Vorrichtung zur Abnahme, Aufbewahrung, Konservierung und Abgabe biologischer
Flüssigkeiten, insbesondere von Blut, und Verfahren zu deren Herstellung
Gegenstand des Patentes ist eine Vorrichtung zur Abnahme, Aufbewahrung, Konservierung und Abgabe von biologischen Flüssigkeiten, insbesondere von Blut, mit einem vielflächigen biegsamen Behälter, der mit Flüssigkeitsdurchlassmitteln versehen ist, und mit einem diesen Behälter umgebenden Mantel, wobei sowohl der Behälter wie auch der Mantel zusammenlegbar sind und wobei im gefüllten Zustand der Mantel das Aufnahmevolumen des Behälters begrenzt.
Ein anderer Gegenstand des Patentes ist ein Verfahren zur Herstellung dieser Vorrichtung, gemäss welchem man zur Bildung des Behälters zwei Blätter von biegsamem Material längs ihrem Rand miteinander verbindet zwecks Bildung einer flachen, hexagonalen Hülle, dass man diese Hülle so handhabt, dass die Blätter an entgegengesetzten Ecken voneinander getrennt werden, dann die Blätter faltet, bis die Ränder jeder dieser Ecken aneinander zu liegen kommen, und dann die Blätter miteinander verbindet längs einer Linie, die sich quer zu den übereinander gebrachten Ränder durch die Mittelpunkte der Ränder erstreckt.
Anhand beiliegender Zeichaung, die ein Aus führungsbeispiel der erfindungsgemässen Vorrichtung darstellt, wird auch das erfindungsgemässe Herstellungsverfahren beispielsweise erläutert.
Fig. 1 ist eine perspektivische Ansicht der Vorrichtung, im gefüllten Zustand des Behälters.
Fig. 2 ist ein Querschnitt nach der Linie 2-2 der Fig. 1.
Fig. 3 zeigt die Vorrichtung im Aufriss im auseinandergelegten Zustand.
Die Fig. 4 und 5 zeigen je einen Bestandteil eines Aussenbehälters.
Fig. 6 zeigt eine am Behälter angebrachte Flüssigkeitsentnahmevorrichtung.
Fig. 7 ist eine Ansicht eines Blattes, aus dem der Behälter hergestellt wird.
Fig. 8 zeigt den Behälter in einer Zwischenphase der Fabrikation.
Fig. 9 zeigt denselben Behälter in einer späteren Zwischenphase der Fabrikation.
Fig. 10 ist eine perspektivische Ansicht des Behälters mit daran angebrachten Elementen, und
Fig. 11 zeigt im Längsschnitt eine Flüssigkeitseinführvorrichtung, die mit dem Behälter verbunden ist.
In der Zeichnung ist mit 10 zusammenfassend ein zusammenlegbarer Behälter für parenterale Flüssigkeiten bezeichnet, und mit 11 ein Mantel für den Behälter 10.
Im gefüllten Zustand hat der Behälter 10 die Form eines regelmässigen Prismas. An einen quadratischen Boden schliessen vier Seitenwände an, deren Höhe etwas grösser ist als die Seitenlänge des Bodens.
Im einzelnen sind diese Seitenwände mit 13, 14 und 15, der Boden mit 18, und die ihm gegenüberliegende Deckwand mit 17 bezeichnet. Die Seitenwände liegen an den Wandabschnitten 19, 20, 21 und 22 des Mantels 11 an. Letzterer besteht aus zwei Elementen lla (Fig. 4) und llb (Fig. 5), wobei das Element lla die Seitenwände 20 und 21, und das Element llb die Seitenwände 19 und 22 bildet. Das Element 1 1b hat Schlitze 23 und 24, zur Aufnahme von Vorsprüngen 25 und 26, die an Lappen 27 bzw. 28 des Elementes lla vorgesehen sind. Mit der Wand 20 ist entlang einer Biegelinie 29 ein Lappen 28 verbunden.
Die Elemente lla und 1 ib des Mantels haben je eine mittlere Falzlinie 30 bzw. 31, welche das Schwenken der Seitenwände 20 und 21 bzw. 22 und 19 erleichtert. Die Lappen 28 und 27 hängen mit den Seitenwänden 20 und 21 längs Schwächungslinien 32 bzw. 33 zusammen, damit, wenn die Elemente lla und 1 1b zum Mantel vereinigt sind, die Seitenwände immer noch gegenseitig geschwenkt werden können.
