DE1916535B2 - Komplexe aus wasserlöslichen Salzen von sulfatierten Polysacchariden und basischen Aluminiumsalzen und Verfahren zu deren Herstellung - Google Patents
Komplexe aus wasserlöslichen Salzen von sulfatierten Polysacchariden und basischen Aluminiumsalzen und Verfahren zu deren HerstellungInfo
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Description
Die Erfindung betrifft Aluminiumkomplexe von sulfatierten Polysacchariden, die eine Aktivität gegen
Magengeschwüre bei oraler Verabreichung zeigen, sowie ein Verfahren zu deren Herstellung.
Saure Polysaccharide, insbesondere natürliche und synthetische sulfatierte Polysaccharide, wie Heparin,
sind für ihre Aktivität gegen Magengeschwüre bekannt.
Derartige Polysaccharide zeigen auch eine Anzahl von biologisch wichtigen Aktivitäten, beispielsweise eine
antikoagulierende Wirkung auf das Blut, einen Lipämie-Klärungseffekt, diuretische Wirksamkeit.
Hemmung verschiedener Enzymaktivitäten. Wenn jedoch derartige sulfatierte Polysaccharide zur vorbeugenden
oder therapeutischen Behandlung von Magengeschwüren verwendet werden, besteht eine
große Gefahr, daß ihre antikoagulierende Wirksamkeit auf das Blut fatale Sekundäreffekte ergibt. Aul
Grund dieser ernsthaften Mangel sind derartige sulfatierte Polysaccharide kaum in der Praxis als klinische
Medikamente verwendbar.
Im Rahmen von ausgedehnten Untersuchungen hinsichtlich von Substanzen mit einer Aktivität gegen
Magengeschwüre, die frei von den vorstehenden Nachteilen sind, wurde festgestellt, daß gewisse Aluminiumkomplexe
von sulfatierten Polysacchariden, die durch Umsetzung von wasserlöslichen Salzen von
sulfatierten Polysacchariden mit basischen Aluminiumsalzen erhalten wurden, eine starke Wirksamkeit
gegen Magengeschwüre zeigen, wenn sie oral verabreicht werden, ohne die zur Koagulierung des Kreislaufblutes
erforderliche Zeit zu verlängern, und daß sie infolgedessen keine schädlichen Sekundäreffekte
am menschlichen Körper zeigen.
Die Erfindung betrifft demgemäß Komplexe aus einem wasserlöslichen Salz von sulfatiertem Dextran,
Amylopektin, Amylose, Carrageenan, Chondroitin, Cellulose und/oder Dextrin als sulfatiertes Polysaccharid
und einem basischen Aluminiumsalz der allgemeinen Formel
Al2+11(OH)3nX,
worin X ein Anion,« eine ganze Zahl größer als Null und y eine positive ganze Zahl entsprechend 6/Wertigkeit
von X bedeutet, die eine Eigenviskosität Μ von
0,02 bis 1,30, bestimmt in wäßriger 1 η-Natronlauge bei 25° C, einen Schwefelgehalt von 10 ± 1 bis 20 Gewichtsprozent
und einem Aluminiumgehalt von 2 bis 12 Gewichtsprozent besitzen.
Die Erfindung betrifft auch ein Verfahren zur Her-
Die Erfindung betrifft auch ein Verfahren zur Her-
stellung von Aluminiumkomplexen sulfatierter Polysaccharide, das dadurch gekennzeichnet ist, daß man
ein wasserlösliches Salz von sulfatiertem Dextran, Amylopektin, Amylose, Carrageenan. Chondroitin.
Cellulose und/oder Dextrin mit einem basischen
Aluminiumsalz der allgemeinen Formel
Al2^1(OH)3nX,
worin X ein Anion, η eine ganze Zahl größer als Null
und ν eine positive ganze Zahl gleich 6/Wertigkeit
von X bedeutet, in Wasser oder Lösungsmittelgemischen aus Wasser und mit Wasser mischbaren organischen
Lösungsmitteln umgesetzt.
Zu den für die Erfindung brauchbaren sulfatierten Polysacchariden gehören sulfatiertes Dextran, Amylo-
pektin. Amylose, Carrageenan und Chondroitin,
Cellulose und/oder Dextrin, wovon sulfatisiertes Dextran und Amylopektin besonders bevorzugt werden.
Der bevorzugte Schwefelgehalt dieser Polysaccharide beträgt nicht weniger als 12 Gewichlsprozent,
insbesondere 16 bis 20 Gewichtsprozent.
Wasserlösliche Salze derartiger sulfatierter Polysaccharide können beispielsweise durch Behandlung
dieser Polysaccharide, beispielsweise Dextran, in Gegenwart eines basischen organischen Lösungs-
mittels, wie Pyridin. Formamid oder Dimethylformamid,
mit einem Sulfatiermittel. wie Chlorsulfonsäure oder Schwefeltrioxyd. hergestellt werden. Man
kann auch die Polysaccharide mit einem Komplex aus Schwefeltrioxyd und einer organischen Base, wie
Pyridin, Dimethylformamid, Trimethylamin, Dimethylanilin.
behandeln, zu dem Reaktionsprodukt ein organisches Lösungsmittel, beispielsweise einen Alkohol
oder Aceton, zugeben, den erhaltenen Niederschlag gewinnen und diesen in das entsprechende Alkalisalz,
Ammoniumsalz oder Salz mit einer organischen Base durch Behandlung des Niederschlags mit einem
Alkalihydroxyd, wäßrigen Ammoniak oder Amin in an sich bekannter Weise überführen.
Die für die vorliegende Erfindung brauchbaren basischen Aluminiumsalze lassen sich durch folgende
allgemeine Formel wiedergeben:
Al2 + „(OH)3nXy
worin X ein Anion, wie Cl", Br", NO3", ClO", SO4 \
η eine ganze Zahl größer als Null und bevorzugt nicht
größer als 18 und y eine mit der Wertigkeit von X variable positive ganze Zahl entsprechend 6/Wertigkeit
von X bedeutet.
Wenn ζ. B. X ein einwertiges Anion ist, bedeutet y
die Zahl 6. Derartige basische Aluminiumsalze können beispielsweise durch Umsetzung von wäßrigen Lösungen eines Aluminiumsalzes, wie Alumiuiumchlorid,
-bromid, -nitrat, -sulfat, mit weniger als der äquivalenten Menge einer wäßrigen Lösung eines Alkalihydroxyds,
Alkalicarbonate oder wäßrigen Ammoniaks oder durch Umsetzung von mehr als der äquivalenten
Menge an Aluminiumoxyd mit einer Säure oder durch Umsetzung von mehr als der äquivalenten
Menge an metallischem Aluminium mit einer Säure hergestellt werden.
