungsspitze aus nach oben gerichtete Neigung
der oberen Abtrennschweißnaht wird gewährleistet, daß das gesamte abgezogene Blut zum Patienten
zurückgeleitet wird.
Häufig werden bei einem Doppe!kammerbehälter zur Aufnahme von Blut Gasblasen in der Blutleitung, die
durch eine Herzschnittabsaugevorrichtung oder anderweitig eingeführt werden, durch eine Entlüftung
abgelassen. Um zu verhindern, daß Blut über die Entlüftungsöffnung auf die Außenseite der Sauerstoff·
anreiche-ungsvorrichtur.g heraustritt, ist in bevorzugter Weiterbildung der Erfindung durch die Randschweißnaht
der oberen Kammer hindurch ein Entlüftungskanal geführt, so daß durch den Durchgang zwischen der
unteren Kammer, in der die Gasblasen insbesondere im Zuge der Befüllung erzeugt werden, und der oberen
Kammer Gasblasen in die obere Kammer entweichen können, und von dort das Gas oder die Luft frei von
Blutrückständen den Entlüftungskanal erreichen kön nen.
Im folgenden ist ein, bevorzugte Ausführungsform der Erfindung anhand der Zeichnung näher erläutert Es
zeigt
F i g. 1 eine Aufsicht auf einem Behälter gemäß der Erfindung,
P i g. 2 einen Schnitt längs der Linie 2*2 in F i g, 1 und
F i g. 3 einen Schnitt längs der Linie 3-3 in F i g. 1.
Der in den Figuren dargestellte Behälter 10 besteht aus zwei miteinander verschweißten Kunststoffolien 11, 12 die umfangsmäßig um eine Randschweißnaht 14 herum verbunden sind und einen Innenraum bilden.
Der in den Figuren dargestellte Behälter 10 besteht aus zwei miteinander verschweißten Kunststoffolien 11, 12 die umfangsmäßig um eine Randschweißnaht 14 herum verbunden sind und einen Innenraum bilden.
Zwei unter einem Winkel zueinanderliegende Abtrennschweißnähte
16,18 enden an einer Vereinigungsspitze 17, so daß sie einen Kammerteiler 19 bilden, durch
den eine untere Primärkammer 20 und eine obere
ίο Sekundärkammer 22 festgelegt werden. Der Kammerteiler 19 ist in einem Querbereich auf Abstand von der
Randschweißnaht 14 angeordnet, so daß hierdurch ein eine Verbindung zwischen den Kammern 20 und 22
herstellender Durchgang 24 gebildet wird.
Längs eines Abschnitts der die Kammer umreißenden Abtrennschweißnaht 14 sind mehrere Ein- und Auslässe
bzw. Zulasse 26, 28, 30 und 32 zur Ermöglichung einer Verbindung zwischen der Primärkammer 20 und der
Außenseite vorgesehen.Die Zulasse 26—32 durchsetzen die Randschweißnaht 14 und sind dieser gegenüber
abgedichtet, so daß ein Zugang ™;m Behälterinneren
nur Ober diese Zulage möglich ist.
Ein Entlüftungskanal 34 stellt eine Verbindung zwischen der Sekundärkammer 22 und der Außenseite
2"> her, in dem er die Randschweißnaht Ii unter
Abdichtung dieser gegenüber durchsetzt. Dadurch, daß der Lntlüftungskanal 34 an der oberen Sekundärkammer
22 angeordnet ist, besteht keine Gefahr, daß Blut über die Entlüftungsöffnung herausspritzt.
Wenn die untere Kammer 20 zjr Verringerung des Blutvolumens des Behälters verschlossen werden soll,
kann eine Gefäßklemme oder eine andere Klemme bzw. Klammer am Durchgang 24 angebracht werden, um
diesen zu verschließen. Wenn na^h dem Vorfüllen und
J5 im Verlauf der Operation aus irgendeinem Grund ein
größeres Blutvolumen im Behälter benötigt wird, oder Gase abgeblasen werden sollen, kann die Gefäßklemme
aus ihrer dem Durchgang 24 blockierenden Lage entfernt werden, so daß für die Aufnahme einer
•to weiteren Blutmenge oder zur Entlüftung eine Verbindung
zwischen den Kammern 20 und 22 hergestellt wird. D>e Gefäßklemme kann jedoch selbstverständlich
jederzeit wieder quer über den Durchgang 24 angesetzt werden.
·*"> Die einen Teil des Kammerteilers 19 bildende
Abtrennschweißnaht 18 ist vorzugsweise in der Gebrauchsposition unter einem Winkel gegenüber der
Lotrechten — wie in F i g. 1 dargestellt — angeordnet,
so daß sie hochsteigende Gasblasen zum Durchgang
r>» leitet und dadurch die Entlüftung der Kammer 20
erleichtert.
Die Antrennschweißnaht 16 ist dagegen in der Gebrauchsstellung zum Durchgang 24 hin abwürts
geneigt, wodurch das Entleeren der Flüssigkeit aus der
<-> obtren Kammer 22 erleichtert wird, falls dies gewünscht
wird.
