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lt VORRICHTUNG ZUM AUFLOSEN VON FADENKRINGELN Die vorliegende Erfindung
betrifft eine Vorrichtung zum Auflösen von Fadenkringeln zwischen einer Fadenspule
und der zugehörigen Fadenbremse einer fadenverarbeitenden Maschine.
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Viele Fäden und Garne, ganz besonders aber Kreppzwirne, neigen von
ihrer Konstruktion her, besonders in ausgetrocknetem Zustand, dazu bei plötzlichem
Lockerwerden Schlingen zu bilden die sich sofort verdrehen oder verzwirnen. Aehnliche
Probleme bieten auch texturierte Garne, hervorgerufen durch fadeneigene Kontraktionskräfte.
Diese Gebilde werden in der Fachsprache als Fadenkringel oder Fadenkrangel bezeichnet
und ihre sichere Auflösung bei fadenverarbeitenden Maschinen ist ein echtes Problem
das trotz einer ganzen Reihe verschiedener bekannter Vorschläge bis heute noch nicht
einwandfrei gelöst werden konnte.
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Kringelbildung beim Fadenlauf über Kopf kann bei Fachmaschinen, im
Gatter vor Zwirn-, Schär- und Zettelmaschinen aber auch an Schussspulmaschinen dann
auftreten, wenn die Fäden aus irgendeinem Grunde, z.B. beim Stillsetzen der Maschine}
locker werden und durchhängen oder wenn beim schnellen Abzug Windungen von der Spule
mitgerissen werden. Die Erfahrungzeigt, dass einmal entstandene Fadenkringel, wenn
sich die Betriebsspannung wieder normalisiert, beispielsweise nach dem Wiederingangsetzen
der Maschine, oft bis zur effektiven Fadenverarbeitung nicht wieder aufgezogen,
d.h. gestreckt werden, sondern die nachfolgenden Organe, bei einer Zettel- oder
Schäranlage z.B. Fadenführungen, Fadenwächter, Kreuzriet und Schärriet passieren,
wobei sich Fadenlaufschwierigkeiten, insbesondere ungleiche Fadenspannungen ergeben
können, die zu Fadenbrüchen oder bei der Weiterverarbeitung, z.B. beim Verweben,
zu Ausschussware führen können.
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Eine Reihe bekannter Vorschläge zur Behebung dieser nachteiligen Erscheinungen
geht, neben der Schaffung optimaler Temperatur-und Feuchtigkeitsbedinungen für eine
minimale Kringelneigung bei der Verarbeitung, dahin, das Mitreissen, Abfallen oder
Abrutschen ganzer Wicklungen von den Spulen beim Fadenabzug zu verhindern.
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Beispielsweise wird auf die Spule eine Fadenschlaufe, in der Regel
eine Nylonsaite, lose aufgelegt. Dieser Vorschlag hat den Nachteil, dass dadurch,
dass die Nylonsaite nur einen Teil der Spule, insbesondere den oberen Teil derselben
bedeckt, trotzdem, z.B. im unteren Bereich der Spule sich Wicklungen lösen können.
Das Auflegen der Nylonsaiten auf die Spulen beim Spulenwechsel ist ausserdem zeitraubend
und es besteht immer eine akute Verhängungsgefahr zwischen Nylonsaite und Faden.
Zudem ist der erzeugte Auflagedruck durchmesserabhängig und es besteht keinerlei
Regulierungsmöglichkeit.
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Aehnliche Nachteile weist auch der bekannte Vorschlag auf, am Umfang
der Spule Bürsten mit langen Borsten anzuordnen, die von der vollen Spule bis zur
leeren mit dem Material in Kontakt stehen. Durch diese Borsten wird zwar verhindert,
dass Wicklungen von der Spule abgleiten, nachteilig ist aber, dass durch diese Vorrichtung
dem Faden eine erhöhte Spannung erteilt wird, und dass die ganze Vorrichtung sehr
kostspielig ist. Auch das Aufstecken neuer Spulen ist sehr erschwert, da vor jedem
Spulen wechsel die Borsten ausser Eingriff gebracht werden müssen, und es besteht
auch keine Regulierungsmöglichkeit.
