DE2500515A1 - Verfahren zur herstellung von kubischem bornitrid - Google Patents
Verfahren zur herstellung von kubischem bornitridInfo
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Description
Bornitrid .
Die Erfindung betrifft ein Verfahren zur Umwandlung von hexagonalem
in kubisches Bornitrid durch Einstellen hoher Drücke und Temperaturen, bei denen das kubische Bornitrid thermodynamisch
stabil ist.
Kubisches Bornitrid ist ungewöhnlich hart und besitzt eine gute spezifische Wärmeleitfähigkeit. Aufgrund dieser Eigenschaften
wird es als Schneidwerkzeug, Poliermittel, Schleifmittel, als besonders abriebbeständiges Material
und zur Wärmeableitung eingesetzt.
Zur Herstellung von kubischem Bornitrid ist ain katalytisches
Verfahren unter Verwendung eines Metallkatalysators
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2 b ü U h 1 S
und ein direktes Verfahren, das ohne die Verwendung eines Katalysators arbeitet, bekannt. Nach dem katalytischen Verfahren
wird ein Element der Gruppen Ia, Ua oder IHa des Periodensystems der Elemente und bzw. oder eines der
Metalle Sb, Sn oder Pb oder ein Nitrid dieser Elemente als
Katalysator mit hexagonalem Bornitrid vermischt. Die Umwandlung
des hexagonalen in das kubische Bornitrid erfolgt ' in der Weise, dass man einen the rmodynami sehen Zustand herstellt,
in dem das kubische Bornitrid thermodynamisch stabil
ist, dass man das Ausgangsgemisch also einem Druck von mindestens 45 kbar und einer Temperatur von mindestens 1500 C
aussetzt. Die offensichtlichen Nachteile dieses Verfahrens liegen im Erfordernis sehr hoher Temperaturen und in der
Notwendigkeit, in Form des Katalysators Fremdelemente in das kubische Bornitrid einzuführen. Bei der direkten Synthese
von kubischem Bornitrid wird zwar kein Katalysator- benötigt, jedoch müssen Drücke über 115 kbar und Temperaturen von
über 1900 C eingesetzt werden (Bundy et al., J. Chem. Phys.
38 (1963), S. 1144). Dieses Verfahren ist für eine industrielle
Herstellung von kubischem Bornitrid wegen der hohen Drücke bei ausserordentlxch hohen Temperaturen unbrauchbar.
Ein verbessertes Verfahren zur direkten Synthese von
kubischem Bornitrid erfordert Drücke von über 60 kbar
• ο /
und Temperaturen von mindestens 1200 C (Wakatsuki et al. ,
Mat. Res. Bull., χ (1972), S. 999). Neben dem Erfordernis
noch immer relativ hoher Temperaturen weist dieses verbesserte Verfahren den Nachteil auf, dass als Ausgangsprodukt
ein massig kristallines hexagonales Bornitrid in Form eines Pulvers mit einer Korngrösse von kleiner
als 1 /um benötigt wird.
Ein wesentliches Ziel der Erfindung ist daher die Schaffung:
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eines Verfahrens zur Herstellung von kubischem Bornitrid, das die beschriebenen Nachteile der bekannten Verfahren
vermeidet und ein qualitativ hochwertiges kubisches Bornitrid bei relativ niedrigen Temperaturen und Brücken herzustellen
erlaubt.
Aufgabe der Erfindung ist also die Schaffung eines Verfahrens zur Herstellung von kubischem Bornitrid, das unter
industriell auch im grösseren Maßstab durchführbaren Bedingungen wirtschaftlich ausführbar ist, ein gängiges Ausgangsmaterial
erfordert und zu einem reinen kubischen Bornitrid mit guten Kenndaten führt.
Zur Lösung dieser Aufgabe wird ein Umwand lungs verfahr en, das von hexagonalem Bornitrid ausgeht, vorgeschlagen, das
erfindungsgeraäss dadurch gekennzeichnet ist, dass man dem
als Ausgangsmaterial verwendeten hexagonalen Bornitrid mindestens 3 Gew.-$ Wasser zusetzt und einen Umwandlungs—
druck von mindestens 50 kbar einstellt.
Gegenstand der Erfindung ist also mit anderen Worten eine industriell durchführbare Umwandlung von hexagonalem Bornitrid
unter Druck— und Temperatureinwirkung in kubisches Bornitrid, wobei man dem als Ausgangsmaterial benutzten
hexagonalen Bornitrid mindestens 3 Gew.-0Jo Wasser zusetzt.
Dadurch wird ein kubisches Bornitrid hoher Reinheit in Form der gewünschten sehr kleinen Kristallite erhalten.
Die Grosse der Kristallite des kubischen Bornitrids ist deutlich kleiner als die nach bekannten Verfahren erhältliche
Kristallitgrösse. Auch die erforderliche Temperatur und der erforderliche Druck liegen unter den für bekannte Verfahren
erforderlichen Werten. Wird als Ausgangsmaterial ein Bornitrid mit Graphitstruktur verwendet, so kann die Umwandlung
glatt bei etwa 600 C und 50 kbar durchgeführt werden.
SG983Ö/0SS4
Zur Durchführung des Verfahrens der Erfindung ist also ein Druck von wenigstens etwa 50 kbar und eine Temperatur
von mindestens etwa 600 C erforderlich, wenn das Ausgangsmaterial ein hexagonales Bornitrid mit Graphitstruktur ist.
Wird als Ausgangsmaterial ein hexagonales Bornitrid mit Wurtzitstruktur eingesetzt, so ist eine Temperatur von
mindertens 1100 C erf rderlich. Dabei ist jedoch stets
erforderlich, dass die jeweils gewählte Temperatur und der jeweils gewählte Druck in den thermodynamischen Stabilitätsbereich
der kubischen Phase des Bornitrids fallen. Der thermodynamische Stabilitätsbereich des kubischen
Bornitrids kann F.P« Bundy et al., Journal of Chem. Phys., 38 (1963), S. 1144 entnommen werden (ein Ausschnitt aus
diesem Stabilitätsbereich ist in Fig. 1 wiedergegeben).
Das nach dem Verfahren der Erfindung erforderliche Wasser braucht nicht nur als reines Wasser zugesetzt zu werden,
sondern kann auch in Form einer wässrigen alkalischen Lösung zugesetzt werden, vorzugsweise in Form einer wässrigen
Lösung von Ammoniak und einem Alkalimetallhydroxidhydrat, vorzugsweise Li0H«H20. Wird dem Ausgangsmaterial kein reines
Wasser, sondern eine wässrige Lösung zugesetzt, so ist ein Zusatz zum Ausgangsmaterial in einer Menge von mindestens
3 Gew.-^, berechnet als Wasser, erforderlich.
Die angestrebte Wirkung wird stets so lange erhalten, wie mindestens 3 Gew. -^o Wasser zugegen sind. Dur da eine Vergrösserung
der zugesetzten Wassermenge ist ein verstärkter Effekt erhältlich. Insbesondere bei einem Wasserzusatz
von mindestens 10 bis 20 Gew.-^ kann der zur Umwandlung
erforderliche Druck auf ein Minimum gesenkt werden und werden optimale Umwandlungsergebnisse erhalten. Dabei liegt
das Optimum des Wasserzusatzes bei Verwendung von Bornitrid mit Graphitstruktur bei mindestens etwa 20 Gew.-^ und bei
609830/06S4
Verwendung eines Bornitrids mit Wur*;zitstruktur bei mindestens
etwa 10 Gew.-#.
Venn der Wassergehalt im Ausgangsmaterial unter 3 Gew.-#,
beispielsweise bei 1 Gew.-# oder darunterliegt, steigt der
für die Umwandlung erforderliche Druck sprungartig an. Es ist daher ein Mindestwassergehalt von 3 Gew.-5ε erforderlich.
