DE1160830B - Verfahren zur Herstellung von Lithium- bzw. Erdalkalihydriden durch Umsetzung von aus Natrium- und/oder Kalium- und Lithium- bzw. Erdalkalihalogeniden bestehenden Gemischen mit Wasserstoff - Google Patents
Verfahren zur Herstellung von Lithium- bzw. Erdalkalihydriden durch Umsetzung von aus Natrium- und/oder Kalium- und Lithium- bzw. Erdalkalihalogeniden bestehenden Gemischen mit WasserstoffInfo
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- DE1160830B DE1160830B DED34335A DED0034335A DE1160830B DE 1160830 B DE1160830 B DE 1160830B DE D34335 A DED34335 A DE D34335A DE D0034335 A DED0034335 A DE D0034335A DE 1160830 B DE1160830 B DE 1160830B
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- C01B6/04—Hydrides of alkali metals, alkaline earth metals, beryllium or magnesium; Addition complexes thereof
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Description
BUNDESREPUBLIK DEUTSCHLAND DEUTSCHES W¥W PATENTAMT
Internat. Kl.: COIb
AUSLEGESCHRIFT
Nummer:
Aktenzeichen:
Anmeldetag:
Auslegetag:
Aktenzeichen:
Anmeldetag:
Auslegetag:
Deutsche KL: 12 i-3/00
D 34335IV a /12 i
23. September 1960
9.Januar 1964
23. September 1960
9.Januar 1964
Es ist bekannt, die Hydride der Erdalkali- und der Alkalimetalle aus den Elementen herzustellen. Es
sind auch schon Verfahren bekanntgeworden, welche die oft recht aufwändige Reindarstellung der Erdalkali-
bzw. Alkalimetalle umgehen, indem sie von Verbindungen dieser Metalle ausgehen. Zu diesen
Verfahren gehört beispielsweise die Umsetzung von Calciumoxyd mit Magnesium in einer Wasserstoffatmosphäre.
Dieses Verfahren ist insofern mit Nachteilen verbunden, als bei seiner Durchführung sowohl
das als Ausgangsstoff dienende Calciumoxyd als auch das sich bildende Magnesiumoxyd stets in
fester Form vorliegen, wodurch Uniiegdmiäßigkeiten und die Bildung von Einschlüssen unvermeidbar
sind.
Es ist ferner bekannt, die Hydride der Erdalkalioder Alkalimetalle durch Umsetzung der entsprechenden
Carbide, Cyanide, Cyanamide, Phosphide, Silicide, Boride, Alkoholate oder Phenolate mit Wasserstoff
unter erhöhtem Druck und bei erhöhter Temperatur herzustellen. Diese Verfahren sind jedoch
vor allem im technischen Maßstab schwer durchführbar und erfordern einen großen Aufwand.
Schließlich wird in der deutschen Patentschrift 1 031526 ein Verfahren zur Herstellung von Erdalkalihydriden
beschrieben, welches von den entsprechenden Halogeniden ausgeht und diese in Gegenwart
von Wasserstoff mit Natrium bei erhöhten Temperaturen umsetzt. Die Ausgangskomponenten
werden hierbei im feinvermahlenen Zustand eingesetzt. Es muß bei diesem Verfahren darauf geachtet
werden, daß die Reaktionstemperatur unterhalb der Schmelztemperatur des Gemisches liegt. Nach Angaben
dieser Patentschrift wird die Umsetzung dann unvollständig, wenn sie bei Temperaturen durchgeführt
wird, die oberhalb der Schmelztemperatur des Reaktionsgemisches liegen. Die Bedingung, daß die
Umsetzung in der festen Phase durchgeführt werden muß, bedeutet eine sehr große Erschwernis, insbesondere
dann, wenn das Verfahren im größeren Maßstab durchgeführt werden soll.
Es wurde gefunden, daß man die Umsetzung wasserfreier Halogenide des Lithiums bzw. der Erdalkalichloride,
-bromide oder -jodide mit einem Alkalimetall bei erhöhter Temperatur und in Gegenwart
von Wasserstoff zu den entsprechenden Hydriden in glatter Reaktion und in praktisch quantitativen
Ausbeuten durchführen kann, wenn dies in der Schmelze unter möglichst weitgehender Vermeidung
von Schichtbildungen geschieht. Als Reduktionsmittel können hierbei Natrium oder Kalium
oder ihre Legierungen verwendet werden. Die erhält-Verfahren
zur Herstellung von Lithium- bzw.
