DE1021128B - Verfahren zur Herstellung eines Impfstoffes gegen die Rhinotracheitis der Rinder - Google Patents

Verfahren zur Herstellung eines Impfstoffes gegen die Rhinotracheitis der Rinder

Info

Publication number
DE1021128B
DE1021128B DEA27449A DEA0027449A DE1021128B DE 1021128 B DE1021128 B DE 1021128B DE A27449 A DEA27449 A DE A27449A DE A0027449 A DEA0027449 A DE A0027449A DE 1021128 B DE1021128 B DE 1021128B
Authority
DE
Germany
Prior art keywords
virus
tissue culture
rhinotracheitis
cattle
bovine
Prior art date
Legal status (The legal status is an assumption and is not a legal conclusion. Google has not performed a legal analysis and makes no representation as to the accuracy of the status listed.)
Pending
Application number
DEA27449A
Other languages
English (en)
Inventor
Charles James York
Anton Josef Franz Schwarz Sen
Current Assignee (The listed assignees may be inaccurate. Google has not performed a legal analysis and makes no representation or warranty as to the accuracy of the list.)
ALLIED LAB Inc
Original Assignee
ALLIED LAB Inc
Priority date (The priority date is an assumption and is not a legal conclusion. Google has not performed a legal analysis and makes no representation as to the accuracy of the date listed.)
Filing date
Publication date
Application filed by ALLIED LAB Inc filed Critical ALLIED LAB Inc
Publication of DE1021128B publication Critical patent/DE1021128B/de
Pending legal-status Critical Current

Links

Classifications

    • AHUMAN NECESSITIES
    • A61MEDICAL OR VETERINARY SCIENCE; HYGIENE
    • A61KPREPARATIONS FOR MEDICAL, DENTAL OR TOILETRY PURPOSES
    • A61K39/00Medicinal preparations containing antigens or antibodies
    • A61K39/12Viral antigens
    • A61K39/245Herpetoviridae, e.g. herpes simplex virus
    • A61K39/265Infectious rhinotracheitis virus
    • AHUMAN NECESSITIES
    • A61MEDICAL OR VETERINARY SCIENCE; HYGIENE
    • A61KPREPARATIONS FOR MEDICAL, DENTAL OR TOILETRY PURPOSES
    • A61K39/00Medicinal preparations containing antigens or antibodies
    • A61K39/12Viral antigens
    • AHUMAN NECESSITIES
    • A61MEDICAL OR VETERINARY SCIENCE; HYGIENE
    • A61KPREPARATIONS FOR MEDICAL, DENTAL OR TOILETRY PURPOSES
    • A61K39/00Medicinal preparations containing antigens or antibodies
    • A61K2039/51Medicinal preparations containing antigens or antibodies comprising whole cells, viruses or DNA/RNA
    • A61K2039/525Virus
    • A61K2039/5254Virus avirulent or attenuated
    • AHUMAN NECESSITIES
    • A61MEDICAL OR VETERINARY SCIENCE; HYGIENE
    • A61KPREPARATIONS FOR MEDICAL, DENTAL OR TOILETRY PURPOSES
    • A61K39/00Medicinal preparations containing antigens or antibodies
    • A61K2039/55Medicinal preparations containing antigens or antibodies characterised by the host/recipient, e.g. newborn with maternal antibodies
    • A61K2039/552Veterinary vaccine
    • CCHEMISTRY; METALLURGY
    • C12BIOCHEMISTRY; BEER; SPIRITS; WINE; VINEGAR; MICROBIOLOGY; ENZYMOLOGY; MUTATION OR GENETIC ENGINEERING
    • C12NMICROORGANISMS OR ENZYMES; COMPOSITIONS THEREOF; PROPAGATING, PRESERVING, OR MAINTAINING MICROORGANISMS; MUTATION OR GENETIC ENGINEERING; CULTURE MEDIA
    • C12N2710/00MICROORGANISMS OR ENZYMES; COMPOSITIONS THEREOF; PROPAGATING, PRESERVING, OR MAINTAINING MICROORGANISMS; MUTATION OR GENETIC ENGINEERING; CULTURE MEDIA dsDNA viruses
    • C12N2710/00011Details
    • C12N2710/16011Herpesviridae
    • C12N2710/16711Varicellovirus, e.g. human herpesvirus 3, Varicella Zoster, pseudorabies
    • C12N2710/16734Use of virus or viral component as vaccine, e.g. live-attenuated or inactivated virus, VLP, viral protein

