DE254069C - - Google Patents

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DE254069C
DE254069C DENDAT254069D DE254069DA DE254069C DE 254069 C DE254069 C DE 254069C DE NDAT254069 D DENDAT254069 D DE NDAT254069D DE 254069D A DE254069D A DE 254069DA DE 254069 C DE254069 C DE 254069C
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acetylene
chlorine
dichloroethylene
percent
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    • CCHEMISTRY; METALLURGY
    • C07ORGANIC CHEMISTRY
    • C07CACYCLIC OR CARBOCYCLIC COMPOUNDS
    • C07C17/00Preparation of halogenated hydrocarbons
    • C07C17/013Preparation of halogenated hydrocarbons by addition of halogens
    • C07C17/02Preparation of halogenated hydrocarbons by addition of halogens to unsaturated hydrocarbons

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  • Chemical & Material Sciences (AREA)
  • Organic Chemistry (AREA)
  • Organic Low-Molecular-Weight Compounds And Preparation Thereof (AREA)

Description

KAISERLICHES
PATENTAMT.
PATENTSCHRIFT
u 254069 KLASSE 12 o. GRUPPE
Aus den Patentschriften 201705 und 204516 ist es bereits bekannt, daß man durch Vereinigung von Chlor und Acetylen ein Gemisch von Acetylentetrachlorid und Dichloräthylen erhalten kann, wenn man Acetylen im Überschuß anwendet und das Gasgemisch der Einwirkung chemisch wirksamer Strahlen aussetzt. Der technischen Ausführung derartiger Belichtungsreaktionen stehen große Schwierigkeiten im Wege. Aus diesem Grunde wird Dichloräthylen technisch aus Acetylentetrachlorid gewonnen, und zwar nach Patentschrift 216070 durch Behandeln mit Eisen oder Aluminium und Wasser bei 150 ° oder nach Patentschrift 217554 durch Behandeln mit Zinkstaub und Wasser bei 60 °.
Es wurde nun gefunden, daß man auch ohne Anwendung von Belichtung aus Acetylen und Chlor Dichloräthylen als Hauptmenge neben nur kleineren Mengen von Acetylentetrachlorid erhalten kann, wenn man die Reaktion bei höherer Temperatur sich vollziehen läßt, oder wenn man bei niederer Temperatur mit einem größeren Überschuß von Acetylen arbeitet und die chemische Ver-■ einigung der Gase, wie in Patentschrift 204883 beschrieben, in kapillaren oder engen Räumen vornimmt, die z. B. durch feinkörniges Material erzeugt werden können.
Die Geschwindigkeit der Vereinigung von Chlor und Acetylen bei Ausschluß von Licht ist in hohem Maße von der chlorübertragenden Wirkung der die kapillaren Räume begrenzenden Flächen abhängig.
So wird, bei Verwendung von Eisen eine glatte Vereinigung schon bei Zimmertemperatur erzielt. Kohlenstoff in Form von Koks, Holz- oder Retortenkohle wirkt dagegen erst von 140 ° und Glas erst von 200 ° an.
In der Dissertation von Nieuwland (Notre Dame, Indiania, 1904, S. 91/94, Referat im Journal für Gasbeleuchtung 48, 387 [1905] und im Chemischen Centralblatt 1905, I, 1586), sind Versuche beschrieben, bei denen sich unter bestimmten Bedingungen ein Gemisch von Chlor und Acetylen in einem leeren Glasgefäß ohne Entzündungserscheinung zu Acetylentetrachlorid vereinigen ließ. Das Gefäß mußte hierbei auf 140 ° erhitzt sein und auf ι Mol. Acetylen mußten mindestens 2 Mol. Chlor angewandt werden (1. c. S. 93 unten).
Bei Verwendung von mehr Acetylen, als diesem Verhältnis entspricht, trat immer Flammenerscheinung bzw. Explosion ein (1. C. S. 91 unten). Nieuwland erhielt bei seinen Versuchen infolgedessen ausschließlich Acetylentetrachlorid und kein Dichloräthylen.
Beispiel.
Zur Durchführung der Reaktion kann ein ähnlicher Apparat Verwendung finden wie der in der Patentschrift 204883 zur Darstellung . von Acetylentetrachlorid aus Acetylen und Chlor beschriebene!" Für Temperaturen bis 150 ° wird er beispielsweise vorteilhaft in seinem unteren Teil mit Eisendrehspänen, in seinem oberen mit Sand- beschickt. Die Gase mischen sich in dem oberen Teil, welcher nicht geheizt wird, ohne miteinander in Reaktion zu treten. Die Vereinigung tritt erst