Im Rahmen der vorliegenden Erfindung bedeutet »Umsetzung eines wasserlöslichen Salzes eines sulfatierten
Polysaccharide mit einem basischen Aluminiumsalz in Gegenwart eines Lösungsmitteis«, daß,
wie vorstehend ausgeführt, entweder die Umsetzung unter Anwendung eines vorhergehend hergestellten
basischen Aluminiumsalzes oder in gleichzeitiger Anwesenheit von ein basisches Aluminiumsalz bildenden
Bestandteilen im Reaktionssystem unter solchen Bedingungen durchgeführt wird, daß sich das basische
Aluminiumsalz bildet.
Bei der praktischen Ausführung der vorliegenden Erfindung wird eine wäßrige Lösung eines wasserlöslichen
Salzes eines sulfatierten Polysaccharide mit einem basischen Aluminiumsalz vermischt, das vorzugsweise
in Form einer wäßrigen Lösung vorliegt. Die bevorzugten Konzentrationen der beiden Reaktionsteilnehmer
in den Lösungen sind in günstiger Weise entsprechend der Art, der Molekülgröße und
dem Ausmaß der Veresterung (Schwefelgehalt) des angewandten sulfatierten Polysaccharide innerhalb
e.nes Bereiches von 1 bis 10 Gewichtsprozent/Volumen variierbar. Normalerweise wird die Umsetzung
bei Temperaturen nicht höher als 90c C. vorzugsweise unter milderen Bedingungen, beispielsweise 10 bis
500C unter Rühren durchgeführt. Gewünschtenfalls können sogar Temperaturen unterhalb von 10 C.
beispielsweise etwa 5°C angewandt werden.
Das Reaktionsprodukt kann sich aus dem Reaktionsgemisch von selbst abscheiden. Falls keine selbständige
Abscheidung des gewünschten Komplexes stattfindet, läßt sich die Ausfällung leicht durch Zusatz
eines mit Wasser mischbaren organischen Lösungsmittels, beispielsweise eines Alkohols oder eines Ketons,
wie Aceton, durchführen.
Weiterhin ist gemäß der Erfindung die Umsetzung auch durch Auflösen eines wasserlöslichen Salzes des
sulfatierten Polysaccharide in einem Flüssigkeitsgemisch aus Wasser und einem mit Wasser mischbaren
Lösungsmittel, wie aliphatischen Alkoholen mit bevorzugt 1 bis 4 Kohlenstoffatomen und Ketonen,
bevorzugt Aceton, Methyläthylketon, und Zugabe eines basischen Aluminiumsalzes oder einer wäßrigen
Lösung hiervon zu diesem Gemisch durchführbar. Bei dieser Ausführungsform kann der Komplex aus sulfatierten!
Polysaccharid und Aluminium mit dem gewünschten Aluminiumgehalt in dem Reaktionsgemisch
ausgefällt werden, indem in geeigneter Weise die Konzentration an Alkohol oder Keton in der Reaktionsflüssigkeit
eingestellt wird. Somit kann entsprechend diesem letzten Verfahren ein Komplex aus sulfatiertem
Polysaccharid und Aluminium von relativ einheitlichem Aluminiumgehalt erhalten werden.
Weiterhin kann der Komplex aus sulfatiertem Polysaccharid
und Aluminium in ähnlicher Weise erhalten werden, indem eine wäßrige Lösung eines wasserlöslichen
Salzes eines sulfatierten Polysaccharids mit wäßrigen Lösungen von Aluminiumsalzen unter
Bildung von basischen Aluminiumsalzen vermischt wird, gewünschtenfalls hierzu ein mit Wasser misch-S
bares Lösungsmittel, beispielsweise ein Alkohol, Keton, Aceton, zugesetzt wird, und die erhaltene
Lösung mit einer wäßrigen Lösung eines Alkalihydroxyds.
Alkalicarbonate oder wäßrigem Ammoniak behandelt wird.
ίο Der dabei erhaltene Aluminiumkomplex des sulfatierten
Polysaccharids kann gewünschtenfalls weiter gereinigt werden. Beispielsweise kann der Komplex
in einer geeigneten Menge Wasser in Gelform dispergiert und durch Zugabe eines Alkohols umgefällt
is werden. Gewünschtenfalls kann dieses Verfahren einige
Male wiederholt werden. Schließlich wird das Produkt mit Alkohol oder Äther gewaschen und zu einem pulverfSrmigen
gereinigten Produkt getrocknet.
Die erfindungsgemäßen Komplexe aus den wasserlöslichen Salzen von sulfatierten Polysacchariden und
basischen Aluminiumsalzen, die gemäß dem vorliegenden Verfahren erhalten werden, besitzen eine Eigenviskosiiät
[ij] von 0,02 bis 1,30, bestimmt in einer wäßrigen 1 η-Natronlauge bei 25° C, bevorzugt von
0.06 bis 1,0, einen Schwefelgehalt von 10 + 1 bis etwa 20 Gewichtsprozent, bevorzugt 13 bis 20 Gewichtsprozent,
und einen Aluminiumgehalt von 2 bis 12. bevorzugt 4,5 bis 8 Gewichtsprozent.
Obwohl die beim vorliegenden Verfahren erhaltenen Reaktionsprodukte allgemein als Komplex bezeichnet
werden, ist hier der Ausdruck »Komplex« nicht im begrenzenden Sinne aufzufassen, sondern dient zur
Bezeichnung der Produkte der vorstehenden Umsetzung im weiten Umfang.
Die Komplexe variieren hauptsächlich hinsichtlich des Aluminiumgehaltes, der Eigenviskosität [fj] und
des Schwefelgehaltes sowie der Art des Polysaccharids. Weiterhin variieren die Löslichkeiten in Wasser innerhalb
eines weiten Bereiches, von vollständig wasserlöslichen Produkten bis zu wasserunlöslichen Produkten.
