DE2553998A1 - Mumpsvaccin und verfahren zu seiner herstellung - Google Patents
Mumpsvaccin und verfahren zu seiner herstellungInfo
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Description
Die Erfindung bezieht sich auf ein Vaccin, und insbesondere auf ein abgeschwächtes lebendes Mumpsvirus, das Menschen
zum Schutz gegenüber Mumps injiziert wird.
Die Erfindung ist somit auf ein lebendes nicht-phatogenes abgeschwächtes Mumpsvirus und seine Verwendung als Vaccin
gerichtet, das nach Injektion beim Menschen zu einem Schutz gegenüber Mumps führt. Die klinischen Merkmale einer Mumpsinfektion
sind ausreichend dokumentiert. Es handelt sich dabei um eine Kinderkrankheit, die nach erfolgtem Durchlaufen
eine ständige Immunität verleiht. Erwachsene, die in der Kindheit diese Krankheit nicht bekommen haben, können in ihrem
späteren Leben davon befallen werden. Eine wahrnehmbare Antikörperkonzentration kann als Schutz beim Menschen angesehen
werden. Das abgeschwächte lebende Mumpsvirus stimuliert die Bildung von Antikörper im Menschen, ohne daß es dabei zur
Ausbildung einer klinischen Krankheit kommt.
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Mumpsvaccine und ihre Herstellung sind natürlich bekannt. In
US-PS 3 555 149 wird beispielsweise ein lebendes abgeschwächtes Mumpsvirusvaccin beschrieben, das hergestellt wird, indem
man das Virus in wenigstens zehn aufeinanderfolgenden Durchläufen in embryonalen Hühnereiern wachsen läßt und dann in einer
Hühnerembryogewebekultur propagiert. Im Gegensatz dazu erfolgt die Herstellung von lebendem Mumpsvirus erfindungsgemäß dadurch,
daß man das Virus in drei hintereinander folgenden Durchgängen durch primäre menschliche Amniongewebezelleinschichten,
einen anschließenden Durchgang durch embryonale Hühnereier und nachfolgende 8 bis 28 Reihendurchgänge durch
Hühnerembryogewebezellen wachsen läßt.
Im allgemeinen erfolgt die erfindungsgemäße Herstellung des lebenden Mumpsvirusvaccins nach folgenden Verfahrensstufen:
(A) Isolierung des lebenden Virus aus primären menschlischen Amnionzelleinschichten, anschließende Reproduktion
in embryonalen Hühnereiern und Adaption an eine Hühnerembryogewebekultur
,
(B) Entwicklung des abgeschwächten Virus durch Reihendurchgänge in einer Hühnerembryogewebekultur und
(C) Herstellung des Vaccins aus diesem abgewächten lebenden Virus.
Die Herstellung des lebenden Mumpsvirus erfolgt erfindungsgemäß
dadurch, daß man das Virus in drei aufeinanderfolgenden Durchgängen in einer primären Humanamniongewebekultur, einem
nachfolgenden Durchgang in embryonalen Hühnereiern und sich daran anschließenden 8 bis 28 Reihendurchgängen in einer
Hühnerembryogewebekultur wachsen läßt. Der Mumpsvirus wird aus einem klinischen Material in einer primären Humanamniongewebekultur
isoliert. Nach drei Reihendurchgängen wird es
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an Gewebekultur adaptiert, indem man es einmal durch embryonale Hühnereier gehen läßt. Anschließend läßt man das Virus der
Reihe nach durch primäre Humanamniongewebekultur, embryonale Hühnereier und Hühnerembryogewebekultur laufen, wodurch es
reproduziert und abgeschwächt wird. Die obigen Durchgänge werden sowohl rait unverdünntem als auch mit verdünntem
Inokulum durchgeführt, wobei man jeweils nur einmal erntet.
