DE2524823A1 - Lichtempfindliches waermeentwickelbares photographisches aufzeichnungsmaterial auf silberbasis - Google Patents

Lichtempfindliches waermeentwickelbares photographisches aufzeichnungsmaterial auf silberbasis

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DE2524823A1 DE19752524823 DE2524823A DE2524823A1 DE 2524823 A1 DE2524823 A1 DE 2524823A1 DE 19752524823 DE19752524823 DE 19752524823 DE 2524823 A DE2524823 A DE 2524823A DE 2524823 A1 DE2524823 A1 DE 2524823A1
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Description

U.Z.: L 324 (Vo/kä) ' 4. Juni 1975
Case: 911 530
MINNESOTA MINING AND MANUFACTURING COMPANY Saint Paul, Minnesota, 7.St.A.
" Lichtempfindliches wärmeentwickelbares photographisches Aufzeichnungsmaterial auf Silberbasis "
Priorität: 5. Juni 1974, V.St.A., Nr. 476 450 30. April 1975, V.St.A., Nr.
Die Erfindung betrifft lichtempfindliches wärmeentwickelbares photographisches Aufzeichnungsmaterial auf Silberbasis, sogenanntes "dry silver process"-Aufzeichnungsmaterial, sowie ein Verfahren zu seiner Herstellung.
(DT-OS 1 572 203) .
In der US-PS 3 457 075/ist die Herstellung von "dry silver process"-Aufzeichnungsmaterial beschrieben, das ein lichtstabiles organisches Silbersalz, ein Reduktionsmittel und ein lichtempfindliches Silberhalogenid enthält. Das Silberhalogenid wird durch Überführung eines kleineren Anteils des organischen Silbersalzes in das entsprechende Halogenid gebildet. Es sind verschiedene Modifikationen dieses Verfahrens beschrieben worden; vgl. z.B. die US-PSen 3 589 903 (DT-OS 1 908 761), 3 635 719 und
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3 667 959. Alle diese Modifikationen haben jedoch zu keiner nennenswerten Verbesserung der photographischen Empfindlichkeit dieser Aufzeichnungsmaterialien geführt.
Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, "dry sil process"-Aufzeichnungsmaterial zu schaffen, das sich durch eine signifikant höhere Empfindlichkeit auszeichnet. Die Lösung dieser Aufgabe beruht auf dem überraschenden Befund, daß die Empfindlichkeit dieses Aufzeichnungsmaterials durch Zusatz von organischen Amiden beträchtlich gesteigert werden kann, wenn man das Amid dem organischen Silbersalz vor der Überführung in das Halogenid zusetzt.
Dementsprechend betrifft die Erfindung lichtempfliches, wärmeentwickelbares photographisches Aufzeichnungsmaterial auf Silberbasis ("dry silver process"-Aufzeichnungsmaterial), das aus einem Träger und einer Beschichtung aus
(a) einem lichtempfindlichen, Silberhalogenid bildenden Katalysator und
(b) einem wärmeempfindlichen,zum Bildaufbau dienenden Mittel aus einem organischen Silbersalz als Oxidationsmittel und
einem Reduktionsmittel für Silberionen besteht, und das dadurch gekennzeichnet ist, daß es zusätzlich ein monomeres, inertes, sensibilisierend wirkendes Amid enthält und eine Lichtempfindlichkeit von mindestens 5 im Vergleich zu einem sonst identischen Aufzeichnungsmaterial ohne das Amid besitzt, das die Empfindlichkeit 1 hat, und die Empfindlichkeit durch sensitometrische Belichtung mit einer Lichtquelle von 6100 K und thermische Entwicklung während 30 Sekunden bei 127 C bestimmt wird.
