DE2556045C2 - - Google Patents
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Description
Die Erfindung betrifft ein Verfahren zur Herstellung von 3-Me
thylencephamsulfoxiden durch intramolekulare Cyclisierung von
von Penicillinsulfoxid abgeleiteten Azetidinonsulfinylchlori
den und verwandten Sulfinsäurederivaten durch Reaktion mit
Friedel-Crafts-Katalysatoren oder mit durch doppelte Umsetzung
(Metathese) Kationen bildenden Mitteln (metathetische Kat
ionenbildner). Die 3-Methylencepham-Verbindungen stellen nütz
liche Zwischenprodukte zur Herstellung von Cephem-Antibiotika
dar.
Die Penicilline und in jüngster Zeit die Cephalosporine sind
wegen ihres hohen Maßes der antibakteriellen Aktivität bekannt
und werden in weitem Umfang zur Behandlung von Infektionser
krankungen des Menschen angewandt. Es wurden erhebliche For
schungsanstrengungen unternommen, um diese Verbindungen chemisch
zu modifizieren und in dieser Weise noch aktivere β-Lac
tam-Antibiotika zu finden. Erhebliche Anstrengungen wurden
insbesondere hinsichtlich der Variation des C₆-Acylamino-Sub
stituenten von Penicillinverbindungen und sowohl des C₇-Acyl
amino-Substituenten als auch des C₃-Substituenten von Cephem
verbindungen unternommen.
In jüngster Zeit ist von R. R. Chauvette und P. A. Pennington
die Verwendung von 3-Methylencephamen sowohl zur Herstellung
von 7-Aminodesacetoxycephalosporansäure und biologisch aktiven
Derivaten davon [Journal of Organic Chemistry, 38 (1973) 2994]
als auch zur Herstellung von neuen 3-Methoxy- und 3-Halogen
cephemen [Journal of the American Chemical Society, 96 (1974)
4986] berichtet worden. In beiden Fällen wurden die 3-Methylen
cepham-Zwischenprodukte aus Cephalosporansäuren dadurch herge
stellt, daß man zunächst die Cephalosporansäuren mit ausge
wählten nucleophilen Schwefelverbindungen, wie Thioharnstoff,
Thiobenzoesäure, Kaliumäthylxanthat oder Natriumthiosulfat,
behandelt und dann die als Produkt gebildeten entsprechenden
C₃-substituierten-Thiomethyl-cephem-Derivate entweder mit Ra
ney-Nickel in wäßrigem Äthanol oder mit Zink in einer Ameisen
säure-Dimethylformamid-Mischung reduziert. Die erwiesene Viel
seitigkeit der 3-Methylencephame als Zwischenprodukte für die
Herstellung von neuen Cephem-Antibiotika hat die Suche nach
Alernativ-Verfahren zur Herstellung solcher Verbindungen aus
leicht zugänglichen, wirtschaftlichen Ausgangsmaterialien aus
gelöst.
Die vorliegende Erfindung schafft nun ein neues Verfahren zur
Herstellung von 3-Methylencephamsulfoxiden durch intramoleku
lare Cyclisierung von von Penicillinsulfoxid abgeleiteten mono
cyclischen Azetidinon-2-sulfinylchloriden und -sulfinsäure-,
-sulfinatester-, -thiosulfinatester-, -sulfinamid- und -sulfinimid-
Derivaten davon mit Friedel-Crafts-Katalysatoren oder meta
thetischen Kationenbildnern. Einige der als Ausgangsmaterialien
eingesetzte Azetidinon-sulfinsäure-Derivate sind ihrer
seits neue Verbindungen.
Gegenstand der Erfindung sind das in Anspruch 1 angegebene Verfahren
sowie die in Anspruch 12 angegebenen Verbindungen.
Bei der obigen Definition des erfindungsgemäßen Verfahrens
steht der Ausdruck "Alkylgruppe mit 1 bis 3 Kohlenstoffatomen"
für Methylgruppen, Äthylgruppen, n-Propylgruppen oder
Isopropylgruppen. Der Ausdruck "Alkylgruppe mit 1 bis 10 Koh
lenstoffatomen" umfaßt Methyl-, Äthyl-, Propyl-, Isopropyl-,
Cyclohexyl-, sek.-Butyl-, Heptyl-, Octyl-, Isooctyl-, Decyl-
oder Menthyl-Gruppen. Beispielse für Alkoxycarbonylgruppen mit 1 bis 3
Kohlenstoffatomen im Alkoxyteil sind die Methoxycarbo
nylgruppe, die Äthoxycarbonylgruppe und die Isopropoxycarbo
nylgruppe.
Der Ausdruck "Carbonsäureschutzgruppe" oder "Schutzgruppe für
die Carbonsäuregruppe" betrifft die üblicherweise verwendeten
Carbonsäureschutzgruppen, die dazu dienen, die Carbonsäure
gruppe während Reaktionen zu blockieren oder zu schützen, die
an anderen funktionellen Gruppen der Verbindung durchgeführt
werden. Solche Carboxyschutzgruppen sich dafür bekannt, daß
sie ohne weiteres hydrolytisch oder hydrogenolytisch unter
Bildung der entsprechenden Carbonsäure abgespalten werden
können. Beispiele für Carbonsäureschutzgruppen darstellende
Estergruppen sind die Methylgruppe, die tert.-Butylgruppe,
die Benzylgruppe, die 4-Methoxybenzylgruppe, die Alkanoyl
oxymethylgruppe mit 2 bis 6 Kohlenstoffatomen im Alkanoyl
teil, die 2-Jodäthylgruppe, die 4-Nitrobenzylgruppe, die Di
phenylmethylgruppe (Benzhydrylgruppe), die Phenacylgruppe,
die 4-Halogenphenacylgruppe, die Dimethylallylgruppe, die 2,2,2-
Trichloräthylgruppe, die Trialkylsilylgruppe mit jeweils 1 bis
3 Kohlenstoffatomen in den Alkylgruppen oder die Succinimidomethyl
gruppe. Andere bekannte Carboxyschutzgruppen, wie die von
E. Haslam in "Protective Groups in Organic Chemistry" (supra),
Kapitel 5 beschriebenen Gruppen, sind ebenfalls erfindungsge
mäß geeignet. Die Art dieser esterbildenden Gruppen ist je
doch nicht kritisch.
Wenn das als Ausgangsmaterial für das erfindungsgemäße Ver
fahren eingesetzte Azetidinonsulfinsäure-Derivat mit einer
säurelabilen Carboxyschutzgruppe, wie einer 4-Methoxybenzyl
gruppe, einer Benzhydrylgruppe, einer tert.-Butylgruppe oder
einer Trialkylsilylgruppe mit 1 bis 3 Kohlenstoffatomen je
Alkylgruppe, geschützt ist, erhält man als Produkt der erfin
dungsgemäßen Cyclisierung eine 3-Exomethylencepham-sulfoxid
säure. In ähnlicher Weise werden, wenn die Ausgangsmaterialien
ähnliche säurelabile Hydroxy- oder Amino-Schutzgruppen
aufweisen, diese Gruppen üblicherweise unter den sauren Be
dingungen des erfindungsgemäßen Cyclisierungsverfahrens ab
gespalten. Die Abspaltung gewisser säurelabiler Schutzgruppen
unter den Reaktionsbedingungen des erfindungsgemäßen
Verfahrens stellt kein kritisches Merkmal der vorliegenden
Erfindung dar. Die Schutzgruppen der Azetidinon-Ausgangsma
terialien des erfindungsgemäßen Verfahrens sind wegen der
Notwendigkeit vorhanden, ihre als Vorläufer dienenden Peni
cillinsulfoxide während der Herstellung der als Zwischenpro
dukte eingesetzten Azetidinon-sulfinylhalogenide zu schützen.
Somit liegt der primäre Zweck der Schutzgruppen darin, die
reaktiven funktionellen Gruppen während der Herstellung der
Ausgangsmaterialien zu schützen. Die Art der Schutzgruppen
ist erfindungsgemäß nicht kritisch. Es wird keine merkliche
Verminderung der Ausbeute an dem Exomethylencephamsulfoxid
festgestellt, wenn man säurelabile Schutzgruppen anwendet.
In diesem Fall besteht der einzige Unterschied darin, daß
die Produkte typischerweise in Form von Cephamsäuren anstatt
von Cephamestern anfallen. Da die Exomethylencepham-sulfoxid-
Produkte der Erfindung üblicherweise weiter umgewandelt werden,
ist es bevorzugt, daß die reaktiven funktionellen Gruppen
dieser Produkte während des erfindungsgemäßen Cyclisierungs
verfahrens geschützt bleiben. Daher sind die säurestabilen
Schutzgruppen bevorzugt. Die bevorzugten Carbonsäure-Ester
schutzgruppen sind die Methylgruppe, die 2-Jodäthylgruppe,
die 4-Nitrobenzylgruppe, die 4-Halogenacylgruppe und die
2,2,2-Trichloräthylgruppe.
Die obigen Definitionen für die Carb
oxy-Schutzgruppen sind jedoch nicht erschöpfend. Die Funk
tion dieser Gruppen besteht darin, die reaktiven Carboxy-
Gruppen während der Herstellung der Ausgangsmaterialien
zu schützen, wobei diese Gruppen zu einem späteren Zeitpunkt
ohne Veränderung des restlichen Moleküls abgespalten werden.
Viele Schutzgruppen dieser Art sind dem Fachmann ohne weiteres
bekannt, so daß auch die Anwendung anderer Gruppen bei
dem erfindungsgemäßen Verfahren für die erfindungsgemäßen Ver
bindungen als geeignet angesehen wird. Somit sind die "Schutz
gruppen" für die Neuheit oder die Erfindungshöhe der vorlie
genden Lehre ohne Bedeutung.
Repräsentative Vertreter der Acylaminogruppe der allgemeinen
Formel
wie sie oben definiert wurde, sind die
Acetamidogruppe, die Propionamidogruppe oder die
Butyramidogruppe.
Ein repräsentativer Vertreter von Gruppen R₁, wenn R₁ eine Imido
gruppe der allgemeinen Formel
darstellt, ist die
N-Trichloräthoxycarbonyl-N-phenoxyacetylaminogruppe.
Im allgemeinen ist das erfindungsgemäße Verfahren auf die Cy
clisierung von von Penicillinsulfoxid abgeleiteten Azetidinon
sulfinsäure-Derivaten durch eine durch Friedel-Crafts-Kata
lysatoren herbeigeführte intramolekulare Reaktion der Sulfinyl
gruppen und der olefinischen Gruppen an dem Azetidinon-Ring
gerichtet. Diese interne Alkylsulfinierungsreaktion kann als
analoge Reaktion zu einer Friedel-Crafts-Acylierungsreaktion
angesehen werden, in der eine Sulfinylgruppe
an Stelle
einer Carbonylgruppe
vorhanden ist und als Produkt an
Stelle eines Ketons ein Sulfoxid anfällt. Die Literatur ent
hält mindestens drei Hinweise auf Sulfinylierungsreaktionen
vom Friedel-Crafts-Typ. Insbesondere wurde die intermoleku
lare Arensulfinylierung von aromatischen Verbindungen unter
Bildung von Diarylsulfoxiden beschrieben [C. Courtot und
J. Frenkiel, C. R. Acad. Sci., 199 (1934) 557; George A. Olah
und Jun Nishimura, J. Org. Chem., 39 (1973) 1203; und Irwin B.
Douglass und Basil Said Farah, J. Org. Chem., 23 (1958) 805].
Gemäß einer analogen Reaktion reagieren Alkyl- oder Aryl
sulfenylchloride mit aromatischen Kohlenwasserstoffen in Ge
genwart von Aluminiumchlorid als Katalysator mit guten Aus
beuten zu Thioäthern [H. Britziner und M. Langheck, "Ber.",
86 (1953) 557]. Die Reaktion von Alkyl- oder Arylsulfonsäure
chloriden mit aromatischen Verbindungen unter Bildung von Sul
fonen wurde genauer untersucht, s. beispielsweise George A.
Olah, "Friedel-Crafts Chemistry", John Wiley and Sons, Inc.,
New York, N.Y., 1973, S. 122-123, 146, 507. Es sind jedoch
bislang keine intramolekularen Alkylsulfinylierungen der Art
bekanntgeworden, wie sie hierin beschrieben werden. Die intra
molekulare Cyclisierung von Carbonsäuren und Derivaten davon
mit Friedel-Crafts-Katalysatoren zur Bildung von cyclischen
Ketonen ist jedoch durch die chemische Literatur gut belegt.
Hierzu sei insbesondere verwiesen auf Williams S. Johnson in
"Organic Reactions", Roger Adams et al., Eds., John Wiley and
Sons, Inc., New York, N.Y., 1944, Kapitel 4, S. 130-177 und
die oben erwähnte Literaturstelle "Friedel-Crafts Chemistry".
Es hat sich erfindungsgemäß gezeigt, daß die herkömmlichen
Friedel-Crafts-Acylierungsverfahren, einschließlich der Re
aktionsbedingungen, der Lösungsmittel und der katalytischen
Reagentien, ganz allgemein mit Erfolg auf die intramolekulare
Cyclisierung der erfindungsgemäßen Azetidinonsulfinylchloride
und Derivate davon angewandt werden können.
Die als Ausgangsmaterialien für das erfindungsgemäße Verfahren
eingesetzten Azetidinonsulfinylchloride sind von den entsprechenden
bekannten Penicillinsulfoxidestern abgeleitet und werden
dadurch hergestellt, daß man diese Ester bei erhöhten Tem
peraturen mit einem Reagens, das als Quelle für positives Halo
gen dient, vorzugsweise einem N-Halogenimid, wie N-Chlorsuccin
imid (NCS), umsetzt. Die Umwandlung der 6-Imido-penicillin
sulfoxid-ester in die entsprechenden Sulfinylchloride mit
Sulfurylchlorid wurde in der Literatur bereits beschrieben
[S. Kukolja und S. R. Lammert, Angew. Chemie Intern. Ed., 12 (1973) 67-68].
Im allgemeinen erhält man die Sulfinylchlorid-Ausgangsmaterialien
für das erfindungsgemäße Verfahren durch Umsetzen eines
Penicillinsulfoxid-esters mit etwa 1,1 Äquivalenten N-Chlor
succinimid in einem trockenen inerten organischen Lösungsmittel,
vorzugsweise 1,1,2-Trichloräthan oder Toluol, bei einer
Temperatur von etwa 70 bis 120°C, wobei die bevorzugte Tempe
ratur überwiegend von der Art des C₆-Substituenten abhängt.
Die Umwandlung der C₆-Imido-penicillin-sulfoxide wird übli
cherweise bei 70 bis 100°C bewerkstelligt, während geringfügig
höhere Temperaturen (100 bis 120°C) für die Herstellung
der Sulfinylchloride aus C₆-Acylamino-penicillin-sulfoxiden
bevorzugt sind. Die Reaktion ist bei der bevorzugten Reaktions
temperatur üblicherweise in 45 bis 90 Minuten vollständig
abgelaufen. Die als Vorläufer für die Sulfinylchloride ver
wendeten Penicillin-sulfoxid-ester sind entweder bekannte
oder leicht zugängliche Verbindungen, von denen viele zur
Herstellung von Cephem-Verbindungen verwendet worden sind.
Man erhält sie aus bekannten 7-Acylamino- und 7-Imido-Peni
cillinsäuren durch (1) Veresterung und (2) anschließende
Oxydation, die üblicherweise mit m-Chlorperbenzoesäure oder
Natriumperjodat erfolgt.
Ein Beispiel für die Herstellung der erfindungsgemäß als
Ausgangsmaterialien eingesetzten Azetidinonsulfinylchloride
ist die folgende kurze Beschreibung der Herstellung von 4′-Nitro
benzyl-3-methyl-2-(2-chlorsulfinyl-4-oxo-3-acetamido-1-azeti
dinyl)-3-butenoat: Eine Lösung von 5 mMol 4′-Nitrobenzyl-6-
acetamidopenicillanat-1-oxid in 200 ml Toluol wird zum Sieden
am Rückfluß erhitzt und azeotrop getrocknet, indem man etwa
20 ml Toluol aus der Mischung abdestilliert. Nach dem kurzen
Abkühlen der Mischung setzt man 5,5 mMol N-Chlorsuccinimid
zu. Man erhitzt diese Mischung weitere 90 Minuten zum Sieden
am Rückfluß, wonach man die Lösung auf Raumtemperatur abkühlt
und filtrirert. Durch Eindampfen des Filtrats im Vakuum erhält
man 4′-Nitrobenzyl-3-methyl-2-(2-chlorsulfinyl-4-oxo-3-acet
amido-1-azetidinyl)-3-butenoat in Form eines Schaums. Die in
dieser Weise als Produkte erhaltene Azetidinonsulfiylchlo
ride können direkt und ohne Reinigung bei der erfindungsge
mäßen Cyclisierung angewandt werden. In der Tat setzt man den
Friedel-Crafts-Katalysator häufig direkt zu der Reaktionsmi
schung zu, die man bei der Herstellung des Azetidinon-sulfi
nylchlorids erhält.
In analoger Weise zu der Reaktion der Penicillin-sulfoxid
ester mit N-Chlorsuccinimid unter Bildung von Azetidinon
sulfinyl-chloriden können Penicillin-sulfoxid-ester, die an
dem Kohlenstoffatom-6 eine Imidogruppe tragen, mit N-Brom
succinimid (NBS) unter Bildung der entsprechenden Azetidinon
sulfinyl-bromide umgesetzt werden. Die Reaktionsbedingungen
für diese Umwandlung sind identisch mit den Bedingungen, die
bei der oben beschriebenen Herstellung von Sulfinylchloriden
unter Verwendungen von N-Chlorsuccinimid angewandt werden. Die
oben beschriebenen Azetidinon-sulfinyl-chloride und die ent
sprechenden -sulfinyl-bromide besitzen eine ähnliche chemi
sche Reaktivität hinsichtlich der im folgenden genauer be
schriebenen Cyclisierungsmittel.
Die Azetidinon-sulfinsäuren der allgemeinen Formel
in der R und R₁ die oben angegebenen Bedeutungen besitzen,
erhält man im allgemeinen aus den entsprechenden Sulfinyl
chloriden, indem man eine Lösung des Sulfinylchlorids in
Äthylacetat während etwa 1 Stunde bei Raumtemperatur in einer
wäßrigen Natriumbicarbonatlösung aufschlämmt. Die das Sulfin
säuresalz enthaltende wäßrige Schicht wird abgetrennt, mit
Äthylacetat gewaschen, mit weiterem Äthylacetat versetzt und
angesäuert. Die organische Schicht wird abgetrennt, mit Salz
lösung gewaschen, über wasserfreiem Natriumsulfat getrocknet
und dann im Vakuum zur Trockne eingedampft, die in dieser
Weise isolierten Sulfinsäuren fallen im allgemeinen in Form
von farblosen amorphen Feststoffen an.
Repräsentative Vertreter für erfindungsgemäße Sulfinsäuren
sind die folgenden Verbindungen:
4′-Nitrobenzyl-3-methyl-2-(2-sulfino-4-oxo-3-phenylacetamido- 1-azetidinyl)-3-butenoat,
2′,2′,2′-Trichloräthyl-3-methyl-2-(2-sulfino-4-oxo-3-acetamido- 1-azetidinyl)-3-butenoat,
4′-Methoxybenzyl-3-methyl-2-(2-sulfino-4-oxo-3-phthalimido- 1-azetidinyl)-3-butenoat,
4′-Nitrobenzyl-3-methyl-2-(2-sulfino-4-oxo-3-(4-nitrobenzyl oxycarbonylamino)-1-azetidinyl)-3-butenoat,
2′,2′,2′-Trichloräthyl-3-methyl-2-[2-sulfino-4-oxo-(2,2- dimethyl-3-nitroso-5-oxo-4-phenyl-1-imidazoidinyl)-1-azetidi nyl]-3-butenoat und
2′-Jodäthyl-3-methyl-2-[2-sulfino-4-oxo-3-acetamido-1- azetidinyl)-3-butenoat.