Da sowohl die Salze der als Ausgangsmaterial dienenden sulfatierten Polysaccharide als auch die
basischen Aluminiumsalze der vorstehenden allgemeinen Formel wasserlöslich sind, wird durch die beim
erfindungsgemäßen Verfahren erhältlichen wasserunlöslichen Komplexe belegt, daß eine unterschiedliche
Verbindung durch die Umsetzung der beiden Ausgangsbestandteile erhalten wird. Auch zeigen die
erhaltenen wasserlöslichen Komplexe eine ziemlich unterschiedliche Veränderung der Löslichkeit gegenüber
denjenigen entweder des wasserlöslichen Salzes des als Ausgangsmaterial dienenden sulfatierten Polysaccharids
oder des basischen Aluminiumsalzes der vorstehenden Formel, wenn z. B. 4 ecm einer gesättigten
Salzlösung zu 25 ecm einer wäßrigen Lösung mit 4 Gewichtsprozent des Komplexes bei 20 C zugegeben
werden. Bei diesem Löslichkeitsversuch bildet keine der Ausgangsverbindungen einen Niederschlag, jedoch
die Komplexlösung zeigt eine weiße Trübung oder bildet einen weißen Niederschlag. Auch belegen bei
der Elementaranalyse der erfindungsgemäßen Komplexe die erhaltenen Werte, daß ein Teil oder die
Gesamtmenge beispielsweise der Alkalimetall- oder Ammoniumionen des wasserlöslichen Salzes des sulfatierten
Polysaccharids durch denAl2+11(OH)3n-TeH des
eingesetzten basischen Aluminiumsalzes ersetzt ist. Wenn die erfindungsgemäßen Komplexe dem Toluidinblau-Test
(Macintosh-Verfahren) unterworfen wer-
10
ien, verändert der erfindungsgemäße Komplex sich zu einer rötlichen purpurnen Farbe, was das Vorhandensein
des sulfatierten Polysaccharidbestandteils darin belegt.
Die wasserlöslichen Salze von sulfatierten Polysacchariden haben schlechte Lagertingsstabilität und
besitzen im allgemeinen für therapeutische Verwendungen nachteilige Eigenschaften, d. h., sie zeigen eine
Neigung zum Abbau (Desulfatierung) oder zur Verfärbung,
wenn auch unterschiedlichen Ausmaßes, während verlängerter Lagerung. Dieser Mangel wird
durch die erfindungsgemäßen Komplexe beträchtlich verbessert. Weiterbin wird, wie später ausgeführt ist,
der fatale sekundäre Krankheitseffekt der Antikoagulierwirkungaufdas
Blut, der den wasserlöslichen Salzen von sulfatierte- Polysacchariden zu eigen ist, bei den
ernndungsgemäßen Komplexen praktisch beseitigt, wobei die Komplexe eine ausgezeichnete Aktivität
gegen Magengeschwüre zeigen.
Die erfindungsgemäßen Komplexe mit einer Eigenviskosität [3] von 0,02 bis 1,30. gemessen in einer wäßrigen
1 n-Atznatronlösung bei 25° C, insbesondere von 0,06 bis 1,0, einem Schwefelgehalt von 10 + 1 bis
etwa 20, insbesondere 13 bis 20 Gewichtsprozent und einem Aluminiumgehalt von 2 bis 12, bevorzugt 4,5
bis 8 Gewichtsprozent, können durch Vermischen mit in der Medizin bekannten flüssigen oder festen Verdünnungsmitteln
zu Massen für die Behandlung von Magengeschwüren verarbeitet werden. Das heißt, die
erfindungsgemäßen Komplexe können in wäßrigen Massen als Lösungen oder Sirup sowie in testen
Massen, wie Pulver, Granulaten. Tabletten oder Kapseln, verabreicht werden. Bei der Zusammensetzung
derartiger Massen können pharmazeutisch verauchι
ffe wie Lactose, Saccharose. Stärke.
Sannit, Caldumcarbonat Kaolin,
„,jtverwendet werden. Als Binder
TSZmhBXZ, Gelatine. Tragant,
^ ak ^ , lml Nalrium.
^ werden- Als Zerleilungsmittel
Natriumhydrogencarbonat, Calaum-
ÄIng und Vorbeugung von
beispielsweise analgeti-SSÄ
efterischen medikamentösen Mitteln für das autonome Nervensystem.
komolexe von sulfatierten Polysacchariden, beisp.els-S
Suminiumkomplexe von sulfaüertem Dextran
extrin wurden jeweils an gesunde Hunde mit
kSw**1 "» etwa 15 k8'die 2Stunden
vor Jem V^uch gefastet hatten, »n einer Menge von
Tl gSs Natriumsalz) je 1 kg Körpergew.cht verabreicht
Zu jeweils bestimmten Zeiträumen vor und nach der Verabreichung wurden die Koagulierungsze.ten
der von den Hunden entnommenen Blutproben nach
dem Tee White-VerfaU«n bestimmt. Zum Vergle.ch
wurden die entsprechenden Messungen auch mit wasTeriöslichen Salzen der entsprechenden sulfat.erten
SySSharide durchgeführt. D.e Ergebnisse sind
nachfolgend in Tabelle I aufgeführt, worm jeder
Zahlenwert den Durchschnitt der Messungen an fünf
Hunderdarstellt und W die Eigenviskositat angibt.
^Prozentsätze sind bezogen auf Gewicht/Geweht.
!!Ze VUIl MUlain.>u.n
> ^,._,„_.
Koagulierzeit des im Kreislauf befindlichen Blutes
Koagulierzeit (min!
Art des sulfatierten Polysaccharide
;=15,8°O
ji] =0,032
I^atriumsalz
ji] =0,032
I^atriumsalz
20,8+0.8 28,6 ±1,5
S=17,3°O
= 0,104
= 0,104
10,0 ±0,7 9,0 ±0,4
Ammoniumsalz
= 19,2°O
j,]= 0,146
Natriumsalz
j,]= 0,146
Natriumsalz
10.5±0,4 >60±0
10.0 ±0,3 10,5 ±0.6 11,3 ±0,9
S = 17,2%
W- 0,28
Natnumsalz
W- 0,28
Natnumsalz
S= 16.5%
[1,] = 0.42
Natriumsalz
[1,] = 0.42
Natriumsalz
Sulfatiertes
Dextrin
Dextrin
ll,0±0,5
1 rsainumsaiz 1 f,u ) ■ ■.,-_!.„,..
1) Wasserlösliches Salz des sulfatierten Polysaccharids (Vergleich).
2) Aluminiumkomplex des sulfatierten Polysaccharids (erfindungsgemäß).
Aus den Werten der vorstehenden Tabelle ergibt sich, daß selbst diejenigen wasserlöslichen Salze des
sulfatierten Dextrans oder Dextrins, die die Blutkoagulierung
bei der Absorption aus den Verdauungstrakten der untersuchten Körper verzögern, keine s
der günstigen Effekte bei oraler Verabreichung zeigen, wie die entsprechenden Aluminiumkomplexe.