Landscapes

  • Life Sciences & Earth Sciences (AREA)
  • Health & Medical Sciences (AREA)
  • Virology (AREA)
  • Mycology (AREA)
  • Epidemiology (AREA)
  • Immunology (AREA)
  • Medicinal Chemistry (AREA)
  • Microbiology (AREA)
  • Veterinary Medicine (AREA)
  • Pharmacology & Pharmacy (AREA)
  • Chemical & Material Sciences (AREA)
  • Animal Behavior & Ethology (AREA)
  • General Health & Medical Sciences (AREA)
  • Public Health (AREA)
  • Communicable Diseases (AREA)
  • Medicines Containing Antibodies Or Antigens For Use As Internal Diagnostic Agents (AREA)
  • Micro-Organisms Or Cultivation Processes Thereof (AREA)

Description

  • Verfahren zur Herstellung eines Impfstoffes gegen die Rhinotracheitis der Rinder Die Erfindung bezieht sich auf die Züchtung und Modifizierung von Viren der infektiösen Rhinotracheitis von Rindern Gewebskulturen von Rindernieren. Insbesondere bezieht sich die Erfindung auf die Entwicklng eines Impfstoffes gegen die Rhinotracheitis mit modifiziertem Virus und zur Verhütung dieser Krankheit beim Rindvieh.
  • Die infektiöse Rinder-Rhinotracheitis ist eine Virus krankheit, die schwere wirtschaftliche Verluste in der Rindviehzucht hervorruft. Diese Viruskrankheit und ihre verheerende Wirkung auf Rinder sind von MeKercher (D. G. McKercher et al., Proc. 58th Annual Meeting, United States Livestock Sanitary Association, 1954, S. 260 bis 269; D. G. McKercher et al., Proc. 59th Annual Meeting, United States Livestock Sanitary Association, New Orleans, Louisiana, im Druck) und Miller (N. J. Miller, Journ. Amer. Vet. Med. Assn., 126 : 939, Juni 1955, S. 463, 467) beschrieben.
  • Bisher gab es keinen Impfstoff zum Schutze des Rindviehs gegen das Virus der Rhinotracheitis. Forschern in Kalifornien (McKercher, op. cit.) und in Colorado (T. L. C ho w et al., Proc. 59th Annual Meeting, United States Livestock Sanitary Association, New Orleans, Louisiana, 1955, im Druck), die mit Virussuspensionen arbeiteten, die sie aus Nasenabwaschungen oder Gewebesuspensionen von natürlich infizierten Rindern erhalten hatten, gelang es nicht, befruchtete Eier, Meerschweinchen, Kaninchen, junge säugende Mäuse und andere Versuchstiere zu infizieren. Diese Mißerfolge traten auf, obwohl die Nasenabwaschungen oder Gewebesuspensionen der infizierten Källber die höchste Konzentration an Virus enthielten, die von infizierten Rindern geweonnen werden kann.
  • Nach der Erfindung wurde gefunden, daß das Virus der Rhinotracheitis in Wälzrohr-Gewebskulturen aus Kälbernierengewebe, K älbertestikelgewebe und Kälberlungengewebe gezüchtet werden kann. Es wurde auch gefunden, daß zerkleinerte Nieren oder Muskeln zur Züchtung des Rhinotracheitisvirus verwendet werden können. Weiterhin wurde gefunden, daß in der Gewebskultur gezüchtete Teilen modifiziert werden können, so daß ihre krankheitse. r egende Kraft verlorengeht, wenn sie Kälbern intramuskulä. injiziert werden, daß aber die Kälber gegen die xgirulente Rhinotracheitis immunisiert werden.
  • Bei der Druchführung dei Erfingung werden embryonale Rindernierenzellen in geeigneten Behältern gezüchtet, wobei ein flüssiges Gewebskulturmedium verwendet wird, das für das Wachstum der Zellen geeignet ist. Die vorzugsweise verwendete Nährflüssigkeit besteht aus 8 Teilen Earlescher eingestllter Salzlösung (Ear'les BSS @ Production of malignancy in vitro IV. Mouse Fibrobalst Cultures and Chages Seen in LivingCels « von W. R. Earle, J. National Cancer Institute 4, 194, S. 165]), I Teil 5%igem Lactalbumihhydrolsat und I Teil inakti- viertem Pferdeserum. Nachdem die embryonalen Rindernierenzellen ein ausreichendes Wachstum zeigen, wird infektives Rhinotracheitisvirusmaterial in die Gewebskulturflüssigkeit, die die Nierenzellen bedeckt, eingeimpft.
