DE2648834C2 - Neoschizophyllan und Verfahren zur Herstellung desselben - Google Patents
Neoschizophyllan und Verfahren zur Herstellung desselbenInfo
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Description
Die Erfindung betrifft Neoschlzophyllan, ein neues Polysaccharld, sowie ein Verfahren zur Herstellung von
Neoschlzophyllan. Neoschlzophyllan kann durch Ultraschallbehandlung von Schizophyllan erhalten werden.
Schizophyllan Ist ein Polysaccharld mit Antltumorwlrkung und antibakterieller Wirkung. Es wird erhalten
durch Extraktion und Reinigung einer Kulturbrühe von Schlzophyllum commune Fries, einer Basldlomycetes-Art
oder aus dem Fruchtkörper desselben.
Die Struktur, die Herstellung und die Amitumorwirkung von Schizophyllan wurde beschrieben In GANN 60,
Seite 137 bis 144 (1969) sowie Im Japanese Journal of Antibiotics, 26, Seite 277 bis 283 (1973) und US-PS
4S 39 43 247. Da Struktur, Herstellung und Antltumorwlrkung hinreichend beschrieben wurden, soll hierauf in
vorliegender Beschreibung nicht nochmals eingegangen werden. Hinsichtlich der Offenbarung dieser Sachverhalte
wird auf US-PS 39 43 247 und auf die genannten Artikel verwiesen.
Schizophyllan hat eine ausgezeichnete Antitumorwlrkung. Es ist jedoch in Wasser nur schwach löslich und
eine wäßrige Lösung von Schizophyllan hat eine hohe Viskosität. Bei oraler Verabreichung ist die Resorption
so des Schlzophyllans sehr gering und eine Antltumorwlrkung wird dabei Im wesentlichen nicht festgestellt. Zur
Erzielung des gewünschten therapeutischen Effektes Ist es erforderlich, eine große Menge einer verdünnten
Lösung von Schizophyllan zu verabreichen. Die Injektion des Schlzophyllans In den menschlichen Körper bereitet
jedoch erhebliche Schwierigkelten. Bei der subkutanen Injektion oder der Intramuskulären Injektion von
Schizophyllan kommt es zu erheblichen örtlichen Schmerzen und zu Verhärtungen. Bei der intravenösen Injektion
von Schizophyllan kommt es zu einer Okkluslon der Blutgefäße und zu anderen Störungen des Kreislaufsystems.
Daher kann Schizophyllan als Medikament nicht verwendet werden.
Es ist Aufgabe der vorliegenden Erfindung, ein neues Polysaccharld, nämlich Neoschizophyllan, bereitzustellen,
welches In Form seiner wäßrigen Lösung eine geringe Viskosität hat und für therapeutische Zwecke
verwendbar Ist, welches als Injizierbare Lösung eine geringe Toxizltät hat und welches bei oraler Verabreichung
resorbiert wird.
Diese Aufgabe wird erfindungsgemäß dadurch gelöst, daß man Schizophyllan einer Ultraschallbehandlung
unterzieht.
Zur Gewinnung von Polysacchariden mit Antltumorwlrkung, welche die oben genannten Nachteile nicht
zeigen, haben die Erfinder zahlreiche Derivate und Abbauprodukte von Schizophyllan untersucht. Es wurde ein
neues Abbauprodukt des Schlzophyllans gefunden, welches die oben genannten Nachtelle nicht aufweist und
dessen pharmakologlsche Wirksamkeit gleich oder größer Ist als diejenige des Schlzophyllans. Das erhaltene
Produkt hat eine geringe Toxizltät und In Form seiner wäßrigen Lösung eine geringe Viskosität. Es wird durch
Ultraschallbehandlung von Schizophyllan erhalten. Das neue Polysaccharld wird als Neoschlzophyllan bezelch-
Neuschizophyllan gibt bei der Ultrazentrifugenanalyse, der Gelfiltration und der Hochspannungselektrophorese
nur einen einzigen Peak. Hieraus erkennt man, daß es sich um eine homogene Substanz handelt.
