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Die Erfindung betrifft eine Anordnung zur Erhöhung der Anzahl voneinander abweichender
Schliessungsmöglichkeiten bei Drehzylinderschlössern desselben Typs, mit radial zum Zylinderkern und Zylindergehäuse verlaufenden Bohrungen für federbelastete, zweiteilige Zuhaltungsstifte, die durch einen Flachschlüssel zur Drehungsfreigabe des Zylinderkerns eingestellt werden können, i wobei der Schlüssel mittels Ausnehmungen in seinen Seitenflächen die richtige Verschiebungslage der Stiftreihen einstellt und wobei mindestens eine der Ausnehmungen einzelner Schlüssel zwei oder mehrere unterschiedliche Stiftsteuerflächen für den Kopf des zugehörigen Zuhaltungsstiftes aufweist.
Drehzylinderschlösser mit diesen Merkmalen sind bekannt. Bei Schlössern des gleichen Typs, also bei gegebenem Durchmesser des Zylinderkerns und gleichem Querschnitt des Schlüsselkanals, ! werden die verschiedenen Schliessungsmöglichkeiten vor allem dadurch erzielt, dass die Ausnehmungen in den Seitenflächen der Schlüssel verschiedene Tiefe aufweisen und die Innenstifte der zweiteiligen
Zuhaltungsstifte verschieden lang ausgeführt werden.
Aus der DE-OS 2038039 ist es auch bekannt, die Ausnehmungen in den Seitenflächen von Flach- schlüsseln von innen nach aussen mit mehreren nebeneinanderliegenden Stiftsteuerstufen zu versehen.
Diese Ausnehmungen arbeiten mit speziell ausgebildeten Zuhaltungsstiften zusammen, die aus mehre- ren koaxial ineinander angeordneten, je für sich abgefederten Einzelstiften bestehen. Solche koaxial ineinander angeordnete Zuhaltungsstifte sind in der Herstellung teuer und zudem anfällig gegen
Verschmutzung. Ausserdem erlaubt die übliche Grösse der Drehzylinderschlösser praktisch nur die
Anordnung von zwei Stiftsteuerstufen in einer Ausnehmung, da im Zylinderkern nur Kernstifte unter- gebracht werden können, die höchstens einen koaxialen Innenstift aufweisen.
Aus der AT-PS Nr. 348368 ist ein Zylinderschloss bekannt, dessen Schlüssel seitliche, einstufige
Vertiefungen aufweist. Die mit diesen Vertiefungen zusammenwirkenden Zuhaltungsstifte weisen stu- fenförmig abgesetzte und abgeflachte Köpfe auf. Die Enden der Kernstifte sind somit mehrstufig ausgebildet. Sie wirken mit speziellen Ausnehmungen an der Schlüssel spitze zusammen. Dadurch lassen sich einige übergeordnete Schliessfunktionen erzielen. Die Kernstifte müssen jedoch in ihren
Bohrungen undrehbar geführt sein, was vom runden Querschnitt abweichende Bohrungen voraussetzt, deren Herstellung sehr aufwendig ist.
Bei Schliessanlagen für grosse Gebäude, wie Fabriken, Hotels oder Banken, bei denen alle oder eine Mehrzahl von Schlössern von Hauptschlüsseln aufgeschlossen werden und bei welchen einzelne Schlossgruppen und/oder Einzelschlösser durch vom Hauptschlüssel und untereinander abwei- chende Neben- bzw. Einzelschlüssel aufgeschlossen werden, ist die Zahl der erzielbaren Schliessungs- verschiedenheiten nach den erwähnten, bisher bekannten Methoden oft noch ungenügend. Bei solchen
Schliessanlagen ist es daher häufig notwendig, bei einzelnen Schlössern Zuhaltungsbolzen auszu- lassen, d. h., nur einen Teil der vorhandenen Bohrungen mit Zuhaltungsstiften auszurüsten. Dadurch nimmt jedoch der Sicherheitswert eines Schlosses erheblich ab.
Es ist Aufgabe der Erfindung, eine zusätzliche Anordnung zur Erhöhung der Anzahl voneinan- der abweichender Schliessungsmöglichkeiten von Drehzylinderschlössern zu schaffen, die gestattet, die Zahl der Schliessungsvariationen auf schliesstechnisch einwandfreie Weise zu vermehren, ohne dass z. B. Zuhaltungsbolzen ausgelassen und ohne dass teure und gegen Verschmutzung anfällige Kernstifte verwendet werden müssen.