Die obere Grenze des Wasserzusatzes ist nicht in der Weisa kritisch wie die untere Grenze, jedoch nimmt der Wirkungsgrad
des Verfahrens allein aufgrund des ungünstigeren Volumen- und Masseverhältnxsses von Wasser zu Bornitrid ab.
Ausserdem wird der Wirkungsgrad des Verfahrens durch eine geringere Ausbeute an kubischem Bornitrid ungünstig beeinflusst.
-Schließlich wird es um so schwieriger, das Material v/eiter zu verarbeiten, je mehr es Wasser über
etwa 2/3 seines Gesamtgewichts enthält. Nach einer bevorzugten Äusführungsform sollte deshalb Wasser in einer
Menge von weniger als 2/3 des Gesamtgewichts des Ausgangsmaterials zugesetzt werden.
Bei Verwendung einer wässrigen alkalischen Lösung statt reinem Wasser als Ausgangsmateriai für das zuzusetzende
Wasser werden besonders gute Ergebnisse erhalten, wenn man vorzugsweise eine wässrige Lösung von NH^OH, NaOH, KOH,
LiOH, Mg(OH)2, Ca(OH)2, Sr(OH)2 und bzw. oder Ba(OH)2 einsetzt.
Dabei ist insbesondere die Verwendung einer wässrigen NHkOH-Lösung bevorzugt, da mit ihr die besten Ergebnisse
erhältlich sind.
Bei Verwendung von Drücken und bzw. oder Temperaturen unter-, kalb der vorstehend genannten Mindestwerte wird die Herstellung
kubischer Bornitridkristalle erschwert. Bei drastisch verlängerter Reaktionsdauer ist die Bildung kubischer Bornitridkristalle
zwar auch bei Temperaturen und bzw. oder Drücken unterhalb der genannten Mindestwerte prinzipiell
möglich, jedoch sind die dann zeitlich erforderlichen Reaktionsbedingungen in der Praxis uninteressant. Insbesondere
aus praktischen wirtschaftlichen Gründen werden die genannte Mindestteroperatur und der genannte Mindestdruck
i- BaJÖ/Ö6S4
eingehalten. Es muss jedoch angemerkt werden, dass auch bei weit über den Mindesttemperaturen liegenden Arbeitst'emperaturen
kein Bornitrid erhältlich ist, wenn nicht gleichzeitig der Reaktionsdruck zumindest die Einstellung
der thermodynamisehen Zustandsbedingungen im thermodynamischen
Stabilitätsbereich der kubischen Phase des Bor-.nitrids gewährleistet. Bei Durchführung des Verfahrens der
Erfindung unter den genannten Temperatur- und Druckbedingungen werden für Reaktionsverweilzeiten von etwa 30 min
bereits gute Ergebnisse erhalten. Die Reaktionszeiten können jedoch auch bis auf etwa 2 min verkürzt werden. Der Verlängerung
der Reaktionsdauer steht prinzipiell nichts im Wege, jedoch ist eine überlange Reaktionsverweilzeit aus praktischen
und wirtschaftlichen Gesichtspunkten wenig sinnvoll.
Der Wasserzusatz bewirkt zunächst und. vor. allem, dass unabhängig
vom Zustand des Ausgangsmaterials die erforderliche Reaktionstemperatur in überraschendem Ausmass gesenkt werden
kann. Barch den Zusatz von mindestens 3 Gew.-^e Wasser wird
erreicht, dass die erzielbare Senkung der Reaktionstemperatur
unabhängig von der Kristaliinität und der Korngrösse des
Ausgangsmaterials ist. Bei der Verwendung von Bornitrid mit
Graphit struktur als Ausgangsmaterial kann die zur Umwandlung erforderliche Mindest temperatur auf etwa 600 C durch die
Erhöhung der dem Ausgangsmaterial zugesetzten Wassermenge bewirkt werden. Offensichtlich wird durch den Wasserzusatz
überraschenderweise die Geschwindigkeit der Phasenumwandlung
entscheidend erhöht.
Ein weiterer unerwarteter und überraschender Effekt, der durch den Wasserzusatz erhalten wirds ist, dass die nach
dem Verfahren der Erfindung hergestellten kubischen Bornitridkristalle unabhängig von der Kristaliinität und
der Korngrösse des Ausgangsmaterials eine mittlere Korngrösse im Bereich von etwa 0,1 bis 1 /um haben. Bei Ver-
• - 7 -
Wendung von hexagonalem Bornitrid mit Graphitstruktur als
Ausgangsmaterial und relativ niedrigen Temperaturen, vorzugsweise
bei Temperaturen im Bereich von etwa 800 C, werden sogar kubische Bornitridkristallite mit einer mittleren Korngrösse
von kleiner als oder etwa gleich 0,01 /um erhalten.
Insbesonderer dieser Effekt der gleichzeitigen Verkleinerung,
der mittleren Kristallitgrösse mit abnehmenden Reaktionstemperaturen zeigt den Vorteil der Anwendung gegenüber
den bekannten Verfahren ausserordentlich niedriger Reaktionstemperaturen. Es hat sich generell gezeigt, dass
mit einer Erhöhung der angewendeten Umwandlungstemperatur bzw. Reaktionstemperatur auch der mittlere Korndurchmesser
zunimmt. Aufgrund der erleichterten Sinterbarkeit bei kleineren mittleren Korndurchmessern wird das kubische Bornitrid
der Erfindung, das sich gegenüber dem nach bekannten Verfahren hergestellten Bornitriden durch eine ausserordentlich
kleine mittlere Kristallitgrösse auszeichnet, vorzugsweise als Ausgangsmaterial für die Herstellung von
Sinterformkörpern benutzt.
Eine dritte Wirkung, die vorteilhaft durch die Wasserzugabe bewirkt wird, ist die spürbare Senkung des für die Umlagerung
erforderlichen Mindestdruckes. Unabhängig von der Kristallinität oder der Korngrösse des Ausgangsmaterials wird lediglich
durch den Wasserzusatz in einer Menge von mindestens etwa 3 Gew.-?6 eine Erniedrigung des Mindestreaktionsdruckes
auf ca. 6O kbar und darunter erzielt. Mit etwas höheren Wassergehalten kann der zur Umwandlung erforderliche
Reaktionsdruck sogar bis auf etwa 50 kbar gesenkt werden.
Eine vierte mit der Erfindung erzielbare Wirkung liegt darin, dass das bei Zusatz von Wasser oder wässrigem Ammoniak
zum Ausgangsmaterial erhältliche kubische Bornitrid eine
Reinheit aufweist, die mindestens ungefähr die Reinheit des Ausgangsmaterials aufweist.
Zur praktischen. Durchführung des Verfahrens der Erfindung
ist lediglich der Zusatz von Wasser zum als Ausgangsniaterial
verwendeten Bornitrid und eine Vorrichtung zur Erzeugung hoher Temperaturen und Drücke erforderlich. Weder das Verfahren
des Zumischens des Wassers noch das Verfahren und bzw. oder die Vorrichtung zur ^zeugung der hohen Temperatur und
des hohen Druckes sind im Rahmen der Erfindung kritisch. Prinzipiell kann jedes beliebige Verfahren, das ein Ausgangsmaterial
mit dem vorgeschriebenen Wassergehalt liefert, und jedes beliebige Verfahren und jede beliebige Vorrichtung,
die die vorgeschriebene Temperatur und gleichzeitig den vorgeschriebenen Druck erzeugen kann, eingesetzt werden.
Die Erfindung ist im folgenden anhand von Ausführungsbeispielen in Verbindung mit den Zeichnungen näher beschrieben.