Es wird angenommen, daß Neoschizophyllan die gleiche Grundstruktur hat wie Schlzophylian, gemäß
Formel I.
CH2OH
HO
10
(D
I η
Das Molekulargewicht des Neoschizophyllans hängt ab von der Methode der Molekulargewichtsmessung, wie
bei Polymeren.
Bei der Park-Johnson-Methode stellt man ein Molekulargewicht des Schizophyllans von 20 000 bis 60 000 fest,
während das Molekulargewicht des Neoschizophyllans 1500 bis 4000 beträgt. Nach der Ultrazentrifugen-Schllerenmuster-Methode
beträgt das Molekulargewicht des Schizophyllans 1 500 000 bis 2 500 000, wahrend das Molekulargewicht
des Neoschizophyllans 300 000 bis 700000 beträgt. Die pharmakologlschen Eigenschaften des
Neoschizophyllans unterscheiden sich erheblich von denjenigen des Schlzophyllans.
Die Toxizltät des Neoschizophyllans ist wesentlich geringer als diejenige von Schlzophylian. Der LDSO (1. v.)
von Schlzophylian beträgt 30 mg/kg, während der LD5O (i. v.) von Neoschizophyllan 718 mg/kg beträgt.
Wie der nachfolgende Versuch 1 zeigt, beträgt die optimale Dosis des Schizophyllans mehr als 2 mg/kg,
während die Dosis bei Neoschizophyllan weniger als 2 mg/kg beträgt. Bei dieser optimalen Dosis wird der beste
Effekt erzielt. Wenn man Schtzophyllan chemisch oder enzymatisch mit einer Säure oder einem Enzym abbaut,
so nimmt der pharmakologlsche Effekt ab. In den meisten Fällen kann kein homogenes Abbauprodukt erhalten
werden. Somit unterscheidet sich Neoschizophyllan erheblich von den Abbauprodukten des chemischen oder
enzymatlschen Abbaus des Schlzophyllans.
weißes Pulver, geschmacklos, geruchlos; Grundstruktur: (wie vorstehend angegeben);
Molekulargewicht: (wie vorstehend angegeben).
Bei der Park-Johnson-Methode sind die Behandlungsbedingungen für die Messung drastisch, so daß die
Moleküle bei der Behandlung gespalten werden. Daher werden die reduzierenden Endgruppen erhöht, und
man mißt ein geringeres Molekulargewicht. Bei der Ultrazentrifugen-Schlierenmuster-Methode erhält man
das jeweilige Molekulargewicht nach folgender Gleichung [Mandelkern-Flory-ülelchung, J. Chem. Phys.
20, 212 (1952)].
M =
ß [1 - vp]
N )3/2
N = 6.023 χ 10" /; = Grenzviskosität (intrinsic viscosity)
ηο = 0,01005 PA ■ s ν = 0,55 ml/g (geschätzt)
P = 0.998 g/ml
β : 2.16 bis 2.4 χ 10' (geschätzt)
C/H-Verhältnls: etwa 6/1. Grenzviskosität: I bis 6 (dl/g)
(Schlzophyllan: 12 bis 15 dl/g)
30
40
45
50
6.S
(6) (7) (8)
(9)
relative Viskosität: siehe Flg. 1
spezifische Drehung la] d: siehe Fig. 1
(Schizophyilan 10 bis 13)
10 h) bei Zimmertemperatur In 0,5 normaler alkalischer Lösung; Konzentration des Neoschlzophyllans:
100mg/2,5ml.
