DE2111120C3 - Verfahren zur Herstellung von Rubella-Virus-Hämagglutinationsantigen - Google Patents
Verfahren zur Herstellung von Rubella-Virus-HämagglutinationsantigenInfo
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Description
4. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 3, tralisations- und Fluoreszenz-Antikörpertestmethoden,
dadurch gekennzeichnet, daß die Bebrütung in 25 wird zur Zeit die Serodiagnose zur Erkennung der
einem serumfreien Gewebekulturmedium durch- Rubella-Infektion hauptsächlich nach diesem Hägeführt
wird. magglutinations-Hemmungstest durchgeführt.
5. Verfahren nach Anspruch 4, dadurch gekenn- Zur Herstellung von Rubella-Virus-Hämagglutizeichnet,
daß ein serumfreies Gewebekulturmedium nationsantigen ist außer dem obengenannten Verfahren,
verwendet wird, das etwa 0,3 bis 0,5% Natrium- 30 bei dem die stabile Zellinie von Hamsternieren als
hydrogencarbonat enthält. Wirtszellen verwendet wird, ein Verfahren bekannt,
6. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 5, bei dem eine von Affennieren stammende stabile ZeII-dadurch
gekennzeichnet, daß die Bebrütung unter linie (VERO und BSC-I) mit Rubella-Virus inriziert
wiederholterErneuerungdesGewebekulturmediums und bebrütet wird. Diese bekannten Verfahren sind
durchgeführt wird. 35 jedoch unbefriedigend vom Standpunkt sowohl der
7. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 5, Großherstellung des Rubella-Virus-Hämagglutinatidadurch
gekennzeichnet, daß die Bebrütung ohne onsantigens als auch der Qualität der erhaltenen
Erneuerung des Gewebekulturmediums fortgesetzt Antigenpräparate. Insbesondere haben die bekannten
wird, bis das Rubella-Virus im wesentlichen Verfahren die Nachteile, daß es notwendig ist, eine
inaktiviert ist. 40 große Menge des Impfvirus in die Wirtszellen zu
8. Verfahre.i nach einem der Ansprüche 1 bis 7, inoculieren, und daß nicht viele Entnahmen des gedadurch
gekennzeichnet, daß man das erhaltene wünschten Rubella-Virus-Hämagglutinationsantigens
Produkt mit Glycerin in Mengen von etwa 0,1 bis vom Bebrütungssystem über eine längere Zeit möglich
50%, bezogen auf das Gesamtvolumen des Pro- sind, weil die Wirtszellen nicht in der Lage sind, lange
dukts, stabilisiert. 45 Zeit in einer Einfachschicht zu bleiben und sich im
allgemeinen innerhalb einer kurzen Zeit von einer
Woche von der Wand der Bebrufungsflasche lösen.
Ferner sind die bei den bekannten Verfahren erhaltenen
Antigenpräparate nicht nur instabil, sondern sie be-50
halten iin allgemeinen auch die vom Rubella-Virus
stammende Ansteckungsfähigkeit.
Die Erfindung betrifft ein Verfahren zur Herstellung Aufgabe der Erfindung ist es, ein neues, für die
von Rubella-Virus-Hämagglutinationsantigen durch Großherstellung geeignetes Verfahren zur Bildung von
Inoculieren von Rubella-Virus in eine stabile Zellinie Rubella-Virus-Hämagglutinationsantigen, das nicht
»on tierischen Nieren und Kultivierung und an- 55 die Nachteile der bekannten Verfahren aufweist, zu
Ichließende Bebrütung des darin inoculierten Virus. schaffen. Diese Aufgabe wird dadurch gelöst, daß aus-
Die Rötelnkrankheit, eine durch den Rubella-Virus gehend von einem Verfahren der eingangs genannten
hervorgerufene, masernartige Infektionskrankheit, Art die Kultivierung und Bebrütung des Rubellafuhrt
als solche nicht zu ernsten Symptomen. Diese Virus in einer stabilen Schweineiiierenzellinie erfolgt
Krankheit ist jedoch ein ernstes soziales Problem, weil 60 und die Bebrütung so lange durchgeführt wird, bis
die Infektion über die Plazenta zum Fetus gelangt, Rubella-Virus-Hämagglutinationsantigen von vier Ha-Wobei
Kinder mit dem kongenitalen Rubellasyndrom, magglutinationseinheiten pro 0,025 ml sich im Kulturz.