  • Nach einer Inkubationszeit von 4 Tagen bei 35° zeigt sich eine Vermehrung des Virus um das Mehrfache. Ein Reihendurchgang des Virus, bestehend aus 52 Durchgängen, die alle 4 Tage erfolgen, liefert noch Viren, die eine fiebrige Erkrankung hervorrufen, wenn man sie einem empfänglichen Kalb intramuskulär injiziert. Nach sieben oder mehr 4tägigen Druchgängen werden schnelle Reihrendurchgänge mit Intervallen von 1 oder 2 Tagen, bestehend aus einer auserichenden Zahl von druchgängen, durchgeführt, um das Virus so weit zu schwächen, daß eine intramuskuläre Injektion bei empfänglichen Rälbern bewirkt, daß sie gegen Rhinotracheitis geschützt sind, ohne daß irgendwelche Symptome der Krankheiten oder eine Temperaturerhöhung auftreten. Die konzentrerte virushaltige Flüssigkeit wird dann gesammelt und bei - 70° bis zur Verwendung gelagert.
  • Wurden Anteil von virushaltigen Gewebektulturflüssigkeiten nach vierzig 1- bis 2tägien Passagen Kälbern intramuskulär injiziert, traten keine Krankheitsmerkmale auf, Wenn die gelchen Kälber 2 Wochen später mit virulentem, krankheitserzeugendem Rhinotracheitisvirus infiziert wurden, entwickelten sich keine Krankheitssymptome, was bees, daß durch die Impfung mit dem Gewebskulturvirus eine Immunität gegenüber dem Virus erzeugt worden war. Die Tiere entwickelten nach dem Impfen mit dem in der Gewebskultur gezüchteten Virus ImmunköIper, die durch einen Neutralisationsversuch in der Rindernierengewebskultur, wie er durch einen cytopathogenen Effekt gemessen wird, nachweisbar waren.
  • Die Ausführungsweise der Erfindung wird im einzelnen im Zusammenhang mit den nachstehenden genauen Versuchen beschrieben. Selbstverständlich sind diese ausführlichen Versuche nur zur Veranschaulicllung, aber nicht zur Begrenzung angegeben.
  • Züchtung und Modifizierung des Virus Bei Versuchen, die unter Verwendung von Rindernierenrindengewebskulturen in Nvälzrohren durchgeführt wurden, wurden 0,2 ccm 10%ige Suspension von Trachea, Kehlkopf und unterer Nasenmuschel in die einzelnen Rohre injiziert. Die zur Herstellung dieser Suspension verwendeten Gewebe wurden aus einer auf natürlichem Wege infizierten Färse gewonnen, die die klinischen Anzeichen der Rinderrhinotracheitis zeigte. Das zur Aufrechterhaltung des Wachstums der Gewebskulturzellen verwendete Medium besteht aus 8 Teilen Earlescher eingestellter Salzlösung (6, 8 g Natriumchlorid; 0, 40 g Kaliumchlorid; 0,20 g Calciumchlorid; 2,20 g Natriumbicarbonat, mit Wasser auf 1 l aufgefüllt), 1 Teil 5%igem Lacrtalbuminhydrolysat und 1 Teil inaktiviertem Pferdeserum. Die Nährflüssigkeit wur de auf eine PH- von 7,6 bis 7,8 eingestellt. Die Reihenübertragungen wurden so ausgeführt, daß man jeweils 0,2 ccm Flüssigkeit aus diesen Gewebskulturrohren in die einzelnen neuen Wälzrohrkulturen einimpfte. Diese Passagen wurden in Intervallen von 3 bis 4 Tagen durchgeführt. Jede Übertragung ergab ungefähr die 10fache Verdünnung der ursprünglichen Gewebssuspension. Die Beobachtung der Rohre unter dem Mikroskop zeigte eine cytologische Veränderung in den Zellen, die darin bestand, daß sich die Granulate vergrößert hatten, die Zellen zu traubenförmigen Massen zusammengeballt waren und gegebenenfalls an der Wand des Rohres Zellen zerstört und aufgelöst waren. Sowohl Epithel- als auch Fibroblastenzellen wurden angegriffen. Dieser cytopathogene Effekt auf die Zellen, der auf die Impfung zurückzuführen war, trat bei der ersten präparierten Rohrserie auf und wurde der Reihe nach auf alle folgenden geimpften Gewebskulturrohre übertragen. Gewebskulturflüssigkeit, die aus den im 15. Durchgang verwendeten Rohren entnommen wurde und die eine Verdünnung von 10- 15 des ursprünglichen infektiösen Materials darstellte, wurde einem Kalb intramuskulär injiziert. Nach einer Inkubationszeit von 3 Tagen trat eine fiebrige Reaktion auf, die 3 Tage dauerte.
  • Die Prüfung der aufeinanderfolgenden Reihendurchgänge dieses cytopathogenen Virus in Gewebskulturrohren wurde beim 35. und 58. Durchgang durchgeführt.
  • Die Gewebskulturflüssigkeit des 58. Durchgangs zeigte bei der Titration in Gewebskulturrohren, daß sie auf 10-7s3 verdünnt werden und dennoch cytologische Veränderungen in den Zellen hervorrufen konnte. Sowohl die 35. als auch die 58. Gewebskulturflüssigkeit erzeugten leicht eine fiebrige Reaktion bei Kälbern, wie es beim 15. Durchgang oben beschrieben wurde. Das Ergebnis der Anwendung des 58. Durchganges zeigte, daß das Virus mindestens um das 10-58fache der ursprünglichen Impfung verdünnt ist und daß der Virusgehalt in der Gewebskulturflüssigkeit noch mindestens 107 beträgt.
