DE2660538C2 - Preßvorrichtung, insbesondere Vorrichtung zum Pressen von achsstummelfreien Kurbelhüben - Google Patents
Preßvorrichtung, insbesondere Vorrichtung zum Pressen von achsstummelfreien KurbelhübenInfo
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Description
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Die Erfinduifg bezieht sich auf eine Preßvorrichtung
entsprechend dem Oberbegriff des Patentanspruchs.
Die Kurbelhübe sind zur Herstellung von halbgebauten Kurbelwellen, insbesondere für Motoren großer
Leistung bestimmt In der Schmiedevorrichtung wurde die beim Schmieden von monolithischen Kurbelwellen
bekannte Konstruktion angewandt, welche aus zwei zwischen Kopfstück und dem Untergestell angeordneten,
gegenüber dem Pressetisch quer zur Richtung des Pressestößelhubes beweglich gelagerten und an Gelenkhebeln
angelenkten Matrizenhaltern besteht, wobei in der Stauchzone zwischen den Stirnflächen der in
diesen Haltern befestigtes! Matron der den Kurbelzapfen
gestaltende Biegestempel und der ihm zugeordnete 3s Amboß angeordnet sind.
Aus der Patentschrift der Bundesrepublik Deutschland 13 01 297 ist eine Schmiedevorrichtung bekannt, in
welcher der Pressestößel mittels Gelenkhebeln mit den als Klemmbacken mit Formschluß ausgebildeten
Stauchwerkzeugen verbunden ist, die sich quer zur Richtung des Pressestößelhubes bewegen. Die Gelenkhebel
sind an einer Seite an einem am Pressestößel angeordneten Kopfstück, und an dem anderen Ende auf
der Rückseite der Stauchwerkzeuge angelenkt. In der Stauchzone zwischen den Stirnflächen der Stauchwerkzeuge
ist das den Kurbelzapfen gestaltende Biegewerkzeug und der ihm zugeordnete Amboß angeordnet Die
Übertragung der Kraft vom Pressestößel mittels Gelenkhebeln auf die Stauchwerkzeuge weist den
Vorteil auf, r!aß am Ende des Arbeitshubes das Übersetzungsverhältnis des Gelenkhebelgetriebes am
größter/ ist, wodurch die Presse wesentlich entlastet und ein rationelles Ausnützen ihrer Kraft ermöglicht wird.
Bei der Herstellung von sehr großen Kurbelwellen bestehen aber weiterhin wesentliche Schwierigkeiten
bei der Erlangung entsprechend hoher Umformungskräfte und der damit verbundenen Festigkeit der
Schmiedevorrichtungen, die bei der Gestaltung der Kurbelhübe nötig sind.
Aus der DEOS 1015 665 ist eine Schmiedepresse für
Kurbelwellen bekannt, bei der über Keilschieber eine Bewegung der Matrizenhälften sowohl in axialer
Richtung als auch in radialer Richtung der entstehenden Kurbelwelle erfolgt. Dieses bekannte System hat den
wesentlichen Nachteil, daß während des Arbeitshubes das durch die Keilschieberflächen bewirkte Kraftübersetzungsverhältnis
zwischen der Preßkraft und der Stauehkraft unveränderlich bleibt, Da am Ende des
Arbeitshubes die vom zu verformenden Werkstück
ausgehenden Widerstände am größten sind, wird in der
entsprechenden Endphase des Verformungsvorganges die Kraft eines zusätzlichen Zylinders 3 erfordert. Diese
Zylinder bilden zusammen mit ihren Zugankern eine zusätzliche aufwendige Preßvorrichtung. Ein weiterer
Nachteil besteht darin, daß der Stauch- und Preßhub zur gleichen Zeit stattfinden und sein Ende finden muß. Die
gegenseitigen Bewegungsgeschwindigkeiten <,)er Hübe
stehen in einem konstanten Verhälntis zueinander. Diese Problematik ist in der DE-OS 19 36 012
ausführlich beschrieben.
Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, eine
Preßvorrichtung der eingangs genannten Art zu schaffen, bei der ein besonders großes Obersetzungsverhältnis
der Preßkraft zur Stauehkraft erzielbar ist und in welcher_ die Kraftübertragungsmechanismen
weitgehend vor Überlastungen geschützt sind.
Diese Aufgabe wird erfindungsgemäß durch die sich aus dem Patentanspruch, insbesondere dem Merkmal
des kennzeichnenden Teils des Patentanspruchs, gelöst
Die Keilschieber bewirken zusammen mit den sich am Gehäuse abstützenden Gelenkhebeln eine Synchronisierung
der Stauchbewegung und der Biegung bzw. des Versetzens des geschmiedeten Materials. Die zum
Stauchen notwendige Kraft wird vom am Pressenstößel befestigten Kopfstück auf die Matrizenhalter über zwei
Wege übertragen, und zwar über die Keilschieber und über den Biegestempel und das geschmiedete Material.