Der Behälter 10 ist aus einem recht flexiblen Kunststoff hergestellt, wogegen die Elemente lla und llb des Mantels aus recht steifem Material, wie Karton, bestehen. Dank den verschiedenen Biegelinien der Mantelelemente kann der Mantel mitsamt dem Behälter 10 ohne weiteres zusammengelegt werden, was die Aufbewahrung im Nichtgebrauchszustand erleichtert.
Aus dem gleichen Grund kann die aus dem Behälter 10 und dem Mantel 11 bestehende Einheit A mit einem vorbestimmten Volumen von Flüssigkeit gefüllt werden. Mit anderen Worten, das Auseinanderlegen des Behälters 10 beispielsweise in die Lage nach Fig. 2 führt automatisch zum Auseinanderfalten des Mantels 11.
Es wurde schon erwähnt, dass die Mantelelemente zweckmässig aus Karton hergestellt sein können. Ganz starre Wände sind nicht erforderlich, da der Druck, mit dem die Flüssigkeit in den Behälter eingeführt wird, verhältnismässig niedrig ist. Wird der Behälter 10 beispielsweise verwendet zur Aufbewahrung von Blut, so handelt es sich hier um den venösen Druck.
Dieser ist wohl imstande, den zusammengelegten Behälter 10, der beispielsweise aus einem Vinylkunststoff hergestellt sein kann, in die Gebrauchslage auseinander zu legen, aber schwerlich imstande, die Kartonwände des Mantels 11 auszubiegen.
Beim Füllvorgang ist der Lappen 28 zuerst nicht auf die Wand ausgerichtet, sondern in der in Fig. 1 mit strichpunktierten Linien gezeigten und mit 28a bezeichneten Lage ausgeschwenkt. Sobald aber der Füllvorgang sich seinem Ende nähert, wird ein ge ringer Druck auf die Wand ausgeübt und dadurch diese letztere schwach ausgebuchtet, was dazu führt, dass sich der Lappen 28 auf die Wand 20 ausrichtet, also in die in Fig. 1 mit vollen Linien gezeigte Lage kommt. Die Lage dieses Lappens bildet also eine sofortige und sichere visuelle Anzeige für das Ende des Füllvorganges. Dies ist von besonderem Nutzen, wenn die Einheit A zur Aufnahme bzw. Aufbewahrung von Blut dient, da in einem solchen Falle eine zum voraus bestimmte Blutmenge vom Behälter aufzunehmen ist.
Geringe Abweichungen der Menge nach unten oder nach oben können den Verlauf der Therapie des Empfängers der Blutmenge ungünstig beeinflussen. Ausserdem gibt es staatliche Bestimmungen, gemäss welchen ein Spender nur alle sechs Wochen eine Höchstmenge von 500 cms Blut spenden darf. Es ist also für den Spender wichtig, zu wissen, wieviel Blut er bei jeder Spende abgibt. Ausserdem muss das Blut bei der Spende mit einer die Gerinnung verhindernden Lösung vermischt werden, deren Wirkung von ihrer Konzentration abhängt. Wird nun bei einer Spende anfänglich eine gewisse Menge dieser Lösung gegeben, so kann eine Überdosierung dieser Lösung den roten Blutkörperchen schaden, und es kann die ganze Blutmenge unverwendbar werden.
Normalerweise erwartet man von konserviertem Blut, dass es auch noch nach drei Wochen verwendbar sei, und die Chirurgen, die hierauf abstellen, müssen dann manchmal feststellen, dass das so aufbewahrte
Blut unbrauchbar ist, weil eine ungenau gemessene
Blutmenge aufgenommen wurde. Diese Nachteile werden beim gezeigten Apparat vermieden, weil die
Dehnbarkeit des Behälters 10 durch den Mantel begrenzt wird. Gleichzeitig sind aber die Vorteile eines flexiblen, unzerbrechlichen Behälters gewahrt.
Bei der gezeigten Vorrichtung schwankt die
Menge des aufgenommenen Blutes um 50/ nach oben oder nach unten, also innerhalb der von Be hörden und vom Roten Kreuz verlangten Toleranzen.
