DE2514432C2 - Vorrichtung zum mechanischen Zerkleinern von Papier- oder Kunststoffmaterial - Google Patents
Vorrichtung zum mechanischen Zerkleinern von Papier- oder KunststoffmaterialInfo
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Description
Die Erfindung betrifft eine Vorrichtung zum mechanisehen
Zerkleinern von Papier- oder Kunststoffmaterial, mit einem Schneidwerk mit auf zwei parallelen,
gegenläufigen Wellen angeordneten, miteinander zusammenwirkenden, insbesondere zahnscheibenartigen
Zerkleinerungsorganen.
Bei dem hohen Anfall von Abfallstoffen, die aus Papiermaterial oder Kunststoffmaterial bestehen, ist die
Nachfrage nach Vorrichtungen, mit welchen dieses Material zur leichteren Beseitigung und Vernichtung
zerkleinert wird, sehr groß. Ein großes Hindernis, das bisher den Verwendungsumfang der genannten Zerkleinerungsvorrichtungen
entscheHend hemmt, sind die relativ hohen Kosten dieser Vorrichtungen, die in erster
Linie durch die verwendeten Getriebe verursacht sind. Auf diese schweren Zahnradgetriebe entfallen bis über
50% der Herstellungskosten. Diese Getriebe, die zu der Erzeugung der an den Schneidwerkswellen erforderlichen
großen Drehmomente vorgesehen sind, erhöhen auch den Energieverbrauch.
Ausgehend von den vorstehend genannten Erkenntnissen liegt der Erfindung die Aufgabe zugrunde, eine
mechanische Zerkleinerungsvorrichtung der vorstehend genannten Art zu schaffen, bei welcher die
erforderlichen Drehmomente im Schneid- und/oder Reißwerk auch ohne teure Getriebe erreicht werden.
Die gestellte Aufgabe wird erfindungsgemäß mit einer Vorrichtung der eingangs genannten Art dadurch
gelöst, daß die beiden Schneidwerkswellen der Vorrichtung über mindestens eine Einwegkupplung mit
mindestens einem hin- und hergehenden, verschwenkbar gelagerten Dreharm verbunden sind, der seinerseits
mit mindestens einer Antriebsvorrichtung gekoppelt ist. Das erfindungsgemäß ausgebildete Schneidwerk weist
also schrittweise bewegte Schneidwerkswellen und auf ihnen angeordnete Zerkleinerungsorgane auf. Dieser
schrittweise Antrieo der Zerkleinerungsorgane ergibt eine enorme Kraftwirkung der Zerkleinerungsorgane
bei einem relativ kleinen Aufwand an Antriebsenergie und vor allem sa Vorrichtungsaufwand. Eine erfindungsgemäß
ausgebildete Vorrichtung kann beispielsweise im Dauerbetrieb zur Verarbeitung des in einer
Fertigungsstätte oder Verkaufsstätte anfallenden, aus Papier, Pappe, Holz oder Kunststoff bestehenden
Verpackungsmaterials verwendet werden, wo es nicht darauf ankommt, daß das Material innerhalb kürzester
Zeit zerkleinert ist, dagegen auch starkwandiges Material, wie Holzleisten, Blechemballagen, zerkleinert
werden müssen. Es könnt-n noirc.il dimensionierte
elektrische Antriebsmotoren mit einer gängigen Drehzahl verwendet werden. Teuere Drehmomentgetriebe
sind nicht erforderlich.
Die freien Enden der beiden Dreharme können beispielsweise über gleichlange Lenker mit der Kurbelstange
einer von einem rotierenden Antriebsmotor angetriebenen Kurbelscheibe verbunden sein, wobei
eine gleichzeitige Drehschrittbewegung der beiden Schneidwerkswelkn erzielt wird. Die beiden Dreharme
können aber auch zur abwechselnden Drehschrittbewegung der beiden Schneidwerkswellen mit ihren freien
Enden an einer gemeinsamen Verbindungsstange abgelenkt sein, die ihrerseits an einer Kolbenstange
eines Antriebszylinders oder an der Kurbelstange eines Kurbeltriebes angelenkt ist. Bei einer abwechselnden
Drehschrittbewegung der beiden Schneidwerkswellen wird die Einzugskraftkomponente, die vom Schneidwerk
auf das Schneidgut ausgeübt wird, vermindert, weil die Gegenschnittflächen jeweils feststehen. Dies ist bei
bestimmten Schneidgutmaterialien von Vorteil, weil es das Ausreißen des Schneidgutes begünstigt.