Erdalkalihydriden durch Umsetzung von aus
Natrium- und/oder Kalium- und Lithium- bzw. Erdalkalihalogeniden bestehenden Gemischen
mit Wasserstoff
Erdalkalihydriden durch Umsetzung von aus
Natrium- und/oder Kalium- und Lithium- bzw. Erdalkalihalogeniden bestehenden Gemischen
mit Wasserstoff
Anmelder:
Deutsche Gold- und Silber-Scheideanstalt
vormals Roessler, Frankfurt/M., Weißfrauenstr. 9
vormals Roessler, Frankfurt/M., Weißfrauenstr. 9
Als Erfinder benannt:
Harry Kloepfer, Frankfurt/M.,
Helmut Knorre, Hainstadt/M.,
Karl Stephan, Frankfurt/M.-Hausen
Harry Kloepfer, Frankfurt/M.,
Helmut Knorre, Hainstadt/M.,
Karl Stephan, Frankfurt/M.-Hausen
liehen Produkte sind nach diesem Verfahren frei von Naltrium- bzw. Kaliumhydrid.
Um in jedem Fall möglichst hohe, d. h. praktisch 100°/(rtge Ausbeuten zu erhalten, ist es bei der
Durchführung des erfindungsgemäßen Verfahrens erforderlich, folgende Bedingungen einzuhalten:
Dem exothermen Charakter der Reaktion entsprechend soll die Temperatur der Schmelze einen
bestimmten maximalen Betrag nicht überschreiten. Dieser liegt sowohl unterhalb des Siedepunktes der
verwendeten Alkalimetalle bzw. deren Legierungen als auch unterhalb derjenigen Temperatur, bei der
die herzustellenden Hydride merklich dissoziieren.
Beispielsweise soll bei der Herstellung von Calciumhydrid eine Temperatur von etwa 725° C und bei
der Herstellung von Lithiumhydrid eine Temperatur von etwa 650° C möglichst nicht überschritten werden.
Als untere Grenze des einzuhaltenden Temperaturbereiches gilt die Schmelztemperatur des vorliegenden
Salzgemisches.
Sofern ein stöchiometrisch zusammengesetztes Reaktionsgemisch einen Schmelzpunkt besitzt, der oberhalb
der angegebenen Temperaturgrenze liegt, so werden diesem Salze zugesetzt, die in an sich bekannter
Weise den Schmelzpunkt des Gemisches zu erniedrigen vermögen. Beispielsweise kann bei der
Herstellung von Calciumhydrid aus Calciumchlorid durch Anwendung eines Überschusses an Calciumchlorid
der Schmelzpunkt erniedrigt werden. Es ist also bei dem erfindungsgemäßen Verfahren möglich,
die Schmelzpunkte durch Anwendung eines Uber-
309 778/303
Schusses der Ausgangshalogenide zu erniedrigen. Diese Methode zur Sehmelzpunkterniedrigung wird
vorzugsweise angewendet. Man kann aber auch dem Reaktionsgemisch andere Halogenide desselben Ausgangsmetalls
oder eines Alkalimetalls für denselben Zweck zugeben, soweit sich diese Halogenide während
der Umsetzung nicht zwangläufig bilden.
Das Reaktionsgemisch bildet im geschmolzenen Zustand infolge der unterschiedlichen Dichten der
eingesetzten und sich bildenden Komponenten leicht Schichten aus, wodurch der Zutritt des Wasserstoffs
zu dem umzusetzenden Lithiumhalogenid bzw. den umzusetzenden Erdalkalichloriden, -bromiden oder
-jodiden sehr erschwert oder sogar ganz verhindert werden kann. Es ist deshalb erforderlich, die Ausbildung
solcher Schichten möglichst weitgehend oder sogar ganz zu vermeiden. Dies kann zweckmäßigerweise
durch entsprechend wirksames Rühren geschehen.
Besonders bewährt hat sich das Rühren in vertikaler Richtung, weil dieses einer Schichtenbildung am
stärksten entgegenwirkt. Dies kann aber auch durch
andere Misch- bzw. Rührmethoden verhindert werden. Als Beispiele hierfür seien eine entsprechende
Einleitung des Wasserstoffs oder anderer inerter Gase und die Vibration genannt. Das Rühren ist besonders
bei der Herstellung des Lithiumhydrids wichtig, weil dieses ein besonders geringes spezifisches Gewicht
hat und sich deshalb leicht als oberste isolierend wirkende Schicht abscheiden kann.
