DE249343C - - Google Patents

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DE249343C
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    • GPHYSICS
    • G10MUSICAL INSTRUMENTS; ACOUSTICS
    • G10BORGANS, HARMONIUMS OR SIMILAR WIND MUSICAL INSTRUMENTS WITH ASSOCIATED BLOWING APPARATUS
    • G10B3/00Details or accessories
    • G10B3/10Actions, e.g. key actions, couplers or stops

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  • Engineering & Computer Science (AREA)
  • Acoustics & Sound (AREA)
  • Multimedia (AREA)
  • Electrophonic Musical Instruments (AREA)

Description

KAISERLICHES
PATENTAMT.
PATENTSCHRIFT
M 249343 -KLASSE 51 a. GRUPPE
ERNST DALLWIG in KÖNIGSBERG i. Pr.
Patentiert im Deutschen Reiche vom 12. Dezember 1911 ab.
Mit vorliegender Erfindung wird der Zweck verfolgt, durch eine automatisch bewirkte Subbaßkopplung an einem Harmonium ohne Pedal die Wirkung eines Pedalharmoniums zu erzielen. Diese Kopplung kann in jedes Saugwindharmonium eingebaut werden. Wie bei der in Patentschrift 235899 dargestellten Einrichtung ist auch hier der Subbaß 161In größerer Mensur als die übrigen Zungenreihen des Harmoniums, nämlich 27 Töne umfassend, eingebaut. Sein Umfang reicht von A bis h, da zwischen h und "c^ die Registerteilung liegt. Selbstverständlich kann man ihn auch im Umfang der richtigen Pedalklaviatur von C bis ~d bauen, da der Subbaß 161 unabhängig von den übrigen Zungenreihen hinten am Stimmstock liegt. Obwohl durch diese Subbaßkopplung die Wirkung eines Pedalharmoniums erzielt wird, so ist doch zum Windmachen eine zweite-Person wie bei diesem nicht notwendig.
Während bei der in Patentschrift 235899 dargestellten Einrichtung der den Umfang der Subbaßtöne einstellende Kniehebel beim Spielen fortwährend hin und her bewegt werden mußte, wirkt die vorliegende Subbaßkopplung selbsttätig. Dies geschieht auf pneumatischem Wege. In beiliegender Zeichnung ist der Erfindungsgegenstand in zwei Projektionen: von vorn (Fig. 1) und von der Seite (Fig. 2) gesehen, und zwar beidemal größtenteils geschnitten, veranschaulicht.
α ist der hintere (abgebrochen dargestellte) Teil des Stimmstocks, auf welchem der ganze Subbaß mit seiner pneumatischen Kopplung ruht. Er besteht aus drei übereinanderliegenden Teilen:
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1. dem untersten Teile b, in welchem sich je 27 noch näher zu beschreibende Ventile und Kolben befinden,
2. dem eigentlichen Subbaß c, der die 27 Subbaßzungen enthält, deren tiefste, das Subkontra A1 in Fig. 1 ganz links sichtbar gemacht ist, ~
3. dem Schallkasten d, welcher zur Abrundung des Tones dient und an der Vorderseite (s. Fig. 2) Öffnungen β hat, durch welche die Saugluft zu dem Subbaß Zutritt findet.
Der unterste Teil b enthält einen langen horizontalen, nach oben und den Seiten abgedichteten Kasten f, der durch ein, langes, dünnes Brett g in zwei Stockwerke geteilt ist, die ihrerseits durch vertikale Querwände h und i in je 27 Kammern geteilt sind. In Fig. 1 sind nur je 12 dieser übereinanderliegenden Kammern sichtbar. Die oberen 27 Kammern stehen miteinander durch länglich rechteckige Öffnungen k in den hölzernen Seitenwänden h in Verbindung, doch hat jede dieser Kammern zwei rechteckige Öffnungen I nach der ihr entsprechenden unteren Kammer, von denen jede unten nach dem Gebläseraum m hin offen steht.
In den oberen Kammern befinden sich 27 längliche Ventile n, welche um je zwei in die hölzernen Seitenwände h eingelassene. Stahlstifte 0 drehbar und doppeltwirkend sind.
