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Wende-Flachschlüssel für Zylinders chloß
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Die Erfindung betrifft einen Wende-Flachschlüssel für Zylinderschloß,
mit spitzenseitiger Auflaufschräge und mit auf beiden Schlüsselbreitseiten angeordneten
Doppelreihen von Vertiefungen zur Einordnung der Zuhaltungsstifte.
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Bei einer bekannten gattungsgemäßen Ausgestaltung (DT-OS 1 812 o53)
ist der Flachschlüssel an seinem Stirnende dachförmig abgeschrägt. Je nach Einstecklage
des Wende-Flachschlüssels werden die Zuhaltungsstifte von einer Auflaufschräge beaufschlagt
und verlagert. Um eine zusätzliche Verschleierung zu erzielen, sind an den Schmalseiten
zum Schlüsselende hin offene Nuten vorgesehen, die mit einer entsprechend geformten
Rippe des Zylinderkernes zusammenwirken. Durch diese Maßnahme wird der Aufbau des
Zylinderschlosses aufwendiger. Sodann ist es kritisch, mehrere beieinanderliegende
Vertiefungen der Doppelreihen maximal tief zu wählen, da dieses ein etwaiges Verbiegen
oder sogar einen Bruch des Schlüsselschaftes begünstigt.
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Es ist ferner durch eine ältere Anmeldung (P 23 44 473.7) der Anmelderin
vorgeschlagen worden, spitzenseitige Auflaufschrägen am Wende-Flachschlüssel vorzusehen,
die bis in die gegenüberliegende Schlüsselbreitseite einlaufen.
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Allerdings handelt es sich bei dieser Ausgestaltung um ein Zylinderschloß
mit nur einer Zuhaltungsstiftreihe.
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Aufgabe der Erfindung ist es, einen gattungsgemäßen Wende-Flachschlüssel
für ein Zylinderschloß so auszubilden, daß er bei mindestens gleichgroßer Permutationsmöglichkeit,
aber größerer Schlüsselstabilität in beiden Wendestellungen schon zufolge einer
bestimmten Auflaufschrägenprofilierung in den Schlüsselkanal einschiebbar ist.
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Gelöst ist diese Aufgabe erfindungsgemäß dadurch, daß die Doppelreihe
der einen Seite in Querrichtung versetzt zur Doppelreihe der gegenüberliegenden
Schlüsselbreitseite angeordnet ist und die jeweils als bis über die Schlüssellängsmittelebene
reichende Einzelnuten ausgebildeten Auflaufschrägen auf Lücke zueinander angeordnet
sind derart, daß die Schlüsselspitzen-Stirnseite zufolge der Einzelnuten als Wellenlinie
ausgebildet ist.
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Zufolge derartiger Ausgestaltung ist ein gattungsgemäßer Wende-Flachschlüssel
für ein Zylinderschloß geschaffen, der sich einerseits durch herstellungstechnische
und andererseits durch gebrauchstechnische Vorteile auszeichnet. Eine zusätzliche
Verschleierung wird schon durch die Auflaufschrägen-Profilierung erzielt, ohne daß
zusätzliche
Bauteile am Zylinderschloß notwendig wären. Dieses verringert
den Herstellungsaufwand. Soll die Permutationsmöglichkeit jedoch noch erhöht werden,
kann man die eingangs erwähnte, aus Rippe des Zylinderkenes und Nuten des Schlüssels
bestehende Verschleierung wählen, ohne daß dieses zu einer Benachteiligung des Schlüssels
selbst führt. Ferner können dann noch zur Vergrößerung der Permutationsmöglichkeit
im Zylinderkern abgefangene Zusatzstifte vorgesehen werden, die mit entsprechenden
Vertiefungen des Schlüssels zusammenwirken. Die in Querrichtung versetzt zueinanderliegenden
Doppelreihen der Vertiefungen an den gegenüberliegenden Schlüsselbreitseiten gestatten
es, mehrere benachbarte Vertiefungen mit maximaler Tiefe anzufertigen, ohne daß
dieses zu einer gefährdenden Schwächung des Schlüsselschaftes führt.
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Durch den Versatz der Doppelreihen zueinander können auch die Auflaufschrägen
bis über die Schlüssellängsmittelebene reichen. Dies bringt den Vorteil, daß die
Zuspitzung der Kernstifte bei nicht eingeführtem Wende-Flachschlüssel jenseits der
Längsmittelebene des Schlüsselkanales ansetzen kann. Ein Wende-Flachschlüssel der
nicht mit den entsprechenden Auflaufschrägen ausgestattet ist, wird dadurch ausgesperrt.