Die Erfindung betrifft auch ein Verfahren zur Herstellung des lichtempfindlichen, wärmeentwickelbaren photographischen Aufzeichnungsmaterials, das
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(a) einen lichtempfindlichen, Silberhalogenid bildenden Katalysator und
(b) ein wärmeempfindliches, zum Bildaufbau dienendes Mittel
aus einem organischen Silbersalz als Oxidationsmittel und
ion ein Reduktionsmittel für Silber/auf einem Träger enthält, das dadurch gekennzeichnet ist, daß man das organische Silbersalz vor der Halogenidbildung mit einem monomeren, spektralinerten, sensibilisierend wirkenden Amid vermischt und sodann einen kleineren Anteil des organischen Silbersalzes in das Halogenid überführt.
Das Aufzeichnungsmaterial der Erfindung hat eine Empfindlichkeit von mindestens 5 im Vergleich zu einem sonst identischen Aufzeichnungsmaterial, das kein Amid enthält, und bei dem für die Empfindlichkeit der Wert 1 gesetzt wird und die Empfindlichkeit durch sensitometrische Belichtung mit einer Lichtquelle von 6 100° K und 30 Sekunden dauernde thermische Entwicklung bei 127 C bestimmt wird.
Eine nennenswerte Erhöhung der Empfindlichkeit wird bei dem Aufzeichnungsmaterial nur dann erhalten, wenn das Amid dem organischen Silbersalz vor der Halogenidbildung zugesetzt wird. Vorzugsweise wird das Silbersalz mit dem Amid und einer geringen Menge eines Bindemittels versetzt und in einem flüchtigen, flüssigen Träger gründlich dispergiert. Sodann wird das Halogenionen liefernde Mittel zugesetzt. Die letztgenannten und nachfolgenden Stufen v/erden unter Dunkelraumbedingungen durchgeführt. Nach diesem Verfahren läßt sich ein Aufzeichnungsma-
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terial herstellen, dessen Empfindlichkeit um mindestens den Faktor 2 erhöht ist. Es wurde Aufzeichnungsmaterial hergestellt, das eine relative Empfindlichkeit von etwa 100 bis 150 aufweist, gegenüber einem Aufzeichnungsmaterial sonst identischer Zusammensetzung, das jedoch kein Amid enthält und die relative Empfindlichkeit von 1 besitzt.
Die Empfindlichkeit des Aufzeichnungsmaterials wird ausgedrückt durch den Kehrwert der Belichtung, die zur Erzeugung einer Dichte von 0,6 über der Dichte von Träger und Schleier erforderlich ist. Die Belichtung und die Dichte werden nach üblichen sensitometrisehen Verfahren bestimmt. Die relative Empfindlichkeit ist das Verhältnis der Empfindlichkeit der Probe zu der einer Kontrollprobe.
Die Wirksamkeit verschiedener Amide ist sehr unterschiedlich, sie läßt sich jedoch leicht nach einem einfachen Verfahren bestimmen, das nachstehend im Beispiel 1 erläutert ist. Diejeni-r gen Amide, die in diesem Versuch eine Empfindlichkeit von mindestens etwa 2 gegenüber einer Kontrollempfindlichkeit von 1
als praktisch sensibilisierende Amide/ zeigen, können/für die Zwecke der Erfindung eingesetzt werden.
Verbindungen sonst ähnlicher Struktur, die jedoch keine Amidfunktion in ihrem Molekül enthalten, und die bisher zur Verbesserung der maximalen Bilddichte in wärmeentwickelbaren Aufzeichnungsmaterialien vorgeschlagen wurden, liefern praktisch keine Erhöhung der Empfindlichkeit, wenn sie anstelle der sensibilisierend wirkenden Amide im erfindungsgemäßen Verl_ fahren eingesetzt werden. _!