Dadurch sind die Keilschieber wesentlich entlastet Die durch den Biegestempel wirkende und zum Biegen
nötige Kraft geht nicht verloren, sondern sie wird auf einen wesentlichen Teil der Stauchkraft transformiert
Ein weiterer wesentlicher Vorteil besteht darin, daß entgegen dem Stand der Technik keine Hilfszylinderanordnungen
für die Endphase des Arbeitshubes notwendig sind, in der die Stauehkraft am größten ist
Ein weiterer Vorteil der erfindungsgemäßen Lösung ist darin zu sehen, daß das Verhältnis der Versetzungsbzw. Biegegeschwindigkeit zur Stauchgeschwindigkeit
immer kleiner wird Von dem Augenblick ab, in dem die Längsachsen der Gelenkhebel auf der einen Seite
senkrecht zu den schrägen Führungsflächen des Keilschiebers und des Matrizenhalters auf der anderen
Seite stehen, gibt es kein Versetzen bzw. Biegen des Kurbelzapfens mehr. Es tritt dann lediglich ein Stauchen
des Kurbelzapfens auf, was die Endumformung im sich schließenden Gelenk begünstigt und zugleich den
nötigen Kraftaufwand herabsetzt
In den Zeichnungen ist die erfindungsgemäße Vorrichtung anhand eines Ausführungsbeispieles dargestellt.
Es zeigt
F i g. 1 eine Vorrichtung zum Pressen von Kurbelhüben, dargestellt am Anfang des Arbeitshubes, in Ansicht
und teilweise im Längsschnitt,
Fig.2 einen Teil der Vorrichtung gemäß Fig, I im
Querschnitt, wobei auf der linken Hälfte der Zeichnung die Lage der Matrizeneinlagen und des Rohteiles vor
dem Arbeitshub, und auf der rechten Hälfte die Lage dieser Elemente während des Arbeitshubes jedoch vor
dem Versetzen der Kurbelzapfen gezeigt ist,
Fig.3 die Vorrichtung nach dem Arbeitshub, in Ansicht und teilweise im Längsschnitt,
Fig.4 einen Teil der Preßvorrichtung gemäß Fig.2
in Seitenansicht und teilweise im Querschnitt,
Fig.5 einen Stempel, der zur Formung der Kurbelwangenendteile dient, in Ansicht, und
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F ί g. 6 diesen Stempel im Längsschnitt,
Auf dem Preßtisch ist ein Gehäuse 1 starr befestigt, In
diesem Gehäuse sind symmetrisch zwei gegenläufige
Baugruppen gleicher Konstruktion montiert. Auf den
zwei sich gegenüberliegenden Wänden des Gehäuses stützen sich unmittelbar (oder mittels in der Zeicnnung
nicht dargestellter pjstanzein!?gen) Lagerblöcke 2. An
jedem Lagerblock 2 sind zwei Lagerwalzen 3 befestigt Auf den Lagerwalzen 3 sind Gelenkhebel 4 angelenkt,
die schräg zur Horizontalebene liegen. Die Gelenkhebel 4 stützen sich andererseits auf die Lagerwalzen 3f,
weiche an den Haltern 5 der Matrizen 6 befestigt sind.
Die rechten und linken Teile des Gehäuses sind mittels walzenartiger Zuganker 7 verbunden. Zwischen
den Lagerböcken 2 und den Matrizenhaltern 5 sind
Laschen 8 angelenkt, weiche ein Herausfallen der zwischen den Lagerwalzen 3 und 3' sich befindenden
Gelenkhebeln verhindern.
Die Matrizenhalter 5 haben schräge hintere Flächen, die mit Keilschiebern 9 am Kopfstück 10 in Zusammenarbeit
stehen, wobei dieses Kopfstück mit dem Pressestöße! angetrieben wird. Am Kopfstück to ist der
Stempel 11 befestigt
Wie in Fig.2 und 4 gezeigt befindet sich in jedem
Halter 5 eine Matrize 6 bzw. 6' und zwei obere Keileinlagen 12.
Die Vorrichtung gemäß Fig. 1—4 wirkt folgendermaßen:
Bei gehobenem Kopfstück 10 wird der linke und rechte Matrizenhalter 5 in Richtung der Gehäusewände
auseinandergeschoben. Auf die Flächen 13 der Matrizen 6 und 6" in den rechten und linken Haltern 5 legt man
das Rohteil 14, wonach von oben auf jeder Seite je ein Paar Keileinlagen 12 eingelegt wird. Dies wurde in
F i g. 2 (linke Seite) gezeigt Auf die Keileinlagen werden Klötze 15 gelegt und die Presse wird in Gang gesetzt
Den Pressestößel arretiert man, wenn die Matrizen und das Rohteil sich in üer in Fig.9 rechten Seite
ersichtlichen Lage befinden. Man entfernt nun die Klötze 15 und setzt die Presse wieder in Gang. Der
Stempel 11 drückt nun von oben auf die Verengung 14a
des Rohteiles 14, was ein Versetzen des Materials nach unten bewirkt Gleichzeitig mit dem Versetzen wird das
Material gestaucht, was durch die gegenläufige Bewegung des Matrizenhalters 5 bewirkt wird. In das sich
durch Stauchen ansammelnde Material werden von oben die Küileinlagen 12 hineingepaßt. Am Ende des
Pressenhubes sind sowohl die Kurbelwangen als auch der Kurbelzapfen vollständig geformt Dieses ist in
F i g. 4 gezeigt worden.