B. Katarakten, kongenitalen Herzstörungen und medium angereichert hat.
hochgradiger Schwerhörigkeit, geboren werden, wenn Die hier genannten Hämagglutinationseinheiten
die Mutter im Frühstadiutn der Schwangerschaft von 6S werden nach der Methode von S t e w a r t und Mh-Röteln
befallen wird. Daher ist die Entwicklung einer arbeitern bestimmt, die in dem bereits genannten
wirksamen Bekämpfungsmaßnahme der Röteln und »New England Journal of Medicine« 276 (1967)
gleichzeitig die Entwicklung einer einfachen und S. 554 bis 557. beschrieben ist.
2 Hi
Für dos Verfahren gemäß der Erfindung kann jeder Stamm den Rubella-Virus eis Impfvirus verwendet
werden.
Die für das Verfahren gemäß der Erfindung zu verwendenden
stabilen Schweinenierenzeliinien können S
in an sich bekannter Weise von Primärzellen von Schweinenieren entnommen werden.
Das Impfvinis wird vorteilhafterweise bei etwa 1:0,01 bis 1:10 M.O.I. (Multiplicity of Infection),
insbesondere bei etwa 1:0,1 bis 1: 1 M.O.I., in die xp
stabile Schweinenierenzellinie inoculiert.
Das so inoculierte Rubella-Virus wird in der stabilen
Schweinenierenzellinie in einem Gewebekulturmedium
kultiviert Diese Kultivierung wird vorzugsweise bri einer Temperatur zwischen etwa 30 und 38° C vorgenommen.
Als Gewebekulturmedien können vorteilhaft beispielsweise das sogenannte »Eagle-Medium«,
die »Earie-Lösung« und »Hanks-Lösung« verwendet
werden. Diese Medien können nach Bedarf mit geeigneten Bestandteilen, z. B. LactalbuminhydrolysaL
Tierserum usw., ergänzt werden. Ferner kann dem Medium ein Antibiotikum oder Antibiotikumgemisch,
z. B. Penicillin, Streptomycin, Dihydrostreptomycin, Neomycin oder Kanamycin, zugesetzt werden, um die
Fortpflanzung von Fremdmikroorganismen, die durch zufällige Verunreinigung in das Medium gelangt sind,
zu verhindern. In der Praxis ist es vorteilhaft, die Kultivierung
in einem serumhaltigen Gewebekulturmedium durchzuführen. Das Serum ist im Medium
vorzugsweii«. in einer Konzentration von etwa 1 bis
10"o vorhanden. Die Kultivierung des Rubella-Virus
wird fortgesetzt, bis eine genügende Proliferation des
Rubella-Virus stattgefunden hat. Die ausreichende Proliferation des Rubella-Virus kann beispielsweise
durch Beobachtung des zytopathogenen Effekts des Rubella-Virus auf die stabile Schweinenierenzellinie
bestimmt werden. Im allgemeinen proliferiert das Rubella-Virus ausreichend in den Schweinenierenzellen
bei einer Kultivierungsdauer von etwa 2 bis 7 Tagen.
Die erhaltene Zellinie, in der das Rubella-Virus ausreichend proliferiert hat, wird einer weiteren Bebrülung
in einem Gewebekulturmedium unterworfen. Diese Bebrütung wird vorzugsweise ebenfalls bei einer
Temperatur zwischen etwa 30 und 38° C vorgenommen. Als Gewebekulturmedium werden vorzugsweise die
obengenannten Medien verwendet. Diese Bebrütung wird vorzugsweise in einem serumfreien Gewebekulturmedium
vorgenommen. Insbesondere ist es vom Standpunkt der Ausbeute an gewünschtem Antigen
vorteilhaft, ein serumfreies Gewebekulturmedium zu verwenden, das etwa 0,3 bis 0,5 % Natriumhydrogencarbonat
enthält.
