DE2528018B2 - Sicherheitsskibindung - Google Patents
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Description
Die Erfindung betrifft eine Sicherheitsskibindung mit einer den Skischuh mittels Halterungen tragenden
Auslöseplatte, die mittels eines einzigen am Ski "° befestigten Verriegelungsorgans so gehalten ist, daß
diese sowohl beim Überschreiten einer gewissen Verdrehungs- oder Kippkraft wie auch bei Überschreitung
einer senkrecht zum Skiblatt gerichteten Abhebekraft die Auslöseplatte freigeben. "'
Sicherheitsskibindungen dieser Art gibt es in verschiedenen Ausgestaltungen mit einem oder mit zwei
Verriegelungsorganen.
Die aus der Cl I-PS 4 4J 089 und der DE-OS 17 03 998
bekannte Sicherheitsskibindungen weisen jeweils am vorderen und hinleren Ende der Auslöseplalte je ein
federbelastetes und skifestes Verriegelungselement auf. Bei einem Sturz wird auf diese Verriegelungsorgane
eine Kraft ausgeübt, die sich je nach Sturz nacn vorn oder hinten oder nach der Seite auf das vordere oder
hintere oder beide Verriegelungsorgane auswirkt. Die Verriegelungsorgane geben dabei stets die Auslöseplatte
frei.
Eine Sicherheitsskibindung dieser Art mit zwei getrennten federbelasteten Verriegelungsorganen ist
nicht nur teuer sondern auch schwierig einstellbar, da beide Verriegelungsorgane nach allen Richtungen
verstell- und auslösbar sein müssen.
Diese Schwierigkeiten werden auch dann nicht voll behoben, wenn ein Verriegelungsorgan auf der Auslöseplatte
befestigt ist und nur in einer Richtung auslöst, wie der CH-PA 4 60 610 zu entnehmen ist.
Wird eine Sicherheitsskibindung nur mit einem einzigen federbelasteten Verriegelungsorgan ausgerüstet,
dann muß dies eine allseitig wirksame Auslösecharakteristik aufweisen. Wie die CH-PS 4 58 163 und die
DE-OS 21 61 881 zeigen, sind derartige Verriegelungsorgane kompliziert im Aufbau und lassen nur ganz
kleine Schwenkwinkel der Auslöseplatte zu. Die Auslösech?rakteristik erfordert daher gerade bei
seitlicher Auslösung große Auslösekräfte, was bei einem Sturz nach der Seite nachteilig ist und leicht zu einem
verspäteten Auslösen der Sicherheitsskibindung führt.
Es ist Aufgabe der Erfindung, eine Sicherheitsskibindung der eingangs erwähnten Art so auszugestalten, daß
die Auslöseplatte nur mit einem einzigen federbelasteten Verriegelungsorgan gehalten wird, daß die Auslöseplatte
eine relativ große seitliche Verdrehung entgegen einer Rückstellkraft mit selbsttätiger Rückstellung
erlaubt und daß die Auslösung erst dann erfolgt, wenn der vorgegebene große Verdrehwinkel überschritten
wird.
Diese Aufgabe wird nach der Erfindung dadurch gelöst, daß die Auslöseplatte an ihrem hinteren Ende
zwei seitliche, einander gegenüberliegende Aussparungen aufweist und daß das hintere Verriegelungsorgan
einen zentrierten, nur unter Kraftanwendung allseitig schwenkbaren Druckstift aufweist, der die Kraftanwendung
allseitig schwenkbaren Druckstift aufweist, der die Aussparungen der Auslöseplatte nach vorne gegen zwei
in festem Abstand voneinander skifest angebrachte Rollen drückt, während gleichzeitig das vordere Ende
der Auslöseplatte in der Nut einer parallel zur Skioberfläche drehbar, auf dem Ski angeordneten Rolle
des vorderen Verriegelungsorgans gehalten ist.
Mit den seitlichen Aussparungen der Auslöseplatte und den auf dem Ski drehbaren Rollen wird ein
zuverlässiger Verdrehungswinkel für die Auslöseplatte vorgegeben. Bleibt die Schwenkbewegung kleiner als
dieser vorgegebene Verdrehungswinkel, dann stellt das einzige Federelement die Auslöseplatte zurück. Wird
der vorgegebene Verdrehungswinkel überschritten, dann löst sich die Auslöseplatte von den Verriegelungsorganen. Das vordere Verriegelungsorgan ist nur eine
Rolle und erfordert kein weiteres Federelement.
