CH626680A5 - - Google Patents

Description

Die Erfindung betrifft einen Wende-Flachschlüssel für Zylinderschlösser mit auf gegenüberliegenden Schlüsselbreitseiten angeordneten Vertiefungen zum Einordnen der Zuhaltungsstifte und mit im Bereich der Schlüsselspitze fluchtend zur jeweiligen Vertiefungsreihe liegenden Auflaufschrägen, von denen jede in die gegenüberliegende Schlüsselbreitseite einläuft.

Ein derartiger Wende-Flachschlüssel ist aus der DE-AS 2 344 473 bekannt. Das Einführen des Wende-Flachschlüssels in den Schlüsselkanal ist von seiner Schlüsselspitze und das Einordnen der Zuhaltungsstifte von den richtigen Vertiefungen abhängig. Hinsichtlich der Permutation sind Grenzen gesetzt, da diese abhängig ist von der Anzahl der Stifte, der Dicke des Wende-Flachschlüssels und dem angeforderten Stufensprung solcher Zylinderschlösser.

Aufgabe der Erfindung ist es, einen Wende-Flachschlüssel der vorausgesetzten Art anzugeben, der zur Erhöhung der Einbruchssicherheit bei gleichbleibender Anzahl von Vertiefungen und ohne Veränderung des Stufensprunges eine erhöhte Permutation besitzt.

Gelöst wird diese Aufgabe dadurch, dass jede Auflaufschräge in die Rückenfläche einer über die Schlüsselbreitseite vorstehenden und die Vertiefungen tragenden Rippe ausläuft und mindestens eine Vertiefung eine grössere Tiefe besitzt als die Höhe der Rippe.

Zufolge derartiger Ausgestaltung ist ein gattungsgemässer Wende-Flachschlüssel geschaffen, der insbesondere zu einer erhöhten Einbruchssicherheit beiträgt. Die über die Schlüsselbreitseiten vorstehenden Rippen erfüllen eine Doppelfunktion: Einerseits dienen sie zur Verschleierung des Schlüsselprofils und andererseits zur Aufnahme der Vertiefungen. Demgemäss steht den Vertiefungen ein grösseres Mass zur Verfügung als die Schlüsseldicke selbst beträgt, so dass eine erhöhte Permutation erreichbar ist, ohne den Stufensprung zu verringern oder die Anzahl der Vertiefungen zu erhöhen. Trotz dieser Rippe ist das leichte Einführen des Schlüssels gewährleistet, da die Auflaufschräge in die Rückenfläche der Rippe ausläuft. Auch bringt die erfindungsgemässe Lösung den Vorteil einer erhöhten Stabilität des Schlüsselschaftes. Grössere Schliesskräfte können daher gefahrlos mittels des Wende-Flachschlüssels übertragen werden.

Eine vorteilhafte Bauform besteht bei einem Wende-Flachschlüssel, bei dem auf jeder Breitseite eine Rippe entlang einer Längskante verläuft, darin, wenn jede Schlüsselbreitseite auf ihrer der Rippe gegenüberliegenden Seite fluchtend zur Rippe der gegenüberliegenden Breitseite Zusatzvertiefungen zum Einordnen federloser Zusatzstifte besitzt, welche Zusatzvertiefungen in Längsrichtung versetzt angeordnet sind zu den Vertiefungen der auf der gegenüberliegenden Schlüsselbreitseite angeordneten Rippe und welche Zusatzvertiefungen reihenförmig auf einem durch beiderseitige Längsnuten gebildeten Stegabschnitt liegen, wobei die Auflaufschräge in die Scheitelfläche des Stegabschnittes einläuft. Auf diese Weise lassen sich die Vertiefungen und Zusatzvertiefungen behinderungsfrei am Schlüsselschaft vorsehen. Die versetzte Anordnung der Vertiefungen und Zusatzvertiefungen gestattet es weiterhin, dass die Vertiefungen bis zur gegenüberliegenden Schlüsselbreitseite reichen können.