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Den drei vorgängig erwähnten Vorrichtungen ist gemeinsam, dass sie
zwar mit mehr oder weniger Erfolg das Durchhängen des Fadens zwischen Spule und
zugehöriger Fadenbremse und die damit verbundene Kringelgefahr vermeiden, welches
im Mitreissen ganzer Wickelgänge von der Spule seinen Ursprung hat, nicht aber ein
Durchhängen als Folge eines Spannungsabfalls beim Stillsetzen der fadenverarbeitenden
Maschine oder bei einem Fadenbruch.
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Es sind daher eine Reihe anderer Vorschläge bekanntgeworden die nicht
dahin zielen, die Bildung von Kringeln zu vermeiden, sondern zwischen Spule und
Fadenbremse entstandene Kringel durch Ablenkungen des Fadens aufzulösen.
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Einer dieser Vorschläge geht dahin, zwischen Spule und Fadenbremse
ein Drahtkreuz einzubauen, durch welches der Faden in einer Schlaufe eingezogen
wird. Diese Vorrichtung hat den Nachteil, dass das Einfädeln in das Drahtkreuz,
das manuell durchgefü-hrt werden muss, beschwerlich ist, und dass durch die stets
gleiche örtliche Reibung der Verschleiss des Drahtkreuzes sehr gross ist.
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Fallen von der Spule Wicklungen ab, zeigt die Praxis, dass beim Anfahren
trotzdem Kringel das Drahtkreuz passieren können.
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Eine andere bekannte Lösung, die darin besteht, dass zwischen Spule
und Fadenbremse Umlenkstäbe angeordnet sind, die zur Erzeugung einer andern Spannung
gemeinsam verdreht werden können, hat nur eine beschränkte Wirksamkeit, da die Stäbe
zur sicheren Kringelauflösung extrem verstellt werden müssten, was eine wesentliche
Spannungszunahme zur Folge hätte. Ganz allgemein sind Stäbe, die aus Festigkeitsgründen
einen entsprechenden Durchmesser aufweisen müssen, nur bedingt für Kringelauflösung
verwendbar. Sehr oft wird das Problem auch dadurch zu lösen versucht, und zwar hauptsächlich
durch die Textilbetriebe selbst, dass zwischen Spule und Fadenbremse Spannsaiten
aus Nylon eingezogen werden, um welche der Faden zickzack-förmig geführt wird. Selbstverständlich
können auch dazu Drähte verwendet werden, doch sind in jedem Falle solche Vorrichtungen
nur für kleinere Geschwindigkeiten und kleinere Fadenspannung geeignet, weil sonst
die Fäden einschneiden und die Saiten zerstören. Der Einzug der Fäden durch die
Spannsaiten hat manuell zu erfolgen und erfordert eine sehr grosse Geschicklichkeit.
Selbstverständlich dürfen auch keine Saiten ausgelassen werden, was bei Akkordarbeit
ohne weiteres möglich ist. Es zeigt sich auch, dass die Saiten zu Schwingungen neigen
können, was zur Folge hat, dass sehr grosse Spannungsschwankungen auftreten die
dem Faden einen sehr unruhigen Lauf vermitteln.
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Eine weitere bekannte Vorrichtung schliessich besteht aus einem Stab
mit einer Oese, durch welche der Faden hindurchgeführt wird, wobei je nach Verdrehung
des Stabes und damit der Oese zur allgemeinen Fadenlaufrichtung eine stärkere oder
schwächere Ablenkung des Fadens und damit durch die kleinen Radien am Ein-und Austritt
des Fadens, eine Auflösungswirkung auf Kringel erzielt werden kann. Diese Wirkung
ist aber beschränkt und bei ihrer Erhöhung durch stärkere Verschwenkung der Oesenaxe
muss eine Spannungszunahme in Kauf genommen werden. Zwar
besteht
bei dieser Lösung die Möglichkeit, durch einen erhöhten Aufwand an Bauteilen eine
gewisse Reguliermöglichkeit vorzunehmen, indem bei erhöhter Geschwindigkeit die
Umschlingung verkleinert wird. Dies hat aber den Nachteil, dass beim Anfahren der
Oesenstab wieder in die Grundstellung zuruckgebracht wird, damit entstandene Kringel
durch maximale Umschlingung aufgelöst werden.
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Diesen zuletzt genannten bekannten Vorrichtungen zum Auflösen von
Fadenkringeln zwischen einer Fadenspule und der zugehörigen Fadenbremse einer fadenverarbeitenden
Maschine ist allen der erhebliche Nachteil gemeinsam, dass sie zusätzliche Fadenablenkungen
oder -umschlingungen erfordern, wodurch bei hohen Fadenabzugsgeschwindigkeiten wie
sie heute üblich sind unerwünscht oder unzulässig hohe Fadenspannungen entstehen.