Vorteilhafte Ausgestaltungen der neuen Skisicherheitsbindung sind den Unteransprüchen und der
nachstehenden Beschreibung zu entnehmen.
In der Zeichnung ist ein Ausführungsbeispiel des Erfindungsgegenstandes dargestellt, und zwar zeigt
Fig.! einen Teil eines Skis mit der neuen
Sicherheitsbindung;
F i g. 2 dieselbe Bindung in Ansicht von oben;
Fig. 3 und 4 den rückwärtigen Teil der Bindung in
Ansicht von oben, in größerem Maßstab;
Fig.5 und 6 den vorderen Teil der Bindung von der
Seite und teilweise im Schnitt;
F i g. 8—10 einen rückwärtigen Teil der Bindung von
hinten und von der Seite, teilweise im Schnitt;
Fig. 11 und 12 vereinfachte Darstellungen der Auslösepbüe, in Normallage und beim Auslösen.
Die Fig. 1 und 2 zeigen die Sicherheitsbindung in Normallage. Hier ist 5 das Skiblatt, 1 die Auslöseplatte,
2 das rückwärtige und 3 das vordere Verriegelungsorgan. In der oberen Figur ist ein an der Auslöseplatte
gehaltener Skischuh mit unterbrochenen Linien dargestellt.
Die Auslöseplatte
Die Auslöseplatte ist aus mehreren Teilen zusammengesetzt, damit ihre Länge einstellbar der Schuhgröße
angepaßt werden kann. Vorne auf der Platte ist ein Vorderbacken 11 und an der Rückseite ist ein
Fersenhalter 12 befestigt. Die eigentliche Platte besteht aus einem mittleren Hohlprofil 13 an deren Rückseite
eine Stahlplatte 14 mit Aussparungen befestigt ist. Auf dieser Platte ist der Fersenhalter 12 befestigt, von dem
in F i g. 2 nur der feste Teil dargestellt ist. Der Fersenhalter umfaßt ein Druckstück 12a das das
Fersenende der Sohle eines Skischuhes auf die Platte 13,
14 drückt, eine nicht dargestellte in einem Gehäuse untergebrachte Feder und einen Hebel \2b mit dessen
Hilfe der Halter gespannt oder gelöst werden kann.
Das vordere Ende der Auslöseplatte bildet ein U-förmiger Stahlbügel 15, dessen Schenkel zwecks
Längeneinstellung in den Führungen des Hohlprofils 13 verschiebbar sind. Die Schenkel sind dazu mit einer
Reihe von Bohrungen 15c versehen und die gewählte Längeneinstellung kann mittels Nieten 15£>die die Platte
13 und eine der Bohrungen 15c durchsetzen fixiert werden.
Schließlich sind vorne an der Platte, d. h. am Bügelteil
15 noch zwei Nocken 16 angebracht, die erlauben die Auslöseplatte schwenkbar mit dem vorderen Organ 3 zu
verbinden, wenn die Bindung zum Laufen benutzt wird.
Das rückseitige Verriegelungsorgan
Das Verriegelungsorgan 2 umfaßt im wesentlichen eine Grundplatte 20 auf dem der zentrierte, nur unter
Kraftaufwendung allseitig schwenkbare Druckstift 21 befestigt und die beiden Rollen 22 drehbar gelagert sind.
Die Platte 20 mit der Halterung für den Druckstift ist als Ganzes in Längsrichtung des Skis einstellbar auf zwei
Führungen 23 gehalten. Die Führungen 23 sind mittels Schrauben 23a auf dem Skiblatt befestigt. Der
Einstellweg ist durch die Länge der Schlitze 23i>
gegeben. Mit Hilfe der Schrauben 23c ist die Platte 20 auf den Führungen 23 gehalten (s. F i g. 3 und 4).
Die Halterung des Druckstiftes 21 ist in Fig. 8 im Schnitt dargestellt. Sie umfaßt einen Rohrabschnitt 24
der einerends so verengt ist, daß er eine Pfanne für das kugelige Ende des inneren allseitig schwenkbaren
Schraubstiftes 21a bildet. Auf Stift 21a ist eine Hülse 25 verschiebbar aufgesetzt und vorne eine zweite Hülse 26
mit einem äußeren kugeligen Ende aufgeschraubt. Zwischen den beiden Hülsen 25, 26 ist ein breiter Ring
27 aus gummielastischem Kunststoff unter Vorspannung
eingeklemmt. Vorne ist der Rohrabschnitt 24 mit einem stählernen Ring 28 umgeben auf den sich die
unter Druck stehende Hülse 25 abstützt. Bei der in F i g. 8 dargestellten Lage des Druckstiftes 21 ist er aus
seiner Normallage nach oben gekippt. Dabei stützt sich der Rand der Hülse 25 auf den Ring 28. Die Hülse 25 ist
oben bei 25a ein wenig abgeschrägt um die Kraft beim Schwenken des Stiftes nach oben zu verringern. An der
Rückseite ist der Rohrabschnitt 24 mit einem Zapfen 29 verschlossen an dem eine öse 29a angehängt ist.
