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Vorrichtung zur Behandlung einer transportierten Warenbahn Die Erfindung
betrifft eine Vorrichtung zur Behandlung einer transportierten Warenbahn, mit einer
rotierenden Trommel und zwei die Warenbahn an ihren Kanten haltenden und um die
Trommel herumführenden endlosen Transportketten, die in axial zur Trommel verstellbaren,
die Trommel zumindest teilweise umgreifenden Führungselementen geführt sind.
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Es sind Warenbahn-Behandlungsvorrichtungen der genannten Art bekannt,
bei denen Jede Transportkette in einer Führungsschiene geführt ist, die sie - im
Querschnitt gesehen - weitgehend etwa kastenförmig umfaßt und die im ganzen drehfest
an einem seitlichen Schild angeordnet ist, mit dem sie auf Verstellspindeln axial
zur rotierenden Trommel verstellt werden kann. Bei dieser bekannten Ausführungsform
kann der Abstand zwischen dem Innenumfang der Kettenschiene und dem Außenumfang
der rotierenden Trommel nicht immer gleich groß gehalten werden, so daß die von
den Transportketten gehaltene Warenbahn nicht immer gleichmäßig auf der Außenseite
der rotierenden Trommel aufliegt und dadurch die Behandlung ungünstig beeinflußt
werden kann.
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Es sind weiterhin Ausführungsformen bekannt (DT-OS 1 710 513 und
2 304 776), bei denen Jedes Führungselement für die Transportketten als die rotierende
Trommel
umschließender Ring ausgebildet ist, der auf seiner Außenumfangsseite
eine Art Führungsrinne (nach außen offen) für die zugehörige Transportkette aufweist.
Dieser umlaufende geschlossene Ring wird von außen her durch mehrere Führungselemente
gehalten und geführt, wobei diese Führungselemente axial zur Trommel über Spindeln
verstellbar sind.
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Die Praxis zeigt nun Jedoch immer wieder, daß es äußerst schwierig
ist, große Trommeln genau rund laufen zu lassen; diese Schwierigkeit läßt sich auch
bei größter Sorgfalt in der Herstellung einer Trommel kaum vermeiden, da der Trommelmantel
durch Wärmeeinflüsse und dgl. an einigen Stellen seine ursprüngliche genaue Rundlaufform
verliert. Diese Schwierigkeit des genauen Rundlaufens großer Trommeln führt daher
bei den zuerst genannten bekannten Ausführungen dazu, daß der Abstand zwischen der
Ringinnenseite der Führungselemente und dem Trommelaußenumfang vielfach so gering
wird, daß diese beiden Teile aneinander schleifen. Man könnte natürlich dieses Übel
dadurch beseitigen, daß ein entsprechend größerer Ringabstand vom Trommelmantel
gewählt wird. Dies ist Jedoch insofern unerwünscht, als die Warenbahn bzw. die Warenbahnkanten
so dicht wie möglich über dem Trommelmantel geführt werden sollen.
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Der Erfindung liegt daher die Aufgabe zugrunde, eine Vorrichtung
der eingangs genannten Art so zu verbessern, daß auch bei einem unrunden Lauf der
Trommel bzw. des Trommelmantels die Transportketten stets etwa gleichbleibend dicht
über dem Trommelmantel geführt werden können, so daß also die Warenbahnkanten stets
gleich dicht über dem Trommelmantel gehalten werden.
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Diese Aufgabe wird erfindungsgemäß dadurch gelöst, daß das Führungselement
für Jede Transportkette einen sich auf dem Trommelmantel abstützenden, axial verschiebbaren,
drehbeweglichen Ring zur radialen Abstützung der Transportkette und einen drehfest
angeordneten, Jedoch axial verschiebbaren Kettenführungsteil zur axialen Führung
und Verstellung der Transportkette umfaßt, der mit dem Ring in Gleiteingriff steht.
