DE2132911C2 - Verfahren zum Herstellen eines stark abgeschwächte Rötelviren enthaltenden Impfstoffs - Google Patents
Verfahren zum Herstellen eines stark abgeschwächte Rötelviren enthaltenden ImpfstoffsInfo
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Description
30
Die Erfindung betrifft ein Verfahren zum Herstellen eines stark abgeschwächte Rötelviren enthaltenden Impfstoffs
durch Passagieren der Rötelviren In Nleren-Gewebekulturen,
der weit weniger Nebenwirkungen hat als die bisher bekannten Impfstoffe. J5
Die Rötelnkrankheit Ist eine durch Infektion mit dem
Rötel-Virus hervoigerufene masernartige Infektionskrankheit,
die durch leichtes Fieber. Hautausschlag und Schwellungen der Lymphknoten gekennzeichnet Ist, die
nach einer Inkubationszelt von einigen Wochen auftreten. Bei Säuglingen und Kindern ergeben sich keine ernsten
Symptome, jedoch Ist die Krankhfl! be! Erwachsenen bedenklicher, well sie von Arthritis. Arthralgle oder
dgl. begleitet Ist. Insbesondere bei Rötelnerkrankung von
Schwangeren Im Frühstadium der Schwangerschaft gelangt die Infektion über die Placenta zum Fetus, wobei
Kinder mit dem kongenitalen Rötel-Syndrom, z. B. Katarakten, kongenitalen Herzstörungen und hochgradiger
Schwerhörigkeit, geboren werden. Ferner Ist festgestellt worden, daß die Rötelnkrankheit periodisch In größerem
Umfange auftritt. Daher 1st die Entwicklung einer wirksamen Bekämpfungsmaßnahme der Röteln bei den Ärzten
sehr erwünscht.
Es Ist natürlich erwünscht, die Rötelnkrankheit mit
allen Mitteln zu beKämpfen, die Möglichkeit einer Rötel-Impfung
wurde nach der Entdeckung des Rötel-Virus von Weller und Mitarbeitern und Parkman und Mitarbeitern
im Jahre 1962 eingehend untersucht. Als Ergebnis wurde gezeigt, daß das Rötel-Virus durch eine Reihe von
Passagen in Gewebekulturen von Säugetier- oder Geflügelembryonen
bis zu einem solchen Virulenzgrad geschwächt werden kann, daß es möglich ist, Menschen
mit einem abgeschwächten Lebendimpfstoff zu Impfen und die Geimpften ohne ernste Nebenwirkungen Immun
zu machen.
Es wurde klinisch nachgewiesen, daß durch Impfung von Säuglingen und Kindern mit einem abgeschwächten
Rötel-Lebendimpfstoff die entsprechende Antikörper-Reaktion ausgelost werden kann, ohne dall nachteilige
klinische Reaktionen auftreten, und daß ferner Personen.
In denen der Antikörper erzeugt worden lsi, gegen den
BeIaII mit Röteln geschützt werden können. Das Röiel-Vlrus
'vlrd gelegentlich aus dem Hals der Geimpften In Laboratorien Isoliert, jedoch lsi die Koniaktinfektlun
bekanntlich nie bei In der Nilhe befindlichen gefährdeten
Kindern jnd Erwachsenen fes'gesteüi worden.
Andererseits sind jedoch bei Impfung ve η Erwachsenen,
Insbesondere Frauen Im fortpflanzungsfähigen Alter, mit dem bisher bekannten abgeschwächten Rötel-Vlrus-Lebendlmpfstoff
die Reaktionen von denen bei Säuglingen und Kindern verschieden, und häufig werden
die für Röteln typischen Symptome wie Heber, Unwohlsein.
Hautausschlag, Arthritis, Arihralgie und dgl. beobachtet.
Die Impfung von gefährdeten Erwachsenen mit
dem bekannten abgeschwächten Rötel-Vlrus-Lebendimpfstoff
Ist somit Immer noch ein schwieriges Problem.
Ferner lit es unbekannt, ob der bekannte Impfstoff völlig ungefährlich In bezug auf die Mlßblldungsenistehung
oder fötale Toxlzität für das Kind Ist, wenn Schwangere damit geimpft werden.
Es wurde nun gefunden, daß durch Weiterzüchtung des Rötel-Virus in einer Reihe von Passagen In einer
Gewebekultur, die primäre Nierenzellen des Meerschweinchens enthält, das Rötel-Virus mit zunehmender
Zahl der Passagen schnell abgeschwächt werden kann. Durch diese Abschwächung gelang die Herstellung eines
stark abgeschwächten Rötel-Virus-Impfstoffes, der nicht
zu den oben genannten unerwünschten Nebenwirkungen bei Erwachsenen führt.
Gegenstand der Erfindung Ist demgemäß ein Verfahren zum Herstellen eines stark abgeschwächte Rötulvlren
enthaltenden Impfstoffs durch Passagleren der Rötelviren In Nieren-Gewebekulturen bei Temperatuten 'on 28
bis 36' C, Abbrechen der Hassagen, wenn eine ausreichende
Attenuierung erreicht ist, und Konfektionieren der geernteten Rötelviren zu einem Lebendimpfstoff,
dadurch gekennzeichnet, daß die Röielvlren In wenigstens 10 Passagen In einer Gewebekultur, die primäre
Nierenzellen des Meerschweinchens enthält, gezüchtet werden.
