DE2500785C3 - - Google Patents
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Description
Die vorliegende Erfindung betrifft Influenzavakzine, insbesondere Influenza-Subunit-Vakzine, und deren
Herstellung durch selektive Ablösung und Isolierung der immunogenen Komponente eines Influenzavirus.
In Abbildung 1 befindet sich eine schematische Darstellung eines Influenzavirusteilchens. Das genetische
Material Ribonucleinsäure (RNA) zusammen mit dem gruppenspezifischen Nucloprotein ist von einer
doppelten Membran umgeben, die aus einer inneren Proteinschicht und einer äußeren Schicht vom Wirt
abstammenden Lipidmaterials besteht Zwei Glycoproteine, Hämagglutinin und Neuraminidase, erscheinen als
Stachel auf der Oberfläche der Virusumhüälung.
Es ist bekannt, daß die zwei Glykoproteine, Hämagglutinin und Neuraminidase, die wichtigsten
Komponenten des Influenzavirus sind, während alle anderen Komponenten, inbegriffen andere Virusproteine,
Nucleinsäuren und Lipide, für die Entstehung einer Immunität nicht wesentlich sind. Die Anwesenheit
dieses nicht wesentlichen Materials in einem Infiuenzavakzin kann jedoch zu unerwünschten Nebenwirkungen
führen. In jedem Fall werden durch die Anwesenheit des nicht wesentlichen Materials die Menge an Vakzin, das
verabreicht werden kann, und dementsprechend auch die Stärke der Immunität, die erreicht werden kann,
beschränkt.
Das ideale Influenzavakzin sollte deshalb aus den beiden essentiellen Immunogenen Hämagglutinin und
Neuraminidase bei Abwesenheit oder bei substantieller Abwesenheit der nicht wesentlichen Komponenten des
Virusteilchens bestehen. Vorhergehende Versuche, die Influenzaiimunogene abzuscheiden, bestanden darin,
daß man zunächst versuchte, das Virusteilchen vollständig zu spalten und zu solubilisieren, beispielsweise mit
Hilfe von nichtionogenen oder anionischen Detergentien, z. B. ein Tween, ein Alkylphenoxypolyäthoxyäthanol,
ein Saponin oder Natriumdesocholat [Chem. Abstr. 71 (1969) 76 unter 68074, J. Gen. Virol. 17 (1972)
317-331 und 9 (1970) 179-189, Postgrad. Med. J. 49 (1973) 193-194, J. Hyg. Camb. 68 (1970) 77-80].
Hierbei werden, wie aus dieser Literatur hervorgeht, alle die wesentlichsten Anteile der Viruskomponenten
freigesetzt und gehen mit den Immunogenen in Lösung. Wenn dann versucht wird, die IiEmunogene selektiv zu
isolieren, ist das Resultat sehr dürftig, da die Eigenschaften der meisten Viruskomponenten, auf
denen die Trennungstechniken beruhen, einschließlich der Teilchengröße dieser Komponenten, wenig verschieden
sind und nur mit sehr aufwendigen Techniken verbessert werden kann.
Die vorliegende Erfindung betrifft ein Verfahren zur Isolierung der Hämagglutinin- und Neuraminidase-Immunogene
durch selektive Ablösung und Solubilisierung dieser Immunogene, wobei die übrigen Komponenten
als subvirale Partikel mit intakten Lipid/Proteinmembrauen,
die alle anderen nicht wesentlichen Anteile des Virus verschlossen enthalten, zurückbleiben. Der Unterschied
in der Größf und Dichte der solubilisierten Immunogene una der zurückbleibenden subviralen
Partikel erlaubt eine Abtrennung der Immunogene mit Hilfe von üblichen Abtrennungsmethoden, die auf dem
Unterschied in den physikalischen Eigenschaften beruhen.
Es wurde nunmehr gefunden, daß diese selektive Solubilisierung der Hämagglutinin- und Neuraminidase-
2-i komponenten durch Behandlung des Influenzavirus mit
einem kationischen Detergens erreicht weiden kann.
