DE2608590B2 - Fadenliefervorrichtung - Google Patents

Fadenliefervorrichtung

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Gustav Memminger, Verfahrenstechnik Fuer Die Maschenindustrie, 7290 Freudenstadt
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Description

Die Erfindung betrifft eine Fadenliefervorrichtung mit einer einen Speicherwickel tragenden Fadentrommel, der der Faden tangential zuführbar und von der der Faden mit einer der Fadenzuführgeschwindigkeit entsprechenden Fadenabführgeschwiudigkeit über eine Fadenleitfläche eines seitlich neben der Fadentroinniel feststehend angeordneten Fadenleitelements nach außen zu gerichtet abziehbar ist, wobei die Fadenleitfläche des Fadenleitelementes im Abstand unterhalb der unteren Berandung der Fadentrommel angeordnet ist.
Eine derartige Fadenliefervorrichtung ist in der DE-AS 21 60 161 beschrieben. Bei dieser Fadenliefervorrichtung ist seitlich neben der Fadentrommel ein Fadenleitelement in Gestalt eines etwa L-förmigen Bügels feststehend angeordnet, der einen horizontalen Arm an seinem unteren Ende trägt, welche eine waagerechte Fadenleitfläche bildet, über die der Faden auf seinem Weg von der Fadentrommel zu einer an einem Schwenkarm befestigten Fadenführungsöse verläuft. Der an einer horizontalen Schwenkachse gelagerte Schwenkarm ist durch eine Feder derart vorgespannt, daß er eine Fadenausgleichsschlaufe bildet und beim Nachlassen der Fadenspannung die Fadenführungsöse nach oben, d. h. zu einem von der freien Stirnfläche weiter entfernten Teil der Fadentrommelumfangsfläche führt. Dies hat zur Folge, daß beim Nachlassen der Fadenspannung sich zwischen der Fadenführungsöse und der Fadentrommel eine nach unten durchhängende Fadenschlaufe ausbilden kann, wobei der auf dem unteren Rand der Fadentrommel aufliegende Faden reibschlüssig von diesem mitgenommen und damit, von dem Arm des Fadenleitelementes seitlich abgestreift wird. Damit ist der Faden aber lediglich noch durch die an dem Schwenkarm sitzende Fadenführungsöse geführt, die — wegen der zusammengebrochenen Fadenspannung — durch die an dem Schwenkarm angreifende Feder in die bezüglich des Fadentrommels bodens weit oben stehende Stellung überführt ist, mit dem Ergebnis, daß der Faden der Fadenschlaufe auf die Fadentrommel falsch aufgewickelt wird, was dazu führt, daß der Fadenablauf blockiert und der Faden selbst abgerissen wird. Die Ausbildung des Fadenieitelements
ίο in Gestalt eines L-förmigen Bügels mit einem horizontalen, die Fadenleitfläche bildenden Arm ist bei der Fadenliefervorrichtung deshalb betriebsnotwendig, weil sonst der beispielsweise für das Einstellen einer Rundstrickmaschine erforderliche intermittierende Betrieb der Fadenliefervorrichtung, bei dem der Faden über Kopf von der Fadentrommel abgezogen wird, nicht einstellbar wäre. Zu diesem Zwecke wird nämlich der Schwenkarm mit der Fadenführungsöse in eine etwa parallel zu der Drehachse der Fadentrommel ausgerichtete Stellung geschwenkt, wobei der Faden bei dieser Schwenkbewegung von dem Bügel des Fadenleitelementes freikommen muß.
Aufgabe der Erfindung ist es, eine positiv wirkende Fadenliefervorrichtung zu schaffen, bei der ein Wiederaufwickeln in falscher Richtung des locker gewordenen Fadens auf die bei Stillsetzen der Textilmaschine noch nachlaufende Fadentrornmel verhindert ist.
Zur Lösung dieser Aufgabe ist die eingangs genannte Fadenliefervorrichtung erfindungsgemäß dadurch gekennzeichnet, daß das Fadenleitelement eine Abzugsöse ist.
Dadurch, daß der ablaufende Faden schräg nach unten über den Rand der Fadentrommel geleitet wird, und die bezüglich des Fadentrommelbodens tiefgestellte Abzugsöse den Faden an dieser Stelle unterhalb des Fadentrommelbodens hält, können beim Nachlassen der Fadenspannung etwa auftretende Fadenschlaufen nicht auf die Fadentrommel aufgewickelt werden. Sie bleiben, wie die Erfahrung gezeigt hat, unterhalb des Bodens der Fadentrommel, so daß ein Blockieren des Fadenablaufs nicht eintreten kann. Durch diese Anordnung wird außerdem verhindert, daß gleichzeitig mehr als eine Garnwindung von der Fadentrommel abgezogen werden kann.
Der Abstand, in dem die Abzugsöse unterhalb der unteren Berandung der Fadentrommel steht, hängt von den Abmessungen der Fadentrommel und der Fadenliefervorrichtung insgesamt ab. Aus diesem Grund ist die Einstellung der Fadenabzugsöse in ihrer Höhenlage zu der Fadentrommel verstellbar. Das bügeiförmige Fadenleitelement der Fadenliefervorrichtung nach der DE-AS 21 60 161 ist zwar ebenfalls höhenverstellbar, doch hat die an dem waagerechten Bügelarm ausgebildete Fadenleitfläche beim Nachlassen der Fadenspannung keinen Einfluß mehr auf den Fadenverlauf, weil sich der Faden von dem Fadenleitelement löst.
Bei positiv wirkenden Fadenliefervorrichtungen ist es häufig üblich, Vorkehrungen zu treffen, die es gestatten, beispielsweise zum Einrichten der Rundstrickmaschine, die positive Lieferwirkung vorübergehend aufzuheben und einen von der Aufwickelgeschwindigkeit unabhängigen Fadenabzug über Kopf von der Fadentrommel zu ermöglichen. Zu diesem Zwecke wurden schon die seitlich neben der Fadentrommel angeordneten Fadenabzugsösen unter den Boden der Fadentrommel abklappbar oder verschwenkbar ausgebildet (DE-AS 17 60 600). Insbesondere nach längerer Betriebszeit besteht dabei die Gelahr, daß beispielsweise wegen
Flaumablagerungen in den Lagerstellen, die Abzugsöse nicht mehr genau in ihre dem Positiv-Betrieb entsprechende Betriebsstellung zurückgeschwenkt werden kinn.
