DE2058645C2 - Verfahren zur Herstellung eines stark abgeschwächten Newcastle-Disease-Virus-Lebendimpfstoffs - Google Patents
Verfahren zur Herstellung eines stark abgeschwächten Newcastle-Disease-Virus-LebendimpfstoffsInfo
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Description
a) Newcastle-Disease-Virus entweder in einer Schweinegewebekultur in einer Reihe von
wenigstens 20 Passagen oder in stabilen Schweinezellreihen wenigstens 2 Monate bei
einer Temperatur zwischen 30 und 38° C züchtet,
b) die erhaltenen Schweinezellen, die den abgeschwächten Newcastle-Disease-Virus enthalten,
auf die Chlorioallantoismembran von Hühnerembryonen inoculiert und die Hühnerembryonen
bei einer Temperatur zwischen 35 und 40°C kultiviert und
c) den Newcastle-Disease-Virjs, der vom erhaltenen
Komplex aus Chorioallantoismembran und Schweinezellen gewonnen worden ist, über eine
Reihe von wenigstens 2 Passagen in der Allantoihöhle von Hühnerembryonen bei einer
Temperatur zwischen 35 und 40° C kultiviert.
2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die Züchtung in der Stufe (a) unter
Verwendung einer Gewebekultur durchgeführt wird, die primäre Schweinenierenzellen enthält.
3. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die Kultivierung der Stufe (a) durch
Dauerinfektion von stabilen Schweinenierenzellreihen mit Newcastle-Disease-Virus durchgeführt wird.
4. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die Züchtung in der Stufe (b) 5 bis 10
Tage durchgeführt wird.
5. Lebendimpfstoff, enthaltend den nach den Ansprüchen 1 —4 stark abgeschwächten Newcastle-Disease-Virus
mit den üblichen Konfektionsierungsmitteln.
Die Erfindung betrifft ein Verfahren zur Herstellung stark abgeschwächter Newcastle-Disease-Virus-Lebendimpfstoffs,
der weiter abgeschwächt ist, d. h. weit weniger Nebenwirkungen hat als die bisher erprobten
Impfstoffe.
Die Newcastle-Disease, die eine akute febrile Infektionskrankheit bei Geflügel ist, stellt eine der
ernstesten Ursachen von wirtschaftlichen Verlusten in der Geflügelindustrie dar. Zwar steht die virale Natur
dieser Infektionskrankheit fest, und viele Stämme des Newcastle-Disease-Virus sind isoliert worden (siehe
beispielsweise »Southwestern Veterinarian«, Band 5 [1951], Seite 19 bis 21, und »American Journal of
Veterinary Research«, Band 16 [1955], Seite 450 bis 457), jedoch sind weder wirksame chemotherapeutische
Mittel noch wirksame chemoprophylaktische Mittel gegen diese Krankheit gefunden worden. Die Prophylaxe
gegen diese Krankheit besteht daher nur in der Immunisierung von Geflügel mit einem inaktivierten
oder Lebendimpfstoff des Newcastle-Disease-Virus (nachstehend als »NDV« bezeichnet). In den letzten
Jahren ist die Verwendung von NDV-Lebendimpfstoffen ytark gesteigert worden, da sich gezeigt hat, daß
diese Lebendimpfstoffe einfach und bequem dem Geflügel durch Aufsprühen oder als Gemisch mit dem
Trinkwasser verabreicht werden können, und daß sie antigen wirksamer sind.
Die Verwendung von NDV-Lebendimpfstoffen ist jedoch mit Gefahren verbunden. Wenn ein Lebendimpfstoff
nicht genügend abgeschwächt ist, pflegt er eine
ι» gemischte Infektion mit NDV und Mycoplasma gallisepticus (PPLO) zu verursachen und auf diese
Weise ernste Erkrankungen der Atemwege zu verursachen, während ein zu stark abgeschwächter Impfstoff
nicht zu einer genügenden Antikörperbildung führt, um
i) NDV-Infektionen und den Ausbruch der Krankheit zu
verhindern. Die wesentlichen Voraussetzungen für einen praktisch brauchbaren NDV-Lebendimpfstoff
sind somit, daß er so weit abgeschwächt ist, daß seine Verabreichung nicht die charakteristischen Anzeichen
.'ο der Newcastle Disease bei Geflügel hervorruft, und daß
seine Antikörperbildung genügt, um dem Angriff einer großen Menge eines wilden NDV wirksam zu begegnen.
Einige Methoden zur Abschwächung von NDV sind
bereits für die Herstellung von NDV-Lebendimpfstof-
2'j fen vorgeschlagen worden, jedoch gelang es mit keinem
dieser Verfahren, einen NDV-Lebendimpfstoff herzustellen, der die beiden vorstehend genannten wesentlichen
Voraussetzungen erfüllt.