Die vorliegende Erfindung betrifft ein Verfahren zum Isolieren von Hämagglutinin- und Neuraminidasebestandteilen
aus Influenzaviruskonzentraten durch Ablösen mittels Detergentien und gegebenenfalls vorheriges
Inaktivieren der Viren, dadurch gekennzeichnet, daß man zu Viruskonzentraten aus Influenzaviren vom Typ
A, Ai, A2 oder B oder ein Gemisch von 2 oder mehr
dieser Viren in wäßriger Lösung ein kationisches
j) Detergens in einem Mengenverhältnis von 1 :2 bis 1 :10
zusetzt und nach gegebener Reaktionsdauer daraus die abgelösten Hämagglutinin- und Neuraminidasebestandteile
auf Grund ihrer unterschiedlichen Größe bzw. Dichte isoliert.
Das erfindungsgemäße Verfahren kann zweckmäßigerweise unter Verwendung von Influenzaviren der
Typen A, Ai, A2 oder B oder einem Gemisch von zwei
oder mehreren dieser Viren durchgeführt werden. Der spezifisch verwendete Stamm hängt selbstverständlich
von der erwünschten Immunität und den zu isolierenden Immunogenen ab, doch können beispielsweise folgende
Stämme erwähnt werden: Stamm A 2/Aichi/68, MRC-2 (Rekombinante der Typen A 2/England/42/72), MRC-11
(Rekombinante der Typen A 2/Port Chalmers/73),
ίο A/Pasteur/30C (»Mutagrip«, Institut Pasteur) und
B/Mass/67.
Der erfindungsgemäß verwendete Influenzavirusstamm wird zweckmäßigerweise auf an sich bekannte
Weise vermehrt, beispielsweise durch Überimpfen auf ein 11 Tage altes embryoniertes Hühnerei und durch
Inkubation während einer geeigneten Zeit bei einer geeigneten Temperatur, beispielsweise während 2
Tagen bei 37° C. Die erhaltenen Allantoisflüssigkeiten werden anschließend vereinigt und das Virus durch
bn Ultrazentrifugation und nachfolgende Resuspension in
einer beispielsweise durch Phosphat gepufferten, physiologischen Kochsalzlösung oder durch Zentrifugation
in einer Durchflußzonalzentrifuge unter Verwendung von beispielsweise eines Rohrzuckergradienten in
-< einer durch Phosphate gepufferten physiologischen Kochsalzlösung unter nachfolgender Herabsetzung des
Rohrzuckergehaltes bis beispielsweise weniger als 5%, zweckmäßigerweise durch Dialyse gegen eine physiolo-
gische Kochsalzlösung oder durch Sephadex-Chromatographie oder Verdünnung konzentriert und gereinigt
Die Konzentration des Ausgangsvirus ist nicht kritisch und kann eingestellt werden, abhängig von der
erwünschten Menge (Gehalt) des Immunogens.
Der pH-Wert des ViruskonzentraCa wird so gewählt,
daß das Virus intakt bleibt, und beträgt zweckmäßigerweise von 6,5 bis 8,5, wofür Puffer, wie Phosphatpuffer,
verwendet werden können, die vor der Zugabe des kationischen Detergens zugesetzt werden, und das
Konzentrat kann ebenfalls, beispielsweise durch Zugabe von Formaldehyd, inaktiviert werden. Danach wird das
kationische Detergens zum Viruskonzentrat — zweckmäßigerweise ir. Form einer wäßrigen Lösung —
zugefügt Das verwendete kationische Detergens wird in solche einer Menge zugesetzt, daß das Gewichtsverhältnis
von Detergens zum Protein in dem erhaltenen Gemisch von 1 :2 bis 1 :10, insbesondere von 1 :3 bis
1 :5 beträgt Nach Zugabe des Deterjens soll das Gemisch zweckmäßigerweise stehengelassen werden,
beispielsweise während 30 Minuten bis 16 Stunden bei
Temperaturen, die das Virus nicht aufspalten lassen, beispielsweise bei Temperaturen zwischen 4 und 370C,
wobei die höheren Temperaturen kürzere Zeiten erfordern. Vorzugsweise läßt man das Gemisch
während 30 bis 60 Minuten bei Raumtemperatur oder während der Nacht bei 40C stehen.