Um nun zu vermeiden, daß bei der Umstellung der mit einer entsprechenden Umstellmöglichkeit ausgerüsteten Fadenliefervorrichtung von intermit;lerendem Betrieb auf Positiv-Betrieb die Fadenabzugsöse versehentlich nicht mehr in die richtige Höhenlage zurückgebracht wird, kann hierzu die Anordnung derari getroffen werden, daß in dem Fadenabzugsweg zwischen der Fadentrommel und der feststehenden Abzugsöse ein den Faden wahlweise auf einen dem Überkopfabzug von der Fadentromme! entsprechenden Fadenweg leitendes Abzugselement angeordnet ist, das gegebenenfalls auch drehbar gelagert sein kann. Da die Abzugsöse damit unverstellbar feststehend in der richtigen Höhenlage bezüglich des Fadentrommelbodens angeordnet bleibt, ist bei der erwähnten Betriebsumstellung selbsttätig gewährleistet, daß die durch die Abzugsöse gegebene Fadenabzugsstelle sofort unbedingt die richtige Lage einnimmt, sowie der Faden von dem dem intermittierenden Betrieb zugeordneten Abzugelement freikommt. Davon abgesehen bleibt der Fadenweg mit seinen Umleitungen zwischen der Abzugsöse und den Strickwerkzeugen stets unverändert, was für die Verarbeitung schwieriger Garne, wie von Ganzen mit S- oder Z-Drehung von wesentlichem Vorteil ist.
Für die Gegenstände der Unteransprüche wird nur im Zusammenhang mit dem Gegenstand des Anspruchs 1 Schutz beansprucht.
In der Zeichnung ist ein Ausführungsbeispiel des Gegenstandes der Erfindung dargestellt. Die Figur zeigt eine Fadenliefervorrichtung gemäß der Erfindung, teilweise im axialen Schnitt, in einer Seitenansicht.
Die Fadenliefervorrichtung weist eine als Stabkäfig ausgebildete Fadentrommel 1 auf, deren Stäbe 2 endseitig in zwei Endscheiben 3, 4 verankert sind und achsparallel zueinander auf einem gedachten Zylinder liegen. Die Fadentrommel 1 hängt mit ihrer Endscheibe 3 an einer vertikalen Antriebswelle 5, die über Kugellager 6, 7 in einem Halter 8 drehbar gelagert ist, welcher mittels einer Befestigungseinrichtung 9 auf einen entsprechenden Halterungsring, beispielsweise einer Rundstrickmaschine, aufgesetzt werden kann. Mit der Antriebswelle 5 ist eine Riemenscheibe 11a drehfest verbunden, die beispielsweise über einen Flachriemen von einer nicht weiter dargestellten Antriebsquelle aus in Umdrehung versetzt werden kann.
Seitlich neben der Fadentrommel ist in Höhe ihrer Umfangsfläche ein Fadenauge 10 angeordnet, über das der von einer nicht weiter dargestellten Vorratsspule kommende Faden 11 nach Durchlaufen eines ersten Fadenauges 12 und einer Fadenbremse 13 sowie der öse 14a eines Abstellers tangential auf die umlaufende Fadentrommel 1 geleitet wird.
Auf der Fadentrommel 1 ist ein aus mehreren Windungen bestehender Speicherwickel 14 vorhanden, der durch ein Vorschubelement in Gestalt eines Zahnrades 15 nach unten geschoben wird. Das Zahnrad 15 greift in der aus der Figur ersichtlichen Weise zwischen die Stäbe 2 der Fadentrommel 1 ein; es ist mittels eines Kugellagers 16 auf einer mit dem Halter 8 verbundenen Achse 17 frei drehbar gelagert, so daß es von der Fadentrommel 1 angetrieben werden kann. Seine Achse 17 ist gegenüber der Horizontalen geneigt. Seitlich neben der Fadentrommel 1 isi auf der dem Fadenauge 10 gegenüberliegenden Seite an einem an dem Halter 8 festgeschraubten Halterungselement 18 eine Fadenabzugsöse 19 mit horizontaler Achse angeordnet, die den von der Fadentrommel 1 ablaufenden Faden 11 über die öse 20 eines Abstellers und eine weitere Fadenöse 21 der nicht weiter dargestellten
ίο Strickstelle zuleitet.
Die Fadenabzugsöse 19 sitzt seitlich neben und um einen vorbestimmten Betrag 22 tiefer, als die untere Berandung 23 der Fadentrommel 1. Die Fadentrommel 1 ist an ihrer unteren Endscheibe 4 dabei mit einem radial vorstehenden Ringflansch 24 ausgebildet, über dessen Randkante der ablaufende Faden von Jer Abzugsöse 19 schräg nach unten laufend abgezogen wird.
Die Fadenliefervorrichtung arbeitet wie folgt:
Die von der nicht dargestellten Vorratsspule kommende Faden 11 wird durch das Fadenauge 10 in der beschriebenen Weise auf die umlaufende Fadentrommel 1 geleitet und zu dem Speicherwinkel 14 aufgewickelt, von dem aus der Faden mit der gleichen Geschwindigkeit, mit der er bei 10 zugeführt wird, über die Abzugsöse 19 abgezogen wird. Der Speicherwickel 14 behält immer die gleiche Größe und wird durch das Zahnrad 15 entsprechend dem Fadenabzug dauernd nach unten geschoben.
Sollte die Spannung des über die Abzugsöse 19 ablaufenden Fadens nachlassen und sich zwischen dem unteren Rand der Fadentrommel 1 und der Abzugsöse 19 eine Fadenschlaufe bilden, so kann diese nicht von der Fadentrommel 1 aufgewickelt werden und zum Blockieren des Fadenablaufes führen. Die Fadenschlaufe bleibt vielmehr in dem Bereich unterhalb der Fadentrommel 1, bis die Fadenverarbeitungsstelle wieder die normale Fadenmenge abnimmt und die Spannung des ablaufenden Fadens damit wieder den
•ίο Normalwert erreicht, so daß die Fadenschlaufe aufgelöst wird.
Der Abstand 22 der Abzugsöse 19 vom Boden der Fadentrommel 1 ist so gewählt, daß einerseits keine Windungen des Speicherwickels 14 über Kopf der Fadentrommel abfallen können, und andererseits der ablaufende Faden über die untere Berandung der Fadentrommel 1 bzw. im vorliegenden Fall des Ringflansches 24 abgezogen wird.
Für den Fall, daß die dargestellte Fadenliefervorrichtung wahlweise mit einer von der Aufwickelgeschwindigkeit unabhängigen Fadenabzugsgeschwindigkeit d. h. im sogenannten Negativ-Betrieb, arbeiten sol!, kann in der Verlängerung der Achse der Fadentrommel 1 ein bei 25 angedeutetes Abzugselement koaxial zu der Fadentrommel 1 angeordnet werden, das beispielsweise aus einem um die Achse der Fadentrommel 1 drehbar gelagerten oder unterhalb der Fadentrommel 1 ortsfest angebrachten Fadenleitelement bestehen kann und über das der von der Fadentrommel ablaufende Faden auf
e>o dem bei 26 angedeuteten Fadenlaufweg geleitet ist.
Die Fadenabzugsöse 19 kann an der Halterung 18 höhenverstellbar angeordnet sein, um dadurch den Abstand 22 zur Unterseite 23 der Fadenabzugstrommel 1, den jeweiligen Gegebenheiten entsprechend, einfach einstellen zu können.
Hierzu 1 Blatt Zeichnungen