Bei der Durchführung des erfindungsgemäßen Verfahrens
ist es nicht erforderlich, daß die Schmelze in ihrem gesamten Bereich homogen ist, obwohl dies für
die Umsetzung die ideale Bedingung ist. Die Schmelze kann vielmehr auch feste Anteile suspendiert enthalten.
Das Verfahren ist bereits dann mit bestem Erfolg durchführbar, wenn sich das Reaktionsgemisch
zumindest im Zustand eines rührfähigen Schmelzflusses befindet. Dieser Zustand kann von vornherein,
also bereits bei dem Ausgangsgemisch, beispielsweise durch eine entsprechende Temperaturauswahl angestrebt
werden. Es ist jedoch vorteilhafter, für die
Durchführung der Umsetzung einen Temperaturbereich zu wählen, bei welchem zumindest das Ausgangsgemisch
im vollständig geschmolzenen Zustand vorliegt und der Zustand einer nur rührfähigen
Schmelze, d. h. einer Schmelze, die feste Bestandteile
suspendiert enthält, erst mit fortschreitender Reaktion erreicht wird. ,:
Als Ausgangsstoffe können bei dem erfindungsgemäßen Verfahren sämtliche Halogenide des Lithiums
und die Erdalkalichloride, -bromide oder -jodide einerseits und metallisches Kalium und/oder Natrium
andererseits verwendet werden. Vorzugsweise geht man aber von den Chloriden und von metallischem
Natrium aus.
Diese Stoffe können in stöchiometrischen Mengen eingesetzt werden. Bei der Herstellung der Erdalkalihydride
werden die Ausgangshalogenide zweckmäßig in überschüssigen Mengen verwendet. Bei der Herstellung
des Lithiumhydrids bringt der Einsatz von überschüssigem Lithiumhalogenid keine besonderen
Vorteile. Auch ohne solche Überschüsse wird das Hydrid stets in praktisch quantitativen Ausbeuten
erhalten.
Bei der Durchführung des erfindungsgemäßen Verfahrens geht man zweckmäßigerweise so vor, daß
man die Ausgangsstoffe in einen abgeschlossenen Reaktionsraum einbringt, wobei es nicht notwendig ist,
diese zuvor in einen feinverteilten Zustand zu überführen. Das Gemisch wird dann in einer Wasserstoffajtmosphäre
erwärmt und, sobald eine rührfähige Schmelze vorhegt, mit dem Rühren oder sonstigen
Maßnahmen zur Vermeidung von Schichtbildungen begonnen. Das Einleiten des Wasserstoffs erfolgt im
Maße des Verbrauchs, wofür im allgemeinen ein Überdruck von etwa 50 bis 70 mm Hg genügt. Da es
to sich um eine exotherme Reaktion handelt, ist es nicht
notwendig, während des gesamten Vorganges Wärme von außen zuzuführen. Die Reaktion ist beendet,
wenn ein Wasserstoffverbrauch nicht mehr festgestellt werden kann. Man läßt dann das Reaktionsgemisch
in der Wasserstoffatmosphäre oder in einer inerten Gasatmosphäre abkühlen. Die Hydride können nach
diesem Verfahren in einer praktisch quantitativen Umsetzung erhalten werden. Sie fallen im Gemisch
mit dem Halogenid des verwendeten Alkalimetalls
ao an. Wird eines der Ausgangshalogenide im Überschuß verwendet, so enthält das entstehende Gemisch
diesen Überschuß als zusätzliche Komponente. Die Gemische sind als solche beispielsweise für die Entwicklung
von Wasserdampf durch Zugabe von Wasser verwendbar. Erforderlichenfalls können aber
die Halogenide leicht nach an sich bekannten Verfahren abgetrennt werden. Hierfür kann beispielsweise
die Behandlung mit einem Lösungsmittel für das Alkalihalogenid, welches gegenüber dem Hydrid
inert ist, verwendet werden. Beispiele solcher Lösungsmittel sind Glycerin, Propylenglykol, flüssiges
Ammoniak usw.