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Bei der erfindungsgemäßen Behandlungsvorrichtung ist also ein geteiltes
Kettenführungselement vorgesehen, dessen drehbeweglicher Ring bei entsprechender
Umfangsanpassung von der Außenseite des Trommelmantels gestützt wird, so daß sich
dieser drehbewegliche Ring also stets der genauen (Querschnitts-) Form der rotierenden
Trommel anpaßt, wodurch die Transportketten und somit vor allem die von ihnen gehaltenen
Warenbahnkanten in stets gleichbleibendem Abstand dicht über dem Trommelmantel gehalten
und geführt werden. Zu dieser radialen Führung und Abstützung der Transportketten
bedarf es keiner besonders präzis gearbeiteten Teile, da die Trommel als Träger
für Ringe und Transportketten fungiert, so daß trotz dieser guten Führung nur ein
verhältnismäßig einfacher konstruktiver Aufbau erforderlich ist. Es sei in diesem
Zusammenhang erwähnt, daß vor allem größere Trommeln so kräftig gebaut sind, daß
sich die Belastungen durch die Ringe und Transportketten nicht als ungünstig angesehen
werden können.
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Da bei der erfindungsgemäßen Vorrichtung die Warenbahnkanten relativ
dicht am Trommelmantel gehalten werden bzw. auf dem Trommelmantel auf liegen können,
treten
praktisch keinerlei Verzerrungen in den Randbereichen der
zu behandelnden Warenbahn auf, wie es bisher meist der Fall war.
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Im folgenden sei die Erfindung anhand eines in der Zeichnung veranschaulichtèn
Ausführungsbeispieles näher beschrieben. Es zeigen Fig. 1 einen schematischen Querschnitt
durch eine Behandlungsvorrichtung gemäß der Erfindung; Fig. 2 eine Schnittansicht
entlang der Linie II-II in Fig. 1 in einem vergrößerten Maßstab; Fig. 3 eine Teilansicht
eines drehbaren Ringes eines Führungselementes; Fig. 4 eine Aufsicht auf den in
Fig. 3 dargestellten Ring.
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Die in Fig. 1 ganz vereinfacht dargestellte Vorrichtung 1 dient zur
Behandlung einer fortlaufend transportierten Warenbahn 2, die an ihren beiden LEngskanten
von Je einer endlos umlaufenden Transportkette 3 gehalten und transportiert wird,
wobei in dem dargestellten Ausfflhrungsbeispiel die Transportketten 3 als Nadelketten
ausgebildet sind, die an Trägergliedern 4 Nadelleisten 5 aufweisen (vgl. Fig. 2).
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Die Behandlungsvorrichtung 1 enthält eine in Richtung des Pfeiles
6 umlaufende Trommel 7, die einen perforierten Mantel aufweist und als Saugtrommel
bekannter Bauart ausgeführt ist.
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Die zu behandelnde Warenbahn 2 soll über den größten Teil des Umfangs
der Saugtrommel 7 herumgeführt werden. Aus diesem Grunde ist Jede Nadelkette 3 in
einem schienenartigen Führungselement 8 geführt, in dem die zugehörige Nadelkette
3 über den größten Teil des Trommelumfangs herumläuft, wobei sie mit der Warenbahn
2 in ein und derselben Seitenwand 9a des Vorrichtungsgehäuses 9 in die Vorrichtung
1 hinein- und wieder herausläuft. Wie aus Fig. 1 zu erkennen ist, ist der von der
Warenbahn 2 nicht umschlossene Umfangsteil der Trommel 7 durch ein segmentartig
ausgebildetes Abdeckblech 10 abgedeckt.