Nr. | ppm | Höhe (%) |
1 | 104 331 | 12 165 |
2 | 103 938 | 9 735 |
3 | 87 551 | 4 156 |
4 | 87 083 | 5 682 |
5 | 77 173 | 16 462 |
6 | 75 965 | 4 858 |
7 | 74 442 | 19 147 |
8 | 71049 | 9 607 |
9 | 70 113 | 5 347 |
10 | 69 369 | 12 122 |
11 | 61997 | 15 595 |
Vergleich:
C-13 NMR-Spektrum mit Protonen-Entkopplung des Schizophyllans bei Zimmertemperatur in 0,5 normaler
alkalischer Lösung
Konzentration des Neoschlzophyllans: 100 mg/2,5 ml.
Breite 400 Hz, 8K Datenpunkte, 35 963 Akkumulationen, Cycluszcit 1,5 see. PulswlnkeF 45°.
Breite 400 Hz, 8K Datenpunkte, 35 963 Akkumulationen, Cycluszcit 1,5 see. PulswlnkeF 45°.
Nr.
Höhe (%)
1 104 368 17 768
2 103 981 11981
3 87 629 7 745
4 87 161 10 132
5 77 173 21 790
6 75 965 8 337
7 74 520 23 231
8 71086 10 645
9 69 410 17 115 10 61957 20 618
50 (10) Farbreaktion:
Jodreaktion: negativ; Molish-Reaktlon: positiv; Phenolschwefelsäure-Reaktion: positiv;
Anthron-Reaktlon: positiv
55 (11) Löslichkeit:
1 g Neoschizophyllan ist vollständig löslich in 9 ml Wasser während 10 min Rühren bei Zimmertemperatur,
wahrend Schizophyilan noch nach 1 h Rühren unter den gleichen Bedingungen ungelöst bleibt.
(12) LD5o(Mäuse)
Neoschizophyllan | mg/kg | Schizophyilan | |
i.v. | 718 | mg/kg | 30 mg/kg |
i.p. | >2000 | mg/kg | > 250 mg/kg |
i.m. | > 100 | mg/kg | ~ (es ist unmöglich. |
s.c. | >2000 | mg/kg | - eine größere Dosis |
p.o. | >1000 | _ zu verabreichen) |
Im folgenden soll die erfindungsgemäße Ultraschallbehandlung erläutert werden. Es Ist bekannt, daß Polymere
durch Ultraschallbehandlung In Verbindungen mit niederem Molekulargewicht umgewandelt werden
können. Die Ultraschallbehandlung von Dextran wurde durch M. Stacey untersucht, und die Ultraschallbehandlung
von Stärke, Agar, Natrlumalglnat, Chondroitinschwefelsäure und Methylcellulose wurde von zahlreichen
Arbeltsgruppen untersucht [A. R. Lockwood et al, Research Supplement 4-1, Selten 46 bis 48 (1951); M. Stacey
Ibid. Seite 48 (1951); A. Otsuka et al, Yakuzal gaku. Band 26, Selten 203 bis 207 und 207 bis 210 (1966); T.
Tasuhara und S. lguchl Ibid. Band 32, Selten 86 bis 95 (1972)].
In den oben genannten Referaten wurden Änderungen der Viskosität und des Molekulargewichts der Polymeren
nach der Ultraschallbehandlung untersucht, und der Mechanismus der Ultraschallbehandlung wurde diskutiert.
Pharmakologlsche Wirkungen und klinische Toxizltäten der Produkte oder Nebenprodukte wurden jedoch hi
nicht untersucht.
Man kann Schlzophyllan In einem hydrophilen organischen Lösungsmittel wie Dimethylformamid und
Dlmethylsulfoxld vor der Ultraschallbehandlung auflösen. Es 1st jedoch bevorzugt, dieses Im Hinblick auf seine
spätere Verwendung in Wasser aufzulösen. Die Ultraschallbehandlung kann unter verschiedensten Bedingungen
durchgeführt werden. Die Ausgangsleistung des Ultraschalls kann durch folgende Gleichung wiedergegeben
werden:
W =2 U1QC(FAf
wobei: ■ w
W: Ausgangsleistung pro Flächeneinheit
q: Dichte der Lösung
C: Schallgeschwindigkeit in der Lösung
F: Frequenz
A: Amplitude.
q: Dichte der Lösung
C: Schallgeschwindigkeit in der Lösung
F: Frequenz
A: Amplitude.