Es trifft zu, dass die Deckwand 17 und der Bo den 18 des Behälters 10 etwas dehnbar sind. Sie haben aber kleinere Abmessungen als die am Mantel anliegenden Seitenwände. Ausserdem sind sie durch diagonale Rippen 34 und 35 versteift.
Wie aus Fig. 3 ersichtlich ist, ist der Behälter 10 mit seitlichen Lappen 36 und 37 versehen, und zwar an den oberen und unteren Enden der zwei diagonal gegenüberliegenden Seitenkanten 38 bzw. 39. Mit den Lappen 36 ist eine Klappe 40 und mit dem
Lappen 37 eine Klappe 41 verbunden. Die Klappe
40 dient als äussere Hülle und kann mit Identifizierungsaufdrücken und -beschriftungen versehen sein bzw. werden. In der Klappe 41 sind Taschen 42 ausgebildet, die zur Aufnahme von Blutproben ent haltenden Röhrchen 43 dienen. Dabei ist zweckmässig die Tiefe der Taschen 42 etwas grösser als die Höhe der Röhrchen 43, damit die Taschen nach der Ein führung der Röhrchen oben verschlossen werden können. Man hat so die Gewähr, dass die Röhrchen mit den Blutproben mit der Hauptblutmenge wandern und dass keine Verwechslungen oder Verluste vor kommen können.
Die Klappe 41 mit den Röhrchen wird durch die Klappe 40, die zu ihrer Festhaltung zwischen der Klappe 41 und dem Mantel 11 ein geschobenen Lappen 40a hat, an den Mantel 11 an gedrückt. Die aus nachgiebigem Material hergestellten
Klappen 40 und 41 ermöglichen das Einsetzen des
Lappens 40a auch im zusammengelegten Zustand des Behälters.
Zur Ermöglichung der Flüssigkeitsentnahme aus dem Behälter ist dieser mit einer Vorrichtung 44 ver sehen, deren Einzelheiten in Fig. 6 dargestellt sind.
Diese Vorrichtung ist an einem Vorsprung 45 der
Verstärkungsrippe 35 angebracht. Wie weiter unten beschrieben, besteht der Behälter 10 aus zwei bieg samen Blättern, die an ihrem Rand miteinander ver bunden sind. Der Vorsprung 45 setzt sich aus zwei
Randpartien dieser Blätter zusammen, wobei eine dieser Randpartien in Fig. 6 mit 46 bezeichnet ist.
An dem von der Rippe 35 entfernten Ende des
Vorsprunges 45 ist ein aus ähnlichem Kunststoff wie der Behälter hergestelltes Röhrchen 47 zwischen den beiden Teilen des Vorsprunges festgehalten, zu sammen mit einem darauf aufgeschobenen und ein wärts gerichteten nachgiebigen Röhrchen 48, wobei die beiden Röhrchen durch eine Schweissnaht 49 am Vorsprung 45 befestigt sind. Weiter einwärts sind die beiden Blätter an den Stellen 50 punktweise miteinander verschweisst, zwecks Bildung einer Kammer 52. Eine Stahlkugel 51, die sich ursprünglich im Röhrchen 48 befindet, kann durch fortschreitendes Quetschen dieses letzteren von aussen nach innen dazu gebracht werden, in die Tasche zu fallen und dadurch den Durchlass freizugeben. Die engen Durchlässe zwischen den Schweissstellen 50 verhindern den Durchtritt von Blutklümpchen.
Auf den äusseren Endteil des Röhrchens 57 ist ein Fortsatz 53 befestigt, der teilweise in einer Hülle 54 gelegen ist und wie dieser zweckmässig aus thermoplastischem Kunststoff besteht.
Die Mittel zur Einführung von Flüssigkeit in den Behälter 10 weisen einen Schlauch 55 (Fig. 1 und 3) auf. Dieser ist ähnlich wie die Vorrichtung 44 zwischen Vorsprüngen 56 der Rippe 35 befestigt durch Verschweissen. Das freie Ende des Schlauches 55 ist mit einer Verschlussvorrichtung 57 versehen, deren Einzelheiten aus Fig. 11 ersichtlich sind. Es gehören zu ihr zwei starre Röhrchen 58, 59, die ineinander geschoben sind und zweckmässig aus nichtplastifiziertem Vinylkunststoff bestehen, ferner eine das äussere Röhrchen 59 umgebende nachgiebige Hülse 60 und eine auch von dieser Hülse umgebene Verschlusskappe 61 aus Gummi. Die Verschlusskappe ist genügend dick und nachgiebig, um sich von selbst zu schliessen, wenn sie durch eine Injektionsnadel durchstochen und letztere wieder entfernt worden ist.