Das vordere Verriegelungsorgan
Das vordere Verriegelungsorgan ist in den Fig.5 —7
mehr im Detail dargestellt. Es besteht im wesentlichen aus einer in der Mitte des Skiblattes und parallel zu
deren Oberfläche angeordnete Rolle 30 mit einer Nut in die die vordere mit einem Spitzprofil versehene Kante
15a der Auslöseplatte (bzw. des Teiles 15 derselben) formschlüssig eingreift. Die Rolle 30 ist in einem
Gehäuse 31 gelagert, das mittels Schrauben 32 auf dem Skiblatt befestigt ist. Die Rolle ragt nur wenig aus dem
Gehäuse hervor. Die Bodenplatte 33 des Gehäuses ist mit einer Leiste 34 versehen auf der Teil 15 aufliegt und
gleiten kann. Das Gehäuse 31 ist mit zwei seitlichen Lagerplatten 35 versehen in die die Nocken 16 der
Auslöseplatte eingeführt werden können, wenn die Bindung zum Laufen verwendet werden soll. Die
Nocken 16 sind dazu gerundet und weisen einen Rundungsdurchmesser c/auf der der Bohrung der Lager
entspricht, so daß die Auslöseplatte schwenkbar in den oben offenen Bohrungen der Lager 35 gehalten ist.
Die Fig. 11 und 12 zeigen die Auslöseplatte und die
mit ihr zusammenwirkenden Verriegekingsorgane in vereinfachter Darstellung. In der Fig. 12 ist der Sinn
der formschlüssigen Aussparungen 14a und der in Richtung nach vorne daran anschließenden Einschnürung
14£> ersichtlich. Bei der Mittenlage nach Fig. 11
halten die Druckkraft K>des Zentrierstiftes und die von
den Rollen 22 ausgeübten Reaktionskräfte Kr einander in Gleichgewicht. Die parallel zur Längsrichtung des
Skis verlaufenden Kraftkomponenten KL dieser Reaktionskräfte bilden zusammen mit der Kraft KF ein
Drehmoment, das bestrebt ist die Auslöseplatte immer in der Mittenlage zu halten bzw. sie in diese Lage
zurückzubringen. Das vordere Ende der Auslöseplatte wird an seiner Kante 15a von der Nut in der Rolle 30
gehalten. Bei richtiger Einstellung der Platte 20 (F i g. 3 und 4) wird in der Mittenlage keine Kraft auf die Rolle
30 ausgeübt.
F i g. 3 zeigt die Auslöseplatte in leicht geschwenkter Lage. Da sich hierbei die Auslöseplatte mit ihrer
Aussparung 14a um die Rolle 22 dreht, wird das Federelement 27 zusammengedrückt und die Rückstellkraft
vergrößert. Andererseits wird durch die Drehung die Kraftkomponente die mit der Reaktionskraftkomponente
das rückstellende Drehmoment erzeugt, verkleinert. Somit ist bei gleichbleibender Kraft das
Auslösen nur vom Verdrehungswinkel abhängig.
Fig. 12 zeigt die Lage der Auslöseplatte in weiter
geschwenkter Lage, bei der sie sich bereits von den Verriegelungsorganen gelöst hat. Dank der Einschnürung
XAb kann sie sich zwischen den beiden Rollen 22 lösen, ohne vom Skiblatt abgehoben zu werden. Die
Einschnürung 146 erlaubt auch die Auslöseplatte in die
Verriegelungsorgane einzuhängen. Dabei muß die Platte um die in F i g. 12 untere Rolle 22 in Richtung des
Pfeiles F geschwenkt werden. Nähert sich die Platte der Mittellage, so schnappen von selber die Aussparungen
14a hinter die Rollen 22. Auf dieser Weise ist die anfangs erwähnte Aufgabe gelöst, nämlich die AuslöseDlatte
mittels einem ein/igen l-'cdcrelcmcnt so zu halten, dall
sie eine gewisse Verdrehung entgegen eine Rückstellkraft
erlaubt und sich erst löst nach Überschreitung eines gewissen Verdrehungswinkels.