Vorzugsweise kann mehr als ein erfindungsgemäßer
Behälter bei einem Oxygenierungsvorgang angewandt werden, z. B. bei dem Gesamtumleit-Membranoxygena-
w) torsystem. Dabe: kann der eine Behälter als Venenreservoir
und der andere als Arterienreservoir dienen.
Bei dem als Venenreservoir zu verwendenden Behälter gem. der Erfindung kann der Zi)IaO 2JJ mit dem
Herzschnittbehälter im System kommunizieren, weiehern das Blut von der chirugischen Einschnittstelle über
eine Herzschnitt· Absaugvorrichtung zugeführt wird. Der Zulaß 26 kann das vom Venensystem des Patienten
zugeführte Blut aufnehmen. Der Zulaß 32 kann mit einer
Leitung in Verbindung stehen, welche das Blut aus dem Venenreservoir zu einer Venen(blut)rollenpumpe Und
von dieser zu einem Wärmetauscher, sodann zum Oxygenator und hierauf durch das Arterienreservoir
leitet. Der Zulaß 30 kann unmittelbar mit dem Arterienreservoif in Verbindung stehen.
Wenn der erfindungsgemäße Behälter als Arterienreservoir verwendet wird, kann der Zulaß 28 mit seinem
Zulaß 30 verbunden sein. Der ZuIaQ 26 kann das Blut Vom Oxygenator aufnehmen, während der Zulaß 32 mit
einer Schlauchleitung kommunizieren kann, weiche durch die Ärterienrollenpumpe verläurt und von da aus
das Blut zum Arteriensystem des Patienten fördert Der letzte Zulaß 30 kann gewünschtenfalls Blut zu einer
KoronardurchblutungsvorrichtUrtg liefern.
Wenn der Behälter 10 auf die beschriebene Weise an den Blutoxygenator angeschlossen ist, kann er mit
geöffnetem oder geschlossenem Durchgang 24 benutzt
iii der Afiiängsphüse üef Benutzung ist eier
Durchgang 24 üblicherweise durch Ansetzen der Gefäßklemme über dem Durchgang 24 verschlossen. Es
ist darauf hinzuweisen, daß ein Hauptvorteil des Behälters 10 darin besteht, daß der Kammerteiler 19
einen Durchgang 24 an einer unmittelbar neben der Randschweißriaht (4 gelegenen Stelle bildet, so daß eine
kleine Gefäßklemme oder Klammer für die Steuerung des Durchgangs 24 benutzt werden kann*
Für die Inbetriebnahme der Blutoxygenierungsvop
Für die Inbetriebnahme der Blutoxygenierungsvop
richtung ist es erforderlich, den Blutbehälter IO vorzufüllen, was mit einem Mindeslvolumen an Blut
erfolgen kann, indem der Durchgang 24 abgeklemmt und nur die untere Primärkammer 20 gefüllt wird.
Obgleich das Gesamtvolumen des Doppelkammerbehälters 10 groß ist, läßt sich das Vorfüllen mit einer
kleineren Blutmenge in der unteren Primärkammer ohne weiteres und bequem durchführen.
Umgekehrt ist es auch möglich, durch Abklemmen des Durchganges 24 die obere Kammer 22 vor Beginn
der Operation mit Blut zu füllen. Bei Bedarf kann die getrennte Blutmenge in der oberen Kammer 22 durch
einfaches Einklemmen des Durchgangs 24 je nach Bedarf selektiv dem Kreislauf eines Blutoxygenators
Wciucn.
Ersichtlicherweise sind die Zulasse 26 und 32 so
angeordnet, daß der Blutstrom durch die untere Kammer 20 bestrebt ist, etwaige Gasblasen zum
Durchgang 24 zu verdrängen, von wo aus diese Gasblasen dann abgelassen werden können.
Hierzu 2 Blatt Zeichnungen
Claims (2)
1. Doppelkammerbehälter zur Aufnahme von Blut
od. dgl. mit einer Aufnahmekapazität, die wenigstens zur Aufnahme des überwiegenden Teiles des bei
hypothermischen Operationen einem kindlichen Patienten entzogenen Blutes ausreicht, mit wenigstens
einem in eine der Kammern mündenden Einbzw. Auslaß für das Blut, wobei die Wände beider
Kammern aus Kunststoff bestehen und die Kammern bei Benutzung von einander abtrennbar sind,
dadurch gekennzeichnet, daß die Wände der Kammern (20,22) in an sich bekannter Weise aus
randseitig verschweißten Kunststoffolien (11, 12) bestehen, die einen engen, schweißstellenfreien, an
einer Seite durch eine Randschweißnaht (14) begrenzten Durchgang zwischen den in Benutzung
übereinander angeordneten Kammern (20, 22) bilden, und daß die der Randschweißnaht (14)
gegenüberliegende Seite des Durchgangs (24; durch die Verci.-igungsspitze (17) zweier Abtrennschweißnähte
(16. 18) zwischen den Kammern (20, 22) gebildet sind, die ausgehend von der Vereinigungsspitze
(17) nach unten bzw. oben geneigt verlaufen und die durch die Kunststoffolien (11, 12) miteinander
verbunden sind.
2. Doppelkammerbehälter nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß durch die Randschweißnaht
(14) der oberen Kammer (22) hindurch ein Entlüftungskanal (34) geführt ist.
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