Diese Tatsache ermöglicht
es, die erfindungsgemäße Ausgestaltung
z.B. im Rahmen einer Hauptschlüsselanlage einzusetzen. Die Zuspitzung der Kernstifte
der Einzel-Zylinderschlösser ist normal ausgebildet, während der Einzelschlüssel
dachförmig zueinander stehende Auflaufschrägen besitzt. Dagegen beginnt die Zuspitzung
der Kernstifte des übergeordneten Zylinderschlosses jenseits der Längsmittelebene
des Schlüsselkanales, und der übergeordnete Schlüssel ist mit entsprechenden Auflaufschrägen
versehen. Der übergeordnete Schlüssel kann daher sämtliche Zylinderschlösser schließen;
das übergeordnete Zylinderschloß sperrt dagegen die Einzelschlüssel aus. Auch ist
es nicht möglich, aus einem Einzelschlüssel einen passenden Hauptschlüssel zu fertigen,
falls die Schlüsselspitze zu Steuerungsfunktionen mit herangezogen wird, wie z.B.
das Verschieben eines Kupplungsgliedes. Sollen an dem Einzelschlüssel die Auflaufschrägen
erzeugt werden3 ist die dachförmige Zuspitzung abzufeilen. Erst dann lassen sich
die Auflaufschrägen anbringen. Jedoch ist dann der auf diese Weise hergestellte
Hauptschlüssel zu kurz, um das Zylinderschloß noch betätigen zu können. Auch kann
nur der mit der entsprechenden Profilierung der Schlüsselspitzen-Stirnseite ausgestattete
Schlüssel in den Schlüsselkanal
eingeschoben werden. Die Profilierung
braucht sich nicht über den gesamten Schlüsselschaft zu erstrecken wie bei solchen
Zylinderschlössern, bei denen der Flachschlüssel an der einen Schmalseite die die
Zuhaltungsstifte einordnenden Vertiefungen aufweist. Die Wellenlinie läßt sich vom
Einbrecher nicht ermitteln, wenn nur das Zylinderschloß selbst vorliegt.
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Schließlich ist es noch erfindungsgemäß von Vorteil, daß jeweils die
eine Schlüsselschmalseite als an der Kernbohrungsinnenwand des Zylindergehäuses
anliegende Gleitfläche ausgebildet ist. Der Schlüssel erhält dadurch eine exakte
Führung, die Funktionsstörungen ausschließt.
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Ein Ausführungsbeispiel der Erfindung wird anhand der Fig. 1 bis 6
erläutert. Es zeigt: Fig. 1 den Wende-Flachschlüssel vor Einschieben in das teilweise
aufgebrochene Zylinderschloß,
Fig. 2 die Draufsicht zu Fig. 1,
Fig. 3 einen Längsmittelschnitt durch das Zylinderschloß bei eingeschobenem Wende-Flachschlüssel,
Fig. 4 in stark vergrößerter Darstellung den Endabschnitt des Schlüsselschaftes
in Ansicht, Fig. 5 einen Längsschnitt durch den Schlüsselschaft im Bereich einer
Vertiefungsreihe und Fig. 6 die Stirnansicht der Schlüsselspitze.
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Das Zylinderschloß besitzt das Zylindergehcuse 13 welches in einer
Kernbohrung 2 den drehbaren Zylinderkern 3 aufnimmt.
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Der Zylinderkern 3 nimmt ein koaxial zu ihm angeordnetes Kupplungsglied
4 mit, welches die den Schließbart 5 aufweisende Schließbartnabe 6 trägt. Schließbartnabe
6 und Rupplungsglied 4 sind durch den Querstift 7 drehfest miteinander verbunden.
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In dem als Profilzylinder ausgebildeten Zylinderschloß sind zwei zueinander
außerhalb der Längsinittelebene angeordnete Reihen von auf Lücke sitzenden Stiftzuhaltungen
vorgesehen, welche sich innerhalb des vorstehenden Flansches des Zylindergehäuses
1 und in dem Zylinderkern 3 erstrecken. Die Stiftzuhaltungen bestehen jeweils aus
einem abgefederten, nicht dargestellten Gehäusestift und einem Kernstift 8.
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Wie aus Fig. 3 ersichtlich, geht die zylindrische Mantelfläche der
Kernstifte 8 wie auch der Gehäusestifte tangential in zwei an einer der Gehäuselängsmittelebene
zugekehrten Kante zusammenstoßende, plan ausgebildete Ebenen über. Die eine Ebene
liegt quer zur Längsrichtung des Zylindergehäuses 1 und die andere Ebene verläuft
in Längsrichtung zu diesem. Entsprechend der Querschnittsform der Stifte sind die
diese aufnehmenden Lagerbohrungen ausgebildet. Daraus ergibt sich eine undrehbare
Anordnung der Stifte in den Lagerbohrungen.