Es zeigen:
Fig. 1 ein Zustandsdiagraram, dem die Umwandlungs-
temperatur und der Umwandlungsdruck zur Umwandlung von he xagonalem Bornitrid
mit Graphitstruktur in Gegenwart von kZ Gew.-56 Wasser entnommen werden können;
Fig. 2 in graphischer Darstellung den erforderlichen Mindestumwandlungsdruck als
Funktion des Wassergehaltes eines hexagonalen Bornitrids mit Graphitstruktur
bei einer Umwandlungstemperatur von
1000 °C;
Fig. 3 ein Zustandsdiagraram der in Fig. 1 gezeigten
Art für hexagonales Bornitrid
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mit Wurtzitstruktur und
Fig. h ein Diagramm der in Fig. 2 gezeigten
Art für hexagonales Bornitrid mit Wurtzitstruktur bei einer Umwandlungstemperatur
von 16OO C,
Als Ausgangsmaterial wird ein Bornitrid mit hexagonaler
Graphitstruktur mit einem mittleren Korndurchmesser von
etwa 0,05 /um eingesetzt. Der Wassergehalt des Ausgangsmaterials wird auf kZ Gew.-<$>
eingestellt. Die Umwandlung in die kubische Phase erfolgt im Verlauf von 30 min bei
einem Druck von ^5 bis 6O kbar und einer Temperatur im
Bereich von 500 bis I9OO C. Die erhaltenen Ergebnisse
sind in der Tabelle I zusammengestellt. Als Druckmedium
wird Pyrophyllit eingesetzt. Der Druck wird durch Druckstandards gemessen, wobei der Standardskala die durch
Druckeinwirkung bei Zimmertemperatur ausgelösten Phasen— Umwandlungen der folgenden Übergänge zugrunde liegen:
Bi(l) nach Bi(ll) bei 25,5 kbar, Tl(Il) nach Tl(lll) bei
36,7 ± 0,3 kbar, Ba(l) nach Ba(ll) bei 55+2 kbar und
Bi(IIl) nach Bi(v) bei 77+3 kbar.
Tabelle I | Druck (kbar) | Temperatur ( c) | Ausbeute ($>) |
Probe Nr. | 60 | 1500 | 100 |
M | 60 | 1000 | 100 |
2 | 60 | 900 | 99 |
3 | 60 | 800 | 92 |
k | 60 | 700 | 35 |
5 | 60 | 6OO | ♦ |
6 | 60 | 500 | |
7 | |||
-1G-
.8 55 1900 **
9 55 1500 80
10 55 1000 83
11 55 800 72
12 55 700 53
13 55 600 *
14 53 1500 28
15 53 1000 36
16 53 800 20
17 53 600 *
18 50 1500 *
19 50 1000 . *
20 50 800 *
21 50 . 7OO *
22 50 600. . **
23 50 5OO **
2k U8 800 **
25 k8 6OO . **
26 k5 I50Ö **
* Ira Röntgenbeugungsdiagramm ist die Bildung der kubischen
Bornitridphase zweifelsfrei nachweisbar, jedoch liegt die Ausbeute bei 19 c/>
oder darunter.
** Im Röntgenbeugungsdiagramm lässt sich die kubische Bornitridphase
nicht nachweisen.
Die Bestimmung der kubischen und der hexagonalen Bornitridphasen erfolgt durch Röntgenbeugungsaufnahrnen. Die Ausbeutebestimmung
für die kubische Bornitridphase erfolgt durch Bestimmung des Intensitätsverhältnxsses der röntgenographischen
Beugungsreflexe.
Die Temperatur- und Druckbedingungen, unter denen das kubische Bornitrid gebildet wird, lassen sich aus den in der Tabelle I
zusammengestellten Ergebnissen ableiten und sind in der Fig. 'dargestellt. Auf der Ordinate des Phasendiagramms sind der
Reaktionsdruck in kbar und auf der Abszisse die Reaktionstemperatur in C aufgetragen. Die mit einer schwarz voll
ausgefüllten Fläche dargestellten Messpunkte bedeuten, dass unter diesen Bedingungen die kubische Phase in einer Ausbeute
von über 80 $ erhalten wird. Die mit halb ausgefüllter schwarzer und halb weisser Fläche dargestellten Messpunkte
geben eine Ausbeute der kubischen Phase im Bereich von 20 bis 79 °fa wieder. Die durch leere Kreise mit einer weissen
Innenfläche dargestellten Messpunkte bedeuten, dass unter diesen thermodynamischen Bedingungen die kubische Bornitridphase
im Röntgenbeugungsdiagramm nachgewiesen werden kann, die Ausbeute an dieser Phase jedoch 19 $ oder wenige*' beträgt.
Die durch ein Kreuz im Kreis gekennzeichneten Messpunkte geben jene Bedingungen wieder, unter denen im Reaktionsprodukt
röntgenographisch kein kubisches Bornitrid nachgewiesen werden kann.
Der im Phasendiagramm der Fig. 1 bezeichnete Phasenbereich
grenzt einen Bereich ab, in dem das kubische Bornitrid herstellbar ist. Der Phasenbereich 2 gibt jenen Bereich
wieder, in dem innerhalb von 30 min die kubische Bofnitridphase
zumindest nicht in einem Umfang gebildet wird, in dem sie im Röntgenbeugungsdiagramm nachweisbar ist. Der Phasenbereich
3 ist jener thermodynamisch^ Bereich, in dem die
hexagonale Bornitridphase mit Graphitstruktur thermodynamisch
stabil ist. Die Gerade k ist die thermodynamisch© Gleichgewichtskurve zwischen der kubischen und der hexagonalen
Phase des Bornitrids.
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Die bei niedrigeren Temperaturen hergestellten kubischen Bornitride weisen im Röntgenbeugungsdiagramm ausgesprochen
breite Reflexe auf. Eine solche Reflexverbreiterung ist ein typisches Merkmal für eine ausserordentlieh kleine
Korngrösse des dem Röntgenstrahl ausgesetzten Prüflings.
Die mikroskopische Probe des bei 800 C und 60 kbar hergestellten
kubischen Bornitrids ergibt eine Korngrösse kleiner als 0,01 yum.
Die zuvor beschriebenen Versuche zeigen, dass zur Herstellung
von kubischem Bornitrid aus hexagonalem Bornitrid mit Graphitstruktur eine Mindesttemperatur von 600 C und ein Mindestdruck
von 50 kbar erforderlich sind, wenn die kubische Bornitridphase im Röntgenbeugungsdiagramm nachweisbar sein
soll. Es ist jedoch wahrscheinlich, dass das kubische Bornitrid
auch bei tieferen Temperaturen und tieferen Drücken in röntgenographisch nachweisbaren Mengen gebildet wird,
wenn längere Reaktionszeiten gewählt werden. Gleicherweise kann in den Fällen, in denen die Ausbeute an kubischem
Bornitrid bei 19 $ oder darunter liegt, wobei sich diese
Ausbeuteberechnungen auf die röntgenographischeη Messungen
beziehen, die Ausbeute durch eine Verlängerung der Reaktionsdauer erhöht werden.
Die Probe Nr. 8 zeigt, dass selbst bei hohen Drücken und Temperaturen kein Bornitrid erhalten werden kann, wenn
diese Parameter nicht im thermodynamischen Stabilitätsbereich der kubischen Phase des Bornitrids liegen. Da
dieser thermodynamische Stabilitätsbereich der kubischen
Phase jedoch in der in Fig. 1 gezeigten Darstellung links der Gleichgewichtskurve h liegt, kann die kubische Bornitridphase
beispielsweise auch bei 19-00 C nicht erhalten werden, wenn nicht der gleichzeitig aufgebrachte Druck so
hoch ist, dass der thermodynamische Zustand wieder im
Phasenbereich 1 liegt.