Für das Verfahren gemäß der Erfindung können beliebige Stämme des Rötel-Virus als Impfvfrus verwendet
werden. Als Beispiel eines geeigneten Rötel-Virusstammes Ist der Stamm To-336 zu nennen Dieser Stamm ist
besonders vorteilhaft beim Verfahren gemäß der Erfindung für die Herstellung eines stark abgeschwächten
Retel-Vlrus-Lebendlmpfstoffes.
Der Rötel-Virusstamm To-336 wurde aus einem Halsabstrich eines Mädchens, das von Masern befallen war, In
Japan isoliert. Seine Subkultur wurde bei der American Type Culture Collection, Maryland, USA, unter
Zugangsnummer ATCC-VR-553 hinterlegt.
Die beim Verfahren gemäß der Erfindung zu verwendenden
primären Nierenzellen des Meerschweinchens können in an sich bekannter Welse hergestellt werden.
Das Rötel-Virus wird In eine Gewebekultur, die diese
Zellen zusammen mit einem geeigneten Gewebekulturmedium enthält, geimpft und stationär oder unter Drehen
etwa 5 bis 10 Tage (gewöhnlich etwa 1 Woche) bebrütet. Die Bebrütung erfolgt In der Praxis bei einer
Temperatur von etwa 28 bis 36° C, wobei eine Temperatur von etwa 29 bis 32° C besonders vorteilhaft Ist. Das
auf diese Welse vermehrte Virus wird dann In eine die
Zellen enthaltende frische Gewebekultur als solche oder nach geeigneter Verdünnung für die anschließende Passage
geimpft. Mit aufeinanderfolgender Wiederholung
dieser Passage verlauft die Abschwächung des Rötel-Virus
schnell
Als Gewebekulturmedlen eignen sich beispielsweise Hanks-Lösung. F.urle-Lflsung. Gey-l.ösung. TC-Medlum
]99 und Eagle-Medlum Diese Medien können, falls
erforderlich, mit üblichen Zusatzstoffen, z. B. Lactalbumlnhydroiysal
und Inaktiviertem Kalbsserum ergän/t werden. Ferner kann man dem Medium ein oder mehrere
Antibiotika wie Penicillin, Streptomycin, Dlhydrostreptomycln, Neomycin oder Kanamycin zusetzen, so daß
die Vermehrung von durch zufällige Verunreinigung vorhandenen Fremdmikroorganismen In der Kultur verhindert
wird
In dieser Welse wird das Rötel-Virus In einer Reihe
von Passagen weitergezüchtet, bis durch Vers jchslmpfung
vor» seronegativen Personen, die für das Rötel-Virus empfänglich sind, die Bestätigung erhalten worden ist.
daß das Virus genügend abgeschwächt Ist. Die erforderliche
Zahl der Passagen für die genügende Abschwächung
variiert mit der Virulenz des verwendeten Rötel-Virus, der BebrUtungszelt In einer Passage und dgl., jedoch sind
Im allgemeinen wenigstens IO Passagen erforderlich. Das Rötel-Virus kann somit durch Passagen In der Gewebekultur,
die primäre Nierenzellen des Meerschweinchens enthält, weit schneller abgeschwächt werden als bei den
bekannten Abschwächungsverfahren für das Rötel-Virus. (Dies wird durch den nachstehend beschriebenen Versuch
2 veranschaulicht.)
Die beschriebene Abschwächung des Rötel-Virus kann durch Anwendung der Grenzverdünnungsmethode bei
den Passagen mit der Gewebekultur, die die primären
Nierenzellen von Meerschweinchen enthält, welter erleichtert werden. (Dies wird durch den nachstehend
beschriebenen Versuch 3 veranschaulicht.) Bei der Grenzverdünnungsmethode wird mit der Kulturflüsslgkelt
der vorhergehenden Passage eine Verdünnungsreihe bei einem Verdünnungsfaktor von 2 bis 10 hergestellt.
Jede verdünnte Flüssigkeit wird In eine Gewebekultur
geimpft, die die primären Nierenzellen enthält, und bebrütet, um die stärkste Verdünnung für die Vermehrung
des Virus In dieser Passage zu ermitteln. Dfe Kulturflüssigkeit,
die aus dem Impfvirusmedium mit der stärksten Verdünnung erhalten wird, wird als Impfvirus
für die nächste Passage verwendet. Die Grenzverdünnungsmethode kann bei jeder beliebigen Passage oder bei
allen beliebigen Passagen in der Reihe von Passagen mit der die primären Nierenzellen enthaltenden Gewebekultur
angewandt werden.
Falls erforderlich, kann das Rötel-Virus In der Reihe
von Passagen mit der die genannten Zellen enthaltenden
Gewebekultur unter Einfügung mehrerer Passagen mit einer Gewebekultur von anderen Tierzellen weitergezüchtet
werden. Beispiele geeigneter anderer tierischer Zellen sind Embryozellen von Wachteln, Enten und
Hühnern. Besonders vorteilhaft Ist die Einfügung von 1 bis 5 Passagen mit Embryozellen der V/achtel In die
Hauptpassagen mit den primären Nierenzellen des Meerschweinchens.