4′-Nitrobenzyl-3-methyl-2-(2-sulfino-4-oxo-3-phenylacetamido- 1-azetidinyl)-3-butenoat,
2′,2′,2′-Trichloräthyl-3-methyl-2-(2-sulfino-4-oxo-3-acetamido- 1-azetidinyl)-3-butenoat,
4′-Methoxybenzyl-3-methyl-2-(2-sulfino-4-oxo-3-phthalimido- 1-azetidinyl)-3-butenoat,
4′-Nitrobenzyl-3-methyl-2-(2-sulfino-4-oxo-3-(4-nitrobenzyl oxycarbonylamino)-1-azetidinyl)-3-butenoat,
2′,2′,2′-Trichloräthyl-3-methyl-2-[2-sulfino-4-oxo-(2,2- dimethyl-3-nitroso-5-oxo-4-phenyl-1-imidazoidinyl)-1-azetidi nyl]-3-butenoat und
2′-Jodäthyl-3-methyl-2-[2-sulfino-4-oxo-3-acetamido-1- azetidinyl)-3-butenoat.
Es versteht sich, daß andere Derivate der Azetidinon-sulfinyl
chloride, einschließlich der Sulfinatester, der Thiosulfinat
ester, der gemischten Carbonsäure- und Sulfonsäureanhydride,
der Sulfinamid- und Sulfinamid-Derivate davon, aus den Sulfin
säuren und ihren Vorläufer-Sulfinylchloriden hergestellt werden
können. Diese Derivate können durch gut bekannte übliche
Verfahrensweisen bereitet werden, die zur Herstellung von
Carbonsäurederivaten, beispielsweise Estern, Thioestern, An
hydriden, Amiden und Imiden aus Carbonsäuren und Carbonsäure
chloriden, angewandt werden. Einige Azetidinon-sulfinamid-
Derivate wurden direkt aus Penicilinsulfoxiden hergestellt
[S. Terao, T. Matsuo, S. Tshushima, N. Matsumoto, T. Miyawaki
und M. Miyamoto, J. Chem. Soc. (C) (1972) 1304.] Es versteht
sich fernerhin, daß solche Derivate mit Hilfe der im folgenden
angegebenen Verfahrensweisen und Verfahrensbedingungen zu
3-Methylencephamsulfoxid-Verbindungen cyclisiert werden können.
Azetidinon-sulfinsäureester (Sulfinate) der allgemeinen Formel
in der R und R₁ die oben angegebenen Bedeutungen besitzen und
R₄ eine Alkylgruppe mit 1 bis 10 Kohlenstoffatomen
bedeutet,
erhält man aus den obigen, von Penicillinsulfoxid abgeleiteten
Azetidinon-sulfinylchloriden durch Umsetzen des Sulfinylchlo
rids mit dem entsprechenden Alkanol mit 1 bis 10 Kohlenstoff
atomen. Typischerweise berei
tet man die Sulfinsäureester durch direkte Zugabe des gewünschten
Alkohols zu der Reaktionsmischung, in der das Azetidinon
sulfinylchlorid aus einem Penicillinsulfoxid gebildet wurde.
Der als Produkt anfallende Sulfinsäureester wird dann unter
Anwendung üblicher Isolierungsverfahren, einschließlich durch
Eindampfen, durch Kristallisation und durch Chromatographie,
isoliert.
Beispiele für Alkohole, die zur Herstellung der erfindungsge
mäßen Sulfinsäureester eingesetzt werden können, sind Methanol,
Äthanol, Isopropanol, Cyclohexanol, sek.-
Butanol, n-Heptanol oder Menthol.
Repräsentative Vertreter der Azetidinon-sulfinsäureester sind:
4′-Nitrobenzyl-3-methyl-2-(isobutoxysulfinyl-4-oxo-3-acet amido-1-azetidinyl)-3-butenoat und
4′-Methoxybenzyl-3-methyl-2-[2-cyclohexyloxysulfinyl-4-oxo-3- (2,2-dimethyl-3-nitroso-5-oxo-4-phenyl-1-imidazolidinyl)- 1-azetidinyl]-3-butenoat.
4′-Nitrobenzyl-3-methyl-2-(isobutoxysulfinyl-4-oxo-3-acet amido-1-azetidinyl)-3-butenoat und
4′-Methoxybenzyl-3-methyl-2-[2-cyclohexyloxysulfinyl-4-oxo-3- (2,2-dimethyl-3-nitroso-5-oxo-4-phenyl-1-imidazolidinyl)- 1-azetidinyl]-3-butenoat.
Die Azetidinon-thiosulfinatester der allgemeinen Formel
in der R und R₁ die oben angegebenen Bedeutungen besitzen und
R₅ eine Alkylgruppe mit 1 bis 6 Kohlenstoffatomen
darstellt, erhält man aus den oben beschriebenen
Azetidinon-sulfinylchloriden durch Umsetzen dieser Ver
bindungen mit dem entsprechenden Alkylthiol mit 1 bis 6 Koh
lenstoffatomen.
Die Thiosulfinatester werden unter Anwendung üblicher
experimenteller Techniken bereitet und isoliert. Ihre Herstellung
ist direkt analog der Herstellung der Carbonsäurethio
ester aus den Carbonsäurechloriden.
Repräsentative Thiole oder Mercaptane, die zur Herstellung
der Azetidinon-thiosulfinatester verwendet werden können, sind
Methanthiol, Äthanthiol, 2-Propanthiol, 2-Methyl-2-propanthiol,
Cyclohexanthiol, 2-Pentanthiol und 1-Butanthiol.
Die Sulfinamid- und Sulfinimid-Derivate der von den Penicillin
sulfoxiden abgeleiteten Azetidinon-sulfinylchloride entspre
chen der folgenden allgemeinen Formel
in der R und R₁ die oben angegebenen Bedeutungen besitzen,
während
- (a) R₆ ein Wasserstoffatom und R₇ ein Wasserstoffatom, eine Phenyl gruppe oder eine Gruppe der Formel -NHR₈ bedeuten, in der R₈ eine Alkoxycarbonylgruppe mit 1 bis 3 Kohlenstoffatome im Alkoxyteil, eine Alkylcarbonylgruppe mit 1 bis 3 Kohlenstoffatomen im Alkylteil oder eine Tosylgruppe bedeutet; oder
- (b) R₆ und R₇ und das Stickstoffatom, an das sie gebunden sind, gemeinsam eine Phthalimidogruppe bedeuten.
Ganz allgemein werden die Azetidinon-sulfinamide und -sulfin
imide in gleicher Weise aus den entsprechenden Sulfinylchloriden
gebildet wie die Carboxamide und Carboximide aus Carbon
säurechloriden, d. h. durch Umsetzen des Säurechlorids mit etwa
1 bis etwa 2 Äquivalenten einer geeigneten Aminbase. Typischer
weise wird diese Reaktion wie die oben beschriebene Herstellung
der Sulfinsäureester und -thioester in einem inerten organi
schen Lösungsmittel, wie Benzol, Toluol, Methylenchlorid,
Chloroform oder Äthylacetat, durchgeführt. Die folgende Ta
belle verdeutlicht die besonderen Basen, die zur Herstellung
der einzelnen Sulfinamide und Sulfinimide der folgenden all
gemeinen Formel verwendet wurden:
Ein Beispiel für solche Azetidinon-sulfinamide und -sulfinimide
ist:
4′-Nitrobenzyl-3-methyl-2-(2-phthalimidosulfinyl-4-oxo-3- phenylacetamido-1-azetidinyl)-3-butenoat
2′,2′,2′-Trichloräthyl-3-methyl-2-(2-propionylhydrazosulfinyl- 4-oxo-3-phthalimido-1-azetidinyl)-3-butenoat.
4′-Nitrobenzyl-3-methyl-2-(2-phthalimidosulfinyl-4-oxo-3- phenylacetamido-1-azetidinyl)-3-butenoat
2′,2′,2′-Trichloräthyl-3-methyl-2-(2-propionylhydrazosulfinyl- 4-oxo-3-phthalimido-1-azetidinyl)-3-butenoat.
Neben den oben beschriebenen Sulfinamiden kann man bei dem
erfindungsgemäßen Cyclisierungsverfahren auch andere Sulfin
amide als Ausgangsmaterialien einsetzen. Insbesondere kann
man Azetidinon-sulfinamide der allgemeinen Formeln
worin R und R₁ die oben angegebenen Bedeutungen besitzen und
R₉ eine Alkylgruppe mit 1 bis 6 Kohlenstoffatomen oder eine
Phenylgruppe darstellt, unter den sauren Bedingungen des er
findungsgemäßen Verfahrens zu den entsprechenden 3-Methylen
cepham-sulfoxiden cyclisieren. Azetidinon-sulfinamide dieser
Art sind bekannte Verbindungen [s. S. Terao et al., supra].
Man erhält sie direkt aus Penicillin-sulfoxiden durch Umset
zen mit Azodicarboxylaten oder Diacyldiimiden. Bei den etwas
milderen Reaktionsbedingungen (gegenüber den Reaktionsbedin
gungen, die für die Herstellung der Sulfinylhalogenide ange
wandt werden) für die Herstellung dieser Azetidinon-sulfin
amide kann eine größere Gruppe von Penicillin-sulfoxid-Aus
gangsmaterialien angewandt werden. Somit kann die Gruppe R₁
in der oben angegebenen allgemeinen Formel für die Sulfin
amide neben den angegebenen Gruppen eine Amidgruppe der For
mel
darstellen, in der R″″ für eine Hetero
arylgruppe steht, die die 2-Thienylgruppe und die
3-Thienylgruppe, einschließt.
Beispiele für die Sulfinamid-Ausgangsmaterialien, die direkt
von Penicillin-sulfoxiden, Azodicarbocylaten oder Diacyl
diimiden abgeleitet sind und für das erfindungsgemäße Ver
fahren geeignet sind, sind die folgenden Verbindungen:
4′-Nitrobenzyl-3-methyl-2-[2-(N,N′-dicarbo-tert.-butoxy hydrazosulfinyl)-4-oxo-3-(2-thienylacetamido)-1-azetidinyl]- 3-butenoat,
2′-Jodäthyl-3-methyl-2-[2-(N,N′-dibenzoylhydrazosulfinyl)-4- oxo-3-phenoxyacetamido-1-azetidinyl]-3-butenoat,
2′,2′,2′-Trichloräthyl-3-methyl-2-[2-(N,N′-dicarboäthoxyhydrazo sulfinyl)-4-oxo-3-phenylacetamido-1-azetidinyl]-3-butenoat und
4′-Chlorphenacyl-3-methyl-2-[2-(N,N′-dicarbopropoxyhydrazo sulfinyl)-4-oxo-3-acetamido-1-azetidinyl]-3-butenoat.
4′-Nitrobenzyl-3-methyl-2-[2-(N,N′-dicarbo-tert.-butoxy hydrazosulfinyl)-4-oxo-3-(2-thienylacetamido)-1-azetidinyl]- 3-butenoat,
2′-Jodäthyl-3-methyl-2-[2-(N,N′-dibenzoylhydrazosulfinyl)-4- oxo-3-phenoxyacetamido-1-azetidinyl]-3-butenoat,
2′,2′,2′-Trichloräthyl-3-methyl-2-[2-(N,N′-dicarboäthoxyhydrazo sulfinyl)-4-oxo-3-phenylacetamido-1-azetidinyl]-3-butenoat und
4′-Chlorphenacyl-3-methyl-2-[2-(N,N′-dicarbopropoxyhydrazo sulfinyl)-4-oxo-3-acetamido-1-azetidinyl]-3-butenoat.
Die Gruppe von Reagentien, die dazu geeignet sind, die intra
molekulare Sulfinylierung des erfindungsgemäßen Verfahrens zu
bewirken, stimmt im wesentlichen überein mit der Gruppe von
Reagentien, von denen bekannt ist, daß sie in der Lage sind,
Acylierungsreaktionen vom Friedel-Crafts-Typ zu bewirken.
Eine detaillierte Übersicht über Friedel-Crafts-Acylierungen,
verwandte Reaktionen und dafür geeignete Katalysatoren ist
die Veröffentlichung von George A. Olah in "Friedel-Crafts
Chemistry", John Wiley and Sons, New York, N. Y., 1973.
Geeignete Reagentien, die bei dem erfindungsgemäßen Verfahren
zur Bewirkung der intramolekularen Cyclisierung der oben be
schriebenen Azetidinon-sulfinylchloride und -sulfinylbromide
verwendet werden können, sind die üblichen Friedel-Crafts-
Katalysatoren, einschließlich die Katalysatoren vom Typ der
Lewis-Säuren, die Katalysatoren vom Typ der Brønsted-Protonen
säuren und die metathetischen Kationenbildner (durch doppelte
Umsetzung bzw. Metathese Kationen bildende Mittel). Bevorzugte
Friedel-Crafts-Katalysatoren vom Typ der Lewis-Säuren sind
die Lewis-Säure-Katalysatoren vom Typ der Metallhalogenide.
Die Katalysatoren vom Typ der Brønsted-Protonensäuren schließen
die sauren Chalcide (insbesondere die sauren Oxide), konju
gierte Friedel-Crafts-Katalysatoren der Formel HMA4,6 und so
wohl die organischen als auch die anorganischen Brønsted-
Protonensäuren selbst ein.
Die Cyclisierung der oben beschriebenen Azetidinon-sulfinsäuren,
-ester, -thioester, -amide und -imide wird mit den Katalysatoren
vom Typ der Brønsted-Protonsäuren bewerkstelligt.
Die Katalysatoren vom Typ der Lewis-Säuren sind durch die An
wesenheit eines vakanten Orbitals gekennzeichnet, das ein zur
Verfügung stehendes Elektronen-Paar aufnehmen kann, das ent
weder einem einzigen Atom zuzuordnen ist, beispielsweise einem
Sauerstoffatom, einem Schwefelatom oder einem Halogenidatom,
oder in einem f-Orbital einer Verbindung vom Typ einer Lewis-
Base, unter Bildung einer kovalenten Bindung vorhanden ist.
Beispiele für geeignete Metallhalogenid-Katalysatoren vom Typ
der Lewis-Säuren sind Aluminiumchlorid, Zinn-(IV)-chlorid,
Zinn-(IV)-bromid, Zinkchlorid, Zinkbromid, Antimonpentachlo
rid, Titantetrachlorid, Quecksilber-(II)-chlorid, Chromtri
chlorid und ähnliche Metallhalogenide, die eine katalytische
Wirkung vom Typ der Friedel-Crafts-Katalysatoren entfalten.
Bevorzugte Katalysatoren dieser Art sind Zinn-(IV)-chlorid,
Zinkchlorid, Zinkbromid, Zirkontetrachlorid und Titantetra
chlorid. Der bevorzugteste Katalysator dieser Art ist Zinn-
(IV)-chlorid.
Die Katalysatoren vom Typ der Brønsted-Protonensäuren unter
scheiden sich von den Friedel-Crafts-Katalysatoren vom Typ
der Lewis-Säuren dadurch, daß im Fall der Protonensäuren die
Elektronen-Akzeptor-Qualität eine Folge einer positiv geladenen
Einheit, d. h. eines Protons, ist. Beispiele für geeignete
Brønsted-Protonensäuren-Katalysatoren sind Methansulfonsäure,
Äthansulfonsäure, Trifluoressigsäure, Trichloressigsäure, Di
chloressigsäure und ähnliche organische Säuren. Für das er
findungsgemäße Verfahren geeignete anorganische Katalysatoren
vom Typ der Brønsted-Protonensäuren schließen Schwefelsäure,
Phosphorsäure, Polyphosphorsäure, Perchlorsäure, Chlorsulfon
säure, Fluorsulfonsäure und ähnliche Katalysatoren vom Typ
der Protonensäuren ein. Bevorzugte Katalysatoren vom Typ der
Brønsted-Protonensäuren sind Methansulfonsäure, Trifluoressig
säure, Phosphorsäure, Schwefelsäure und Polyphosphorsäure.
Die Chalcid-Katalysatoren schließen eine große Vielzahl von
festen Oxiden und Sulfiden ein. Olah gibt in dem oben erwähnten
Buch "Friedel-Crafts Chemistry" an, daß hinsichtlich der
Friedel-Crafts-Acylierungen die sauren festen Chalcid-Kata
lysatoren "die attraktivsten Katalysatoren der Zukunft zu sein
scheinen". Von den sauren Chalciden sind die sauren Oxide oder
gemischten sauren Oxide für das erfindungsgemäße Verfahren be
vorzugt. Repräsentative Vertreter solcher sauren Oxide sind
Aluminiumoxid, Siliciumdioxid, Cr₂O₃, P₂O₅, TiO₂, Al₂O₃ · CoO
und Al₂O₃ · MnO. Phosphorpentoxid ist der bevorzugteste Kata
lysator. Im allgemeinen sind die dehydratisierten Chalcide
für Friedel-Crafts-Acylierungen als Katalysator inaktiv.
Durch die Zugabe geringer Mengen (etwa 1 bis 5 Gewichts-%)
Wasser wird die katalytische Aktivität dieser Katalysatoren
jedoch aktiviert. Für die katalytische Aktivität der sauren
Chalcid-Katalysatoren scheinen absorbierte Protonen wesent
lich zu sein. Die Wirkung des Wassers läßt darauf schließen,
daß eine Brønsted-Acidität für die katalytische Aktivität der
sauren Chalcide verantwortlich ist [F. E. Condon in "Catalysts",
Band VI, herausgegeben von P. H. Emmet, Reinhold Publ. Corp.,
New York, N. Y. (1953) S. 43]. Somit werden für die Zwecke der
Erfindung die sauren Chalcide als Katalysatoren vom Typ der
Brønsted-Protonensäuren bezeichnet.
Es ist jedoch ferner festzuhalten, daß, wie es häufig bei
Friedel-Crafts-Acylierungen der Fall ist, ein Metallhalogenid-
Katalysator vom Typ der Lewis-Säuren zusammen mit einem Kata
lysator vom Typ einer Brønsted-Protonensäure verwendet werden
kann, wobei das wirksame katalytische Mittel ein konjugierter
saurer Friedel-Crafts-Katalysator des Typs HMA4,6 ist. Es wird
angenommen, daß die Brønsted-Säure-Aktivität für die Wirksam
keit dieser Art von Katalysatoren verantwortlich ist. Somit
werden erfindungsgemäß auch solche konjugierten Katalysatoren
als Brønsted-Katalysatoren klassifiziert. Beispiele für solche
konjugierten Katalysatoren sind HBF₄, HAlCl₄, HAsF₆ und HAlBr₄.
Obwohl ihre Aktivität im echten Sinne nicht katalytisch ist
(da sie im allgemeinen bei der Kationen-bildenden Reaktion
verbraucht werden), stellen die metathetischen Kationenbildner
bzw. die durch doppelte Umsetzung Kationen bildenden Mittel,
insbesondere die wasserfreien Silbersalze, wie Silber-p-tolu
olsulfonat, Silberperchlorat, Silberphosphat, Silber-tetra
fluoborat, Silber-trifluoacetat und ähnliche Silberverbindungen,
wirksame "Katalysatoren" für die Friedel-Crafts-Cy
clisierung der Azetidinon-sulfinylhalogenide nach dem erfin
dungsgemäßen Verfahren dar. Diese Silbersalze wirken, wenn sie
mit Halogenid-Reagentien umgesetzt werden nicht als Säuren,
sondern als metathetische Kationenbildner (durch doppelte Um
setzung Kationen bildende Substanzen). Somit wird das als
Zwischenprodukt anfallende Sulfinium-Kation durch Entfernen
des Chlorids von dem Sulfinylchlorid mit Hilfe des Silberkat
ions und nicht durch eine Säuren-Basen-Reaktion gebildet, wie
es bei den oben beschriebenen sauren Katalysatoren der Fall
ist. Das als Nebenprodukt anfallende unlösliche Silberchlorid
fällt dabei aus. Für das erfindungsgemäße Verfahren stellt
Silber-p-toluolsulfonat den bevorzugten metathetischen Kat
ionenbildner dar.
Die metathetischen Kationenbildner sind nur für Azetidinon
sulfinylhalogenid-Ausgangsmaterialien wirksam und nicht für
die Cyclisierung anderer entsprechender Sulfinsäure-Derivate
geeignet. Diese anderen Sulfinsäure-Derivate werden unter Ver
wendung eines Katalysators vom Typ einer Brønsted-Protonen
säure cyclisiert.
