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Kettenstopper für eine Rundeisenkette,
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insbesondere Schiffsankerktte.
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Die Erfindung betrifft einen Kettenstopper für eine Rundeisenkette,
insbesondere Schiff sankerkette, mit zwei parallel zur Kettenlängsrichtung angeordneten
Führungsbahnen für die waaaerechtliegenden Glieder der Kette, die zwischen sich
eine Rille für die Führung der senkrecht stehenden Glieder der Kette einschließen,
und mit mindestens einer oberhalb der Kette um einen waagerechten Bolzen schwenkbaren
Klemmhebel mit Formstücken zum Festhalten der unter Zug stehenden Kette.
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Um vor Anker liegende Schiffe sicher zu halten und gleichzeitig die
Ankerwinde von dem Zug der Ankerkette mit dem daran hängenden Anker zu entlasten,
werden sogenannte Kettenstopper verwendet, die zwischen Klüsenrohr und Ankerwinde
angeordnet sind. Diese Kettenstopper müssen so eingerichtet sein, daß sie die auftretenden
Kräfte bis zur Bruchlast der Ankerkette aufnehmen können, ohne daß Beschädigungen
der Kettenglieder vor Erreichen der Bruchlast eintreten können.
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Bei den bisher verwendeten sogenannten Keilstoppern (Dog-Type) wird
die Kette über eine Führungsbahn geführt und das senkrechtstehende Kettenglied durch
einen an der obenliegenden offenen Seite der Führung querliegenden Stahlstab mit
etwa rechteckigem Querschnitt festgehalten. Hierbei wird das senkrechtstehende Kettenglied
nur einseitig, d.h. einschnittig, gehalten. Wie die Praxis zeigt, genügt diese einschnittige
Festhaltung des Kettengliedes nicht, um Kräfte bis zur Kettenbruchlast aufzunehmen.
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Es ist zwar bereits ein Kettenstopper für eine Rundeisenkette bekannt
(DT-PS 1 136 601), bei dem zwei sywinetrisch zur Längsrichtung der Kette angeordnete,
in waagerechter Ebene bewegliche, zum Festhalten der unter Zug stehenden Kette dienende
Klemmbacken vorgesehen sind, die um senkrechte, auf beiden Seiten der Kettenführung
angeordnete Zapfen schwenkbar sind. Diese Klemmbacken sind dabei so ausgebildet,
daß sie, in Richtung des Ankerzuges gesehen, jenseits der Schwenkzapfen ihrer Hebelarme
angreifen und sich als Sperre formschlüssig vor das zu haltendeKettenglied legen.
Für die Betätigung der Klemmbacken ist eine Gewindespindel vorgesehen, die an längeren
Schwenkarmen angreift, die mit den Klemmbackenhebeln verbunden sind, so daß das
öffnen und Schließen der Klemmbacken entsprechend der Betätigung der Gewindespindel
längere Zeit erfordert. Ein
derartiger Kettenstopper ist jedoch
äußerst sperrig und läßt sich daher kaum nachträglich montieren. Außerdem müssen
die an den Klemmbacken auftretenden Kräfte über die Klemmbacken und die damit verbundenen
Schwenkhebel von der Gewindespindel aufgenommen werden.
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Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, einen Kettenstopper der
eingangs erwähnten Art in möglichst platzsparender Bauweise so auszubilden, daß
die an den Formstücken der Klermhebel angreifenden Kräfte nicht von beweglichen
Teilen des Kettenstoppers aufgenommen werden müssen, sondern von feststehenden Widerlagerteilen
aufgefangen werden.
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Diese Aufgabe findet ihre Lösung gemäß der Erfindung dadurch, daß
zwei Formstücke parallel nebeneinander angeordnet sind und zwischen sich einen senkrechten
Schlitz für den Durchtritt der senkrechten Glieder der Kette freilassen, und daß
die Formstücke eine solche Länge haben, daß sie in der Stoppstellung in Aussparungen
an den Führungsbahnen für die waagerechten Glieder der Kette sperrend eingreifen.