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Wie Fig. 1 zeigt, gehen die Kernstifte 8 mit ihren in den Schlüsselkanal
9 ragenden Enden in eine stufenförmig abgesetzte Verjüngung lo über. An diese bis
über die Schlüsselkanallängsmittelebene, die durch die Kernachse KA geht, schließt
sich die kegelförmige Zuspitzung 11 an.
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Die mit ihrem Führungsende 8' in dem Zylinderkern gleitenden Kernstifte
8 stützen sich an der ihnen gegenüberliegenden Schlüsselkanalwand ab.
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Die beiden Zuhaltungsstiftreihen sind symmetrisch zur Kernachse KA
angeordnet. Der Abstand der beiden Zuhaltungsstiftreihen ist mit x bezeichnet.
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Der zum Zylinderschloß zugehörige Flachschlüssel 12 weist den von
der Schlüsselhandhabe 13 ausgehenden Schlüsselschaft 14 auf. Zwischen Handhabe 13
und Schlüsselschaft 14-sind Anschläge 15 vorgesehen, die das Einschieben des Schlüssels
begrenzen, vergl. Fig. 3.
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Bei eingeschobenem Flachschlüssel 12 liegt dieSchlüsselachse SA um
x/4 versetzt zur Kernachse KA. Die Kernachse KA liegt somit symmetrisch zu den beiden
Vertiefungsreihen I und II der einen Schlüsselbreitseite S1.
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Sie befindet sich auf der Vertiefungsreihe II' der anderen Schlüsselbreitseite
S2. Dieser ist die Lochreihe I' zugeordnet. In der gezeichneten Lage des Schlüssels
wirken die gestrichelten Vertiefungen 16 der Lochreihen
I und II
mit den Kernstiften zusammen, während die auf der anderen Schlüsselbreitseite befindlichen
Vertiefungen 16' unbenutzt bleiben. Wird der Flachschlüssel 12 um 180 Grad gewendet,
liegt die Lochreihe II auf der Kernachse KA, so daß dann dieVertiefungen 16' zur
Wirkung kommen.
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Den Vertiefungsreihen I, II, I' und II' sind die bis über die Schlüssellängsmittelebene
y-y reichenden Auflaufschrägen 17, 18, 19 und 20 zugeordnet. Letztere sind in Form
von Einzelnuten ausgebildet. Zufolge der versetzten Anordnung der Vertiefungsreihen
sind diese Auflaufschrägen 17, 18, 19 und 2o auf Lücke zueinander angeordnet. Wie
Fig. 6 zeigt, bilden die Einzelnuten im Bereich der Schlüsselspitzen-Stirnseite
eine Wellenlinie 21.
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Die in Form von Einzelnuten ausgebildeten Auflaufschrägen 17 bis 20
sind der Zuspitzung der Kernstifte 8 formangepaßt.
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Seitlich der Auflaufschrägen 17 bis 20 sind schrägen 22 am Schlüsselspitzen-Stirnende
-vorgesenen, die als
Einführhilfe des Schlüsselschaftes in den
Schlüsselkanal dienen.
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Wie Fig. 3 zeigt, stützt sich die eine Schlüsselschmalseite 14' an
der Kernbohrungsinnenwand des Zylindergehäuses 1 ab. Die andere Schmalseite 14'
findet Abstützung an der schmalen Schlüsselkanalwand 3'.
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In dieser Schlüsselkanalwand 3' sind abgefangene Zusatzstifte 23 vorgesehen.
Die querschnittsgrößeren Köpfe 23' sind pilzförmig gestaltet und radial auswärts
gerichtet. Ihnen zugeordnet ist eine Längsnut 1' im Zylindergehäuse 1. Die der Kernachse
KA zugewendeten Enden 23" sind kegelförmig ausgestaltet und ragen bei eingeschobenem
Schlüssel 12 in Vertiefungen 24 an der Schmalseite des Schlüsselschaftes. Da es
sich um einen Wendeschlüssel handelt, sind auf beiden SchlAsselschmalseiten solche
Vertiefungen 24 vorgesehen. In diese Vertiefungen 24 können die Zusatzstifte 23
bei Zylinderkerndrehung ausweichen. Fehlen diese Vertiefungen, läßt sich der Schlüsselkern
nicht drehen.
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Die Zusatzstifte 23 erschweren in Verbindung mit den nutenförmigen
Auflaufschrägen 17, 20 eine unbefugte Nachanfertigung des Schlüssels.
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Ferner können noch weitere Zusatzstifte vorgesehen sein.
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Diese wären bevorzugt rechtwinklig zu den Zusatzstiften 23 im Zylinderkern
anzuordnen. Die Vertiefungen im Schlüssel für die weiteren Zusatzstifte könnten
dann in dem freien randseitigen Bereich der Schlüsselbreitseiten untergebracht werden.
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