Die bei dem erfindungsgemäßen Verfahren als Ausgangsmaterialien
eingesetzten Azetidinon-sulfinylhalogenide können somit
durch Umsetzen mit einem Metallhalogenid-Katalysator vom Typ
einer Lewis-Säure, einem Katalysator vom Typ einer Brønsted-
Protonensäure oder einem metathetischen Kationenbildner cy
clisiert werden. Die besten Ausbeuten an 3-Methylencepham
sulfoxiden ausgehend von Azetidinon-sulfinylchloriden, den
bevorzugten Ausgangsmaterialien des erfindungsgemäßen Verfahrens,
erzielt man, wenn man Metallhalogenid-Katalysatoren
vom Typ der Lewis-Säuren verwendet. Es werden jedoch auch
gute Ausbeuten an den Sulfoxid-Produkten ausgehend von Sul
finylhalogenid-Ausgangsmaterialien erzielt, wenn man Kataly
satoren vom Typ der Brønsted-Protonensäuren und metathetische
Kationenbildner einsetzt. Die Metallhalogenid-Katalysatoren
vom Typ der Lewis-Säuren sind für die Ausführungsformen des
erfindungsgemäßen Verfahrens bevorzugt, bei denen Azetidinon
sulfinylchloride und -sulfinylbromide als Ausgangsmaterialien
eingesetzt werden. Die Katalysatoren vom Typ der Brønsted-
Protonensäuren sind für die Ausführungsformen des erfindungs
gemäßen Verfahrens bevorzugt, bei denen als Ausgangsmaterialien
die Azetidinon-sulfinsäuren und die entsprechenden -sulfinat
ester, -thiosulfinatester, -sulfinamide und -sulfinimide be
nützt werden.
Als Medium für das erfindungsgemäße Cyclisierungsverfahren
kann man eine große Vielzahl von trockenen inerten organischen
Lösungsmitteln einsetzen. Der Ausdruck "inertes organisches
Lösungsmittel" steht für ein organisches Lösungsmittel, das
unter den Bedingungen des erfindungsgemäßen Verfahrens keine
merkliche Reaktion mit sowohl den Reaktionsteilnehmern als
auch den Produkten eingeht. Da die als Ausgangsmaterialien
verwendeten Sulfinylchloride und andere Reagentien von Typ
der Säurehalogenide hydrolyseempfindlich und von anderen
protischen Verbindungen, z. B. Alkoholen und Aminen, ange
griffen werden, sollten die Feuchtigkeit und andere protische
Verbindungen dieser Art rigoros von dem Reaktionsmedium fern
gehalten werden. Somit sind trockene aprotische organische
Lösungsmittel bevorzugt. Obwohl Spurenmengen von Wasser, wie
man sie in kommerziell getrockneten Lösungsmitteln findet,
unschädlich sind, ist es jedoch im allgemeinen bevorzugt,
daß das erfindungsgemäße Verfahren unter wasserfreien Bedin
gungen durchgeführt wird. Geeignete Lösungsmittel schließen
z. B. aromatische Kohlenwasserstoffe, wie Benzol, Toluol,
Xylol, Chlorbenzol, Nitrobenzol oder Nitromesitylen; halo
genierte aliphatische Kohlenwasserstoffe, wie Chloroform,
Methylenchlorid, Tetrachlorkohlenstoff, 1,2-Dichloräthan
(Äthylenchlorid), 1,1,2-Trichloräthan, 1,1-Dibrom-2-chloräthan,
und andere Lösungsmittel ein, wie sie dem Fachmann als für
Friedel-Crafts-Reaktionen geeignet bekannt sind, wie unter an
derem Schwefelkohlenstoff und Nitromethan. Die bevorzugten Lö
sungsmittel sind aromatische Kohlenwasserstoffe und halogenierte
aliphatische Kohlenwasserstoffe. Die bevorzugtesten aroma
tischen Kohlenwasserstofflösungsmittel sind Benzol und Toluol.
Die bevorzugtesten halogenierten aliphatischen Kohlenwasser
stoffe sind Methylenchlorid, Äthylenchlorid und 1,1,2-Trichlor
äthan.
Die Temperatur, bei der das erfindungsgemäße Verfahren durch
geführt wird, hängt von dem besonderen verwendeten Katalysator
oder Mittel ab. Die Temperatur muß dazu ausreichen, die Cycli
sierung des Ausgangsmaterials zu bewirken. Es ist dem Fachmann
ohne weiteres geläufig, daß unterschiedliche Friedel-Crafts-
Reagentien bei unterschiedlichen Temperaturen wirksam sind,
um beispielsweise eine gegebene Acylierung zu erreichen. Wei
terhin ist dies sogar innerhalb einer bestimmten Klasse von
Friedel-Crafts-Reagentien der Fall. Das erfindungsgemäße Ver
fahren kann im allgemeinen bei einer Temperatur im Bereich
von 5 bis 150°C durchgeführt werden.
Die Cyclisierung sowohl der Azetidinon-sulfinsäure-Derivate
als auch der -sulfinylhalogenide kann mit den Katalysatoren
vom Typ der Brønsted-Protonensäuren in einem inerten organi
schen Lösungsmittel bei einer Temperatur von etwa 70 bis etwa
115°C, typischerweise bei der Rückflußtemperatur des Mediums,
in dem die Cyclisierung durchgeführt wird, bewerkstelligt
werden.
Alternativ kann man irgendeines der oben beschriebenen Azeti
dinon-sulfinyl-Derivate zu dem entsprechenden Exomethylen
cepham-sulfoxid cyclisieren, indem man das Material in einer
reinen organischen Brønsted-Protonensäure, wie Methansulfon
säure, Trifluormethansulfonsäure, Trifluoressigsäure, Tri
chloressigsäure oder Dichloressigsäure, löst. Die unter diesen
Bedingungen erforderliche Cyclisierungszeit hängt von der
Art des Sulfinyl-Derivats, der besonderen verwendeten Säure
und der Reaktionstemperatur ab. Typischerweise werden Azetidi
non-sulfinamid- und -sulfinimid-Derivate in Methansulfonsäure
bei Raumtemperatur innerhalb von 5 bis 10 Minuten cyclisiert,
während die Cyclisierung der -sulfinsäure-, -ester- und -thio
ester-Derivate davon nach etwa 30 Minuten bei Raumtemperatur
vollständig abgelaufen ist.
Die Cyclisierung der oben beschriebenen Azetidinon-sulfinyl
halogenide erfolgt vorzugsweise bei einer Temperatur von etwa
10 bis etwa 115°C. Noch bevorzugter führt man die Reaktion bei
einer Temperatur zwischen etwa 20 und etwa 85°C aus, während
man am bevorzugtesten eine Temperatur anwendet, die überwiegend
von der Löslichkeit und der katalytischen Aktivität des beson
deren verwendeten Cyclisierungsmittels abhängt. Wenn man einen
Katalysator vom Typ einer Brønsted-Protonensäure (einschließlich
einen Chalcid-Katalysator oder einen sauren konjugierten
Friedel-Crafts-Katalysator) als Katalysator für die Cyclisie
rung eines Sulfinylhalogenid-Derivats in einem inerten orga
nischen Lösungsmittel verwendet, so erstreckt sich die bevor
zugte Reaktionstemperatur von etwa 70 bis etwa 115°C, wobei
man typischerweise bei der Rückflußtemperatur des Mediums ar
beitet, in dem die Cyclisierung durchgeführt wird. Man kann
jedoch die Cyclisierung von Methyl-3-methyl-2-(2-chlorsulfinyl-
4-oxo-3-phthalimido-1-azetidinyl)-3-butenoat in reiner Poly
phosphorsäure bei Raumtemperatur bewirken Die intramolekulare
Sulvinylierung wird, wenn sie durch einen metathetischen Kat
ionenbildner bewirkt wird, vorzugsweise bei einer Temperatur
zwischen etwa 20 und etwa 80°C, am bevorzugtesten bei Raum
temperatur, ausgeführt. Wenn ein Metallhalogenid-Katalysator
vom Typ einer Lewis-Säure, wie er für die Cyclisierung von
Sulfinylhalogeniden bevorzugt ist, eingesetzt wird, so hängt
die bevorzugte Temperatur, bei der das Verfahren durchgeführt
werden kann, insbesondere von dem jeweils verwendeten Metall
halogenid-Katalysator ab. Wenn man somit Zinn-(IV)-chlorid,
Zinn-(IV)-bromid oder Antimon-pentachlorid einsetzt, die üb
licherweise in den für das Verfahren angewandten Lösungsmit
teln löslich sind, bewirkt man die Cyclisierung vorzugsweise
bei einer Temperatur von etwa 10 bis etwa 40°C und noch be
vorzugter bei etwa Raumtemperatur. Wenn man jedoch Titan
tetrachlorid, eine Flüssigkeit, die ebenfalls in den mei
sten Reaktionslösungsmitteln löslich ist, verwendet, so ist
eine erhöhte Temperatur von etwa 40 bis etwa 100°C für die
Umwandlung bevorzugt. Benützt man bei dem erfindungsgemäßen
Verfahren einen Metallhalogenid-Katalysator vom Typ einer
Lewis-Säure, der von den unmittelbar vorstehend spezifisch
erwähnten verschieden ist, so ist im allgemeinen eine erhöhte
Temperatur von etwa 40 bis etwa 115°C bevorzugt, wobei man
noch bevorzugter bei einer Temperatur von etwa 40 bis etwa
85°C arbeitet.
Wenn man bei dem erfindungsgemäßen Verfahren Zinn-(IV)-chlo
rid als Cyclisierungsmittel benützt und in einem Toluolmedium
arbeitet, so kann man durch einfaches Filtrieren der Reaktions
mischung einen als Zwischenprodukt anfallenden Zinn-(IV)-
chlorid-Sulfinylhalogenid-Komplex isolieren. Der Komplex kann
getrocknet und gelagert oder in Äthylacetat gelöst und an
schließend mit Chlorwasserstoffsäure, Wasser und Salzlösung
gewaschen werden, so daß man das entsprechende Exomethylen
cepham-sulfoxid erhält.
Um die vollständige Cyclisierung eines Sulfinylhalogenids si
cherzustellen, verwendet man mindestens eine stöchiometrische
Menge (Mol pro Mol) eines Friedel-Crafts-Katalysators vom Typ
einer Lewis-Säure oder eines metathetischen Kationenbildners.
Wenn man weniger als 1 Mol-Äquivalent eines solchen Reagens
benützt, so erhält man geringere Ausbeuten des 3-Methylen
cepham-sulfoxid-Produkts, und es bleibt ein Teil des Sulfinyl
chlorids in nicht-umgesetzter Form zurück. Typischerweise er
streckt sich die Menge des verwendeten Katalysators von gering
fügig mehr als 1 Äquivalent bis etwa 2 Äquivalenten pro Mol
des Sulfinylchlorids. Vorzugsweise verwendet man etwa 1,1 Äqui
valente des Metallhalogenids vom Typ der Lewis-Säure oder des
metathetischen Kationenbildners pro Mol des als Ausgangsmaterial
verwendeten Azetidinon-sulfinylhalogenids. Obwohl man eine
geringere Menge als die stöchiometrische Menge eines Friedel-
Crafts-Katalysators vom Typ einer Brønsted-Protonensäure ver
wenden kann, um die vollständige Cyclisierung entweder eines
Sulfinylchlorid- oder eines anderen Sulfinsäure-Derivats zu
bewirken, verwendet man diese sauren Katalysatoren üblicher
weise in äquivalenter oder etwas größerer Menge Wie bereits
erwähnt, kann die Cyclisierung auch in einer reinen protischen
Säure durchgeführt werden, was auch eine bevorzugte Methode
darstellt.
Die Reaktionszeit, die unter den oben beschriebenen Bedingungen
erforderlich ist, erstreckt sich im allgemeinen von 5 Mi
nuten bis etwa 2 Stunden und hängt in gewissem Maß von den
besonderen Reaktionsteilnehmern, den verwendeten Lösungsmitteln
und der Temperatur ab, bei der die Reaktion durchgeführt
wird. Üblicherweise ist die Reaktion beendet, nachdem die Re
aktionsteilnehmer während etwa 45 bis etwa 90 Minuten bei den
bevorzugten Temperaturen in Kontakt gehalten wurden. Wie je
doch bereits erwähnt wurde, sind unter gewissen Bedingungen
kürzere Reaktionszeiten geeignet Die Reaktionsmischung kann
ohne weiteres dünnschichtchromatographisch überwacht werden,
um die Beendigung der Cyclisierungsreaktion festzustellen.
Der Mechanismus, nach dem das erfindungsgemäße Verfahren zu
den gewünschten Ergebnissen führt, ist nicht mit Sicherheit
bekannt, obwohl das zwischenzeitliche Vorhandensein eines
Sulfinium-Ions
oder eines Komplexes davon, bei dem der C-2-Substituent am
Azetidinon-Ring den folgenden Formeln
(worin M für H⁺ oder die Metallhalogenid-Lewis-Säure steht)
entspricht, äußerst wahrscheinlich ist.
Die Cyclisierung von deuteriertem Sulfinylchlorid, das man
aus Methyl-6-phthalimido-3β-3α-trideuteriomethylpenam-
3-carboxylat-1α-oxid herstellt [R. D. G. Cooper, Journal of the
American Chemical Society, 92 (1970) 5010], mit Zinn-(IV)-
chlorid ergibt gemäß der folgenden Reaktionsgleichung
Methyl-7-phthalimido-2,2-dideuterio-3-methylencepham-4-carb
oxylat-1-oxid.
Die folgenden repräsentativen Umwandlungen können mit Hilfe
des erfindungsgemäßen Verfahrens durchgeführt werden:
Die Cyclisierung von tert.-Butyl-3-methyl-2-(2-chlorsulfinyl-
4-oxo-3-phthalimido-1-azetidinyl)-3-butenoat, das man aus
tert.-Butyl-6-phthalimidopenicillanat-sulfoxid gebildet hat,
ergibt 7-Phthalimido-3-methylencepham-4-carbonsäure-sulfoxid.
Das aus 4′-Methoxybenzyl-6-phenoxyacetamido-penicillanat-
sulfoxid gebildete 4′-Methoxybenzyl-3-methyl-2-(2-sulfino-
4-oxo-3-phenoxyacetamido-1-azetidinyl)-3-butenoat ergibt bei
der Cyclisierung 7-Phenoxyacetamido-3-methylencepham-4-car
bonsäure-sulfoxid.
Das aus 2′,2′,2′-Trichloräthyl-6-phenylacetamido-penicillanat-
sulfoxid gebildete 2′,2′,2′-Trichloräthyl-3-methyl-2-(2-chlor-
sulfinyl)-4-oxo-3-phenylacetamido-1-azetidinyl)-3-butenoat
ergibt beim Cyclisieren 2′,2′,2′-Trichloräthyl-7-phenylacet
amido-3-methylencepham-4-carboxylat-sulfoxid.
Das aus 4′-Nitrobenzyl-6-(2-thienylacetamido)-penicilllanat-
sulfoxid gebildete 4′-Nitrobenzyl-3-methyl-2-[2-(N,N′-di-
(carbomethoxy)-hydrazosulfinyl)-4-oxo-3-(2-thienylacetamido)-
1-azetidinyl]-3-butenoat ergibt beim Cyclisieren 4′-Nitro
benzyl-7-(2-thienylacetamido)-3-methylencepham-4-carboxylat-
sulfoxid.
Das aus Benzhydryl-6-(2,2-dimethyl-3-nitroso-5-oxo-4-phenyl-
1-imidazolidinyl)-penicillanat-sulfoxid [Hetacillin-benzhy
drylester] gebildete Benzhydryl-3-methyl-2-[2-chlorsulfinyl-
4-oxo-3-(2,2-dimethyl-3-nitroso-5-oxo-4-phenyl-1-imidazolidinyl)-
1-azetidinyl]-3-butenoat ergibt beim Cyclisieren 7-(2,2-Dime
thyl-3-nitroso-5-oxo-4-phenyl-1-imidazolidinyl)-3-methylen
cepham-4-carbonsäure-sulfoxid.
Das aus 4′-Nitrobenzyl-6-(4-nitrobenzyloxycarbonylamino)-
penicilllanat-sulfoxid gebildete 4′-Nitrobenzyl-3-methyl-2-
[2-sulfino-4-oxo-3-(4-nitrobenzyloxycarbonylamino)-1-
azetidinyl]-3-butenoat ergibt beim Cyclisieren 4′-Nitrobenzyl-
7-(4-nitrobenzyloxycarbonylamino)-3-methylencepham-4-carb
oxylat-sulfoxid.
Das aus 2′,2′,2′-Trichloräthyl-6-(2-thienylacetamido)-peni
cillanat-sulfoxid gebildete 2′,2′,2′-Trichloräthyl-3-methyl-
2-[2-N,N′-di-(carboäthoxy)-hydrazosulfinyl-4-oxo-3-(2-thienyl-
acetamido)-1-azetidinyl]-3-butenoat ergibt beim Cyclisieren
2′,2′,2′-Trichloräthyl-7-(2-thienylacetamido)-3-methylen-
cepham-4-carboxylat-sulfoxid.
Das aus 4′-Nitrobenzyl-6-phenylacetamido-penicillanat-sulfoxid
gebildete 4′-Nitrobenzyl-3-methyl-2-(2-phthalimidosul
finyl-4-oxo-3-phenylacetamido-1-azetidinyl)-3-butenoat er
gibt beim Cyclisieren 4′-Nitrobenzyl-7-phenylacetamido-3-
methylencepham-4-carboxylat-sulfoxid.
Das aus 2′-Jodäthyl-6-phthalimido-penicillanat-sulfoxid ge
bildete 2′-Jodäthyl-3-methyl-2-(2-bromsulfinyl-4-oxo-3-
phthalimido-1-azetidinyl)-3-butenoat ergibt beim Cyclisieren
2′-Jodäthyl-7-phthalimido-3-methylencepham-4-carboxylat-
sulfoxid.
Das aus Trimethylsilyl-6-phenylacetamido-penicillanat-sulfoxid
gebildete Trimethylsilyl-3-methyl-2-(2-carbomethoxyhydrazo
sulfinyl)-4-oxo-3-phenylacetamido-1-azetidinyl)-3-butenoat er
gibt beim Cyclisieren 7-Phenylacetamido-3-methylencepham-4-
carbonsäure-sulfoxid.
Die Ausbeute der Produkte variiert in Abhängigkeit von den
besonderen verwendeten Reagentien, den relativen Mengen der
Reagentien und den anderen oben erwähnten Reaktionsbedingungen.
Die mit dem erfindungsgemäßen Verfahren bereiteten Produkte
können unter Anwendung üblicher experimenteller Techniken
isoliert und gereinigt werden. Diese Techniken schließen die
chromatographische Trennung, die Filtration, die Kristallisa
tion und die Umkristallisation ein.
Die bei dem erfindungsgemäßen Verfahren in den obigen allge
meinen Formeln bevorzugtesten Seitenketten R₁ sind jene Sei
tenketten, die man bei Penicillinen findet, die direkt durch
Fermentation gebildet wurden, insbesondere die Phenylacet
amido- und die Phenoxyacetamido-Seitenketten. Solche Penicilline
können zu den entsprechenden Penicillin-sulfoxid-estern ver
estert und oxydiert werden (wenngleich auch nicht notwendiger
weise in dieser Reihenfolge), aus denen man die als Zwischen
produkte verwendeten Sulfinylchloride und andere Ausgangsma
terialien für das erfindungsgemäße Verfahren bereitet. Es ist
festzuhalten, daß die oben erwähnten bevorzugten Seitenketten
überwiegend aus ökonomischen Gründen bevorzugt sind. Penicillin-
Vorläufer mit solchen Seitenketten sind ohne weiteres zu
gänglich und relativ billig. Der Vorteil der Durchführung des
erfindungsgemäßen Verfahrens mit den zuvor beschriebenen Sul
finyl-Zwischenprodukten, die aus diesen Materialien abgeleitet
sind, ist ohne weiteres ersichtlich. Natürlich können Penicillin-
sulfoxide, die andere bekannte Seitenketten aufweisen, ohne
weiteres hergestellt werden (durch Acylierung von 6-APA
oder 6-APA-Estern und anschließende Oxydation) und bei dem
erfindungsgemäßen Verfahren eingesetzt werden.
Die als Produkte bei dem erfindungsgemäßen Verfahren anfallenden
3-Methylencepham-sulfoxide sind nützliche Zwischenprodukte
zur Herstellung von antibiotischen Verbindungen. Die Sulfoxide
können mit Hilfe bekannter Verfahrensweisen reduziert werden,
insbesondere mit Phosphortrichlorid oder Phosphortribromid in
Dimethylformamid, und ergeben die entsprechenden 3-Methylen-
cephame, die durch behandeln mit Triäthylamin in Dimethylacet
amid mit hohen Ausbeuten zu Desacetoxycephalosporinen der fol
genden allgemeinen Formel
umgewandelt werden können [Robert R. Chauvette und Pamela A.
