DE2658495C2 - - Google Patents

Description

Die Erfindung betrifft einen Wende-Flachschlüssel gemäß dem Ober­ begriff des Patentanspruchs 1.

Ein derartiger Wende-Flachschlüssel ist durch die DE-AS 23 44 473 bekannt. Das Einführen des Wende-Flachschlüssels in den Schlüsselkanal ist von seiner Schlüsselspitze und das Einordnen der Zuhaltungsstifte von den richtigen Vertiefungen abhängig. Hinsichtlich der Permutation sind Grenzen gesetzt, da diese abhängig ist von der Anzahl der Stifte, der Dicke des Wende-Flachschlüssels und dem angeforderten Stufensprung solcher Zylinderschlösser. Über ein Zusammenwirken der Auflaufschrägen-Nuten mit der Form der Zuspitzung der Zuhaltungsstifte ergibt sich eine Einschubsperre für falsche Schlüssel.

Aufgabe der Erfindung ist es, einen Wende-Flachschlüssel der gattungsgemäßen Art anzugeben, der zur Erhöhung der Einbruchs­ sicherheit bei gleichbleibender Anzahl von Vertiefungen und ohne Veränderung des Stufensprunges eine erhöhte Permutation besitzt. Gelöst ist diese Aufgabe durch die im kennzeichnenden Teil des Anspruchs 1 angegebenen Merkmale.

Zufolge derartiger Ausgestaltung ist ein gattungsgemäßer Wende- Flachschlüssel geschaffen, der insbesondere zu einer erhöhten Einbruchssicherheit beiträgt. Die über die Schlüsselbreitflächen vorstehenden Rippen dienen zur Verschleierung des Schlüssel­ profils, und es steht zur Aufnahme der Vertiefungen ein größeres Maß zur Verfügung als die Schlüsseldicke selbst beträgt, so daß eine erhöhte Permutation erreichbar ist, ohne den Stufensprung zu verringern oder die Anzahl der Vertiefungen zu erhöhen, insbesondere weil mindestens eine der Vertiefungen eine größere Tiefe besitzt als die Höhe der Rippe.

Trotz Rippe ist das leichte Einführen des Schlüssels gewähr­ leistet, da die Auflaufschräge in die Rückenfläche der Rippe ausläuft. Auch bringt die erfindungsgemäße Lösung den Vorteil einer erhöhten Stabilität des Schlüsselschaftes. Größere Schließkräfte können daher gefahrlos übertragen werden. Der Auslauf der Auflaufschräge in die Scheitelfläche des Stegabschnittes, benachbart von Längsnuten, bringt eine schneidenförmige Alleinstellung dieser Scheitelfläche zum Unterlaufen der Zuhaltungsstifte. Geringe Befeilungen des Schlüssels auf dieser Seite, wie sie von Einbrechern vor allem bei nicht parazentrischen Schlüsselprofilen zur Erzielung übergeordneter Profile üblich sind, beseitigen diese zum Unterlaufen notwendige Position der Scheitelfläche, bzw. sie bewirken bei entsprechend weitem Abtragen, daß er seine Schließung schnell verliert.

Zufolge der entsprechend dem Anspruch 2 angeordneten Zusatz­ vertiefungen, welche sich behinderungsfrei am Schlüsselschaft vorsehen lassen, ergibt sich durch die versetzte Anordnung der Vertiefungen und Zusatzvertiefungen weiterhin, daß die Vertiefungen bis zur gegenüberliegenden Schlüsselbreitfläche reichen können.

Wenn der Einlaufabschnitt der Auflaufschräge entsprechend dem Anspruch 3 eine ausgekehlte Grundfläche besitzt, ist eine optimale Anpassung der dortigen Nutenform an die Zuspitzung der Zuhaltungsstifte erreichbar.

Ein Ausführungsbeispiel der Erfindung wird anhand der Fig. 1 bis 5 erläutert. Es zeigt

Fig. 1 in vergrößerter Darstellung eine Ansicht eines Zylinderschlosses mit einem erfindungsgemäßen Wende- Flachschlüssel,

Fig. 2 einen Horizontalschnitt durch das Zylinderschloß im Bereich des Schlüsselkanals und die Draufsicht auf die eine Schlüsselbreitfläche,

Fig. 3 einen teilweisen Längsschnitt durch das Zylinder­ schloß bei eingeführtem Wende-Flachschlüssel,

Fig. 4 den Schnitt nach der Linie IV-IV in Fig. 3 und

Fig. 5 eine Stirnansicht gegen die Schlüsselspitze.

Das Zylinderschloß besitzt das profilierte Zylindergehäuse 1. In diesem ist in einer Bohrung 2 drehbar der Zylinderkern 3 ange­ ordnet. Letzerer steht in Verbindung mit dem Kupplungsglied 4, welches die den Schließbart 5 aufweisende Schließbartnabe 6 trägt. Die Kupplungsverbindung wird mittels des Radialstiftes 7 hergestellt.

Zylindergehäuse 1 und Zylinderkern 3 besitzen fluchtend zu­ einanderliegende Bohrungen 8, 9, welche Zuhaltungsstifte 10 auf­ nehmen. Die Bohrung 8 des Zylindergehäuses 1 nimmt den Gehäuse­ stift 10′ und die fluchtende Bohrung 9 des Zylinderkerns 3 den mit einer Zuspitzung 11 versehenen Kernstift 10′′ auf. Die Zu­ haltungsstifte 10 sind mittels Stiftfedern 12 in Richtung des Zylinderkerns federbelastet.