Die GB-PS 10 10 509 beschreibt nur ein Verfahren,
in bei dem NDV, das schon abgeschwächt worden ist, in
Gewebekulturen von Affen, Kälbern oder Schweinen und nicht von Vögeln stammend vermehrt und dann die
erhaltene, das Virus enthaltende Flüssigkeit gewonnen wird, um einen NDV-Lebendimpfstoff zu erhalten. Wie
ir> aus S. 1, Zeile 81 bis S. 2, Zeile 7 hervorgeht, ist ein
wesentliches Charakteristikum des dort beschriebenen Verfahrens, daß eine weitere Abschwächung des
verwendeten abgeschwächten Virus durch Kultivierung des abgeschwächten NDV in einer Kultivierung
durchgeführt wird, ohne daß die Kultivierung in Passagen durchgeführt wird. Es sei darauf hingewiesen,
daß die Offenbarung der GB-PS 10 10 509 auf S. 3, Zeilen 23—27 nicht bedeutet, daß vier Passagen
durchgeführt worden sind, sondern daß die Maßnahmen j zum Frhalten einer großen Menge des Impfstoffs durch
Verwendung einer konstanten Menge der Gewebekultur 4mal durchgeführt wird, d. h. daß neues Medium der
mit Virus inocculierten Gewebekultur zugegeben wird,
die erhaltene Kultur kultiviert wird und dann die
to erhaltene Virusflüssigkeit gewonnen wird.
Hier ist also nicht von mehreren Passagen die Rede, sondern ganz im Gegenteil, es wird dem Fachmann die
Lehre gegeben, das Verfahren nicht in mehreren Passagen durchzuführen.
■55 Ganz im Gegenteil dazu unterscheidet sich das
Verfahren der vorliegenden Erfindung insbesondere hinsichtlich der Stufe a) des Anspruchs 1, gemäß dem
NDV entweder in einer Schweinegewebekultur in einer Reihe von wenigstens 20 Passagen oder in stabilen
Schweinezellenreihen wenigstens 2 Monate gezüchtet wird, wobei das NDV schnell abgeschwächt wird.
Die US-PS 27 67 117 betrifft nur eine trockene, stabile
Form eines Geflügel-Atemtrakt-Krankheitsvirus-lmpfstoffes
einschließlich NDV-Impfstoff und lehrt den
b5 Fachmann nur, daß NDV-Impfstoff-Keime in der
Allantoishöhle von Hühnerembryo zur Bildung einer Impfstoff-Flüssigkeit vermehrt werden können.
»Mikrobiologie und allgemeine Seuchenlehre« Stutt-
gart 1966, S. 540 und 541 lehrt den Fachmann nur, daß NDV in verschiedenen Systemen einschließlich Schweinegewebekulturen
und Allantoishöhle von Hühnerembryo kultiviert werden kann.
Daraus folgt, daß keine dieser Literaturstellen dem Durchschnittsfachmann die Kombination der Stufen a)
bis c) des Verfahrens gemäß der Erfindung lehren oder nahelegen kann und schon gar nicht über die
ausgezeichneten Qualitäten des nach dem erfindungsgemäßen Verfahren erhältlichen NDV-Impfstoffs verfügt
Die Erfindung betrifft die in den Ansprüchen dargelegten Gegenstände.
Gemäß der Erfindung wird NDV einer bestimmten Aufeinanderfolge von Stufen unterworfen: NDV wird
entweder in einer Schweinegewebekultur über eine Reihe von wenigstens 20 Passagen oder in stabilen
Schweinezellreihen (porcine stable cell lines) wenigstens etwa 2 Monate gezüchtet (Stufe 1). Die erhaltenen
Schweinezellen, die das abgeschwächte NDV enthalten, werden auf die Chorioallantoismembran von Hühnerembryonen
inoculiert, worauf das Hühnerembryo kultiviert wird (Stufe 2). Das aus dem erhaltenen
Komplex von Chorioallantoismembran und Schweinezellen gewonnene NDV wird über eine Reihe von
wenigstens zwei Passagen in der Allantoishöhle von Hühnerembryonen kultiviert (Stufe 3).
Beim Verfahren gemäß der Erfindung kann jeder Stamm des Newcasile-Disease-Virus als Ausgangs-NDV
verwendet werden.
Die Kultivierung in der Stufe 1 des Verfahrens gemäß jo
der Erfindung kann vorgenommen werden, indem man das Ausgangs-NDV über eine Reihe von Passagen in
einer Schweinegewebekultur züchtet oder stabile Schweinezellreihen der Dauerinfektion mit dem NDV
unterwirft. 3>
Die Schweinegewebekultur, die für die Züchtung des Ausgangs-NDV über eine Reihe von Passagen verwendet
wird, kann primäre Schweinezellen, z. B. primäre Schweinenierenzellen, primäre Schweinehodenzellen
und primäre Zellen von Schweineembryonen oder stabile Schweinezellreihen (porcine stable cell lines)
enthalten, die in bekannter Weise von den vorstehend genannten primären Schweinezellen abgeleitet sind.