Schliesslich ist es noch von Vorteil, wenn zumindest der Einlaufabschnitt der Auflaufschräge eine ausgekehlte Grundfläche besitzt. Diese ist der Zuspitzung der Zuhaltungsstifte angepasst, um das störungsfreie Einführen des Wende-Flachschlüssels zu gewährleisten.

Ein Ausführungsbeispiel der Erfindung wird anhand der Fig. 1 bis 5 erläutert. Es zeigt:

Fig. 1 in vergrösserter Darstellung eine Ansicht gegen ein Zylinderschloss mit zugehörigem Wende-Flachschlüssel,

Fig. 2 einen Horizontalschnitt durch das Zylinderschloss im Bereich des Schlüsselkanals und die Draufsicht auf die eine Schlüsselbreitseite,

Fig. 3 einen teilweisen Längsschnitt durch das Zylinderschloss bei eingeführtem Wende-Flachschlüssel,

Fig. 4 den Schnitt nach der Linie IV-IV in Fig. 3 und Fig. 5 eine Stirnansicht gegen die Schlüsselspitze.

Das Zylinderschloss besitzt ein profiliertes Zylindergehäuse 1. In diesem ist in einer Bohrung 2 drehbar ein Zylinderkern 3 angeordnet. Letzterer steht in Verbindung mit einem Kupplungsglied 4, welches eine den Schliessbart 5 aufweisende Schliessbartnabe 6 trägt. Die Kupplungsverbindung wird mittels eines Radialstiftes 7 hergestellt.

Zylindergehäuse 1 und Zylinderkern 3 besitzen fluchtend zueinander liegende Bohrungen 8,9, welche Zuhaltungsstifte 10 aufnehmen. Die Bohrung 8 des Zylindergehäuses 1 nimmt den Gehäusestift 10' und die fluchtende Bohrung 9 des Zylinderkerns 3 den mit einer Zuspitzung 11 versehenen Kernstift 10" auf. Die Zuhaltungsstifte 10 sind mittels Stiftfedern 12 in Richtung des Zylinderkerns federbelastet.

Der Zylinderkern 3 besitzt einen zur Kernachse KA unsymmetrisch liegenden, zur Aufnahme des Wende-Flachschlüssels 13 dienenden Schlüsselkanal 14. Symmetrisch zur Schlüsselachse SA weist der Wende-Flachschlüssel an seinem Schlüsselschaft 15 auf jeder Schlüsselbreitseite F eine über diese vorstehende Rippe 16 auf. Bei in den Schlüsselkanal 14 eingeschobenem Wende-Flachschlüssel 13 fluchtet die Kernachse KA mit einer der beiden Rippen 16.

Von der Schlüsselspitze geht von jeder Schlüsselbreitseite beginnend eine Auflaufschräge 17 aus, welche in die Rückenfläche 16' der auf der gegenüberliegenden Schlüsselbreitseite befindlichen Rippe 16 ausläuft.

Wie insbesondere aus Fig. 3 und 5 ersichtlich, besitzt der Einlaufabschnitt 17'der Auflaufschräge 17 eine ausgekehlte

2

s xo

15

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25

30

35

40

45

50

55

60

65

3

626 680

Grundfläche. Die Auskehlung ist der Zuspitzung 11 der Zuhaltungsstifte 10 angepasst.

Jede Rippe 16 nimmt eine Reihe von Vertiefungen 18 unterschiedlicher Tiefe auf. Fig 3 und 4 zeigen, dass die Vertiefungen 18 eine grössere Tiefe besitzen können als die über die Schlüsselbreitseite F vorstehende Höhe der Rippen 16. Der Stufensprung kann zufolge der erheblichen Einbohrtiefe gross bemessen werden.