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- 0-
Die erfindungsgemäß verwendeten sensibilisierend wirkenden Amide haben die allgemeinen Formeln R1CONR2R3, R1R2NCONR3R^ oder (R1R2N)3PO, in der die Reste R Wasserstoffatome oder Kohlenwasserstoffreste bedeuten. Der Kohlenwasserstoffrest kann Sauerstoff-, Stickstoff- oder Schwefelatome in geringeren Mengen enthalten, so daß der Kohlenwasserstoffcharakter dieser Reste nicht nennenswert geändert wird. Zwei der Reste R können zusammen einen zweiwertigen Kohlenwasserstoffrest bilden. Substituierte Kohlenwasserstoffreste, bei denen die Substituenten inert gegenüber dem Aufzeichnungsmaterial sind, können ebenfalls vorhanden sein. Als Kohlenwasserstoffreste für die Reste R1, R2, R3 und R^ kommen unverzweigte oder verzweigte Alkylreste oder Cycloalkylreste mit höchstens 8 Kohlenstoffatomen in jedem Rest in Frage. Diese Reste enthalten höchstens ein Stickstoff-, Schwefel- oder Sauerstoffatom pro zwei Kohlenstoff atome. Die Alkylreste können zusammen mit dem Stickstoffatom, an das sie gebunden sind, einen heterocyclischen Ring bilden, beispielsweise eine Morpholin-, Pyridon-, Caprolactam-, Piperidon- oder Pyrrolidinongruppe. Die Gesamtzahl der Kohlenstoffatome in sämtlichen substituierten Kohlenwasserstoffresten soll höchstens 16 betragen. Bevorzugt sind Alkylreste mit höchstens 4 Kohlenstoffatomen, die in der Kette keine Heteroatome enthalten. Vorzugsweise beträgt die Gesamtzahl der Kohlenstoffatome in der Substituentengruppe höchstens 8.
Die Verwendung bestimmter Amide als Sensibilisatoren ist in der US-PS 3 819 382 beschrieben. Hier werden Polymerisate aus Polyäthylenoxiden und aliphatischen Amiden verwendet. Die PoIy-
L -I
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merisate haben.ein Molekulargewicht von mindestens 1700. Diese Verbindungen sind jedoch in den Beispielen dieser Patentschrift nicht erläutert, und es ist nicht beschrieben, sie vor der Halogenidbildung zu verwenden.
Die erfindungsgemäß verwendeten Amide sind spektral inerte, sensibilisierend wirkende Amide. Wenn sie in üblicher Weise nach der Halogenidbildung zugesetzt werden, nimmt die relative Empfindlichkeit um einen Wert von 1,6 bis 2,2 zu. Es war jedoch nicht möglich, durch Zusatz von monomeren Amiden eine Erhöhung der relativen Empfindlichkeit um 5,0 zu erhalten, es sei denn, man arbeitet nach dem erfindungsgemäßen Verfahren.
Vorzugsweise werden durchsichtige, lichtempfindliche Beschichtungen auf durchsichtige Träger aufgebracht, um die sensitometrischen Versuche durchzuführen. Es können jedoch auch durchscheinende oder undurchsichtige Träger, wie Papier, sowie undurchsichtige Untergüsse und lichtempfindliche Beschichtungen verwendet werden. Die lichtempfindliche Silberhalogenidkomponente kann Silberbromid, Silberchlorid, Silberjodid oder ein Gemisch von zwei oder mehr dieser Halogenide sein. Ferner können der Beschichtungsmasse spektrale Sensibilisierungsfarbstoff e, Antischleiermittel, Toner und andere Zusätze und Modifiziermittel einverleibt werden.
Die Beispiele erläutern die Erfindung. Teile beziehen sich auf das Gewicht, sofern nichts anderes angegeben ist.