Die Bebrütung wird wenigstens so lange fortgesetzt, bis das gewünschte Rubella-Virus-Hämagglutinations-■ntigen
sich in einem Titer von vier Hämagglutinalionseinheiten
pro 0,025 ml Kulturmedium angereichert hat. Im allgemeinen genügt für diese Anreicherung
eine Bcbrütungsdauer von etwa 2 bis 6 Tagen. In dieser Phase kann das Kulturmedium zur
Gewinnung des Antigens abgezogen und das Gewebekulturmedium erneuert werden. In diesem Fall sind
zahlreiche Entnahmen des gewünschten Antigens aus dem Kultivierungssystem über eine lange Zeit möglich, indem die Bebrütung unter Erneuerung des Gewebekulturmcdiums in Abständen von etwa 1 bis
3 Tagetl fortgesetzt wird.
Es ist auch möglich, die Bebrütung ohne Erneuerung
des Mediums fortzusetzen. In diesem Fall steigt die Menge des im Medium angereicherten Antigens im
Laufe der Bebrötungszeit schließlich auf 64 oder 128 Einheiten pro 0,025 ml Kulturmedium während
einer Bebrütungsdauer von etwa 10 bis 14 Tagen.
Dieser maximale Titer des Antigens kann ohne Erniedrigung
aufrechterhalten werden, auch wenn die Bebrütung für eine längere Zeit von beispielsweise
einem Monat fortgesetzt wird. Inzwischen wird das Rubella-Virus nicht nur im Kulturmedium, sondern
auch in der stabilen Schweinenierenzellinie während
einer Bebrütungsdauer von etwa 12 bis 16 Tagen vollständig deaktiviert. Es ist somit durch Fortsetzung
der Bebrütung über etwa 16 Tage hinaus möglich, ein Kulturmedium zu erhalten, das einen hohen Titer des
Rubella-Virus-Hämagglutinationsantigensenthältaber
keinerlei Infektionskraft des Rubella-Virus zeigt.
Aus dem in dieser Weise erhaltenen Kulturmedium werden Feststoffe, z. B. Zellen ur.d Zellfragmente,
beispielsweise durch Filtration oder Zentrifugieren, entfernt. Das Filtrat oder die überstehende Flüssigkeit
kann in Abhängigkeit vom Hämagglutinationstiter als solche oder nach Verdünnung mit einem geeigneten
Verdünnungsmittel, z. B. einer mit Barbiturat gepufferten Lösung, als Rubella-Virus-Hämagglutinalionsantigenpräparat
verwendet werden.
Das auf diese Weise hergestellte Rubella-Virus-Hämagglutinationsantigenpräparat
ist zwar bedeutend beständiger als die nach bekannten Verfahren hergestellten Antigenpräparate, jedoch kann es durch
Zusatz von Glycerin weiter stabilisiert werden. In der Praxis wird das Glycerin in einer Menge von wenigstens
etwa 0,1 % (Vol./Vol.), vorzugsweise etwa 1 bis 30",,, bezogen auf das Gesamtvolumen des Antigenpräparats,
zugesetzt. Die obere Grenze hängt in erster Linie von wirtschaftlichen Erwägungen ab. Im allgemeinen
wird durch eine Konzentration von mehr als etwa 50 °„, bezogen auf das Gesamtvolumen, kein
weiterer Vorteil erzielt.
Das in der beschriebenen Weise hergestellte Rubella-Virus - Hämagglutinationsantigenpräparat ist gebrauchsfertig,
jedoch kann es auch im gefrorenen Zustand mit oder ohne Zusatz eines oder mehrerer Stabilisationsmittel
wie Glycerin, Zucker, z. B. Saccharose, Glucose und Lactose, Aminosäuren, z. B. Kaiiumglutamat
und Natriumglutamat, aufbewahrt werden. Es kann auch mit oder ohne Zusatz eines oder
mehrerer der obengenannten Stabilisierungsmittel gefriergetrocknet werden. Das gefriergetrocknete Produkt
wird zum Gebrauch mit einem geeigneten Verdünnungsmittel, z. B. einer gepufferten Barbituratlösung,
gelöst.