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Eine Ausbeute von etwa 50 CJ>
kubischem Bornitrid wird nach, einer Reaktionsdauer von nur 3 min erhalten, wenn man
die Umwandlung bei 60 kbar und 1000 °C durchführt.
Das kubische Bornitrid wird unter Verwendung des gleichen Ausgangsmaterials in der im Beispiel 1 beschriebenen- Weise
mit einem Wassergehalt von 0 bis 60 Gew.-$, einem Druck
von 4O bis 6O kbar und bei einer Temperatur von 1000 C
durchgeführt. Die Reaktionsdauer beträgt 30 min. Die erhaltenen
Ergebnisse sind in der Tabelle II zusammengestellt,
Die verwendete Vorrichtung und die Messverfahren sind die gleichen wie im Beispiel 1 beschrieben. Die für eine erfolgreiche
Umwandlung der hexagonalen Graphitstruktur in die kubische Phase anzuwendenden Drücke in kbar sind in
dem in Fig. 2 gezeigten Diagramm auf der Ordinate und der Wassergehalt im Ausgangsmaterial in Gew.-% auf der
Abszisse aufgetragen. In dem in Fig. 2 gezeigten Diagramm gibt der Phasenbereich 5 jenen Bereich wieder, in dem
die kubische Bornitridphase erhältlich ist. Der Phasenbereich 6 ist jener Bereich, in dem bei einer Reaktionsdauer von 30 min die kubische Bornitridphase zumindest
nicht in einer solchen Menge erhältlich ist, dass sie im Röntgenbeugungsdiagramm nachweisbar ist. Die Markierungen
der Messpunkte haben die gleiche Bedeutung wie im Zusammenhang mit der Fig. 1 beschrieben. .
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Tabelle II | Vassergehalt | Druck (kbar) |
Probe Nr. | 0 | 60 |
1 | 3 | 60 |
2 | 5 | 60 |
3 | 6 | 60 |
4 | 8 | 60 |
5 | 24 | 60 |
6 | 6 | 55 |
7 | 8 | 55 |
8 | 13 | 55 |
9 | 16 | 55 |
10 | .20 | 55 |
11 | 24 | 55 |
12 | 42 | 55 |
13 | 60 | 55 |
14 | 13 | 53 |
15 | 20 | 53 |
16 | 24 | 53 |
17 | 42 | 53 |
18 | 13 | 50 |
19 | 20 | 50 |
20 | 42 | 50 |
21 | 6o | 50 |
22 | 20 | 45 |
23 | 42 | 45 |
24 | ||
Ausbeute
**■
30
99 100
35
80
97 86 80 98
26 30
36
Die Bildung des kubischen Bornitrids kann im Röntgenbeugungsdiagramm
nachgewiesen werden, jedoch ist die Ausbeute 19 ^ oder geringer.
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** Die Bildung der kubischen Bornitridphase kann im Röntgenbeugungsdiägramm nicht nachgewiesen werden.
Die beschriebenen Ergebnisse zeigen, dass bei einem Wassergehalt im Ausgangsmaterial von 5 Gew.-^ oder darüber und
'einem Druck von 60 kbar die kubische Bornitridphase nach 30 min in einer Ausbeute von 98 $ oder darüber erhalten wird,
Bei einem Wassergehalt im Ausgangsmaterial von 20 Gew.-$ oder darüber|und einem Druck von 55 kbar beträgt die Ausbeute
mindestens 80 0Jo. Unter einem Druck von 50 kbar bei einem
Wassergehalt von mindestens etwa 20 Gew.-$ im Ausgangsmaterial
wird im Röntgenbeugungsdiagramm die Bildung der kubischen Bornitridphase in einer Ausbeute von bis zu
19 $ nachgewiesen. Die Ausbeuten können durch eine Verlängerung der Reaktionsdauer erhöht werden. Bei einem Druck
von 45 kbär lässt sich bei einer Reaktionsdauer von 30 min
die Bildung der kubischen Bornitridphase röntgenographisch
nicht mehr nachweisen. Es ist jedoch anzunehmen, dass sich die kubische Bornitridphase auch in einer röntgenographisch
nachweisbaren Menge bei Verlängerung der Reaktionszeit bildet. Aus praktischen und wirtschaftlichen Erwägungen
kann jedoch generell·gesagt werden, dass der für die
Herstellung des kubischen Bornitrids erforderliche Mindestdruck etwa 50 kbar beträgt.
Die in der Fig. 2 dargestellten Ergebnisse verdeutlichen weiterhin, dass bei einem Wassergehalt im Ausgangsmaterial
von weniger als 3 Gew.-^ der zur Umwandlung erforderliche
Druck steil ansteigt. Aus diesem Grund ist ein Wassergehalt von mindestens 3 Gew.-°/ο im Ausgangsmaterial
erforderlich. Selbst wenn für den Wassergehalt prinzipiell keine obere Grenze besteht, so ist doch einleuchtend, dass
mit zunehmendem Wasseranteil die Menge des zu behandelnden Ausgangsbornitrids vermindert wird, so dass die auf das
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Reaktionsvolumen bezogene Ausbeute an kubischem Bornitrid
vermindert wird (im Grenzfall geht bei einem Wassergehalt von 100 Gew. -<$>
die Ausbeute selbstverständlich auf Null zurück).
Kubisches Bornitrid wird aus einem ausserordentlich gut kristallisierten hexagonalen Bornitrid mit Graphitstruktur
und einer mittleren Korngrösse von etwa 5 /um mit verschiedenen
Wassergehalten unter verschiedenen Drücken und Temperaturen bei Anwendung verschieden langer Reaktionszeiten
hergestellt. Die Reaktionsbedingungen und die erhaltenen Ergebnisse sind in der Tabelle III zusammengestellt,
Probe !fässer- Druck Temperatur Reaktions- Ausbeute
Nr. gehalt (kbar) (°C) dauer (min) (Gew.-#)
1 | 0 | 60 | 1500 | 30 | *# |
2 | 3 | 60 . | 1500 | 30 | 33 |
3 | * 3 | 55 | 1500 | 30 | |
k. | 20 | 60 | 1500 | 30 | 97 |
5 | 20 | 60 | 1100 | 30 | 28 |
6 | 20 | 60 | 1100 | 60 | 20 |
7 | 20 | 60 | 1100 | 120 | 22 |
8 | ko | 50 | 800 | 120 | * |
* Die Bild-ung der kubischen Bornitridphase wird röntgenographisch
nachgewiesen, jedoch liegt die Ausbeute bei 19 % oder darunter.
*"* Die Bildung der kubischen Bornitridphase kann röntgenographisch
nicht mehr nachgewiesen werden.
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Die in der Tabelle III zusammengestellten Ergebnisse lassen deutlich erkennen, dass durch, den Einsatz eines Ausgangs—
materials, das ausserordentlich gut kristallisiert ist, und eine gleichmässig und gut ausgebildete Korngrösse hat,
der Fassergehalt, der erforderliche Druck und die erforderliche Temperatur praktisch unverändert gegenüber den
entsprechenden Ergebnissen sind, die für feinptilvriges
hexagonales Bornitrid als Ausgangsmaterial erhalten werden. Lediglich die Reaktionsdauer ist vorzugsweise etwas langer
zu wählen,
Es wird das gleiche Ausgangsmaterial eingesetzt, das auch im Beispiel 1 verwendet wird. Das Wasser wird in Form eines
Hydrates zugesetzt, und zwar als LiOH*H„O in einer Menge
von 20 Gew.—%, berechnet als Kristallwasser. Das Ausgangsmaterial
wird 3° min lang bei 55 kbar auf 1000 C gehalten.