Das erfindungsgemäß verwendbare kationische Detergens kann jedes kationische Detergens sein, das
genügend aktiv ist, um die Hämagglutinin- und
Neuraminidasekomponenten zu solubilisieren, jedoch unter den Reaktionsbedingungen nicht genügend aktiv
ist, um das ganze Virusteilchen zu zerstören.
Die erfindungsgemäß verwendbaren kationischen Detergenzien können aus einer bekannten Klasse von
Verbindungen der Formel I
ausgewählt werden, worin R4 für Alkyl oder Aryl, Ri, R2
und R3 gleich oder verschieden sind, und jeweils Alkyl oder Aryl, oder Ri und R2 zusammen mit dem
Stickstoffatom an das sie gebunden sind, einen 5- oder 6gliedrigen gesättigten heterocyclischen Ring, und R3
Alkyl oder Aryl bedeuten, oder Ri, R2 und R3 zusammen
mit dem Stickstoffatom, an das sie gebunden sind, einen 5- oder 6gliedrigen heterocyclischen Ring, der am
Stickstoffatom ungesättigt ist, bedeuten, und X für ein Anion steht.
Geeignete Verbindungen der Formel I sind die Verbindungen der Formel Ia,
(Ia)
worin X obige Bedeutung besitzt, und R4' für Alkyl mit
8 — 22 Kohlenstoffatomen steht, und entweder Ri' und
R2' gleich oder verschieden sind und jeweils Methyl oder eine Alkylgruppe mit 8-22 Kohlenstoffatomen
bedeuten, oder Ri' für Methyl steht, und R2' Benzyl
bedeutet, insbesondere jedoch Verbindungen der Formel Iaa,
CH3 CH3
N X
/ \
CH3 R^
CH3 R^
(Iaa)
worin R4' und X obige Bedeutung besitzen, oder der
Formel lab,
CH3 CH3
N X
(lab)
/
C6H5CH2
C6H5CH2
worin R4' und X obige Bedeutung besitzen.
Weitere geeignete Verbindungen der Formeln I sind diejenigen der Formel Ib,
(Ib)
worin X obige Bedeutung besitzt, und R4" für eine
Alkylgruppe mit 12—18 Kohlenstoffatomen und R5 für j5 Wasserstoff oder Methyl, vorzugsweise jedoch für
Wasserstoff stehen.
Unter den Alkylgruppen mit 8 — 22 Kohlenstoffatomen sind diejenigen mit 12-18 Kohlenstoffatomen
besonders geeignet, davon insbesondere die Lauryl-, Myristyl-, Cetyl- und Stearylgruppen.
In den obigen Formeln bedeutet X vornehmlich ein Chlorid-, Bromid-, Sulfat- oder Acetat-, insbesondere
jedoch ein Chlorid- oder Bromidanion.
Die geeigneten Verbindungen der Formel Iaa sind z. B. Myristyltrimethylammonium- und Cetyltrimethylammoniumsalze,
speziell deren Chloride oder Bromide, insbesondere jedoch Bromide. Geeignete Verbindungen
der Formel lab sind z. B. Stearyldimethylbenzylammoniumsalze, insbesondere deren Chloride oder Bromide,
3d ganz besonders jedoch Bromide. Geeignete Verbindungen
der Formel Ib sind Cetylpyridiniumsalze, insbesondere deren Chloride oder Bromide, ganz besonders
Bromide.
Andere kationische Detergentien, die zweckmäßigerweise verwendet werden können, sind Benzalkoniumchloride
und -bromide, beispielsweise Benzethoniumchlorid oder Methylbenzethoniumchlorid oder auch
solche Agenzien, wie Decamethoniumchlorid.