L -J
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Beispiel 1
Ein Gemisch von 12,5 g Silberbehenat, 6,6 g Methylisobutylketon, 21,0 g Toluol und 60 g Methylethylketon wird in einem mit einem Rührwerk ausgerüsteten Reaktionsgefäß vorgelegt. Das Gemisch wird unter Rühren mit einem Amid in der zur Silbermenge äquimolaren Menge versetzt. Sodann werden innerhalb etwa 5 Minuten 1,0 Gewichtsprozent, bezogen auf das gesamte Gemisch, eines Polyvinylbutyralharζes eingetragen. Nach weiterem 5minütigem Rühren werden innerhalb etwa 1 Minute 5,6 ml einer Lösung eingetropft, die durch Vermischen von 10 ml 48prozentiger Bromwasserstoffsäure mit 78,2 ml Methanol hergestellt wurde. Nach 30 Minuten werden 0,6 ml einer Lösung unter Rühren zugegeben, die durch Zusatz von Methanol bis zu einem Volumen von 100 ml zu 18 g Quecksilber(II)-bromid hergestellt wurde. Sodann werden innerhalb 5 Minuten 7,3 g Polyvinylbutyralharz eingetragen. Nach weiterem 5-minütigem Rühren wird das Gemisch auf eine Polyesterfolie aufgetragen und 4 bis 7 Minuten bei 70 bis 900C getrocknet. Der trockene Flächenauftrag beträgt 13,9 bis 15,1 g/m . Sodann wird der getrocknete Film mit einer
beschichtet, die/
Lösung / 5,8 g Methylethylketon, 1,1 g Methanol, 0,4 g eines
Vinylacetat-Vinylchlorid-Copolymerisats, 0,6 g 1,1-Bis-(2-hydroxy-3,5-dimethylphenyl)-3,5,5-trimethylhexan als Entwick-
/Anschließcnd wird wiederum getrocknet./ ler und 0,12 g Phthalazinon als Toner enthält.|/Das trockene Beschichtungsgewicht dieser Beschichtung beträgt 3,76 g/m . Der Film wird sensitometrisch mit einer Lichtquelle von 6100° K belichtet und 30 Sekunden auf 1270C erhitzt. Nachstehend ist die relative Empfindlichkeit von auf diese Weise hergestellten Filmen mit den verschiedensten Amiden zusammengestellt.
L -!
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- 9 - Amid "I rel. Empfindlich
Tabelle I keit
kein Zusatz (Vergleich)) 1
N,N'-Diacetyl-2-aminophenyldisulfid 0,6
Succinimid 0,7
N,N-Dimethylchloracetamid 0,8
Polyvinylpyrrolidon 0,8
N-Methylmaleinimid 0,8
Cyclohexanon 1,0
N-Äthylsuccinimid 1,0
Butyrolacton 1,0
N,N-Diäthylurethan 1,0
p-Nitrobenzamid 1,3
Formamid 1,3
N,N-Diphenylacetamid 2,0
N,N,N1,N'-Tetramethylphthalamid 2,0
5-Methyl-2-pyrrolidinon 2,1
1-Vinyl-2-pyrrolidinon 2,1
Benzamid 2,6
Acetamid 2,9
PoIy-N,N'-dimethylacrylamid 3,0
ρ-Methoxybenzamid 5,6
p-Chlorbenzamid 6,5
N,N-Dimethylacrylamid 6,5
N,N-Dimethyllactamid 6,8
N,N-Dimethylformamid 6,8
Hexamethylpho sphonamid 7,1
N,N'-Diacetylpiperazin 7,4
N-Methylacetamid 9,1
N,N'-Dimethyläthylenharnstoff 12
N-Methylpropionamid 12
2-Pyrrolidinon 13
N,N-Dimethylbenzamid 17
Hexamethylenformamid 26
Caprolactam 26
L _!
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Tabelle I - Fortsetzung
rel. Empfindlichkeit
Ν,Ν-Dimethylacetamid 40
N,N,N«fNf-Tetramethylharnstoff 49
N-Acetylmorpholin ■ 55
1-Methyl-2-pyrrolidinon 59*
Ν,Ν-Dimethylnicotinamid 60
i-Methyl-2-piperidon 66
1-Methyl-2-pyridon 90
1-Benzyl-2-pyrrolidinon 132
*) Der für 1-Methyl-2-pyrrolidinon angegebene Wert ist der Durchschnittswert verschiedener Versuche, bei denen die relative Empfindlichkeit im Bereich von 44 bis 72 lag.