Weiterhin wurden zum Zweck der Untersuchung der therapeutischen Wirksamkeit der Aluminiumkomplexe der sulfatierten Polysaccharide gemäß der
Erfindungauf Magengeschwüredie folgenden Versuche durchgeführt. Magengeschwüre wurden bei männlichen
Ratten mit einem Körpergewicht von etwa 180 g nachdem Verfahren Shay ausgebildet und die Magengeschwüre
bei jeder Ratte gezählt. Dann wurde bei jeder Ratte der Magenverschluß geöffnet und die
Abdominalwand geschlossen, woran sich täglich die orale Verabreichung einer wäßrigen Lösung oder
Suspension der in Tabelle 11 aufgeführten Komplexe in einer Menge von 50 mg (als Natriumsalz) des
Komplexes je 1 kg Körpergewicht anschloß. 3 Tage später wurden die Ratten erneut der Lapratomie unterzogen
und die verbleibenden Ulzera bei jeder Ratte gezählt. Die Änderungen der Ulzerzahl vor und nach
der Verabreichung der angegebenen Komplexe sind in Tabelle 11 im Vergleich mit Vergleichsergebnissen
bei der Verabreichung von wasserlöslichen Salzen der sulfatierten Polysaccharide oder von Wasser allein
aufgeführt. In der Tabelle stellt jeder Zahlenwerl den Durchschnitt von zehn untersuchten Ratten dar und
die Prozentsätze außer dem Heilungsverhältnis sind auf Gewicht/Gewicht bezogen.
Therapeutische Wirksamkeit der wasserlöslichen Salze von sulfatierten Polysacchariden und deren Aluminiumkomplexen auf Laboratoriumsmagengeschwüre
Polysaccharid |
Verabreichte Probe
Art des Sulfats |
Aluminiumgehah
<%1 |
Vor der Verab
reichung |
Anzahl der Ulzera
Nach der Verab reichung |
Heilungsvcrhältnis
(%) |
Dextrin | M =0,067 S = 14,9% Natriumsalz |
0 l) | 28,5 | 12,7 | 55,4 |
Amylopektin | M = 0,523 S = 17,1% Natriumsalz |
7,2Z) | 29,0 | 5,7 | 80.5 |
Amylose | M--=0,506 S= 16,8% Natriumsalz |
0 ') | 28,4 | 8,9 | 68.8 |
Cellulose | M = 0,86 S = 16.0%. Ammoniumsalz |
7.42) | 27,9 | 4.8 | 85,4 |
Carrageenan | W=OJiS S =14.8% Natriumsalz |
0 >) | 28,2 | 9.7 | 65,7 |
Chondroitin sulfat |
M = 0.116 S = 13.9% Natriumsalz |
6,22) | 29,1 | 4.8 | 83,6 |
Dextran | [η] =0,195 S =19.1% Natriumsalz |
0 l) | 28,5 | 10,3 | 63,7 |
Vergleiche | 4.92) | 28,0 | 4,9 | 82,5 | |
0 ') | 27,8 | 13.0 | 53.2 | ||
5,2*) | 28,3 | 5,8 | 79,6 | ||
0 ') | 28,5 | 12.5 | 56.6 | ||
5.O2) | 29.2 | 7,2 | 75.5 | ||
0 ') | 29,1 | 8,6 | 70,4 | ||
6J2) | 28.2 | 2,4 | 91,5 | ||
28.6 | 20,6 | 28,0 |
') Wasserlösliches Safe des sulfatierten Polysacdtorids (VergleicM
1I Ahnnmnrmkomplex des sulfatiert« Polysaccharids (effnuhmgsgetnäß)
Aas den vorstehenden Werten ergibt es sich, daß die sulfatierten Ester-Alommiumkomplexe eine größere
Heflungswirkong auf Magengeschwüre hn Vergleich zn wasserlöslichen Salzen der entsprechenden sntfatierten
Polysaccharide besitzen. __it.^_^_ »* ^ ·Λ Λ «·
Zorn Vergleich wurde auch die therapeutische Wh-ksamkert von adfetierten Monosacchand- oder Oligo-
^hridAhriikomplexen auf Magengeschwüre: h,,der gleichen Weist νκ be. den vorstehenden
Versuchen untersucht. Die Ergebnisse sind m der nachfolgenden Tabelle HI aufgeführt, worm die Prozentsätze,
außer dem Heflungsverhältnis, auf Gewicht/Gewicht bezogen smd.
409543/335
10
Therapeutische Wirksamkeit von wasserlöslichen Salzen von sulfatierten Monosacchariden oder Oligosacchariden und deren Aluminiumkomplexen auf Laboratoriumsmagengeschwüre (lediglich Vergleiche und
Vergleichsbeispiele)
Verabreichte Probe | Aluminiumuehaii (%) |
Vor der Verab reichung |
Anzahl der Ulzera | HeilungsverhSlinis (%) |
|
Saccharid | Art des Sulfats | 0 12.5 |
27.6 28,0 |
Nach der Verab reichung |
26,3 28,4 |
Glucose | S=19.5n o Natriumsalz |
0 10,9 |
28,6 29.0 |
20.3 20.0 |
29,9 29,7 |
Saccharose | S= 17,3% Natriumsalz |
0 9,3 |
27.6 29,2 |
20.0 20.4 |
32,0 34,5 |
Raffinose | S=16,0°„ Natriumsalz |
28,6 | 18.8 19.1 |
28.0 | |
Vergleiche | — | 20.6 | |||
Aus den vorstehenden Werten ergibt sich, daß die therapeutische Wirksamkeit von Aluminiumkomplexen
von Mono- oder Oligosacchariden auf Magengeschwüre praktisch dergleiche wie derjenige der entsprechenden
wasserlöslichen Salze ist und daß das Heilungsverhältnis von demjenigen der Vergleichsgruppen, die lediglich
mit Wasser behandelt wurden, kaum unterschiedlich ist. Deshalb ergibt sich praktisch kein therapeutischer
Effekt bei diesen Komplexen.
In Tabelle IV sind klinische Testergebnisse mit den sulfatierten Polysaccharid-Aluminiumkomplexen. die
gemäß der Erfindung erhalten wurden, aufgeführt.