Das Ausgangs-NDV wird in die Gewebekultur geimpft, die die Zellen zusammen mit einem geeigneten
Gewebekulturmedium enthält. Hier wird das NDV stationär oder mit Rotation bei einer Temperatur
zwischen etwa 30 und 38° C (gewöhnlich etwa 32 bis 36° C) etwa 2 bis 10 Tage gezüchtet. Das proliferierte
Virus wird dann in eine frische Gewebekultur inoculiert, die Schweinezellen für die anschließende Passage der
Kultivierung enthält. Mit aufeinanderfolgender Wiederholung dieser Passage geht die Abschwächung glatt
vonstatten. Die Passagen der Kultivierung werden wenigstens zwanzigmal, vorteilhaft etwa fünfzig- bis
hundertmal fortgesetzt, wodurch das NDV genügend abgeschwächt worden ist. Für die neuen Passagen der
Kultivierung mit der Schweinegewebekultur wird bis zur 20. Passage das Kulturmedium der vorhergehenden
Passage auf ungefähr das 102- bis Wfache Volumen ω
verdünnt, und djeses verdünnte Medium wird als Impfvirus verwendet, das für die anschließende
Kultivierungspassage inoculiert wird. Bei einer Reihe von mehr als 20 Kultivierungspassagen ist es vorteilhaft,
die aus der vorhergehenden Passage erhaltene Kultur- o5
brühe wiederholt (zweckmäßig dreimal) einzufrieren und als Impfvirus die obenstehende Flüssigkeit der
aufgetauten Brühe so, wie sie anfällt, oder nach Verdünnung auf ungefähr das 10- bis lOOfache Volumen
zu verwenden.
Es ist auch möglich, stabile Schweinezellreihen einer
Dauerinfektion mit dem Ausgangs-NDV zi\ unterwerfen.
Als stabile Schweinezellreihen werden vorzugsweise z. B. stabile Schweinenierenzellreihen, stabile Schweinehodenzellreihen
u.dgl. verwendet Die in einem geeigneten Gewebekulturmedium gezüchteten stabilen
Schweinezellreihen werden mit dem NDV infiziert
In der Praxis ist es vorteilhaft, die stabilen Schweinezellreihen mit dem NDV bei etwa 1 : ΟΛ001 bis
1:10 M.O.I. (Multiplicity of Infection), insbesondere bei etwa 1 :1 M.O.I, zu infizieren. Die so infizierten stabilen
Schweinezellreihen werden dann stationär oder mit Rotation bei einer Temperatur zwischen etwa 30 und
38° C (gewöhnlich etwa 32 bis 36° C) kultiviert, wodurch das NDV proliferiert, während die stabilen Schweinezellreihen
sich selbst ebenfalls fortpflanzen. Bei dieser Dauerinfektion ist es zweckmäßig, das Kulturmedium in
Abständen von etwa 2 bis 7 Tagen, vorzugsweise von etwa 3 Tagen, zu erneuern. Ferner ist es zur Abkürzung
der Gesamtdauer der Dauerinfektion zweckmäßig, die durch die Dauerintaktion erhaltene Flüssigkeit in frische
stabile Schweinezellreihen oder Primärzellen von Hühnerembryonen zu inoculieren, dann kleine Plaques
(kleiner als etwa 1 mm Durchmesser) von NDV aus der erhaltenen Kultur nach dem bekannten Plaque-Bildungstest
unter Verwendung stabiler Schweinezelireihen oder primärer Zellen von Hühnerembryonen
auszuwählen (beschrieben beispielsweise in »Method in Virology«, Band 3, Seite 289, herausgegeben von
Academic Press, New York 1967) auszuwählen und frische stabile Schweinezellreihen einer weiteren
Dauerinfektion mit dem so isolierten, kleinen Plaques bildenden NDV zu unterwerfen.
Die Dauerinfektion wird wenigstens 2 Monate, vorteilhaft etwa 15 bis 50 Monate fortgesetzt, wodurch
das NDV genügend abgeschwächt worden ist.
Als Gewebekulturmedien für die Stufe 1 des Verfahrens gemäß der Erfindung eignen sich beispielsweise
Hanks-Lösung, Earle-Lösung und Gey-Lösung. Diese Medien können nach Bedarf mit geeigneten
Bestandteilen, z. B. Lactalbuminhydrolysat und inaktiviertes Kalbsserum, ergänzt werden. Ferner kann dem
Medium ein Antibiotikum oder Antibiotikumgemisch, z. B. Penicillin, Streptomycin, Dihydrostreptomycin,
Neomycin und Kanamycin, zugesetzt werden, um die Fortpflanzung von Fremdmikroorganismen, die durch
zufällige Verunreinigung in das Medium gelangt sind, zu verhindern.