in dem unteren Teil des Apparates ein, der mittels einer Heizvorrichtung, etwa eines elektrischen Ofens, auf der gewünschten Temperatur gehalten wird.
Für Temperaturen über 150° C. wird ,der ganze Apparat mit grob gepulverter Retortenkohle, z. B. von ι mm Korngröße Durchmesser oder ähnlichem Material gefüllt. Der obere Teil, in dem sich die Mischung der Gase vollziehen soll, wird wie oben kühl gehalten, der untere geheizt. Das unten austretende Gasgemisch wird durch einen Kühler geleitet, in dem sich das Dichloräthylen abscheidet. Beim Arbeiten in größerem Maßstab wird bei guter Isolierung der Apparatur die Reaktionswärme ganz oder zum wesentlichen Teil genügen.
Das im Überschuß angewandte Acetylen kann entweder in einem zweiten Apparat Verwendung finden oder auch in den ersten Apparat zurückgepumpt werden.
Die günstige Wirkung des Acetyl enüberschusses auf die Ausbeute an Dichloräthylen läßt sich auch dadurch erreichen, daß das Chlor dem Acetylen in mehreren Portionen zugemischt wird, so daß von Anfang an nur Mischungen mit geringem Prozentgehalt an freiem Chlor im Apparat vorhanden sind. Es wurde z. B. folgender Versuch angestellt.
In dem Apparat, wie oben beschrieben, wurden 2 Mol. Acetylen mit 1 Mol. Cl2 bei 200° zur Vereinigung gebracht. Das erhaltene Gemisch wurde ohne Abscheidung des entstandenen Dichloräthylens und Acetylentetrachlorids zusammen mit einem weiteren Molekül Cl2 in einen zweiten Apparat eingeleitet, der in seinem oberen Teil gekühlt, in seinem unteren auf 200° geheizt war. Im. ganzen waren also auf 2 Mol. Acetylen 2 Mol. Cl2 angewandt worden. Durch eine solche Arbeitsweise wird das Verfahren bezüglich des Prozentgehaltes an Dichloräthylen im erhaltenen Reaktionsprodükt günstig beeinflußt.
In der untenstehenden Tabelle ist der Prozentgehalt des Reaktionsproduktes an Dichloräthylen angegeben, wie es beim Arbeiten unter verschiedenen Bedingungen erhalten wird.
Der Rest besteht in der Hauptsache aus Acetylentetrachlorid; als Verunreinigungen treten unter Umständen noch geringe Mengen von Trichloräthylen, Perchloräthylen und Hexachloräthan auf, hauptsächlich, wenn bei höherer Temperatur gearbeitet wird.
Tabelle über den ungefähren Prozentgehalt der erhaltenen Mischung von
Dichloräthylen.
Angewandte Mengen
Acetylen und Chlor in
Molekülen
2500
Temperatur im Reaktionsraum
.50°
100"
30°
i,o C2 H2 ι Cl2
Ij5 C2 H2 ι Cl2
2,0 C2 H2 ι Cl2
2,5 C2 H2 ι Cl2
5,0 C2 H2 ι Cl2
70 Prozent
Prozent
Prozent
35 Prozent
50 Prozent
31 Prozent
60 Prozent
9 Prozent
17 Prozent

Claims (2)

  1. Patent-Ansprüche:
    i. Verfahren zur Darstellung eines Chlorkohlenwasserstoffes aus Acetylen und Chlor durch Erhitzen in kapillaren oder engen Räumen, dadurch gekennzeichnet, daß man zwecks Darstellung von Dichloräthylen das Gemisch von Acetylen und Chlor im theoretischen Verhältnis auf Temperaturen von 150 ° oder höher erhitzt.
  2. 2. Abänderung des durch Anspruch 1 gekennzeichneten Verfahrens zur Darstellung von Dichloräthylen, dadurch gekennzeichnet, · daß man bei Anwendung eines Überschusses von Acetylen das Chlor bei einer Temperatur von mindestens 40° einwirken läßt, no
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Cited By (1)

* Cited by examiner, † Cited by third party
Publication number Priority date Publication date Assignee Title
US5347358A (en) * 1992-07-20 1994-09-13 Carl Zeiss Jena Gmbh Refractometer

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