Jede Stufe der Herstellung des erfindungsgemäßen lebenden
Mumpsvaccins wird im einzelnen wie folgt durchgeführt:
(A) Das lebende Mumpsvirus wird von Menschen gewonnen, die eine aktive Mumpsinfektion haben. Dieses Virus wird in
primäre Humanamnionzellmonoschichten (PHA) inokuliert und 7 bis 12 Tage (vorzugsweise 10 Tage) bei einer Temperatur von
34 bis 37 0C (vorzugsweise 36 0C) inkubiert. Anschließend wird
das Virus geerntet und ein zweites Mal unter den gleichen Bedingungen 7 bis 12 Tage (vorzugsweise 7 Tage) in PHA-Zellen
inokuliert. Die dabei erhaltene Ernte inokuliert man ein drittes Mal- in PHA-Zellen und inkubiert sie dann unter den
gleichen Bedingungen 7 bis 12 Tage (vorzugsweise 11 Tage),
worauf man erneut wie vorher beschrieben erntet. Die dabei erhaltene Ernte wird in das Amnion 6 Tage alter embryonaler
Hühnereier inokuliert und wie oben beschrieben 6 bis 8 Tage (vorzugsweise 7 Tage) inkubiert. Anschließend inokuliert
man die Ernte in primäre Huhnerembryofibroplastzellen (CETC) und inkubiert sie wie oben angegeben 6 bis 8 Tage (vorzugsweise
7 Tage)f worauf geerntet wird.
Die auf diese Weise erhaltene erste Ernte wird dann in nicht verdünnter Form in CETC inokuliert, 4 bis 13 Tage (vorzugsweise
7 Tage) bei 32 bis 37 0C inkubiert und anschließend durch Einfrieren geerntet. Dieser Durchgang in CETC wird
9 bis 27 mal wiederholt, wobei man entweder eine unverdünnte
—1 —3
Ernte oder eine auf 10 bis 10 verdünnte Ernte verwendet.
Ernte oder eine auf 10 bis 10 verdünnte Ernte verwendet.
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(C) Das nach wiederholten Reihendurchgängen durch CETC geerntete Mumpsvirus ist nicht pathogen, verursacht beim Menschen
keine klinische Erkrankung und stimuliert die Bildung einer wahrnehmbaren Konzentration an Antikörper. Die Virusinfektivität
wird durch Zusatz eines geeigneten Stabilisators stabilisiert, bei dem es sich um Saccharose, menschliches Albumin, Glutamin,
Phosphat, Sorbit, Sorbit und N-Z-Amin-NaK oder ein Stabilisatorgemisch handeln kann. Der Virusvorrat wird eingeforen
und gelagert. Aufgetaute Teilmengen werden in Ampullen abgefüllt, gefriergetrocknet und bis zu ihrer Verwendung bei
4 0C gelagert.
Die Erfindung wird anhand der folgenden Beispiele weiter erläutert.
Propagierung von Mumpsvirus durch insgesamt drei Durchgänge durch primäre Humanamnionzellmonoschichten
Speichelabstriche eines Kindes, das eine unkomplizierte Mumpserkrankung
hat, werden gesammelt und in Plastikflaschen inokuliert, die primäre Humanamnionzelleinschichten (PHA) enthalten. Die
Flaschen werden 10 Tage bei 36 0C inkubiert und dann geerntet,
indem man die Gewebekulturzellen und die Flüssigkeit zusammenfriert.
Die hierbei erhaltene Ernte wird in unverdünnter Form ein zweitesmal in PHA-Zellen inokuliert, 7 Tage bei 36 0C
inkubiert und dann wie oben angegeben geerntet. Diese zweite Ernte inokuliert man anschließend in unverdünnter Form ein
drittesmal in PHA-Zellen, inkubiert sie 11 Tage bei 36 0C
und erntet sie wiederum wie oben angegeben.
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Beispiel 2
Propagierung von Mumpsvirus aus primären Humanamnionzellen
durch einmaligen Durchgang durch embryonale Hühnereier
Die nach Beispiel 1 erhaltene Ernte wird in unverdünnter Form in das Amnion 6 Tage alter embryonaler Hühnereier inokuliert.
Nach 7 Tage langer Inkubation bei 36 C wird die Amnionalflüssigkeit
geerntet und gesammelt.