Das kubische Bornitrid wird in einer Ausbeute von 79 °fa erhalten.
Als Ausgangsmaterial wird ein hexagonales Bornitrid mit
Graphitstruktur und einem mittleren Korndurchmesser von
etwa 0,05 /um verwendet. Eine wässrige Ammoniaklösung
mit einem Ammoniakgehalt von etwa 26 Gew.-$ wird dem Ausgangsmaterial in einer Menge von etwa kO Gew.-?6 zugesetzt.
Die Synthese des kubischen Bornitrids aus diesem Ausgangsmaterial wird bei einer Reaktionsdauer von 30 min
unter Drücken von 45 bis 60 kbar bei Temperaturen im Bereich
von 500 bis 1900 C untersucht. Die Vorrichtung zur Durchführung der Reaktion und die Messverfahren sind die gleichen,
wie im Beispiel 1 beschrieben. Die erhaltenen Ergebnisse sind in der Tabelle k zusammengefasst.
Tabelle IV | Druck (kbar) | Temperatur ( C) | Ausbeute |
Probe Nr. | 60 | 1500 | © |
T | 60 | 1000 | (S) |
2 | 60 | 800 | (§) |
3 | 6o | 600 | *· |
h | 6o | 500 | ■*# |
5 | 55 | 1900 | *#- |
6 | 55 | 1000 | O |
7 | 55 | 6 00 | |
8 | 50 | 1500 | |
9 | 50 | 1000 | * |
TO | 45 | Ί000 | |
11 | |||
© 80 0Jo oder darüber
O -20 bis 79 0Jo
O -20 bis 79 0Jo
* Die Bildung der kubischen Bornitridphase wird im Röntgenbeugungsdiagramm
nachgewiesen, jedoch beträgt die Ausbeute 19 °/>
oder weniger.
** Die Bildung von kubischem Bornitrid kann röntgenographisch
nicht nachgewiesen werden.
Die in der Tabelle IV zusammengestellten Daten zeigen, dass bei Verwendung einer wässrigen Ammoniaklösung als Wasserzusatz
ausgezeichnete Ergebnisse erhalten werden.
Die bei den niedrigen Reaktionstemperaturen erhaltenen Px^odukte
zeigen im Röntgenbeugungsdiagramm sehr breite Reflexe der kubischen Bornitridphase. ¥ie bereits beschrieben,
6093T0/06S4
bedeutet das, dass das kubische Bornitrid mit einer sehr kleinen Korngrösse vorliegt. Aus den dargestellten Ergebnissen
ist weiterhin abzuleiten, dass für eine Reaktionsdauer von 30 min mindestens eine Reaktionstemperatur von
6OO °C und ein Reaktionsdruck von 50 kbar erforderlich sind,
wenn die kubische Bornitridphase in "einer röntgenographisch nachweisbaren Menge gebildet werden soll. Bei entsprechender■
Verlängerung der Reaktionszeit lässt sich das kubische Bornitrid jedoch auch bei niedrigeren Temperaturen und bzw»
oder niedrigeren Drücken in röntgenographisch nachweisbarer Menge herstellen. Gleicherweise kann durch eine Verlängerung
der Reaktionsdauer auch die Ausbeute in jenen Fällen erhöht werden, in denen bei einer Reaktionsdauer von 30 min röntgenographisch
eine Ausbeute von nur bis zu 19 $ gemessen wird, Die Daten zeigen weiterhin,-dass kubisches Bornitrid nicht
erhalten werden kann, wenn die thermodynamischen Zustandsvariablen nicht im Bereich der thermodynamischen Stabilität
der kubischen Phase liegen. Die für die Probe Nr. 6 erhaltenen Ergebnisse sind ein Beispiel dafür.
Als Ausgangsmaterial wird das auch im Beispiel 5 verwendete Material eingesetzt. Bei einer Temperatur von 1000 C und
einer Reaktionsdauer von 30 min wird das kubische Bornitrid bei einem Zusatz von 0 bis 40 Gew.-°/o wässrigem Ammoniak
und Drücken im Bereich von k$ bis 60 kbar hergestellt.
Der Reaktor und die Messverfahren sind die gleichen, die im Beispiel 1 beschrieben sind. Die erhaltenen Ergebnisse
sind in der Tabelle V zusammengestellt.
250051
Probe Nr.
Druck ( kbar)
Gehalt an wassr. Ausbeute Ammoniak (Gew.-0Jo)
1
2
2
3
k
k
5
6
7
8
8
10
11
12
11
12
6o 60 60 60 55 55 55 55 50 50 50
3 10 40
3 10 20 ^O 10 20 ko
ko
© 80 0Jo oder darüber
O 20 bis 79 #
* Die· Bildung der kubischen Bornitridphase wird im Röntgenbeugungsdiagramm
nachgewiesen, jedoch beträgt die Ausbeute 19 9^ oder weniger.
** Die Bildung von kubischem Bornitrid kann röntgenographisch nicht nachgewiesen werden.
Die in der Tabelle V dargestellten Ergebnisse verdeutlichen,
dass selbst bei Verwendung von wässrigem Ammoniak als Wasserzusatz gute Ergebnisse in gleicher Weise erhalten
werden, wie sie beim Zusatz von reinem Wasser erhältlich sind. ■
609830/0654
Ein ausserordentlich gut kristallisiertes hexagonales Bornitrid mit Graphitstruktur und einem mittleren Korndurchmesser
von etwa 5 /um wird als Ausgangsmaterial zur Herstellung
des kubischen Bornitrids verwendet. Der Zusatz an wässrigem Ammoniak, der Druck, die Temperatur und die Reaktionsdauer
werden in der in der Tabelle VI gezeigten Weise verändert. Die unter diesen Bedingungen erhaltenen
Ergebnisse sind ebenfalls in der Tabelle VI dargestellt.
Die gezeigten Daten verdeutlichen, dass selbst beim Einsatz eines gut kristallisierten Bornitrids mit relativ grosser
und ausgeprägter Korngrösse als Ausgangsmaterial kein Einfluss auf den Gehalt an wässrigem Ammoniak, den Reaktionsdruck und die Temperatur gegenüber dem Einsatz eines feinpulvrigen hexagonalen Bornitrids feststellbar sind, selbst
wenn vorzugsweise die Reaktionszeit etwas länger zu wählen ist,
Tabelle VI .
Probe Nr. |
Gehalt an wassr. Ammoniak (Gew. -1P ) |
Druck (kbar) |
Temperatur Cc) |
Reaktions— dauer (min) |
Ausbeute |
1 | 0 | 60 | 1500 | 30 | ** |
2 | 3 | 60 | 1500 | 30 | O |
3 | 3 | 55 . | 1500 | 30 | ** |
4 | 20 | 60 | 1500 | 30 | |
5 | 20 | 60 | 1000 | 30 | * |
6 - | 20 | 60 | 1000 | 60 | O |
7 | 20 | 60 | 1000 | 120 | O |
8 | 40 | 50 | 800 | 120 | * |
§00030/0654
80 # oder darüber
20 bis 79 %
20 bis 79 %
* Die Bildung der kubischen Bornitridphase wird im Rb'nt-.
genbeugungsdiagramm nachgewiesen, jedoch beträgt die Ausbeute 19 c/>
oder weniger.
'** Die Bildung von kubischem Bornitrid kann röntgenographisch
nicht nachgewiesen werden.
Die im Beispiel 5 beschriebenen Versuche werden mit der Abänderung wiederholt, dass die Ammoniakkonzentration in
der wässrigen Ammoniaklösung auf die Hälfte vermindert wird.