  • Das wird als Beweis dafür angesehen, daß sich das Virus in den Zellen von Rindergewebskulturen vermehrt hat.
  • Beginnend mit dem Material des 52. Gewebskulturdurchganges, das in Intervallen von 3 bis 4 Tagen übertragen worden war, wurden die Passagen in einer schnelleren Weise durchgeführt, und zwar wurden die 40 aufeinanderfolgenden Durchgänge in Intervallen von 1 oder 2 Tagen durchgeführt. Nach Beendigung des 40. schnellen Durchgangs wurde eine Mindestmenge von 100 000 infektiven Gewebskulturdosen je vier Kälber injiziert.
  • Es traten keine Krankheitsmerkmale auf, und bei Behandlung mit virulentem Rhinotracheitisvirus erfolgte keine Reaktion, was bewies, daß durch das Gewebskulturmaterial eine Immunität erzeugt wurde. Nach dem Impfen mit dem Gewebskulturmaterial entwickelten diese Tiere auch neutralisierende Antikörper, wie es durch die Unterdrückung des cytopathogenen Effekts in der Gewebskultur gezeigt wird.
  • Beginnend mit dem siebenten Durchgang, welche Passagen in Intervallen von 3 oder 4 Tagen durchgeführt waren, wurden für die 40 folgenden Durchgänge auch schnelle Durchgänge in Intervallen von 1 bis 2 Tagen angesetzt. Nach dem 40. Durchgang wurde ein Kalb intramuskulär geimpft, ohne daß Krankheitsanzeichen auftraten. Dieses Tier war nach Behandlung mit virulentem Rhinotracheitisvirus immun, und nach der Impfung mit dem Gewebskulturmaterial konnten in seinem Serum neutralisierende Antikörper nachgewiese werden.
  • Die spezielle Nährflüssigkeit, die im beschriebenen Beispiel verwendet wurde, bewirkt ein gutes Wachstum der gewünschten Zellen aus embryonaler Rinderniere und ist für das Wachstum des Rhinotracheitisvirus geeignet. Andere Srährmedien, die zur Vermehrung der gewünschten Zellen von embryonalem Rindernierengewebe geeignet sind, können ebenfalls verwendet werden, z. B. 8 Teile Earle-Simsscher Lösung, 1 Teil Lactalbumin, 1 Teil inaktiviertes Pferdeserum, weiterhin Aledium Sr. 199 von Organ tY Parker mit 5 bis 1001, inaktiviertem Pferdeserum (J. F. Organ et al. Proc.
  • Soc. Esp. Biol. & Med., 150, 73, 1 bis 8).
  • Zusätzlich wurden unter Verwendung des gleichen geeigneten Mediums und der gleichen Verfahren, wie sie oben beschrieben wui4en, an Stelle von Rindernierenzellen Rindertestikelzellen, Rinderlungenzellen und Muskdzellen entwickelt und mit befriedigenden Ergebnissen für die Züchtung ron infektiösem Rhinotracheitisvirus verwendet.
  • Die Erfindung liefert eine Methode zur Züchtung großer Mengen Viren außerhalb der Rinder in höheren Nonzentrationen, als sie im kranken Tier erzeugt werden. Außerdem liefert sie Viren, die frei von verunreinigenden Bakterien oder anderen Viren sind, wie man sie im lebenden Tier findet.
  • Die Erfindung liefert eine Methode zur Herstellung eines Virus, das so modifiziert ist, daß es nach dem Impfen nicht mehr zur Erzeugung der Krankheit im Vieh fähig ist. Das Virus ist jedoch noch befähigt, eine Immunität gegenüber der infektiösen Rhinotracheitis zu ergeben.
  • Das Auftreten des cytopahtogenen Effekts in den Gewebskulturrohren nach dem Impfen mit dem Virus liefert eine Methode zur genauen Bestimmung der Konzentration des in den C7ewebskulturflüssigkeiten erzeugten Virus.
  • Identifizierung des Virus Beim 53. Gewebskulturdurchgang wurde ein Virus material hergestellt, das in der Gewebskultur einen Titer von 10-595 hatte, wie durch den cytopathogenen Effekt festgestellt wurde. Mit diesem Virus wurden Serumneutralisationsversuche mit normalen und immunen Seren von künstlich infizierten Tieren und von Serumproben aus Tieren in mehreren Landesteilen, die von der Krankheit genasen, durchgeführt. Gleiche Mengen von unverdünntem Serum von jeder Probe wurden mit etwa 500 Virusdosen TC ID50 vermischt (Dosen einer 50010eigen infektiösen Gewebskultur). Diese Gemische wurden 2 Stunden bei 35 entwickelt und jede Serum-Virus-Mischung in Mengen von 0,2 ccm in je vier Rohren aufgegeben. Diese wurden täglich beobachtet, die endgültige Auswertung wurde etwa 5 bis 7 Tage nach Versuchsbeginn vorgenommen. Es wurde gefunden, daß Serumproben von normalen Tieren diesen cytopathogenen Effekt nicht neutralisierten, obgleich das Serum der gleichen Tiere, die experimentell mit Gewebskulturmaterial geimpft worden waren, den cytopathogenen Effekt in den Wälzrohren neutralisierten. In ähnlicher Weise neutralisierten auch Serumproben von Tieren, die von natürlichen Fällen von infektiöser Rhinotracheitis genasen, diesen Effekt. Somit war bewiesen, daß der cytopathogene Effekt durch die Vermehrung des Virus erzeugt wurde und daß das Virus die Ursache der Rhinotracheitis beim Rindvieh war.