Die Röhrchen 58, 59 bilden eine Verdickung, welche den Schlauch 55 gegen ein Durchstechen durch eine solche Nadel schützt.
Zur Erläuterung des Herstellungsvorganges werden nun auch die Fig. 7-10 herangezogen, welche verschiedene aufeinanderfolgende Phasen des Herstellungsvorganges darstellen. In Fig. 7 ist die erste Phase dargestellt. Man sieht darin ein Blatt 63 mit im grossen und ganzen sechseckiger Umrissform, wobei es sich allerdings nicht um ein regelmässiges Sechseck handelt. Die Ecken 64 und 65 sind nämlich rechtwinklig, während die vier übrigen Ecken 66, 67, 68 und 69 je einen Winkel von 135 bilden.
Zwei solche Blätter 63 werden in Uberdeckung gebracht und an ihrem Rand miteinander verbunden, ausgenommen dort, wo sich die Vorsprünge 45, 56, 36 und 37 befinden. Man erhält so den Behälter 10 etwa, wie er in Fig. 8 dargestellt ist.
Die beiden zur Bildung eines Behälters verwendeten Blätter 63 können gleichzeitig ausgestanzt werden. Es hat sich als zweckmässig erwiesen, die Eckpartien 64 und 65 längs den Winkelhalbierenden 64a bzw. 65a zu perforieren und ausserdem mit den Löchern 64b bzw. 65b zu versehen. Da dies den nächsten Fabrikationsschritt erleichtert, der darin besteht, aus der in Fig. 7 gezeigten zweidimensionalen Hülle eine dreidimensionale Hülle zu bilden. Bei diesem Fabrikationsschritt werden die Ränder 70 und 71 aufeinander gelegt, was dazu führt, dass die Perforierungslinle 64a und die entsprechende am darunterliegenden Blatt die Ränder des Scheitels bilden. Die den Scheitel bildenden Blätter werden dann miteinander verbunden längs einer Linie, die zu den einander überdeckenden Rändern 70 und 71 rechtwinklig steht und die durch die Mittelpunkte dieser Ränder hindurchgeht.
Die gerade erwähnte Bildungslinie würde vor dem Umlegen des Scheitels 64 zwecks Indeckungbringens der Ränder 70 und 71 gemäss der in Fig. 7 eingezeichneten gestrichelten Linie 34 verlaufen. Sobald die Verbindung längs der Linie 34 erfolgt und die Scheitelpartie entfernt ist, ergibt sich die in Fig. 8 gezeigte Form, in der wieder mit 34 die Verbindungslinie und mit 35 die Verbindungslinie (und zugleich Verstärkungsrippe) bezeichnet sind. Man ersieht aus einem Vergleich der Fig. 7 und 8, dass die Verbindung der Linie 34 die beiden gestrichelten Linien 34 von Fig. 7 zusammenbringt zur Bildung der einzigen vollen Linie, wie in Fig. 8 gezeigt. Die dreieckigen Flächenabschnitte 72 und 73 von Fig. 7 werden durch diesen Vorgang neu orientiert bzw. in die in Fig. 8 gezeigte Lage gebracht.
Ein ähnlicher Vorgang wird in der unteren Scheitelpartie 65 ausgeführt, um die Ränder 74 und 75 in Überdeckung zu bringen. Dies wird durchgeführt, durch Übereinanderlegen der Öffnungen 65b.
Im Falle des quer verlaufenden Verschliessens der Seitenpartien 65 längs der Linie 34, wird keine Scheitelpartie weggeschnitten, wie im Falle der Scheitelpartie 64. Die Scheitelpartie 65 wird ähnlich benützt zur Bildung des aus den Fig. 8 und 10 ersichtlichen Anhängers 76. Dieser wird vervollständigt durch Einstechen einer Öffnung 77, wobei die Öffnung vorgängig dem Zusammenbringen in Fig. 7 mit der gestrichelten Linie 77a angedeutet ist. Die angerundete Umrisslinie des Anhängers 76 ist in Fig. 7 durch die gestrichelte Linie 78a angedeutet.