Das in der beschriebenen Weise hergestellte Rubella-Virus-Hämagglutinationsantigenpräparat
zeichnet sich dadurch aus, daß es keine Virulenz des Rubella-Virus aufweist und eine verhältnismäßig hohe
Stabilität hat.
Das erhaltene Rubella-Virus-Hämagglutinationsantigenpfäparat
kann beim Hämagglutinations-Hemmungstest zur Serodiagnose der Rubella-Infektion
verwendet werden.
Ausfuhrungsbeispiele der Erfindung werden im folgenden
beschrieben. Die Prozentangaben beziehen sich auf Gewicht/Volumen, falls nicht anders angegeben.
Herstellung von stabilen Schweinenierenzeliinien
Die Niere wird einem gesunden jungen Schwein aseptisch entnommen und dekapsuliert, um das
Nierenbecken zu entfernen. Die erhaltene Nierenrinde
wird aseptisch zu Fragmenten von 3 bis 5 mm Clröße
geschnitten. Die Gewebsfragmente werden dreimal rait etwa dem zehnfachen Volumen der von zweiwertigen
Calcium- und Magnesiumionen freien basischen Phosphatlösung nach D u I b e c c ο der
nachstehend genannten Zusammensetzung (pH 7,2) gewaschen und in ungefähr dem zehnfachen Volumen
dieser Lösung, die durch 0,001% Trypsin mit Hilfe eines handelsüblichen Trypsinpräparats ergänzt ist,
suspendiert. Die Suspension wird eine Stunde gerührt und 5 Minuten bei 1000 UpM zentrifugiert. Die erhaltenen
Zellen werden in einer solchen Menge einer Hanks-Lactalburainlösung der nachstehend genannten
Zusammensetzung, der vorher 5% inaktiviertes Kalbsserum, 200 Einheiten Penicillin/ml und 200 μg Streptomycin
pro Milliliter zugesetzt worden waren, suspendiert, daß die erhaltene Zellsuspension etwa 2 · 105 Zellen/ml
enthält. Die Suspension wird stationär in Roux-Flaschen 96 Stunden bei etwa 37 C bebrütet, wobei
Monoschichtzelien der Schweineniere erhalten werden.
Die in dieser Weise erhaltenen Monoschichtzellen der Schweineniere werden in an sich bekannter Weise
einer Reihe von 50 Züchtungspassagen in der Hanks-Lactalbuminlösung
unterworfen, die die gleiche Zusammensetzung wie die obengenannte Hanks-Lösung hat, wobei eine stabile Schweinezellinie erhalten wird.
Aus Roux-Flaschen, die die stabile Schweinezellinie enthält, wird die Kulturflüssigkeit abgegossen, wobei
die stabile Schweinezellinie auf der Innenwand der Flaschen zurückbleibt. Die Zellen werden zweimal mit
jeweils ungefähr dem lOOfachen Volumen der von zweiwertigen Calcium- und Magnesiumionen freien
basischen Phosphatlösung nach D u I b e c c ο gewaschen und 20 Minuten bei 37CC unter ungefähr
dem lOOfachen Volumen dieser Lösung gehalten, die 0,00002% Trypsin und 0,02% Ethylendiamintetraessigsäure
enthält, wobei Exfoliation der stabilen Sclitveinezellinie eintritt.
Die stabile Schweinezellinie wird 5 Minuten hei 1000 UpM zentrifugiert. Die so konzentrierte stabile
Zellinie wird im Eagle-Medium der nachstehend genannten
Zusammensetzung, das vorher durch 10 "o inaktiviertes Kalbsserum, 0,25% Lactalbuminhydrolysat
und 100 (ig Kanamyun/ml ergänzt worden ist,
suspendiert, wobei das Eagle-Medium in einer solchen Menge verwendet wird, daß die Zellsuspension etwa
2· 105ZelIen/mI enthält.
