DE2604481C2 - - Google Patents
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- A61K47/36—Polysaccharides; Derivatives thereof, e.g. gums, starch, alginate, dextrin, hyaluronic acid, chitosan, inulin, agar or pectin
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- A61K9/0012—Galenical forms characterised by the site of application
- A61K9/0019—Injectable compositions; Intramuscular, intravenous, arterial, subcutaneous administration; Compositions to be administered through the skin in an invasive manner
Description
Die Erfindung betrifft eine wäßrige Lösung von Lentinan,
die durch einen Gehalt an einem wasserlöslichen Dextran und
Glucose stabilisiert ist. Diese Lösung eignet sich als
Arzneimittelzubereitung, beispielsweise zur intravenösen
Injektion.
Wie aus der veröffentlichten japanischen Patentanmeldung 484/1974
hervorgeht, hat Lentinan, ein β-(1→3)-Glucan, Antitumorwirksamkeit
und hervorragende Wirksamkeit zur Wiederherstellung der Immunantwort,
die normalerweise in dem an einem Tumor erkrankten Organismus
vermindert ist.
Dieses Lentinan hat jedoch - wie auch andere als Antitumormittel
wirksame Polysaccharide wegen ihres hohen Molekulargewichts - eine
geringe Löslichkeit in Wasser, nämlich 38 mg/dl. Die wäßrige
Lösung von Lentinan neigt daher gewöhnlich
zur Ausbildung eines unlöslichen Niederschlags, wenn sie einen
oder zwei Tage oder länger stehengelassen wird. Lentinan kann
leicht in einer wäßrig alkalischen Lösung gelöst werden; es wird
jedoch in der Lösung rasch hydrolysiert und in inaktive Abbauprodukte
übergeführt.
Es ist eine bekannte
Tatsache, daß die physiologische Aktivität selbst vermindert
oder beseitigt werden kann, wenn eine physiologisch aktive Substanz
gemeinsam mit anderen Hilfssubstanzen gelöst wird, um die Löslichkeit
der aktiven Substanz zu erhöhen. Diese Tatsache konnte durch
die Untersuchungen der Anmelderin vor allem dann bestätigt werden,
wenn die physiologische Aktivität von Polysacchariden weitgehend
von der Makrostruktur der Polysaccharide in der Lösung
abhängt. Wenn ein Polysaccharid mit Antitumorwirkung gemeinsam
mit einem anderen Mittel in Wasser gelöst wird, so zeigt sich,
daß die physiologische Wirksamkeit vieler Polysaccharide aufgrund
einer weitgehenden Veränderung der höheren Strukturen bzw.
Makrostrukturen der Polysaccharide in der wäßrigen Lösung in
Gegenwart der Hilfsstoffe vermindert wird oder verschwindet.
Der Erfindung liegt daher die Aufgabe zugrunde, eine stabilisierte
wäßrige Lösung des physiologisch aktiven Lentinans zur Verfügung
zu stellen, in der dieser Polysaccharidwirkstoff in relativ hoher
Konzentration gelöst werden kann, ohne daß es beim Stehenlassen
zu unerwünschten Abscheidungen kommt.
Es wurde nun gefunden, daß eine wäßrige Lösung, die das physiologisch
aktive Lentinan und bestimmte Mengen von einem wasserlöslichen
Dextran sowie Glucose enthält, die gewünschte physiologische
Aktivität, speziell Antitumoraktivität, nicht verliert und
daß diese Aktivität nicht vermindert wird. Eine derartige wäßrige
Lösung ist weit stabiler und bildet keine Spuren einer Abscheidung
und eignet sich daher sehr gut als Injektionslösung zur intravenösen
Injektion in der Humanmedizin. Außerdem wird auf
diese Weise die Löslichkeit des Lentinans im wäßrigen Medium
stark erhöht.
Die erfindungsgemäße stabilisierte wäßrige Lösung mit Wasser
als Medium enthält dabei neben dem Lentinan als physiologisch
wirksamer Verbindung noch
ein wasserlösliches Dextran in einer Konzentration von 0,1
bis 1,0 g/dl und Glucose in einer Konzentration von 1,0 bis
10 g/dl.
Das in den erfindungsgemäßen Lösungen vorliegende tumorhemmende
Lentinan kann aus den Fruchtkörpern von Lentinus edodes Sing
extrahiert werden.