Diese Aufgabe wird erfindungsgemäss dadurch gelöst, dass die Köpfe der Zuhaltungsstifte in den einzelnen Schlössern, die den seitlichen Ausnehmungen der Schlüssel mit unterschiedlichen Stiftsteuerflächen zugeordnet sind, unterschiedlich ausgebildete Spitzen aufweisen, die entweder nur mit einer Steuerfläche oder mit mehreren Steuerflächen des eingeführten Schlüssels gleichzeitig zusammenwirken.
Durch diese Ausbildung wird erreicht, dass man mit einer einzigen Ausnehmung eines Schlüssels, die mehrere Steuerflächen aufweist, in verschiedenen Schlössern Kernstifte mit verschiedenartig ausgebildeten Köpfen, die mit nur einer oder mit mehreren Steuerflächen zusammenwirken, einordnen kann. Es ist einleuchtend, dass sich dadurch die Anzahl der verschiedenen Schliessungmöglichkeit vervielfachen lässt.
Zweckmässig werden bei Schliessanlagen mit Haupt-, Neben- und Einzelschlüsseln die Schlüssel derart ausgebildet, dass sie neben an sich bekannten Senkbohrungen mit einer Steuerfläche auch an sich bekannte Ausnehmungen mit mehreren Steuerflächen für die Zuhaltungsstifte aufweisen.
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Dadurch kann die Zahl von zusätzlichen Schliessungsvarianten noch wesentlich erhöht werden.
Die Erfindung wird an Hand von in den Zeichnungen dargestellten Ausführungsbeispielen näher erläutert. Es zeigen : Fig. l einen Längsschnitt durch einen Teil eines Drehzylinderschlosses mit eingesetztem Schlüssel, wobei einige der Ausnehmungen im Schlüssel mehrere unterschiedliche j Steuerflächen für die zugehörigen Innenstifte aufweisen, Fig. 2 die Spitzen von sieben verschiedenen
Zuhaltungsbolzen, die mit einer der Ausnehmungen des Schlüssels nach Fig. l zusammenwirken kön- nen, Fig. 3 einen Schlüssel abschnitt mit einer abgewandelten Ausnehmung für einige der Zuhaltungs- bolzen nach Fig. 2, Fig. 4 die Spitzen von zehn verschiedenen Zuhaltungsbolzen, die mit einer andern
Ausnehmung des Schlüssels zusammenwirken, Fig.
5 einen Schlüsselabschnitt mit einer abgewandelten ) Ausnehmung für einige der Zuhaltungsbolzen nach Fig. 4, Fig. 6a, 6b eine Draufsicht und einen
Längsschnitt durch einen Schlüsselabschnitt mit verschiedenartigen Ausnehmungen, Fig. 7 eine per- spektivische Ansicht des Schaftes eines Flachschlüssels mit verschiedenartigen Ausnehmungen und
Fig. 8 einen Querschnitt durch einen Schlüssel mit Ausnehmungen für senkrecht und schräg zu den
Schlüsselflächen verlaufende Zuhaltungsstifte.
; Der in Fig. l dargestellte Schlosszylinder weist in bekannter Weise ein ruhendes Zylinderge- häuse --1-- auf, in dem drehbar ein Zylinderkern --2-- angeordnet ist. Im Schlüsselkanal --3-- des Zylinderkerns befindet sich ein Schlüssel --4--. Die Teile --1 und 2-- weisen radiale Boh- rungen --5-- auf, in denen zweiteilige Zuhaltungsstifte verschiebbar gelagert sind. Die inneren
Stifte sind mit den Buchstaben --A-K-- bezeichnet. Die äusseren Stifte --6-- unterscheiden sich lediglich durch unterschiedliche Länge. In den Bohrungen --5-- befinden sich ferner Federn --7--, die sich gegen eine Hülse --8-- abstützen und mit Vorspannung auf die äusseren Stifte --6-- drücken, welche ihrerseits die inneren Stifte --A-K-- radial nach innen, gegen den Schlüssel --4-- drücken.
Der Schlüssel --4-- weist zum Teil übliche Bohrsenkungen auf, die mit --9-- bezeichnet sind und jeweils eine Steuerfläche in verschiedenen Tiefen aufweisen können. Die Innenstifte --A, C, H und K-greifen in die Bohrsenkungen --9-- ein.
Mit --10-- ist eine Ausnehmung im Schlüssel --4-- bezeichnet, die drei verschiedene Steuerflä- chen --10a, 10b, 10c-- für Innenstifte aufweist.
