DE157536C

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Info

Publication number: DE157536C
Application number: DENDAT157536D
Authority: DE

Description

KAISERLICHES

PATENTAMT.

JVl 157536 KLASSE 80«.

und ähnliche Pressen.

Vorliegende Erfindung betrifft einen Stempelantrieb für Ziegel-, Trocken-, Halbtrocken-, Kalksandstein-, Falzziegel- und ähnliche Pressen. Bei den bisherigen Ziegeltrockenpressen war der Stempelantrieb so eingerichtet, daß der Stempel bei jeder Umdrehung der Antriebswelle vor- und zurückbewegt wurde und derart das in der Form befindliche Gut preßte. Bei diesem Stempelantrieb machte

ίο sich der Übelstand geltend, daß während des Pressens die in dem Preßgut befindliche Luft nicht entweichen konnte, so daß Ziegel mit Haarrissen und von geringem Marktwerte entstanden. Um diesem Mangel abzuhelfen, wurde vorgeschlagen, so zu pressen, daß nach einer schwächeren Vorpressung eine Entlüftung und nach der Entlüftung eine stärkere Nachpressung stattfindet. Die Mittel, die bisher zur Ausführung einer solchen Pressung vorgeschlagen wurden, hatten jedoch keinen praktischen Wert. Der Preßling wurde z. B. unter einem Kolben mit geringem Druck und hierauf in derselben Preßform unter einem anderen Kolben mit größerem Druck gepreßt; die Entlüftung erfolgte hierbei während der Beförderung des Preßlings von einem zum anderen Kolben. Ein anderes Verfahren bestand darin, daß man einen hydraulischen Preßkolben erst mit geringem Druck auf den Preßling wirken ließ, dann durch Ablassen des Wassers den Rückgang des Kolbens veranlaßte und hierauf mit größerem Druck nachpreßte. Diese bekannten Verfahren sind umständlich und kostspielig.

Nach vorliegender Erfindung erfolgt die oben beschriebene Pressung der Ziegel oder dergl. in einfacherer Weise mittels eines Pressenantriebes, bei dem der Preßstempel von einer Kurbel oder dergl. aus durch ein mittels zweier Gelenke mit der Pleuelstange verbundenes Kniehebelpaar bewegt wird. Zur Erreichung des oben erwähnten Zweckes, den Preßling nach einer Vorpressung und darauf folgender Entlüftung einer Nachpressung auszusetzen, sind bei dem neuen Pressenantrieb die Längen der Hebel so bemessen und die Lage der Drehpunkte so gewählt, daß nach der bei Beginn der Kurbeldrehung erfolgenden Vorwärtsbewegung und der bei weiterer Drehung erfolgenden Rückwärtsbewegung des Stempels behufs Erzielung einer Nachpressung des Preßlings eine Vorwärtsbewegung des Stempels über den Endpunkt der ersten Vorwärtsbewegung hinaus stattfindet.

Auf der Zeichnung ist der Erfindungsgegenstand in einem Ausführungsbeispiel schematisch dargestellt, wobei die entsprechenden Bewegungen durch ein Diagramm veranschaulicht sind.

An der Kurbel α greift die bei dem dargestellten Beispiel aus drei Gliedern zusammengesetzte Pleuelstange b an, die im Punkte c mit dem bei d drehbar gelagerten Hebel f und im Punkte g mit dem bei e am wagerecht geführten Preßstempel angreifenden Hebel h gelenkig verbunden ist. Wird die Kurbel im Sinne des eingezeichneten Pfeiles gedreht, so nimmt sie nacheinander die Stellungen 1 bis 12

ein. Die zugehörigen Stellungen des Punktes c sind auf dem Kreisbogen i mit gleichen Ziffern bezeichnet. Der Punkt g wird hierbei zwangläufig in einer Schleifenkurve k geführt und nimmt nacheinander die mit den Ziffern ι bis 12 bezeichneten Stellungen ein. Der Angriffspunkt e des Hebels h am Preß-, stempel wird in der Wagerechten hin- und herbewegt, aber er macht nicht nur eine Hin- und Herbewegung während einer Kurbeldrehung, sondern er geht erst um eine Strecke vorwärts, dann um eine Strecke rückwärts, dann wieder vorwärts über die vorher vorwärts durchlaufene Strecke hinaus und dann zurück zum Anfangspunkt. -Bei den im dargestellten Ausführungsbeispiel gewählten Abmessungen findet etwa bis zur Kurbelstellung 5 die erste Vorwärtsbewegung des Punktes e statt, also eine Pressung. Etwa von Stellung 5 bis Stellung 6 findet eine kleine Rückwärtsbewegung des Punktes e, also eine zeitweise Freigabe des Preßlings zur Entlüftung' statt, dann von 6 bis 10 eine neue verstärkte Vorwärtsbewegung, also eine stärkere Nachpressung, und von 10 bis ι die endgültige Rückbewegung zum Anfangspunkt.

Die Kurve in des Diagramms, welche dadurch entstanden ist, daß die Bogenmaße des Kurbelkreises als Ordinaten und die jeweiligen wagerechten Entfernungen des Punktes e vom Anfangspunkte als Abszissen aufgetragen sind, zeigt deutlich den Verlauf des Pressens. Die Einbuchtung η zeigt die Periode des Entlüftens.

Der erstrebte Zweck der Erfindung kann durch verschiedene Anordnung und Dimensionierung des Kniehebels und der übrigen Teile erreicht werden.

Claims

Patent-Anspruch :

Stempelantrieb für Ziegel-, Trocken-, Halbtrocken-, Kalksandstein-, Falzziegel- und ähnliche Pressen, bei denen der Preßstempel von einer Kurbel oder dergl. aus durch ein mittels zweier Gelenke mit der Pleuelstange verbundenes Kniehebelpaar bewegt wird, dadurch gekennzeichnet, daß die Längen der Hebel so bemessen sind und die Lage der Druckpunkte so gewählt ist, daß nach der bei Beginn der Kurbeldrehung erfolgenden Vorwärtsbewegung und der bei weiterer Drehung erfolgenden Rückwärtsbewegung des Stempels eine Vorwärtsbewegung des letzteren über den Endpunkt der ersten Vorwärtsbewegung hinaus stattfindet, zum Zweck, bei der ersten schwächeren Pressung das Preßgut vorzupressen, bei dem darauf folgenden Stempelrückgang die Luft aus dem Preßling entweichen zu lassen und diesen bei der zweiten stärkeren Pressung" fertig zu pressen.

Hierzu 1 Blatt Zeichnungen.