DE2507449C2 - Fliegende Schere zum Schneiden von Stabmaterial - Google Patents

Description

Die Erfindung betrifft eine fliegende Schere zum Schneiden von kontinuierlich vorlaufendem Stabmaterial, auch Rohr, mit den Gattungsmerkmalen des Patentanspruchs.

Bei der aus der DE-AS 10i'J747 bekannten Schere dieser Art war die z.B. gemäß der US-PS 13 33 704 vorgesehene gemeinsame hör' -ontale Längsführung der Gelenkzapfen-Verbindung der beiden Schwingen offenbar unter dem Gesichtspunkt entfallen, daß die Gelenkverbindung der »freien« Schwingenenden schon eine Führung darstellt, weil sich zusammen mit den Kurbelzapfen und deren Lagerung dabei ein statisch bestimmter Kräfteverlauf ergibt.

Die Lagerung der freien Schwingenenden unmittelbar aneinander hat jedoch den Nachteil, daß sie in der horizontalen Vorschubebene des Werkstücks angeordnet sein muß, so daß es der Anordnung eines doppelten Paares von Schwingen — jeweils eines in beiderseits der Werkstück-Vorschubbahn gelegenen Vertikalebenen — bedarf. Darüber hinaus belastet die bei der eingangs angesprochenen Schere frei schwebende Gelenkzapfen-Verbindung die Kurbelzapfenlager mit dem Gewicht der Schwingen.

Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, die aus der DE-AS 10 85 747 bekannte Scherenausbildung so zu verändern, daß es zum Schneiden von Stabmaterial, wie Stangen oder Rohren, nur eines Paares von Schwingen bedarf und gleichwohl die exakte Messerführung auch über längere Betriebsdauer hinweg gewährleistet bleibt.

Die Lösung dieser Aufgabe gelingt erfindungsgemäß durch eine — wie gesagt — an sich bekannte horizontale Führung der Gelenkzapfen-Verbindung, jedoch in Form eines auf einem Rohr, durch welches das zu schneidende Stabmaterial hindurchgeführt ist und welches Rohr an seinen beiden Enden seitwärts in Gehäusehaltern festgehalten ist, gleitbaren Gleitblocks, an dessen beiden Seiten Zapfen angeformt sind, an denen die — zur Überbrückung des einen Gehäusehalters abgewinkelten — gabelförmig ausgebildeten Enden der Schwingen gemeinsam, d. h. die eine Gabel die

andere einmittend, angelenkt sind.

Durch den Kunstgriff der hohlen Gleitführung der Gelenkzapfen-Verbindung ist es möglich, die Schwingen in der vertikalen Ebene des Werkstück-Vorschubes anzuordnen, ohne mit diesem zu kollidieren. Andererseits bleibt infolge jener Führung und die dadurch bewirkte Entlastung der Kurbelzapfenlager die genaue Kinematik der Schnittführung auch über längeren Betrieb hinweg erhalten.

Die Zeichnung veranschaulicht die Erfindung an einem Ausführungsbeispiel. Darin zeigt

F i g. 1 eine fliegende Schere in Seitenansicht (mit strich-punktierter Andeutung einer vorgeschalteten Reckeinrichtung);

F i g. 2 einen Schnitt gemäß der Linie 2-2 in F i g. 1 in etwas vergrößertem Maßstab;

Fig.3 einen Schnitt gemäß der Linie 3-3 in Fig. 1, jedoch in größerem Maßstab; und

Fig.4 einen Schnitt gemäß der Linie 4-4 in Fig. 1,

jedoch in größerem Maßstab.

F i g. 1 zeigt das zu schneidende Warkstück als langgestrecktes Rohr T, das in Pfeilrichtung aus einer bekannten Reckeinrichtung i/mit zueinander senkrechten Streckwalzen 1 in die Schere 5 längs dem Weg P vorgeschoben wird. Die Schere Shat einen Gehäusesokkel 2 mit Seitenplatten 3,4, in denen Lager 5,6,7 und 8 für Kurbelwellen 9 und 10 um parallele Achsen A und B drehbar gelagert sind. Die Achsen A, B sind auf gegenüberliegenden Seiten des Vorschubweges P des Rohres T angeordnet, und zwar in einer Ebene P', die senkrecht zum Vorschubweg fverläuf t.

Auf der Kurbelwelle 9 sind ein Kurbelarm 11 und ein Kurbelzapfen 12 befestigt Die Achse A' des Kurbelzapfens 12 verläuft parallel zur Achse A und ist dieser gegenüber versetzt Entsprechend verhält es sich mit dem Kurbelarm 13 und dem Kurbelzapfen 14 der Kurbelwelle 10; die Achse B' des Kurbelzapfens 14 verläuft parallel zur Achse B und ist dieser gegenüber versetzt, vorzugsweise um das gleiche Maß wie die

Achse A ' gegenüber der Achse A.