Die Scheitelpartie 65 hat eine Faltlinie 79, die einen Winkel 80 von 22t/29 mit der Linie 34a bildet.
Längs dieser Linie kann der Anhänger auf den Behälter 10 eingeschwenkt werden, so dass der Anhänger flach liegt, wenn der Behälter leer ist. Anlässlich der Verbindung der Ränder der beiden Blätter kann auch die Schweissung an den Stellen 50 vorgenommen werden, wie in Fig. 8 gezeigt. In einer weiteren Fabrikationsphase wird der Schlauch 55 im Vorsprung 56 und die Vorrichtung 44 am Vorsprung 45 angebracht.
Diese Elemente sind wie der Behälter 10 aus schweissbarem Kunststoff hergestellt, so dass die Befestigung keine Schwierigkeiten bietet. Ausserdem werden die Klappen 40 und 41 zwischen den Lappen 36 bzw. 37 eingeschweisst.
Zur Verwendung des Ganzen wird eine geeignete Menge der die Gerinnung des Blutes verhindernden Lösung in den Behälter eingeführt. Zu diesem Zweck wird vorübergehend die Kugel 51 aus dem Röhrchen 48 entfernt. Nach dem Wiedereinsetzen der I Kugel kann der Behälter 10 manipuliert werden, ohne dass die Gefahr eines Herausleckens dieser Lösung besteht. Daraufhin wird die Hülle 54 angebracht. Nach dem Sterilisieren kann die Unverletztheit des Behälters 10 geprüft werden durch Flachlegen dieses letzteren und Ausüben eines Aussendruckes auf denselben. Dabei wird die eingefüllte Lösung gegen die verschiedenen Schweissstellen des Behälters 10 verdrängt, wobei sie versucht, aus dem Behälter zu entweichen. Die Verbindungsstellen, die am ehesten zum Lecken neigen, sind jene längs der Linien 35 und 34 und die entsprechenden Verbindungen im Boden 18.
Dem Prüfer ist es leicht festzustellen, ob an den Verbindungsstellen Flüssigkeit herausleckt oder nicht.
Wird nun der Apparat bei einer Blutspende verwendet, so wird die eine Nadel eines bekannten Blutentnahmegerätes durch die Verschlusskappe 61 hindurchgestossen. Anschliessend wird die Einheit A wie beim Prüfen flach zusammengedrückt, um eine gewisse Menge der zur Verhinderung der Gerinnung dienenden Lösung in den Spendeapparat hinein zupumpen. In dem Masse, wie nachher Blut unter dem venösen; Druck des Spenders in den Behälter einfliesst, schwillt dieser letztere allmählich an, wobei er gleichsam ausgeklappt wird.
Dadurch wird ein erheblicher Nachteil der bisher verwendeten zusammenlegbaren Behälter vermieden, bei denen auf den Abschluss des Füllvorganges nur geschlossen werden konnte durch die vage Feststellung, dass der Behälter nicht weiter anschwfflt. Da das Blut beim Spenden in manchen Fällen langsam ausfliesst, vergeht oft viel Zeit, bevor das Ende des Ausfliessens, bzw. Anschwellens sicher beendigt war. Nun ist aber eine möglichst weitgehende Verringerung der Zeitspanne des Spendens wichtig, da die roten Blutkörperchen schnell Schaden nehmen, wenn das Blut nicht gekühlt ist. Ausserdem bilden diese roten Blutkörperchen rasch Klumpen beim Fehlen der die Gerinnung verhindernden Lösung, was der Fall ist, sobald die anfänglich in das Spendegerät eingepumpte Menge dieser Lösung wieder in den Behälter 10 zurückgekehrt ist.
Am Ende des Spendevorganges können kleine Menge des gespendeten Blutes noch in die Röhrchen eingefüllt werden, damit das Blut sowohl bei der Spende wie auch später - bei seiner Verabfolgung - bestimmt werden kann.
Beim Spenden kann die Ausflussgeschwindigkeit des Blutes bekanntlich durch verschiedene Massnahmen beschleunigt werden. Gewöhnlich wird jedoch ein Ausfluss unter Schwerekrafteinwirkung vorgezogen, wobei der Apparat A weiter unten als der Spender plaziert ist. Im Gegensatz zu anderen zusammenlegbaren Aufnahmebehältern muss der oben beschriebene nicht in einem unter Unterdruck gehaltene Behälter eingeschlossen werden, um auf ihn eine Öffnungkraft auszuüben.