Das erfindungsgemäß bevorzugte kationische Deterbo
gens istCetylmethylammoniumbromid.
Nach Beendigung des obigen Verfahrens können die Hämagglutinin- und Neuraminidasekomponenten von
dei zurückbleibenden intakten subviralen Partikeln auf an sich bekannte Weise abgetrennt werden. Diese
h<-, Abtrennung beruht auf der verschiedenen Größe oder
Dichte der zu trennenden Teilchen, und kann beispielsweise mit Hilfe einer Gradientenzentrifugation unter
Verwendung von Rohrzucker- oder Natriumglutamat-
medien unter nachfolgender Fraktionierung der Gradienten durch Sedimentation durch Molekularsiebchromatographie
oder durch Pelletation in einer Ultrazentrifuge durchgeführt werden.
Das erfindungsgemäß hergestellte Gemisch von Immunogenen kann zweckmäßigerweise in Influenzavakzinen
ver vendet werden. Hierfür werden die oben beschriebenen isolierten Hämagglutinin- und Neuraminidasekomponenten
zweckmäßigerweise in einem üblichen Lösungsmittel resuspendiert, beispielsweise in
einer physiologischen isotonischen Lösung, beispielsweise einer 0,9%igen Natriumchloridlösung, die gegebenenfalls
beispielsweise mit einem Phosphatpuffer abgepuffert ist. Der Anteil des von der Reinigung des
Ausgangsvirus oder von der Abtrennung der solubilisierten Komponente zurückbleibenden Rohrzuckers
soll zweckmäßigerweise auf weniger als 5 Gew.-% des Vakzins, beispielsweise durch Dialyse herabgesetzt
werden. Der Anteil des zurückbleibenden kationischen Detergens soll gleicherweise stark herabgesetzt werden,
beispielsweise auf weniger als 0,01% des Vakzins, beispielsweise durch Dialyse oder Gelchromatographie.
Falls erwünscht, können Konservierungsmittel oder Inaktivierungsmittel, wie Formaldehyd, den Vakzinen in
üblichen Mengen, beispielsweise in einem Gewichtsverhältnis von einem Teil zu 10 000 Teilen zugesetzt
werden.
Die immunogene Wirkung der erfindungsgemäßen Vakzine kann zweckmäßigerweise verbessert werden
durch Zugabe von üblichen immunologischen Zusätzen, wie Aluminiumhydroxid oder Aluminiumphosphat, in
üblichen Mengen. Bevorzugt wird die Zugabe von 0,2% Aluminiumhydroxid.
In einer Testreihe wurde der Schutz der Maus zu verschiedenen Zeiten nach Immunisierung mit Influenza-Subunit-Vakzin
und mit Influenza-Ganzvirus bei Belastung mit virulenten Influenza-Virus untersucht
Dieses Modell umfaßt alle spezifischen und unspezifischen Abwehrmechanismen. Gruppen von je 30 Mäusen
werden hierbei 0,25 ml Antigen/Maus i. p. appliziert, jeweils 3,4 und 8 Wochen danach wird ein Teil der
Gruppe mit Hilfe eines Sprays infiziert und 9 Tage nach der Infektion der Schutz bewertet Als Bewertungsbasis
werden die Reduktion der Mortalität in % und die Reduktion der Lungenläsionen in % herangezogen. Der
Test wird wiederholt mit verschiedenen Antigenanteilen in den Vakzinen. Die Resultate zeigen, daß die
erfindungsgemäßen Subunitvakzine eine längere Immunität gegen die Virusinfektion zeigen, jedoch andererseits
parallele Effekte zu den Ganzvirusvakzinen aufweisen.
Für die obige Anwendung kann die zu verabreichende Dosis verschieden sein. Im allgemeinen bekommt man
zufriedenstellende Resultate, wenn man die Vakzine in einer einzigen Dosis von 9 bis 43 internationalen
Einheiten per kg Tiergewicht verabreicht Für größere Säugetiere ist eine Einheitsdosis von 600 bis 3000
internationalen Einheiten zu empfehlen.