Propagierung von Mumpsvirus aus embryonalen Hühnereiern durch mehrfache Durchgänge durch Hühnerembryofibroplastzellen
Die nach Beispiel 2 erhaltene Amnionalflüssigkeit wird in unverdünnter
Form in Glasflaschen inokuliert, die eine primäre Monoschicht von Hühnerembryofibroplastzellen (CETC) enthalten,
anschließend 7 Tage bei 36 0C inkubiert und schließlich geerntet,
indem man Gewebekulturzellen und Flüssigkeit zusammen einfriert. Die dabei erhaltene Ernte wird dann in unverdünnter
Form in CETC-Einzellen inokuliert, 7 Tage bei 36 0C inkubiert
und erneut durch Einfrieren geerntet. Die so erhaltene zweite Ernte wird anschließend in unverdünnter Form in CETC-Einschichten
inokuliert, 10 Tage bei 36 0C inkubiert und wiederum durch Einfrieren geerntet. Diese dritte Ernte inokuliert man
in einer Verdünnung von 10 in CETC-Einzellen, inkubiert sie dann 8 Tage bei 36 0C und erntet sie wiederum durch Einfrieren.
—2
Die vierte Ernte wird bei einer Verdünnung von 10 in
eine Zellsuspension von CETC inokuliert, 2 Stunden damit vermischt,
in Glasflaschen übertragen, 13 Tage bei 36 0C inkubiert
und durch Einfrieren geerntet. Die so hergestellte fünfte
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Ernte inokuliert man anschließend in einer Verdünnung von 10
in eine Zellsuspension aus CETC, worauf man das Ganze 2 Stunden vermischt, in Glaskolben überträgt, 4 Tage bei 36 0C inkubiert
und wiederum durch Einfrieren erntet. Diese sechste Ernte wird anschließend in einer Verdünnung von 10 in eine Suspension
von CETC inokuliert, 2 Stunden durchmischt, in Glasflaschen übertragen, 4 Tage bei 36 0C inkubiert und durch Einfrieren geerntet.
Die auf diese Weise erhaltene siebte Ernte inokuliert man schließlich in einer Verdünnung von 1O in eine Suspension
von CETC, worauf man das Ganze 2 Tage durchmischt, in Glaskolben überträgt, 7 Tage bei 36 0C inkubiert und abschließend erntet.
Das bei dieser Ernte erhaltene Virus hat demzufolge 3 PHA-Durchgänge
(Beispiel 1), einen Durchgang durch ein Hühnerei (Beispiel 2) und 8 CETC-Durchgänge (Beispiel 3) durchlaufen.
Beispiel 4 Herstellung eines Vaccins aus abgeschwächtem Mumpsvirus
Eine Suspension aus Hühnerfibroplastzellen mit einer Konzentration
von 2 000 0OO lebenden Zellen pro ml in Eägle-Basalmedium
(BME) mit 10 % inaktiviertem Kälberserum wird mit einer geeigneten Verdünnung der achten und letzten Ernte gemäß Beispiel 3 inokuliert. Das erhaltene Gemisch wird 1 bis 2 Stunden
bei Raumtemperatur inkubiert, dann in Glasflaschen übertragen und bei 36 0C inkubiert. 24 Stunden nach Inokulation wird das
Wachstumsmedium aseptisch dekantiert, worauf man die Flaschenkulturen zweimal mit je 100 ml phosphatgepufferter Salzlösung
wäscht. Jede Flaschenkultur versetzt man anschließend mit jeweils 100 ml BME-ünterhaltsmedium und inkubiert die Flaschen
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6 Tage bei 36 0C. Am siebten Tag nach Inokulation sammelt man
eine einzige Ernte durch Abtrennen und Zusammenfassen des Unterhaltsmediums. Die Ernte wird durch eine 5 Mikron große
Milliporenmembran filtriert. Die Virusinfektivität stabilisiert
man durch Zusatz eines Stabilisators bis zu einer Endkonzentration aus 4 % N-Z-Amin und 4 % Sorbit. Anschließend
wird das Virus in einem Gemisch aus Trockeneis-Alkohol eingefroren und bei -6O 0C gelagert. Hierauf werden in CETC-Infektivitätstitrationen
durchgeführt. Die virusstabxlisierte Ernte wird dann aufgetaut, den Infektivitätstitern entsprechend
auf eine geeignete Konzentration verdünnt, auf Ampullen verteilt, eingefroren und bei 4 0C gelagert.
Weitere Propagierung von Mumpsvirus in CETC Das Virus läßt sich wie folgt weiter propagierens
Die achte und letzte Ernte nach Beispiel 3 wird in einer Verdünnung
von 10 in eine Suspension von CETC inokuliert, worauf man das Ganze 2 Stunden durchmischt, in Glasflaschen
überträgt, 7 Tage bei 36 0C inkubiert und durch Einfrieren
erntet.
