DE2501748C3 - Schnittpresse mit Kniegelenkantrieb - Google Patents

Description

Die Erfindung betrifft eine Presse mit Kniegelenkantrieben gemäß dem Gattungsbegriff des Patentanspruches.

Eine derartige Presse ist aus der US-PS 20 85 648 bekannt Bei dieser Presse ist, über eine Umdrehung der Kurbelwelle gesehen, aber nur ein Bewegungsablauf eines Stößels und/oder eines Blechhalters erzielbar, der nur wenig von einem sinusförmigen Verlauf abweicht

Bei vielen Anwendungsfällen von Pressen ist es erwünscht, einen Bewegungsablauf zu erreichen, derart daß eine Kurbelwellenumdrehung des Pressenantriebes in eine Stößelbewegung mit einer Anfangs- und Endphase mit hoher Geschwindigkeit und relativ großem Weg und eine dazwischenliegende Arbeitsphase mit nahezu konstanter, geringer Geschwindigkeit und relativ kleinem Weg aufgeteilt wird.

Um dies zu erreichen, ist gemäß der sehr alten DE-PS 701 für den Antrieb eines Blechhalters vorgeschlagen worden, einen Kniegelenkantrieb mit einem Dreieckslenker aufzubauen, wobei die einen spitzen Winkel einschließende Ecke des Dreieckslenkers exzentrisch mit Antriebsmitteln verbunden ist während die beiden dem spitzen Winkel abgewandten Ecken mit einander zugewandten Enden zweier Stelzen verbunden sind. Die einander abgewandten Enden der Stelzen sind einerseits an einem Blechhalter und andererseits in der Verlängerung des Bewegungsweges des Blechhalters an einem Pressengestell angelenkt

Spätere Lösungen der vorgenannten Forderung nach einem solchen Bewegungsablauf eines Pressenstößels und/oder eines Blechhalters sind offensichtlich an dem Antriebsprinzip nach der DE-PS 38 701 vorbeigegangen, wie sie z.B. dem Fachbuch »Die mechanischen Pressen« von Heinrich Mäkelt erschienen im Carl Hanser Verlag München, 1961 auf Seiten 87,88, der DE-PS 9 00 204, der DE-PS 12 40 802, der DE-PS 14 02 852 und der DE-OS 2000 669 zu entnehmen sind.

Auch bei einer Schnittpresse kommt es darauf an, den Bewegungsablauf des Stößels kurz vor deia Aufsetzen

ίο des Werkzeugs zu verlangsamen, damit die Werkzeuge geschont werden und die Geräuschentwicklung begrenzt bleibt

Der Erfindung liegt daher die Aufgabe zugrunde, auch bei einer Schnittpresse gemäß Oberbegriff des Patentanspruchs 1 einen Bewegungsablauf des Pressen-Uößels während einer Kurbelwellenumdrehung zu erzielen, der eine Anfangs- und Endphase mit hoher Geschwindigkeit und relativ großem Weg und eine dazwischenliegende Arbeitsphase mit nahezu konstanter, geringer Geschwindigkeit und relativ kleinen Weg aufweist wobei der Gelenkantrieb jedoch weniger aufwendig, leichter, kleiner und mit höherer Hubzah! betreibbar sein soll, als es bisher bei Stößeln und/oder Blechhaltern von Ziehpressen bekannt war.

Diese Aufgabe ist erfindungsgemäß durch die im Patentanspruch angegebenen Merkmale gelöst

Durch die erfindungsgemäße Ausbildung wird in vorteilhafter Weise ein einfacher Aufbau bei geringstmöglicher Anzahl bewegter Teile mit einem zentralen

Antrieb, einer symmetrisch zur Presse gelagerten Achse, von der die ebenfalls symmetrisch zueinander

wirkenden, beiden Kniegelenkantriebe angetrieben werden, erreicht

Anhand einer Zeichnung ist ein Ausführungsbeispiel

der Erfindung schematisch dargestellt und nachfolgend näher erläutert Es zeigt

F i g. 1 eine Presse mit an zwei Stößel-Anlenkpunkten eines Pressenstößels angelenkten Kniegelenkantrieben in einer Vorderansicht und

F i g. 2 einen Schnitt entlang der.' inie H-II.

