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Verfahren zur Herstellung kolloider Mischungen, bestehend aus Leiehtmetallen oder Leichtmetall- legierungen und Kohlenstoff (Graphit).
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Soll z. B. eine Aluminiumlegierung graphitiert werden, so verwendet man als Beschwerungmittel für den Graphit beispielsweise Bleizucker PbHsO+SHO, der in einem Lösungsmittel, z. B. Wasser, vollständig gelöst wird. In diese Lösung wird der Graphit eingemischt, der sodann durch längeres Rühren und Kneten von der anhaftenden Luft befreit und von der Lösung vollständig benetzt und durchdrungen wird. Die Mischung aus gelöstem Bleizueker und Graphit bleibt zweckmässig längere Zeit stehen und wird sodann nochmals gerührt bzw. geknetet. Hierauf wird die Flüssigkeit bei Temperaturen von etwa 110 C abgedampft und dabei auch das Kristallwasser des Bleizuckers entfernt und die gewonnene Masse nunmehr in die flüssige Aluminiumlegierung eingerührt.
Schon bei Temperaturen unter 200'C zersetzt sieh der Bleizucker. Während Azeton und Kohlensäure entweichen, sind Blei und Kohlenstoff bei den vorhandenen Temperaturen noch nicht verdampfbar und bleiben daher in der Mischung, den Graphit beschweren, zurück. Der beschwert Graphit durchsetzt die graphitierte Legierung in feinster Verteilung und bildet mit der Legierung eine sehr stabile kolloide Mischung. Eine auf diese Weise graphitierte Aluminiumlegierung besitzt eine ausserordentlich hohe Gleitfähigkeit, welche die Gleitfähigkeit der besten Lagerweissmetalle erreicht und sogar übertrifft.
Die Erfindung erstreckt sieh natürlich nicht nur auf die Graphitierung von Aluminiumlegierungen unter Beschwerung des Graphits durch Bleizueker, Bleichlorid oder eine sonstige Bleiverbindung, sondern ist auch für andere Metalle und Legierungen und mit andern Metallverbindungen als Beschwerungsmittel für den Graphit mit Vorteil anwendbar. Bei dem angegebenen Ausführungsbeispiel ist eine Bleiverbindung als Beschwerungsmittel gewählt worden, weil Blei eine geringe Affinität zu Aluminium, Kupfer, Nickel und den sonstigen für Aluminiumlegierungen verwendeten Metallen hat.
Bleiverbindungen können als Beschwerungsmittel des Graphits jedoch mit Vorteil auch für solche Metalle oder Legierungen angewendet werden, deren Hauptbestandteile sich mit Blei leicht verbinden.
Dies ist zur Hauptsache darauf zurückzuführen, dass bei der Mischung des Graphits mit der Bleiverbindung eine vollständige Durchdringung des Graphits erfolgt und damit die den Graphitteilchen anhaftende Luft oder ein etwa anhaftendes sonstiges Gas verdrängt wird, so dass der Auftrieb des Graphits in der Metallschmelze verringert und das Beschwerungsmittel in keinem Falle vollständig aus den Graphitteilchen gelöst wird.
Die als Beschwerungsmittel des Graphits in Betracht kommenden Metallverbindungen können so gewählt werden, dass entweder nur ein oder auch mehrere Verbindungsbestandteile des Besehwerungsmittels in der zu graphitierenden Legierung verbleiben. Bei Anwendung von Bleizucker bleibt neben Blei auch Kohlenstoff in der zu graphitierenden Legierung. Als Beschwerungsmittel können gegebenenfalls auch kohlenstoffhaltige Verbindungen allein, z. B. Bleizucker, für sich ohne Graphitbeimischung dem Metall oder der Legierung zugesetzt werden, sofern während des Verfahrens eine Zerlegung des Beschwerungsmittels ohne weiteres erfolgt oder möglich ist.
PATENT-ANSPRÜCHE :
1. Verfahren zur Herstellung kolloider Mischungen, bestehend aus Leichtmetallen oder Leichtmetallegierungen und Kohlenstoff (Graphit), dadurch gekennzeichnet, dass der dem Metall zuzusetzende Kohlenstoff (Graphit) beschwert wird, indem man eine in Wasser oder anderer Flüssigkeit gelöste Metallverbindung mit dem Graphit verrührt, bis eine vollkommene Benetzung des Graphits bzw. eine Durchdringung desselben durch das Lösungsmittel erfolgt und die dem Graphit anhaftende Luft entfernt ist, worauf die Flüssigkeit abfiltriert und abgedampft und das dann verbleibende Produkt in die Metallschmelze nach bekanntem Verfahren eingetragen wird.