Die Kurbelzapfen 12, 14 tragen jeweils einen Messerhalter 16 mit einem Schneidmesser 17 bzw. einen Messerhalter 18 mit einem Schneidmesser 19. Die Messer sind abnehmbar, und ihre Schneidkanten sind, wie F i g. 2 zeigt, bei 27 in Anpassung an den Querschnitt des zu schneidenden Rohres gebogen.

Eine Schwinge 28 ist an ihrem einen Ende mit dem Messerhalter 16 und am anderen Ende mit einer Gabel 29 verbunden. Entsprechend verhält es sich mit der Schwinge 30 gegenüber dem Messerhalter 18 und einer Gabel 31. Die Gabeln 29, 31 der Schwingen 28, 30 können um die gemeinsame Achse X schwenken und sind zu diesem Zweck an einem Gleitblock 33 angelenkt, welcher auf einer im wesentlichen mit dem Vorschubweg P des Rohres rzusammenfällt. Hierzu ist ein Rohr 34 vorgesehen, welches an einem auskragenden Abschnitt 35 des Sockels 2 mittels Flanschen 36 befestigt ist, die an Armen 37 des Abschnitts35 anliegen. Das Rohr 34 ist bei 38 angetast, um das Einführen des

ω Rohres Tin das Rohr 34 zu erleichtern.

Die Gabeln 29 und 31 sind auf Rollenlagern 41 gelagert, welche auf sich quer erstreckenden und horizontal einander gegenüberliegenden Zapfen 42 an den Seiten des Gleitblocks 33 befestigt sind. An den Außenseiten der Gabel 31 sind Stirnplatten 43 vorgesehen, um die Relativlage zu sichern und das Eindringen von Schmutz zu verhindern.
Am Auslauf der Schere S sind Transportwalzen 44,45

vorgesehen und von Lagern 46,47 gehalten, Diese sind auf einem Halterahmen 48 schwenkbar angeordnet, welcher seinerseits am Sockel 2 befestigt ist Eine Spindel 49 dient zur Veränderung des Anpreßdruckes zwischen dem zu schneidenden Rohr und den Walzen 44,45.

Zahnräder 51,52 dienen zum Antrieb der Kurbelwellen 9, 10, und ein Schwungrad 53 ist auf dem dem Kurbelarm 11 gegenüberliegenden Ende der Kurbelwelle 9 befestigL Es wird durch einen Elektromotor 56 über einen Riemen 54 angetrieben. Dazwischen ist eine hydraulisch betätigte Kupplung 57 geschaltet, welcher über eine Leitung 58 das Hydraulikmedium zugeführt

wird. Der Steuerung dient ein Magnetventil 59 in einer Leitung 60, an die die nicht dargestellte Druckpumpe angeschlossen ist

An dem dem Kurbelarm 13 gegenüberliegenden Ende ist auf der Kurbelwelle 10 eine hydraulische Bremse 62 mit einer festen Bremsscheibe 63 und einer drehbaren Bremsscheibe 64 vorgesehen. Die Scheiben können durch eine Hydraulikflüssigkeit gegeneinander gedrückt werden, welche durch Leitungen 65, 66 zugeführt wird und der Steuerung eines Magnetventils 67 unterliegt, das in die von der nicht dargestellten Druckpumpe über die Leitung 68 gespeist wird.

Hierzu 2 Blatt Zeichnungen

Claims (1)

1. Patentanspruch:

   Fliegende Schere zum Schneiden von kontinuierlich vorlaufendem Stabmaterial, auch Rohr, mit zwei Messerträger-Schwingen, die jeweils an einem Ende wie Pleuelstangen auf Kurbelzapfen von zwei auf gegenüberliegenden Seiten der Werkstückbewegungsebene angeordneten Kurbelwellen gelagert und an den anderen Enden durch Gelenkzapfen miteinander gekoppelt sind,

   gekennzeichnet durch eine an sich bekannte horizontale Führung der Gelenkzapfen-Verbindung, jedoch in Form eines auf einem Rohr (34), durch welches das zu schneidende Stabmaterial hindurchgeführt ist und welches Rohr an seinen beiden Enden seitwärts in Gehäusehaltern (37) festgehalten ist, gleitbaren Gleitblocks (33), an dessen beiden Seiten Zapfen (42) angeformt sind, an denen oi~- — zur Überbrückung des einen Gehäusehalters abgewinkelten — gabelförmig ausgebildeten Enden (29, 31) der Schwingen (28, 30) gemeinsam, d. h. die eine Gabel die andere einmittend, angelenkt sind.