In der Fig. 2 sind die Köpfe von sieben verschiedenartigen Innenstiften --B1-B7-- dargestellt, die alle von der Ausnehmung --10-- eingeordnet werden können. Der Stift --B 5 -- entspricht dem
Stift-B-- in Fig. l. Wird nun die Ausnehmung --10-- im Schlüssel --4-- gemäss Fig. 3 geändert, indem die Steuerfläche-lOc-weggelassen wird, so können solche Schlüssel nur noch die Innen-
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weisen, nicht geöffnet werden.
Wird nun eine Ausnehmung im Schlüssel --4-- derart ausgebildet, wie die mit --11-- bezeichnete Ausnehmung, so können Innenbolzen --D--, deren Köpfe gemäss Fig. 4 zehn verschiedene For- men --D, -D 10 -- aufweisen, von dieser Ausnehmung --11-- eingeordnet werden. Der Bolzen --D2-- entspricht dem in Fig. l mit --D-- bezeichneten Innenbolzen. Ändert man nun im Schlüssel --4-- die Ausnehmung --11-- z.B. gemäss Fig. 5, so kann ein solcher Schlüssel nur noch die Innenbolzen --D 5 und D 6 -- einordnen. Durch andere sinngemässe Änderungen der Ausnehmungen --10 und 11-- und der Köpfe der entsprechenden Innenbolzen kann eine sehr grosse Zahl von zusätzlichen Schliessungsvarianten geschaffen werden.
Selbstverständlich kann auch die andere Schlüsselseite mit Ausnehmungen versehen werden, die verschiedene Steuerflächen aufweisen. Die mit dem Innenbolzen --G-- zusammenwirkende Ausnehmung entspricht z. B. der Ausnehmung-11- (Fig. l).
Die erfindungsgemässe Ausbildung der Ausnehmungen kann noch weiter abgewandelt werden, wenn die Bohrungen --5-- im Zylinder nicht rund, sondern z. B. viereckig gestaltet und die Zuhaltungsstifte entsprechend ausgebildet werden, so dass sie sich in ihren Bohrungen nicht drehen können. Dies erlaubt die Anordnung von Ausnehmungen in den Schlüsseln --4-- gemäss den Fig. 6a, 6b.
Die Herstellung solcher Ausnehmungen in den Schlüsseln wäre allerdings aufwendig, da sie nicht gebohrt bzw. gefräst werden können, sondern geräumt oder gepresst werden müssten. Die Fig. 7 zeigt einen Schlüssel, der eine Vielzahl von verschiedenartigen Ausnehmungen aufweist, die auch an den Flächen der Schmalseite angebracht sind. Der Querschnitt eines Schlüssels nach Fig. 8 lässt
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erkennen, dass auch Ausnehmungen --12-- für schräg zur Schlüsselseitenwand gerichtete Zuhaltungsbolzen vorgesehen werden können.
Es dürfte einleuchtend sein, dass Schlüssel mit mehreren Steuerflächen, insbesondere mit solchen gemäss den Fig. 6, 7 und 8, von Unbefugten kaum kopiert werden können, was wieder den Sicherheitswert eines Zylinders wesentlich erhöht.
PATENTANSPRÜCHE :
1. Anordnung zur Erhöhung der Anzahl voneinander abweichender Schliessungsmöglichkeiten bei Drehzylinderschlössern desselben Typs, mit radial zum Zylinderkern und Zylindergehäuse verlaufenden Bohrungen für federbelastete, zweiteilige Zuhaltungsstifte, die durch einen Flachschlüssel zur Drehungsfreigabe des Zylinderkerns eingestellt werden können, wobei der Schlüssel mittels Ausnehmungen in seinen Seitenflächen die richtige Verschiebungslage der Stiftreihen einstellt und wobei mindestens eine der Ausnehmungen einzelner Schlüssel zwei oder mehrere unterschiedliche Stiftsteuerflächen für den Kopf des zugehörigen Zuhaltungsstiftes aufweist, dadurch gekennzeichnet, dass die Köpfe der Zuhaltungsstifte (A bis K) in den einzelnen Schlössern, die den seitlichen Ausnehmungen der Schlüssel mit unterschiedlichen Stiftsteuerflächen (10 ;
11) zugeordnet sind, unterschiedlich ausgebildete Spitzen aufweisen, die entweder nur mit einer Steuerfläche (z. B. 10a) oder mit mehreren Steuerflächen (z. B. lOa, lOb, lOc) des eingeführten Schlüssels (4) gleichzeitig zusammenwirken.