Bei einer Durchführung der Reaktion bei 800 C und 60 kbar*
wird dabei beispielsweise eine Ausbeute von über 80 <$>
erhalten. Auch die anderen unter den im Beispiel 5 dargestellten Bedingungen durchgeführten Versuche zeigen., dass
die Ausbeute an kubischem Bornitrid durch die Ammoniakkonzentration im eingesetzten wässrigen Ammoniak praktisch
nicht beeinflusst wird.
Aus den in den vorstehenden acht Beispielen beschriebenen Ergebnissen kann entnommen werden, dass bei einem Wasserzusatz
von mindestens etwa 3 Gew.-^ zu einem hexagonalen Bornitrid mit Graphitstruktur kubisches Bornitrid bei
einem Mindestdruck von 50 kbar und einer Mindest temperatur
von 600 C unabhängig von der Korngrösse und dem
Kristallisationsgrad des als Ausgangsmaterial eingesetzten hexagonalen Bornitrids .herstellbar ist.. Selbst wenn die
Herstellung von kubischem Bornitrid bei einer Temperatur unterhalb von 600 °C und einem Druck von weniger als 50 kbar
durchaus wahrscheinlich erscheint, zumindest in einem Ausrnass,
SO9830/-06S4
dass das gebildete kubische Bornitrid im Röntgeribeugungsdiagramm
nachweisbar ist, solange man die Reaktionsdauer entsprechend verlängert oder andere in gleicher Richtung
wirkende Mittel einsetzt, so ist doch ebenfalls deutlich, dass man vom praktischen und wirtschaftlichen Gesichtspunkt
aus eine Temperatur und einen Druck innerhalb bzw. oberhalb der genannten Grenzen anwendet. Ausserdem zeigen
die Ergebnisse, dass das für die Durchführung des Verfahrens eingesetzte Wasser nicht sauber zu sein braucht,
sondern das vielmehr sogar Hydrate oder eine wässrige alkalische Lösung, beispielsweise eine wässrige Ammoniaklösung,
als Quelle für das zuzusetzende Wasser dem Ausgangsmaterialzugesetzt
werden können, wobei die angestrebten Wirkungen in gleicher Weise erhalten werden. Weiterhin ist deutlich geworden,
dass praktisch jede beliebige Vorrichtung zur Durchführung des Verfahrens eingesetzt werden kann, die eine
Temperatur von mindestens 600 G und gleichzeitig einen Druck von mindestens 50 kbar erzeugen und für die Dauer der gewünschten
Reaktionsdauer aufrecht- erhalten kann.
Als Ausgangsmaterial wird ein hexagonales Bornitrid mit Wurtzitstruktur und einem mittleren Korndurchraesser .von
etwa 0,1 /um verwendet. Bei einer Reaktionsdauer von 30 min
wird die Herstellung von kubischem Bornitrid bei einem Wassergehalt von h2. Gew.-5ε im Druckbereich von k5 bis 65 kbar
und im Temperaturbereich von 1000 bis 1900 C untersucht. Die unter diesen Bedingungen erhaltenen Ergebnisse sind
in der Tabelle 7 zusammengestellt.
.- 2k -
Tabelle VII | Druck (kbar) | Temperatur ( c) | Ausbeute (c/o) |
Probe Nr. | 65 | 1600 | Ί00 |
1 | 65 | 1200 | 78 |
2 | 58 | 1600 | 100 |
3 | 58 | 1200 | 63 |
4 | 58 | 1100 | * |
5 | 58 | 1000 | |
6 | 55 | 1900 | ** |
7 | 55 | 1800 | 48 |
8 | 55 | 1600 | 98 |
9 | 55 | 1400 | 90 |
10 | 55 | 1300 | 85 |
11 | 55 | 1200 | 58 |
12 | 55 | 1100 | * |
13 | 55 | 1000 | ■** |
14 | 52 | 1600 | 48 |
15 | 52 | 1400 | 32 |
16 | 50 | 1800 | ** |
17 | 50 | 1600 | * |
18 | 50 | i4oo | |
1? | 50 | 1200 | |
50 | 1100 | ||
21 | 47 | 1600 | |
22 | h5 | 1400 | *-* |
23 | k5 | 1200 | ** |
24 | |||
* Die Bildung der kubischen Bornitrxdphase wird im Rönt·
genbeugungsdiagramm nachgewiesen, Jedoch beträgt die Ausbeute 19 ^ oder weniger.
** Die Bildung von kubischem Bornitrid kann röntgenographisch
nicht nachgewiesen werden.
509830/06E4
Die in der Tabelle VII gezeigten Ergebnisse beruhen auf der Verwendung der gleichen Vorrichtung und der gleichen
Messverfahren, wie sie im Beispiel 1 beschrieben sind.
Der auf der Grundlage der erhaltenen Ergebnisse für die Herstellung von kubischem Bornitrid aus hexagonalem Bornitrid
mit Wurtzitstruktur geeignete Druck- und Temperaturbereich
T1 ist in dem in Pig. 3 gezeigten Diagramm dargestellt. Auf der Ordinate des in Fig. 3 gezeigten Diagramms
ist der Synthesedruck in kbar und auf der Abszisse die Temperatur in C aufgetragen. Die Bedeutung der Symbole
für die eingetragenen Messpunkte ist die gleiche wie im Zusammenhang mit der Fig. 1 beschrieben. Der Phasenbereich
ist jener Bereich, in dem die kubische. Bornitridphase erhältlich
ist, der Phasenbereich 12 ist jener Bereich, in dem die kubische Bornitridphase bei 30 min Reaktionsdauer
nicht im röntgenographisch nachweisbaren Rahmen herstellbar
ist, und der Bereich 13 ist jener Bereich, in dem die hexagonale Bornitridphase mit Graphitstruktur die thermodynamisch
stabile Phase ist. Die Kurve 14 ist die thermodynamische
Gleichgewxchtskurve zwischen der kubischen Bornitridphase
und der hexagonalen Bornitridphase.
Die im vorstehenden Beispiel beschriebenen Versuche zeigen im Ergebnis, dass bei Verwendung von hexagonalem Bornitrid
mit Wurtzitstruktur als Ausgangsmaterial zumindest 50 kbar
und mindestens 1100 C angewendet werden müssen, um das kubische Bornitrid zumindest in einer röntgenographisch
nachweisbaren Menge zu erhalten. Das kubische Bornitrid kann auch- bei niedrigerer Temperatur und niedrigerem Druck
hergestellt werden, wenn man die Reaktionsdauer entsprechend verlängert oder andere Schritte zur Reaktionsbeschleunigung
ergreift. Unter solchen Bedingungen kann auch die Ausbeute an kubischem Bornitrid in jenen Fällen verbessert werden,
£03330/0654
in denen die röntgenographische Ausbeutebestimmung einen
Wert von 19 $ oder darunter liefert.