  • Die Herstellung des Impfstoffes Eine Reihe von Wälzrohkulturen von Rindernierengewebe oder von Flaschen mit flachen Seitenwänden, die die gleichen Zellen enthielten, wie sie nach der oben beschriebenen Methode hergestellt wurden, werden mit dem in der Gewebskultur gezüchteten, modifizierten Rhinotracheitisvirus infiziert. Nach 4tägigem Entwickeln bei 35 wird die Flüssigkeit von den Zellen abgezogen, gesammelt und 10 Minuten bei 1800 U/min zentrifugiert.
  • Diese Flüssigkeit stellt den rohen Impfstoff dar. Dieser rohe Impfstoff wird verdünnt, so daß in 1 ccm Flüssigkeit 10000 bis 100000 Dosen 50°/Oiger infektiöser Gewebskultur (TC ID50) enthalten sind. Diese Verdünnung wird entweder in normaler Gewebskulturflüssigkeit oder in Saccharose-Glutamat-Lösung oder in anderen geeigneten Verdünnungsmittdn hergestellt. Dieser verdünnte Virus wird dann in Standard-Impfstoffampullen eingefüllt und nach der üblichen Gefriertrocknungsmethode getrocknet.
  • Wie oben festgestellt wurde, stammte die einzige bisherige Quelle für den Rhinotracheitisvirus der Rinder aus Geweben und Sekreten von natürlich infizierten Rindern. Der Virusgehalt dieses Materials war gering, und alle früher veröffentlichten Versuche zur Züchtung dieses Virus in befruchteten Eiern, Kaninchen und Mäusen waren erfolglos.
  • Durch Anwendung der vorliegenden speziellen Verfahren, die nach den Methoden der 1- bis 2tägigen Reihenpassagen durch Gewebskulturen arbeiten, kann ein modifiziertes Virus in großen Mengen und in höheren Konzentrationen als bei dem in natürlichen Quellen (Rinder) gefundenen Virus leicht entwickelt werden. Dieses Material kann nach dieser Methode in einer Weise hergestellt werden, daß es mit keinen anderen Rinderviren oder -bakterien oder Fremdstoffen verunreinigt ist, wie es vorkommt, wenn es aus Tieren gewonnen wird.
  • Dieser reine, in Gewebskulturen gezüchtete, modifizierte Virus immunisiert Rindvieh gegen infektiöse Rhinotracheitis, wenn es ihm intramuskulär oder subcutan eingeimpft wird, ohne daß die Krankheitssymptome auftreten. Die Immunitätsreaktion, die nach der Impfung mit dem in der Gewebskultur gezüchteten Virus auftritt, kann mit serologischen Methoden, wobei sich spezifische Antikörper gegen die Krankheit zeigen sowie durch intranasale Infektion der Tiere mit krankheitserregenden Rhinotracheitisviruslösungen nachgewiesen werden.
  • Unter Verwendung des in Gewebskulturen gezüchteten modifizierten Rhinotracheitisvirus in Konzentrationen von 3200 bis 500000 infektiösen Dosen des Virus wurde eine Anzahl empfänglicher Kälber mit je 1 ccm des, wie oben beschrieben, hergestellten Gewebskulturimpfstoffes geimpft. Diese Tiere entwickelten eine deutliche Antikörperreaktion oder waren gegen eine intranasale Infektion mit dem obenerwähnten krankheitserregenden Virus gefeit.
  • PATENTANSPROCHE: 1. Verfahren zur Herstellung eines nichtpathogenen infektiösen Rinder-Rhinotracheitisvirus zur Verwendung als Impfstoff, dadurch gekennzeichnet, daß man nacheinander eine Nährflüssigkeit, die entwicklungsfähige Rindergewebskulturzellen mit einem pathogenen Rinder-Rhinotracheitisvirus enthält, impft, das Virus mindestens 1 Tag lang im Gewebskulturmedium entwickelt, dann das im Gewebe gezüchtete Virus zum Impfen von weiteren Mengen Nährflüssigkeit, die entwicklungsfähige Rindergewebskulturzelien enthalten, verwendet, die Entvicklung mindestens 1 Tag lang fortsetzt und diese Reihen durchgänge so lange wiederholt, bis das Virus so modifiziert ist, daß es keine pathologischen Symptome mehr hervorruft, wenn es einem normalen Rind injiziert wird, sondern die Bildung von schützenden Antikörpern anregt.