Das dargestellte Beispiel zeigt eine Presse mit zwei Kniegelenkantrieben 10, die mit unteren Stelzen 11 in zwei symmetrisch zueinander liegenden — Druckpunkte darstellenden — Stößel-Anlenkpunkten 12 an einem Pressenstößel 13 angelenkt sind. Der Pressenstößel 13 ist in einem Pressengestell 14 geführt an dem obere Stelzen 15 der Kniegelenkantriebe 10 in symmetrisch zueinander liegenden Gestell-Anlenkpunkten 16 gestellfest gelagert sind. Jeder Kniegelenkantrieb 10 ist

so mit den einander zugewandten Enden der oberen und unteren Stelze 15, 11 an von einem spitzen Winkel (<45°) eines Dreieckslenkers 17 abgewandten Ecken 18,19 angelenkt Die den spitzen Winkel einschließenden Ecken 20 der Dreieckslenker 17, 17' sind an Exzenter 21 angelenkt, die mit Zahnrädern 22, 22' verbunden sind, die wiederum zentrisch und symmetrisch auf einer Achse 23 drehbar gelagert sind, die symmetrisch zu den Stößel-Anlenkpunkten 12 und den Gestell-Anlenkpunkten 16 in dem Pressengestell 14

gelagert ist Der symmetrische Aufbau wird dadurch erreicht daß zwei Dreieckslenker 17 außenliegend mit in gleicher Drehrichtung laufenden Zahnrädern 22 auf den zugehörigen Exzentern 21 gelagert sind, während ein innenliegender Dreieckslenker 17' zwischen den in gleicher Drehrichtung laufenden Zahnrädern 22 an einem zu diesen gegenläufigen Zahnrad 22" auf dem zugehörigen Exzenter 21 gelagert ist Die außenliegenden Dreieckslenker 17 sind in den Ecken 18,19 mittels

Bolzen 26 verbunden, an denen die einander zugewandten Enden der Stelzen 11, 15 angelenkt sind. Angetrieben werden die Zahnräder 22 durch Wendezahnradpaare 24, wobei eines der Wendezahnräder 24 direkt auf einer Welle einer — nicht dargestellten — Schwungscheibe angeordnet sein kann. Die Schwungscheibe wird von einem — nicht näher dargestellten — Antriebsmotor in bekannter Weise angetrieben.

Beide Kniegelenkantriebe 10 werden gleichzeitig, in gleicher Richtung und mit untereinander gleicher Geschwindigkeit bewegt, wobei der Pressenstößel 13f während eines Hubes in der Anfangs- und Endphase mit großer Geschwindigkeit über einen relativ großen Weg und in der dazwischen liegenden Arbeitsphase mit geringer Geschwindigkeit über einen relativ kleinen Weg bewegt wird Es ergibt sich der gewünschte Bewegungsablauf.

Hierzu 1 Blatt Zeichnungen

Claims (1)

1. Patentanspruch:

   Schnittpresse fürgroßeBleche,mit Kniegelenkantrieben, die an mehreren symmetrisch zur Stößelrnitte liegenden StöBel-Anlenkpunkten an einem Pressenstößel angelenkt sind und von denen jeder zwei Stelzen aufweist, die einerseits an dem Stößel-Anlenkpunkt und andererseits an einem Gestell-Anlenkpunkt eines Pressengestelles angelenkt sind, wobei die Kniegelenkantriebe mittels Antriebsgliedern an Zahnrädern exzentrisch angelenkt sind, die von einem gemeinsamen Antrieb getrieben sind, jedoch für die linke bzw. rechte Seite des Stößelantriebes gegenläufig drehen, dadurch gekennzeichnet, daß jedes Antriebsglied ein spitzwinkeliger Dreieckslenker (17) ist, dessen den spitzen Winkel einschließende Ecke (20) angetrieben ist, an dessen von dem spitzen Winkel abgewandte Ecken (18,19) die einander zugewandten Enden der Stelzen (11, 15) angelenkt sind, deren Stößei-Anlenkpunkte (12) und Gestell-Anlenkpunkte (16) nahezu in der Verlängerung des Bewegungsweges des Stößel-Anlenkpunktes (12) angeordnet sind, wie für sich bekannt,

   und daß zwei außenliegende Dreieckslenker (17) der einen Seite des Stößelantriebes einen innenliegenden Dreieckslenker (17') der anderen Seite des Stößelantriebes zwischen sich aufnehmen und daß die außenliegenden Dreieckslenker (17) in den dem spitzen Winkel abgewandten Ecken (18, 19) durch Bolzen (26) verbunden sind, an denen die einander zugewandten Enden der Stelzen (11, 15) angelenkt sind.