Auch, zeigen die beschriebenen Versuche mit dem Bornitrid
der Furtzitstruktur, dass kubisches Bornitrid dann nicht
erhalten werden kann, wenn die Zustandsvariablen Druck
und Temperatur während der Umwandlung ausserhalb des thermodynamisehen Stabilitätsbereiches der kubischen Phase
liegen. Bin Beispiel dafür sind die bei der Probe Nr. 7 erhaltenen Ergebnisse. Da bekannt ist, dass der thermodynamische
Stabilitätsbereich des kubischen Bornitrids in dem in der Fig. 3 gezeigten Phasendiagrainm links der
Gleichgewichtskurve 14 liegt, müssen also bei der Herstellung
von kubischem Bornitrid aus hexagonalein Bornitrid mit Wurtzitstruktur der Druck und die Temperatur innerhalb
des in Fig. 3 abgegrenzten Phasenbereiches 11 bleiben«
Zur Herstellung des kubischen Bornitrids wird das auch im Beispiel 9 eingesetzte Ausgangsmaterial verwendet. Bei
einer Reaktionsdauer von 30 min und einer Temperatur von
16OO C wird der Vassergehalt im Ausgangsgemisch von
Ο bis ~6O Gew.-9^ und der Druck im Bereich von kj bis 65 kbar
eingestellt. Unter diesen Bedingungen werden die|in Tabelle VIJI gezeigten Ergebnisse erhalten. Die Vorrichtungen und die
eingesetzten Messverfahren sind die gleichen,wie im Beispiel 1
beschrieben. Die Druckbereiche und Bereiche des Fassergehaltes, unter denen das kubische Bornitrid erhältlich sind f
sind auf der Grundlage der in Tabelle VIII gezeigten Ergebnisse in der Fig. k graphisch dargestellt. Auf der
Ordinate des gezeigten PJiasendiagramms ist der Druck in
kbar und auf der Abszisse der Wassergehalt im Ausgangsmaterial in Gew.-9ε aufgetragen. Der in der Fig. k abgegrenzte
Phasenbereich 15 ist der Bereich, in dem das kubische
S03830/0SS4
250Q515
Bornitrid erhältlich ist*. Im Bereich 16 lässt sich das
kubische Bornitrid unter den beschriebenen Reaktionsbedingungen nicht in röntgenographisch nachweisbarer Menge
herstellen. Die Symbole der Messpunkte in Fig. 4 haben die gleiche Bedeutung wie im Zusammenhang mit der Fig. 1
beschrieben.
Tabelle VIII | sserg |
Probe Nr. Wa | 42 |
1 | 3 |
2 | 3 |
3 | 0 |
4 | 42 |
5 | 6o |
6 | 42 |
7 | 20 |
8 | 10 |
9 | 3 |
10 | 1 |
11 | 0 |
12 | 42 |
13 | 20 |
14 | 10 |
15 | 3 |
16 | 60 |
17 | 42 |
18 | 20 |
19 | 10 |
20 | 3 |
21 | 42 |
22 | 20 |
23 | 3 |
24 | |
Druck (kbar) Ausbeute (#)
65 | 100 |
65 | 98 |
60 | 76 |
60 | ** |
58 | 100 |
55 | 100 |
55 | 98 |
55 | 95 |
55 | 92 |
55 | 53 |
55 | * |
55 | ** |
52 | 48 |
52 | 40 |
52 | 24 |
52 | * |
50 | - * |
50 | # |
50 | * |
50' | * |
50 | ** |
47 | *# |
47 | ** |
2i7 | ** |
609830/0654
* Die Bildung der kubisehen Bornitridphase wird im Röntgenbeugungsdiagramm
nachgewiesen, jedoch beträgt die Ausbeute 19 $ oder weniger.
** Die Bildung von kubischem Bornitrid kann röntgenographisch nicht nachgewiesen werden.
Die Daten in der Tabelle VIII zeigen, dass kubisches Bornitrid in einer Ausbeute von 90 *$>
und darüber bei einem Druck von 55 kbar und einem ¥assergehalt im Aus gangs gemisch
von etwa 10 Gew.-0Jo erhältlich ist. Bei einem Druck von 52 kbar
und einem Wassergehalt im Ausgangsprodukt von 10 Gew.-c/o oder
darüber kann die kubische Bornitridphase in einer Ausbeute von mindestens 20 ^ erhalten werden. Bei einem Wassergehalt
von etwa mindestens 10 Gew.— $ und einem Druck von 50 kbar
kann die kubische Bornitridphase im Reaktionsprodukt röntgenographisch
einwandfrei nachgewiesen werden, jedoch liegt die Ausbeute nicht über 19 $· Durch eine Verlängerung
der Reaktionsdauer kann die Ausbeute jedoch auch in diesen Fällen erhöht werden. Bei einem Druck von 47 kbar lässt
sich das kubische Bornitrid nicht mehr in röntgenographisch
nachweisbaren Mengen erhalten. Bei einer Verlängerung der Reaktionsdauer ist jedoch auch unter diesen Bedingungen
mit einer Bildung der kubischer! Bornitridphase zumindest
in einer röntgenographisch nachweisbaren Menge zu rechnen. Aus praktischen und wirtschaftlichen Erwägungen muss jedoch
ein Umwandlungsdruck von mindestens etwa 50 kbar eingesetzt
werden.
Die in der Fig. h dargestellten Daten verdeutlichen, dass
bei einem Wassergehalt im Ausgangsmaterial von weniger als 1 Gew.-$ der zur Umwandlung erforderliche Druck steil
ansteigt. Das Ausgangsmaterial soll daher mindestens 1 Gew.-^
509630/0654
vorzugsweise 3 oder mehr Gew. -0Jo Wasser enthalten. Prinzipiell
besteht keine obere Konzentrationsgrenze für den Wassergehalt, jedoch wird die Volumenausbeute des
kubischen Bornitrids mit zunehmendem Wassergehalt entsprechend vermindert, so dass beispielsweise bei einem
Wassergehalt von 100 Gew.-"fc die Ausbeute der kubischen
Bornitridphase auf Null sinkt.
Es wird das auch im Beispiel 9 verwendete Ausgangsmaterial eingesetzt. Das Wasser wird in Form eines Hydrats, nämlich
in Form des LiOH»H„O dem hexagonalen Ausgangsmaterial
in einer Menge von 20 Gew.-^, berechnet auf Kristallisationswasser,
zugesetzt. Das so erhaltene Ausgangsgemisch
wird 30 min lang unter 55 kbar auf 16OO °C erhitzt. Die Ausbeute des kubischen Bornitrids beträgt 98 $.
Ein hexagonales Bornitrid mit Wurtzitstruktur und einer
mittleren Korngrösse von etwa 0,1 /um dient als Ausgangsmaterial.
Das Wasser wird in Form einer 5 Mol—56 NaOH
enthaltenden wässrigen Natronlauge in einer Menge von 0 bis 60 Gew.-56 zugesetzt. Die Bildung des kubischen Bornitrids
unter diesen Bedingungen wird bei einer Reaktionsdauer von 30 min im Druckbereich von 45 bis 60 kbar und im Temperaturbereich
von 8OO bis I9OO C untersucht. Es werden
die gleiche Vorrichtung und die gleichen Messverfahren,
wie im Beispiel 1 beschrieben, eingesetzt. Die Ergebnisse sind in der Tabelle IX zusammengestellt.
509830/0654
Tabelle | IX | Druck (kbar) | Temperatur (8C) |
Ausbeute (*) |
Probe Nr. |
wassr.Na tronlauge (Gew.-^) |
65 | 1600 | 100 |
1 | 42 | 65 | 1200 | 79 |
2 | 42 | 65 | 1600 | 97 |
3 | 3 | 60 | 1600 | 78 |
4 | 3 | 60 | 1600 | -**· |
5 | 0 | 58 | 1200 | 67 |
6 | 42 | 58 | 1100 | <10 |
7 | 42 | 55 | 1900 | ·** |
8 | 42 | 55 | 1600 | 98 |
9 | 42 | 55 | 1300 | 87 |
10 | 42 | 55 | 1200 | 60 |
11 | 42 | 55 | 1 100 | < 10 |
12 | 42 | 55 | 1000 | |
13 | 42 | 55 | 1600 | 100 |
14 | 6o | 55 | 1600 | 97 |
15 | 20 | 55 | 1600 | 94 |
16 | 10 | 55 | 1600 | 56 |
17 | 3 | 55 | 1600 | < 10 |
18 | T | 55 | 1600 | |
19 | 0 | 52 | 1600 | 52 |
20 | 42 | 52 | 1400 | 38 |
21 | 42 | 52 | 1600 | 43 |
22 | 20 | 52 | 1600 | 28 |
23 | 10 | 52 | 16OO | < 10 |
24 | 3 | 50 | 1600 | < 10 |
25 | 42 | 50 | 1400 | <10 |
20 | 42 | 50 | 1200 | <10 |
27 | 42 | 50 | 1600 | <10 |
28 | 20 | 50 | 1600 | <10 |
29 | 10 | 50 | 1600 | <10 |
30 | 3 | 45 | 1400 | **· |
31 | 42 | 45 | 1600 | *# |
32 | 20 | |||
*·* Die Bildung von kubischem Bornitrid kann röntgeno- .
graphisch nicht nächgewiesen werden.