Die Zellsuspejision wird in Roux-Flaschen 96 Stunden
bei 37°C stationär bebrütet, wobei die stabile Schweinenierenzellinie erhalten wird, die für die Proliferation
des Rubella-Virus verwendet werden kann.
Die obengenannte, von zweiwertigen Calcium- und Magnesiumionen freie basische Phosphatlösung nach
D u I b e c c ο hat folgende Zusammensetzung:
2 111 12<y
NaCl 8,0g
KCI 0,2g
Na3HPO1 1,15 g
KH4PO1 0,2 g
Wasser 800 ml
Die obengenannte Hanks-Lactalbuminlösunp wird
hergestellt, indem 5 g Lactalbuminhydrolysat in Hanks-Lösung in einer Menge, die insgesamt 1000 ml
ίο ergibt, gelöst werden. Die Hanks~Lösung hat folgende
Zusammensetzung:
NaCI 8,0g
KCI 0,4g
CaCI1, 0,2 g
1S MgSO4-7 H„O 0,2 g
Na.,HP04 - 2 H„O 0,06 g
KH2PO4 ". 0,06g
NaHCO3 0,25 g
d-Glucose 1,0 g
Phenolrot 0,02 g
Destilliertes Wasser (3fa.h destilliert) ad 11
Das obengenannte Eagle-Mediuin ist eine sterile
wäßrige Lösung, die Aminosäuren, Vitamine, Zucker, V5 anorganische Salze usw. enthält. Die Zusammensetzung
wird beispielsweise in »Science«, 130 (1959), S. 432 bis 436, beschrieben.
Ein Impfvirus \o;i Rubella, Stamm To-336
(hinterlegt bei der American Type Culture Collection, Rockevillc, Maryland. USA, unter Nr. ATCC VR-553)
wird bei etwa 1 :0.1 M.OJ. in die in der oben beschriebenen Weise hergestellte stabile Schweinenierenzellinie
in Eagle-Medium inoculiert und 2 Tage bei etwa 35' C stationär in 3 Roux-Flaschen gezüchtet.
Nach Erneuerung des Kulturmediums durch frisches Eagle-Medium, das vorher durch 0,25% Lactalbuminhydrolysat
und lOOug/ml Kanamycin ergänzt worden ist. wird die stabile Schweinenierenzellinie
für eine Dauer von 14 Tagen, gerechnet vom Beginn der Kultivierung, bei 35'C weiter bebrütet. Während
der Bebrütung werden die Kulturfiüssigkeiten durch Erneuerung des Mediums durch das eben genannte
Eagle-Medium nach 3 Tagen, 7 Tagen, 9 Tagen, 11 Tagen
und 14 Tagen, gerechnet vom Beginn der Kultivierung, abgenommen, worauf der Hämagglutinationstiter
bestimmt wird.
Bei einem Vergleichsversuch wird das gleiche Impfvirus bei etwa 1 : 1 M.O.I, in die stabile Zellinie von
Hamsternieren (BHK-21) inoculiert und 14 Tage unter den obengenannten Bedingungen bebrütet.
Die Hämagglutinationstiler der einzelnen Kulturen
sind nachstehend in Tabelle 1 genannt.
Wirtszellen
Flasche
Nr.
Nr.