Patienten mit Magengeschwüren, die durch alleinige Verabreichung der sulfatierten Polysaccharid-Aluminium
komplexe behandelt wurden
FaIl-Nr. | Geschlecht | Alter | Diagnose | Art der Ver abreichung |
Zeitraum er Verab reichung (Tage) |
Wirkung |
1 2 3 4 5 6 7 8 9 10 11 12 13 14 15 16 17 |
W m rr. m m W m m m m W m W W m m m |
67 42 45 45 49 68 42 60 59 30 61 56 72 64 63 68 43 |
multiples Magengeschwür einzelnes Magengeschwür multiples Magengeschwür einzelnes Magengeschwür einzelnes Magengeschwür einzelnes Magengeschwür Magen- und Duodenalulcus multiples Magengeschwür einzelnes Magengeschwür Magen- und Duodenalulcus einzelnes Magengeschwür einzelnes Magengeschwür einzelnes Magengeschwür einzelnes Magengeschwür einzelnes Magengeschwür multiples Magengeschwür Dnodenalulcus |
0,5 g tägl. vor den Mahlzeiten und Ruhe desgl. desgl. desgl. desgl. desgl. desgl. desgl. desgl. desgl. desel. desgi. desgl. desgl. desgl. desgl. desgl. |
80 50 65 31 31 35 46 24 46 68 56 37 47 87 120 37 37 |
geheilt desgl. desgl. desgl. desgl. desgl. desgl. desgl. desgl. desgl. desgl. desgl. desgl. desgl. desgl. desgl. desgl. |
Anmerkungen
Die Aktivität des Magengeschwüres wurde endoskopisch und fluoroskopisch ohne Ausnahme untersucht.
Es worden keine anderen Medikamente, die die Heihmg der Magenulzera begünstigen können, während
des Versuchszeitraomes verwendet. Fall 9 wurde erfolgreich mit dem sulfatierten Polysaccharid-Ahiminrumkomplex
behandelt, nachdem er 4 Monate unwirksam mit anderen gegen Magengeschwüre wirksamen
Medikamenten behandelt worden war. Die
anderen 16 Fälle wurden mit den sulfatierten PoIj
sacchand-Aluaiiniumkomplexen seit Beginn des Zx
gangs behandelt.
Die Fälle 1 bis 9 wurden mit dem sulfatierten Dot tran-Alummiumkompfex (Produkt des Beispiels 7]
die halle 10 bis 14 mit dem suifetierten Amylopektin
Aluminiumkomplex (Produkt des späteren Beispiels 2 65 und die Fälle 15 bis 17 mit dem Carrageenanpolysulfal
Aluminiumkomplex (Produkt des Beispiels 6) be handelt. Bei sämtlichen 17 Fällen wurden fccsa
Nebenwirkungen beobachtet
Wie sich aus den Ergebnissen der vorstehenden TabellelVergibt.zeigtendiesulfatiertenPolysaccharid-Aluminiumkomplexe
keine Nebenwirkungen oder Störungen hinsichtlich der Koagulierfähigke-it des
Blutes bei oralen Verabreichungen, zeigten jedoch eine ausgezeichnete Heilwirkung auf Magengeschwüre.
Deshalb sind die erfindungsgemäßen Komplexe äußerst wirksame medikamentöse Mittel zur Behandlung von
Patienten, die an Ulcus leiden.
50 g Dextrin mit einer Eigenviskosität [η\von 0,08
in Wasser und einem spezifischen Drehwert l«]d0 von
+192.9° (r = 6 in Wasser) wurden in 600 ml Formamid gelöst. Unter Abkühlen der Lösung auf 0 bis 5° C
wurden 135 ml Chlorsulfonsäure eingetropft und das Dextrin in sulfatiertes Dextrin überführt. Methanol
und gesättigte Salzlösung wurden zu der Reaktionsflüssigkeit zugesetzt und anschließend das ausgefallene
Produkt gewonnen und in das Natriumsalz durch Behandlung mit Natriumhydroxyd überführt. Dav
Natriumsalz wurde in Wasser gelöst und der bei Zusatz von Methanol zu der wäßrigen Lösung gebildete
Niederschlag wurde gewonnen. Das Verfahren der Auflösung in Wasser und Umfällung der gewünschten
Verbindung durch Zusatz von Methanol wurde wiederholt, bis der gewünschte Reinigungsgrad erzielt war.
Beim Trocknen des schließlich erhaltenen Niederschlags wurden 90 g des Natriumsalzes des sulfatierten
Dextrins mit einem Schwefelgehalt von 14.9 Gewichtsprozentundeiner
Eigenviskosität (in 1 m-NaCl-Lösung) von 0.07 erhalten.
10 g dieses Natriumsalzes des sulfatierten Dextrins wurden in 100 ml Wasser gelöst und anschließend
35 ml Methanol zugesetzt.
Getrennt wurden 7.9 g Aluminiumchlorid (Hexahydrat) in 40 ml Wasser gelöst und zu der Lösung 16 g
einer wäßrigen Ammoniaklösung mit 7 Gewichtsprozent allmählich bei 60 bis 70° C zur Bildung einer
durchsichtigen wäßrigen Lösung des basischen Aluminiumchlorids zugesetzt.
Diese Lösung mit einem Gehalt von 0,89 g Aluminium wurde in die vorstehende Lösung des Natriumsalzes
des sulfatierten Dextrins unter Rühren eingetragen und das Gemisch während 3 Stunden bei 25° C
unter Rühren der Umsetzung überlassen. Der dabei gebildete Niederschlag wurde gewonnen, in 100 ml
Wasser dispergiert und durch Zusatz von 50 ml Methanol umgefällt. Der erhaltene Niederschlag
wurde mit Alkohol gewaschen und bei einer 80rC
nicht übersteigenden Temperatur getrocknet. Dadurch wurden 9,8 g eines sulfatierten Dextrin-Komplexes
mit einem Aluminiumgehalt von 7.2 Gewichtsprozent, einem Schwefelgehalt von 13.4 Gewichtsprozent, einem
spezifischen Drehwert [a]o° von +83.2C (c= 5 Gewichtsprozent
in 1 η-Salzsäure) und einem Wert [η]
von 0,060 (in wäßriger 1 n-Natronlaage erhalten.
50 g Amylopektin mit einer Eigenviskosität von 0.767 in Wasser wurden mit 150 ml Chlorsulfonsäure
in der gleichen Weise wie im Beispiel 1 sulfatiert. Dabei worden 95 g des Natriumsalzes des suifatierten
Amylopektin* mit einem Schwefelgehalt von 17.1 Gewichtsprozent und einer Eigenviskosität [η] von
0.523 (in einer wäßrigen Lösung von 1 m-Natriumchloiid)
erhalten. 10 g wurden in 160 ml Wasser gelöst und hierzu 55 ml Methanol zugegeben.