Die Verabreichung erfolgt zweckmäßigerweise subcutan
oder intramuskulär.
Influenzavirus vom Antigentyp X-31 (Rekombinante des Stammes A2/Aichi/68) wird durch Inkubation in
einem embryonierten Hühnerei bei 37° C während 2 Tagen vermehrt Die Eier werden danach auf 4° C
abgekühlt und über Nacht stehen gelassen. Die erhaltenen infizierten Allantoisflüssigkeiten werden
vereinigt. Das Virus wird anschließend aus dei Allantoisflüssigkeit durch Zentrifugation in der Durchflußzonalzentrifuge
(Modell RK, Elektro-Nucleonics] unter Verwendung eines Rohrzuckergradienten in einer
durch Phosphat gepufferten Kochsalzlösung konzentriert und gereinigt. Das nach der Herabsetzung des
Rohrzuckergehaltes auf weniger als 5% durch Dialyse gegen eine durch Phosphat gepufferte Kochsalzlösung
in der Kälte erhaltene Viruskonzentrat hat einen
ίο Hämagglutinationstiter von 1 :217 und einen Proteingehalt
von 0,7 mg/ml. Zur Abspaltung der Immunogene wird die Virussuspension mit 1Ao ihres Volumens einer
wässerigen Detergenslösung (Cetyltrimethylammoniumbromid,
l%ige Lösung) versetzt. Nach 30 bis 60 Minuten (Zimmertemperatur) wird das Reaktionsgemisch
durch Gradientenzentrifugation aufgearbeitet
unter Verwendung eines vorgebildeten linearen Rohrzuckergradienten und nachfolgende Fraktionierung des
Gradienten mit einer peristaltischen Pumpe. Hämagglutinin und Neuraminidase werden dabei quantitativ
solubilisiert und befinden sich im oberen Teil des Gradienten gut getrennt vom wesentlich rascher
sedimentierenden Virusrestpartikel.
Vermehrung, Konzentrierung und Spaltung des Virus werden, wie im Beispiel 1 beschrieben, durchgeführt
Die Aufarbeitung erfolgt durch Gleichgewichtszentrifugation in einem vorgeformten Rohrzuckergradienten.
Ein linearer Rohrzuckergradient wird aus 5% (w/w) bzw. 50% (w/w) Rohrzuckerlösung in phosphat-gepufferter
Kochsalzlösung hergestellt. Die Zentrifugation erfolgt z. B. im Rotor SW 27 (Beckmann) bei 10° C, 18
Stunden, 20 000 UpM. Nach Gleichgewichtseinstellung wird der Gradient fraktioniert und ausgetestet Hämagglutinin
und Neuraminidase befinden sich im leichteren Teil des Gradienten, gut getrennt vom
dichteren Viruspartikel.
Man verfährt wie in Beispiel 1 oder 2, verwendet aber
den Influenzastamm MRC-2 (Rekombinante des Typs A2/England/42/72) oder MRC-Il (Rekombinante des
Typs A2/Port Chalmers/73).
Man verfährt wie in Beispiel 1 und 3 beschrieben, arbeitet das Reaktionsgemisch jedoch mittels Molekularsiebchromatographie
auf. Zur Molekularsiebchromatographie können z. B. Controlled Pore Glass (CPG
7001 Agarose oder Sepharose 4 B oder 2 B verwendet werden. Das Trennmaterial wird z. B. in phosphat-gepufferter
Kochsalzlösung äquilibriert und zu einer Säule
gepackt Die Säulenabmessungen betragen z. B. bei einem Probevolumen von 3 ml 1,5 χ 40 cm. Die Elution
erfolgt mit phosphatgepufferter Kochsalzlösung. Zur Fraktionierung wird in üblicher Weise ein Fraktionensammler
(z. B. LKB Ultrovac 7000) verwendet
Eine wäßrige Lösung (0,5%) von Cetylpyridiniumbromid
wird zum Influenzavirus des Typs A/Pasteur/30 C (»Mutagrip«, Institut Pasteur) zugesetzt, das vorher
durch Zusatz von Formaldehyd inaktiviert wurde. Das Detergens wird bis zu einer Endkonzentration von 0,02
bis 0,1 % zugesetzt Die Aufarbeitung erfolgt wie in den Beispielen 1,2 oder 4 beschrieben.