Beim Niederdrücken der Spieltasten des Harmoniums heben sich die hinteren Enden der entsprechenden Subbaßabstrakten p, und es werden die vertikalen Ventilstangen q, welche mit den Ventilen η durch Querstangen r (Fig. 2) bei s drehbar verbunden sind, gehoben und mit ihrer Hilfe auch die Ventile n, die sich dabei um
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die Schaltstifte ο drehen, mit denen sie durch je zwei Seitenblechstücke t in Verbindung stehen; Jedes Ventil nimmt zwei verschiedene Lagen ein: In der Ruhelage liegt es in seiner ganzen Länge auf dem Brette g auf, dabei mit seiner unteren Fläche die beiden Löcher I nach der entsprechenden unteren Kammer luftdicht abschließend, während es die Löcher k in den Seitenwänden h offen läßt. Dies entspricht
ίο der Lage der meisten Ventile in Fig. i. Beim Niederdrücken der Spieltasten werden jedoch die Ventile η gehoben, wobei sie sich um ο drehen und nun die in der vierten und elften Kammer gezeichnete Lage einnehmen. Hierbei stehen die Löcher I nach den unteren Kammern offen, während die rechteckigen Öffnungen k in den Seitenwänden h durch die andere Dichtungsfläche der Ventile in ihrer ganzen Länge geschlossen werden, und zwar auf der rechten Seite einer jeden Kammer, deren Ventil gehoben ist. ■ . .
In den unteren Kammern befinden sich 27K0I-ben u, welche die länglich rechteckigen Kammern fast luftdicht ausfüllen. Sie sind durch die mit ihnen fest verbundenen vertikalen Führungsstangen ν (Fig. 2) in dem Brette g und der langen Führungsleiste w so gelagert, daß sie stets eine horizontale Lage einnehmen, jedoch vertikal auf und nieder bewegt werden können.
Auch die 27 Ventilstangen q sind durch das Brett g und die schmale Leiste w geführt, müssen aber, da die Ventile höher als die Kolben liegen, durch die letzteren reibungslos hindurchgehen. Die Kolben u können sich, da sie an ihren Seiten kein Dichtungsmaterial besitzen, fast reibungslos zwischen den Seitenwänden i, die aus glattem Metallblech bestehen, auf und nieder bewegen. Diese Blechwände i sind ziemlich dünn, um für die Breite der Kolben bei der Mensur des Subbasses von etwa 28 mm den möglichst größten Raum zu gewinnen. ■ . ,
Die Ventile haben an der linken Seite in der Mitte Ideine rechteckige Ausschnitte, durch welche die Ventil- und Kolbenstangen hindurchgehen, wie aus der unvollständigen Schraffierung der Ventile in Fig. 1 und aus Fig. 2 ersichtlich, so daß sie sich durch die Stangen unbehindert nach rechts (bei ihrer Drehung um 0) bewegen können. Die Drehgelenke s der Ventilstangen q haben eine solche Lage, daß ihre Abweichung nach rechts infolge des um 0 beschriebenen Bogens auf ein Minimum reduziert ist. Die trotzdem mögliche Reibung der Ventil-. stangen q in ihren oberen Führungslöchern des Brettes g ist durch eine ganz geringe Erweiterung dieser Löcher nach rechts vermieden; die so unbedeutend ist, daß der dadurch entstehende Luftverlust nicht in Betracht kommt.
Jeder der 27 Kolben ist durch einen vertikalen, langen sehr dünnen Draht χ mit der dünnen Schnur y verbunden. Letztere, ist über eine Rolle ζ geführt und an dem Ende der zugehörigen Subbaßklappe ax befestigt. Selbstverständlich ist dieser lange dünne Draht χ möglichst luftdicht und reibungslos durch alle Holzteile bis hinauf in den Schaukasten'^ geführt; er geht dabei auch durch die Subbaßklappe ax selbst, doch hat das dazu 'nötige Loch bx in ihr eine längliche Form, so. daß auch bei geöffneter Subbaßklappe kein Anstoßen oder Klemmen des Drahtes stattfinden kann. Durch die-Federn C1 werden die Subbaßklappen ax heruntergedrückt und dadurch mittels der Schnüre y und der Drähte χ die Kolben u für gewöhnlich in ihrer höchsten Lage erhalten. Nur an der linken Seite des unteren Kastens b (Fig. 1) ist eine rechteckige Öffnung Ax, durch welche die Luft zu den Kammern des oberen Kanals im Kasten f Zutritt hat.
Die Wirkungsweise der pneumatischen Kopplung ist nun folgende:
i. Beim Niederdrücken der Tasten, z. B. eines vierstimmigen Akkordes, ■ heben sich die Abstraktenenden p und mit Hilfe der Ventilstangen q auch die entsprechenden Ventile n. In Fig. ι sind beispielsweise zwei Ventile in der vierten und elften oberen Kammer gehoben dargestellt, was dem Intervall einer Quinte zwischen Baß und Tenor entsprechen würde. Aufgabe ist nun, daß der Subbaß 161, der bekanntlich eine Solostimme sein soll, nur im tiefsten angeschlagenen Tone, der Baßstimme, erklingen soll.