Aus der Tabelle geht hervor, daß die ersten neun Verbindungen keine Verbesserung der relativen Empfindlichkeit im Vergleich zur Kontrollprobe ergaben. Die Succinimide verursachen eine erhebliche Schleierbildung. Derartige Aufzeichnungsmaterialien sind daher unerwünscht. Empfindlichkeiten von etwa 1,3 bis 1,5, relativ zur Kontrollempfindlichkeit 1, sind leicht zu erhalten. Bei relativen Empfindlichkeiten von 5 bis 10 ist die Wirkung signifikant. Bei relativen Empfindlichkeiten von oberhalb 10, insbesondere oberhalb 50, sind die Aufzeichnungsmaterialien für Zwecke brauchbar, für die bisher "dry silver process'·- Aufzeichnungsmaterial nicht brauchbar war.
Beispiel 2
Dieses Beispiel erläutert die Wirkung eines sensibilisierenden Amids auf die Empfindlichkeit, wenn man die Verbindung zu verschiedenen Zeiten bei der Herstellung des Aufzeichnungsma- _j
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Γ ~ 10 -
terials zusetzt. Die Bestandteile und die Mengen sind die gleichen wie in Beispiel 1, der einzige Unterschied ist die Stufe des Zusatzes des Amids. Als Amid wird 1-Methyl-2-pyrrolidinon verwendet.
A) Das Amid wird der Dispersion des organischen Silbersalzes kurz vor der Halogenidbildung zugesetzt. Die relative Empfindlichkeit beträgt 72.
B) Das Amid wird in einer letzten Stufe nach dem Zusatz der Halogenidionen liefernden Verbindungen und weiterem Bindemittel und kurz vor dem Beschichten zugesetzt. Die relative Empfindlichkeit beträgt 1,6.
C) Das Amid wird der Dispersion des organischen Silbersalzes vor dem Zusatz von 1 % Polyvinylbutyral zugesetzt. Die relative tEmpfindlichkeit beträgt 50.
D) Das Amid und 1 % Polyvinylbutyral werden gleichzeitig zugesetzt. Die relative Empfindlichkeit (bei einem einzigen Versuch) beträgt 69. Es wird also ein ähnliches Ergebnis erhalten, (wie· bei A); die Empfindlichkeit ist etwas höher als bei (C)).
In den vorstehend beschriebenen Versuchen wird das Amid in äquimolarer Menge, bezogen auf das organische Silbersalz, eingesetzt. Brauchbare Ergebnisse hinsichtlich einer erhöhten relativen Empfindlichkeit werden bei einem Molverhältnis von 0,01 :1 bis 2 : 1 von Amid zu organischem Silbersalz erhalten. ,
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Γ ■ ' - ιι - π
Beispiel 3 erläutert die Wirkung der Amidkonzentration auf die Empfindlichkeit. Als Amid wird 1-Methyl-2-pyrrolidinon eingesetzt.
Beispiel 3
Ähnlich wie in Beispiel 1 wird eine Jodid-Bromid-Emulsion folgendermaßen hergestellt:
Zu 178 g Anteilen eines Gemisches von Silberbehenat in dem vorstehend beschriebenen Lösungsmittelsystem werden Gemische zugesetzt, die jeweils unterschiedliche Mengen des Amids und Methyläthylketon bis zu einem Gesamtgewicht von 10 g enthalten. Nach 5-minütigem Mischen wird 1 g Polyvinylbutyral zugesetzt und das Mischen fortgesetzt. Unter Sicherheitslichtbedingungen wird das Gemisch mit einem unmittelbar vor der Verwendung hergestellten Gemisch von Bromwasserstoffsäure und Cadmiumjodid hergestellt. Zu diesem Zweck werden 5 ml einer Lösung, die 5 ml 48prozentige Bromwasserstoff säure in 8.7 ml Methanol enthält, mit 1,5 ml einer Lösung vermischt, die 1,83 g Cadmiumjodid in 100 ml Methanol enthält. Das Gemisch wird 30 Minuten gerührt. Danach werden 0,5 ml der vorstehend beschriebenen Quecksilber(II)-bromidlösung und hierauf 12,5 g Polyvinylbutyral zugegeben. Die Beschichtungen werden gemäß Beispiel 1 hergestellt und auf die vorstehend beschriebene Weise mit einer Deckschicht versehen. In Tabelle II sind die Wirkungen der Änderung der verwendeten Menge an Amid auf die Empfindlichkeit der Filme gegenüber einem Kontrollfilm ohne Amid zusammengefaßt.