Zu der Lösung wurden 62 ml einer in gleicher Weise wie im Beispiel 1 hergestellten wäßrigen Lösung von
basischem Aluniiniumchlorid mit einem Gehalt von 0,89 g Aluminium zugegossen und der dabei gebildete
Niederschlag wie im Beispiel 1 behandelt. Dabei wurden 9,7 g sulfatierter Amylopektin-Aluminiumkomplex
mit einem Aluminiumgehalt von 7,4 Gewichtsprozent, einem Schwefelgehalt von 15.3 Gewichtsprozent,
einem spezifischen Drehwert [a]o° von
ίο +101,8° (c= 2,5 Gewichtsprozent in 1 n-Salzsäure)
und einer Eigenviskosität von 0,470 (in wäßrigem 1 n-Älznatron) erhalten.
50 g Amylose mit einer Eigenviskosität von 2,5. hergestellt aus Kartoffelstärke nach dem in J. Amer.
Chem. Soc. Bd. 71. S. 4066 (1946), beschriebenen Verfahren, wurden in 1500 ml Formamid gelöst und
anschließend mit 175 ml Chlorsulfonsäure in gleicher Weise wie im Beispiel 1 sulfatiert. Dabei wurden 95 g
des Natriumsalzes der sulfatierten Amylose mit einem Schwefelgehalt von 16.8 Gewichtsprozent und einer
Eigenviskosität von 0,52 (in einer 1 m-Lösung von Natriumchlorid) erhalten. Dann wurden 10 g hiervon
in 210 ml Wasser gelöst und mit 70 ml Aceton versetzt.
Zu dieser Lösung wurden 49,6 ml einer in gleicher
Weise wie im Beispiel 1 hergestellten wäßrigen Lösung von basischem Aluminiumchlorid mit einem Gehalt
von 0,71 g Aluminium gegossen und der erhaltene Niederschlag wie im Beispiel 1 behandelt. Dabei wurden
10.5 g sulfatierter Amylose-Aluminiumkomplex mit einem Aluminiumgehalt von 6,2 Gewichtsprozent,
einem Schwefelgehalt von 15.3 Gewichtsprozent,
einem spezifischen Drehwert [a]|° von +84.7°
(( = 2.6 Gewichtsprozent in 1 η-Salzsäure) und einer
Eigenviskosität [η] von 0.455 (in wäßriger 1 n-Natronlauge)
erhalten.
25 g eines bogenförmigen Papierbreis mit einer Viskosität von 9.3 cP. der in Stücke von 1 cm2 geschnitten
worden war. wurden in 500 ml Dimethylformamid während 20 Stunden bei Raumtemperatur
befeuchtet. Dann wurde unter Kühlen der Masse auf unterhalb 5° C die Cellulose durch Eintropfen von
100ml Chlorsulfonsäure sulfatiert. Anschließend wurde der durch Zusatz von Methanol und gesättigter Salzlösung
zu der Reaktionsflüssigkeit gebildete Niederschlag gewonnen und mit wäßrigem Ammoniak behandelt.
Das dabei gebildete Ammoniumsalz wurde in Wasser gelöst und zur Ausfällung mit Methanol
versetzt. Nach dieser Reinigung durch das Wasser-Methanol-Umfällungsverfahren wurde der schließlich
erhaltene Niederschlag getrocknet und dabei 38 g des Ammoniumsalzes der sulfatierten Cellulose mil
einem Schwefelgehalt von 16.0 Gewichtsprozent und
einer Eigenviskosität [ij] von 0.86 (in einer wäßriger
1 m-Lösung von Natriumchlorid) erhalten.
10 g hiervon wurden in 200 ml Wasser gelöst und an schließend! 15 ml Medianol zugegeben. Zu der Losuni
wurden 50 ml einer in gleicher Weise wie hn Beispiel'
hergestellten wäßrigen basischen Aluminrumchlorid lösung mit einem Gehalt von 0,71 g Aluminium gegos
sen und der erhaltene Niederschlag in gleicher Weis wie im Beispiel 1 behandelt. Dabei wurden 103 geine
sulfatierten Cellulose-Alummiumkomplexes mit einen Aluminiumgehalt von 4.9 Gewichtsprozent, eine»
Schwefelgehalt von 14.9 Gewichtsprozent, einem sp<
zifischen Drehwert [α]£° von -12,1° (c = 2,5 Gewichtsprozent
in 1 η-Salzsäure) und einer Higenviskosität [η]
von 0,780 (in wäßriger 1 η-Natronlauge) erhalten.
20 g Chondroitinsulfat mit einer Eigenviskosität [η]
von 0,45 (in einer wäßrigen 1 m-Lösung von Natriumchlorid) und einem Schwefelgehalt von 5,6 Gewichtsprozent
wurden in 250 ml Formamid gelöst und mit 44 ml Chlorsulfonsäure wie im Beispiel 1 sulfatiert.
Dabei wurden 25 g des Natriumsalzes des Chondroitinpolysulfats
mit einem Schwefelgehalt von 13,9 Gewichtsprozent und einer Eigenviskosität [»/] von 0,12
(in einer wäßrigen 1 m-Lösung von Natriumchlorid) erhalten. 10 g hiervon wurden in 150 ml Wasser gelöst
und mit 64 ml Äthanol versetzt.
Getrennt wurden 8,9 g Aluminiumsulfat (Octadeca) in 33 ml Wasser gelöst und hierzu 18,1g einer wäßrigen
Ammoniaklösung mit 5 Gewichtsprozent all.nählich bei 50 bis 600C unter Bildung einer durchsichtigen
wäßrigen Lösung von basischem Aluminiumsulfat zugesetzt, die 0,72 g Aluminium enthielt. Diese Lösung
wurde in die vorhergehend hergestellte Lösung des Natriumsalzes des Chondroitinpolysulfats gegossen
und die erhaltenen weißen amorphen Kristalle in gleicher Weise wie im Beispiel 1 behandelt. Dabei wurden
10,9 g eines Chondroitinpolysulfat-Aluminiumkomplexes
mit einem Aluminiumgehalt von 5.0 Gewichtsprozent, einem Schwefelgehalt von 13,0 Gewichtsprozent,
einem spezifischen Drehwert [a]o° von — 10,4° (c = 2 Gewichtsprozent in 1 η-Salzsäure) und
einer Eigeuviskosität [η] von 0.105 (in wäßriger
1 η-Natronlauge) erhalten.