Natürlich sind auch andere, für den Skifahrer gefährliche Situationen denkbar, bei der sich die
Auslöseplatte aus den Verriegelungsorganen lösen soll. In Fig.8 ist die Situation bei einem Sturz nach vorne
dargestellt. Dabei wird die Auslöseplatte an der Rückseite nach oben gezogen und löst sich dabei von
den Rollen 22, die dazu ein wenig konisch ausgebildet sind. Auch ein seitliches Umkippen kann für den
Skifahrer gefährlich sein, wenn der Ski selber aus irgend einem Grund nicht mitmacht. In Fig. 10 ist diese
Situation dargestellt.
Bei Verwendung der Bindung zum Laufen, muß d Auslöseplatte zuerst aus den Verriegelungsorgane
gelöst werden, wozu sie entgegen der Pfeilrichtung Ei Fig. 12 nach außen geschwenkt wird. Danach könne
die Nocken 16 in die Lager eingehängt werden. Es i beim Laufen von Vorteil eine RUckzugfeder ζ
verwenden, die etwa in Knöchelhöhe angreift und ai der öse 29a (F i g. 8) angehängt wird. Als Feder komm
ein Gummizug in Frage mit einem parallel dazi verlaufenden längeren Seilzug oder Riemen, de
zugleich verhindert, daß beim Lösen der Auslöseplatti der Ski sich selbständig macht.
Hierzu 5 Blatt Zeichnungen
Claims (5)
1. Sicherheitsskibindung mit einer den Skischuh mittels Halterungen tragenden Auslöseplatte, die
mittels eines einzigen am Ski befestigten Verriegelungsorgans so gehalten ist, daß diese sowohl beim
Überschreiten einer gewissen Verdrehungs oder Kippkraft, wie auch bei Überschreitung einer
senkrecht zum Skiblatt gerichteten Abhebekraft die Auslöseplatte freigeben, dadurch gekennzeichnet,
daß die Auslöseplatte (1) an ihrem hinteren Ende zwei seitliche, einander gegenüberliegende
Aussparungen (Ha) aufweist und daß das hintere Verriegelungsorgan (2) einen zentrierten,
nur unter Kraftanwendung allseitig schwenkbaren Druckstift (21) aufweist, der die Aussparungen (14a)
der Auslöseplatte (1) nach vorn gegen zwei in festem Abstand voneinander skifest angebrachte Rollen
(22) drückt, während gleichzeitig das vordere Ende der Auslöseplatte (I) in der Nut einer parallel zur
Skiblattoberfläche drehbar, auf dem Ski (^angeordneten Rolle (30) des vorderen Verriegelungsorgans
(3) gehalten ist.
2. Sicherheitsskibindung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die Aussparungen (\4a)
am hinteren Ende der Auslöseplatte (1) so ausgebildet sind, daß sie in Ruhelage formschlüssig
an einem Viertel des nach hinten und innen gerichteten Umfangsteiles der festen Rollen (22)
anliegen.
3. Sicherheitsskibindung nach Anspruch 1 und 2, dadurch gekennzeichnet, daß anschließend an die
formschlüssigen Aussparungen (14a^in der Auslöseplatte (1) in Richtung nach vorne eine Einschnürung
(Hb) vorhanden ist, die so schmal ist, daß sie erlaubt, die Auslöseplatte (1) durch Schwenken zwischen den
festen Rollen (22) zu entfernen oder einzusetzen, wobei eine der Rollen (22) in die Einschnürung (Hb)
eingreift.
4. Sicherheitsskibindung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die vordere Kante (15a)
der Auslöseplatte (1) oben und unten abgeschrägt ist und daß diese Abschrägungen in die Nut der Rolle
(30) des vorderen Verriegelungsgliedes (3) eingreift.
5. Sicherheitsskibindung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß der Druckstift (21) des
hinteren Verriegelungsorgans (2) an seinem rückwärtigen Ende kugelig ausgebildet und in einem
Gehäuse gelagert ist, das an der Seite an der der Druckstift (21) herausragt, eine flache Außenwand
aufweist und daß eine unter Federdruck stehende, auf dem Druckstift (21) verschiebbare Hülse (25) sich
gegen die flache Gehäusewand abstützt.
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Legal Events
Date | Code | Title | Description |
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C3 | Grant after two publication steps (3rd publication) | ||
8339 | Ceased/non-payment of the annual fee |