Hämagglutinalionseinheiten pro
0,025 ml Kulturmedium nach einer BebrUtungszeit von 5 Tagen | 7 Tagen | 9 Tagen | 11 Tagen | 14 Tagen
0,025 ml Kulturmedium nach einer BebrUtungszeit von 5 Tagen | 7 Tagen | 9 Tagen | 11 Tagen | 14 Tagen
Ve-fahren gemäß der Erfindung
Vergleichsversuch
Stabile Schweinenierenzellinie
BHK-21
16
10
16
10
16
16
16
16
16
16
32
32
32
32
32
64
64
32
32
16
64
64
64
4
4
β
<2
<2
!".in Rubclla-lmpfvirus, Stamm M-33 (hinterlegt
bei der American Type Culture Collection unter der Nr. ATCC VK-315) wird bei etwa I : 0,1 M.O.I, in die
in der oben beschriebenen Weise hergestellte stabile Schwcincnicrcnzcllinic in F.agle-Medium inoculiert
und 2 Tage bei etwa 37 C stationär kultiviert. Nach Erneuerung des Kulturmediums durch frisches Eagle-Medium,
das vorher durch 0,25",, Lactalbuminhydrolysat, 0,18% Nalriumhydrogencarbonat und
100ag Kanamycin/ml ergänzt worden ist, wird die
stabile Schwcinenierenzellinic 18 Tage bei 37UC bebrütet.
Das Kulturmedium wird vom Zellmaterial durch Zentrifugieren bei 1000 UpM für 5 Minuten
abgetrennt. Das in dieser Weise erhaltene Kulturmedium enthält 64 Hämagglutinationseinheiten/
0,025 ml.
Wenn dieses Kulturmedium vier Blindpassagen unterworfen und die bei der letzten Passage erhaltene
überstehende Flüssigkeit dem Plaquebildungstest unterworfen wird (beschrieben beispielsweise in »Archiv
für die gesamte Virusforschung«, 16 [1965], S. 423), wird kein Plaque des Rubella-Virus gebildet. Dieses
Ergebnis zeigt eindeutig, daß dieses Kulturmedium keine Virulenz des Rubella-Virus aufweist.
Das Kulturmedium wird für die Lagerung gefriergetrocknet. Nach einjähriger Lagerung wird es auf-
getaut und mit einer gepufferten Barbiturallösung auf das 16fache Volumen verdünnt. Das verdünnte Präparat
wird als solches beim Hämagglutinations-Hemmungstest für die Serodiagnose der Rubella-Infektion
verwendet.
Ein Impfvirus, Rubella-Stamm M-33, wird bei etwa
ίο 1 : 0,1 M.O.I, in die in der oben beschriebenen Weise
hergestellte stabile Schweinenierenzellinie in Eagle-Medium
inoculiert und 2 Tage bei etwa 35"C stationär kultiviert. Nach Erneuerung des Kulturmediums mit
frischem Eagle-Medium, das vorher durch 0,25%
»5 Lactalbuminhydrolysat, 0,18% Natriumhydrogencarb-
onat und 100 μg Kanamycin/ml ergänzt worden ist,
wird die stabile Schweinenierenzellinie 10 Tage bei 35 C bebrütet.
Das Kulturmedium wird mit einer Saugpumpe
so abgezogen. Dieses Kulturmedium enthält 128 Hämagglutinationseinheiten/0,025
ml. Zu Teilen von je 1 ml des Kulturmediums wird Glycerin in verschiedenen Konzentrationen, die in Tabelle 2 genannt sind,
gegeben. Die Präparate werden 60 Minuten bei 56°C
as gehalten. Die Veränderungen der Hämagglulinationseinheilen
pro 0,025 ml während des Erhitzens werden für die jeweiligen Präparate ermittelt. Die Ergebnisse
sind nachstehend in Tabelle 2 genannt.