30 g Carrageenan wurden in 9 1 Wasser suspendiert und während 4 Stunden bei 25" C gerührt, worauf
zentrifugiert wurde, um unlösliches Material 7U entfernen.
Die überstehende Flüssigkeit wurde unter vermindertem Druck auf 31 eingeengt und 151 Äthanol
zugesetzt. Der dabei gebildete Niederschlag wurde abgetrennt und gründlich mit Äthanol gewaschen.
Beim Trocknen des gewaschenen Niederschlages wurden 18 g gereinigtes Carrageenan (Schwefelgehalt
8.1 Gewichtsprozent. Eigenviskosität [η] 8,5 (in Wasser)
erhalten.
15 g dieses gereinigten Carrageenans wurden in 450 ml Formamid gelöst und mit 37,5 ml Chlorsulfonsäure
in gleicher Weise wie im Beispiel 1 sulfatiert. Dabei wurden 12^ g des Natriumsalzes des Carrageenanpolysulfats
mit einem Schwefelgehalt von 14,8 Gewichtsprozent und einer Eigenviskosität von 0^15 (in einer 0,1 m-Natriumchloridlösung) erhalten.
10 g dieses Natriumsalzes wurden in 160 ml Wasser gelöst und mit S3 ml Methanol versetzt.
Zu dieser Lösung wurden 50 ml einer in gleicher Weise wie im Beispiel 1 hergestellten basischen
Alunünramchloridlösung mit einem Gehalt von 0.71 g Aluminium eingegossen und der dabei gebildete Niederschlag
wie im Beispiel 1 behandelt. Dabei wurden 10,7 g eines Carrageenanpolysulfat-Alurniniurnkornplexes
mit einem Aluminiumgehalt von 5.2 Gewichtsprozent, einem Schwefelgehalt von 13.7 Gewichtsprozent,
einem spezifischen Drehwert [otl|° von
+ 26,8° (c = 2 Gewichtsprozent in 1 η-Salzsäure) und
einer Eigenviskosität [η] von 0.283 (in wäßriger
1 η-Nat ronlauge) erhalten
50 g eines abgebauten Dextrans mit einer Eigenviskosität [η] von 0,402 (in Wasser) wurden in 500 ml
Formamid gelöst und mit 140 ml Chlorsulfonsäure wie im Beispiel 1 sulfatiert. Dabei wurden 105 g des
Natriumsalzes des sulfatierten Dextrans mit einem Schwefelgehalt von 19,1 Gewichtsprozent und einer
Eigen viskosität [η] von 0,195 (in 1 m-Natriumchlorid-
lösung) erhalten. 10 g hiervon wurden in 150 ml Wasser
gelöst und mit 50 ml Isopropylalkohol versetzt.
Getrennt wurden 3,4 g wasserhaltiges Aluminiumoxyd in 25 ml Wasser suspendiert und die Suspension
zu einer Lösung von basischem Aluminiumnitrat
übergeführt, indem 21,2 g einer Salpetersäure mit 10 Gewichtsprozent bei 800C eingetropft wurden und
gründlich gerührt wurde. Diese Lösung mit einem Gehalt von 0,81 g Aluminium wurde in die verstehende
Lösung des Natriumsalzes des sulfatierten Dextrans gegossen und der erhaltene Niederschlag in der gleichen
Weise wie im Beispiel 1 behandelt. Dabei wurden 11,5 g eines sulfatierten Dextran-Aluminiumkomplexes mit
einem Aluminiumgehalt von 6,5 Gewichtsprozent, einem Schwefelgehalt von 16,0 Gewichtsprozent.
einem spezifischen Drehwert [a]o° von +77,Γ
(c = 5 Gewichtsprozent in 1 η-Salzsäure) und einer Eigenviskosität [fj] von 0,171 (in wäßriger 1 n-Natronlauge)
erhalten.
10 g eines in gleicher Weise wie im Beispiel 7 hergestellten Natriumsalzes des sulfatierten Dextrans mit
eintm Schwefelgehalt von 19,1 Gewichtsprozent und einer Eigenviskosität [^] von 0,195 (in 1 m-Natrium-
chloridlösung) wurden in 100 ml Wasser gelöst. Zu
der Lösung wurden 118 ml einer in gleicher Weise wie
im Beispiel 1 hergestellten basischen Aluminiumchloridlösung mit einem Gehalt von 1,69 g Aluminium
gegossen. Es wurde 5 Stunden gerührt, dann stehengelassen und der dabei gebildete Niederschlag gewonnen,
mit Wasser gewaschen und weiterhin mit Alkohol gewaschen und getrocknet. Dabei wurden
11.7 g eines sulfatierten Dextran-Aluminiumkomplexes
mit einem Aluminiumgehalt von 11,7 Gewichts-
prozent. einem Schwefelgehalt von 16,0 Gewichtsprozent,
einem spezifischen Drehwert [a]n° von + 78,2" (r = 5 Gewichtsprozent in 1 η-Salzsäure) und
einer Eigenviskosität [η] von 0,158 (in wäßriger
1 η-Natronlauge) erhalten.
10 g eines in gleicher Weise wie im Beispiel 3 hergestellten Natriumsalzes der sulfatierten Amylose
mit einem Schwefelgehalt von 16,8 Gewichtsprozent und einer Eigenviskosität [ij] von 0,52 (in 1 m-Natriumchloridlösung)
wurden m 150 ml Wasser gelöst. Getrennt wurden 8,45 g Aluminiumchlorid (Hexahydrat)
in 50 ml Wasser gelöst uad die Lösung zu der vorstehenden Lösung des Natriumsalzes der sulfate
tierten Amylose zugegossen, und weiterhin wurden
23.8 g einer wäßrigen Ammoniaklösung mit 5 Gewichtsprozent in die Masse unter Rühren eingetropft.
Es wurde 2 Stunden gerührt und dann Methanol zugesetzt und der hierdurch gebildete Niederschlag
gewonnen, erneut in Wasser dispergiert und durch Zusatz von Methanol umgefällt. Der Niederschlag
wurde anschließend abgetrennt, mit Alkohol gewaschen und getrocknet. Dabei worden 9,8 g eines
sulfatiert«! Amylose-Aluminiumkomplexes mit einem
Aluminiumgehalt von 8,5 Gewichtsprozent, einem Schwefelgehalt von 14,8 Gewichtsprozent, einem
spezifischen Drehweii [a]o° von +823 ° (c=2,5 Gewichtsprozent
in 1 η-Salzsäure) und einer Eigenviskosität [η] von 0,460 (in 1 η-Natronlauge) erhalten.