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Die vorliegende Erfindung löst die Aufgabe eine Vorrichtung der eingangs
genannten Art zu schaffen, welche, trotz sehr einfachem Aufbau und billiger Herstellung,
die Bildung von Fadenkringeln im gefährdeten Bereich zuverlässig verhindert bzw.
solche auflöst ohne im Normalbetrieb der fadenvervrbeitenden Maschine die Fadenspannung
merklich zu belasten.
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Dies wird mit der erfindungsgemässen Vorrichtung dadurch erreicht,
dass sie ein vertikales, stationäres Rohr oder einen Stab aufweist, längs dem ein
Ring, dessen Oeffnungdas Rohr durchsetzt, in einem Bereich zwischen einem Auflager
unterhalb eines durchlaufenden Fadens und einer Lage oberhalb des letzteren frei
in Achsrichtung des Rohres oder Stabes beweglich ist.
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Eine solche Vorrichtung belastet den Faden im Normalbetrieb kaum oder
jedenfalls in vernachlässigbarer Weise. Sie ist sehr einfach und trotzdem wirksam,
behindert das Einziehen eines Fadens in die Anlage kaum verglichen mit den eingangs
erwähnten, den gleichen Zwecken dienenden bekannten Vorrichtungen, ja sie steht
sogar einem mechanischen Einziehen nicht entgegen, sie braucht nicht reguliert zu
werden, sie verhindert weitgehend die Bildung von Kringeln zwischen Fadenbremse
und Spule und löst in Extremfällen sich doch bildende Kringel zuverlässig auf.
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Die Zeichnung zeigt eine beispielsweise Ausführungsform einer Vorrichtung
nach der Erfindung. Es zeigt: Figur 1 einen Vertikalschnitt durch die Vorrichtung,
Figur 2 einen Schnitt nach der Linie II-II in Fig.l, und die Figuren 3-5 die Vorrichtung
der Fig.l und 2 im Betrieb bei drei verschiedenen Betriebsbedingungen.
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Die ganze Vorrichtung besteht, wie aus den Fig.l und 2 ersichtlich,
aus einem stationären, quer zu seiner Längsachse von einem geradlinigen Kanal 2
durchsetzten, vertikal verlaufenden Rohr 1 oder Stab, auf das ein Stellring 3 in
Achsrichtung des Stabes verstellbar aufgeschoben ist, und einem Ring 4 der sich
mindestens im Bereich B zwischen dem Stellring 3 und dem Kanal 2 frei entlang dem
Stab bewegen kann.
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Im dargestellten Beispiel ist der Stab als Vierkantrohr dargestellt.
In zwei einander gegenüberliegende Wände dieses Vierkantrohres sind, koaxial, zwei
Oesen 5 eingesetzt, welche den
das Rohr 1 horizontal durchsetzenden
Kanal 2 bilden. Solche oder ähnliche Stäbe bzw. Rohre sind in der Textilindustrie
als sogenannte Oesenstäbe zur Fadenführung bekannt. Die Oesen 5 können aus Porzellan,
Hartkeramik oder dergleichem Material hergestellt sein, das durch stete Fadenreibung
nicht beschädigt, insbesondere aufgerauht oder eingeschnitten wird. Der Stellring
3 ist unterhalb des Kanals 2 auf das Rohr 1 aufgeschoben wobei sein Abstand A vom
Kanal 2 fixierbar aber verstellbar ist. Der Stellring 3 kann hierzu beispielsweise
aus gummielastischem Material sein oder er kann mittels einer Feststellschraube
am Rohr 1 im gewünschten Abstand vom Kanal 2 fixierbar sein. Der Durchmesser des
Ringes 4 dagegen ist so bemessen, dass dieser Ring 4 frei entlang dem Rohr 1, nicht
jedoch über den Stellring 3, gleiten kann.
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Diese Vorrichtung wird nun vorzugsweise, wie in Fig.l angedeutet,
so zwischen einer Spule S und der zugehörigen Fadenbremse C angeordnet, dass der
Kanal 2 in der Fadenachse des von einer nicht dargestellten fadenverarbeitenden
Maschine von der Spule S abgezogenen Fadens F verläuft, dieser also im Normalbetrieb
ungehindert und insbesondere ohne AbLenkung durch den Kanal 2 laufen kann.