Die weitere Propagierung verläuft in abgekürzter Form wie folgt;
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σ> ο co οο
ο co cn
Ernte
9. 10.
11
27. plus
Inokulationsstärke in dem CETC
-4 1O Verdünnung
10 Verdünnung
10~ Verdünnung 1O Verdünnung Inkubation bei 36 C
Ernte
7 Tage | 10. | plus | OC |
6 Tage | 11. | V | |
7 Tage | 12. | ||
7 Tage | 28. | ||
cn cn co
Die in obiger Weise schließlich erhaltene Ernte wird
wie in Beispiel 4 beschrieben zu einem Vaccin verarbeitet.
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Claims (7)
- Patentansprüche(i) keine klinische Erkrankung manifestiert und(ii) beim Menschen eine Antikörperreaktion auf einen wachsenden Virus hervorruft,(b) in lebenden Zellen seine eigene Reproduzierung induziert und(c) aus lebendem Mumpsvirus durch drei Reihendurchgänge durch primäre Humanamnionzellmonoschichten bei 34 bis 37 C, einen anschließenden Durchgang durch embryonale Hühnereier bei 34 bis 37 0C und eine nachfolgende Reproduktion durch 8 bis 28 Durchgänge durch Hühnerembryogewelabgeschwächt worden ist, und(B) einen Stabilisator enthält.gänge durch Hühnerembryogewebe bei 32 bis 37 0C
- 2. Vaccin nach Anspruch 1f dadurch gekennzeichnet, daß es als Stabilisator Sorbit und N-Z-Amin-NaK enthält.609823/09 56
- 3. Gefriergetrocknetes Mumpsvaccin nach Anspruch 1
- 4. Mumpsvaccin, dadurch gekennzeichnet, daß es(A) als wesentlichen Bestandteil eine immunologisch wirksame Menge eines abgeschwächten Mumpsvirus, der(a) nach Injizieren am Menschen(i) keine klinische Erkrankung manifestiert und(ii) beim Menschen eine Antikörperreaktion auf einen wachsenden Virus hervorruft,(b) in lebenden Zellen seine eigene Reproduzierung induziert und(c) aus lebendem Mumpsvirus durch drei Reihendurchgänge durch primäre Humanamnionzellmonoschichten bei 36 0C, einen anschließenden Durchgang durch embryonale Hühnereier bei 36 C undeine nachfolgende Reproduktion durch 8 bis 23 Durchgänge durch Hühnerembryogewebe bei 3,6 0C abgeschwächt worden ist, und(B) Sorbit und N-Z-Amin-NaK als Stabilisator enthält.
- 5. Gefriergetrocknetes Mumpsvaccin nach Anspruch 4.609823/0956
- 6. Verfahren zur Herstellung eines lebenden Mumpsvirus, der sich als Antigen in einem Vaccin eignet, durch das beim Menschen eine Antikörperreaktion gegen einen virulenten Mumpsvirus hervorgerufen wird, ohne daß es zu einer klinischen Manifestierung der Erkrankung kommt, dadurch gekennzeichnet, daß man das virulente Virus zuerst durch drei Reihendurchgänge in primären Humanamnionzelleinschichten bei 34 bis 37 C wachsen läßt, anschließend durch einen Durchgang durch embryonale Hühnereier bei 34 bis 37 C weiter wachsen läßt und schließlich durch 3 bis 28 Durchgänge durch Hühnerembryogewebe bei 32 bis 37 0C reproduziert.
- 7. Verfahren zur Herstellung eines lebenden Mumpsvirus, der sich als Antigen in einem Vaccin eignet, durch das beim Menschen eine Antikörperreaktion gegen einen virulenten Mumpsvirus hervorgerufen wird, ohne daß es zu einer klinischen Manifestierung der Erkrankung kommt, dadurch geken. nzeichnet, daß man das virulente Virus zuerst durch drei Reihengänge in primären Humanamnionzelleinschichten bei 36 °C wachsen läßt, anschließend durch einen Durchgang durch embryonale Hühnereier bei 36 C weiter wachsen läßt und schließlich durch 8 bis 23 Durchgänge durch Hühnerembryogewebe bei 36 0C reproduziert.609823/0956
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