Pennington, J. Org. Chem., 38 (1973) 2994]. Die Desacetoxy
cephalosprinester werden durch Abspalten der Esterfunktion in
aktive Antibiotika umgewandelt. Die Entesterung kann, in Ab
hänglichkeit von der Art der Schutzgruppe, mit irgendeiner der
bekannten Verfahrensweisen bewerkstelligt werden, beispiels
weise (1) durch Behandeln mit einer Säure, wie Trifluoressig
säure, Ameisensäure oder Chlorwasserstoffsäure; (2) durch Be
handeln mit Zink und einer Säure, wie Ameisensäure, Essig
säure oder Chlorwasserstoffsäure; oder (3) durch Hydrieren
in Gegenwart von Palladium, Platin, Rhodium oder einer Ver
bindung davon, die in Suspension oder auf einem Trägermaterial,
wie Bariumsulfat, Kohlenstoff oder Aluminium, eingesetzt werden.
Alternativ können die Exomethylencephame zur Herstellung von
neuen Cephem-Antibiotika der folgenden allgemeinen Formel
verwendet werden, in der Y beispielsweise ein Chloratom, ein
Bromatom oder eine Methoxygruppe bedeutet. Solche chemischen
Umwandlungen von 3-Exomethylencepham-Verbindungen sind bereits
in der chemischen Literatur beschrieben worden [Robert R.
Chauvette und Pamela A. Pennington, Journal of the American
Chenmical Society, 96 (1974) 4986].
Im allgemeinen setzt man die Exomethylencepham-Verbindungen
durch Ozonolyse bei niedriger Temperatur in die 3-Hydroxy
cepheme um, die ihrerseits mit Diazomethan in Methylenchlo
rid/Äther-Mischungen bei Raumtemperatur zu den 3-Methoxycephem-
Derivaten umgesetzt werden. Die 3-Halogencepheme erhält man
aus den 3-Hydroxycephem-estern durch Behandlung mit einem Halo
genierungsmittel, wie Thionylchlorid oder Phosphortribromid,
in Dimethylformamid. Die entsprechenden Cephemsäuren besitzen
eine potente antibakterielle Wirkung.
Die folgenden Beispiele dienen der weiteren Erläuterung der
Erfindung. In den folgenden Beispielen und Herstellungsbei
spielen sind die kernmagnetischen Resonanzspektren mit NMR
abgekürzt. Diese kernmagnetischen Resonanzspektren wurde mit
Hilfe eines Spektrometers (Varian T-60) unter Verwendung von
Tetramethylsilan als Refenrenzstandard ermittelt. Die chemi
schen Verschiebungen sind δ-Werten in Teilen pro Million
(ppm) und die Kopplungskonstanten (J) in Hertz (Hz) in Zyklen
pro Sekunde angegeben.
Man erhitzt eine Mischung aus 18,8 g (50 mMol) Methyl-6-phthal
imidopenicillanat-sulfoxid und 6,7 g (50 mMol) N-Chlorsuccin
imid in 1 l trockenem Tetrachlorkohlenstoff während 70 Minuten
zum Sieden am Rückfluß. Dann kühlt man das rohe Produkt auf
Raumtemperatur ab, filtriert es, wäscht es mit Wasser (1×
500 ml) und trocknet es über Magnesiumsulfat. Das Lösungsmittel
wird dann im Vakuum zur Trockne eingedampft. Das NMR-Spek
trum weist auf eine vollständige Umwandlung zu dem Sulfinyl
chlorid hin.
NMR-Spektrum (CDCl₃)δ
1,97 (breit s, 3) 3,86 (s, 3), 5,06 (breit s, 2), 5,2 (d, 1, J=2 Hz) 5,77 (d, 1, J=4 Hz), 5,9 (d, 1, J=4 Hz) und 7,83 (m, 4).
1,97 (breit s, 3) 3,86 (s, 3), 5,06 (breit s, 2), 5,2 (d, 1, J=2 Hz) 5,77 (d, 1, J=4 Hz), 5,9 (d, 1, J=4 Hz) und 7,83 (m, 4).
Das als Produkt anfallende Sulfinylchlorid wird dann in 1 l
trockenem Methylenchlorid gelöst und anschließend mit 6 ml
(50 mMol) wasserfreiem Zinn-(IV)-chlorid versetzt. Die erhaltene
Lösung wird während 45 Minuten gerührt, mit 2×200 ml
1n-Chlorwasserstoffsäurelösung gewaschen und über Magnesium
sulfat getrocknet. Durch Eindampfen im Vakuum erhält man
18,4 g (98,4%) einer Mischung aus den R- und S-Sulfoxiden
(in einem Verhältnis von ca. 3 : 2 nach dem NMR-Spektrum) in
Form eines hellgelben Schaums. Ein Teil dieser Mischung
(1,26 g) wird chromatographisch über Kieselgel und unter
Verwendung einer Chloroform/Äthylacetat-Mischung als Lösungs
mittel getrennt. Die Fraktionen 6 bis 10 enthalten das reine
R-Sulfoxid (340 mg), das aus einer Methylenchlorid/Cyclohexan-
Mischung umkristallisiert wird (Schmelzpunkt 201 bis 202°C).
NMR-Spektrum (CDCl₃) δ
3,62 und 4,12 (ABq, 2, J=14 Hz), 3,85 (s, 3), 4,88 (d, 1, J=4,5 Hz), 5,25 (breit s, 1), 5,58 (m, 2), 5,97 (d, 1, J= 4,5 Hz) und 7,84 (m, 4)
Massen-Spektrum, m/e
374, 358, 346, 298, 287, 239, 220
3,62 und 4,12 (ABq, 2, J=14 Hz), 3,85 (s, 3), 4,88 (d, 1, J=4,5 Hz), 5,25 (breit s, 1), 5,58 (m, 2), 5,97 (d, 1, J= 4,5 Hz) und 7,84 (m, 4)
Massen-Spektrum, m/e
374, 358, 346, 298, 287, 239, 220
IR-Spektrum (KBr)
1780, 1745 und 1390 cm-1
1780, 1745 und 1390 cm-1
Analyse: C₁₇H₁₄N₂O₆S (374,37)
Berechnet:
C 54,54; H 3,77; N 7,48; O 25,64; S 8,59%.
Gefunden:
C 54,41; H 4,06; N 7,26; O 25,59; S 8,41%.
Berechnet:
C 54,54; H 3,77; N 7,48; O 25,64; S 8,59%.
Gefunden:
C 54,41; H 4,06; N 7,26; O 25,59; S 8,41%.
Die Fraktionen 11 bis 18 enthalten eine Mischung aus dem R-Sulf
oxid und dem S-Sulfoxid, während die Fraktionen 19 bis 35
210 mg des S-Sulfoxids ergeben, das aus einer Methylenchlorid/
Cyclohexan-Mischung umkristallisiert wird.
NMR-Spektrum (CdCl₃) δ
3,63 (s, 2), 3,82 (s, 3), 4,90 (d, 1, J=4,5 Hz), 5,32 (s, 1), 5,46 (breit s, 1), 5,64 (d, 1, J=4,5 Hz), 5,77 (s, 1) und 7,84 (m, 4)
3,63 (s, 2), 3,82 (s, 3), 4,90 (d, 1, J=4,5 Hz), 5,32 (s, 1), 5,46 (breit s, 1), 5,64 (d, 1, J=4,5 Hz), 5,77 (s, 1) und 7,84 (m, 4)
Massen-Spektrum, m/e
374, 358, 346, 298, 287, 200
374, 358, 346, 298, 287, 200
IR-Spektrum (KBr)
1775, 1745, 1725, 1390, 1205, 1111, 1051, 730 und 715 Cm-1
1775, 1745, 1725, 1390, 1205, 1111, 1051, 730 und 715 Cm-1
Analyse: C₁₇H₁₄N₂O₆S
Berechnet:
C 54,54; H 3,77; N 7,48%.
Gefunden:
C 54,33; H 3,76; N 7,36%.
Berechnet:
C 54,54; H 3,77; N 7,48%.
Gefunden:
C 54,33; H 3,76; N 7,36%.
Man erhitzt eine Lösung von 0,41 g Methyl-3-methyl-2-(2-chlor
sulfinyl-4-oxo-3-phthalimido-1-azetidinyl)-3-butenoat und
0,12 ml Titantetrachlorid in 30 ml trockenem 1,2-Dichloräthan
während 30 Minuten zum Sieden am Rückfluß. Die Mischung wird
dann auf Raumtemperatur abgekühlt, mit 1n-Chlorwasserstoff
säure und Salzlösung gewaschen und über Magnesiumsulfat ge
trocknet. Das Eindampfen im Vakuum zur Trockne ergibt 0,34 g
Methyl-7-phthalimido-3-methylencepham-4-carboxylat-1-oxid.
Man erhitzt eine Mischung aus 0,41 g Methyl-3-methyl-2-(2-
chlorsulfinyl-4-oxo-3-phthalimido-1-azetidinyl)-3-butenoat
und 0,13 g Aluminiumchlorid in 30 ml trockenem 1,2-Dichlor
äthan zum Sieden am Rückfluß. Die Mischung wird dann auf Raum
temperatur abgekühlt, mit 1n-Chlorwasserstoffsäure und Salz
lösung gewaschen und über Magnesiumsulfat getrocknet. Das
Eindampfen im Vakuum zur Trockne ergibt 0,35 g 3-Methylen
cepham-sulfoxid in Form eines gelben Schaums.
Man erhitzt eine Mischung aus 0,41 g Methyl-3-methyl-2-(2-
chlorsulfinyl-4-oxo-3-phthalimido-1-azetidinyl)-3-butenoat
und 0,27 g Zinkbromid in 30 ml trockenem Methylenchlorid wäh
rend 1 Stunde zum Sieden am Rückfluß. Die Mischung wird auf
Raumtemperatur abgekühlt, mit 1n-Chlorwasserstoffsäure gewa
schen und über Magnesiumsulfat getrocknet. Durch Eindampfen
im Vakuum zur Trockne erhält man eine Mischung aus R- und S-
3-Methylencepham-sulfoxid in Form eines gelben Schaums.
Man rührt eine Lösung von 0,41 g Methyl-3-methyl-2-(2-chlor
sulfinyl-4-oxo-3-phthalimido-1-azetidinyl)-3-butenoat und
0,12 ml Antimonpentachlorid während 60 Minuten bei Raumtem
peratur. Die Reaktionsmischung wird mit 1n-Chlorwasserstoff
säurelösung und Salzlösung gewaschen, über Magnesiumsulfat
getrocknet und im Vakuum zur Trockne eingedampft und ergibt
das gewünschte 3-Methylencepham-sulfoxid in Form eines gelben
Schaums. Das NMR-Spektrum der als Produkt anfallenden
Sulfoxid-Mischung ist schlecht. Zur Bestätigung der Anwesen
heit des Cepham-sulfoxids wird das Reaktionsprodukt in 3 ml
Dimethylformamid gelöst und mit 0,09 ml Phosphortrichlorid
umgesetzt. Nachdem man die Mischung während 30 Minuten bei
0°C gerührt hat, gießt man sie über eine Mischung aus zer
stoßenem Eis und Wasser. Der dabei gebildete gelbe Nieder
schlag wird abfiltriert und im Vakuum getrocknet. Das NMR-
Spektrum des Produkts (0,15 g) zeigt, daß es aus Methyl-7-
phthalimido-3-methylencepham-4-carboxylat besteht:
NMR-Spektrum (CdCl₃) δ
3,47, 3,98 (ABq, 2, J=17 Hz, C₂-H), 3,87 (s, 3, C₄-H), 5,20 (d, 1, J=4,5 Hz), 5,80 (d, 1, J=4,5 Hz) und 7,83 (m, 4)
3,47, 3,98 (ABq, 2, J=17 Hz, C₂-H), 3,87 (s, 3, C₄-H), 5,20 (d, 1, J=4,5 Hz), 5,80 (d, 1, J=4,5 Hz) und 7,83 (m, 4)
Man erhitzt eine Mischung aus 0,20 g Methyl-3-methyl-2-(2-
chlorsulfinyl-4-oxo-3-phthalimido-1-azetidinyl)-3-butenoat
und 0,14 g Quecksilber-(II)-chlorid in 10 ml trockenem 1,2-Di
chloräthan während 1 Stunde zum Sieden am Rückfluß. Die Mi
schung wird auf Raumtemperatur abgekühlt, mit einer 1n-Chlor
wasserstoffsäurelösung gewaschen, über Magnesiumsulfat ge
trocknet und im Vakuum zur Trockne eingedampft, wobei man
0,14 g des 3-Methylencepham-sulfoxids in Form einer Mischung
aus den R- und S-Isomeren erhält.
Man wendet die unter F beschriebene Verfahrensweise mit dem
Unterschied an, daß man an Stelle des Quecksilber-(II)-chlorids
0,08 g Eisen-(III)-chlorid als Katalysator einsetzt. Die ver
gleichende Dünnschichtchromatographie bestätigt die Umwandlung
des Sulfinylchlorids in das 3-Methylencepham-sulfoxid.
Man wendet die unter F beschriebene Verfahrensweise mit dem
Unterschied an, daß man an Stelle des Quecksilber-(II)-chlorids
0,12 g Zirkontetrachlorid als Katalysator einsetzt. Die ver
gleichende Dünnschichtchromatographie bestätigt eine glatte
Umwandlung des Sulfinylchlorids in das 3-Methylencepham
sulfoxid. Das NMR-Spektrum des Produkts ist identisch mit dem des
nach der Methode A erhaltenen Produkts.
Man rührt Methyl-3-methyl-2-(2-chlorsulfinyl-4-oxo-3-phthal
imido-1-azetidinyl)-3-butenoat (0,20 g) während etwa 20 Minuten
in etwa 27 g Polyphosphorsäure. Dann gibt man zu der Re
aktionsmischung Eiswasser und Äthylacetat (25 ml). Die orga
nische Schicht wird abgetrennt und nacheinander mit Wasser,
wäßriger Natriumcarbonatlösung und Salzlösung gewaschen,
über Magnesiumsulfat getrocknet und im Vakuum zur Trockne
eingedampft, wobei man 0,05 g Methyl-7-phthalimido-3-methylen
cepham-4-carboxylat-1-oxid in Form eines weißen Schaums erhält.
Man erhitzt eine Lösung von 0,20 g Methyl-3-methyl-2-(2-chlor
sulfinyl-4-oxo-3-butenoat und
2 Tropfen konzentrierter Schwefelsäure in 10 ml trockenem
1,2-Dichloräthan während 1 Stunde zum Sieden am Rückfluß.
Dann wird die Reaktionsmischung abgekühlt, mit Salzlösung
gewaschen, über Magnesiumsulfat getrocknet und im Vakuum zur
Trockne eingedampft, wobei man 0,09 g eines farblosen Schaums
erhält, dessen NMR-Spektrum zeigt, daß er überwiegend aus dem
gewünschten 3-Methylencepham-sulfoxid besteht.
Man wendet die oben angegebene Verfahrensweise I mit dem Un
terschied an, daß man an Stelle der Schwefelsäure 0,03 ml Me
thansulfonsäure als Katalysator einsetzt. Das NMR-spektrosko
pisch identifizierte Produkt ist das gewünschte 3-Methylen
cepham-sulfoxid.
Man erhitzt eine Lösung von 0,29 g Methyl-3-methyl-2-(2-chlor
sulfinyl-4-oxo-3-phthalimido-1-azetidinyl)-3-butenoat in 10 ml
Trifluoressigsäure während 30 Minuten zum Sieden am Rückfluß
und dampft die Reaktionsmischung dann im Vakuum zur Trockne ein.
Das Produkt wird in 20 ml Äthylacetat gelöst, wonach man die
erhaltene Lösung nacheinander mit wäßriger Natriumbicarbonat
lösung (3×), Wasser und Salzlösung wäscht, über Magnesium
sulfat trocknet und im Vakuum zur Trockne eindampft, wobei man
Methyl-7-phthalimido-3-methylencepham-4-carboxylat-1-oxid er
hält.
Zu einer Lösung von 1,0 g Methyl-3-methyl-2-(2-chlorsulfinyl-
4-oxo-3-phthalimido-1-azetidinyl)-3-butenoat in 75 ml trockenem
Toluol gibt man 0,80 g Silber-p-toluolsulfonat. Man rührt
die Reaktionsmischung während 2,5 Stunden bei Raumtemperatur
und filtert sie dann. Das Filtrat wird im Vakuum zur Trockne
eingedampft, wonach man den in dieser Weise erhaltenen Rück
stand in 50 ml Äthylacetat löst. Die Lösung wird im Vakuum
zur Trockne eingedampft. Das Produkt wird durch NMR-Spektro
skopie als Methyl-7-phthalimido-3-methylencepham-4-carboxylat-
1-oxid identifiziert.
Man erhitzt eine Mischung aus 3,76 g (10 mMol) Methyl-6β-
Phthalimido-penicillanat-sulfoxid, 5 ml Deuteriumoxid und
500 ml trockenem Tetrachlorkohlenstoff während 3 Stunden zum
Sieden am Rückfluß. Dann trennt man die Schichten und trocknet
die organische Schicht über Magnesiumsulfat. Durch Ein
dampfen im Vakuum erhält man 3,59 g eines weißen amorphen
Schaums. Das NMR-Spektrum zeigt lediglich die Einführung des
Deuteriums (H²) in die 2α-Methylgruppe, während der Rest-Was
serstoff (H¹) in dieser Gruppe weniger als 29% beträgt (durch
Integration ermittelt). Die Massen-spektroskopische Analyse
ergibt die folgende Deuterium-Verteilung in der 2α-Methylgruppe:
d₀ 5,8%, d₁ 20,5%, d₂ 41,3%, d₃ 32,4%±2%.
Die Umkristallisation aus einer Aceton/Diäthyläther-Mischung
ergibt farblose Prismen mit einem Schmelzpunkt von 148 bis
151°C.
Massen-Spektrum, m/e
379, 378, 376, 361, 360, 359, 358, 302, 301, 300, 299
379, 378, 376, 361, 360, 359, 358, 302, 301, 300, 299
IR-Spektrum (KBr)
1800, 1775 und 1725 cm-1
1800, 1775 und 1725 cm-1
NMR-Spektrum (CDCl₃) δ
1,83 (s, 3), 3,85 (s, 3), 4,62 (s, 1), 4,85 (d, 1, J=4,5 Hz), 5,86 (d, 1, J=4,5 Hz), 7,83 (m, 4)
1,83 (s, 3), 3,85 (s, 3), 4,62 (s, 1), 4,85 (d, 1, J=4,5 Hz), 5,86 (d, 1, J=4,5 Hz), 7,83 (m, 4)
Analyse: C₁₇H₁₆N₂O₆S (376, 378)
Berechnet:
C 54,25; H 4,28; N 7,44; O 25,50; S 8,52%.
Gefunden:
C 54,05; H 4,28; N 7,26; O 25,61; S 8,53%.
Berechnet:
C 54,25; H 4,28; N 7,44; O 25,50; S 8,52%.
Gefunden:
C 54,05; H 4,28; N 7,26; O 25,61; S 8,53%.
Man erhitzt eine Lösung von 0,57 g (1,5 mMol) des Methyl-2β-
methyl-2α-trideuteriomethyl-6β-phthalimido-penicillanat-1-
oxid und 0,20 g (1,5 mMol) N-Chlorsuccinimid während 30 Mi
nuten in 25 ml trockenem 1,1,2-Trichloräthan zum Sieden am
Rückfluß, kühlt dann ab, wäscht mit Wasser (1×50 ml) und
Salzlösung (1×50 ml) und trocknet über Magnesiumsulfat.
Das Lösungsmittel wird dann im Vakuum verdampft, wobei man
0,69 g einer Mischung aus den R- und S-Sulfinylchloriden in
Form eines hellgelben amorphen Schaums erhält. diese Mischung
wird dann in 25 ml trockenem Methylenchlorid gelöst und mit
0,20 ml (1,7 mMol) wasserfreiem Zinn-(IV)-chlorid versetzt.