Für die Herstellung einer NDV-Lebendvaccine wird das NDV in der Allantoishöhle des bebrüteten
Hühnereies gezüchtet. Das abgeschwächte NDV ist jedoch nicht in der Lage, in der Allantoishöhle des
bebrüteten Hühnereies zu proliferieren, so daß bei direkter Inoculierung des abgeschwächten NDV in die
Allantoishöhle des Hühnerembryos praktisch keine Proliferation des Virus stattfindet.
Beim Verfahren gernäß der Erfindung kann dem in der Stufe 1 genügend abgeschwächten NDV die
Fähigkeit verliehen werden, in der Allantoishöhle des bebrüteten Hühnereies zu proliferieren, indem die
Schweinezellen, die das in der Stufe 1 erhaltene abgeschwächte NDV enthalten, auf die Chorioallantoismembran
des bebrüteten Hühnereies inoculiert werden und anschließend das Hühnerembryo kultiviert wird
(Stufe 2). Als Hühnerembryo können vorteilhaft etwa 10
bis 11 Tage bebrütete Hühnereier verwendet werden.
Vorzugsweise werden pro Ei etwa 105 bis 107 Zellen, die
das abgeschwächte NDV enthalten, auf die Chorioallantoismembran der Hühnerembryonen inoculiert Die
Kultivierung der Hühnerembryonen, auf deren Chorioallanloismembran
das abgeschwächte NDV in dieser Weise geimpft worden ist, wird vorzugsweise stationär
bei einer Temperatur zwischen etwa 35 und 400C, vorzugsweise etwa 36 bis 38° C, durchgeführt. Im
allgemeinen wird die Züchtung des abgeschwächten NDV auf der Chorioallantoismembran etwa 5 bis 10
Tage fortgesetzt, wodurch das Virus die Fähigkeit erwirbt, in der Allantoishöhle des bebrüteten Hühnereies
zu proliferieren.
Das NDV wiid aus dem in den Hühnerembryonen gebildeten Komplex der Chorioallantoismembran und
der Schweinezellen gewonnen und dann einer Reihe von Züchtungspassagen in der Allantoishöhle von
Hühnerembryonen unterworfen (Stufe 3). Die Gewinnung des NDV aus diesem Komplex und die Inoculation
des Virus in die Allantoishöhle der hühnerembryonen kann in der Praxis durchgeführt werden, indem man die
Chorioallantoismembran, auf und in der die Schweinezellen proliferiert haben, nach der Kultivierung der
Stufe 2 aus den Hühnerembryonen extrahiert, den Komplex aus Chorioallantoismembran und Schweinezellen
in einem geeigneten Medium, z. B. Hanks-Lösung, homogenisiert und die obenstehende Flüssigkeit oder
das vom erhaltenen Gemisch abgetrennte Filtrat in die Allantoishöhle von Hühnerembryonen mit etwa 1 bis
1000 EID50 (50% Egg Infective Dose) pro Ei inoculiert. Als Hühnerembryonen für die Stufe 3 können
vorteilhaft 10 bis 11 Tage bebrütete Hühnereier verwendet werden. Die Züchtung des NDV in der
Allantoishöhle des Bruteies erfolgt im allgemeinen stationär etwa 2 bis 4 Tage bei einer Temperatur
zwischen etwa 35 und 400C, vorzugsweise etwa 36 bis 38° C. Das proliferierte Virus wird dann für die
anschließende Passage der Züchtung in die Allantoishöhle von frischen Bruteiern inoculiert. Durch wenigstens
zweimalige, vorzugsweise drei- bis zehnmalige Wiederholung der Serienpassagen der Züchtung auf
diese Weise proliferiert das NDV in der Allantoishöhle des Bruteies häufig genug, um eine NDV-Vaccine zu
bilden.
Die von den Bruteiern nach der letzten Passage der Züchtung gewonnene Allantoisflüssigkeit kann in
Abhängigkeit von ihrem Virustiter als solche oder nach Verdünnung mit einem geeigneten Verdünnungsmittel
wie physiologischer Kochsalzlösung oder destilliertem Wasser als NDV-Vaccine gemäß der Erfindung
verwendet werden.
Die auf diese Weise hergestellte stark abgeschwächte NDV-Vaccine ist gebrauchsfertig, kann jedoch in
eingefrorener Form mit oder ohne Zusatz eines oder mehrerer stabilisierender Mittel wie Saccharose, Lactose,
Glutamate und Phosphate konserviert werden. Sie kann auch mit oder ohne Zusatz eines oder mehrerer
der vorstehend genannten stabilisierenden Mittel gefriergetrocknet werden. Das gefriergetrocknete Produkt
wird bei Gebrauch in einem geeigneten Verdünnungsmittel, z. B. physiologischer Kochsalzlösung oder
sterilem destilliertem Wasser, gelöst.
Falls erforderlich, kann das NDV, das aus der Allantoisflüssigkeit nach der letzten Passage der
Züchtung in Stufe 3 gewonnen worden ist, in einem geeigneten Gewebekultursystem, z. B. in einer Kultur,
die Primärzellen von Hühnerembryonen enthält, zur Herstellung von NDV-Vaccine weiter gezüchtet werden.