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Die beiden Führungselemente 8 für die Nadelketten 3 können in ihrem
Abstand zueinander axial zur Trommel 7 verstellt werden, was in Abhängigkeit von
der Breite der Jeweils zu behandelnden Warenbahn 2 erfolgt. Zu diesem Zweck stehen
die Führungselemente 8 mit Je einem seitlichen Schild 11 in Verbindung, der die
Trommel 7 umgibt, wobei beide Schilde 11 (für Jedes Führungselement 8) auf mehreren
gemeinsamen Verstellspindeln 12 gehaltert sind, die in üblicher Weise mit - in der
Zeichnung nicht dargestellten - gegenläufigem Gewinde für beide Schilde 11 versehen
sind.
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Wie sich im einzelnen besser aus Fig. 2 ersehen läßt, ist Jedes Führungselement
8 für eine Nadelkette 3 geteilt derart ausgeführt, daß es einen drehbeweglichen
Ring 13 zur radialen Abstützung der Nadelkette 3 und einen drehfest am Schild 11
angeordneten und somit axial verschiebbaren Kettenführungsteil 14 zur axialen Führung
und Verstellung der Nadelkette
3 enthält, wobei diese beiden Führungsteile
13 und 14 miteinander in Gleiteingriff stehen (wie später noch näher erläutert wird),
so daß trotz der relativen Drehbarkeit beider Teile zueinander eine genaue gemeinsame
axiale Führung gewährleistet ist. Während der Axialführungsteil 14 am zugehörigen
Schild 11 durch Schrauben 15 befestigt ist, stützt sich der drehbewegliche Ring
(Axialführungsring) 13 auf dem Mantel 7a der Trommel 7 ab, wozu zweckmäßig auf dem
Innenumfang des Ringes 13 Stützleisten 16 in Umfangsrichtung gleichmäßig verteilt
angeordnet sind; diese Stützleisten bestehen aus verschleißfestem Gleitwerkstoff,
Die Stützleisten 16 tragen aufgrund ihrer Ausbildung gleichzeitig dazu bei, daß
der Ring 13 bei der Verstellung des Führungselementes 8 axial zur Trommel 7 keine
Beschädigungen auf dem Trommelmantel hervorrufen kann.
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Der am Schild 11 befestigte Kettenführungsteil 14 besitzt einen im
wesentlichen U-förmigen Querschnitt (vgl. Fig. 2), mit dem er die Nadelkette 3 vom
Außenumfang her so weit übergreift, daß eine sichere Führung der Nadelkette 3 axial
zur Trommel 7 gewährleistet ist.
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Zweckmäßig trägt zumindest der der Warenbahnkante benachbarte U-Schenkel
14a des Kettenführungsteiles 14 auf seiner mit der Nadelkette 3 in Berührung kommenden
Innenseite eine Gleitauflage 17, die in vorteilhafter Weise durch auf diesen U-Schenkel
aufgeschraubte Graphitplatten gebildet sein kann.
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Der axiale Kettenführungsteil 14 ist - wie besonders deutlich aus
Fig. 2 hervorgeht - an dem zugehörigen Schild 11 derart angeflanscht, daß zwischen
dem Schild 11
und dem benachbarten U-Schenkel 14b ein Teil-Ringspalt
18 gebildet ist, der die Trommel 7 auf derselben Umfangslänge wie dieser Führungsteil
14 umgibt und zur axialen Gleitführung des drehbeweglichen Ringes 13 dient. Zur
Erzielung dieser axialen Gleitführung sind auf dem Außenumfang des Ringes 13 radial
nach außen vorstehende Führungsplatten 19 befestigt (vorzugsweise angeschweißt),
die in den erwähnten Teil-Ringspalt 18 von der Innenumfangsseite des Kettenführungsteiles
14 her eingreifen, so daß der bereits weiter oben erwähnte Gleiteingriff zwischen
dem drehbeweglichen Ring 13 und dem Kettenführungsteil 14 hergestellt ist.
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Wie sich vor allem aus den Fig. 3 und 4 deutlich ergibt, sind die
Führungsplatten 19 gleichmäßig über dem Umfang des Ringes 13 verteilt, wobei die
Stützleisten 16 Jeweils unterhalb dieser Führungsplatten 19 angeschraubt sind.