Die erhaltene Mischung wird während 50 Minuten gerührt, dann
mit 1n-Chlorwasserstoffsäure gewaschen, über Magnesiumsulfat
getrocknet und im Vakuum eingedampft, wobei man 0,57 g einer
Mischung der R- und S-Sulfoxide in Form eines gelben Schaums
erhält. Das in dieser Weise bereitete Material wird in 4 ml
trockenem N,N-Dimethylformamid gelöst, in einem Eisbad ge
kühlt und mit 0,14 ml (1,6 mMol) Phosphortrichlorid versetzt.
Nach 35 Minuten gießt man die rohe Mischung aus Wasser und
zerstoßenem Eis und rührt. Der gebildete Niederschlag wird
abfiltriert und im Vakuum getrocknet. Ausbeute=0,38 g. Das
NMR-Spektrum zeigt nur ein sehr kleines Signal für die C₂-
Stellung (<10% der Theorie auf Grund der NMR-Integration),
während das Signal für die Exomethylen-C′₃-Stellung normal
ist, was auf ein selektives Einarbeiten des Deuteriums in die
C₂-Stellung hinweist. Die Massen-spektroskopische Analyse er
gibt die folgende Deuterium(H²)-Verteilung in der C₂-Stellung:
d₀ 2,2%, d₁ 25,5%, d₂ 72,3%±2%.
Die Umkristallisation aus einer Methylenchlorid/Cyclohexan-
Mischung ergibt farblose Kristalle mit einem Schmelzpunkt von
198 bis 201°C (Zers.).
Massen-Spektrum, m/e
360, 273, 174
360, 273, 174
IR-Spektrum (KBr)
1770, 1740 und 1710 cm-1
1770, 1740 und 1710 cm-1
NMR-Spektrum (CDCl₃) δ
3,80 (s, 3), 5,32 (m, 3), 5,46 (d, 1, J=4,5 Hz), 5,67 (d,1, J=4,5 Hz), 7,83 (m, 4)
3,80 (s, 3), 5,32 (m, 3), 5,46 (d, 1, J=4,5 Hz), 5,67 (d,1, J=4,5 Hz), 7,83 (m, 4)
Analyse: C₁₇H₁₄N₂O₅S (358, 372)
Berechnet:
C 56,98; H 3,94; N 7,82; O 22,32; S 8,95%.
Gefunden:
C 56,96; H 3,85; N 7,94%.
Berechnet:
C 56,98; H 3,94; N 7,82; O 22,32; S 8,95%.
Gefunden:
C 56,96; H 3,85; N 7,94%.
Man erhitzt eine Mischung aus 6,0 g (12 mMol) 4′-Nitrobenzyl-
6-phenoxyacetamido-penicillanat-1-oxid und 500 ml trockenem
Toluol während 10 Minuten zum Sieden am Rückfluß, wobei man
eine Dean-Stark-Falle verwendet, um das in Spurenmengen vor
handene Wasser zu entfernen. Dann gibt man 1,8 g N-Chlor
succinimid zu und erhitzt die Mischung während 90 Minuten
zum Sieden am Rückfluß und kühlt sie dann auf ca. 50°C ab.
zu der gebildeten Lösung des Sulfinylchlorids gibt man 1,8 ml
wasserfreies Zinn-(IV)-chlorid. Dann rührt man die Mischung
während 90 Minuten bei Raumtemperatur, versetzt sie mit
100 ml Wasser und 100 ml Äthylacetat. Die organische Schicht
wird abgetrennt und gewaschen (1n-HCl, wäßriges NaHCO₃, Salz
lösung) und über Magnesiumsulfat getrocknet. Durch Eindampfen
im Vakuum zur Trockne erhält man ein Produkt, das aus Äthyl
acetat auskristallisiert und 2,16 g (36%) der Titelverbindung
ergibt. Durch Umkristallisation einer Probe aus einer Äylacetat-
Aceton-Mischung erhält man große Prismen mit einem Schmelzpunkt
von 200 bis 201°C.
NMR-Spektrum (CDCl₃) δ
3,5 und 3,75 (ABq, 2, J=14 Hz), 4,55 (s, 2), 4,83 (d, 1, J=4,5 Hz), 5,3 (s, 2), 5,33 (s, 1), 5,5 (s, 1), 5,78 (s, 1), 5,94 und 6,1 (q, 1, J=4,5 Hz und 8,0 Hz), 6,9 bis 8,3 (m, 9)
3,5 und 3,75 (ABq, 2, J=14 Hz), 4,55 (s, 2), 4,83 (d, 1, J=4,5 Hz), 5,3 (s, 2), 5,33 (s, 1), 5,5 (s, 1), 5,78 (s, 1), 5,94 und 6,1 (q, 1, J=4,5 Hz und 8,0 Hz), 6,9 bis 8,3 (m, 9)
Analyse: C₂₃H₂₁N₃O₈S (499,5)
Berechnet:
C 55,31; H 4,24; N 8,41; O 25,62; S 6,42%.
Gefunden:
C 55,06; H 4,14; N 8,30; O 25,62; S 6,26%.
Berechnet:
C 55,31; H 4,24; N 8,41; O 25,62; S 6,42%.
Gefunden:
C 55,06; H 4,14; N 8,30; O 25,62; S 6,26%.
Man bereitet 4′-Nitrobenzyl-3-methyl-2-(2-chlorsulfinyl)-4-oxo-
3-phenoxyacetamido-1-azetidinyl)-3-butenoat durch Erhitzen
einer Lösung von 1 g 4′-Nitrobenzyl-6-phenoxyacetamido-peni
cillanat-sulfoxid und 0,27 g N-Chlorsuccinimid in 40 ml 1,1,2-
Trichloräthan während 30 Minuten zum Sieden am Rückfluß. Dann
gibt man 0,27 g Zinkchlorid zu der Reaktionsmischung, erhitzt
diese während weiterer 45 Minuten zum Sieden am Rückfluß und
wäscht die Mischung nach dem Abkühlen auf Raumtemperatur 2×
mit 1n-Chlorwasserstoffsäurelösung, trocknet sie über Magne
siumsulfat und dampft sie im Vakuum zur Trockne ein. Das NMR-
Spektrum des Produkts zeigt, daß es aus dem gewünschten 4′-Ni
trobenzyl-7-phenoxyacetamide-3-methylencepham-4-carboxylat-1-
oxid besteht.
Man erhitzt eine Lösung von 1 g 4′-Nitrobenzyl-6-phenoxyacet
amido-penicillanat-1-oxid und 0,27 g N-Chlorsuccinimid in 10 ml
trockenem Toluol während 1 Stunde zum Sieden am Rückfluß. Dann
gibt man 0,61 g Silber-p-toluolsulfonat zu der heißen Lösung
und rührt die Mischung während 45 Minuten (währenddem sie auf
Raumtemperatur abkühlt). Dann filtriert man die Reaktionsmi
schung, wäscht sie mit Wasser (2×) und Salzlösung, trocknet
sie über Magnesiumsulfat und dampft sie im Vakuum zur Trockne
ein, wobei man 0,43 g 4′-Nitrobenzyl-7-phenoxyacetamido-3-me
thylencepham-4-carboxylat-1-oxid (zusammen mit geringen Ver
unreinigungen) in Form eines gelben Schaums erhält.
Zu einer Lösung von 23,1 g 4′-Nitrobenzyl-3-methyl-2-(2-chlor
sulfinyl-4-oxo-3-phthalimido-1-azetidinyl)-3-butenoat in
400 ml Dichlormethan gibt man bei Raumtemperatur 6,1 ml was
serfreies Zinn-(IV)-chlorid. Mit dem Ablauf der Reaktion ist
eine zunehmende Menge eines Niederschlags festzustellen. Nach
45 Minuten wäscht man die Reaktionsmischung mit 1n-Schwefel
säurelösung, Wasser, Natriumbicarbonatlösung und Salzlösung.
Die organische Schicht wird getrocknet und im Vakuum zur
Trockne eingedampft, wobei man 16,72 g (78%) der Titelver
bindung erhält. Die R- und S-Sulfoxid-Isomeren werden durch
fraktionierte Umkristallisation aus Aceton und Dichlormethan
getrennt.
Das in Form von farblosen Prismen, die bei 155°C erweichen
und bei 213°C vollständig schmelzen, anfallende R-Sulfoxid
besitzt die folgenden Analysenwerte:
IR-Spektrum (CHCl₃)
1790, 1780, 1738 und 1723 cm-1
1790, 1780, 1738 und 1723 cm-1
Massen-Spektrum, m/e
495, 479, 367, 343
495, 479, 367, 343
NMR-Spektrum (CDCl₃) δ
3,58 und 4,10 (ABq, 2, J=13 Hz), 4,87 (d, 1, J=4,5 Hz), 5,33 (s), 5,57 (m, 2), 5,95 (d, 1, J=4,5 Hz), 7,4 bis 8,4 (m, 8, ArH)
3,58 und 4,10 (ABq, 2, J=13 Hz), 4,87 (d, 1, J=4,5 Hz), 5,33 (s), 5,57 (m, 2), 5,95 (d, 1, J=4,5 Hz), 7,4 bis 8,4 (m, 8, ArH)
Analyse: C₂₃H₁₇N₃O₈S (496,4)
Berechnet:
C 55,76; H 3,46; N 8,48; O 25,83; S 6,47%.
Gefunden:
C 55,50; H 3,45; N 8,65; O 25,17; S 6,32%.
Berechnet:
C 55,76; H 3,46; N 8,48; O 25,83; S 6,47%.
Gefunden:
C 55,50; H 3,45; N 8,65; O 25,17; S 6,32%.
Das S-Sulfoxid wird in Form von farblosen Prismen mit einem
Schmelzpunkt von 190 bis 192°C isoliert:
IR-Spektrum (Aufschlämmung)
1780, 1775, 1741 und 1728 cm-1
1780, 1775, 1741 und 1728 cm-1
NMR-Spektrum (CDCl₃) δ
3,5 und 3,7 (ABq, 2, J=15 Hz), 4,9 (d, 1, J=4,5 Hz), 5,34 (s, 2), 5,46 (m, 2), 5,6 (d, 1, J=4,5 Hz), 5,8 (s, 1), 7,4 bis 8,4 (m, 8)
3,5 und 3,7 (ABq, 2, J=15 Hz), 4,9 (d, 1, J=4,5 Hz), 5,34 (s, 2), 5,46 (m, 2), 5,6 (d, 1, J=4,5 Hz), 5,8 (s, 1), 7,4 bis 8,4 (m, 8)
Analyse: C₂₃H₁₇N₃O₈S
Berechnet:
C 55,76; H 3,46; N 8,48; O 25,83; S 6,47%.
Gefunden:
C 55,58; H 3,62; N 8,25; O 25,19; S 6,18%.
C 55,76; H 3,46; N 8,48; O 25,83; S 6,47%.
Gefunden:
C 55,58; H 3,62; N 8,25; O 25,19; S 6,18%.
Man erhitzt eine Mischung aus 1,0 g 2′,2′,2′-Trichloräthyl-7-
phenylacetamido-penicillanat-1-oxid, 0,5 g Chlorsuccinimid und
80 ml trockenem Toluol während 90 Minuten zum Sieden am Rück
fluß, kühlt dann ab und wäscht (Wasser und Salzlösung). Zu der
erhaltenen Lösung des Sulfinylchlorids gibt man 0,28 ml was
serfreies Zinn-(IV)-chlorid. Die erhaltene Mischung wird wäh
rend 90 Minuten gerührt, wonach man nach dem Waschen (Wasser
und Salzlösung) das Lösungsmittel im Vakuum zur Trockne ein
dampft. Das Produkt wird aus einer Äthylacetat/Äther-Mischung
umkristallisiert und ergibt die Titelverbindung in Form von
farblosen Prismen mit einem Schmelzpunkt von 187 bis 189°C.
NMR-Spektrum (CDCl₃) δ
3,5 und 3,81 (ABq, 2, J=14 Hz), 3,63 (s, 2) 4,8 (m, 2), 4,9 (d, 1, J=4,5 Hz), 5,37 (s, 1), 5,5 (s, 1), 5,82 (s, 1), 5,9 und 6,07 (q, 1, J=4,5 Hz und 10,0 Hz), 7,0 (d, NH, J= 10 Hz), 7,33 (s, 5)
3,5 und 3,81 (ABq, 2, J=14 Hz), 3,63 (s, 2) 4,8 (m, 2), 4,9 (d, 1, J=4,5 Hz), 5,37 (s, 1), 5,5 (s, 1), 5,82 (s, 1), 5,9 und 6,07 (q, 1, J=4,5 Hz und 10,0 Hz), 7,0 (d, NH, J= 10 Hz), 7,33 (s, 5)
Man erhitzt eine Mischung aus 0,896 g N-Nitrosohetacillin
sulfoxid-methylester und 0,536 g N-Chlorsuccinimid in 55 ml
trockenem Benzol unter Stickstoff während etwa 1 Stunde zum
Sieden am Rückfluß. Dann kühlt man die Reaktionsmischung und
dampft eine aliquote Menge von 5 ml der Mischung im Vakuum
zur Trockne ein. Das NMR-Spektrum des in dieser Weise erhaltenen
Rückstandes steht im Einklang mit der Struktur des ge
wünschten und als Zwischenprodukt anfallenden Sulfinylchlorids.
Der Rest der Reaktionsmischung wird unter Stickstoff in einem
Eisbad gekühlt und dann mit 0,33 ml Zinn-(IV)-chlorid versetzt.
Es bildet sich augenblicklich ein hellorange gefärbter Nieder
schlag. Nach dem Rühren der Mischung während 2 Stunden und
15 Minuten bei Raumtemperatur gibt man 5,5 ml Dimethylacetamid
und 55 ml Äthylacetat zu. Die gebildete Lösung wird mit
Wasser und Salzlösung gewaschen, über Calciumsulfat getrocknet
und im Vakuum zur Trockne eingedampft, wobei man 1,3 g eines
gelben Öls erhält. Das Produkt wird in Methylenchlorid gelöst
und auf vier Platten für die präparative Dünnschichtchromato
graphie aufgebracht. Die Platten werden mit einer 1 : 1-Mischung
aus Benzol und Äthylacetat entwickelt. Es lassen sich zwei pri
märe Banden feststellen, von denen die mit dem geringeren
Rf-Wert die Titelverbindung darstellt. Das 3-Methylencepham
sulfoxid (eine Mischung aus den R- und S-Sulfoxiden) wird
durch Extrahieren der indentifizierten Bande mit Acetonitril
isoliert.
NMR-Spektrum (CDCl₃) δ
2,07 (s, 6, gem-Dimethylgruppen), 3,73 (s, 3, COOCH₃), 4,7 bis 5,6 (m) und 7,3 (s, ArH)
2,07 (s, 6, gem-Dimethylgruppen), 3,73 (s, 3, COOCH₃), 4,7 bis 5,6 (m) und 7,3 (s, ArH)
Man erhitzt eine Lösung von 49 ,7 g (0,1 Mol) 4′-Nitrobenzyl-
6-phthalimido-penicillanat-1-oxid und 13,4 g (0,1 Mol) N-Chlor
succinimid in 1,5 l 1,2-Dichloräthan während 70 Minuten zum
Sieden am Rückfluß. Anch dem Abkühlen wäscht man die Reakti
onsmischung mit Wasser und Salzlösung und trocknet sie über
Magnesiumsulfat. Das Lösungsmittel wird im Vakuum zur Trockne
verdampft, und man erhält 52,0 g des Azetidinon-sulfinylchlo
rid-Produkts.
NMR-Spektrum (CDCl₃) δ
1,97 (s, 3), 5,05 (s, 1), 5,4 (s, 2), 5,76 (d, 1, J=Hz), 5,91 (d, 1, J=Hz), 7,83 (m, 8) (ArH)
1,97 (s, 3), 5,05 (s, 1), 5,4 (s, 2), 5,76 (d, 1, J=Hz), 5,91 (d, 1, J=Hz), 7,83 (m, 8) (ArH)
Das Sulfinylchlorid wird durch Aufschlämmen einer Ethyl
acetatlösung davon mit einer 5%igen Natriumbicarbonatlösung bei
Raumtemperatur während 2 Stunden in die Sulfinsäure umgewandelt.
Durch Ansäuern der wäßrigen Schicht mit Chlorwasser
stoffsäure in Gegenwart von Äthylacetat erhält man nach dem
Abtrennen, dem Trocknen über Magnesiumsulfat und Eindampfen
der organischen Schicht im Vakuum die gewünschte Sulfinsäure
in Form eines farblosen Schaums.
NMR-Spektrum (CDCl₃) δ
1,92 (s, 3), 4,88 (s, 1, J=4,5 Hz), 5,00 (s, 2), 5,18 (breit, s, 1), 5,38 (s, 2), 5,67 (d, 1, J=4,5 Hz) und 7,5 bis 8,3 (m, ArH)
1,92 (s, 3), 4,88 (s, 1, J=4,5 Hz), 5,00 (s, 2), 5,18 (breit, s, 1), 5,38 (s, 2), 5,67 (d, 1, J=4,5 Hz) und 7,5 bis 8,3 (m, ArH)
Man erhitzt eine Mischung aus 4,82 g (10 mMol) 2′,2′,2′-Tri
chloräthyl-6-phenoxyacetamido-penicillanat-1-oxid, 150 ml
trockenem Toluol und 2,0 g (11 mMol) N-Chlorphthalimid wäh
rend 60 Minuten unter Verwendung einer Dean-Stark-Falle zum
Sieden am Rückfluß. Man dampft eine aliquote Menge von 5 ml
der Mischung ein. Das NMR-Spektrum des dabei erhaltenen Rück
stands zeigt die vollständige Umwandlung zu dem gewünschten
Sulfinylchlorid.
Man kühlt die Lösung des Sulfinylchlorids in Toluol auf ca.
40°C ab und gibt 1,4 ml Zinn-(IV)-chlorid zu. Man rührt die
Mischung während 60 Minuten, wäscht sie dann nacheinander mit
1n-Chlorwasserstoffsäurelösung, wäßriger Natriumbicarbonat
lösung und Salzlösung und trocknet über Magnesiumsulfat. Nach
dem Verdampfen des Lösungsmittels gibt man 30 ml Chloroform
zu dem Rückstand und filtriert das unlösliche Phthalimid ab.
Das Filtrat wird im Vakuum zur Trockne eingedampft, wonach
man das gelbe amorphe Produkt im Vakuum trocknet. Ausbeute:
3,4 g (70%) der Titelverbindung.
NMR-Spektrum (CDCl₃) δ
3,56 und 3,80 (ABq, 2, J=14 Hz), 4,48 (s, 2), 4,75 (m, 2, CH₂CCl₃), 4,89 (d, 1, J=4,5 Hz), 5,33 (s, 1), 5,48 (s, 1), 5,78 (s, 1), 5,9 und 6,07 (q, 1, J=4,5 Hz), 6,8 bis 7,4 (m, 5, ArH) und 8,1 (d, NH, J=10 Hz)
3,56 und 3,80 (ABq, 2, J=14 Hz), 4,48 (s, 2), 4,75 (m, 2, CH₂CCl₃), 4,89 (d, 1, J=4,5 Hz), 5,33 (s, 1), 5,48 (s, 1), 5,78 (s, 1), 5,9 und 6,07 (q, 1, J=4,5 Hz), 6,8 bis 7,4 (m, 5, ArH) und 8,1 (d, NH, J=10 Hz)
Man erhitzt eine Mischung aus 3,76 g Methyl-6-phthalimido-
penicillanat-sulfoxid und 1,4 g N-Chlorsuccinimid in 250 ml
trockenem (CaCl₂) Tetrachlorkohlenstoff während 70 Minuten zum
Sieden am Rückfluß. Die Mischung wird auf Raumtemperatur abge
kühlt, filtriert, mit Wasser und Salzlösung gewaschen und über
Magnesiumsulfat getrocknet. Das Eindampfen im Vakuum zur Trockne
ergibt Methyl-3-methyl-2-(2-chlorsulfinyl-4-oxo-3-phthal
imido-1-azetidinyl)-3-butenoat in Form eines weißen Schaums
(vergl. Beispiel 1A).
Zu einer Lösung von 0,20 g des Sulfinylchlorids in 25 ml Chloro
form gibt man 2 Tropfen Wasser. Die Mischung wird während 30 Mi
nuten zum Sieden am Rückfluß erhitzt, abgekült und getrocknet
(MgSO₄) und im Vakuum zur Trockne eingedampft und ergibt die
Titelverbindung in Form eines farblosen Schaums.