In diesem Fall werden Feststoffe, z. B. Zellen und
Zellfragmente, beispielsweise durch Filtration oder Zentrifugieren entfernt Das Filtrat oder die obenstehende
Flüssigkeit kann in Abhängigkeit von ihrem Virustiter als solche oder niich Verdünnung mit einem
der obengenannten geeigneten Verdünnungsmittel als NDV-Vaccine gemäß der Erfindung verwendet werden.
Die auf diese Weise hergestellte NDV-Lebendvaccine zeichnet sich dadurch aus, daß sie im wesentlichen
ίο keine Virulenz hat und in hohem Maße die Fähigkeit zur
Antikörperbildung besitzt Wenn beispielsweise 10 Tage alte Küken mit etwa 107 EID50 pro Küken geimpft
werden, so zeigen diese Tiere keinerlei Symptom der Newcastle Diseas. 10 Tage alte Küken, die mit etwa 103
EID50 pro Küken geimpft werden, zeigen keinerlei Anzeichen der Newcastle Disease, auch wenn sie 14
Tage nach der Impfung mit NDV in einer Dosis von etwa 104 LDso(50%-Letaldosis) infiziert werden. Ferner
werden durch die Impfung mit der NDV-Lebendvaccine gemäß der Erfindung beträchtlich verlängerte Immunisierungseffekte
im Vergleich zu den bisher bekannten Vaccinen erreicht
Die NDV-Lebendvaccine gemäß der Erfindung kann allen Arten von Vögeln, die von der Newcastle Disease
befallen werden, z. B. Küken, Putern, Tauben und Perlhühnern, zur Prophylaxe verabreicht werden. Zur
ausreichenden Impfung ist eine Dosis von etwa 102—105
EID50 pro Tier vorteilhaft. Auch bei noch höheren Dosen besteht keinerlei Gefahr unerwünschter Neben-
jo Wirkungen auf Grund der hohen Sicherheit der
erfindungsgemäßen Vaccine, jedoch ist es unzweckmäßig, diese hohen Dosierungen anzuwenden, da keine
besondere Steigerung des gewünschten Vaccinationseffekts zu erwarten ist.
Die NDV-Lebendvaccine gemäß der Erfindung kann
dem Geflügel beispielsweise oral, intranasal, als Augenlotion, durch Aufsprühen oder durch subkutane
oder intramuskuläre Injektion verabreicht werden.
Die Sicherheit und Wirksamkeit der stark abge-
schwächten NDV-Vaccine gemäß der Erfindung wird durch die nachstehend beschriebenen Versuche weiter
veranschaulicht.
Bevorzugte Ausführungsformen der Erfindung werden in den folgenden Beispielen beschrieben.
Die Versuche 1 und 2 veranschaulichen die typische Vorbereitung der primären Schweinenierenzellen und
die Herstellung der stabilen Schweinezellreihen. Die Prozentangaben beziehen sich auf Gewicht/Volumen,
falls nicht anders angegeben.
Versuch 1
Einem gesunden jungen Schwein wird die Niere aseptisch entnommen und dekapsuliert, um da;;
Nierenbecken zu entfernen. Die erhaltene Nierenrinde wird aseptisch zu Fragmenten von 3 bis 5 mm Größe
geschnitten. Die Gewebsfragmente werden dreimal jeweils mit etwa dem lOfachen Volumen der von
zweiwertigen Calcium- und Magnesiumionen freien basischen Phosphatlösung von Dulbecco der nachstehend
genannten Zusammensetzung (pH 7,2) gewaschen und in ungefähr dem lOfachen Volumen dieser Lösung,
die durch 0,25% Trypsin (Difco 1 :250) ergänzt ist, suspendiert. Die Suspension wird 1 Stunde gerührt und 5
Minuten bei 1000 UpM zentrifugiert. Die erhaltenen
b5 Zellen werden in einer solchen Menge einer Hanks-Lactalbuminlösung
der nachstehend genannten Zusammensetzung, der vorher 5% inaktiviertes Kalbsserum, 200
Einheiten Penicillin pro ml und 200 μg Streptomycin pro
ml zugesetzt worden waren, suspendiert, daß die erhaltene Zellsuspension etwa 2 χ 10s Zellen/ml enthält.
Die Suspension wird stationär in Roux-Flaschen 96 Stunden bei etwa 370C bebrütet, wobei Monoschichtzel-Ien
der Schweineniere erhalten werden.