Die Formstücke der Klemmhebel umschließen dabei in Richtung des Ankerzuges gesehen,
das waagerechte Glied der Kette derart formschlüssig, daß das waagerechte Glied
der Kette durch die entstandene zweischnittige Verbindung in der Lage ist, Kräfte
bis zur Kettenbruchlast ohne Beschädigung der Kette oder des Kettenstoppers aufzunehmen.
Ein solcher Kettenstopper gewährleistet somit nicht nur eine sichere Festhaltung
der Ankerkette, sondern kann auch derart kompakt ausgebildet werden, daß er mit
seiner Grundplatte auch nachträglich an bereits vorhandenen Befestigungseinrichtungen
montiert werden kann.
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In einer bevorzugten Ausführungsform der Erfindung ist vorgesehen,
daß die Formstücke an zwei parallel zueinander um einen gemeinsamen waagerechten
Bolzen schwenkbaren Klemmhebeln angeordnet sind.
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Damit das von den Formstücken festgehaltene waagerechtliegende Kettenglied
an den Formstücken einen sicheren Halt findet, ist nach einem weiteren Merkmal der
Erfindung vorgesehen, daß die Formstücke der Form der waagerechten Glieder der Kette
angepaßte Ausnehmungen aufweisen, die an der in Zugrichtung vorn liegenden Rundung
des betreffenden Gliedes der Kette heiderseits des anschließenden senkrecht stehenden
Gliedes der Kette angreifen.
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Nach einem weiteren Merkmal der Erfindung ist jede der beiden Aussparungen
in den Führungsbahnen mit einer in Zugrichtung des Ankers liegenden senkrechten
Widerlagerfläche für das zugehörige Formstück ausgebildet. Die Klemmhebel sind als
doppelarmige Hebel ausgebildet und tragen an ihrem äußersten Ende Gegengewichte,
so daß die Klemmhebel auch von Hand leicht aus ihrer Sperrstellung herausgeschwenkt
werden können.
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Weitere Einzelheiten und Vorteile des Gegenstandes der Erfindung ergeben
sich aus der folgenden Beschreibung eines in der Zeichnung schematisch dargestellten
bevorzugten Ausführungsbeispiels. Es zeigen Fig. 1 einen senkrechten Schnitt durch
einen Kettenstopper gemäß Schnittlinie I-I in Fig. 2, Fig. 2 eine Draufsicht auf
den Kettenstopper, wobei einzelne Teile geschnitten dargestellt sind, Fig. 3 in
vergrößerter Darstellung Einzelheiten des Kettenstoppers, die in Fig. 1 von einer
strichpunktierten Kreislinie eingefaßt sind, und Fig. 4 einen senkrechten Schnitt
durch den Kettenstopper gemäß Schnittlinie IV-IV in Fig. 2.
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Der in der Zeichnung gezeigte Kettenstopper besteht aus einer Grundplatte
1 und zwei davon in parallelem Abstand aufragenden Seitenwangen 2. Zwischen den
Seitenwangen 2 sind zwei Führungsbahnen 3 für die waagerechtliegenden Glieder 4
einer zu stoppe.lden Kette angeordnet. Die beiden waagerechten Führungsbahnen 3
lassen zwischen sich eine Rille 5 für die Führung der senkrechtstehenden Glieder
6 der Kette frei und fallen zu ihren Enden etwa keilförmig ab. In jeder der beiden
waagerechten Führungsbahnen 3 ist eine Aussparung 7 mit einer in Zugrichtung der
Ankerkette etwa keilförmig abfallenden Grundfläche 8 ausgebildet, die gegen eine
senkrechte Widerlagerfläche 9 für die Formstücke 10 zweier Klemmhebel 11 geneigt
ist. Die Klemmhebel 11 sind zwischen den beiden Seitenwangen 2 des Kettenstoppers
um einen Bolzen 12 schwenkbar gelagert. Die senkrechten Widerlagerflächen 9 der
beiden Aussparungen 7 befinden sich in einer gemeinsamen senkrechten Ebene, die,
in Zugrichtung der Ankerkette gesehen, vor der Längsachse des Schwenkbolzens 12
liegt.