NMR-Spektrum (CDCl₃) δ
1,93 (s, 3, -CH₃), 3,80 (s, 3, -COOCH₃) 4,88 bis 5,15 (m, 4, C₃-H, =CH₂, β-Lactam-H),5,70 (d, 1, J=5,0 Hz, β-Lactam-H), 7,80 (m, 4, ArH)
1,93 (s, 3, -CH₃), 3,80 (s, 3, -COOCH₃) 4,88 bis 5,15 (m, 4, C₃-H, =CH₂, β-Lactam-H),5,70 (d, 1, J=5,0 Hz, β-Lactam-H), 7,80 (m, 4, ArH)
Das Sulfinylchlorid wird auch durch Stehenlassen bei Raumtemperatur
an der Luft während 2 Tagen in die Titel-Sulfinsäure-
Verbindung umgewandelt.
Man rührt eine Lösung von 0,10 g Methyl-3-methyl-2-(2-sulfino-
4-oxo-3-phthalimido-1-azetidinyl)-3-butenoat und 0,04 g Phos
phorpentoxid in 20 ml 1,2-Dichloräthan während 1 Stunde bei
Raumtemperatur. Das Dünnschichtchromatogramm der Reaktions
mischung zeigt nur Spurenmengen des Methylencepham-sulfoxids.
Die Mischung wird dann während 30 Minuten zum Sieden am Rück
fluß erhitzt, dann auf Raumtemperatur abgekühlt und mit 25 ml
Äthylacetat und 50 ml Salzlösung vereinigt. Die organische
Schicht wird abgetrennt, mit wäßriger Natriumbicarbonatlösung
und Salzlösung gewaschen und über Magnesiumsulfat getrocknet.
Durch Eindampfen im Vakuum zur Trockne erhält man 0,04 g der
Titelverbindung in Form eines weißen Schaums.
Man wendet die in Beispiel 1 (J) angegebene Verfahrensweise
mit dem Unterschied an, daß man an Stelle des Sulfinylchlorids
0,20 g Methyl-3-methyl-2-(2-sulfino-4-oxo-3-phthalimido-1-
azetidinyl)-3-butenoat als Ausgangsmaterial einsetzt. In dieser
Weise erhält man 0,03 g der Titelverbindung.
Man wendet die in Beispiel 1 (I) beschriebene Verfahrensweise
mit dem Unterschied an, daß man an Stelle des Sulfinylchlorids
0,20 g Methyl-3-methyl-2-(2-sulfino-4-oxo-3-phthalimido-1-
azetidinyl)-3-butenoat als Ausgangsmaterial einsetzt. Bei
der Reaktion erhält man 0,10 g der Titelverbindung.
Man wendet die in Beispiel 1 (L) beschriebene Verfahrensweise
mit dem Unterschied an, daß man 0,20 g Methyl-3-methyl-2-
(2-sulfino-4-oxo-3-phthalimido-1-azetidinyl)-3-butenoat an
Stelle des entsprechenden Suflinylchlorids als Ausgangsma
terial einsetzt. Das NMR-Spektrum des Produkts zeigt, daß
die Titelverbindung als Hauptbestandteil enthalten ist.
A. Man bereitet eine Mischung aus 4,855 g (10 mMol) 3′-Nitro
benzyl-6-phenoxyacetamido-2,2-dimethylpenam-3-carboxylat,
16,94 g (80 mMol) 2,2,2-Trichloräthyl-chlorfomiat, 18 ml
N,O-(Bis-trimethylsilyl)-trifluormethylacetamid und 20 ml
Methylenchlorid. Man läßt die Mischung bei Raumtemperatur
über Nacht stehen, erhitzt sie dann während 7 Stunden zum Sieden
am Rückfluß, wonach man sie erneut über Nacht bei Raumtemperatur
stehenläßt. Dann erhitzt man während weiterer 6 Stunden,
dampft die Mischung zu einem Rückstand ein, löst den
Rückstand in Benzol und gibt die erhaltene Lösung zu einem
großen Überschuß Heptan. Das erhaltene unlösliche Material
wird abfiltriert, in Benzol gelöst und über Kieselgel chromatographiert,
wozu man einen Benzol/Äthylacetat-Elutionsgradienten
anwendet. Man erhält 4,76 g (72%) 4′-Nitrobenzyl-6-
(N-phenoxyacetyl-N-(2,2,2-trichloräthoxycarbonyl)-amino)-2,2-
dimethylpenam-3-carboxylat als Produkt.
NMR-Spektrum (CDCl₃) δ
1,41 (s, 3), 1,62 (s, 3), 4,61 (s, 1), 4,84 (d, 1, J=12 Hz), 4,99 (d, 1, J=12 Hz), 5,20 (s, 2), 5,30 (s, 2), 5,56 (s, 2), 6,8 bis 7,4 (m, 5), 7,53 (d, 2, J=9 Hz) und 8,22 (d, 2, J= 9 Hz)
1,41 (s, 3), 1,62 (s, 3), 4,61 (s, 1), 4,84 (d, 1, J=12 Hz), 4,99 (d, 1, J=12 Hz), 5,20 (s, 2), 5,30 (s, 2), 5,56 (s, 2), 6,8 bis 7,4 (m, 5), 7,53 (d, 2, J=9 Hz) und 8,22 (d, 2, J= 9 Hz)
Zu etwa 75 ml Aceton gibt man 2,54 g (3,84 mMol) des obigen
Produkts. Man kühlt die Mischung auf -70°C ab und versetzt
die Reaktionsmischung mit überschüssigem Ozon in einer Menge
von etwa 1,17 mMol pro Minute während 9 Minuten, wonach sich
die Reaktionsmischung blau verfärbt. Man beläßt die Mischung
während etwa 35 Minuten bei -70°C, wonach man sie auf Raum
temperatur erwärmt. Das Lösungsmittel wird im Vakuum ent
fernt, und man erhält 2,76 g 4′-Nitrobenzyl-6-[N-phenoxyacetyl-
N-(2,2,2-trichloräthoxycarbonyl)-amino] -2,2-dimethyl
penam-3-carboxylat-1-oxid.
NMR-Spektrum (CDCl₃ δ
1,22 (s, 3), 1,62 (s, 3), 4,60 (s, 1), 4,78 (d, 1, J=5 Hz), 4,93 (s, 2), 5,26 (s, 2), 5,30 (s, 2), 5,93 (d, 1, J=5 Hz), 6,8 bis 7,4 (m, 5), 7,51 (d, 2, J=9 Hz) und 8,20 (d, 2, J= 9 Hz)
1,22 (s, 3), 1,62 (s, 3), 4,60 (s, 1), 4,78 (d, 1, J=5 Hz), 4,93 (s, 2), 5,26 (s, 2), 5,30 (s, 2), 5,93 (d, 1, J=5 Hz), 6,8 bis 7,4 (m, 5), 7,51 (d, 2, J=9 Hz) und 8,20 (d, 2, J= 9 Hz)
Zu 40 ml trockenem Benzol gibt man 792 mg (etwa 1 mMol) des
obigen Produkts und 155 mg (etwa 1,2 mMol) N-Chlorsuccinimid.
Man erhitzt die erhaltene Mischung während 1 Stunde zum Sieden
am Rückfluß. Das NMR-Spektrum der Reaktionsmischung weist auf
die Anwesenheit der Titelverbindung hin.
NMR-Spektrum (CDCl₃ δ
1,92 (s, 3), 4,89 (s, 1), 4,96 (s, 2), 5,05 (s, 2), 5,23 (s, 2), 5,26 (s, 1), 5,34 (s, 2), 5,64 (d, 1, J=5 Hz), 5,95 (d, 1, J=5 Hz), 6,10 (d, 1, J=5 Hz), 6,8 bis 7,5 (m, 5), 7,56 (d, 2, J=9 Hz) und 8,23 (d, 2, J=9 Hz)
1,92 (s, 3), 4,89 (s, 1), 4,96 (s, 2), 5,05 (s, 2), 5,23 (s, 2), 5,26 (s, 1), 5,34 (s, 2), 5,64 (d, 1, J=5 Hz), 5,95 (d, 1, J=5 Hz), 6,10 (d, 1, J=5 Hz), 6,8 bis 7,5 (m, 5), 7,56 (d, 2, J=9 Hz) und 8,23 (d, 2, J=9 Hz)
Zu der nach der Verfahrensweise C erhaltenen, auf Raumtemperatur
abgekühlten Reaktionsmischung gibt man 390 mg (1,5 mMol)
Zinn-(IV)-chlorid. Man beläßt die Mischung während 75 Minuten
bei Raumtemperatur und gibt dann 5 ml Methanol zu. Man ver
setzt mit weiterem Benzol, wäscht die erhaltene Mischung drei
mal mit einer Mischung aus Chlorwasserstoffsäure und wäßrigem
Natriumchlorid. Die Benzolschicht wird abgetrennt, über Natri
umsulfat getrocknet und im Vakuum zur Trockne eingedampft. Der
Rückstand wird über Kieselgel (15% Wasser) unter Anwendung
eines Benzol/Äthylacetat-Gradienten chromatographiert, wobei
man 246 mg des Exomethylencepham-sulfoxids erhält.
NMR-Spektrum (CDCl₃ δ
3,42 (d, 1, J=13 Hz), 3,98 (d, 1, J=13 Hz), 4,64 (d, 1, J=5 Hz), 4,94 (s, 2), 5,25 (s, 2), 5,30 (s, 2), 5,34 (s, 1), 5,47 (s, 1), 6,04 (d, 1, J=5 Hz), 6,8 bis 7,4 (m, 5), 7,55 (d, 2, J=9 Hz) und 8,23 (d, 2, J=9 Hz)
3,42 (d, 1, J=13 Hz), 3,98 (d, 1, J=13 Hz), 4,64 (d, 1, J=5 Hz), 4,94 (s, 2), 5,25 (s, 2), 5,30 (s, 2), 5,34 (s, 1), 5,47 (s, 1), 6,04 (d, 1, J=5 Hz), 6,8 bis 7,4 (m, 5), 7,55 (d, 2, J=9 Hz) und 8,23 (d, 2, J=9 Hz)
Zu 200 ml getrocknetem Toluol gibt man 5,6 g (10 mMol) 4′-Brom
phenacyl-6-pheoxyacetamido-2,2-dimethylphenam-3-carboxylat-1-
oxid und 5,2 g (50 mMol) Natriumbisulfit. Die Mischung wird
zum Sieden am Rückfluß erhitzt und mit 1,5 g (11 mMol) n-Chlor
succinimid versetzt die erhaltene Mischung wird während 1 Stunde
gerührt und zum Sieden am Rückfluß erhitzt, dann in einem
Eisbad abgekühlt und mit 1,3 g (11 mMol) Zinn-(IV)-chlorid ver
setzt. Die erhaltene Mischung wird bei Raumtemperatur während
etwa 2 Stunden gerührt und dann in eine Mischung aus Äthyl
acetat und Wasser gegossen Die oganische Schicht wird abge
trennt und nacheinander mit 5%iger Chlorwasserstoffsäurelö
sung, 5%iger Natriumbicarbonatlösung und Salzlösung gewaschen.
Dann wird die Mischung über Magnesiumsulfat getrocknet. Beim
Eindampfen bis zur praktisch vollständigen Trockne im Vakuum
kristallisieren 1,75 g (31%) der Titelverbindung aus, die dann
gewonnen wird. Die NMR-Analyse des Produkts steht im Einklang
mit der Struktur der Titelverbindungen.
Analyse: C₂₄H₂₁N₂O₇SBr
Berechnet:
C 51,35; H 3,77; N 4,99; Br 14,23%.
Gefunden:
C 51,03; H 3,91; N 5,10; Br 14,46%.
Berechnet:
C 51,35; H 3,77; N 4,99; Br 14,23%.
Gefunden:
C 51,03; H 3,91; N 5,10; Br 14,46%.
Zu 200 ml getrocknetem Toluol gibt man 4,95 g (10 mMol) 4′-Meth
oxybenzyl-6-phenoxyacetamido-2,2-dimethylpenam-3-carboxylat-1-oxid
und 5,2 g (50 mMol) Natriumbisulfit. Dann erhitzt man die
Mischung zum Sieden am Rückfluß und gibt 1,5 g (11 mMol)
N-Chlorsuccinimid zu. Anschließend wird die Mischung während
1 Stunde gerührt und zum Sieden am Rückfluß erhitzt, wonach
man sie in einem Eisbad abkühlt und mit 1,3 g (11 mMol) Zinn-(IV)-chlorid
versetzt. Dann wird die Mischung während etwa
2 Stunden bei Raumtemperatur gerührt, wonach man sie in eine
Mischung aus Äthylacetat und Wasser gießt. Die organische
Schicht wird abgetrennt und nacheinander mit 5%iger Chlorwasserstoffsäurelösung
und Salzlösung gewaschen. Die organische
Schicht wird dann mit einer 5%igen Natriumbicarbonatlösung
extrahiert, wonach man den Extrakt mit Äthylacetat aufschlämmt
und auf einen pH-Wert von 2,5 ansäuert. Die Äthylacetatschicht
wird abgetrennt, mit Wasser gewaschen, über Magnesiumsulfat
getrocknet und im Vakuum zu einem sehr kleinen
Volumen eingeengt, aus dem 1,3 g (35%) der Titelverbindung in
Form von Kristallen gewonnen werden. Die Analyse des Produkts
über das NMR-Spektrum steht im Einklang mit der Struktur der
Titelverbindung.
Analyse: C₁₆H₁₆N₂O₆S
Berechnet:
C 52,74; H 4,43; N 7,69%.
Gefunden:
C 52,99; H 4,64; N 7,51%.
Berechnet:
C 52,74; H 4,43; N 7,69%.
Gefunden:
C 52,99; H 4,64; N 7,51%.
A. Zu 800 ml getrocknetem Toluol gibt man 20 g Benzhydryl-6-
phenoxyacetamido-2,2-dimethylpenam-3-carboxylat-1-oxid und
erhitzt die Mischung in einem System, das mit einer Dean-Stark-Wasserfalle
versehen ist, um die vorhandene Feuchtigkeit
azeotropisch zu entfernen, zum Sieden am Rückfluß. Zu
der Mischung gibt man dann 12,2 g N-Chlorsuccinimid und erhitzt
während weiterer 1,5 Stunden zum Sieden am Rückfluß.
Das Produkt wird über das NMR-Spektrum analysiert, das im
Einklang steht mit der Struktur der Titelverbindung.
NMR-Spektrum (CDCl₃)δ
1,88 (s, 3), 4,53 (s, 2), 4,90 (s, 1), 5,14 (s, 2), 5,54 (d, 1, J=4 Hz), 6,24 (q, 1, J=4 Hz und 8 Hz), 6,95 (s, 1), 7,15 bis 7,4 (m, 15) und 8,0 (d, 1, J=8 Hz)
1,88 (s, 3), 4,53 (s, 2), 4,90 (s, 1), 5,14 (s, 2), 5,54 (d, 1, J=4 Hz), 6,24 (q, 1, J=4 Hz und 8 Hz), 6,95 (s, 1), 7,15 bis 7,4 (m, 15) und 8,0 (d, 1, J=8 Hz)
Im Einklang mit der oben beschriebenen Verfahrensweise des
Beispiels 13 cyclisiert man das Azetidinon-sulfinylchlorid
der Stufe A mit Zinn-(IV)-chlorid zu 7-Phenoxyacetamido-3-
methylencepham-4-carbonsäure-1-oxid.
A. Man bereitet eine Mischung aus 300 ml 1,1,2-Trichloräthan
und 10,26 g 2′,2′,2′-Trichloräthyl-6-(4-nitrobenzyloxycarb
amido)-2,2-dimethylpenam-3-carboxylat-1-oxid. Man erhitzt die
Mischung unter Abtrennung von etwa 75 ml des Lösungsmittels, um
das Trocknen des Reaktionsmediums am Rückfluß zu fördern.
Dann wird die Mischung abgekühlt, mit Propylenoxid und anschließend
mit 4 g N-Chlorsuccinimid versetzt. Die Temperatur
der Mischung wird auf 102°C gesteigert, wonach man die
Mischung während 2,5 Stunden zum Sieden am Rückfluß erhitzt.
Man entnimmt eine Probe der Reaktionsmischung und verdampft
das Lösungsmittel. Das NMR-Spektrum des Rückstands steht im
Einklang mit der Struktur der Titelverbindung:
NMR-Spektrum (CDCl₃)δ
1,94 (bs, 3), 4,83 (s, 2), 5,25 (s, 2), 5,0 bis 5,4 (m, 3), 6,2 (d, 1, J=4 Hz), 7,55 (d, 2, J=8 Hz) und 8,24 (d, 2, J=8 Hz)
1,94 (bs, 3), 4,83 (s, 2), 5,25 (s, 2), 5,0 bis 5,4 (m, 3), 6,2 (d, 1, J=4 Hz), 7,55 (d, 2, J=8 Hz) und 8,24 (d, 2, J=8 Hz)
Man dampft eine Menge, die etwa einem Drittel der unter A
erhaltenen Reaktionsmischung entspricht, ein und löst den
Rückstand in 100 ml getrocknetem Methylenchlorid. Dann
gibt man zu der erhaltenen Mischung 5 ml Zinn-(IV)-chlorid
und behandelt die Mischung nach der in Beispiel 12 beschriebenen
Weise unter Bildung von 700 mg des 3-Methylencephamsulfoxids.
NMR-Spektrum (CDCl₃)w
3,60, 3,88 (ABq, 2, J=15 Hz), 4,82 (s, 2), 4,94 (d, 1, J=4,5 Hz), 5,23 (s, 2), 5,40 (s, 1), 5,56 (s, 1), 5,83 (s, 1), 6,37 (d, 1, J=10 Hz), 7,46 (d, 2, J=9 Hz) und 8,20 (d, 2, J=9 Hz)
3,60, 3,88 (ABq, 2, J=15 Hz), 4,82 (s, 2), 4,94 (d, 1, J=4,5 Hz), 5,23 (s, 2), 5,40 (s, 1), 5,56 (s, 1), 5,83 (s, 1), 6,37 (d, 1, J=10 Hz), 7,46 (d, 2, J=9 Hz) und 8,20 (d, 2, J=9 Hz)
A. Man erhitzt 500 ml Toluol in einer Vorrichtung, die mit
einer Dean-Stark-Wasserfalle ausgerüstet ist, um gegebenenfalls
vorhandene Feuchtigkeit azeotrop abzudestillieren.
Zu dem erhaltenen getrockneten Toluol gibt man 1,0 g
(2,4 mMol) 4′-Nitrobenzyl-6-acetamido-2,2-dimethylpenam-3-carboxylat-1-oxid.
Die erhaltene Mischung wird erneut
unter Verwendung einer Dean-Stark-Wasserfalle zum Sieden
am Rückfluß erhitzt, um gegebenenfalls vorhandene weitere
Wassermengen zu entfernen. Die Mischung wird dann abgekühlt
und mit 400 mg (2,9 mMol) N-Chlorsuccinimid versetzt. Dann
erhitzt man die Mischung während 1 Stunde zum Sieden am
Rückfluß, wonach man eine Probe der Reaktionsmischung entnimmt
und das Lösungsmittel verdampft. Das erhaltene Produkt
steht auf Grund des NMR-Spektrums im Einklang mit der
Struktur der Titelverbindung.
NMR-Spektrum (CDCl₃)δ
1,86 (bs, 3), 2,04, 2,09 (2s, 3), 4,80 (m, 1), 5,2 (m, 2), 5,28 (s, 2), 5,63 (m, 1), 6,05 (d, 1, J=4 Hz) und 7,4 bis 8,4 (q, 4, ArH)
1,86 (bs, 3), 2,04, 2,09 (2s, 3), 4,80 (m, 1), 5,2 (m, 2), 5,28 (s, 2), 5,63 (m, 1), 6,05 (d, 1, J=4 Hz) und 7,4 bis 8,4 (q, 4, ArH)
Man kühlt die unter A erhaltene Reaktionsmischung in einem
Eisbad und gibt 1 ml Zinn-(IV)-chlorid zu. Man beläßt die
Mischung während 2 Stunden bei Raumtemperatur, wonach man
sie im Vakuum zur Trockne eindampft. Der gebildete Rückstand
wird in Äthylacetat gelöst, wonach man die Äthylacetat-Mischung
einmal mit einer Mischung aus Chlorwasserstoffsäure
und wäßrigem Natriumchlorid und zweimal mit wäßrigem Natriumchlorid
wäscht, über Magnesiumsulfat trocknet und im Vakuum
zur Trockne eindampft. Der Rückstand wird in einer minimalen
Menge Äthylacetat gelöst, wobei sich nach dem Stehenlassen
über Nacht Kristalle des 3-Methylencepham-sulfoxids
bilden, die dann gewonnen werden.