Die oben genannte, von zweiwertigen Calcium- und Magnesiumionen freie basische Phosphatlösung nach
Dulbecco hat folgende Zusammensetzung:
NaCl | 8,0 g |
KCI | 0,2 g |
Na2HPO4 | 1,15g |
KH2PO4 | 0,2 g |
Wasser | 800 ml |
Die oben genannte Hanks-Lactalbuminlösung wird
hergestellt, indem 5 g Lactaibuminhydroiysat in Hanks-Lösung in einer Menge, die insgesamt 1000 ml ergibt,
gelöst werden. Die Hanks-Lösung hat folgende Zusammensetzung:
NaCl | 8,0 g |
KCl | 0,4 g |
CaCI2 | 0,2 g |
MgSO4 ■ 7 | H2O 0,2 g |
Na2HPO4 · | 2 H2O 0,06 g |
KH2PO4 | 0,06 g |
NaHCO3 | 0,25 g |
d-Glucose | 1,0 g |
Phenolrot | 0,02 g |
Destilliertes Wasser (dreifach destilliert) a. d. 1 I | |
Versuch 2 |
Die gemäß Versuch 1 erhaltenen Monoschichtzeilen der Schweineniere werden in an sich bekannter Weise
einer Reihe von 50 Züchtungspassagen in der Hanks-Lactalbuminlösung unterworfen, die die gleiche
Zusammensetzung wie die im Versuch 1 verwendete Lösung hat, wobei stabile Schweinezellreihen erhalten
werden.
Aus Roux-Flaschen, die die stabilen Schweinezellreihen enthalten, wird die Kulturflüssigkeit abgegossen,
wobei die stabilen Schweinezellreihen auf der Innenwand der Flaschen zurückbleiben. Die Zellen werden
zweimal mit jeweils ungefähr dem lOOfachen Volumen der von zweiwertigen Calcium- und Magnesiumionen
freien basischen Phosphatlösung nach Dulbecco gewaschen und 20 Minuten bei etwa 37° C unter ungefähr
dem lOOfachen Volumen dieser Lösung gehalten, die 0,005% Trypsin(Difco 1 : 200) und 0,02% Äthylendiamintetraessigsäure
enthält, wobei Exfoliation der stabilen
Die stabilen Schweinezellreihen werden in der Hanks-Lactalbuminlösung der gleichen Zusammensetzung
wie im Versuch 1 suspendiert wobei die Lösung in einer solchen Menge verwendet wird, daß die
Zellsuspension etwa 2 χ 105 Zellen/ml enthält.
Die Zellsuspension wird in Roux-Flaschen 72 Stunden bei 37°C stationär bebrütet, wobei die stabilen
Schweinezellreihen erhalten werden, die für die Proliferation von NDV verwendet werden können.
Schweineniere in Hanks-Lactalbuminlösung (hergestellt gemäß Versuch 1) inoculiert und 7 Tage stationär bei
etwa 35°C gezüchtet. Die Kulturflüssigkeit wird 10 Minuten bei 3000 UpM zentrifugiert, um eine obenstehende
Flüssigkeit abzutrennen, die nach Verdünnung mit dem lOOfachen Volumen der Hanks-Lösung als
Impfvirus in der nächsten Passage verwendet wird. Von der 21. Passage der Züchtung ab wird die Kulturbrühe,
die aus der vorhergehenden Passage erhalten worden
κι ist, dreimal eingefroren. Die obenstehende Flüssigkeit der aufgetauten Brühe wird nach Verdünnung mit dem
lOfachen Volumen von Hanks-Lösung als Impfvirus in der nächsten Passage verwendet. Auf diese Weise
werden die Schweinenierenzellen über 50 Passagen gezüchtet.
Die primären Nierenzellen aus der 50. Passage der Züchtung werden in einer Menge von etwa \0b Zellen
pro Ei auf die Chorioallantoismembran von 11 Tage bebrüteten Hühnereiern inokuliert. Die Hühnerembryonen
werden 8 Tage bei etwa 37° C stationär gezüchtet.
Der Komplex aus Chorioallantoismembran und Schweinezellen wird von den Eiern gewonnen, mit
Hanks-Lösung in einer Menge von 2 ml pro Ei gemischt und dann homogenisiert. Das homogenisierte Gemisch
2> wird 5 Minuten bei 3000 U/Minute zentrifugiert. Die
erhaltene obenstehende Flüssigkeit zeigt etwa 100 EID50 (50% Egg Infective Dose) pro 0,2 ml. Der
EIDso-Wert wird unter Anwendung des Systems der lOfachen Verdünnung nach der bekannten Methode
jo bestimmt, die beispielsweise in »Virology«, Band 2, Seite
57 bis 68 (1956) beschrieben wird.
Die obenstehende Flüssigkeit wird in einer Menge von 0,2 ml pro Ei in die Allantoishöhle von etwa 11
Tagen bebrüteten Hühnereiern inoculiert und 5 Tage
J5 stationär bei etwa 36°C bebrütet. Die von den Eiern
gewonnene Allantoisflüssigkeit wird nach Verdünnung mit dem lOfachen Volumen von Hanks-Lösung in die
Allantoishöhle von frischen Hühnerembryonen inoculiert und in der oben beschriebenen Weise bebrütet. Auf
diese Weise wird die Passage von NDV in der Allantoishöhle der Hühnerembryonen dreimal wiederholt.