Weitere Variationsmöglichkeiten sind die Koppelung der beiden Dreharme jeweils mit gesonderten Kurbeltrieben,
deren Kurbelscheiben über mindestens eine Antriebskette mit einem rotierenden Antriebsmotor
verbunden sind, oder die Verwendung eines Antriebsmotors mit Nockenscheibe, die in den Bereich der freien
Enden der beiden Dreharme so ragt, daß ihre Nocken
die beiden Dreharme abwechselnd beaufschlagen und verschwenken.
Vorteilhafterweise kann in die Antriebsverbindung, beispielsweise zwischen eine Verbindungsstange und
eine Kolben- oder Kurbelstange der Antriebseinrichtung, mindestens ein Federpufferglied geschaltet sein,
um die Antriebsvorrichtungen und die Schneidwerkzeuge bei Stoßbelastungen de5 Schneidwerks zu schützen.
Es ergibt auch eine automatische Anpassung an den ständig wechselnden Kraftbedarf dieser Vorrichtungen,
wobei das Federpufferglied vorteilhafterweise mit einer Oberlastsicherungseinriciiiang gekoppelt sein kann,
welche die Stromversorgung eines Antriebsmotors steuert und in Abhängigkeit von der Stärke der
Belastung des Federpuffergliedes anspricht
Nachfolgend werden verschiedene Ausführungsbeispiele des Schneidwerksantriebs erfindungsgemäß ausgebildeter
Zerkleinerungsvorrichtungen anhand der schematischen Zeichnungen näher erläutert Im einzelnen
zeigt
F i g. 1 ein erstes Ausführungsbeispiel des Schneidwerkantnebs
der Zerkleinerungsvorrichtung;
F i g. 2 ein zweites Ausführungsbeispiel des Schneidwerkantriebs;
F i g. 3 ein drittes Ausführungsbeispiel des Schneidwerkantriebs;
F i g. 4 ein viertes Ausführungsbeispiel des Schneidwerkantriebs.
Alle dargestellten Ausführungsbeispiele zeigen Schneidwerke 10 mit zwei parallelen Wellen 11 und 12,
die mit Zahnscheiben 13 und 14 besetzt sind, wobei die Zahnscheiben 13 auf Lücke zu den Zahnscheiben 14
stehen und im Schnittbereich 15 ineinandergreifen.
Die Lagerstellen der Schneidwerkswellen 11 und 12 und das Gehäuse der Zerkleinerungsvorrichtung, das
einen Schacht zum Zuführen des Schneidgutes in den Schnittbereich der Zahnscheiben 13 und 14 aufweist, ist
in allen Figuren nicht dargestellt, da diese Teile nicht erfindungswesentlich sind.
Der Antrieb der beiden Schneidwerkswellen 11 und
12 in gegenläufiger Richtung erfolgt über Dreharme 16 und 17, die mit ihrem einen Ende auf der Welle 11 oder
12 über handelsübliche Einwegkupplungen 18 und 19 gekoppelt sind. Die Dreharme bewirken also bei einer
Verschwenkung um die Achsen der Schneidwerkswellen 11 und 12 in der einen ihrer Schwenkrichtungen eine
Mitnahme der Wellen 11 und 12 und damit der Zahnscheiben 13 und 14 ir. der durch Pfeile 20 und 21
gekennzeichneten Drehrichtung, während sie sich in der anderen Verschwenkbewegung im Freilauf auf den
Schneidwerkswellen 11 und 12 drehen. Solche Freilauf-Einwegkupplungen
sind an sich bekannt und werden daher nicht näher beschrieben. Sie haben einen günstigeren Wirkungsgrad als Klinkenschaltwerke,
über welche die Einwegkupplung der Dreharme 16 und 17 mit den Schneidwerkswellen 11 und 12 grundsätzlich
ebenfalls erfolgen könnte. Beide Wellen könnten auch durch Zahnräder miteinander gekoppelt sein, so daß ein
Antrieb von nur einer Welle mittels eines einzigen Dreharmes erforderlich ist. Bei sämtlichen Ausführungsbeispielen
können zur Stoßsicherung und zum Überlastungsschutz Federpufferglieder an passenden
Stellen in die Antriebsverbindung eingesetzt und mit Begrenzungsschaltern gekoppelt sein.