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Die Wirkungsweise der beschriebenen Vorrichtung wird im Folgenden
anhand der Fig.3 bis 5 näher erläutert.
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Das Einziehen des Fadens F von der Spule S zur fadenverarbeitenden
Maschine (nicht dargestellt) kann in bekannter Weise mittels einer Einzugnadel erfolgen,
wobei beim Durchführen des Fadens F durch dEn Kanal 2 der Ring 4 über den Kanal
2 gehalten wird, der Faden also unter dem Ring 4 durch die Oesen 5 gezogen wird.
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Solange der Faden F ohne Spannung von der Spule zur Fadenbremse verläuft,stellt
sich die in Fig.5 dargestellte Situation ein. Der Ring 4 liegt auf dem Stellring
3 auf, wohin er nach seinem Loslassen nach erfolgtem Fadeneinzug unter der Wirkung
der Schwerkraft gefallen ist, wobei er mit seinem Gewicht den Faden F zwischen sich
und dem Stellring 3 einklemmt, Zwischen der Klemmstelle 6 links und der nicht dargestellten
Spule, haben sich zwei Fadenkringel K gebildet.
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Beim Inbetriebsetzen der fadenverarbeitenden Maschine werden durch
die sich aufbauende Fadenspannung zuerst die beiden Fadenkringel aufgezogen und
danach wird der Ring 4 gehoben und pendelt sich im Bereich der Oesen 5 in der in
Fig.3 gezeigten Lage ein. Der Faden passiert nun praktisch unbehindert und ohne
nennenswerte Umlenkung die Oesen und, bezogen auf Fig.l die Distanz zwischen Spule
5 und Fadenbremse C. Die durch die Auflage des Ringes auf den Faden erzeugten Spannungsveränderungen
sind vernachlässigbar, d.h. bei abgehobenem Ring4 in der Lage gemäss Fig.3, kann
die Geschwindigkeit der Maschine in grossem Bereich verändert werden, ohne dass
durch die Kringelauflösevorrichtung unterschiedliche Fadenspannungen auftreten.
Das hat den Vorteil, dass die zu wählende Abzugsgeschwindigkeit nicht vom Kringelauflöser
begrenzt wird, sondern nur von der Güte des Fadens, mit andern Worten, die dargestellte
Vorrichtung beeinträchtigt die maximal erreichbare Fadengeschwindigkeit in keiner
Weise.
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Beim Stillsetzen der fadenverarbeitenden Maschine, z.B. wegen eines
Fadenbruches oder einer anderen Betriebsstörung, erfolgt das Anhalten mit extrem
hoher Verzögerung sozusagen schlagartig, weil nach Möglichkeit verhindert werden
muss, dass z.B.
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ein gerissener Faden in die fadenverarbeitende Maschine gelangt.
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Durch diesen plötzlichen Stop wird der Faden F zwischen Spule S
und
Fadenbremse C locker und nicht selten rutschen als Folge dieser plötzlichen Verzögerung
die obersten Wickelgänge der Spulenwicklung ganz oder teilsweise ab. Im durchhängenden
Faden F zwischen Spule S und Fadenbremse C würden sich nun die gefürchteten Fadenkringel
bilden. Dies wird aber durch die beschriebene Vorrichtung weitgehend vermieden und
zwar durch den auf dem Faden F aufliegenden Ring 4, der sich durch sein Eigengewicht
beim Wegfall der Fadenspannung nach unten gegen den Stellring 3 senkt, die lockere
Faden partie zwischen Fadenbremse C und Spule S wieder spannt und durch Auslenkung
des Fadens aus der-Spulenachse weiteres Abwickeln verhindert bzw. erschwert, wie
in Fig.4 angedeutet ist. Lockert sich der Faden über ein bestimmtes Mass hinaus,
dann senkt sich der Ring 4, wie dies in Fig05 dargestellt ist, bis in den Bereich
des Stellringes 3 und liegt' zuletzt auf demselben auf. Dies hat zur Folge, dass
der Faden beidseitig der Oesen 5 zwischen dem Ring 4 und dem Stellring 3 eingeklemmt
wird. Dadurch wird der Faden zwischen dem Ausgang der Vorrichtung und der Fadenbremse
C gespannt, wie dies in Fig.5 rechts ersichtlich ist0 Der Faden kann zwar zwischen
der linken Oese 5 und der Spule S locker bleiben, zwischen dem Ring 4 und den Ossen
5 bleibt er aber gespannt und damit wird in diesem Bereich eine Kringelbildung verhindert.