25 OO 785
Man verfährt wie in den Beispielen 1, 2, 4 oder 5, verwendet aber den Influenzastamm B/Mass/67.
Man verfährt wie in den Beispielen 1, 3, 5 oder 6, arbeitet jedoch das Spaltgemisch durch Pelletierung in
der Ultrazentrifuge auf. Dies kann beispielsweise durch Zentrifugation in der Beckmann L-2-65 B Zentrifuge
erfolgen (Rotor 60 Ti, 35 000 UpM, 90 Minuten, 100C). Die solubilisierten Immunogene sind in der überstehenden
Fraktion enthalten, die abgegossen oder abfiltriert wird.
Beispie! 8
Man verfährt wie in einem der Beispiele 1 bis 7, verwendet jedoch an Stelle einer Cetyltrimethylammoniumbromidlösung
eine l°/oige Lösung von Myristyltrimethylammoniumbromid, Benzethoniumchlorid, Methylbenzethoniumchlorid,
Decamethoniumchlorid oder Stearyldiemthylbenzylammoniumbromid. Hierbei erhält
man vergleichbare Resultate.
Ein Influenzavakzin kann wie nachfolgend beschrieben formuliert sein:
Anteile
Immunogenes Gemisch
Thiomerosal
Thiomerosal
Phosphatpuffer in 0,9%iger
physiologischer Kochsalzlösung
physiologischer Kochsalzlösung
700 Internationale
Einheiten
1 Teil auf 10 000
Teile
bis 0,5 ml
Das immunogene Gemisch kann entsprechend einem der vorhergehenden Beispiele hergestellt werden,
beispielsweise wie in Beispiel 3 beschrieben, unter Verwendung des Influenzastammes MRC-11 (Rekombinante
des Typs A2/Port Chalmers/73).
Beispiel 10
Mit 32P markiertem Influenzavirus A/Hong Kong/68
in einer mit Phosphat gepufferten Kochsalzlösung 10,45 mg Eiweiß/ml wurde während 30 Minuten bei
Zimmertemperatur oder über Nacht bei 4°C mit Neodol
ίο 23-6, einem Addukt aus einem Q2-C|3-Iinearen
primären Alkohol und Aethylenoxid (Abbildung 2) und erfindungsgemäß mit Cetyltrimethylammoniumbromid
(CTAB) (Abbildung 3), beide in verschiedenen Konzentrationen von 0,002%, 0,02% und 0,2% (in den
Abbildungen 2 und 3 die Teile B, C bzw. D) behandelt
Die erhaltenen Gemische wurden durch Zentrifugieren in einer Durchflußzonalzentrifuge unter Verwendung
eines Rohrzuckergradienten (5—40% Sukrose) in einem Beckmann Rotor SW 40 während 90 Minuten bei
1O0C und 30 000 UpM zentrifugiert, wobei eine nicht mit Detergens behandelte Kontrollprobe mitlaufen
gelassen wurde (in Abbildungen 2 und 3 die Teile A). Die 10 Fraktionen jeder Detergenskonzentration wurden
auf Hämagglutinin und Neuraminidase und — an Hand einer 32P-Bestimmung — auf subvirale Partikel untersucht.
Die 32P-Radioaktivität befindet sich in den Phosphatgruppen der Ribonucleinsäure und der Phospholipidkomponenten
des Virusmembrans und nicht in den Immunogenen.
Einzelheiten des Vergleichsversuchs sind der Nachpublikation Intervirology 5 (1975) 260—272 zu entnehmen.