NMR-Spektrum (CDCl₃)δ< 20747 00070 552 001000280000000200012000285912063600040 0002002556045 00004 20628/ITA<
1,92 (s, 3), 3,80 (bs, 2), 5,00 (d, 1, J=4 Hz), 5,32 (s,
2), 5,45 bis 5,80 (m, 5), 7,60 (d, 2, J=8 Hz), 7,86 (d, 1,
J=9 Hz) und 8,20 (d, 2, J=8 Hz)
Beispiel 17
4′-Nitrobenzyl-7-phenoxyacetamido-3-methylencepham-4-carb
oxylat-1-oxid (Komplex-Isolierung)
Man erhitzt 750 ml Toluol während 15 Minuten unter Verwendung
einer Dean-Stark-Falle zum Sieden am Rückfluß. Zu dem getrockneten
Toluol gibt man 35 ml Propylenoxid, 25 g 4′-Nitrobenzyl-
6-phenoxyacetamido-penicillanat-1-oxid und 7,37 g N-Chlorsuccinimid.
Man erhitzt die Reaktionsmischung während 2 Stunden
bei 100°C zum Sieden am Rückfluß, wonach man 120 ml Toluol
aus der Mischung abdestilliert. Nach dem Abkühlen setzt man
7,3 ml Zinn-(IV)-chlorid zu. Durch Abfiltrieren der Reaktionsmischung
erhält man 17,1 g eines orange gefärbten Komplexes,
den man in Äthylacetat löst und mit wäßriger Chlorwasserstoffsäurelösung
und Salzlösung wäscht. Die Äthylacetatlösung wird
getrocknet und im Vakuum zur Trockne eingedampft und ergibt
6,9 g der Titelverbindung.
Beispiel 18
Methyl-3-methyl-2-(2-bromsulfinyl-4-oxo-3-phthalimido-1-
azetidinyl)-3-butenoat
A. Man erhitzt eine Mischung aus 1,88 g Methyl-6-phthalimido-penicillanat-1-oxid
und 890 mg N-Bromsuccinimid in 150 ml
Tetrachlorkohlenstoff während 80 Minuten zum Sieden am
Rückfluß. Dann wird die Reaktionsmischung abgekühlt, mit
Wasser und Salzlösung gewaschen, über wasserfreiem Magnesiumsulfat
getrocknet und im Vakuum zur Trockne eingedampft,
wobei man 1,82 g der Titelverbindung erhält.
NMR-Spektrum (CDCl₃)δ
1,98 (bs, 3), 3,82 (s, 3, COOCH₃), 5,0 bis 5,35 (m, 3),
5,8 bis 6,2 (m, 2, β-Lactam-H) und 7,80 (bs, 4, ArH)
B. Umwandlung in das Exomethylencepham-sulfoxid
Man löst das in der obigen Weise gebildete Azetidinonsulfinylbromid
in 20 ml Methylenchlorid und versetzt die
Lösung mit 0,6 ml Zinn-(IV)-chlorid. Nach 45 Minuten bei
Raumtemperatur wäscht man die Reaktionsmischung mit Wasser
und Salzlösung, trocknet sie über wasserfreiem Magnesiumsulfat
und dampft sie im Vakuum zur Trockne ein, wobei man
1,15 g Methyl-7-phthalimido-3-methylencepham-4-carboxylat-1-oxid
(in Form einer Mischung aus den R- und S-Sulfoxid-Isomeren)
erhält. Das überwiegende Isomere besitzt das folgende
NMR-Spektrum:
NMR-Spektrum (CDCl₃)δ
3,64, 4,20 (ABq, 2, J=13,0 Hz), C₂-H), 3,84 (s, 3,
COOCH₃), 4,90 (d, 1, J=4,0 Hz, β-Lactam-H), 5,3 bis
5,7 (m, 3), 5,97 (d, 1, J=4,0 Hz, β-Lacta-H) und 7,84
(bs, 4 ArH)
Beispiel 19
4′-Nitrobenzyl-3-methyl-2-(2-isopropylthiosulfinyl-4-oxo-3-
phenoxyacetamido-1-azetidinyl)-3-butenoat
A. Zu einer Lösung von 10 g 4′-Nitrobenzyl-3-methyl-2-(2-
chlorsulfinyl-4-oxo-3-phenoxyacetamido-1-azetidinyl)-3-butenoat
in 450 ml Toluol gibt man 1,9 ml Isopropylmercaptan
und 3,5 ml Propylenoxid. Man läßt die Mischung
mehrere Tage bei Raumtemperatur stehen und dampft sie
dann im Vakuum zur Trockne ein, wobei man ein Öl erhält,
das man über eine mit Kieselgel gefüllte Säule unter Verwendung
eines Toluol/Äthylacetat-Gradienten chromatographiert.
Man isoliert insgesamt 6,62 g der Titelverbindung.
NMR-Spektrum (CDCl₃)δ
1,40 (d, 6, J=6,0 Hz, SCH(CH₃)₂), 2,01 (s, 3), 3,55
(m, 1, SCH(CH₃)₂), 4,60 (s, 2, Seitenketten-CH₂), 5,1 bis
5,4 (n, 3), 5,33 (s, 2, Ester-CH₂), 6,20 (dd, 1, J=4,5
und 10,0 Hz, b-Lactam-H), 6,9 bis 8,3 (m, 9, ArH) und 8,6
(d, 2, J=10,0 Hz, NH)
B. Umwandlung in das Exomethylencepham-sulfoxid
Man löst 682 mg der Titelverbindung in 3,4 ml Methansulfonsäure.
Nach 30 Minuten gießt man die Lösung in einen Scheidetrichter,
der Äthylacetat und eine gesättigte wäßrige Natriumbicarbonatlösung
enthält. Man trennt die organische
Schicht ab, wäscht sie nacheinander mit einer wäßrigen Natriumbicarbonatlösung,
Wasser und Salzlösung (2×) und
trocknet über wasserfreiem Magnesiumsulfat. Beim Stehenlassen
über Nacht kristallisiert das Produkt aus Äthylacetat
aus. Man isoliert insgesamt 60 mg 4′-Nitrobenzyl-7-phenoxy
acetamido-3-methylencepham-4-carboxylat-1-oxid.
Beispiel 20
4′-Nitrobenzyl-3-methyl-2-(2-tert.-butylthiosulfinyl-4-oxo-3-
phenoxyacetamido-1-azetidinyl)-3-butenoat
A. Man wendet die in Beispiel 19 beschriebene Verfahrensweise
mit dem Unterschied an, daß man anstelle von Isopropylmercaptan
2,4 ml tert.-Butylmercaptan einsetzt. Nach dem Chromatographieren
isoliert man 4,69 g der Titelverbindung.
NMR-Spektrum (CDCl₃)w
1,43 (s, 9, tert.-Butyl), 2,01 (s, 3), 4,57 (s, 2, Seitenketten-CH₂),
5,0 bis 5,4 (m, 5), 6,20 (dd, 1, J=4,0 und
11,0 Hz, β-Lactam-H), 6,8 bis 8,2 (m, 9, ArH) und 8,64 (d,
1, J=11,0 Hz, NH)
B. Umwandlung in das Exomethylencepham-sulfoxid
Man löst 700 mg der Titelverbindung in 3,5 ml Methansulfonsäure.
Nach der im zweiten Abschnitt des Beispiels 19 beschriebenen
Verfahrensweise isoliert man 190 mg 4′-Nitro
benzyl-7-phenoxyacetamido-3-methylencepham-4-carboxylat-1-oxid.
Beispiel 21
4′-Nitrobenzyl-3-methyl-2-(2-methoxysulfinyl-4-oxo-3-phen
oxyacetamido-1-azetidinyl)-3-butenoat
A. Zu einer Lösung von 4′-Nitrobenzyl-3-methyl-2-(2-chlor
sulfinyl-4-oxo-3-phenoxyacetamido-1-azetidinyl)-3-butenoat,
das man aus 10 g 4′-Nitrobenzyl-6-phenoxyacetamido-penicillanat-1-oxid
und 2,68 g N-Chlorsuccinimid erhalten hat, in
400 ml Toluol gibt man 25 ml trockenes Methanol. Man rührt
die Reaktionsmischung über Nacht bei Raumtemperatur und
wäscht sie dann nacheinander mit wäßriger Natriumbicarbonatlösung
(2×), Wasser und Salzlösung (2×). Durch Eindampfen
im Vakuum zur Trockne erhält man 10 g der unreinen
Titelverbindung, die man durch Chromatographie über mit
Säure gewaschenem Kieselgel unter Verwendung eines Toluol/Äthyl-Gradienten
reinigt. Das Produkt wird in Form einer
Mischung aus den Isomeren (R- und S-Sulfinate) isoliert.
Das NMR-Spektrum des überwiegend vorhandenen Isomeren ist
das folgende:
NMR-Spektrum (CDCl₃)δ
1,90 (s, 3), 3,74 (s, 3, -OCH₃), 4,52 (s, 2, Seitenketten-CH₂),
4,8 bis 5,3 (m, 5), 5,32 (s, 2, Ester-CH₂), 5,76
(dd, 1, J=5,0 und 9,0 Hz, β-Lactam-H) und 6,8 bis 8,2
(m, 9, ArH)
B. Umwandlung in das Exomethylencepham-sulfoxid
Man löst 590 mg der Titelverbindung in 2,0 ml Methansulfonsäure.
Nach 30 Minuten bei Raumtemperatur wird die Mischung
nach der in dem zweiten Abschnitt des Beispiels 19
beschriebenen Verfahrensweise aufgearbeitet und ergibt
0,13 g (40%) 4′-Nitrobenzyl-7-phenoxyacetamido-3-me
thylencepham-4-carboxylat-1-oxid.
Beispiel 22
4′-Nitrobenzyl-3-methyl-2-(2-menthyloxysulfinyl-4-oxo-3-phen
oxyacetamido-1-azetidinyl)-3-butenoat
A. Man wendet die in Beispiel 21 beschriebene Verfahrensweise
mit dem Unterschied an, daß man anstelle von Methanol 3,12 g
(20 mMol) Menthol einsetzt. Der als Produkt anfallende Sulfinatester
wird durch Chromatographie über eine mit Säure
gewaschenem Kieselgel gefüllte Säule unter Verwendung eines
Toluol/Äthylacetat-Gradienten isoliert. Das Produkt wird
in Form einer Isomeren-Mischung (R- und S-Sulfinate) isoliert.
Das NMR-Spektrum des überwiegend vorhandenen Isomeren
ist das folgende:
NMR-Spektrum (CDCl₃)δ
0,6 bis 2,4 (m, 18, Menthyl-H), 1,86 (s, 3), 3,98 (bs, 1),
4,52 (s, 2, Seitenketten-CH₂), 4,72 (d, 1, J=5,0 Hz,
b-Lactam-H), 4,8 bis 5,2 (m, 3), 5,36 (s, 2, Ester-CH₂),
5,72 (dd, 1, J=5,0 und 9,0 Hz, β-Lactam-H), 6,8 bis 8,2
(m, 9, ArH) und 7,85 (d, 1, J=9,0 Hz, -NH)
B. Umwandlung in das Exomethylencepham-sulfoxid
Man löst 906 mg der Titelverbindung in 4,6 ml Methansulfonsäure.
Nach 30 Minuten bei Raumtemperatur arbeitet man die
Reaktionsmischung nach der in dem zweiten Abschnitt des Beispiels 19
beschriebenen Verfahrensweise auf. Die Umwandlung
in das 4′-Nitrobenzyl-7-phenoxyacetamido-3-methylencepham-4-carboxylat-1-ox-id
wird durch die vergleichende Dünnschichtchromatographie
und durch das NMR-Spektrum bestätigt.
Beispiel 23
4′-Nitrobenzyl-3-methyl-2-(2-anilinosulfinyl-4-oxo-3-phen
oxyacetamido-1-azetidinyl)-3-butenoat
A. Zu einer Lösung von 4′-Nitrobenzyl-3-methyl-2-(2-chlor
sulfinyl-4-oxo-3-phenoxyacetamido-1-azetidinyl)-3-butenoat,
das man aus 10 g 4′-Nitrobenzyl-6-phenoxyacetamido-penicillanat-1-oxid
und 2,68 g N-Chlorsuccinimid gewonnen hat, in
400 ml Toluol gibt man 3,6 ml Anilin. Nach 5 Minuten bei
Raumtemperatur wäscht man die Reaktionsmischung mit Wasser
(2×) und Salzlösung, trocknet sie über wasserfreiem Magnesiumsulfat
und dampft sie im Vakuum zur Trockne ein, wobei
man die Titelverbindung erhält.
NMR-Spektrum (CDCl₃)w
1,96 (s, 3), 4,5 (s, 2, Seitenketten-CH₂), 5,34 (s, 2, Ester-CH₂),
5,0 bis 5,3 (m, 3), 5,77 (dd, 1, J=4,5 und 10,0 Hz,
β-Lactam-H) und 6,8 bis 8,4 (m, 14, ArH)
B. Umwandlung in das Exomethylencepham-sulfoxid
Man löst 2,07 g der Titelverbindung in 10 ml Methansulfonsäure.
Nach 30 Minuten gießt man die Lösung langsam in eine
kalte Mischung aus gesättigtem Natriumbicarbonat und Äthylacetat.
Die Äthylacetatschicht wird abgetrennt, nacheinander
mit wäßriger Natriumbicarbonatlösung (2×), Wasser (2×) und
Salzlösung (2×) gewaschen, über wasserfreiem Magnesiumsulfat
getrocknet im Vakuum zur Trockne eingedampft. Aus einer
Lösung des unreinen Produkts in Äthylacetat kristallisieren
373 mg (21%) 4′-Nitrobenzyl-7-phenoxyacetamido-3-methylencepham-4-carboxylat-1-ox-id
aus.
Beispiel 24
4′-Nitrobenzyl-3-methyl-2-[2-(N,N′-dicarboäthoxyhydrazo
sulfinyl)-4-oxo-3-phenoxyacetamido-1-azetidinyl]-3-butenoat
A. Man erhitzt eine Lösung von 10 g 4′-Nitrobenzyl-6-phenoxy
acetamido-penicillanat-1-oxid in 300 ml trockenem 1,1,2-Trichloräthan
unter Verwendung einer Dean-Stark-Falle zum Sieden
am Rückfluß und trocknet sie dadurch. Nachdem etwa
50 ml des Lösungsmittels abdestilliert sind, kühlt man
die Mischung ab und gibt 6 ml Diäthylazodicarboxylat zu.
Man erhitzt die Reaktionsmischung während 45 Minuten zum
Sieden am Rückfluß und dampft sie dann im Vakuum zur Trockne
ein. Der Rückstand wird mit Hexan verrieben, um überschüssiges
Diäthylazodicarboxylat zu entfernen. Beim weiteren
Trocknen erhält man die Titelverbindung in Form eines
unreinen gelben Harzes, das vor der Umwandlung in das Exomethylencepham-sulfoxid
nicht weiter gereinigt wurde.
NMR-Spektrum (CDCl₃)δ
1,40 (t, 3, J=7 Hz, CH₂CH₃), 1,95 (bs, 3), 3,8 bis 4,7
(m, 6), 5,0 bis 5,6 (m, 5) und 6,7 bis 8,4 (m, 9, ArH)
B. Umwandlung in das Exomethylencepham-sulfoxid
Man löst 1 g des unter A erhaltenen Produktes in 20 ml
Methansulfonsäure. Dann rührt man die Mischung bei Raumtemperatur
während 20 Minuten und gießt sie dann in eine
wäßrige Natriumchloridlösung. Die wäßrige Lösung wird dann
mit 200 ml Äthylacetat extrahiert, wonach man den Äthylacetat-Extrakt
mit einer wäßrigen Natriumbicarbonatlösung
wäscht, über Magnesiumsulfat trocknet und im Vakuum zur
Trockne eindampft. Der Rückstand wird durch präparative
Dünnschichtchromatographie unter Verwendung von mit Kieselgel
beschichteten Platten gereinigt, die mit einer Mischung
aus 90% Äthylacetat und 10% Benzol eluiert werden. Man
isoliert insgesamt 160 mg 4′-Nitrobenzyl-7-phenoxyacetamido-
3-methylencepham-4-carboxylat-1-oxid.
Beispiel 25
4′-Nitrobenzyl-3-methyl-2-[2-N,N′-dicarbo-tert.-butoxyhydrazo
sulfinyl)-4-oxo-3-acetamido-1-azetidinyl]-3-butenoat
A. Nach der in Beispiel 24 beschriebenen Verfahrensweise setzt
man 820 mg 4′-Nitrobenzyl-6-acetamido-penicillanat-1-oxid
mit 465 mg Di-tert.-butylazodicarboxylat zur Bildung der
Titelverbindung um.
NMR-Spektrum (CDCl₃)δ
1,50 (s, 18, tert.-Butyl), 1,90 (bs, 3),
5,40 (s, 2, Ester-CH₂), 5,0 bis 6,0 (m, 5) und 7,6 bis 8,4
(m, 4, ArH)
B. Umwandlung in das Exomethylencepham-sulfoxid
Man löst die unter A gebildete Titelverbindung in 15 ml
Methansulfonsäure und gießt die Lösung nach 10 Minuten bei
Raumtemperatur in eine gesättigte wäßrige Natriumchloridlösung.
Die wäßrige Lösung wird mit Äthylacetat extrahiert,
wonach man den organischen Extrakt mit einer wäßrigen Natriumbicarbonatlösung
wäscht, über Magnesiumsulfat trocknet
und im Vakuum zur Trockne eindampft. Die chromatographische
Reinigung des Rückstands ergibt 90 mg (12%) 4′-Ni
trobenzyl-7-acetamido-3-methylencepham-4-carboxylat-1-oxid.
NMR-Spektrum (CDCl₃)δ
3,66 (bs, 2, C₂-H), 4,90 (d, 1, J=4,0 Hz,
C₆-H), 5,26 (s, 3, C₄-H + Ester-CH₂), 5,45, 5,74
(2s, 2, =CH₂), 5,92 (dd, 1, J=4,0 und 8,0 Hz, C₇-H),
6,97 (d, 1, J=8,0 Hz, -NH) und 7,4 bis 8,4 (m, 4, Arh)
Beispiel 26
2′,2′,2′-Trichloräthyl-7-(2-thienylacetamido)-3-methylen
cepham-4-carboxylat-sulfoxid
Man erhitzt eine Lösung von 1 g 2′,2′,2′-Trichloräthyl-6-
(2-thienylacetamido)-penicillanat-1-oxid und 525 mg Di-tert.-butyl-azodicarboxylat
in 50 ml 1,1,2-Trichloräthan während
45 Minuten zum Sieden am Rückfluß. Dann kühlt man die Reaktionsmischung
ab und dampft sie im Vakuum zur Trockne ein.
Der in dieser Weise erhaltene Rückstand wird in Methansulfonsäure
gelöst, worauf man die saure Lösung nach 15 Minuten bei
Raumtemperatur in eine gesättigte wäßrige Natriumchloridlösung
gießt. Die wäßrige Lösung wird mit Äthylacetat extrahiert,
worauf der organische Extrakt mit einer wäßrigen Natriumbicarbonatlösung
gewaschen, über Magnesiumsulfat getrocknet und im
Vakuum zur Trockne eingedampft wird, wobei man 72 mg (7%)
der Titelverbindung erhält.
NMR-Spektrum (CDCl₃)δ
2,87 (bs, 2, C₂-H), 3,75 (s, 2, Seitenketten-CH₂), 4,80 (s,
2, Ester-CH₂), 5,28 (d, 1, J=4,0 Hz, C₆-H), 5,46, 5,77 (2s,
2, =CH₂), 5,90 (dd, 1, J=4,0 und 8,0 Hz, C₇-H) und 6,8 bis
7,3 (m, ArH)
Beispiel 27
4′-Nitrobenzyl-3-methyl-2-[2-(N,N′-dibenzoylhydrazosulfinyl)-
4-oxo-3-phenoxyacetamido-1-azetidinyl]-3-butenoat
A. Nach der in Beispiel 24 beschriebenen Verfahrensweise setzt
man 10 g 4′-Nitrobenzyl-6-phenoxyacetamido-penicillanat-1-oxid
mit 7,8 g Dibenzoyldiimid in trockenem 1,1,2-Trichloräthan
um.