L _!
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Amid, g
0,015 0,036 0,053 0,107 0,30
0,51
1,0
3,0
5,0
- 12 -
Tabelle II
MolVerhältnis
Amid ; Ag
0,003
0,007
0,01 !
0,02
0,06 :
0,10
0,2 !
0,6
1,0 !
ί 1
ι 1
f 1
; 1
ί 1
! 1
ί 1
; 1
ί 1
relative Empfindlichkeit
1,0 1,8 2,3 1,5 1,5 5,2 4,8
3,9
9,8
14,1
Zahlreiche der sensiMlisierend wirkenden Amide sind flüchtige Verbindungen. Man sollte daher erwarten, daß sie aus der Schicht beim Abdampfen des Lösungsmittels ebenfalls verdampfen. Anscheinend geht ein beträchtlicher Anteil,, zumindest der stärker flüchtigen Verbindungen, tatsächlich verloren. Es können jedoch zumindest Spuren an 1-Methyl-2-pyrrolidinon in Filmen festgestellt werden, selbst wenn diese längere Zeit erwärmt werden. Zu diesem Zweck wurde die Beschichtung mit Chloroform extrahiert und der Chloroformextrakt gaschromatographisch analysiert.
Vergleichbare SensiMlisierungseffekte konnten auch mit Dimethylsulfoxid erhalten werden. Der Zusatz dieser Verbindung im Anschluß an die Halogenidbildung, wie in Beispiel 2 B, liefert einen Film mit einer relativen Empfindlichkeit von nur 2,2. Beim Zusatz von Dimethylsulfoxid vor der Halogenidbildung wie in Beispiel 1 wird ein Aufzeichnungsmaterial mit einer re-L lativen Empfindlichkeit von 52 erhalten. Diese Verbindung -1
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zersetzt sich jedoch beim Erhitzen, sie ist etwas gefährlich und wird daher nicht verwendet.
Die spektrale Sensibilisierung der Aufzeichnungsmaterialien kann in an sich bekannter- Weise durchgeführt werden, nämlich durch Zusatz von spektralen Sensibilisierungsfarbstoffen, von denen eine Anzahl in der US-PS 3 457 075 beschrieben ist. Die erfindungsgemäß verwendeten Amide der Erfindung sind farblos und beeinflussen nicht die spektrale Empfindlichkeit des Silberhalogenids, ausgenommen seine Lichtempfindlichkeit.
Die Halogenidbildung mit anderen Quellen von Halogenidionen zur Herstellung von lichtempfindlichen Silberhalogeniden oder deren Gemischen für spezielle Zwecke ist ebenfalls bekannt und kann auch im erfindungsgemäßen Verfahren verwendet werden. Die höchste Empfindlichkeit wird gewöhnlich mit"drysilver process"-Aufzeichnungsmaterialien erhalten, bei denen das lichtempfindliche, Silberhalogenid bildende Katalysatorsystem ein Gemisch von Silberbromid mit einem geringeren Anteil von Silberjodid ist.
Gemäß einer anderen Ausführungsform können z.B. sämtliche Bestandteile einer einzigen Schicht einverleibt werden, oder das phenolische Reduktionsmittel wird nicht im zweiten Guß sondern im ersten Guß zugesetzt. In sämtlichen Fällen ist es entscheidend, daß das sensibilisierend wirkende Amid dem organischen Silbersalz vor der Umwandlung eines Teils der Silberionen in lichtempfindliches Silberhalogenid zugesetzt wird.