Bei der Ultraschallbehandlung 1st die Konzentration der Lösung des Schlzophyllans gewöhnlich größer als 0,1
Gew.-% und vorzugsweise größer als 0,5 Gew.-%. Wenn die Konzentration des Schlzophyllans hoch ist, so wird
dieses nicht aufgelöst und die Viskosität 1st sehr groß, so daß der Effekt der Ultraschallbehandlung herabgesetzt
ist. Somit ist eine Konzentration von weniger als 5 Gew.-* bevorzugt. Bei der Ultraschallbehandlung wendet
man vorzugsweise eine große Amplitude an, d. h. 5 bis 500 μηι und Insbesondere 10 bis 200 μηι bei einer
Frequenz von 5 bis 50 kHz und vorzugsweise 8 bis 30 kHz. Es ist bevorzugt, eine höhere Amplitude anzuwenden,
obwohl bei solch hohen Amplituden Korrosionen der Schwingplatte und andere Störungen der Apparatur
eintreten können. Wenn die Frequenz zu gering ist, so kommt es zu Geräuschbelästigungen, während bei zu
hoher Frequenz die gewünschte Amplitude nicht erreicht werden kann. Bei der Ultraschallbehandlung beträgt
die Gesamtausgangsenergie gewöhnlich 0,1 bis 50 Wh/cm3 und Insbesondere 0,5 bis 10 Wh/cmJ der Lösung des
Schlzophyllans. Wenn die Konzentration des Schizophyllans gering 1st, so 1st die Gesarntausgangsenergie geringer.
Es 1st bevorzugt, die Lösung während der Ultraschallbehandlung Im Kreislauf zu führen, so daß sie gleichförmig
mit der schwingenden Platte In Berührung kommt.
Bei der Ultraschallbehandlung 1st es bevorzugt, die Gestalt des Gefäßes so auszuwählen, daß die Moleküle «
möglichst wirksam und gleichförmig in Kontakt mit der Oberfläche der schwingenden Platte kommen. Ferner
kann man auch dem Rührer eine zweckentsprechende Gestalt geben.
Die optimalen Bedingungen hängen ab von der Konzentration des Schlzophyllans, der Schwingungsfrequenz,
der Ausgangsleistung, der Gestalt und der Größe des Gefäßes und des Rührers. Wenn man 21 einer l,5%lgen
Schlzophyllanlösung mit Ultraschall behandelt, so reicht eine Behandlung mit 500 W während 6 bis 8 h aus.
Wenn die Menge der Lösung und die Konzentration des Schlzophyllans erhöht wird, so kann die Dauer der
Ultraschallbehandlung proportional zu dieser Erhöhung verlängert werden. Wenn die Lösung suspendierte Teilchen
enthält, so muß die Energiedämpfung berücksichtigt werden. Die Zeltdauer der Ultraschallbehandlung
sollte erhöht werden, wenn eine ausreichende Rührung nicht erzielt werden kann oder wenn die Lösung
Bläschen enthält. Wenn die Energie der Ultraschallbehandlung zu gering ist, so wird das Schizophyllan nicht in
ausreichendem Maße in Neoschizophyllan umgewandelt, und es verbleibt Schlzophyllan und teilweise abgebautes
Schizophyllan im Produkt. Eine Abtrennung Ist nicht unbedingt erforderlich, wenn die Mengen des Schizophyllans
und des schwach abgebauten Schlzophyllans gering sind.
