DE2611547B2 - Verfahren und vorrichtung zum schaeren von teilkettbaeumen - Google Patents
Verfahren und vorrichtung zum schaeren von teilkettbaeumenInfo
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Description
Die Erfindung betrifft ein Schärverfahren zur Herstellung von Teilkettbäumen mit nicht oder nur
wenig verzwirnten Multifilgarnen sowie eine Vorrichtung zur Durchführung dieses Schärverfahrens.
ίο Solche Multifilgarne fallen beim Schnellspinnen,
Spinnstrecken und Streckwinden oder auch beim Streckzwirnen mit geringem Schutzdrall an. Bei diesen
Multifilgarnen ist es erforderlich, die einzelnen, nebeneinander liegenden Filamente eines Garnes zu
einem Fadenschluß zu bringen, um das Aufschieben von Schlaufen und Flusen zu verhindern und die Verarbeitbarkeit
der Garne zu verbessern. Den notwendigen Fadenschluß erreicht man durch Verwirbeln der
Filamente mit Preßluft in Verwirbeldüsen. Hierbei werden die Filamente eines Garnes in mehr oder
weniger großen Abständen miteinander verflochten.
Bei Multifilgarnen, deren Herstellung im wesentlichen die Arbeitsstufen Spinnen und Strecken umfaßt,
und die anschließend geschärt werden, wird das Vervirbeln bisher direkt nach dem Spinnen- oder dem
Streckprozeß durchgeführt. Jede Schnellspinn-, Spinnstreck- oder Strecksteile ist dabei mit einer Wirbeldüse,
mit einer Luftzuleitung und mit einem Absperrorgan ausgerüstet. Dies erfordert einen erheblichen techni-
jo sehen Aufwand. Außerdem verläßt das Garn den
Streckprozeß mit hoher Geschwindigkeit, beim Spinnstrecken z. B. mit 4000 m/min. Je höher jedoch die
Fadengeschwindigkeit ist, bei der das Garn verwirbelt werden muß, umso schwieriger lassen sich ausreichend
j5 enge Verflechtungsabstände erreichen.. Auch nehmen
der Aufwand in bezug auf Ausführung und Präzision der Wirbeldüsen und der Luftverbrauch beträchtlich zu.
Der Erfindung liegt daher die Aufgabe zugrunde, ein Schärverfah.ren der eingangs genannten Art zu finden,
das es erlaubt, den technischen Aufwand und den Luftverbrauch zu verringern und auf kleinem Raum eine
große Anzahl von Verwirbelungsstellen unterzubringen.
Diese Aufgabe wird durch die im Patentanspruch 1
angegebene Erfindung gelöst.
Durch die mit Anspruch 6 gegebene Anweisung wird erreicht, daß bei einer Unterbrechung des Schärvorganges,
z. B. ausgelöst durch eine Fluse, die Luftzufuhr zum gleichen Zeitpunkt unterbrochen und eine öffnung
freigegeben wird, durch die sich der Luftdruck im Düsengehäuse schnellstens abbauen kann, damit die
Fäden an der Verweilstelle nicht übermäßig stark verwirbelt werden.
Die im Anspruch 7 gekennzeichneten Maßnahmen führen dazu, daß die über das Regelorgan den
Wirbeldüsen zugeführte Druckluft gleichbleibend auf konstanten Druck eingeregelt wird, wodurch eine
gleichbleibende Verwirbelung der Garne erreicht wird. Durch Verstellung des Sollwertes am Regelorgan kann
die Einstellung des gewünschten Fadenschlusses erfol-
w) gen.
Mit der Erfindung werden folgende Vorteile erzielt:
Man erhält einen bedeutend besseren Fadenschluß. Der bessere Fadenschluß läßt sich mit einem geringeren Luftverbrauch erreichen.
Man erhält einen bedeutend besseren Fadenschluß. Der bessere Fadenschluß läßt sich mit einem geringeren Luftverbrauch erreichen.
nr> Bei der gesamten Garnherstellung ireten weniger
Störungen durch Fadenbrüche und Flusen auf, da der Verwirbelungsvorgang bei geringerem Druck erfolgt,
bei dem die einzelnen Filamente weniger beansprucht
werden. Ferner ist er an das Ende der Garnherstellungsprozesse verlegt. Insbesondere beim Spinnstrecken und
beim Schenllspinnen kann er dann nicht mehr den Spinnprozeß beeinflussen.