L J
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Claims (8)

  1. Patentansprüche
    Ly. Lichtempfindliches, wärmeentwickelbares photographisches Aufzeichnungsmaterial auf Silberbasis ("dry silver process"-Aufzeichnungsmaterial), bestehend aus einem Träger und einer Beschichtung aus
    ■a) einem lichtempfindlichen, Silberhalogenid bildenden Katalysator und
    (b) einem wärmeempfindlichen, zum Bildaufbau dienenden Mittel aus einem organischen Silbersalz als Oxidationsmittel und einem Reduktionsmittel für Silberionen,
    dad'urch gekennzeichnet, daß es zusätzlich ein monomeres organisches sensibilisierend wirkendes Amid enthält und eine Lichtempfindlichkeit von mindestens 5 im Vergleich zu einem sonst identischen Aufzeichnungsmaterial ohne das Amid besitzt, das die Empfindlichkeit 1 hat, und die Empfindlichkeit durch sensitometrische Belichtung mit einer Lichtquelle von 6100° K und thermische Entwicklung während *30 Sekunden bei 1270C bestimmt wird.
  2. 2. Verfahren zur Herstellung von lichtempfindlichem, wärmeentwickelbar em photographischem Aufzeichnungsmaterial ("dry silver process"-Aufzeichnungsmaterial), das
    (a) einen lichtempfindlichen, Silberhalogenid bildenden Katalysator und
    (b) ein wärmeempfindliches, zum Bildaufbau dienendes Mittel aus einem organischen Silbersalz als Oxidationsmittel und ein Reduktionsmittel für Silberionen auf einem Träger ent-
    L -l
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    hält, dadurch gekennzeichnet, daß man das organische Silbersalz vor der Halogenidbildung mit einem monomeren, spektralinerten, sensibilisierend wirkenden Amid vermischt und sodann einen kleineren Anteil des organischen Silbersalzes in das Halogenid überführt".
  3. 3. Verfahren nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, daß man als Amid eine Verbindung der allgemeinen Formel R1CONR2R3, R1R2NCONR3R4 oder (R1R2N)3PO
    verwendet, in der einer der Reste R ein Wasserstoffatom oder einen Kohlenwasserstoffrest bedeutet und die übrigen Reste R gegebenenfalls substituierte Kohlenwasserstoffreste darstellen oder zwei der Reste einen zweiwertigen Kohlenwasserstoff- oder Oxykohlenwasserstoffrest bedeuten.
  4. 4. Verfahren nach Anspruch 3, dadurch gekennzeichnet, daß man als Amid 2-Pyrrolidinon-, 2-Pyridon- oder 2-Piperidon verwendet.
  5. 5. Verfahren nach Anspruch 3, dadurch gekennzeichnet, daß man als Amid einen substituierten Harnstoff der allgemeinen Formel
    R1R2NCONR3R4
    verwendet, in der R1 bis R4 die in Anspruch 3 angegebene Bedeutung haben.
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  6. 6. Verfahren.nach Anspruch 3» dadurch gekennzeichnet, daß man als Amid ein tertiäres Amid verwendet.
  7. 7. Verfahren nach Anspruch 3, dadurch gekennzeichnet, daß man das Amid und das organische Silbersalz im Molverhältnis 0,01 : 1 bis 2 :1 verwendet.
  8. 8. Verfahren nach Anspruch 7, dadurch gekennzeichnet, daß man das Amid und das organische Silbersalz im Molverhältnis von etwa 1:1 verwendet.
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DE19752524823 1974-06-05 1975-06-04 Thermophotographisches Aufzeichnungsmaterial Expired DE2524823C2 (de)

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CA1075065A (en) 1980-04-08
JPS517914A (en) 1976-01-22
GB1499596A (en) 1978-02-01
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