Flg. 1 zeigt eine graphische Darstellung der Wirkung der Alkallkonzentration auf die relative Viskosität sowie
auf die spezifische Drehung la]% des Neoschlzophyllans. Wenn die Konzentration des NaOH größer als 0,1 N 5$
ist, so sind die relative Viskosititt und die spezifische Drehung bemerkenswert gesenkt. Wenn die Konzentration
des NaOH über 0,2 N liegt, so sind die relative Viskosität und die spezifische Drehung äußerst gering.
Flg. 2 zeigt eine graphische Darstellung der Viskositätseigenschaften der Lösungen von Schlzophyllan (0,23%)
und Neoschizophyllan (1,13%) IGrenzviskosltät-Rotationsgeschwlndlgkeit (Umdrehungen/min)]. Die graphische
Darstellung zeigt, daß die Lösung des Neoschlzophyllans eine geringe Viskosität hat. Es handelt sich um eine «
newtonische Flüssigkeit. Die Lösung des Schlzophyllans hat demgegenüber eine hohe Viskosität und muß als
nicht-newtonische Flüssigkeit bezeichnet werden. Die Änderungen der Viskosität und- der Newton-Eigenschaften
sind irreversibel.
Fig. 3 zeigt den zeltlichen Verlauf der Änderungen der relativen Viskosität und des Molekulargewichts
während der Ultraschallbehandlung (das Molekulargewicht wird gemäß der Park-Johnson-Methode gemessen). "
Es wird dabei mit einer 0,l%lgen Schlzophyllanlösung In Wasser gearbeitet.
Einer der wesentlichen Vorteile der Erfindung besteht darin, daß mit dem Neoschizophyllan eine Membranfiltration
einfach durchgeführt werden kann. Zur Herstellung von Medikamenten muß eine solche Membranflltra-
tion ausgeführt werden. Die Charakterlstlka der Filtration des Schlzophyllans und Neoschlzophyllans durch ein
Mllllporenfllter sind In Tabelle 1 dargestellt. Weiterhin besteht der erhebliche Vorteil, daß man Lösungen hoher
Konzentration an Neoschlzophyllan herstellen kann. Die maximale Konzentration einer Lösung von Schlzophyllan
betragt etwa 0,4% während man mit Neoschlzophyllan leicht 3- bis 5%lge Lösungen ohne Schwierigkeit
herstellen kann. Diese Lösungen können als Medikamente dienen. Man kann somit eine für medizinische
Zwecke geeignete Lösung mit niedriger Viskosität und hoher Konzentration an Neoschlzophyllan herstellen, so
daß die oben genannten Nachtelle des Schlzophyllans bei der Herstellung von Medikamenten vermieden
werden.
Die wesentlichste Eigenschaft des erfindungsgemäßen Neoschlzophyllans besteht darin, daß seine pharmakologlsche
Wirksamkeit ebenso hoch Ist oder sogar höher als diejenige von Schlzophyllan und daß die Toxizltät
äußerst gering Ist. Neoschlzophyllan wird rascher als Schlzophyllan In Blut und Gewebe resorbiert. Ferner kann
Neoschlzophyllan als Zwischenstufe für verschiedene Derivate verwendet werden. Neoschlzophyllan kann nach
verschiedenen Methoden verabreicht werden, z. B. durch orale Verabreichung, durch subkutane Injektion, durch
Intramuskuläre Injektion oder durch Intravenöse Injektion. Neoschlzophyllan kann In gewünschter Welse
dosiert werden, z. B. in Form von Tabletten, Kapseln, Injizierbaren Lösungen, In Form eines Serums oder in
Form einer anderen pharmazeutischen Zubereitung.
Neoschlzophyllan kann auch mit anderen Antltumormedlkamenten kombiniert werden, z. B. mit Mitomycin
C, 5-Fluorouracll, 6-Mercaptopurln, Cytosln-arabinosld, Bleomycin. Die Dosierung des Neoschlzophyllans
beträgt gewöhnlich 0,005 bis 100 mg/kg/Tag und vorzugsweise 0,05 bis 2 mg/kg/Tag. Die Konzentration der
Injizierbaren Lösung beträgt vorzugsweise 0,05 bis 4%.