Claims (4)

Patentansprüche:
1. Fadenliefervorrichtung mit einer einen Speicherwickel tragenden Fadentrommel, der der Faden tangential zuführbar und von der der Faden mit einer der Fadenzuführgeschwindigkeit entsprechenden Fadenabführgeschwindigkeit über eine Fadenleitfläche eines seitlich neben der Fadentrommel feststehend angeordneten Fadenleitelementes nach außen zu gerichtet abziehbar ist, wobei die Fadenleitfläche des Fadenleitelementes im Abstand
(22) unterhalb der unteren Berandung der Fadentrommel feststehend angeordnet ist, dadurch gekennzeichnet, daß das Fadenleitelement eine Abzugsöse (19) ist
2. Fadenliefervorrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die Abzugsöse (19) in ihrer Höhenlage bezüglich der unteren Berandung
(23) der Fadentrommel (1) verstellbar ist.
3. Fadenliefervorrichtung nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß in dem Fadenabzugsweg zwischen der Fadentrommel (1) und der feststehenden Abzugsöse (19) ein den Faden wahlweise auf einen, dem Überkopfabzug von der Fadentrommel (1) entsprechenden Fadenweg (26) leitendes Abzugselement (25) angeordnet ist.
4. Fadenliefervorrichtung nach Anspruch 3, dadurch gekennzeichnet, daß das Abzugselernent (25) drehbar gelagert ist.
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