Die in der Tabelle IX zusammengestellten Ergebnisse zeigen, dass auch bei Zusatz des Wassers in. Form alkalischer Lösungen,
hier in Form einer Alkalimetallhydroxidlösung, gleich gute Ergebnisse erhalten werden wie in denjenigen
Fällen, in denen reines "Wasser zugesetzt wird.
Das im Beispiel 12 beschriebene Verfahren wird mit der Abänderung wiederholt, dass statt der wässrigen Natronlauge
eine 5 Mol-$ KOH enthaltende wässrige Kalilauge und eine
5 Μοί-^έ NH. OH enthaltende wässrige Ammoniaklösung verwendet,
werden. Die Lösungen werden dem Ausgangsbornitrid in einer Menge von 42 Gew. —$ zugesetzt. Bei Durchführung der
Umwandlung für 30 min bei 55 kbar und 16OO C werden in.
jedem Fall Ausbeuten von über 90 "Jo erhalten.
Zusammengefasst zeigen die vorstehend beschriebenen fünf
Beispiele, dass bei der Zugabe von Wasser zu dem als Ausgangsmaterial verwendeten hexagonalen Bornitrid mit Wurtzit—
struktur in einer Menge von mindestens etwa 1 Gew.—^έ,
vorzugsweise von mindestens etwa 3 Gew.-%, das kubische
Bornitrid bei einem Mindestdruck von 50 kbar und einer
Mindesttemperatur von 1100 C unabhängig von der Korngrösse
und dem Grad der Kristallinitat des hexagonalen Ausgangsbornitrids
erhalten werden kann. Theoretisch ist es möglich und wahrscheinlich, dass das Bornitrid auch bei einer Temperatur
unterhalb von 1100 C und bei einem Druck von unterhalb
50 kbar erhältlich ist, zumindest in röntgenographiscli
nachweisbarer Menge, wenn man die Reaktionsdauer entsprechend verlängert oder analoge Mittel ergreift. Vom
80983Ö/Ö654
praktischen und wirtschaftlichen Gesichtspunkt werden jedoch Drücke und Temperaturen zur Durchführung der Umwandlung
in die kubische Bornitridphase vorgezogen, die oberhalb der genannten unteren Grenzen liegen.
Weiterhin zeigen die Ergebnisse der beschriebenen Versuche,
dass das erforderliche Wasser nicht nur in Form von reinem Wasser zugesetzt zu werden braucht, sondern dass vielmehr
selbst eine Zugabe in Form von Kristallwasser (Hydratwasser) oder in Form einer wässrigen alkalischen Lösung,
beispielsweise einer wässrigen Ammoniaklösung oder einer
wässrigen Natronlauge oder Kalilauge, zugesetzt werden kann. Es werden gleiche Ergebnisse wie beim Zusatz mit reinem
Wasser erhalten. Zur Durchführung des Verfahrens der Erfindung ist prinzipiell jede Vorrichtung und jedes Verfahren
geeignet, das für die erforderliche Reaktionsdauer eine Temperatur von mindestens 1100 C und gleichzeitig
einen Druck von mindestens 50 kbar einstellen und aufrechterhalten
kann.
Es wird also, wie durch die Beispiele belegt, ein Verfahren geschaffen, mit dem kubisches Bornitrid leicht und in hoher
Ausbeute und mit hohem Verfahrenswirkungsgrad dadurch erhältlich ist, dass man dem Ausgangsmaterial Wasser in
einer Menge von mindestens 3 Gew.— 96 zusetzt und das
mit dem Wasser versetzte Ausgangsgemisch bei einem Druck
von mindestens etwa 50 kbar auf hohe Temperaturen bringt.
Als Ausgangsmaterial dient hexagonales Bornitrid mit Graphitod.er
Wurtzitstruktur.
509830/0654
Claims (11)
- - 33 Patentansprücheζ] Λ Verfahren zur Umwandlung von hexagonalem in kubisches Bornitrid durch Einstellen hoher Drücke und Temperaturen, bei denen das kubische Bornitrid thermodynamisch stabil ist, dadurch gekennzeichnet , dass man dem als Ausgangsmaterial verwendeten hexagonalen Bornitrid mindestens 3 Grew.-9ε Wasser zusetzt und einen Umwandlungsdruck von mindestens 50 kbar einstellt.
- 2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass man hexagonales Bornitrid mit Graphitstruktur und eine Temperatur von mindestens 6OO C einsetzt.
- 3· Verfahren nach Anspruch 1 , dadurch gekennzeichnet, dass man hexagonales Bornitrid mit Wurtzitstruktur und eine Temperatur von mindestens 1100 C einsetzt.
- k. Verfahren nach einem der Ansprüche.1 bis 3» dadurch gekennze ichne t, dass man das Wasser in Form einer wässrigen Lösung einer alkalischen Substanz dem Ausgangsmaterial zusetzt.
- 5. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 4, dadurch gekennzeichnet , dass man das Wasser dem Ausgangsmaterial in Form einer wässrigen Lösung von£03830/0654- 3h -NHj+OH, NaOH, KOH, LiOH, Mg(OH)2, Ca(OH)2, Sr(OH)2 und bzw. oder Ba(OH)2 zusetzt.
- 6. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 3» dadurch gekennzeichnet , dass man das Wasser in Form von Hydratwasser dem Ausgangsmaterial in einer Menge von mindestens 3 Gew. —°pt berechnet auf der Basis des Kristallwassers, zusetzt.
- 7. Verfahren nach Anspruch 6, dadurch gekennzeich net, dass man das Wasser in Form von LiOH*H 0 zusetzt.
- 8. Verfahren nach einem der Ansprüche h bis 7 und 2, dadurch gekennzeichnet , dass die Umwandlung bei •einer Temperatur im Bereich von 600 bis 8.00. C durchgeführt wird.
- 9. Verfahren nach einem der Ansprüche k bis 8 und 2, dadurch gekennzeichnet , dass man dem Ausgangsmaterial mindestens 20 Gew.-^ Wasser zusetzt.
- 10. Verfahren nach einem der Ansprüche 3 bis 7» dadurch gekennzeichnet , dass man dem Ausgangsge— misch mindestens 10 Gew.-Ja Wasser zusetzt.
- 11. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 10, dadurch gekennzeichnet , dass man eine Reaktions-509830/OISS4 'dauer bei der hohen Temperatur und dem hohen Druck von mindestens 2 min einhält.509830/0654
Applications Claiming Priority (4)
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---|---|---|---|
JP937274A JPS50104200A (de) | 1974-01-23 | 1974-01-23 | |
JP2234974A JPS50116396A (de) | 1974-02-27 | 1974-02-27 | |
JP4648474A JPS50139099A (de) | 1974-04-26 | 1974-04-26 | |
JP5030174A JPS50142499A (de) | 1974-05-08 | 1974-05-08 |
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Publication Number | Publication Date |
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DE19752500515 Withdrawn DE2500515A1 (de) | 1974-01-23 | 1975-01-08 | Verfahren zur herstellung von kubischem bornitrid |
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