Claims (1)

  1. 2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß das lebende virulente Rinder-Rhinotracheitisvirus aus Rindern gewonnen wird, die klinische Anzeichen der Rhinotracheitis zeigen, und der Reihendurchgang mit wenigstens 40 Passagen fortgesetzt wird.
    3. Verfahren nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, daß Gewebskulturzellen von Rindernieren verwendet werden.
    4. Verfahren nach Anspruch 1, 2 oder 3, dadurch gekennzeichnet, daß ein infektiöses Rinder-Rhinotracheitisvirus verwendet wird, das modifiziert wird, indem man eine Reihe von Durchgängen in Intervallen von 3 bis 4 Tagen in der Nährflüssigkeit und eine zweite Reihe von Durchgängen, vorzugsweise etwa 40, in Intervallen von 1 bis 2 Tagen in der Nährflüssigkeit durchführt, wobei die Gewebskultur bei einer Temperatur von etwa 35° entwickelt wird, bis das Virus wenigstens um das Hundertfache zugenommen hat, worauf die Gewebskulturflüssigkeit mit dem modifizierten Virus zur Herstellung eines Impfstoffes gesammelt, verdünnt und der Gefriertrocknung unterworfen wird.
DEA27449A 1956-08-27 1957-07-02 Verfahren zur Herstellung eines Impfstoffes gegen die Rhinotracheitis der Rinder Pending DE1021128B (de)