Das Fertigschlagen del Xurbelwangenoberteile kann auch während eines zusätzlichen Pressehubes ausge-
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50 führt werden. In diesem Fall werden die Keileinlsgen 12
nicht angewandt. Nach Beendigung des ersten Pressehubes, in welchem der Kurbelzapfen vollständig
versetzt und die unteren Teile der Kurbelwangen gestaltet werden, wird der Pressestößel und das
Kopfstück 10. gehoben und der Stempel Il entfernt Anstelle dieses Stempels wird am Kopfstück IQ das auf
den F i g, 5 und 6 ersichtliche stempeiförmige Werkzeug befestigt und die Presse wird in Gang gesetzt Das Teil
16 des Werkzeuges wird in den zwischen den Kurbelwangen des Kurbelhubes sich befindenden Raum
eingeführt, den im ersten Arbeitshub der Stempel 11 gestaltet hat Am Ende des zusätzlichen Arbeitshubes
schmieden die Flächen 17 und 18 des Werkzeuges die endgültige Gestalt der Kurbelwangenoberteile.
An dieser Stelle soll auf manche charakteristische Merkmale der Kräfteübertragungsmechanismen verwiesen
werden.
In der erfindungsgemäßen Vorrichtung wird die senkrechte Stößelkraft mittels zwei Übersetzungsstufen
in waagerechte Kräfte umgewandelt, weiche das gegenseitige Nähern der Matrizenhalter bewirken.
Die erste Übersetzungsstufe ist beim keilschieber 9. Das Übersetzungsverhältnis dieses Schiebers ist konstant
während des ganzen Arbeitshubes.
Die zweite Übersetzungsstufe ist an den Gelenkhebeln 4, weiche sich zwischen dem immobilen Gehäuse 1
und den gegenläufigen Matrizenhaltern 5 befinden. Das Übersetzungsverhältnis dieser zweiten Stufe ändert sich
während des Arbeitshubes gemäß der Tangensfunktion des Winkels zwischen der Richtung der Preßkraft und
der Gelenkhebellängsachse. So eine Verbindung zweier Übersetzungen mit verschiedener Arbeitscharakteristik
ermöglicht eine Wahl der Schmiedewerkzeugbewegungen entsprechend zu den aktuellen Erfordernissen.
Es ist zu betonen, daß gerade im Endstadium der Umformung während welchem die größten Widerstandskräfte
des Materials zur Wirkung kommen, steht in der erfindungsgemäßen Vorrichtung das größte
Übersetzungsverhältnis zur Verfügung, mit welchem die Preßkraft auf die Stauchkraft umgewandelt werden
kann. Dieses ermöglicht ein Formen großer Erzeugnisse auf verhältnismäßig kleinen Pressen.
Ein zweites Merkmal der Kräi'teübertragungsmaschinen
beruht darauf, daß ein wesentlicher Teil der Preßkraft durch den Stempel 11 und durch das geformte
Material auf die Matrizen 6 und deren Halter 5 übertragen wird, wodurch diese Halter 5 sich quer zur
Stößelbewegung gegenläufig nähern. Deswegen sind die Keilschieber 9 wesentlich entlastet, weil sie nur ein
Teil der zum Antrieb der Halter 5 nötigen Kraft übertragen.
Hierzu 2 Blatt Zeichnungen
Claims (1)
- Patentanspruch!Preßvorrichtung, insbesondere Vorrichtung zum Pressen von achsstummelfreien Kurbelhüben, mit zwei zwischen Kopfstück und Untergestell angeordneten, an Gelenkhebeln angelenkten Matrizenhaltern, wobei in der Stauchzone zwischen den Stirnflächen der in diesen Haltern befestigten Matrizen der den Kurbelzapfen gestaltende, mit dem Kopfstück verbundene Biegestempel und der ihm zugeordnete Amboß angeordnet sind, dadurch gekennzeichnet, daß die Gelenkhebel (4) an gegenüberliegenden Seitenwänden eines Gehäuses (1) angelenkt sind und daß zusätzlich die Matrizenhalter (5) schräge Führungsflächen aufwei- is sen, an denen vom Kopfstück (10) angetriebene Keilschieber (9) anliegen.
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