Das auf diese Weise abgeschwächte Rötel-Virus wird als Impfvirus für die Herstellung der stark abgeschwächten
Rötel-Virus-Lebendlmpfstoffe gemäß der Erfindung
verwendet. Das abgeschwächte Virus wird In an sich
bekannter Welse in eine Gewebekultur für die Impfstoffherstellung,
z. B. Gewebekulturen, die primäre Nierenzellen des Meerschweinchens und Kaninchens enthalten,
geimpft und darin bebrütet. Es ist zu empfehlen, daß das Virus In einem Kulturmedium vermehrt wird, das keine
Substanzen enthält, die als Antigen wirksam sein können,
wenn Menschen mit dem Impfstoff geimpft werden. Aus dem hierbei erhaltenen Kulturmedium werden
Feststoffe wie Zellen. Zellbestandteiie und dgl. beispielsweise
durch Filtration oder Zentrifugieren entfernt. Das r) Fllirat oder der Überstand kann als solcher oder nach
Verdünnung mit einem geeigneten Verdünnungsmittel, z. B. physiologischer Kochsalzlosung oder destilliertem
Wjsser. je nach dem Vlrustlter als Produkt der Erfindung
verwendet werden.
κι Der In der beschriebenen Welse hergestellte stark
abgeschwächte Röiel-Virub-Lebendlmplsioff Ist
gebrauchsfertig, kann jedoch In eingefrorener Form mit
oder ohne Zusatz eines oder mehrerer stabilisierender Mittel wie Saccharose, Lactose. Glutamate und Phos-
r> phate konserviert werden. Sie kann auch mit oder ohne
Zusatz eines oder mehrerer stabilisierender Mittel, wie
menschllcnem Serumalbumln, Gelatine und dgl. für die
Lagerung gefriergetrocknet werden. Das gefriergetrocknete Produkt wird bei Gebrauch In einem geeigneten
2<j Verdünnungsmittel, z. B. physiologischer Kochsalzlösung
oder sterilem destilliertem Wasser, gelöst.
Für eine befriedigende Impfung Ist es erforderlich,
wenigstens 1020 InD10 (50'*,lge Interferierende Dosis)
Vlrusille/ pro Person vorzugsweise subkutan In einer elnzlgen
Dosis zu verabreichen. Besonders bevorzugt wird eine Dosis von 1025 bis 103·5 InD,,,.
Für die subkutane Impfung muß eine Dosis des notwendigen
Vlrustlters In einem wäßrigen Präparat von etwa 0,1 bis 1,0 ml, zweckmäßig 0,25 bis 0,5 ml, enthal-
3') ten sein. Der Impfstoff muß daher zum Gebrauch so eingestellt
werden, daß er den stark abgeschwächten Rötel-Vlrusstamm In einem Rötel-Vlrustlter von wenigstens
1020 InD„,/ml, zweckmäßig etwa 102' bis 101·5 InD,0/ml
und einen physiologisch unbedenklichen Träger für das
« Virus enthält.
Wenn Säuglinge und Kinder mit dem in dieser Welse
hergestellten stark abgeschwächten Rötel-Virus-Impfstoff geimpft werden, ist anschließend eine bemerkenswerte
Steigerung des Antikörpergehalts Im Serum festzustellen, der eine Infektion durch das Rötel-Virus verhindert.
Wenn Erwachsene einschließlich Frauen Im fortpHanzungsfählgen
Alter geimpft werden. Ist ebenfalls ein
Anstieg der Antikörperkonzentration Im Blutserum festzustellen. Es ist bemerkenswert, daß hierbei keine für
Röteln typischen Symptome beobachtet werden, die als une/wünschle Nebenwirkungen angesehen werden, die
häufig nach einer Impfung mit den bisher bekannten Rötel-Vlrus-Impfstoffen auftreten. Der neue und stark
abgeschwächte Rötel-V'rus-Impfstoff, hergestellt gemäß
5" der Erfindung, kann somit unbedenklich selbst für
Erwachsene verwendet werden, um sie wirksam gegen eine Rötel-Vlrus-Infektlon zu Immunisieren.
Die Erfindung wird durch die folgenden Beispiele welter
erläutert. Die Sicherheit des stark abgeschwächten Rötel-Virus-Impfstoffes wird durch die nachstehend
beschriebenen Versuche welter veranschaulicht.
Gesunden Meerschweinchen werden die Nieren aseptisch
entnommen. Die Nieren (nachstehend als »MSN« bezeichnet) werden mit ausgewogener Hanks-Salzlösung1)
gewaschen und zerkleinert. Das zerkleinerte Gewebe wird In etwa dem 50fachen Volumen einer mit
0,25% Trypsin ergänzten Hanks-Lösung suspendiert und unter Bewegung digeriert. Die erhaltenen freien Zellen
werden durch Zentrifugleren für 5 Minuten bei !000
UpM abgetrennt und mit Hanks-Lactalbumlnlösung2),
die mit 5% Inaktiviertem Kalbsserum ergänzt worden Ist,
In einer solchen Menge verdünnt, dali die erhaltene ZeII-suspenslon
etwa 5 χ 10' Zellen pro Mllllllier enthalt. Die
Suspension wird statlonür In 50-ml-Flaschen bei 36' C
bebrütet Nach 7 Tagen werden die Zellen, die sich
festanhaftend an der Innenwand der Flaschen vermehrt haben. 3mal mit TC-Medlum ;99 ) gewaschen, um eine
Prlmürzellkultur von MSN herzustellen.