Das Anlegen der Garne an der Spinnstrickmaschine wird vereinfacht, da das Einlegen in die Wirbeldüse
enifällt. Dieser Vorgang muß hier auch bei jedem Spulenwechsel oder zumindest nach jeder Reinigung
der Spinndüsen erfolgen. Erfindungsgemäß ist dagegen ein Einziehen der Garne in die Wirbelvorrichtung nur
sehr selten vorzunehmen, da an der Schäranlage bei einem Spulenwechsel das neue Garn an dpn auslaufenden
angeknotet wird. Insgesamt verringert sich also der Bedienungsaufwand bei der Garnherstellung beträchtlich.
Auch der technische Aufwand verringert sich bedeutend, da für die gesamte Fadenschar bzw. die
Gesamtzahl der Wirbeldüsen (bis zu 2000) nur noch ein gemeinsames Gehäuse und eine Zuleitung erforderlich
sind.
Ein Ausführungsbeispiel der erfindungsgemäßen Vorrichtung ist in der Zeichnung dargestellt und wird im
folgenden näher beschrieben.
Die F i g. 1 bzw. 4 zeigt eine Seiten- bzw. Frontansicht der Wirbelvorrichtung. Entsprechend der Aufteilung
der Fäden in die von der rechten und die von der linken Gatterseite kommende Fadenschar ist die Verwirbeleinrichtung
zweckmäßigerweise in zwei symmetrischen Hälften ausgeführt. Im wesentlichen besteht jede Hälfte
der Vorrichtung aus einem flachen, quaderförmigen Hohlkörper, dem Wirbeldüsen-Gehäuse 1, das an zwei
Seiten — wie hier gezeigt — oder auch an allen vier Seiten in einen Kanal bzw. Luftzuführungskanal
einmündet. Durch diese Kanäle verteilt sich die zugeführte Luft in das Düsengehäuse. Sie sind im
Querschnitt so groß bemessen, daß kein Druckunterschied längs des Düsengehäuses auftritt.
In die großflächigen Wände 3 des Düsengehäuses sind die Wirbeldüsen eingesetzt. Sie sind in einem
Raster angeordnet, der der Anlieferung der Garne vom Schärgatter entspricht, d. h. derart, daß die Garne nicht
verkreuzt laufen müssen.
Die zum Verwirbeln der Fäden erforderliche Preßluft tritt über die Dreiwegeventile 4 in die Kanäle 2 des
Wirbeldüsengehäuses 1 ein. Diese Ventile sind so mit der Steuerung der Schärmaschine gekoppelt, daß sie —
in einer einstellbaren Zeit — kurz vor dem Start der Schärmaschine die Lufzuführleitunp 5 öffnen, damit sich
vor Anlauf der Fadenschar der erforderliche Luftdruck aufbauen kann. Weiterhin schließen sie beim Abschalten
der Maschine sofort die Luftzufuhr und geben den Weg 6 zur Schnellentspannung des im Wirbeldüsengehäuse
befindlichen Luftpolsters frei. Die Luftzufuhr erfolgt zusätzlich über ein Regelventil, an dem entsprechend
dem Druckmeßgerät 7 der Druck im Wirbeldüsengehäuse eingestellt wird. Die gesamte Verwirbelungsvorrichtung
ist in einem Gestell 8 aufgehängt.
Fig. 2 zeigt die Wirbeldüsen 9 und deren Einbau in das Wirbeldüsengehäuse. Die Wirbeldüsen bestehen im
wesentlichen aus einem zylindrischen Körper mit einem axialen Fadenführungskanal 10 von 1,5 bis 2,5 mm,
vorzugsweise 2 mm Durchmesser. Der Fadenführungskanal
hat einen trichterförmigen Einlauf mit einem Kegelwinkel von 20 bis 30° und als Auslauf eine
keramische Fadenführungsöse 11 mit einer öffnung von 0,5 bis 1,2 mm, vorzugsweise 1 mm, Durchmesser. Die
keramische Fadenführungsöse erübrigt die Fixierung der Garne hinter den Wirbeldüsen 9 durch ein Ösenriet.
Senkrecht durch den Fadenführungskanal verläuft ein Düsenkanal 12 mit einem Durchmesser von 0,7 bis
1,2 mm, vorzugsweise lmm. Die Wirbeldüsen sind gleichzeitig als Zugschrauben ausgebildet, die den
Innendruck auf die Gehäusewände 3 aufnehmen. Auf diese Weise wirkt der Innendruck auch als Dichtdruck
auf die Düsendichtungen 13. Eine Distanzbuchse 14 mit einer Bohrung zum Freilassen des Düsenkanals
verhindert ein Zusammenziehen der Gehäusewände beim Einsetzen der Wirbeldüsen.