Der obenstehende Teil der Allantoisflüssigkeit, die bei der dritten Passage erhalten wird, zeigt etwa 108
EID50 pro 0,2 ml.
5 Die oben genannte obenstehende Flüssigkeit wird nach Verdünnung mit dem lOfachen Volumen von
Hanks-Lösung aseptisch in die Allantoishöhle von 10 Tagen bebrüteten Hühnereiern inoculiert und 2 Tage
aseptisch bei 36° C kultiviert. Nachdem die Eier 12
so Stunden bei etwa 4° C gehalten worden sind, wird die
Allantoisflüssigkeit aus den Eiern gewonnen. Sie wird 5 Minuten bei 3000 U/Minute zentrifugiert wobei als
obenstehende Flüssigkeit eine stark abgeschwächte NDV-Lebendvaccine abgetrennt wird. Die obenstehende
Flüssigkeit zeigt etwa 108 EID50 pro mL
Das Produkt wird für die Lagerung bei —70° C eingefroren. Nach einjähriger Lagerung wird sie
aufgetaut und mit dem 105fachen Volumen an physiologischer Kochsalzlösung verdünnt Mit der
verdünnten Vaccine werden Küken durch Besprühen geimpft, wodurch die gewünschte Wirkung der Immunisierung
der Küken eintritt
Ein Impfvirus von NDV, der Stamm »Tokyo« ATCC 65 Stabile Schweinezellreihen in Hanks-Lacalbuminlö-VR-623
(»Virus«, Band 7, Seite 109 — 110, herausgege- sung (hergestellt gemäß Versuch 2) werden mit einem
Impfvirus von NDV, Stamm »Tokyo«, ATTC VR-623,
bei etwa 1 :1 M.O.L infiziert und 15 Monate stationär
ben von The Society of Japanese Virologists, 1957), wird
bei etwa 1 :1 M.O.L in Monoschichtzeilen einer
bei etwa 36° C kultiviert. Während dieser Zeit wird das Kulturmedium in Abständen von etwa 5 Tagen erneuert.
Die auf diese Weise mit NDV dauerinfizierten stabilen Schweinezellreihen werden in einer Menge von
etwa 106 Zellen pro Ei auf die Chorioallantoismembran von 10 Tagen bebrüteten Hühnereiern inoculiert. Die
Hühnerembryonen werden 7 Tage stationär bei etwa 370C kultiviert.
Der Komplex aus Chorioallantoismembran und Schweinezellen wird aus den Eiern gewonnen, mit
Hanks-Lösung in einer Menge von 2 ml pro Ei gemischt, und dann homogenisiert. Das homogenisierte Gemisch
wird 5 Minuten bei 3000 U/Min, zentrifugiert. Die erhaltene obenstehende Flüssigkeit zeigt etwa 100
EI D50 pro 0,2 ml.
Die obenstehende Flüssigkeit wird in die Allantoishöhle von etwa 11 Tage bebrüteten Hühnereiern in
einer Menge von 0,2 ml pro Ei inoculiert und 5 Tage stationär bei 36° C kultiviert. Die aus dem Ei gewonnene
Allantoisflüssigkeit wird nach Verdünnung mit dem lOfachen Volumen Hanks-Lösung in die Allantoishöhle
von frischen Hühnerembryonen inoculiert und in der oben beschriebenen Weise kultiviert. Auf diese Weise
wird die Passage von NDV in der Allantoishöhle der bebrüteten Hühnereier zweimal wiederholt. Der aus der
zweiten Passage erhaltene obenstehende Teil der Allantoisflüssigkeit 7eigt etwa 107 EID50pro 0,2 ml.
Die obenstehende Flüssigkeit wird nach Verdünnung mit dem 1 Wachen Volumen an Hanks-Lösung aseptisch
in die Allantoishöhle von 10 Tage bebrüteten Hühnereiern inoculiert und 2 Tage stationär bei 36° C kultiviert.
Nachdem die Eier 12 Stunden bei etwa 40C gehalten worden sind, wird die Atlantoisflüssigkeit aus den Eiern
gewonnen. Sie wird 5 Minuten bei 3000 U/Minute zentrifugiert, wobei die obenstehende Flüssigkeit eine
stark abgeschwächte N DV-Lebend vaccine abgetrennt wird. Die obenstehende Flüssigkeit zeigt etwa 108 EID5O
pro ml.
10
Testl
Mit je etwa 1 ml der gemäß Beispiel 1 hergestellten NDV-Lebendvaccine mit 108 EID5O pro ml wurden 15
Tage alte Küken intravenös geimpft. Der klinische Zustand jedes Tiers wurde beobachtet, jedoch zeigten
sich keinerlei Symptome der Newcastle Disease. Außerdem hatte eine Untersuchung des Bluts der
Küken auf NDV am zweiten Tag nach der Impfung übereinstimmend negative Ergebnisse.