0.2 ml der lOfach verdünnten Flüssigkeit eines Rölel-Vlrusstanimes.
der von einem von Röteln befallenen Patienten Isoliert und in 13 Passagen auf primären Nierenzellen
des afrikanischen Grünaffen (nachstehend als »AGM.v« bezeichnet) .veliergezUchiei worden Ist. wird
In die MSN-Zellkultur gelmplt und 90 Minuten bei 37 C
stehengelassen Die Kulturflüsslgkelt wird dann verworfen,
worauf die Zellen 5mal mit TC-Medlum 199 gewaschen
werden Abschließend werden 5ml TC-Medlum 199. das durch 2% Inaktiviertes Kalbsserum ergänzt worden
Ist. In die Flaschen gegeben, worauf 7 Tage bei 32 C
bebrütet wird Die Kulturflüsslgkelt wird 5 Minuten bei
3000 UpM zentrifugiert, wobei der Überstand abgetrennt wird, der nach lOfacher Verdünnung mit TC-Medlum
199 als Impfvlius für die nächste Passage verwendet wird.
Auf diese Welse wird die Passage mit der MSN-Gewebekultur
45mal wiederholt. Die Kulturflüsslgkelt der 45. Kultur wird zentrifugiert, wobei ein stark abgeschwächtes
Impfvirus für die Herstellung eines Rötei-Vlrus-Impfstoffes
erhalten wird.
10 ml des !Ofach verdünnten Implvirus werden in eine
Primärzellkultur von Kaninchennieren (nachstehend als »KN« bezeichnet), die In der gleichen Welse, wie vorstehend
beschrieben, hergestellt worden ist, in 500-ml-Roux-Flaschen
geimpft und 90 Minuten bei 37° C stehengelassen. Die Flüssigkeit wird verworfen, worauf die
Zellen 5mal mit TC-Medlum 199 gewaschen werden. Dann werden 40 ml serumfreies TC-Medlum 199 in die
Flaschen gegeben, worauf 7 Tage bei 32° C bebrütet wird.
Die erhaltene Kühlflüssigkeit wird 5 Minuten bei 3000
UpM zentrifugiert, wobei ein stark abgeschwächter Rötel-Virus-Impfstoff als Überstand erhalten wird. Der
Überstand zeigt einen Rötel-Vlrustiter von 1035
InDso/ml, ermittelt mit dem System ECHO-Il4) und
AGMK.
Das Produkt wird zur Lagerung bei - 70" C eingefroren.
Nach einer Lagerungszelt von 100 Tagen wird es aufgetaut und mit physiologischer Kochsalzlösung auf
das 3fache Volumen verdünnt. Mit dem verdünnten Impfstoff werden anschließend Erwachsene sowie Kinder
und Säuglinge am Arm geimpft, wobei sich der gewünschte Immunisierungseffekt einstellt
Bedeutung der Bezugszeichen:
') Die ausgewogene Hanks-Salzlösung r-.-Λ folgende Zusammensetzung:
NaCI | 8,0 g |
KCI | 0,4 g |
CaCI2 | 0.2 g |
MgSO4 · 7H2O | 0,2 g |
Na2HPO4 2H2O | 0,06 g |
KH2PO4 | 0,06 g |
NaHCO) | 0,25 g |
d-Glucose | 1,0 g |
Phenolrot | 0,02 g |
destilliertes Wasser Ofach destilliert) | |
zur Auffüllung auf I I. |
2) Hanks-Lactalbumin-Lösung wird hergestellt durch Auflösen
von 5 g Lactalbumlnhydrolysat In der ausgewogenen Hanks-Salzlösung
bis zu einem Gesamtvolumen von 1000 ml.
') Das TC-Medlum 199 Ist eine auf pll 7.2 eingestellte steril«.
wllUrlgc lösung, die Aminosäuren, l'urlnbasen. Pyrimkünbuse.
Vitamine, /ucker. Nucleotide, anorganische Sal/e u·.»
enihült Die genaue Zusammensetzung wird beispielsweise
von J F Morgan und Mitarbeitern In Proi Sou { xp lim
Metl . 73. S I bis 8 (1950) genannt
4)»F.C"HO II« bedeutet »ECHO Virus. Typ II·· idregury-Stamm)
Dieser Stamm wird hiiullg für die I-rniuilun^ der
Inlektlosltül des Rötel-Virus verwende! Verwiesen wird beispielsweise
auf »Ne>v F.ng. J Med «. 275. 56V V4. l%6
Der gleiche Rötel-Vlrussiamni wie ni Beispiel I wird
über 10 Passagen unter Anwendung de' Grcn/verdUnnungsmethode
welterge/üchtel Hierbei w;rd die Flüssigkeit
des Impfvirus mit TC'-Medluni 199 In 5lacher ReI-henverdünnung
von I : 5' bis I : 5* verdünnt Jc 0.2 ml
der verü'lnnten Fluss gkc".en werde ι In eine auf die In
Beispiel 1 best-luici/t-üe Welse hergestellte MSN-Zellkultur
In 10 Flaschen von 50 ml Fassungsvermögen Inocullerl
und 7 Tage unter den In Beispiel 1 genannten Bedingungen bebrütet. Die jeweiligen Kulturflüssigkelten werden
5 Minuten bei 3000 LpM zentrifugiert Der Überstand wird für die Aufbewahrung bei - 70 C eingefroren.
Die Grenzverdünnung für die Vermehrung des Virus
In der Passage wird nach der folgenden Interferierenden
Methode unter Verwendung des Virus der veslcularen Stomatitis bestimmt.