F i g. 3 zeigt die Einordnung der Wirbelvorrichtung in eine Schäranlage. Die von den Spulen im Schärgatter 15
abzuziehenden Garne durchlaufen zunächst den Fadenwächter 16 und das ösenriet 17, an dem die
Fadenführungsösen bereits im gleichen Raster wie die Wirbeldüsen in der Wirbelvorrichtung angeordnet sind.
Danach treten sie in die Wirbelvorrichtung 18 ein. Das Einziehen der Garne läßt sich in einfacher Weise mit
einer Fadensaugpistole durchführen. Nach der Wirbelvorrichtung werden die Garne in einem Einlaufriet 19 in
einer Ebene zu einer Fadenschar zusammengefaßt, die dann nach dem Durchlaufen des Flusenwächters 20 der
ölvorrichtung 21 und des Garnspeichers 22 an der Schärmaschine 23 auf einen Teilkettbaum 24 aufgewikkelt
wird.
Hierzu 3 Blatt Zeichnungen
Claims (10)
1. Schärverfahren zur Herstellung von Teilkettbäumen mit nicht oder nur wenig verzwirnten
Multifilgarnen, bei dem von einem Spulengatter die Multifilgarne über Bremsen, Fadenleitorgane, ösenriet,
Flusenwächter, öleini ichtung und Fadenspeicher abgezogen und an der Schärmaschine auf
Teilkettbäume aufgewickelt werden, dadurch gekennzeichnet, daß beim Schären zur
Erzielung eines besseren Fadenschlusses ein Verwirbeln der Multifilgarne durchgeführt wird.
2. Schärverfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die Verwirbelung zwischen
Ösenriet und Flusenwächter vorgenommen wird.
3. Schärverfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß jedes Multifilgarn der Fadenschar
durch eine separate Wirbeldüse hindurchgeführt wird.
4. Vorrichtung zur Durchführung des Schärverfahrens nach Anspruch 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet,
daß in einem flachen Wirbeldüsengehäuse (1) Wirbeldüsen (9) wie die ösen in dem ösenriet (17)
dicht eingesetzt sind und gemeinsam an eine Luftquelle angeschlossen sind.
5. Vorrichtung nach Anspruch 4, dadurch gekennzeichnet, daß das Wirbeldüsengehäuse (1) an ein
oder mehreren Schmalseiten von Luftzuführungskanälen (2) abgeschlossen wird, durch die die Luft,
vorzugsweise Preßluft, in das Wirbeldüsengehäuse (1) und zu den Wirbeldüsen (9) strömt, und daß die
Luftzuführungskanäle (2) so groß bemessen sind, daß kein merklicher Druckunterschied längs des Wirbeldüsengehäuses
(1) auftritt.
6. Vorrichtung nach Anspruch 4, dadurch gekennzeichnet, daß die Luft über ein Dreiwegeventil
zuführbar ist, dessen Betätigung automatisch so erfolgt, daß es beim Abschalten der Schärmaschine
die Luftzufuhr schließt und eine öffnung zur Entspannung der Luft in dem Wirbeldüsengehäuse
(1) freigibt und beim Einschalten der Schärmaschine kurzzeitig vor dem Anlauf öffnet.
7. Vorrichtung nach Anspruch 4, dadurch gekennzeichnet, daß die Luftzufuhr über ein Regelorgan
erfolgt, an dem der Luftdruck im Wirbeldüsengehäuse (1) einstellbar ist und das diesen Druck konstant
hält.
8. Vorrichtung nach Anspruch 4, dadurch gekennzeichnet, daß die Wirbeldüsen (9) als Zugschrauben
ausgebildet sind und die auf die Wände (3) des Wirbeldüsengehäuses (1) wirkende Kraft als Dichtkraft
aufnehmen.
9. Vorrichtung nach Anspruch 4, dadurch gekennzeichnet,
daß die Wirbeldüsen (9) axial einen Fadenführungskanal (10) und senkrecht dazu einen
Düsenkanal (12) aufweisen, daß der axiale Fadenführungskanal (10) einen konischen Einlauf mit einem
Kegelwinkel 20 bis 30°, einen Einlaufdurchmesser von 8 bis 12 mm und einen Durchmesser des
Fadenführungskanals (10) von 1,5 bis 2,5 mm, vorzugsweise 2 mm, besitzt, daß am Auslauf eine
keramische Fadenführungsöse mit einem Durchmesser von 0,5 bis 1,2 mm, vorzugsweise 1 mm,
angeordnet ist, und daß der Düsenkanai (12) einen Durchmesser von 0,7 bis 1,2 mm, vorzugsweise
1 mm, aufweist.
10. Vorrichtung nach Anspruch 4, dadurch
gekennzeichnet, daß insgesamt bis zu 2000 Wirbeldüsen (9) vorgesehen sind.
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