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Beide Klemmhebel 11 sind als doppelarmige Hebel ausgebildet und durch
einen Bolzen 13 lose miteinander verbunden. Sie besitzen an ihrem äußersten Ende
entsprechend ausgewählte Gegengewichte 14 mit Handgriffen 15, um ein Ein- und Ausschwenken
der Klemmhebel mittels Handkraft zu ermöglichen.
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Jeder Klemmhebel 11 weist an seinem unteren Ende einen in einem Winkel
von etwa 30 bis 400 gegenüber der Längsachse des Hebels in Zugrichtung der Ankerkette
(Pfeil 16 in Fig. 1) abgewinkelten Fortsatz auf, mit dem er in die Aussparung 7
an der waagerechten Führungsbahn 3 des Kettenstoppers eingreift. Dieser untere abgewinkelte
Fortsatz ist als Formstück 10 mit einer der Form der waagerechten Glieder 4 der
Kette angepaßten Ausnehmung 17 und mit einer senkrechten
Anschlagfläche
18 ausgebildet, mit der er in der Stoppstellung an der senkrechten Widerlagerfläche
9 der Aussparung 7 anliegt.
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Die Formstücke sind außerdem in einem solchen gegenseitigen Abstand
angeordnet, daß sie zwischen sich einen senkrechten Schlitz für den Durchtritt der
senkrechten Glieder 6 der Kette freilassen.
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Der Kettenstopper arbeitet wie folgt: Nach ihrer Entriegelung werden
die beiden doppelarmigen Klemmhebel 11 aus ihrer in Fig. 1 strichpunktiert angedeuteten
Ruhestellung um den Bolzen 12 so verschwenkt, daß sie mit ihren Formstücken 10 auf
der Kette auf liegen. Beim weiteren Nachlassen der Kette in Richtung des Pfeiles
16 übergreifen die Formstücke 10 das nächstfolgende senkrechte Glied 6 der Kette
und fallen in die beiden seitlichen Zwischenräume zwischen zwei aufeinanderfolgenden
waagerechten Gliedern 4 der Kette ein. Dabei gelangen sie in die beiden Ausnehmungen
7 an den Führungsbahnen 3. Das nächstfolgende waagerechte Glied 4 der Kette greift
mit seiner in Zugrichtung vornliegenden Rundung in die entsprechend angepaßten seitlichen
Ausnehmungen 17 an den Formstücken 10 ein und verschwenkt beide Klemmhebel 11 so
weit, bis sie mit ihrer Anschlagfläche 18 an der senkrechten Widerlagerfläche 9
der zugehörigen Aussparung 7 zur Anlage kommen. Jetzt ist eine einwandfreie Absteckung
der Ankerkette erfolgt. Durch die Anpassung der Ausnehmungen 17 der Formstücke 10
an die Rundung des zu haltenden Kettengliedes ist eine einwandfreie zweischnittige,
auf Abscherung beanspruchte Verbindung gewährleistet, die geeignet ist, Kräfte bis
zum Erreichen der Kettenbruchlast zu übertragen.
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Zum Öffnen des Kettenstoppers wird die Ankerstegkette in der Gegenrichtung
(Pfeil 19 in Fig. 1) bewegt, so daß die Klemmhebel 11 mit ihren Formstücken 10 aus
der Verriegelungsstellung
herausgehoben werden und bei der Weiterbewegung
der Kette auf den sich bewegenden Kettengliedern entlanggleiten.
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Die Klemmhebel 11 können mittels Handkraft in die waagerechte Lage
gebracht und in dieser festgelegt werden.
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Patentansprüche