Die In der beschriebenen Weise von den Flüssigkeiten
abgetrennten Zellen werden nach zweimaligem Waschen mit ausgewogener Hanks-Salzlösung mit 100 TC1D<„
(50% tissue culture infectious dose = 50% der für die
Gewebekultur Infektlösen Dosis) des Virus der Stomatitis
veslcularls inoculiert und 2 Tage bei 36° C in 5 ml TC-Medlum 199 bebrütet, das durch 2% Inaktiviertes Kalbsserum ergänzt Ist Die jeweiligen Zellen werden dann
unter dem Mikroskop auf das Auftreten von zyiopathogenen Effekten beobachtet, die durch das Virus der Stomatitls
veslcularis verursacht werden, um die stärkste Verdiinnung für die Vermehrung des Virus zu bestimmen.
Von den aufbewahrten Überständen der Zentrlfugierung werden nur diejenigen aufgetaut, die aus der am
•*5 stärksten verdünnten Impfvirusflüssigkeit erhal;?n wordc
"!.id Die aufgetauten Flüssigkeiten werden rr it TC-Medlum
199 durch 5fache Reihenverdünnung von 1 : 5' bis 1 : 5" verdünnt Je 0.2 ml der verdünnten Flüssigkelten
werden In eine frische MSN-Zellkultur In 10 FIasehen
von 50 ml Fassungsvermögen Inoculiert und unter den oben genannten Bedingungen bebrütet. Die stärkste
Verdünnung für die Vermehrung des Virus wird erneut in der oben beschriebenen Welse bestimmt. Die Kulturflüsslgkelt,
die von der am stärksten verdünnten Impfvirusflüsslgkelt
erhalten worden Ist, wird als Impfvlrus/ für die nächste Passage nach 5facher Reihenverdünnung
verwendet.
Auf diese Welse wird die Passage mit der MSN-Zellkultur
lOmal unter Anwendung der Grenzverdünnungsmethode
wiederholt. Die Kühlflüssigkeit der zehnten
Kultur wird zentrifugiert, wobei ein stark abgeschwächtes
Impfvlrus für die Herstellung eines Rötel-Vlrus-Impfstoffes
erhalten wird.
Das Impfvlrus wird In die KN-Zellkultur (Kanlnchennieren)
In Roux-FIaschen Inoculiert und auf die In Beispiel
1 beschriebene Welse unter Verwendung eines serumfreien TC-Medlums 199 verarbeitet, wobei ein
stark abgeschwächter Rötel-Virus-Impfstoff erhalten
IO
wird. Der Impfstoff zeigt einen Rötel-Vlrus-Tlter von
IO40 InDso/ml, ermittelt mit dem gleichen System wie in
Beispiel 1.
Auf die In Beispiel 1 beschriebene Welse wird das Produkt
zur Lagerung eingefroren und anschließend aufgetaut und zur Impfung verwendet, wobei gute Immunisierung
bei Erwachsenen sowie bei Kindern und Säuglingen erzielt wird.
Wachtelembryonen (nachstehend als »WE« bezeichnet) werden aseptisch aus den Bruteiern am fünften Tag
entnommen und nach dem Abschneiden des Kopfes auf die In Beispiel 1 beschriebene Weise behandelt, um eine
WE-Zellkultur herzustellen. In die Zellkultur wird der In
Beispiel J genannte Rötel-Virusstamm geimpft und unter den in Beispiel 1 genannten Bedingungen bebrütet. Die
Passage mit der WE-Zellkultur wird zweimal wiederholt.
Die Kühlflüssigkeit der zweiten Kultur wird zentrifugiert.
Der Überstand wird In eine In Flaschen enthaltene
MSN-Zellkultur (Meerschweinchen) geimpft, die auf die In Beispiel 1 beschriebene Weise hergestellt worden Ist.
Das Inoculum wl'd unter den in Beispiel ί genannten
Bedingungen bebrütet. Der durch Zentrifugieren der erhaltenen Kultur gewonnene Überstand wird auf das
lOfache Volumen verdünnt und in eine frische MSN-Zellkultur inoculiert. Auf diese Weise wird die Passage
mit der MSN-Zellkultur 20mal wiederholt. Anschließend werden zwei weitere Passagen mit der WE-Zellkultur
und dann weitere zehn Passagen mit der MSN-Zellkultur μ
durchgeführt.
Das auf diese Weise erhaltene Impfvirus wird In die
KN-Zellkultur in 500-ml-Roux-Flaschen inoculiert und
auf die In Beispiel 1 beschriebene Welse unter Verwendung
eines serumfreien TC-Mediums 199 verarbeitet. wobei ein stark abgeschwächter Rötel-Vlrus-Impfstoff
erhalten v-lrd. Der so erhaltene Impfstoff zeigt einen
Rötei-Vlrus-Titer von IOJ6 InD<„/ml, ermittelt mit dem
gleichen System wie In Beispiel 1.
Auf die in Beispiel I beschriebene Weise wird das Produkl
zur Lagerung eingefroren und anschließend aufgetaut und für die Impfung verwendet
Die im vorstehend beschriebenen Versuch verwendeten Zellen der Wachtelembryonen müssen beim COFAL-Test
negativ sein [s beispielsweise P. S. Sarma und Mitarbeiter.
Virology 23. 313 ff. (1964)1.