Für das wasserlösliche Dextran besteht in Bezug auf das Molekulargewicht
keine Beschränkung. Die erfindungsgemäße Lösung enthält
im Hinblick auf die stabilisierende Wirkung und die Viskosität
der Lösung das Dextran vorzugsweise in einer Konzentration von
0,5 bis 1,0 g/dl.
Um eine isotonische Lösung mit guter Stabilität zu erzielen,
enthält die erfindungsgemäße Lösung 1,0 bis 10 g/dl des
Monosaccharids Glucose.
Die erfindungsgemäße Lösung kann gebildet werden, indem das
wasserlösliche Dextran und die Glucose zu der Lösung des tumorhemmenden
Lentinans gegeben werden. Durch Zugabe des wasserlöslichen
Dextrans und der Glucose wird eine bemerkenswerte
Verbesserung der Stabilität und Löslichkeit erreicht, die auf
eine Wechselwirkung zwischen diesen beiden Materialien zurückzuführen
ist.
500 g frische Fruchtkörper von Lentinus edodes wurden gewaschen,
in einem Waring-Mischer mit etwa 2 l Wasser homogen zerkleinert
und die so erhaltene Aufschlämmung wurde unter Rühren 16 Stunden
gekocht. Nach dem Entfernen von unlöslichen Materialien durch
Zentrifugieren wurde 1 l einer überstehenden Flüssigkeit erhalten,
die auf etwa 1/3 ihres ursprünglichen Volumens im Vakuum eingedampft
wurde. Das Konzentrat wurde in etwa 400 ml Äthanol gegossen,
wobei sich etwa 50 g eines faserigen Niederschlags bildeten. Der
Niederschlag wurde mit einem Sieb entfernt, mit Äthanol gewaschen
und durch Homogenisieren in einem Waring-Mischer während 5 Minuten
in 2 l Wasser dispergiert. Durch weiteres Verdünnen mit 20 l
Wasser und Rühren wurde eine klare Lösung erhalten.
Eine 0,2molare Lösung von Cetyltrimethylammoniumhydroxid wurde
tropfenweise zugesetzt, bis kein weiterer farbloser Niederschlag
mehr gebildet wurde. Der Niederschlag wurde durch Zentrifugieren
gewonnen, in Äthanol gewaschen, 5 Minuten bei Raumtemperatur in
1,2 l 20%iger Essigsäure gerührt und erneut in Form eines Niederschlags
durch Zentrifugieren isoliert. Das Verfahren wurde unter
Verwendung von 1,2 l 50%iger Essigsäure von 0°C wiederholt. Der
erhaltene Niederschlag wurde in einer 0,5 n wäßrigen Natriumhydroxidlösung
gelöst und die so erhaltene Lösung wurde mit Hilfe
der Methode nach Sevage entproteinisiert. Aus der entproteinisierten
Lösung wurde reines Lentinan in bekannter Weise ausgefällt,
gewaschen und getrocknet.
Das so erhaltene Lentinan wurde mit Hilfe eines Homogenisators
in destilliertem Wasser dispergiert und die Dispersion wurde erhitzt,
wobei eine gesättigte Lösung erhalten wurde, die in 10
Proben unterteilt wurde. Zu verschiedenen Proben wurden die nachstehend
angegebenen Zusätze zugefügt und jede Probe wurde mit
destilliertem Wasser auf 100 ml mit einem Gehalt an 0,1 g Lentinan
verdünnt, durch ein Milliporenfilter filtriert und auf 100
Glasfläschen verteilt, die dann dicht verschlossen und 30 Minuten
in Wasserdampf von 110°C sterilisiert wurden. Die Fläschchen,
welche die Bildung eines Niederschlags zeigten, wurden
sofort verworfen und die anderen Proben wurden 2 Monate bei 40°C,
25°C bzw. 0°C aufbewahrt.
Probe Nr. 1 enthielt keine Zusätze. 80 Fläschchen wurden sofort
nach dem Sterilisieren verworfen, weil sich ein Niederschlag gebildet
hatte. Alle verbliebenen Fläschchen, die bei 40°C aufbewahrt
worden waren, zeigten einen Niederschlag, 2/3 der bei
25°C aufbewahrten Fläschchen waren ebenso mangelhaft und gleiches
gilt für die Hälfte der bei 0°C aufbewahrten Fläschchen.
Probe Nr. 2 enthielt zusätzlich zu Lentinan 5 g/dl Glucose. 70
Fläschchen zeigten einen Niederschlag nach dem Sterilisieren und
etwa die Hälfte der anfänglich klaren Lösungen bildeten Niederschläge
nach der Aufbewahrung bei jeder der drei gewählten Temperaturen.