Charakteristika der Filtration mit einem Mikroporenfilter:
Konzentration | Dauer der | Zahl der | Filtrier | |
der Lösung | Filtration von 1 I | benötigten | geschwindigkeit | |
Lösung | Membranbögen | |||
keine Behandlung | 0,05% | 4,0 h | 3 | 83 ml/h/cm2 |
0,10% | 10,0 h | 4 | 33 ml/h/cnv | |
0,15% | schwierig | - | - | |
Ultraschall | 0,5 % | 1 h | 0 | 330 ml/h/cm3 |
behandlung | 1,0 % | 2,5 h | 2 | 132 ml/h/cm- |
1,5 % | 4,0 h | 3 | 83 ml/h/cnv | |
2,0 % | 10,0 h | 5 | 33 ml/h/cm: |
Bemerkung: Filtrierfläche: 3,0 cnv>
Im folgenden wird die Erfindung anhand von Ausführungsbeispielen näher erläutert.
500 mg des pulverförmlgen Polysacchartds öchlzophyllan werden durch Extraktion und Reinigung aus einer
Kulturlösung von Schlzophyllum Commune Fries hergestellt und vollständig In 500 ml heißem Wasser aufgelöst.
Die Lösung des Schlzophyllans wird mit Ultraschall behandelt, und zwar bei einer Schwingungsfrequenz
von 20 kHz und einer Amplitude von 20 μηι und bei einer Ausgangsleistung von 100 W unter Rühren der
Lösung, so daß diese gleichförmig in Kontakt kommt mit der schwingenden Platte, ohne daß Bläschen eingeschlossen
werden. Die Ultraschallbehandlung wird während 60 min durchgeführt. Danach erhält man eine
Lösung von Ntoschlzophyllan mit den folgenden Eigenschaften: Die pharmakologische Aktivität des Neoschlzophyllans
ist Im wesentlichen gleich derjenigen des Schlzophyllans.
Grenzviskosität
relative Viskosität
Molekulargewicht Park-Johnson-Methode Ultrazentrifugenmethode
Sedimentationskoeffizient
3,5 (dl/g) 1,5
2500 420 000 5,3
10 g Schizophyllanpulver gemäß Beispiel 1 werden In 21 Wasser dlspergiert, und die Dispersion wird auf
120° C wahrend 20 min erhitzt und dann mit einem Waring-Mlxer unter Rühren aufgelöst. Die Lösung wird
einer Ultraschallbehandlung unterzogen, wobei die Schwingungsfrequenz 20 kHz und die Amplitude 35 \im
beträgt. Die Ausgangsleistung beträgt 1 kW. Es wird bei Zimmertemperatur unter Rühren gearbeitet. Nach der
Ultraschallbehandlung während 30 min, während der die Vlskosltfltsabnahme beobachtet wird, werden noch
weitere 10 g Schlzophyllanpulver hinzugesetzt und In der Lösung dlsperglert. Die Dispersion wird weiterhin
unter den gleichen Bedingungen mit Ultraschall behandelt. Dieser Vorgang wird noch zweimal wiederholt, so
daQ 40 g Schlzophyllan In der Lösung aufgelöst werden. Nach der Auflösung des gesamten Schlzophyllans wird
die Lösung unter den gleichen Bedingungen noch während 6 h mit Ultraschall behandelt. Man erhalt eine 2%lge
Lösung von Neoschlzophyllan mit den nachstehenden Eigenschaften. Die Flüssigkeit hat newtonsche Fließeigenschaften,
und die Viskositätseigenschaften werden mit einem Brookfleld-Vlskoslmeter gemessen. Die Untersuchung
der pharmakologischen Aktivität zeigt, daß die Lösung des Neoschlzophyllans eine geringfügig höhere
Aktivität hat als diejenige des Schlzophyllans. Die Toxlzltät der Lösung des Neoschlzophyllans 1st merklich