0.2 ml lOOfach verdünnte flüssigkeit vom Rötel-Virus-Stamm To-336, der 7 Passagen auf AüMK-Zellen
(afrikanischer Grünaffe) durchlaufen hat, wird in eine
auf die in Beispiel I beschriebene Welse hergestellte
MSN-Zellkultur in 50-ml-Flaschen Inoculiert. Das Inocu
Ium wird unter den In Beispiel I genannten Bedingungen bebrütet. Diese Passage in der MSN-Zellkultur wird
19mal wiederholt. Die Kulturflüsslgkelt der neunzehnten Passage wird zentrifugiert, wobei ein stark abgeschwächtes
Impfvirus für die Herstellung eines Rötel-Vlrus-Impfstoffes
erhalten wird. 6"
Das Impfvirus wird In KN-Zellen (Kaninchen) In 500-ml-Roux-Flaschen
geimpft und auf die in Beispiel 1 beschriebene Welse unter Verwendung von serumfreiem
TC-Medlum 199 verarbeitet, wobei ein Siark abgeschwächter
Rötel-Vlrus-Impfstoff erhalten wird. Der
hierbei erhaltene Impfstoff zeigt einen Rötel-Vlrus-Tlter von ΙΟ4·3 InD50/ml, ermittelt mit dem gleichen System
wie In Beispiel I. Auf die In Beispiel 1 beschriebene
Weise wird das Produkt zur Lagerung eingefroren, späte«-
aufgetaut und für die Impfung verwendet.
0,2 ml einer IOOfach verdünnten Flüssigkeit von Rötel-Virus, Stamm To-336, eins In einer Reihe von 7
Passagen auf AGMK-Zellen weitergezüchtet worden Ist,
werden in eine auf die In Beispiel 1 beschriebene Weise hergestellte und In 50-ml-Flaschen enthaltene MSN-ZeIlkultur
inoculiert. Das Inoculum wird unter den In Beispiel 1 genannten Bedingungen bebrütet. Die Passage auf
der MSN-Zellkultur wird 20mal wiederholt, wobei die In
Beispiel 2 beschriebene Grenzverdünnungsmethode bei der zweiten bis fünften Passage und bei der 18. Passage
angewandt wird.
Das auf diese Welse erhaltene stark abgeschwächte Impfvirus wird an die KN-Zellkultur In 2 Passagen weller
adaptiert und dann 'n die In SOO-ml-Roux-Flaschen
enthaltene KN-Zellkultur inoculiert und auf die in Beispiel I beschriebene Weise verarbeitet, wobei ein stark
abgeschwächter Rötel-Vlrus-Impfstoff erhalten wird. Dieser Impfstoff hat einen Rötel-Vlrus-Tlter von ΙΟ4·1
Inüw/ml, ermittelt mit dem gleichen System wie In Beispiel
I.
Auf die in Beispiel 1 beschriebene Weise wird das Produkt
für die Lagerung eingefroren, später aufgetaut und für die Impfung verwendet.
Versuch I
Die gemiili Beispiel 1 bis 5 hergestellten stark abgeschwächt·
η Röiel-Vlrus-Impfstoffe wurden den Tests
unterworfen, die in Al xhnitt 73.114 der Public Health
Servxe Regulations. Title 42, Part 73, USA, für Sicherheitstests von »poliomyelitis vaccine, live, oral«, und in
Abschnitt 73.73 der gleichen Vorschriften für Sterllltätstests
beschrieben sind.
Als Ergebnis der Impfversuche bei verschiedenen Tieren
(Kaninchen, erwachsene Mäuse, Jungmäuse und Meerschweinchen), Gewebekulturtests mit verschiedenen
Primärzellen (Affennieren, menschliches Amnion, menschliche Niere und Kaninchenniere) und negativen
Tests mit weiteren Mitteln wurde bestätigt, daß der untersuchte Impfstoff allen Erfordernissen der oben
genannten Vorschriften entsprach
Versuch 2
Bei diesem Versuch wurde die durch Passagen In der
MSN-Zellkultur erreichte Abschwächung des Rötel-Virus mit der Abschwächung verglichen, die durch Passagen
in der KN-Zellkuliur erreicht wurde, wobei die
letztere als Vertreter der bisher bekannten Zellen für die Abschwächung des Rötel-Virus verwendet wurde.
Der Vlrus-Starr.m To-336, der in 7 Passagen auf
AüMK-Zellen weitergezüchtet worden war, wurde jeweils In 30 Passagen auf MSN-Zellen unter den in Beispiel
1 genannten Bedingungen weitergezüchtet. In Kontrollversuchen wurde der Stamm In 30 Passagen auf KN-Zellen
unter den gleichen Bedingungen weitergezüchtet.
Die Abschwächung der Virulenz mit jeder Passage wurde für die jeweiligen Passagensysten.s wie folgt
ermittelt:
Mit den jeweiligen Vlrusflüsslgkelten der 1., 5., 10.,
15., 20., 25. und 30. Passage wurden Rhesus-Affen, Kaninchen und Meerschweinchen In einer Dosis von
5 χ 10J TCIDio pro Tier geimpft. Die klinische Reaktion,
der Rötel-Virus-Antlkörpertlter des tierischen Serums
und die Rötel-Vlrus-Isolierung aus Halsabstrichen wurden
für die geimpften Tiere ermittelt.
Klinische Reaktion: Hautausschlage und andere der impfung zugeschriebene Symptome wurden innerhalb
von 3 Wochen unmittelbar anschließend an die Impfung beobachtet.
Rötel-Virus-Antlkörpertiter: Serumproben der Tiere
wurden am 2ί.Τ?<? n^.ch der Impfung entnommen. Der
Hämagglutlnations-Inhibitionstiter (HAI) wurde für die
jeweiligen Methoden nach der Methode von Stewart und Mitarbeitern bestimmt, die in »New Eng. J. Med.«, 276,
Tabelle 1 (Stamm To-336)
554-557, 1967, beschrieben wird.