B. Umwandlung in das Exomethylencepham-sulfoxid
Man löst 1 g des in der Stufe A gewonnenen ungereinigten
Produkts in 20 ml Methansulfonsäure. Nach 20 Minuten gießt
man die Mischung in 300 ml gesättigte wäßrige Natriumchloridlösung,
extrahiert die wäßrige Lösung mit 200 ml Äthylacetat
und wäscht den organischen Extrakt mit einer Natriumbicarbonatlösung,
trocknet ihn über Magnesiumsulfat und
dampft ihn im Vakuum zur Trockne ein. Durch präparative
Dünnschichtchromatographie gewinnt man 90 mg (40%) 4′-Ni
trobenzyl-7-phenoxyacetamido-3-methylencepham-4-carboxylat-1-oxid.
Beispiel 28
4′-Nitrobenzyl-3-methyl-2-(2-acetylhydrazosulfinyl-4-oxo-
3-phenoxyacetamido-1-azetidinyl)-3-butenoat
A. Zu einer Lösung von 4′-Nitrobenzyl-3-methyl-2-(2-chlorsul
finyl-4-oxo-3-phenoxyacetamido-1-azetidinyl)-3-butenoat
(das man aus 50 g 4′-Nitrobenzyl-6-phenoxyacetamido-penicillanat-1-oxid
und 15 g N-Chlorsuccinimid in 1000 ml
1,1,2-Trichloräthan gewonnen hat) gibt man bei Raumtemperatur
14,8 g Acetylhydrazid. Nach dem Rühren während etwa 30 Minuten
bei Raumtemperatur wäscht man die Reaktionsmischung
dreimal mit 500-ml-Anteilen einer gesättigten Natriumchloridlösung,
trocknet über Magnesiumsulfat und dampft im Vakuum
zur Trockne ein. Der Rückstand wird in Äthylacetat
gelöst. Beim Stehenlassen im Kühlschrank kristallisieren
29,7 g (52%) der Titelverbindung aus.
NMR-Spektrum (CDCl₃)δ
4,65 (s, 2, Seitenketten-CH₂),
4,9 bis 5,4 (m, 5), 5,55 (s, 2, Ester-CH₂)
und 6,8 bis 8,4 (m, 9, ArH)
B. Umwandlung in das Exomethylencepham-sulfoxid
Man löst 2 g des Titelprodukts in 20 ml Methansulfonsäure.
Nach 15 Minuten bei Raumtemperatur gießt man die saure Lösung
in einen Scheidetrichter, der 200 ml Äthylacetat,
250 ml gesättigte Natriumchloridlösung und 250 ml gesättigte
Natriumbicarbonatlösung enthält. Man trennt die organische
Schicht ab, wäscht sie mit Natriumbicarbonatlösung, trocknet
über Magnesiumsulfat und dampft sie im Vakuum zur Trockne ein.
Man löst den Rückstand in einer minimalen Menge Äthylacetat,
worauf nach dem Stehenlassen 879 mg (51%) 4′-Nitrobenzyl-7-
phenoxyacetamido-3-methylencepham-4-carboxylat-1-oxid auskristallisieren.
Beispiel 29
4′-Nitrobenzyl-3-methyl-2-(2-carbomethoxyhydrazosulfinyl-4-
oxo-3-phenoxyacetamido-1-azetidinyl)-3-butenoat
A. Nach der in Beispiel 28 beschriebenen Verfahrensweise setzt
man 4,5 g Carbomethoxyhydrazid mit dem Sulfinylchlorid um,
das man aus 15 g 4′-Nitrobenzyl-6-phenoxyacetamido-penicillanat-1-oxid
gewonnen hat, so daß man die Titelverbindung
in Form eines gelben Harzes erhält.
NMR-Spektrum (CDCl₃)δ
1,92 (bs, 3), 3,66 (s, 3, COOCH₃), 4,56 (s, 2, Seitenketten-CH₂),
4,8 bis 5,6 (m, 7, Ester-CH₂, β-Lactam-H, olefinisches
H) und 6,7 bis 8,4 (n, 9, ArH)
B. Umwandlung in das Exomethylencepham-sulfoxid
Nach der in dem zweiten Abschnitt des Beispiels 28 beschriebenen
Verfahrensweise cyclisiert man 640 mg der Titelverbindung
in 10 ml Methansulfonsäure unter Bildung von 240 mg
(45%) 4′-Nitrobenzyl-7-phenoxyacetamido-3-methylencepham-4-carboxylat-1-ox-id.
Beispiel 31
4′-Nitrobenzyl-3-methyl-2-(2-tolylsulfonylhydrazosulfinyl-
oxo-3-phenoxyacetamido-1-azetidinyl)-3-butenoat
A. Nach der in Beispiel 28 beschriebenen allgemeinen Verfahrensweise
setzt man 18 g Tosylhydrazid mit dem Sulfinylchlorid,
das man aus 30 g 4′-Nitrobenzyl-6-phenoxyacetamido-penicillanat-1-oxid
gewonnen hat, zu der Titelverbindung
um, die in Form eines nicht-kristallisierenden
gelben Harzes anfällt.
B. Nach der in dem zweiten Abschnitt des Beispiels 28 beschriebenen
Verfahrensweise cyclisiert man das Titelprodukt
in 150 ml Methansulfonsäure unter Bildung von 7,0 g (23%)
4′-Nitrobenzyl-7-phenoxyacetamido-3-methylencepham-4-carboxylat-1-ox-id.
Beispiel 32
4′-Nitrobenzyl-3-methyl-2-(2-aminosulfinyl-4-oxo-3-phenoxy
acetamido-1-azetidinyl)-3-butenoat
A. Zu einer Lösung von 5 g 4′-Nitrobenzyl-3-methyl-2-(2-chlor
sulfinyl-4-oxo-3-phenoxyacetamido-1-azetidinyl)-3-butenoat
in Toluol gibt man eine Lösung von 5 g Natriumcyanat in
100 ml Wasser. Nach 1 Stunde bei Raumtemperatur trennt man
die organische Phase ab, trocknet sie über Magnesiumsulfat
und dampft sie im Vakuum zur Trockne ein, wobei man eine
Mischung aus der Titelverbindung und 4′-Nitrobenzyl-6-phen
oxyacetamido-penicillanat-sulfoxid erhält. Das NMR-Spektrum
des Titelprodukts ist das folgende:
NMR-Spektrum (CDCl₃)δ
1,96 (s, 3),
4,88
(d, 1, J=4,5 Hz, β-Lactam-H), 5,0 bis 5,5 (m, 5), 5,71
(dd, 1, J=4,5 und 9,0 Hz, β-Lactam-H), 7,74 (d, 1, J=9,0 Hz,
-NH) und 8,4 (m, 9, ArH)
Analyse: C₂₃H₂₄N₄O₈S
Berechnet:
C 53,48; H 4,68; N 10,85; O 24,78; S 6,21%.
Gefunden:
C 53,69; H 4,77; N 10,62; S 5,90%.
B. Umwandlung in das Exomethylencepham-sulfoxid
Nach der in dem zweiten Abschnitt des Beispiels 28 beschriebenen
Verfahrensweise cyclisiert man das Titelprodukt
in Methansulfonsäure zu 4′-Nitrobenzyl-7-phenoxyacetamido-
3-methylencepham-4-carboxylat-1-oxid.
Claims (22)
1. Verfahren zur Herstellung von 3-Methylencepham-sulfoxiden
der allgemeinen Formel I
dadurch gekennzeichnet, daß man eine Verbindung der allgemeinen
Formel II
mit einem Friedel-Crafts-Katalysator vom Typ einer Lewis-Säure,
einem Friedel-Crafts-Katalysator vom Typ einer
Brønsted-Protonensäure oder einem mathematischen Kationenbildner
in einem trockenen inerten organischen Lösungsmittel
umsetzt oder diese Verbindung in einer organischen
Brønsted-Säure löst, wobei in den obigen allgemeinen
Formeln
R eine Carbonsäureschutzgruppe;
R′ eine Carbonsäureschutzgruppe oder ein Wasserstoffatom;
R₁ (1) eine Phthalimidogruppe
(2) eine Amidogruppe der allgemeinen Formel in der
R₃ (a) eine Alkylgruppe mit 1 bis 3 Kohlenstoffatomen,
(b) eine 4-Nitrobenzyloxygruppe oder
(c) eine Arylalkylgruppe der allgemeinen FormelH₅C₆-(O) m -CH₂-worin m 0 oder 1 darstellt;
bedeutet;
(3) eine Imidogruppe der allgemeinen Formel in der m die oben angegebenen Bedeutungen besitzen und R₂′ eine Alkoxygruppe mit 1 bis 3 Kohlenstoffatomen oder eine Trichloräthoxygruppe darstellt;
(4) eine Imidazolindinylgruppe der Formel X (1) ein Chloratom oder ein Bromatom;
(2) eine Gruppe der allgemeinen Formel -OR₄, in der R₄ für ein Wasserstoffatom oder eine Alkylgruppe mit 1 bis 10 Kohlenstoffatomen steht;
(3) eine Gruppe der allgemeinen Formel -SR, in der R für eine Alkylgruppe mit 1 bis 6 Kohlenstoffatomen steht; oder
(4) eine Gruppe der allgemeinen Formel in der
R eine Carbonsäureschutzgruppe;
R′ eine Carbonsäureschutzgruppe oder ein Wasserstoffatom;
R₁ (1) eine Phthalimidogruppe
(2) eine Amidogruppe der allgemeinen Formel in der
R₃ (a) eine Alkylgruppe mit 1 bis 3 Kohlenstoffatomen,
(b) eine 4-Nitrobenzyloxygruppe oder
(c) eine Arylalkylgruppe der allgemeinen FormelH₅C₆-(O) m -CH₂-worin m 0 oder 1 darstellt;
bedeutet;
(3) eine Imidogruppe der allgemeinen Formel in der m die oben angegebenen Bedeutungen besitzen und R₂′ eine Alkoxygruppe mit 1 bis 3 Kohlenstoffatomen oder eine Trichloräthoxygruppe darstellt;
(4) eine Imidazolindinylgruppe der Formel X (1) ein Chloratom oder ein Bromatom;
(2) eine Gruppe der allgemeinen Formel -OR₄, in der R₄ für ein Wasserstoffatom oder eine Alkylgruppe mit 1 bis 10 Kohlenstoffatomen steht;
(3) eine Gruppe der allgemeinen Formel -SR, in der R für eine Alkylgruppe mit 1 bis 6 Kohlenstoffatomen steht; oder
(4) eine Gruppe der allgemeinen Formel in der
- (a) R₆ ein Wasserstoffatom und R₇ ein Wasserstoffatom, eine Phenylgruppe oder eine Gruppe der allgemeinen Formel -NHR₈ darstellen, wobei R₈ eine Alkylcarbonylgruppe mit 1 bis 3 Kohlenstoffatomen im Alkylteil, eine Alkoxycarbonylgruppe mit 1 bis 3 Kohlenstoffatomen im Alkoxyteil oder eine Tosylgruppe bedeutet;
- (b) R₆ eine Gruppe der Formeln -COOR₉ oder -COR₉ und
R₇ eine Gruppe der Formeln -NHCOOR₉ oder -NHCOR₉
darstellen, in der R₉ eine Alkylgruppe mit 1 bis
6 Kohlenstoffatomen oder eine Phenylgruppe bedeutet;
oder - (c) R₆, R₇ und das Stickstoffatom, an das diese Gruppen
gebunden sind, gemeinsam eine Phthalimidogruppe
darstellen,
wobei, wenn R₆ eine Gruppe der Formeln -CO₂R₉ oder -COR₉ und R₇ eine Gruppe der Formeln -NHCOOR₉ oder -NHCOR₉ darstellen, R₃ zusätzlich eine Heteroarylmethylgruppe der allgemeinen Formel R′′′′CH₂- bedeutet, in der R′′′′ für eine 2-Thienylgruppe oder eine 3-Thienylgruppe steht,
mit der Maßgabe bedeuten, daß, wenn X ein Bromatom darstellt,
R₁ lediglich für eine Phthalimidogruppe steht;
wenn ein metathetischer Kationenbildner oder eine Lewis-Säure
verwendet werden, X lediglich für ein Chloratom
oder ein Bromatom steht; und wenn R eine säurelabile
Carbonsäureschutzgruppe darstellt, als Produkt ein 3-
Methylencepham-4-carbonsäure-sulfoxid gebildet wird.
2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß
man einen Metallhalogenid-Katalysator vom Typ einer
Lewis-Säure verwendet.
3. Verfahren nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, daß man
als Katalysator Aluminiumchlorid, Zinn(IV)-chlorid,
Zinn(IV)-bromid, Zinkchlorid, Zinkbromid, Antimonpentachlorid,
Titantetrachlorid, Eisen(III)-chlorid, Galliumtrichlorid,
Zirkontetrachlorid, Quecksilber(II)-chlorid
oder Chromtrichlorid verwendet.
4. Verfahren nach Anspruch 2 oder 3, dadurch gekennzeichnet,
daß man als Lösungsmittelmedium ein aromatisches Kohlenwasserstoff-Lösungsmittel
oder ein halogeniertes aliphatisches
Kohlenwasserstoff-Lösungsmittel einsetzt.
5. Verfahren nach einem der Ansprüche 2 bis 4, dadurch gekennzeichnet,
daß man etwa 1,1 Äquivalente des Metallhalogenid-Katalysators
vom Typ der Lewis-Säure in einem
aromatischen Kohlenwasserstoff-Lösungsmittel oder einem
halogenierten aliphatischen Kohlenwasserstoff-Lösungsmittel
bei einer Temperatur von etwa 10°C bis etwa 115°C
einsetzt.
6. Verfahren nach einem der Ansprüche 2 bis 5, dadurch gekennzeichnet,
daß man Zinn(IV)-bromid, Zinn(IV)-chlorid
oder Antimonpentachlorid bei einer Temperatur von etwa
10°C bis etwa 40°C einsetzt.
7. Verfahren nach einem der Ansprüche 2 bis 6, dadurch gekennzeichnet,
daß man die Reaktion bei Raumtemperatur
unter Verwendung von Zinn(IV)-chlorid durchführt.
8. Verfahren nach einem der Ansprüche 2 bis 5, dadurch gekennzeichnet,
daß man die Reaktion mit Aluminiumchlorid,
Zinkchlorid, Zinkbromid, Eisen(III)-chlorid, Galliumtrichlorid,
Zirkontetrachlorid, Quecksilber(II)-chlorid oder
Chromtrichlorid bei einer Temperatur von etwa 40 bis etwa
115°C durchführt.
9. Verfahren nach einem der Ansprüche 2 bis 5, dadurch gekennzeichnet,
daß man Titantetrachlorid bei einer Temperatur
von etwa 40 bis etwa 100°C verwendet.
10. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß
man einen metathetischen Kationenbildner (ein durch doppelte
Umsetzung Kationen bildendes Mittel) einsetzt und
bei einer Temperatur von etwa 20 bis etwa 80°C arbeitet.
11. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß
man einen Katalysator vom Typ einer Brønsted-Protonensäure
einsetzt und die Reaktion in einem aromatischen
Kohlenwasserstoff-Lösungsmittel oder einem halogenierten
aliphatischen Kohlenwasserstoff-Lösungsmittel bei einer
Temperatur von etwa 70°C bis etwa 115°C bewirkt.
12. Sulfinylazetidinon-Verbindungen der allgemeinen Formel II
in der
R eine Carbonsäureschutzgruppe ist,
R₁ (1) eine Amidogruppe der allgemeinen Formel in der
R₃ (a) eine Alkylgruppe mit 1 bis 3 Kohlenstoffatomen,
(b) eine 4-Nitrobenzyloxygruppe oder
(c) eine Arylalkylgruppe der allgemeinen FormelH₅C₆-(O) m -CH₂-worin m 0 oder 1 darstellt, oder
(2) eine Imidogruppe der allgemeinen Formel in der m die oben angegebene Bedeutung besitzt und R′₂ eine Alkoxygruppe mit 1 bis 3 Kohlenstoffatomen oder eine Trichloräthoxygruppe darstellt,
oder
(3) eine Imidazolidinylgruppe der Formel ist und
X (1) eine Gruppe der allgemeinen Formel -OR₄, in der R₄ für ein Wasserstoffatom oder eine Alkylgruppe mit 1 bis 10 Kohlenstoffatomen steht;
(2) eine Gruppe der allgemeinen Formel -SR₅, in der R₅ für eine Alkylgruppe mit 1 bis 6 Kohlenstoffatomen, steht; oder
(3) eine Gruppe der allgemeinen Formel in der
R eine Carbonsäureschutzgruppe ist,
R₁ (1) eine Amidogruppe der allgemeinen Formel in der
R₃ (a) eine Alkylgruppe mit 1 bis 3 Kohlenstoffatomen,
(b) eine 4-Nitrobenzyloxygruppe oder
(c) eine Arylalkylgruppe der allgemeinen FormelH₅C₆-(O) m -CH₂-worin m 0 oder 1 darstellt, oder
(2) eine Imidogruppe der allgemeinen Formel in der m die oben angegebene Bedeutung besitzt und R′₂ eine Alkoxygruppe mit 1 bis 3 Kohlenstoffatomen oder eine Trichloräthoxygruppe darstellt,
oder
(3) eine Imidazolidinylgruppe der Formel ist und
X (1) eine Gruppe der allgemeinen Formel -OR₄, in der R₄ für ein Wasserstoffatom oder eine Alkylgruppe mit 1 bis 10 Kohlenstoffatomen steht;
(2) eine Gruppe der allgemeinen Formel -SR₅, in der R₅ für eine Alkylgruppe mit 1 bis 6 Kohlenstoffatomen, steht; oder
(3) eine Gruppe der allgemeinen Formel in der
- (a) R₆ ein Wasserstoffatom und R₇ ein Wasserstoffatom, eine Phenylgruppe oder eine Gruppe der allgemeinen Formel -NHR₈ darstellen, wobei R₈ eine Alkylcarbonylgruppe mit 1 bis 3 Kohlenstoffatomen im Alkylteil, eine Alkoxycarbonylgruppe mit 1 bis 3 Kohlenstoffatomen im Alkoxyteil oder eine Tosylgruppe bedeutet; oder
- (b) R₆, R₇ und das Stickstoffatom, an das diese Gruppen gebunden sind, gemeinsam eine Phthalimidogruppe bedeuten.
13. 4′-Nitrobenzyl-3-methyl-2-(2-isopropylthiosulfinyl-4-oxo-
3-phenoxyacetamido-1-azetidinyl-3-butenoat.
14. 4′-Nitrobenzyl-3-methyl-2-(2-tert.-butylthiosulfinyl-4-
oxo-3-phenoxyacetamido-1-azetidinyl)-3-butenoat.
15. 4′-Nitrobenzyl-3-methyl-2-(2-methoxysulfinyl-4-oxo-3-
phenoxyacetamido-1-azetidinyl)-3-butenoat.
16. 4′-Nitrobenzyl-3-methyl-2-(2-anilinosulfinyl-4-oxo-3-
phenoxyacetamido-1-azetidinyl)-3-butenoat.
17. 4′-Nitrobenzyl-3-methyl-2-(2-menthyloxysulfinyl-4-oxo-
3-phenoxyacetamido-1-azetidinyl)-3-butenoat.
18. 4′-Nitrobenzyl-3-methyl-2-(2-acetylhydrazosulfinyl-4-oxo-
3-phenoxyacetamido-1-azetidinyl)-3-butenoat.
19. 4′-Nitrobenzyl-3-methyl-2-(2-carbomethoxyhydrazosulfi
nyl-4-oxo-3-phenoxyacetamido-1-azetidinyl)-3-butenoat.
20. 4′-Nitrobenzyl-3-methyl-2-(2-tolylsulfonylhydrazosulfi
nyl-4-oxo-3-phenoxyacetamido-1-azetidinyl)-3-butenoat.
21. 4′-Nitrobenzyl-3-methyl-2-(2-aminosulfinyl-4-oxo-3-
phenoxyacetamido-1-azetidinyl)-3-butenoat.
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