geringer als diejenige des Schlzophyllans. iu
relative Viskosität 310
10 g Schlzophyllanpulver gemäß Beispiel 1 werden In 11 Wasser aufgelöst und die Lösung wird mit Ultraschall
bei Zimmertemperatur und bei einer Schwingungsfrequenz von 30 kHz und einer Amplitude von 8 μΐη
unter Rohren der Lösung bei einer Ausgangsleistung von 500W behandelt. Nach der Ultraschallbehandlung
während etwa 4 h hat die Lösung des Neoschizophyllans die folgenden Eigenschaften:
relative Viskosität 80
100 g Schlzophyllanpulver gemäß Beispiel 1 werden In 21 Wasser aufgelöst, und die Lösung wird mit Ultra- 3S
schall bei Zimmertemperatur bei einer Schwingungsfrequenz von 8 kHz und einer Amplitude von 450 μΐπ unter
Rühren der Lösung bei einer Gesamtausgangsleistung von 2 kW behandelt. Nach der Ultraschallbehandlung
während etwa 6 h hat die Lösung des Neoschlzophyllans die folgenden Eigenschaften:
relative Viskosität 880
20 g Schizophyllanpulver gemäß Beispiel 1 werden in 11 Wasser aufgelöst, und die Lösung wird durch Ultraschall
bei Zimmertemperatur und bei einer Schwingungsfrequenz von 8 kHz und einer Amplitude von 100 μτη
unter Rohren der Lösung bei einer Gesamtausgangsleistung von 500 W behandelt. Nach der Ultraschallbehandlung
wahrend etwa 7 h hat die Lösung des Neoschlzophyllans die folgenden Eigenschaften:
relative Viskosität 250 5=
Das Verfahren des Beispiels 3 wird ohne Rühren wiederholt. Nach einer Ultraschallbehandlung von etwa 2 h
haftet Schizophyllan im trockenen Zustand beim Erhitzen an der Schwingungsplatte, und die Ultraschallbehandlung
ist nicht sehr wirksam. Nach der Ultraschallbehandlung findet man eine Senkung der Viskosität nur in der
Nähe der Schwingungsplatte. Wenn die Lösung in diesem Stadium gemischt wird, so wird ein Gel mit den
nachstehenden Eigenschaften gebildet, welches ähnlich der Lösung vor der Ultraschallbehandlung ist.
Grenzvlskosltat 9,3 (dl/g)
Molekulargewicht
Molekulargewicht
s Sedlmentatlonskoefflzient 9,3
Das Verfahren des Beispiels 5 wird unter heftigem Rohren und unter Einverleibung von Bläschen wiederholt.
ίο Nach einer Tstflndigen und 13stundlgen Ultnschallbehaiidlung zeigt die Lösung die folgenden Eigenschaften,
welche auf die Bläschen zurückzufahren sind.
nach 7 h | nach 13 h | |
Grenzviskosität | 7,8 (dl/g) | 4,6 (dl/g) |
relative Viskosität | - | 265 |
Molekulargewicht Park-Johnson- Methode Ultrazentrifugen methode |
11000 950 000 |
3 400 540 000 |
Sedimentations· koeffizient |
8,5 | 6,i |
Versuch 1 |
Der Antltumoreffekt des Neoschlzophyllans gegen Sarcoma 180 Tumor wird mit der Wirksamkeit von Schlzophyllan
verglichen. Die Tests werden nach dem Verfahren durchgeführt, welches in GANN, 60, Seite 137 bis
144 (1969) beschrieben 1st. Die Losung wird lOmal durch Intramuskuläre Injektion an Mause verabreicht, und
zwar einmal alle 2 Tage, und zwar 24 h nach der Transplantation des Tumors. Die Ergebnisse sind in Tabelle 2
zusammengestellt.