Rötel-Vlrus-Isollerung von Halsabstrichen: An 17
Tagen, beginnend am fünften Tag nach der Impfung, wurden Halsabstriche von allen Tieren gesammelt und
nach der Methode von Parkman und Mitarbeitern untersucht, die in »New Eng. J. Med.«, 275, 569-574, 1966,
beschrieben wird.
Die Ergebnisse sind in den Tabellen 1 und 2 zusammengestellt.
Geimpftes
Tier
Tier
Rhesus-Affe Kaninchen Meerschweinchen
Klinische HAI-Titer Virus-Iso- Klinische HA-Titer Virus-Iso- Klinische HAI-Titer Virus-lso-
Reaktion Iierung aus Reaktion lierung aus Reaktion lierung aus
Halsab- Halsab-
Halsabstrichen
strichen
strichen
Passage | 1 | 512 |
MSN-I | 1 | 256 |
MSN-5 - | 1 | 128 |
MSN-10 - | 1 | 16 |
MSN-15 - | <1 | 8 |
MSN-20 - | <1 | 8 |
MSN-25 - | <1 | O |
MSN-30 - | 1 | 1024 |
PKN-I | 1 | 256 |
PKN-5 | 1 | 128 |
PKN-IO - | 1 | 64 |
PKN-15 - | 1 | 16 |
PKN-20 - | 1 | 8 |
PKN-25 - | 1 | 8 |
PKN-30 - | Versuch 3 | |
Der Rötel-Virus-Siamm To-336, der über 7 Passagen auf AGMK-Zellen weltergezüchlet worden war, wurde In
20 Passagen In der MSN-Zellkultur weilergezüchtet, wobei in der dritten, sechsten und neunten Passage die
1:512 - - 1:128 1 :128 - - 1 :128 1 :64 - - 1 ; 64 · 1:16
- - 1:32 -
Grenzverdünnungsmethode auf die In Beispiel 5
beschriebene Welse angewandt wurde.
Die Abschwächung der Vliulenz des Rötel-Virus Im
Laufe der Passagen wurde auf die unter Versuch 2 beschriebene Welse bestimmt. Die Ergebnisse sind nachstehend
In Tabelle 2 zusammengestellt.
256
32
32
Geimpltes Rhesus-Affe KanincTien
Ti" Klinische HAI-Titer Virus-Iso- Klinische HAI-Titer
Reaktion lierung aus Reaktion
Halsabstrichen
Meerschweinchen
Virus-Iso- Klinische HAI-Tiler Virus-Isolierung
aus Reaktion lierung aus Halsab- Halsabstrichen strichen
Passage | 1 :512 |
MSN-I | 1 :64 |
MSN-5 - | <1 :8 |
MSN-10 - | <1 :8 |
MSN-15 - | <1 :8 |
MSN-20 - | |
Vergleichsversuchsbericht
Die Abschwächung von Rötel-Virus, die durch Passagen mit primären Gewebezellen von Meerschweinchen-Nieren
(nachstehend als GPIi bezeichnet) erreicht wurde, 1 :256 -
1 :256
1 :8
1 :8
wurde mit derjenigen verglichen, die durch Passagen mit
primären Gewebezellen von Meerschweinchen-Lungen (nachstehend als GPL bezeichnet), mit primären Gewebezellen
von Kaninchen-Nieren (nachstehend als RK bezeichnet), mit Gewebezellen von menschlichen Em-
bryolungen WI-37 (Dlploid-Zellen, nachstehend als
WI-38 bezeichnet), mit Nierenzellen des afrikanischen Grünaffen (nachstehend als AGMK bezeichnet) und mit
primären Gewebezellen von Rindernieren (nachstehend als BK bezeichnet) erhalten wurde.
Der Rötel-Virus-Stamm To-336, der 7mal mit AGMK passagiert war, wurde 30 Passagen mit GPK unter den
gleichen Bedingungen unterworfen, wie sie in Beispiel I genannt werden. Als KontroMversuche wurden die beiden
Stämme 30 Passagen mit GPL, PK, WI-38, AGMK und BK unter denselben Bedingungen unterworfen.
Die Verringerung der Rötel-Virulenz mit der Anzahl
der durchgeführten Passagen wurde hinsichtlich des betreffenden Passagensystems in der folgenden Welse
bestimmt:
Die verschiedenen Virusflulde der 1., 5., 10.. 15.. 20..
25. und 30. Kulturen wurden subkutan Rhesus-Affen. Kaninchen und Meerschweinchen In einer Dosis von
5 χ 10' TCID« pro Tier inokuliert. Die Rötel-Virus-Antlkörper-Titer
der tierischen Sera und die Rötel-Virus-Isolierung
aus dem Halsabstrich wurden an den inokulierten Tieren bestimmt. Dabei wurden die weiter oben beschriebenen
Methoden durchgeführt.
Die Ergebnisse sind in der Tabelle 3 aufgeführt.