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Wird nach einem Stillstand die Anlage wieder in Betrieb gesetzt, wobei
die Ausgangslage bei der dargestellten Vorrichtung je nachdem diejenige gemäss Fig*4
oder 5 sein kann, geschieht folgendes: Ist die Vorrichtung in der Lage gemäss Fig.4,
hebt sich mit dem Aufbau der Betriebsspannung des Fadens F der Riny 4 und pendelt
sich wieder wie in Fig.3 dargestellt ein. Da der Faden F zwischen Spule 5 und Fadenbremse
C nicht locker geworden ist, konnten auch keine Kringel entstehen. In diesem Fall
hat also die Vorrichtung eine Kringelbildung bberhaupt- verhindert.
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Ist die Vorrichtung in der Lage gemäss Fig.5, dann haben sich möglicherweise
zwischen Spule S und Vorrichtung, wie in Fig.5 gezeigt, Fadenkringel K bilden können.
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Durch die starke Ablenkung des Fadens F am Ring 4 werden bei der Wiederinbetriebsetzung
der Anlage diese Kringel K zuverlässig aufgezogen. Mit dem Aufbau der Betriebsspannung
des Fadens F hebt sich der Ring 4 und pendelt sich wieder, wie in Fig.3 dargestellt,
ein. In diesem Fall hat die Vorrichtung als Kringelauflöser gearbeitet.
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Wie bereits erwähnt, kann der Stellring 3 zwecks Veränderung des Abstandes
A zwischen ihm und dem Fadendurchlaufkanal 2 verstellt werden. Die Einstellung wird
so erfolgen, dass sich der Ring 3 soweit absenken kann bevor er auf dem Stellring
3 aufliegt, dass in den meisten Fällen beim Stillsetzen der Anlage der Faden gespannt
bleibt und es also gar nicht zur Kringelbildung kommt. Da der Ring 4 nur in der
Anfahrphase eine grossere Umschlingung besitzt, bei Arbeitsgeschwindigkeit jedoch
praktisch nur an kleinen Flächen berührt wird, ist sein Verschlmss eher klein und
zudem läuft der Faden nicht immer an der gleichen Stelle, da der Ring sich im Betrieb
frei drehen kann.
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Versuche haben gezeigt, dass der Ring 4 speziell beim Hochfahren schwingt
und sich nur langsam in die Arbeitsstellung einpendelt.
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Messungen zeigten aber auch, dass dies keinen Einfluss hat, da der
Faden durch den Ring 4 stets gespannt wird.
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Da im Bereich der Spule keine Mittel für die Kringelauflösung notwendig
sind, kann die Spulenaufsteckung frei und ohne Behinderung vorgenommen werden und
davon abgeleitet entsteht auch keine Mehrarbeit, wie sie die eingangs erwähnten,
bekannten Varrichtungen erfordern. Die genannte Vorrichtung ist auch an sogenannten
Magazingattern
einsetzbar, da sie einen festen Einlaufpunkt darstellt und keine zusätzlichen kringelverhütenden
Hilfsmittel zwischen ihr und den beiden zugeordneten Spulen notwendig sind.
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Durch den Umstand, dass im Bereich der Spule keine Mittel notwendig
sind, besteht wohl die Möglichkeit, dass Wicklungen lose werden können. Die dadurch
mögliche Kringelbildung wird aber gemäss den Fig.4 und 5 verhindert bzw. anschliessend
aufgelöst. Da die Spule frei bleibt, entsteht auf ihr selbst kein Auflagedruck.
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Demgegenüber gestaltet sich der Fadeneinzug bei der beschriebenen
Vorrichtung sehr einfach, d.h. er kann sogar mechanisch mittels Einzugsnadel erfolgen.
Einzig bei diesem Vorgang muss der Ring 4 hochgehoben werden.
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Ein Fehleinzug ist praktisch nicht möglich; selbst wenn der Ring 4
nur einseitig umfahren wurde, so dass er nur einseitig auf dem Faden aufliegt, arbeitet
die Vorrichtung noch einwandfrei0 Ein solcher Einzug kann sogar für bestimmte Anwendungen
der Vorrichtung erwünscht sein, da durch die einseitige Auflage der doppelte Auflagedruck
entsteht.