Aus Abbildung 2 wird ersichtlich, daß es nicht gelingt, mit Neodol 23-6 einerseits das Hämagglutinin und die
j5 Neuraminidase und andererseits die restlichen Viruskomponenten
voneinander zu trennen.
Aus Abbildung 3, speziell Teil C ist die erfindungsgemäße selektive Abtrennung der Immogene deutlich
erkennbar.
Tabelle 1 | Abgelöstes und isoliertes Hämagglutinin |
Abgelöste und isolierte Neuraminidase |
mit MRC-2 mit MRC-Il |
Spaltungsresultate | 99% | 98% | mit A/Aichi/68(X-31) auf Sepharose 4B chromatographiert |
99% 100% |
105% 91% |
Endkonz. Detergens0,05% Aufarbeitung durch Gra- dientenzentrifugation |
|
Beispiele 1 und 2 | 100% | 95% | mit A/Hong Kong/68 (X-31MH3N2) Endkonz. Delergens 0,025% |
Beispiel 3 | >100% | 88% | |
Beispiel 4 | 100% | 97% | |
Beispiel 5 | |||
Beispiel 7 mit Cetyltrimethyl ammoniumbromid als Detereens |
|||
100%
mit A/Asia/57(H2N2)
Endkonz. Detergens 0,03%
Endkonz. Detergens 0,03%
<; | 9 | Fortsetzung | 25 | 00 785 | 10 |
Abgelöstes und | Abgelöste und | ||||
Beispiel 7 | isoliertes | isolierte | |||
mit Cctyltrimcthyl- | Hämagglutinin | Neuraminidase | mit A/FM1/47(HIN1) | ||
ammoniumbromid | 99% | 92% | Endkonz. Detergens | ||
als Detergens | 0,025% | ||||
mit A/PR 8/34(HONl) | |||||
100% | 95% | Endkonz. Detergens 0,03% | |||
mit B/Hong Kong/72 | |||||
99% | 93% | Endkonz. Detergens 0,02% | |||
75%
100%
75%
50% 100%
81%
67% 58%
b\% 85%
mit A/Port Chalmers/73 (MRC-Il); Pelietierung
als Aufarbeitung Detergens:
Myristyltrimethylammoniumbromid
Benzethoniumchlorid
Methylbenzethoniumchlorid
Decamethoniumchlorid
Stearyldimethylbenzylammoniumbromid
Für die Analysemethoden zur Bestimmung der biologischen Aktivitäten wird auf die Nachpublikation
Intervirology 5 (1975) 260—272 hingewiesen.
Hierzu 3 Blau Zeichnungen
Claims (3)
1. Verfahren zum Isolieren von Hämagglutinin- und Neuraminidasebestandteilen aus !nfluenzaviruskonzentration
durch Ablösen mittels Detergentien und gegebenenfalls vorheriges Inaktivieren der
Viren, dadurch gekennzeichnet, daß man zu Viruskonzentraten aus Influenzaviren vom Typ A,
Ai, A2 oder B oder ein Gemisch von 2 oder mehr
dieser Viren in wäßriger Lösung ein kationisches Detergens in einem Mengenverhältnis von 10 :2 bis
1 :10 zusetzt und nach gegebener Reaktionsdauer daraus die abgetrennten Hämagglutinin- und Neuraminidasebestandteile
auf Grund ihrer unterschiedlichen Größe bzw. Dichte isoliert
2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet,
daß als kationisches Detergens Cetyltrimethylammoniumbromid eingesetzt wird.
3. Impfstoff zum Vorbeugen gegen Influenza, enthaltend die nach den Ansprüchen 1 und 2
isolierten Hämagglutinin- und Neuraminidasebestandteile zusammen mit den üblichen Konfektionierungsmittel.
Applications Claiming Priority (1)
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---|---|---|---|
CH44774A CH589453A5 (de) | 1974-01-14 | 1974-01-14 |
Publications (3)
Publication Number | Publication Date |
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DE2500785A1 DE2500785A1 (de) | 1975-07-31 |
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