666 g technisches Calciumchlorid (6 Mol), welches zusätzlich 43 g Natriumchlorid als Verunreinigung
enthält und 230 g metallisches Natrium (10 Mol) werden in einen eisernen Tiegel mit Deckel eingebracht
und in Wasserstoff atmosphäre erwärmt. Sobald eine rührfähige Schmelze vorliegt, wird das
Gemisch unter vertikaler Rührung bis zu einer Temperatur von 715° C erhitzt und auf dieser Temperatur
bis zur Beendigung der Wasserstoffaufnahme gehalten. Nach dem Abkühlen wird die erstarrte
Sohmelze dem Gefäß entnommen. Ihre Menge beträgt 945 g entsprechend 99,6%. Sie enthält 22,OB/o
Calciumhydrid entsprechend einem Umsatz von 99,5%.
Es wird wie im Beispiel 1 beschrieben verfahren, jedoch wird mit einem 30%igen Überschuß an
Calciumchlorid gearbeitet, d. h. daß 721 g Calciumchlorid, welches zusätzlich 40 g Natriumchlorid als
Verunreinigung enthält, eingesetzt werden. Die Reaktionstemperatur beträgt 680° C. Die erstarrte
Schmelze fällt in einer Menge von 1000 g entsprechend 100% an. Sie enthält 21% Calciumhydrid
entsprechend einem Umsatz von 100%.
433 g Lithiumchlorid (10,2 Mol entsprechend
einem Überschuß von 2%) und 230 g Natrium werden, wie bereits im Beispiel 1 beschrieben, bei
615° C umgesetzt. Es werden 650 g der erstarrten Sohmelze isoliert entsprechend 96,5%. Der Lithiumhydridgehalt
beträgt 11,54% entsprechend einem Umsatz von 97,5%.
222 g wasserfreies Strontiumjodid (0,65 Mol entsprechend einem 30%igen Überschuß) und 11,5 g
Natrium (0,5 Mol) und 19,5 g Kalium (0,5 Mol) werden in einem eisernen Reaktionsgefäß in Wasserstoffatmosphäre
zu einer gut rührfähigen Schmelze erhitzt. Unter Rühren wird die Umsetzung bei Temperaturen
bis 430° C bis zur Beendigung der Wasserstoffaufnahme durchgeführt. Nach dem Abkühlen
wird die erstarrte Schmelze aus dem Tiegel entnommen. Ihre Menge bträgt 240 g, das sind 94,5 %
der Theorie. Sie enthält 16,1"/O Strontiumhydrid entsprechend
einem Umsatz von 91,3%.
52 g wasserfreies Lithiumfluorid (2 Mol), 85 g wasserfreies LiCl (2 Mol) und 92 g Na (4 Mol) werden
wie im Beispiel 1 beschrieben bei etwa 615° C umgesetzt. Es werden 230 g der erstarrten Schmelze ao
erhalten, das sind 98,7 % der Theorie. Der Lithiumhydridgehalt der Schmelze beträgt 12,55% entsprechend
einem Umsatz von 91,9%.
Claims (4)
1. Verfahren zur Herstellung von Lithiumbzw. Erdalkalihydriden oder diese enthaltenden
Reaktionsgemischen durch Umsetzung von wasserfreien, innigen, im wesentlichen aus Natrium
und/oder Kalium und Lithiumhalogeniden bzw. Erdalkalichloriden, -bromiden oder -jodiden
bestehenden Gemischen mit Wasserstoff bei höheren Temperaturen, dadurch gekennzeichnet,
daß man den Wasserstoff auf das geschmolzene Ausgangsgemisch unter möglichst weitgehender Vermeidung von Schichtbildungen
einwirken läßt.
2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß man in Gegenwart eines
Stoffes umsetzt, der die Schmelztemperatur des Gemisches in an sich bekannter Weise erniedrigt.
3. Verfahren nach den Ansprüchen 1 und 2, dadurch gekennzeichnet, daß man mit Schmelzen
arbeitet, bei denen die Menge des umzusetzenden Halogenide im Falle von Lithiumhalogenid
stöchiometrisch der Menge des Kaliums und/oder Natriums entspricht, dagegen bei Umsetzung der
Erdalkalihalogenide die Mengen der Halogenide im stöchiometrischen Überschuß über die erforderliche
Kalium- und/oder Natriummenge ist.
4. Verfahren nach den Ansprüchen 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, daß mit Schmelzen, die
das umzusetzende Halogenid als Chlorid enthalten, gearbeitet wird.
309 778/303 12.63 ® Bundesdruckerei Berlin
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