0 | 2 | 5 | Dauer des Erhitzens, Minuten | 7 | 8 | 10 | 12 | 0 | 0 | 20 | 60 | |
128 | 0 | 0 | ||||||||||
Glycerinkon- | 128 | 8 | 0 | |||||||||
zentration, % | 128 | 32 | 8 | |||||||||
0 (Vergleichs | 128 | 128 | 32 | 256 | 0 | 0 | 256 | 256 | 0 | 0 | ||
versuch) .... | 128 | 128 | 128 | 512 | 32 | 8 | 512 | 512 | 0 | 0 | ||
1 | 128 | 128 | 128 | 512 | 128 | 16 | 512 | 512 | 0 | 0 | ||
5 .. | 128 | 128 | 128 | 512 | 128 | 128 | 512 | 512 | 0 | 0 | ||
10 . | 256 | 256 | 256 | 256 | 256 | 256 | 256 | |||||
20 | 512 | 512 | 512 | 512 | 512 | 512 | 512 | |||||
30 | 512 | 512 | 512 | 512 | 512 | 512 | 512 | |||||
40 | 512 | 512 | 512 | 512 | 512 | 512 | 512 | |||||
50 | ||||||||||||
Versuch
Das gemäß Beispiel 1 nach 7 Tagen (gerechnet vom Beginn der Kultivierung) erhaltene Kulturmedium mit
32 Hämagglutinationseinheiten pro 0,025 ml und das bei dem im Beispiel 1 beschriebenen Vergleichsversuch
erhaltene Medium mit dem gleichen Titer an Hämagglutinationseinheiten werden 14Tage bei 37°C gehalten.
Die Änderungen der Hämagglutinationseinheiten in den Kulturmedien wurden nach 7 Tagen
und nach 14 Tagen ermittelt. Die Ergebnisse sind nachstehend in Tabelle 3 genannt.
gemäß
Kulturmedium
Beispiel 1 ..
Beispiel 1 ..
Kulturmedium aus
Vergleichsversuch
vom Beispiel 1 ..
Vergleichsversuch
vom Beispiel 1 ..
Hämagglutinationseinheiten pro 0,025 ml
vor der
Lagerung
nach
7 Tagen
32
nach
14 Tagen
32
409 642/H9
Claims (3)
- schnellen serodiagnostischen Methode zur Erkennung Patentansprüche: von Immunität gegenöber Rubella sehr erwünscht.Von S t e w a r t und Mitarbeitern wurde berichtet,J. Verfahren zur Herstellung van Rubella-Virus- daß durch Infizierung einer von Hamsternieren ab-Hämagglutinationsantigen durch Inoculieren von 5 geleiteten stabilen Zellinie (BHK-21) mn dem Rubella-Rubella-Virus in eine stabile Zellinie von tierischen Virus ein Antigen gebildet wird, das Erythrozyten von Nieren und Kultivierung und anschließende Be- Eintagsküken agglutiniert, und daß die Agglutination brütung des darin inoculierten Virus, dadurch der Erythrozyten mit diesem Antigen durch einen g e k e η η ζ e i c h η e t, daß die Kultivierung und Antikörper im Serum von Menschen oder Tieren, die Bebrütung des Rubella-Virus in einer stabilen io mit Rubella-Virus immunisiert sind, gehemmt wird Schweinenierenzellinie erfolgt und die Bebrütung (»New England Journal of Medicine«, 276, [1967], so lange durchgeführt wird, bis Rubella-Virus- S. 554 bis 557). Zur Zeit werden dieses Antigen und der Hämagglutinationsantigen von vier Hämaggluti- Antikörper allgemein als »Rubella-Virus-Hämagglutinationseinheiten pro 0,025 ml sich im Kultur- nationsantigen« bzw. »Rubella-Virus-Hämagglutinaraedium angereichert hat. 15 tions-Hemmungsantikörper« bezeichnet.
- 2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekenn- I.ut Hilfe des Hämagglutinations-i temmungstests zeichnet, daß sowohl die Kultivierung als auch die unter Verwendung von Rubella-Virus-Hämaggluti-Bebrütung bei einer Temperatur zwischen etwa 30 nationsantigen ist es möglich. Rubella-Virus-Anti- und 38 C durchgeführt werden. körper in Sera leicht und schnell zu titrieren. Da dieser
- 3. Verfahren nach Anspruch 1 oder 2, dadurch 20 Hämagglutinations-Hemmungstest einfacher und begekennzeichnet, daß die Kultivierung in einem quemer durchzuführen und empfindlicher ist als serumhaltigen Gewebekulturmedium durchgeführt andere bekannte Methoden der Serodiagnose der wird. Rötelninfektion, z. B. die Komplementbindung. Neu-
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