Fünf Küken wurden in der gleichen Weise mit dem Ausgangsstamm von NDV, d.h. dem Stamm »Tokyo«
ATCC VR-623, geimpft. Die Untersuchung von Blutproben, die am zweiten und vierten Tag nach der
Inoculation genommen und auf 1Ao ihres ursprünglichen
Volumens verdünnt waren, ergab 102 EID» des Virus pro 0,2 ml.
Test 2
Je 1 ml der gemäß Beispiel 1 hergestellten verdünnten NDV-Vaccine mit 103 EID5O pro ml wuide intravenös
drei Küken, die ein Alter von 10 Tagen hatten, verabreicht. 14 Tage nach der Impfung wurden die
Küken mit dem Ursprungsstamm von NDV, d.h. dem Stamm »Tokyo« ATTC VR-623 intravenös in einer
Dosis von etwa 104 LD50 pro Tier geimpft
Die mit der Lebendvaccine geimpften Tiere zeigten während einer Zeit von 1 Monat nach der Zufuhr des
Ursprungsstamms keine Anzeichen der Newcastle Disease, während Kontrollküken, die nicht geimpft
worden waren, bereits am zweiten Tag nach der Zufuhr des Ursprungs-NDV den Ausbruch der typischen
Newcastle Disease zeigten, verbunden mit ernsten Symptomen wie Diarrhöe, Dyspnöe, Unfähigkeit
aufzustehen u. dgl. Schließlich gingen diese Tiere in 5 bis 7 Tagen ein. Die Ergebnisse sind in der folgenden
Tabelle zusammengestellt.
Gruppe
von Küken
von Küken
Zahl
der
Küken
Virämie
(NDV in
0,2 ml Blut
2 Tage nach
Infizierung)
(NDV in
0,2 ml Blut
2 Tage nach
Infizierung)
Newcastle Disease-Symptome bei den Küken nach der Infizicrung
!.Tag 2. Tag 3. Tag 4. Tag S.Tag 6. Tag
7. Tag 30. Tag
Geimpfte
Gruppe
Gruppe
Nicht
Gruppe
Gruppe
102 EID5,,
IQ2
102
+ = Anorexie.
++ = Diarrhöe.
++ = Diarrhöe.
+++ = ausgestreckt, mit Dyspnöe.
++++ = Augen geschlossen. Kopf unter den Flügel gesteckt.
+++++ = ausgestreckt.
tot
tot
tot
tot
Die LD50 wird nach der bekannten Methode bestimmt, die beispielsweise in »American Journal of
Hygiene«, Band 27, (1938), Seite 493—497, beschrieben
wird.
Gegenüber einem im Handel befindlichen Präparat wurde der folgende Vergleichsversuch durchgeführt
Jeweils 50 ml von verdünntem NDV-Impfstoff mit 105
EIDso/ml hergestellt gemäß Beispiel 1 der vorliegenden
Erfindung bzw. von verdünntem Hitchner-Bi-NDV-Impfstoff* (Handelsprodukt unter der Handelsbezeichnung »Newcastle Disease life Virus Vaccine S«,
Hersteller Nisseiken Co. Ltd, Ome, Tokyo und in den Handel gebracht von Takeda Chemical Industries, Ltd,
Osaka, Japan) mit 105 EIDso/ml wurden 10 vier Tage alte
Küken durch Besprühen geimpft
7 Tage nach der Impfung wurde die Zahl der Küken,
die an Dyspnea litten gezählt, und 21 Tage nach der Impfung wurde der Titer des NDV Hämagglutinations-Hemmungs(HI)-antikörpers
im Serum für jedes Küken
bestimmt. Die Ergebnisse sind in der nachstehenden Tabelle aufgeführt:
Impfstoff
Dyspnea III Anlikörper-Tilcr
<5 5 lü
160
Beispiel 1 der vor- 0/10
liegenden Erfindung
llitchner B, Lebend- 1/10 1 8
impfsloff
Jede Zahl in der 3. Spalte bedeutet die Zahl der Küken von 10 geimpften Küken, deren Sera den in der obersten
Zahlenreihe angegebenen NDV HI Antikörpertiter/ 0,25 ml zeigten, der nach der in »Veterinary Bacteriology
and Virology« 7. Aufl. (1967) S. 604-605 veröffentlicht von The Iowa State University Press, Arnes, Iowa,
USA beschriebenen Methode bestimmt worden war. Aus diesen Daten ist ersichtlich, daß der NDV-l.ebendimpfstoff
gemäß vorliegender Erfindung eine höhere Antikörper-Produktion und weniger Nebenreaktionen
im Vergleich zu dem Handelsprodukt Hitchner-Bi-Lebendimpfstoff
aufweist.
Claims (1)
1. Verfahren zur Herstellung eines stark abgeschwächten Newcastle-Disease-Virus-Lebendimpfstoffs
unter Züchten des Virus in Schweinegewebekulturen oder Schweinenierenzellen und Hühnerembryonen,
dadurch gekennzeichnet, daß man
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