Beim Ausführungsbeispiel nach F i g. 1 sind die beiden Dreharme 16 und 17 über an ihren anderen,
schneidwerkswellenfernen Enden angreifende gleiche Lenker 21 und 22 gemeinsam mit dem freien Ende eines
Kurbelarmes 23 gelenkig verbunden, dessen zugeordnete Kurbelscheibe 24 über eine Keilriemen- oder
Kettenverbindung 25 von einem umlaufenden Elektromotor 26 angetrieben wird.
Durch den Kurbeltrieb 23/24 werden die beiden Dreharme 16 und 17 in Richtung der Pfeile 27 und 28
gleichzeitig und gegenläufig hin- und herbewegt, wobei eine gleichzeitige Drehschrittbewegung der beiden
Schneidwerkswellen 11 und 12 und ihrer Schneidscheiben in Richtung der Pfeile 20 und 21 erzielt wird.
Bei dem Ausführungsbeispiel nach Fig.2 sind die beiden Dreharme 16 und 17 des Schneidwerks 10 an
eine gemeinsame Verbindungsstange 30 angelenkt, die längsverschiebbar gelagert und unter Zwischenschaltung
eines Federpuffergliedes 31 mi*· ^inem Kurbelarm
32 eines aus Kurbelann 32 und Karbclscheibe 33
bestehenden Kurbeltriebes verbunden ist. Bei dieser Anordnung wird eine gleichsinnige hin- und hergehende
Verschwenkbewegung der beiden Dreharme 16 und 17 bewirkt wodurch sich eine abwechselnde schrittweise
Drehbewegung der beiden Schneidwerkswellen 11 und 12 ergibt. Das Federpufferglied 31 ist mit einer
schematisch angedeuteten Oberlastsicherungseinrich-Hing
45 gekoppelt, die beispielsweise einen durch zwei Kontakte 46 symbolisierten, in Abhängigkeit von der
Federpressung ansprechenden Endschalter aufweisen kann, der in. einen Steuerkreis der Stromversorgungseinrichtung
des Antriebsmotors gelegt ist.
Bei dem Ausführungsbeispiel nach Fig.3 ist jedem
der beiden Dreharme 16 und 17 des Schneidwerks 10 ein eigener Kurbeltrieb, bestehend aus Kurbelarm 34 oder
35 und Kurbelscheibe 36 oder 37, zugeordnet. Beide Kurbelscheiben 36 und 37 werden über jeweils !oaxial
angeordnete Kettenräder 38 und 39 und eine über diese Kettenräder geführte, gemeinsame endlose Antriebskett
^ 40 von einem gemeinsamen Elektromotor 41 aus angetrieben. Durch die Wahl der Relativstellungen der
beiden Kurbelscheiben 36 und 37 kann hierbei entweder eine gleichzeitige oder eine abwechselnde Drehschrittbewegung
der beiden Schneidwerksweiien 11 und 12 erreicht werden, was zur Anpassung an bestimmte zu
verarbeitende Werkstoffe bedeutend sein kann.
Bei dem Ausführungsbeispiel nach F i g. 4 weisen die beiden Dreharme 16 und 17 an ihren freien Enden
Rollen 16a und 17a auf. die mit den Nocken 42 einer zwischen den beiden Dreharmen 16 und 17 angeordneten
Nockenscheibe 43 zusammenwirken, die auf der Antriebswelle 44 eines nicht dargestellten Elektrogetnebemotors
befestigt sind. Die Nockenscheibe 43 ist mit drei gleichmäßig verteilten Nocken 42 /ersehen, «o
daß immer nur ein Dreharm 16 oder 17 beeinflußt wird und daher eine abwechselnde schrittweise Bewegung
der Schneidwerkswellen 11 und 12 erfolgt. Die Nocken
42 wirken beim Umlauf der Nockenscheibe 43 nacheinander auf die Rollen 16a und 17a der Hebelarme
16 und 17 ein.