Applications Claiming Priority (1)

Application Number Priority Date Filing Date Title
US1021128XA 1956-08-27 1956-08-27

Publications (1)

Publication Number Publication Date
DE1021128B true DE1021128B (de) 1957-12-19

Family

ID=22288184

Family Applications (1)

Application Number Title Priority Date Filing Date
DEA27449A Pending DE1021128B (de) 1956-08-27 1957-07-02 Verfahren zur Herstellung eines Impfstoffes gegen die Rhinotracheitis der Rinder

Country Status (2)

Country Link
DE (1) DE1021128B (de)
GB (1) GB846755A (de)

Cited By (3)

* Cited by examiner, † Cited by third party
Publication number Priority date Publication date Assignee Title
DE1182777B (de) * 1959-01-30 1964-12-03 Anchor Serum Company Verfahren zur Herstellung eines Impfstoffes gegen das Virus der infektioesen Rinder-Rhinotracheitis
DE1197581B (de) * 1962-10-20 1965-07-29 Rentschler & Co Dr Verfahren zur Herstellung einer Lebendvakzine zur lmmunislerung von Rindern gegen die Parainfluenza-3-Virus-Infektion und eines Diagnostikums zur Erkennung von Parainfluenza-3-Virus-Infektionen bei Mensch und Tier
DE2033946A1 (en) * 1970-07-08 1972-01-20 Farbenfabriken Bayer Ag, 5090 Lever Kusen Live vaccine against vesicle eruption - (infectious pustular vulvovaginitis or bovine vesicular coital exanthema)in cattle