Herstellung von medizinischen Präparaten a) Tabletten
I 16
d) Herstellung von Kapseln
Bestandteile |
Menge je
Tablette (mg) |
Sulfatierter Dextran- Aluminiumkompiex (Beispiel 7) Lactose |
250 150 30 50 20 500 |
Polyvinylpyrrolidon Talk |
|
Calciumstearat Insgesamt |
Sulfatierter Amylopektin-Aluminiumkomplex (Beispiel 2).
Magnesiumaluminalsilicat
Maisstärke
Polyvinylpyrrolidon
Insgesamt
Menge
Der sulfatierte Amylopektin-Aluminiumkomplex das Magnesiumaluminatsilicat und die Maisstärke
wurden vermischt und durch ein Sieb mit einer Feinheit von 250 Mikron gegeben. Das Gemisch wurde mit
alkoholischem Polyvinylpyrrolidon befeuchtet und die befeuchtete Masse unter Anwendung eines Granulators
mit einem rostfreien Stahlsieb mit einem Durchmesser von 0,7 mm granuliert.
c) Herstellung eines Pulvers
Sulfatierter Dextrin-Aluminiumkomplex (Beispiel 1)
Saccharose (gepulvert)
Insgesamt
Menge (gl
250 250 500
Der sulfatierte Dextrin-Aluminiumkomplex und die gepulverte Saccharose wurden vermischt und durch
ein Sieb mit einer Feinheit von 250 Mikron (60 meshes) gesiebt.
Bestandteile |
Menge je
Kapsd 4mg) |
Sulfatierter Amylose-Aluminium- komplex (Beispiel 3) Lactose |
250 250 500 |
Insgesamt |
Der sulfatierte Amylose-Aluminiumkomplex und die Lactose wurden vermischt und durch ein Sieb mit
einer Feinheit von 250 Mikron gegeben. Dann wuide das Pulver in der bestimmten Menge in die Kapseln
abgefüllt.
e) Herstellung eines Sirups
20
Der sulfatierte Dextran-Aluminiumkomplex und die Lactose wurden vermischt und durch ein Sieb einer
Feinheit von 250 Mikron (U.S. Standard 60 meshes) gesiebt. Das Gemisch wurde dann mit alkoholischem
Polyvinylpyrrolidon befeuchtet und erneut durch ein Sieb einer Feinheit von 1680 Mikron (12 meshes) gegeben.
Anschließend wurde das Gemisch granuliert und bei 6O0C getrocknet. Die getrockneten Granulate
erhielten eine einheitliche Größe durch Sieben durch ein Sieb mit einer Feinheit von! 190 Mikron (16 meshes)
und hierzu wurden Talk und Calciumstearat gegeben und anschließend zu Einzeltabletten mit einem Gewicht
von 500 mg tablettiert.
b) Herstellung von Granulaten Sulfatierter Cellulose-Aluminium-
komplex (Beispiel 4)
Saccharose
Menge Igt
5 85
Gereinigtes Wasser, analysenrein etwa 100 ml
5 g des sulfatierten Cellulose-AIuminiumkomplexes
wurden in 45 ml reinem Wasser gelöst und auf 500C erhitzt. Zu der Lösung wurden 85 g Saccharose zugegeben,
aufgelöst, filtriert und abgekühlt. Anschließend wurde die Menge des Sirups auf 100 ml unter
Anwendung von gereinigtem Wasser gebracht.
Herstellung einer Lösung
Carrageenanpolysulfat-Aluminium-
komplex (Beispiel 6)
Natriumsaccharin
Pfefferminzöl
Menge
10,000 0,025 0.010
Gereinigtes Wasser, analysenrein, ad 100 ml.
Der Carrageenanpolysulfat-Aluminiumkomplex und das Natriumsaccharin wurden in 70 ml warmem,
gereinigtem Wasser gelöst und mit dem Pfefferminzöl versetzt, worauf gründlich gerührt wurde. Nach Abkühlen
wurde die Lösungsmenge auf 100 ml Wasser mit gereinigtem Wasser eingestellt.
,. Herstellung von Granulaten
Bestandteile |
Menge
(g· |
Chondroitinpolysulfat-Aluminium- komplex (Beispiel 5) Lactose |
250 150 84 16 500 |
Kartoffelstärke Polyvinylpyrrolidon Insgesamt |
DerChondroitinpolysulfat-Aluminiumkomplex.die
Lactose und die Kartoffelstärke wurden vermischt und durch ein Sieb mit einer Feinheit von 250 Mikron
(60 meshes) gesiebt. Das Gemisch wurde mit alkoholischem
Polyvinylpyrrolidon befeuchtet und die befeuchtete Masse unter Anwendung eines Granula tors mit
einem rostfreien Stahlsieb von 0,7 mm Durchmesser granuliert.
Claims (2)
1. Komplexe aus einem wasserlöslichen Salz von sulfatiertem Dextran. Amylopektin, Amylose.
Carrageenan. Chondroitin, Cellulose und/oder Dextrin als sulfatiertes Polysaccharid und einem
basischen Aluminiumsalz der allgemeinen Formel
Al2+11(OH)3nX,
worin X ein Anion. « eine ganze Zahl größer als
Null und y eine positive ganze Zahl entsprechend A/Wertigkeit von X bedeutet, die eine Eigenviskosität
[η] von 0,02 bis 1,30, bestimmt in wäßriger
1 n-Natronlauge bei 25° C, einen Schwefelgehalt von 10 ±1 bis 20 Gewichtsprozent und einem
Aluminiumgehalt von 2 bis 12 Gewichtsprozent besitzen.
2. Verfahren zur Herstellung von Aluminiumkomplexen sulfatierter Polysaccharide nach Anspruch
1, dadurch gekennzeichnet, daß man ein wasserlösliches Salz von sulfatiertem Dextran,
Amylopektin, Amylose, Carrageenan, Chondroitin. Cellulose und/oder Dextrin mit einem basischen
Aluminiumsalz der allgemeinen Formel
Al2+11(OH3nX,
worin X ein Anion, η eine ganze Zahl größer als 0 und y eine positive ganze Zahl entsprechend
6/Wertigkeit von X bedeutet, in Wasser oder Lösungsmittelgemischen aus Wasser und mit
Wasser mischbaren organischen Lösungsmitteln umsetzt.
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