Tabelle 3 (Stamm To-336)
inokuliertes Tier | Rhesus-Affe | < | 1 | 512 + | Kaninchen | :256 - | 1 | 32 - | Meerschweinchen | :256 - |
Zellgewebe und Anzahl der Passagen |
Antikörper- Virusisolie- titer (HAI) rung aus dem Hals abstrich |
< | 1 | 256 + | Antikörper- Virusisolie- titer (HAI) rung aus dem Hals abstrich |
1 | 8 | Antikörper- Virusisolie- titer (HAI) rung aus dem Hals abstrich |
:32 - | |
GPK-I | <! | < | 1 | 128 - | 1 | 8 | 1 | • Q . O |
||
GPK-5 | 1 | 1 | 16 - | 1 | Q O |
1 | :8 | |||
GPK-IO | 1 | I | 8 | < | 1 | 8 | <1 | :8 | ||
GPK-15 | 1 | 1 | 8 | < | 1 | 8 | <1 | :8 | ||
GPK-20 | 1 | Q | < | 1 | 256 - | < 1 | • P - | |||
GPK-25 | 1 | 512 + | < | 1 | 128 - | <1 | : 128 - | |||
GPK-30 | I | 256 + | < | 1 | 128 - | <1 | : 128 - | |||
GPL-I | 1 | 256 + | 1 | 128 - | 1 | : 128 - | ||||
GPL-5 | 1 | 256 + | 1 | 64 - | 1 | :64 - | ||||
GPL-10 | 1 | 128 + | <1 | 16 - | 1 | :32 - | ||||
GPL-15 | 1 | 128 - | <1 | 8 | 1 | :8 | ||||
GPL-20 | 1 | 64 - | <1 | 512 - | 1 | :8 | ||||
GPL-25 | I | 1028 + | 1 | 128 - | : 128 - | |||||
GPL-30 | 256 + | .1 | 64 - | : 128 - | ||||||
RK-I | 128 + | 1 | 16 - | :64 - | ||||||
RK-5 | 64 - | 1 | Q _ | :32 - | ||||||
RK-IO | 16 - | 1 | Q O ~~ |
:8 | ||||||
RK-15 | 8 | 1 | 8 | :8 | ||||||
RK-20 | 8 | 1 | 512 - | <1 | :8 | |||||
RK-25 | 512 + | 1 | 128 - | <1 | :256 | |||||
RK-30 | 512 + | 1 | 128 - | <1 | :256 - · | |||||
WI-38-1 | 256 H- | 1 | 128 - | 1 | : 128 - | |||||
Wl-38-5 | 128 H- | 1 | 128 - | :64 - | ||||||
WI-38-10 | 128 + | 32 - | :64 - | |||||||
WI-38-15 | 128 H- | 16 - | :16 - | |||||||
WI-38-20 | 128 - | 256 - | :16 - | |||||||
Wl-38-25 | 512 + | 128 - | : 256 - | |||||||
WI-38-30 | 256 + | 128 - | : 128 - | |||||||
AGMK-I | 512 H- | 128 - | 1 | : 128 - | ||||||
AGMK-5 | 256 H- | 64 - | 1 | : 128 - | ||||||
AGMK-10 |
i no
IZo |
1 | : 16 - | |||||||
AGMK-15 | 1 | |||||||||
AGMK-20 | 1 |
Tabelle 3 (Stamm To-336) (Fortsetzung)
inokuliertes Tier | Rhesus-AfTe | 128 | Virusisoüe- rung aus dem Hals abstrich |
Kaninchen | 16 | Virusisolie rung aus dem Hals abstrich |
Meerschweinchen | O O |
Zellgeweb.-, und Anzahl der Passagen |
Antikörper- liter (HAl) |
64 | - | Antikörper- titer (HAI) |
16 | - | Antikörper- Virusisolie- titer(HAl) rung aus dem Hals abstrich |
8 |
AGMK-25 | 1 | 256 | - | J | 512 | - | 1 | 256 - |
AGMK-30 | 1 | 256 | + | ] | .128 | - | 1 | 256 - ■" |
BK-I | ] | 256 | + | 1 | :256 | - | 1 | 128 - |
BK-5 | 1 | 128 | + | 1 | : 128 | - | 1 | 128 - |
BK-IO | 1 | 128 | + | 1 | :64 | - | i | :32 -, |
feBK-15 | 1 | 128 | - | 1 | :32 | - | Ί | :8 |
;BK-20 | 1 | 32 | - | 1 | : 16 | - | 1 | :8 |
JBK-25 | 1 | — | 1 | - | ■ :i | |||
' BK-30 | 1 | 1 | 1 |
Y *\
Claims (1)
- Patentansprüche1. Verfahren zum Herstellen eines stark abgeschwächte Rötelv .en enthaltenden Implstoffs durch Passagleren der Röielvlren In Nieren-Gewebekulturen bei Tempeiaturen von 28 bis 36° C, Abbrechen der Passagen, wenn eine ausreichende Attenuierung erreicht Ist. und Konfektionieren der geernteten Röielvlren zu einem Lebendlmpfsiofl, dadurch gekennzeichnet, daß die Rötelviren in wenigstens IO Passagen In einer Gewebekultur, die primäre Nierenzellen des Meerschweinchens enthält, gezüchtet werden.2 Verfahren nach Anspruch I, dadurch gekennzeichnet, dall In wenigstens einer Passage die Grenzverdünnungsmethode angewandt wird.3. Verfahren nacli Anspruch 1 und 2, dadurch gekennzeichnet, daß die Weiterzüchtung in Passagen unter Einfügung von wenigstens 1 bis 5 Passagen in einer Gewebekultur erfolgt, die Embryonenzellen der Wachtel enthalt.4. Verrahren nach Anspruch 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, daß der Stamm To-336 des Röteivlrus ATCC VR 553 verwendet wird.21)
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