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Diese Erkenntnis gibt Raum für eine noch einfachere und doch ebenso
wirksame Ausführungsvariante der erfindungsgemässen Vorrichtung.
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Diese, in der Zeichnung nicht dargestellte Ausführungsform, kann aus
einem einfachen, vertikal stationär angeordneten Stab bestehen, der keinen Fadenkanal
aufweist. Längs diesem Stab ist wiederum ein Ring in Achsrichtung des Stabes zwischen
einer Lage oberhalb des Fadenverlaufes an der Vorrichtung vorbei, zwischen Spule
und Fadenbremse, und einem unterhalb angeordneten, verstellbaren Stellring frei
beweglich.
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Im Gebrauch der Vorrichtung wird der Faden durch den Ring hindurchgezogen,
so dass nur eine Stelle des Ringes auf dem Faden aufliegt während beim vorangegangenen
Ausführungsbeispiel der Ring ja an zwei Stellen auf dem Faden aufliegt.
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Bemerkenswert ist auch, dass die beschriebenen Vorrichtungen keine
Regulierungsmöglichkeiten benötigen, was sich auf die Anlagekosten positiv auswirkt.
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Es sei noch erwähnt, dass der Ring 4 vorzugsweise einen sehr kleinen
Querschnitt aufweist¢ Er kann aus verschiedenstem Material gefertigt sein, wie Stahl,
Glas, Kunststoff mit Oberflächenvergütung, Keramik usw¢O Seine Form kann wie dargestellt,
diejenige eines Kreises sein oder aber er kann auch andere Formen aufweisen.
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Sein Querschnitt kann ebenfalls kreisförmig sein, wodurch eine minimale
Auflagefläche und Reibungsbeanspruchung des Fadens entsteht. Sein Querschnitt könnte
aber auch kantig, z.B. vierkantig sein, wodurch seine Kringelauflösefähigkeit noch
erhöht würde.
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Sein Gewicht wird möglichst klein gewählt, d,hi es muss nur so groas
sein, dass es bei stillgesetzter Anlage den Faden gemäss Fig.4 spannen kann und
im Zusammenwirken mit der Fadenablenkung um den auf dem Stellring 3 aufliegenden
Ring 4, bei Wiederinbetriebsetzung der Anlage allfälligs Kringel aufgezogen werden.
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Bei normalen Betriebsverhältnissen ist die zusätzliche Spannung, hervorgerufen
durch den Ring 4,'sehr gering bzw0 vernachlässigbar.
Wenn sich
über die zunehmende Arbeitsgeschwindigkeit die Ballonspannung bzw. Abzugsspannung
einstellt, hebt sich der Ring 4 bis zum geraden Durchgang und wirkt kaum noch spannungserhöhend.
Daraus abgeleitet ergibt sich zum Teil ein selbstregelnder Effekt.
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Im Zusammenhang mit der Fadenbremse kann somit von einer hochwirksamen
Fadenführung im kringelgefährdetem Langs-amiaufund Stillstand gesprochen werden.
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Eine weitere Möglichkeit besteht auch darin, innerhalb des Rohres
1 über den Oesen 5 einen Dauermagneten einzubauen, der die Eigenschaft hat, das
Gewicht des Ringes zu reduzieren, damit in der Stellung gemäss Fig.3 durch das Ringgewicht
keine Zusatzspannung erzeugt wird. Sobald eine Stellung gemäss Fig.4 oder 5 erreicht
wird, kommt der Ring 4 aus dem Magnetfeld und fällt in die erwähnten Positionen
ab. Ein solcher Magnet ist in Fig.l strichpunktiert angedeutet und mit dem Bezugszeichen
7 versehen.
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Bei dieser Anordnung muss natürlich der Ring 4 aus Metall bestehen
oder zumindest Metall enthalten.
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Es besteht auch die Möglichkeit, den Fadenkanal 2 bezüglich der Achse
des Fadenverlaufes zu verdrehen, so dass eine permanente zusätzliche Fadenspannung
durch Umlenkung des Fadens erzeugt wird. Kombiniert mit dem beschriebenen Kringelauflöser
ergibt sich daraus ein weiteres Anwendungsgebiet.