Der Zylinderkern 3 besitzt einen zur Kernachse KA unsymmetrisch liegenden, zur Aufnahme des Wende-Flachschlüssels 13 dienenden Schlüsselkanal 14. Symmetrisch zur Schlüsselachse SA weist der Wende-Flachschlüssel an seinem Schlüsselschaft 15 auf jeder Schlüsselbreitfläche F eine über diese vorstehende Rippe 16 auf. Bei in den Schlüsselkanal 14 eingeschobenem Wende-Flachschlüssel 13 fluchtet die Kernachse KA mit einer der beiden Rippen 16.

Von der Schlüsselspitze geht von jeder Schlüsselbreitfläche be­ ginnend eine Auflaufschräge 17 aus, welche in die Rückenfläche 16′ der auf der gegenüberliegenden Schlüsselbreitfläche befindlichen Rippe 16 ausläuft. Wie insbesondere aus Fig. 3 und 5 ersichtlich, besitzt der Einlaufabschnitt 17′ der Auflaufschräge 17 eine aus­ gekehlte Grundfläche. Die Auskehlung ist der Zuspitzung 11 der Zuhaltungsstifte 10 angepaßt.

Jede Rippe 16 nimmt eine Reihe von Vertiefungen 18 unterschied­ licher Tiefe auf. Fig. 3 und 4 zeigen, daß die Vertiefungen 18 eine größere Tiefe besitzen können als die über die Schlüssel­ breitfläche F vorstehende Höhe der Rippe 16. Der Stufensprung kann zufolge der erheblichen Einbohrtiefe groß bemessen werden.

Jeder Rippe 16 liegt fluchtend auf der anderen Schlüsselbreitflä­ che ein Stegabschnitt 19 gegenüber, wobei die Auflaufschräge 17 in die Scheitelfläche desselben einläuft. Jeder Stegabschnitt 19 enthält eine Reihe von Zusatzvertiefungen 20, die zum Einordnen federloser Zusatzstifte 21 des Zylinderkerns 3 dienen. Fig. 3 deutet an, daß die Zusatzvertiefungen 20 in Längsrichtung ver­ setzt angeordnet sind zu den Vertiefungen 18 der auf der gegen­ überliegenden Schlüsselbreitfläche angeordneten Rippe 16. Dem­ gemäß sind auch die federlosen Zusatzstifte 21 zu den Zuhaltungs­ stiften 10 versetzt angeordnet. Die federlosen Zusatzstifte 21 sind mit Köpfen 21′ ausgestattet, welche die Einwärtsverlagerung der Zusatzstifte begrenzen. Die Köpfe 21′ wirken zusammen mit einer Längsnut 22 des Zylindergehäuses 1.

Ferner sind im Zylinderkern 3 in 90 Grad versetzter Lage zu den Zusatzstiften 21 weitere Zusatzstifte 23 vorgesehen, deren Köpfe 23′ mit der gehäuseseitigen Längsnut 24 zusammenwirken. Den Zu­ satzstiften 23 sind Zusatzvertiefungen 25 zugeordnet, die sich an den Schmalflächen des Schlüsselschaftes 15 befinden.

Der Stegabschnitt 19 ist durch beiderseitig der Zusatzvertie­ fungen 20 vorgesehene Längsnuten 26 und 27 gebildet. Ferner erstreckt sich noch an der einen Längskante jeder Rippe 16 eine Nut 28. Dieser Profilierung des Schlüsselschaftes 15 ist die Profilierung des Schlüsselkanals 14 angepaßt, so daß nur der entsprechend gestaltete Wende-Flachschlüssel einschiebbar ist.

Der in Fig. 3 in den Schlüsselkanal 14 eingesteckte Wende- Flachschlüssel 13 hat die Zuhaltungsstifte 10 und die Zusatz­ stifte 21 und 23 derart eingeordnet, daß ein anschließendes Drehen des Zylinderkerns 3 möglich ist.

Claims (3)

1. Wende-Flachschlüssel für Zylinderschlösser mit auf gegen­ überliegenden Schlüsselbreitflächen angeordneten Vertiefungen zum Einordnen der Zuhaltungsstifte und mit im Bereich der Schlüsselspitze fluchtend zur jeweiligen Vertiefungsreihe liegenden Auflaufschrägen, von denen jede schräg abfallend jeweils in die gegenüberliegende Schlüsselbreitfläche ein­ läuft, dadurch gekennzeichnet, daß die Vertiefungen (18) jeder Reihe in einer über die Schlüsselbreitfläche (F) vorstehenden Rippe (16) vorgesehen sind, daß mindestens eine Vertiefung je­ der Reihe eine größere Tiefe hat als die Höhe der Rippe (16), daß jede Auflaufschräge (17) in die Rückenfläche (16′) der zugehörigen Rippe ausläuft und daß ferner jeder Rippe (16) gegenüberliegend auf der anderen Schlüsselbreitfläche (F) ein durch beiderseitige Längsnuten (26 und 27) gebildeter Steg­ abschnitt (19) liegt, wobei die Auflaufschräge (17) in die Scheitelfläche des Stegabschnittes (19) einläuft.

2. Wende-Flachschlüssel nach Anspruch 1, dadurch gekennzeich­ net, daß in jedem Stegabschnitt (19) fluchtend zu der gegen­ überliegenden Rippe (16) reihenförmig Zusatzvertiefungen (20) zum Einordnen federloser Zusatzstifte (21) vorgesehen sind, wobei die Zusatzvertiefungen (20) in Längsrichtung zu den Vertiefungen (18) der Rippe (16) versetzt angeordnet sind.

3. Wende-Flachschlüssel nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, daß zumindest der Einlaufabschnitt (17′) der Auflaufschräge (17) eine ausgekehlte Grundfläche besitzt.