Der Abschluss des Spendevorganges wird beim gezeigten Behälter typisch angegeben durch die Lage des Lappens 28. Ferner wird die ungewollte Aufnahme einer zu grossen Blutmenge verhindert durch die Wirkung des Mantels 11 auf den Behälter 10.
Sobald der Spendevorgang beendet ist, kann dieser Mantel 11 entfernt werden durch Herausschwenken der Klappen 40 und 41 in die Lage nach Fig. 3 und Herausnehmen der Vorsprünge 25 und 26 aus den Schlitzen 23 und 24. Nachher können die Klappen 40 und 41 wieder in die Lage gemäss Fig. 2 gebracht werden, da der Lappen 40 der Klappe 40 in den Schlitz 41a eingesetzt werden kann, der zwischen den Lappen 37 gelegen ist, mittels welchen die Klappe 41 am Behälter 10 angebracht ist. In diesem Zustand kann das Blut während längeren Zeitabschnitten in einem Kühlschrank aufbewahrt werden, wobei der Behälter 10 in seiner im allgemeinen rechteckigprismatischen Form bleibt. Somit wird ein Minimum von kostbarem Raum verloren, da sich diese Form für die Aufbewahrung der aufgefüllten Behälter auf engem Raum eignet.
Gewünschtenfalls kann der Schlauch in der Nähe des Behälters abgetrennt werden, und das Reststück zugeknotet werden. Andernfalls kann die Verschlussvorrichtung 57 in eine der Taschen 42 eingeführt werden. Meistens wird nämlich eines der Röhrchen samt seinem Inhalt sofort gebraucht zur Blutbestimmung, wobei das Ergebnis dieser Bestimmung auf der Klappe 40 aufgeschrieben wird. Der Raum zwischen den Taschen 42 und der Klappe 40, wie er in Fig. 2 mit 42 bezeichnet ist, kann auch als Kammer zur Aufnahme der Vorrichtung 57 verwendet werden.
Die Röhrchen 43 bleiben beim Blutspenden und -aufbewahren in engem Kontakt mit dem die Hauptblutmenge enthaltenden Behälter. Dadurch erhält man die Gewähr, dass die Kühlung des Blutes in den Röhrchen 43 und im Behälter 10 ungefähr gleich rasch vor sich geht, um so mehr als die Röhrchen nicht nur durch die Taschenwandung, sondern auch durch die Klappe 40 gegen aussen abgeschirmt sind.
Bei der Verabfolgung des im Behälter 10 enthaltenen Blutes wird eine Nadel einer entsprechenden Apparatur in den Ansatz 53 des Nippels 44 eingestossen nach vorgängigem Aufschneiden der Hülle 54. Um die Verabfolgung einzuleiten, wird die Kugel aus dem Rohr 48 hinausgedrängt, damit das im Behälter 10 enthaltene Blut unter Schwerekratt- einwirkung ausfliessen kann. In irgendeinem Zeitpunkt der Transfusion kann auf den Behälter 10 ein Aussendruck ausgeübt werden, um den Ausfluss des Blutes zu beschleunigen. Meistens ist es nicht notwendig, dass der Behälter 10 mittels des Aufhängers 76 in einer geeigneten Höhe aufgehängt werden kann.
Wurde das Blut nach einer bestimmten Zeitspanne nicht zu einer Transfusion verwendet, so macht es das Vorhandensein der Kugel 51 möglich, das Blutplasma aus dem Behälter anzusaugen und dann die verbliebenen roten Blutkörperchen in sterilem Zustand zu halten. Der Behälter ist aus flexiblem Material hergestellt, das genügend durchsichtig ist, um einer geschulteten Person die Grenzlinie zwischen dem Plasma und den roten Blutkörperchen erkennen zu lassen. Die Durchsichtigkeit der Be hälterwände ermöglicht auch vor der Verwendung die Prüfung der eingefüllten Lösung auf Anwesenheit von Verunreinigungen.
In gewissen Fällen ist es jedoch erwünscht, die Ventilkugel 51 wegzulassen und die in Abstand voneinander gelegenen Verbindungsstellen 50 beizubehalten, da diese eine Siebwirkung ausführen. In einem solchen Fall kann der Verschluss des Teiles 44 durch Zurückklappen des Vorsprunges 45 erfolgen.