Man erkennt aus den Daten der Tabelle 2, daß Neoschlzophyllan die gleiche Wirksamkeit hat wie Schlzophyllan.
Die optimale Dosierung des Neoschlzophyllans Ist deutlich verschieden von derjenigen des Schlzophyllans.
40 | Dosis | 0,05 x 10 | Tumorinhibitions- | 41,2 | 0,1 X 10 | 0,2 x 10 | 0,5 X 10 | 1,0 X 10 | 2,0 X 10 | 5,0 X 10 | 10,0 x 10 | 20,0 X 10 |
mg/kg x Anzahl | verhältftis | |||||||||||
Anzahl der | 20 | Neoschizo- | 10,1 | 20 | 20 | 20 | 20 | 20 | 20 | 20 | 20 | |
Mäuse | phyllan | |||||||||||
45 | Zunahme des | Schizophyllan | ||||||||||
Körpergewichts | Zahl der ver | |||||||||||
Neoschizo- | 5,8 | schwundenen | 2 | 3,9 | 4,6 | 4,4 | 3,0 | 3,6 | 3,6 | 3,9 | 4,1 | |
phyllan | Mäuse-Tumorc | |||||||||||
50 | Schizophyllan | 5,8 | Neoschizo- | 0 | 3,8 | 3,1 | 3,9 | 3,1 | 3,0 | 2,4 | 3,0 | 2,7 |
Vergleich | 7,9 | phyllan | 4,1 | 7,9 | 4,4 | 3,6 | 4,4 | 7,9 | 7,8 | 7,0 | ||
Schizophyllan | ||||||||||||
55 | 71,4 | 81,5 | 97,0 | 97,9 | 95,8 | 65,8 | 58,0 | 55,0 | ||||
62,0 | 73,1 | 80,3 | 89,9 | 93,4 | 97,0 | 97,3 | 81,1 | |||||
60 | ||||||||||||
2 | 4 | Il | 10 | 3 | I | 1 | ||||||
1 | 2 | 4 | IO | IO | 11 | X | ς |
Versuch 2
Man arbeitet nach dem Verfahren des Beispiels 8 der US-PS 39 43 247. Die Behandlung der Tuberkulose wird
sowohl mit Neoschlzophyllan als auch mit Schizophyllan durchgeführt. Man erhllt mit Neoschizophylian Im
wesentlichen die gleiche Wirkung wie mit Schizophyllan. Die optimale Dosis 1st jedoch verschieden, ähnlich wie
bei Versuch 1.
sowohl mit Neoschlzophyllan als auch mit Schizophyllan durchgeführt. Man erhllt mit Neoschizophylian Im
wesentlichen die gleiche Wirkung wie mit Schizophyllan. Die optimale Dosis 1st jedoch verschieden, ähnlich wie
bei Versuch 1.
__ ίο
Claims (3)
1. Neoschlzophyllan mit nachfolgender Grundstruktur
CH2OH
CH2OH
und mit einem durchschnittlichen Molekulargewicht von ISOO bis 4000, gemessen nach der Park-Johnson-Methode,
oder 300 000 bis 700 000, gemessen nach der Ultrazentrifugen-Schlteren-Mustermethode, hergestellt
durch Ultraschallbehandlung einer Lösung oder Dispersion von Schizophyllan.
2. Verfahren zur Herstellung von Neoschlzophyllan nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß man
eine Losung oder Dispersion von Schizophyllan mit Ultraschall einer Frequenz von S bis SO kHz und einer
Amplitude von S bis SOO μπι unter Rohren und ohne Einverleibung von Bläschen behandelt.
3. Verfahren nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, daß man die Ultraschallbehandlung mit einer
Frequenz von 8 bis 30 kHz durchführt.
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