Probe Nr. 3 enthielt 0,9 g/dl NaCl als einzigen Zusatz, wodurch
eine Ausfällung in allen Fläschchen nach der Sterilisation verursacht
wurde.
Die Proben Nr. 4, 5 und 6 enthielten 1 g/dl Dextran 70, 1 g/dl
Hydroxyäthylstärke (Molekulargewicht 200 000) bzw. 1 g/dl Natriumsalz
der Carboxymethylcellulose als löslichmachende
Mittel. Etwa 10 Fläschchen der Probe Nr. 5 und 20 Fläschchen
jeder der Proben Nr. 4 und 6 mußten nach der Sterilisation
verworfen werden. In den anderen Fläschchen dieser Gruppe wurde
durch die Lagerung bei 40°C, 25°C oder 0°C kein Niederschlag gebildet.
Probe Nr. 7 enthielt zusätzlich zu Lentinan 1 g/dl Dextran 70 und
0,9 g/dl NaCl. 10 Fläschchen mußten nach dem Sterilisieren verworfen
werden und 10 bis 20% der Fläschchen, welche die erste
Bewertung passierten, zeigten Niederschläge nach der Aufbewahrung
bei den drei angegebenen Temperaturen.
Die Proben Nr. 8 bis 10 unterschieden sich von den Proben Nr. 4
bis 6 durch den Zusatz von 5 g/dl Glucose als weiterem löslichmachenden
Mittel. Es zeigte sich, daß kein Fläschchen nach der
Sterilisation einen Niederschlag enthielt und es bildete sich kein
Niederschlag während zwei Monate langer Lagerung bei 40°C, 25°C
bzw. 0°C.
Die Antitumorwirkung von frisch sterilisierten Proben von Lentinan
und von Proben, die zwei Monate bei 40°C aufbewahrt worden waren,
wurden unter Verwendung von Gruppen von zehn
ICR-JCI-Mäusen geprüft. Die Mäuse erhielten subkutane Injektionen
von 3×10⁶ Zellen von Sarcoma 180 in 0,05 ml Ascites-Flüssigkeit
in die rechte Leistengegend. 24 Stunden nach der Injektion der
Tumorzellen und danach täglich während insgesamt zehn Tagen wurden
den Mäusen intraperitoneale Injektionen von Lentinanlösungen
entsprechend 1 mg Lentinan pro kg Körpergewicht pro Tag verabreicht.
Nach 5 Wochen wurden die Tumoren herausgeschält und ausgewogen
und die durchschnittliche Inhibierungswirkung wurde in
Prozent berechnet im Vergleich mit dem Gewicht von Tumoren, die
aus einer Gruppe von unbehandelten Kontrolltieren erhalten wurden.
Die Anzahl von vollständigen Regressionen der Tumoren wurde ebenfalls
festgehalten.
Die Proben Nr. 3 und Nr. 1 konnten nach der Lagerung nicht mehr
geprüft werden, weil keine klaren Lösungen mehr vorlagen. Die
Ergebnisse der anderen Proben sind in Tabelle 1 gezeigt.
Ferner wurde die Toxizität des im Beispiel verwendeten Lentinans
gegenüber Mäusen geprüft, wobei dieses den Mäusen durch intraperitoneale
Injektion verabreicht wurde. Es zeigte sich, daß die
DL₅₀-Werte größer als 4000 mg/kg waren.
Das Molekulargewicht des als Antitumormittel wirksamen Lentinans
ist für die Zwecke der Erfindung irrelevant, abgesehen
von den für die Antitumorwirkung erforderlichen Grenzwerten
und von den Löslichkeitseigenschaften.
Die intraperitoneale Injektion ist zwar die praktisch geeignetste
Methode zur Verabreichung der erfindungsgemäßen Lösungen, es können
jedoch auch andere Verabreichungswege gewählt werden. Weitere
Tests zeigen an, daß diese intraperitonealen Injektionslösungen
auch von anderen Warmblütlern als Laboratoriumstieren gut vertragen
werden, wenn sie intravenös injiziert werden.
Claims (1)
- Stabilisierte wäßrige Lösung von Lentinan, dadurch gekennzeichnet, daß sie zusätzlich ein wasserlösliches Dextran in einer Konzentration von 0,1 bis 1,0 g/dl und Glucose in einer Konzentration von 1,0 bis 10 g/dl enthält.
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