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Damit die Reibungswerte zwischen den Führungsplatten 19 und den damit
zusammenwirkenden, den Teil-Ringspalt 18 definierenden Teilen (11 und 14b) so niedrig
wie möglich gehalten werden, tragen die Führungsplatten 19 Gleitauflagen in Form
von aufgeschraubten Graphitplatten 20.
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Es reicht hierbei im allgemeinen aus, wenn die Führungsplatten 19
Jeweils in Umfangsrichtung abwechselnd einmal auf der einen Seite und einmal auf
der anderen Seite Graphitplatten 20 tragen (vgl. auch insbesondere Fig. 4), die
dann entsprechend mit dem Schild 11 oder mit dem U-Schenkel 14b des Kettenführungsteiles
14 in Gleitberührung kommen. Der bewegliche Ring 13 könnte generell einstückig ausgeführt
sein; zur Vereinfachung der Montage empfiehlt es sich Jedoch, ihn zumindest mit
einer Umfangs-Trennstelle 21 zu versehen, wobei bei größeren Trommeldurchmessern
die Anordnung von zwei oder mehr Umfangs-Trennstellen vorzuziehen ist.
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Aus den Darstellungen der Fig. 3 und 4 (mit nur einem kleinen Umfangsabschnitt)
läßt sich deutlich die Ausbildung einer solchen Umfangs-Trennstelle 21 ersehen.
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Die einander zugewandten Ringenden 13a und 13b im Bereich dieser Umfangs-Trennstelle
21 sind so ausgebildet, daß sie ineinandergreifen können. Zu diesem Zweck ist das
Ringende 13a mit einem relativ schmalen Steg 13a' versehen, der in einer hammerartigen
Vergrößerung 13ast' endet, während demgegenüber das andere Ringende 13b mit einer
dazu etwa komplementären Ausnehmung 13b' versehen ist, in die der Steg 13a' mit
seinem hammerartig vergrößerten Ende 13a" unter Einhaltung eines Spieles in Umfangsrichtung
des Ringes 13 eingreift, wie es vor allem in Fig. 4 deutlich gezeigt ist.
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Außerdem soeben beschriebenen Ineinandergreifen der beiden Ringenden
13a und 13b ist die Umfangs-Trennstelle 21 noch durch eine lösbare Laschenverbindung
22 gesichert, die die beiden Fnhrungsplatten l9a und 19b an den Ringenden 13a und
13b miteinander verbindet. Diese Laschenverbindung 22 kann beispielsweise durch
plattenartige Verbindungsglieder 23 gebildet sein, die auf beiden Seiten (in axialer
Richtung) der Führungsplatten 19 angeordnet und gelenkig damit durch Schrauben 24
verbunden sind. Zweckmäßig ist wenigstens in der einen Führungsplatte (z.B. liga)
die Schraube 24 durch ein Langloch 25 hindurchgesteckt, so daß auch bei dieser Laschenverbindung
22 eine Verstellmöglichkeit in Umfangsrichtung des Ringes 13 entsprechend dem Spiel
zwischen den beiden Ringenden 13a und 13b gegeben ist.
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In dieser vorausgehenden Beschreibung sowie in der Zeichnung ist
lediglich ein Führungselement 8 ausführlich erläutert worden. Es ist Jedoch so zu
verstehen, daß beide Führungselemente 8 konstruktiv gleichartig ausgeführt sein
können, wobei lediglich die Kettenführungsteile 14 entsprechend spiegelbildlich
auf der Trommel 7 angeordnet werden.
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Im oben aufgeführten Ausführungsbeispiel der Erfindung sind die Transportketten
als Nadelketten beschrieben, es versteht sich Jedoch von selbst, daß im Bedarfsfalle
auch beispielsweise Kluppen zum Halten der Warenbahnkanten an den Transportketten
angebracht sein können.