Die Luft, welche nur von der linken Seite (Baßseite) her durch die Öffnung Ax zu dem oberen langen Kanal mit den 27 Kammern Zutritt hat, streicht über die Ventile η der ersten drei Kammern durch die rechteckigen Öffnungen k bis in die vierte Kammer. Da hier das erste gehobene Ventil die zwei Öffnungen I nach der vierten unteren Kammer freigemacht hat, dringt sie in dieselbe und treibt deren rechteckigen Kolben u nach unten. Derselbe zieht hierbei mittels des an ihm befestigten langen . Drahtes χ und der über die Rolle ζ geführten Schnur y die vierte Subbaßklappe ax auf, so daß die entsprechende Subbaßzunge :ex ertönen muß. Der dazu nötige Wind nimmt dabei, durch die Löcher e des Schallkastens (Fig. 2) kommend, den durch die Pfeile angedeuteten Weg nach dem luftverdünnten Gebläseraum m.
Das Ventil der vierten Kammer schließt zugleich ihre rechte Öffnung k und damit den oberen Kanal nach rechts ab, so daß die Luft nicht weiter in die übrigen Kammern gelangen kann, also auch nicht in die elfte Kammer. Es kann daher, obgleich deren Ventil gehoben und damit auch der Weg nach dem Kolben der elften unteren Kammer frei ist, dieser nicht nach unten gesaugt werden. Infolgedessen klingt nur der Baß des gespielten Akkordes im i6x-Ton. .
2. Der Baß schreite nun bei dem darauffolgenden Akkorde um eine Quinte aufwärts. Dann schließt zunächst das Ventil der vierten Kammer, indem es beim Loslassen der vorigen tiefsten Taste zurückfällt, die beiden Löcher / nach dem Kolben u der vierten unteren Kammer ab, so daß die Luft auf denselben nicht mehr einwirken kann. Sofort drückt nun die Feder C1 die vierte Subbaßklappe U1 herunter, und die
ίο Zunge hört auf zu tönen. Hierbei wird gleichzeitig durch die über die Rolle ζ geführte Schnur y und den langen Draht χ der vierte Kolben u wieder heraufgezogen. Die über demselben befindliche Luft entweicht hierbei durch den Kolben selbst, teils an den mit keinem Dichtungsmaterial versehenen Rändern desselben, teils durch das Loch in ihm, durch welches die Ventilstange q reibungslos hindurchgeführt ist. Da durch das Herunterfallen des Ventils der vierten Kammer zugleich der obere Kanal bis zur elften Kammer wieder frei geworden ist, so dringt die Luft nun bis in diese, drängt dort den Kolben der unteren elften Kammer herab und bringt dadurch auf dieselbe Weise, wie vorhin beschrieben, die Subbaßzunge der Quinte zum Tönen, und zwar nur diese allein, da von der elften Kammer ab durch ihr Doppelventil η der obere Kanal ja nach rechts luftdicht abgeschlossen ist, also kein weiterer KoI-ben mehr herabgesaugt werden kann.
3. Tritt ferner der Fall ein, daß der Baß um ein beliebiges Intervall nach unten geht, während der vorige Baßton jetzt »streng gebunden« als Tenor liegenbleibt, so schließt das Ventil η des neuen tieferen Baßtones wieder den Windkanal weiter unten luftdicht ab, unterbricht den Luftstrom in demselben, wodurch die Einwirkung der Luft auf den Kolben des Tenors aufgehoben ist, und nun tritt die Feder C1 in Tätigkeit, drückt die Subbaßklappe αΛ (des vorigen Baßtones, der nun zum Tenor geworden) zu, wobei der ΐβ^-Τοη im Tenor selbsttätig ausgeschaltet und sein Kolben u wieder emporgezogen wird.
4. Bewegt sich endlich die Baßstimme in schnellen Figuren oder Läufen, so daß fortwährend die Ventile η in dem oberen Kanal abwechselnd geöffnet und geschlossen werden, so könnte unter Umständen ein wenig Luft weiter nach rechts von ihnen durchgelassen werden. Dieselbe genügt aber nicht, um irgendeinen zweiten Kolben, etwa im Tenor, herunterzutreiben und somit eventuell auch diesen im iö^Ton mit erklingen zu lassen, zumal da die Kolben, wie vorhin erwähnt, nicht ganz dicht sind und solche geringen Luftmengen bequem hindurchlassen würden.