Hierzu 3 Blatt Zeichnungen
Claims (7)
1. Vorrichtung zum mechanischen Zerkleinern von Papier- oder Kunststoffmaterial, mit einem
Schneidwerk mit auf zwei parallelen gegenläufigen Wellen angeordneten, miteinander zusammenwirkenden,
insbesondere zahnscheibenartigen Zerkleinerungsorganen, dadurch gekennzeichnet,
daß die beiden Schneidwerkswellen (11, 12) über mindestens eine Einwegkupplung (18, 19) mit
mindestens einem hin- und hergehenden, verschwenkbar gelagerten Dreharm (16,17) verbunden
sind, der seinerseits mit mindestens einer Antriebsvorrichtung gekoppelt ist.
2. Vorrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet,
daß die freien Enden der beiden Dreharme (16, 17) Ober gleichlange Lenker (21, 22) mit der
Kurbelstange (23) einer von einem rotierenden Antriebsmotor (26) angetriebenen Kurbelscheibe
(24) zur gleichzeitigen Drehschrittbewegung der beiden ScJ»geidwerkswellen (11, 12) verbunden sind
(Fig-1).
3. Vorrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die beiden Dreharme (16, 17) zur
abwechselnden Drehschrittbewegung der beiden Schneidwerkswellen (11,12) mit ihren freien Enden
an einer gemeinsamen Vs_rbindungsstange (30) angelenkt sind, die ihrerseits an einer Kolbenstange
eines Antriebszylinders oder der Kurbelstange (32) eines Kurbeltriebes (32/33) angelenkt ist (F i g. 2).
4. Vorrichtung nach Anspruch 1 und 2, dadurch gekennzeichnet, daß die beiden Dreharme (16, 17)
jeweils mit gesonderten Murbeltrieben (34/36; 35/37) gekoppelt sind, r^eren Kurbelscheiben (36,37)
über mindestens eine Antriebr ette (40) mit einem rotierenden Antriebsmotor (41) antriebsmäßig verbunden
sind (F i g. 3).
5. Vorrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet,
daß als Antriebsvorrichtung ein umlaufender Motor vorgesehen ist, auf dessen Welle (44) eine -to
Nockenscheibe (43) befestigt ist, die in den Bereich der freien Enden (Rollen 16a, 17a^ der beiden
Dreharme (16,17) ragt, dergestalt, daß ihre Nockui
(42) die beiden Dreharme (16,17) abwechselnd oder gleichzeitig verschwenken.
6. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 5, dadurch gekennzeichnet, daß zwischen Teilen der
Antriebsverbindung mindestens ein Federpufferglied (31) geschaltet ist.
7. Vorrichtung nach Anspruch 6, dadurch gekenn- v>
zeichnet, daß mit dem Federpufferglied (31) eine die Stromversorgung eines Antriebsmotors steuernde,
in Abhängigkeit von der Stärke der Belastung des Federpuffergliedes ansprechende Überlastsicherungseinrichtung
gekoppelt ist.
Priority Applications (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
DE19752514432 DE2514432C2 (de) | 1975-04-02 | 1975-04-02 | Vorrichtung zum mechanischen Zerkleinern von Papier- oder Kunststoffmaterial |
Applications Claiming Priority (1)
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DE19752514432 DE2514432C2 (de) | 1975-04-02 | 1975-04-02 | Vorrichtung zum mechanischen Zerkleinern von Papier- oder Kunststoffmaterial |
Publications (2)
Publication Number | Publication Date |
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DE2514432A1 DE2514432A1 (de) | 1976-10-14 |
DE2514432C2 true DE2514432C2 (de) | 1983-09-08 |
Family
ID=5942950
Family Applications (1)
Application Number | Title | Priority Date | Filing Date |
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DE19752514432 Expired DE2514432C2 (de) | 1975-04-02 | 1975-04-02 | Vorrichtung zum mechanischen Zerkleinern von Papier- oder Kunststoffmaterial |
Country Status (1)
Country | Link |
---|---|
DE (1) | DE2514432C2 (de) |
Cited By (1)
Publication number | Priority date | Publication date | Assignee | Title |
---|---|---|---|---|
DE3706855A1 (de) * | 1987-03-04 | 1988-09-22 | Schleicher Co Feinwerktech | Schneideinrichtung fuer vorrichtungen zum zerkleinern von zerkleinerungsgut |
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-
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- 1975-04-02 DE DE19752514432 patent/DE2514432C2/de not_active Expired
Non-Patent Citations (1)
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NICHTS-ERMITTELT |
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DE2514432A1 (de) | 1976-10-14 |
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