Cited By (3)

* Cited by examiner, † Cited by third party
Publication number Priority date Publication date Assignee Title
DE1182777B (de) * 1959-01-30 1964-12-03 Anchor Serum Company Verfahren zur Herstellung eines Impfstoffes gegen das Virus der infektioesen Rinder-Rhinotracheitis
DE1197581B (de) * 1962-10-20 1965-07-29 Rentschler & Co Dr Verfahren zur Herstellung einer Lebendvakzine zur lmmunislerung von Rindern gegen die Parainfluenza-3-Virus-Infektion und eines Diagnostikums zur Erkennung von Parainfluenza-3-Virus-Infektionen bei Mensch und Tier
DE2033946A1 (en) * 1970-07-08 1972-01-20 Farbenfabriken Bayer Ag, 5090 Lever Kusen Live vaccine against vesicle eruption - (infectious pustular vulvovaginitis or bovine vesicular coital exanthema)in cattle

Also Published As

Publication number Publication date
GB846755A (en) 1960-08-31

Similar Documents

Publication Publication Date Title
DE2516274C2 (de) Verfahren zum Herstellen eines abgeschwächten Zytomegalie-Virus-Impfstoffes
DE2713371C2 (de)
CH622702A5 (de)
DE69216732T2 (de) Impfstoff gegen den Geflügelanämieerreger
CH504532A (de) Verfahren zur Züchtung pathogener Viren, Zellstamm zur Ausführung des Verfahrens und Anwendung des Verfahrens
DE2463143C2 (de) Polyvalente Rindervirus-Lebendimpfstoffe
DE2717919A1 (de) Verfahren zur herstellung eines pferde-rhinopneumonievakzins und durch dieses verfahren hergestelltes vakzin
DE2362067C2 (de) Temperaturempfindliche, nicht-pathogene, infektiöse Rinder-Rhinotracheitis-Virusstämme, Verfahren zu ihrer Herstellung und ihre Verwendung zur Herstellung von Lebendimpfstoffen
DE2553998C2 (de) Mumpsvaccin und Verfahren zu seiner Herstellung
DE2616407A1 (de) Tollwut-vaccine und verfahren zu ihrer herstellung
DE2632255A1 (de) Neues rabiesvirusvakzin und verfahren zu dessen herstellung
DE1198489B (de) Verfahren zur Herstellung eines Impfstoffes gegen Panleucopenie
CH658192A5 (de) Tollwut-impfstoff und verfahren zu seiner herstellung.
DE2456636A1 (de) Influenza-vakzine und verfahren zu ihrer herstellung
DE1021128B (de) Verfahren zur Herstellung eines Impfstoffes gegen die Rhinotracheitis der Rinder
DE3878982T2 (de) Abgeschwaechtes virus und impfstoffe davon zur verwendung gegen infektionen bei gefluegel, verursacht durch truthahn-rhinotracheitis-virus.
DE2415353C2 (de)
CH618091A5 (en) Method for the attenuation of virulent feline rhinotracheitis virus and use of this virus for the production of a vaccine
DE2805311A1 (de) Respiratorische synzytial-vakzine
DE1235505B (de) Verfahren zur Herstellung einer Vaccine gegen Staupe
DE2162013C3 (de) Tollwut-Lebendimpfstoff, Verfahren zu seiner Herstellung nd seine Verwendung bei der Bekämpfung von Tollwut
DE2058645A1 (de) Verfahren zur Herstellung von abgeschwaechter Newcastle-Disease-Virus-Lebendvaccine
DE1044362B (de) Verfahren zur Entwicklung von abgeschwaechten infektioesen Hundehepatitisviren
DE2121237C3 (de) Verwendung einer Zellinie zur Züchtung von Viren
DE2225548A1 (de) Intravenoes vertraegliche staupe- und hepatitisvaccine