Für den Fall, daß ein für Orgel geschriebenes Stück gespielt wird, worin im Pedal öfter Pausen vorkommen, ist der Subbaß 161 an einen zwischen den beiden gewöhnlichen Kniehebeln des Harmoniums liegenden mittleren Kniehebel angeschlossen, durch welchen derselbe jederzeit leicht und schnell aus- und eingeschaltet werden kann, indem durch Schließen und Öffnen der rechteckigen Öffnung Ax (Fig. 1) mittels einer Klappe, die in der Zeichnung nicht angegeben, der Zutritt der Luft zu dem oberen Kanal unterbrochen bzw. freigemacht wird.
Die Spielart der innerhalb des Subbaßumfanges liegenden Tasten ist nicht schwerer als die eines bisher schon häufig eingebauten Subbasses von 13 Tönen, bei welchem die Abstraktenenden f durch lange vertikale Stecher, die Subbaßklappen ax direkt heben, während bei der vorliegenden Kopplung von den Abstraktenenden ft durch die mit Nachstellern f± versehenen Ventilstangen q nur die vorher beschriebenen Doppelventile η gehoben werden, die nicht einmal Federn besitzen, sondern durch ihre eigene Schwere beim Loslassen der Spieltasten herunterfallen, zumal sie durch die Stahlstifte 0, um die sie sich drehen, gehindert werden, sich an den Seitenwänden h festzusaugen. Um für alle Fälle ein präzises Herabfallen der Ventile η zu gewährleisten, könnte man ihre Stangen q noch an den Abstraktenenden φ befestigen.
Die vorliegende pneumatische Kopplung läßt sich auch für Sopransolostimmen (in der Diskanthälfte) anwenden zur Herverhebung der Melodie.
In diesem Falle muß die Luft nur von der rechten Seite (Sopranseite) her zu dem Windkanal (in dem Kasten b) Zutritt bekommen, so daß von den in der Diskanthälfte angegebenen Tönen immer nur der oberste (Sopran) in der betreffenden Solostimme (etwa vox coelestis) erklingen kann.
Hierbei sind natürlich zwei Windkasten b erforderlich, einer für den Subbaß 161 und der zweite (am besten vor dem ersten liegend, da beide ziemlich lang sind) für die betreffenden Solostimmen — es können deren auch mehrere angeordnet sein — im Sopran.
Ist nur ein Manual vorhanden, so liegt die Teilung der beiden Solokopplungen am besten zwischen h und ~ö, der Teilung des Normalharmoniums. Die Abstrakten, welche die Doppelventile η des zweiten Windkastens (für den Sopran) heben, müssen dabei zum größten Teil (kreuzweise) unter den Subbaßabstrakten ft hindurchgeführt werden.
Bei zwei Manualen oder beim Pedalharmonium mit einem Manual ist jedoch der Umfang beider Solostimmen (im Baß und Sopran) unbeschränkt.

Claims (2)

  1. Patent-Ansprüche:
    i. Pneumatische Kopplung für Subbaß 161 an Harmonien ohne Pedal, bei welchen der Subbaß 161 mehr als zwei Oktaven um-
    faßt, dadurch gekennzeichnet, daß unter dem Subbaß Kammern angeordnet sind, welche durch Öffnungen in den Zwischenwänden miteinander in Verbindung stehen, welche ferner der Luft nur van der Baßseite her den Zutritt gestatten und deren jede ein Doppelventil» enthält, das beim Anschlagen der zugehörigen Taste die Seiten- \ öffnung zu der nach dem Diskant hin folgenden Kammer abschließt, dagegen Öff- ; ' nungen im Boden der Kammer freilegt, durch welche die Luft zu einem Kolben Zutritt hat, der durch ein Zugorgari mit der Ventilklappe der betreffenden Zunge ver- : bunden ist.
  2. 2. Pneumatische Kopplung für Sopransolostimmen an Harmonien, dadurch gekennzeichnet, daß unter den Zungenreihen der Solostimmen (der Diskantseite) Kammern angeordnet sind, welche durch Öffnungen in den Zwischenwänden miteinander in Verbindung stehen, welche ferner der Luft nur von der rechten (Sopran-) Seite her den Zutritt gestatten, und deren jede ein Doppelventil enthält, das beim Anschlagen der zugehörigen Taste die Seitenöffnung zu der nach der Baßseite hin folgenden Kammer abschließt, dagegen Öffnungen im Boden der Kammern freilegt, durch welche Luft zu einem Kolben Zutritt hat, der durch ein Zugorgan mit der Ventilklappe des betreffenden Soprantones verbunden ist.
    Hierzu 1 Blatt Zeichnungen.
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