Jeder Rippe 16 liegt fluchtend auf der anderen Schlüsselbreitseite ein Stegabschnitt 19 gegenüber, wobei die Auflaufschräge 17 in die Scheitelfläche desselben einläuft. Jeder Stegabschnitt 19 enthält eine Reihe von Zusatzvertiefungen 20, die zum Einordnen federloser Zusatzstifte 21 des Zylinderkerns 3 dienen. Fig. 3 deutet an, dass die Zusatzvertiefungen 20 in Längsrichtung versetzt angeordnet sind zu den Vertiefungen 18 der auf der gegenüberliegenden Schlüsselbreitseite angeordneten Rippe 16. Demgemäss sind auch die federlosen Zusatzstifte 21 zu den Zuhaltungsstiften 10 versetzt angeordnet. Die federlosen Zusatzstifte 21 sind mit Köpfen 21' ausgestattet, welche die Einwärtsverlagerung der Zusatzstifte begrenzen. Die Köpfe 21'wirken zusammen mit einer Längsnut 22 des Zylindergehäuses 1.

Ferner sind im Zylinderkern 3 in 90 Grad versetzter Lage zu den Zusatzstiften 21 weitere Zusatzstifte 23 vorgesehen, 5 deren Köpfe 23' mit der gehäuseseitigen Längsnut 24 zusammenwirken. Den Zusatzstiften 23 sind Zusatzvertiefungen 25 zugeordnet, die sich an den Schmalflächen des Schlüsselschaftes 15 befinden.

io Der Stegabschnitt 19 ist durch beiderseitig der Zusatzvertiefungen 20 vorgesehene Längsnuten 26 und 27 gebildet. Ferner erstreckt sich noch an der einen Längskante jeder Rippe 16 eine Nut 28. Dieser Profilierung des Schlüsselschaftes 15 ist die Profilierung des Schlüsselkanals 14 angepasst, so dass nur is der entsprechend gestaltete Wende-Flachschlüssel einschiebbar ist.

Der in Fig. 3 in den Schlüsselkanal 14 eingesteckte Wende-Flachschlüssel 13 hat die Zuhaltungsstifte 10 und die Zusatzstifte 21 und 23 derart eingeordnet, dass ein anschliessendes 20 Drehen des Zylinderkerns 3 möglich ist.

B

1 Blatt Zeichnungen

Claims (3)

626680 PATENTANSPRÜCHE

1. Wende-Flachschlüssel für Zylinderschlösser mit auf gegenüberliegenden Schlüsselbreitseiten angeordneten Vertiefungen zum Einordnen der Zuhaltungsstifte und mit im Bereich der Schlüsselspitze fluchtend zur jeweiligen Vertiefungsreihe liegenden Auflaufschrägen, von denen jede in die gegenüberliegende Schlüsselbreitseite einläuft, dadurch gekennzeichnet, dass jede Auflaufschräge (17) in die Rückenfläche (16') einer über die Schlüsselbreitseite (F) vorstehenden und die Vertiefungen (18) tragenden Rippe (16) ausläuft und mindestens eine Vertiefung eine grössere Tiefe besitzt als die Höhe der Rippe.

2. Wende-Flachschlüssel nach Anspruch 1, bei dem auf jeder Breitseite eine Rippe entlang einer Längskante verläuft, dadurch gekennzeichnet, dass jede Schlüsselbreitseite (F) auf ihrer der Rippe (16) gegenüberliegenden Seite fluchtend zur Rippe der gegenüberliegenden Breitseite Zusatzvertiefungen (20) zum Einordnen federloser Zusatzstifte (21) besitzt, welche Zusatzvertiefungen (20) in Längsrichtung versetzt angeordnet sind zu den Vertiefungen (18) der auf der gegenüberliegenden Schlüsselbreitseite angeordneten Rippe und welche Zusatzvertiefungen reihenförmig auf einem durch beiderseitige Längsnuten (26 und 27) gebildeten Stegabschnitt (19) liegen, wobei die Auflaufschräge (17) in die Scheitelfläche des Stegabschnittes (19) einläuft.

3. Wende-Flachschlüssel nach den Ansprüchen 1 und 2, dadurch gekennzeichnet, dass zumindest der Einlaufabschnitt (17') der Auflaufschräge (17) eine ausgekehlte Grundfläche besitzt.