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Pneumatische Spielvorrichtung für Nusikwerke. Bei den Windladen von
pneumatischen Musikwerken kommt es namentlich bei schwachem Spielwind oder beim
Pianissimospiel vor, daß die Membranen nur langsam oder zögernd ansprechen und die
Kegelventile daher entsprechend träge anheben, was verhindert, daß Triller oder
schnell aufeinanderfolgende Töne voll zum Anschlag kommen.
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Diesen Mißstand zu beheben und eine für alle Windstärken gleichmäßige
Arbeitsweise der Spielventile zu erreichen, ist Zweck vorliegender Erfindung. Erfindungsgemäß
wird dies dadurch erreicht, daß die Steuerwindlade nicht mehr wie bisher mit veränderlichem
Spielwind, sondern mit stets konstant bleibendem Saugwind gefüllt ist, und daß die
Wirkung des veränderlichen Spielwindes in den Spielwindladen noch durch einen zusätzlichen,
konstanten Druckwind unterstützt wird, welch letzterer entweder oberhalb der Steuerwindlade,
d. h. der mit dem Skalenblock oder mit einer Klaviatur in Verbindung stehenden Windlade,
oder unterhalb der Spielwindladen, d. h. der spielbalgtragenden
Windladen,
so zugeführt wird, daß sich seine Wirkung in beiden Fällen in einem senkrecht nach
oben gerichteten Druck auf die Membranen zum Betätigen der Spielventile äußert.
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In der Zeichnung sind zwei beispielsweise Ausführungsformen der neuen
Windlade im Querschnitt veranschaulicht.
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Gemäß Abb. i besteht die erste Ausführung aus einer Steuerwindlade
2 und einer in zwei Reihen übereinander angebrachten- Spielwindlade 2' und 2". In
der Steuerwindlade 2 herrscht stets Saugwind mit gleichbleibendem Druck, und oberhalb
der Ventile 9 ist ein durchgehender Kanal 6 angeordnet, in welchem Druckwind herrscht.
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In den Spielwindladen 2', 2" mit den Spielbalgen 17 ist wie gewöhnlich
Saugwind vorhanden, dessen Stärke durch einen Spannungsregler beliebig verändert
werden kann. Die Windlade 2 ist mittels Röhren q. an einen Gleitblock oder an eine
Klaviatur angeschlossen, und ihre Membranen 8 werden durch Ausgleichlöcher 7 leergesaugt,
wodurch ein dichter Abschluß der Windlade gegen den Druckwindkanal 6 gesichert wird.
Durch die Ventile 9 absperrbare Kanäle io führen von der Steuerwindade unter die
Membranen ii der Spielwindladen, auf welchen die Doppelventile 13
aufruhen.
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Wird nun ein Rohr q. geöffnet, so veranlaßt dies eine Entlastung des
Ausgleichloches 7, und die dazugehörige Membrane 8 wird angehoben. Dadurch schließt
das von dieser Membrane betätigte Ventil 9 mit seiner unteren Platte den Saugwindraum
der Windlade 2 ab und stellt gleichzeitig den Anschluß des Kanals io mit dem Druckwindkanal
6 her. Der Druckwind gelangt unter die Membrane ii und unterstützt äußerst nachhaltig
die Wirkung des Saugwindes in dieser Windlade. Die Folge hiervon ist ein schnelles
Lüften der beeinflußten Ventile 13, ganz unabhängig von der Stärke des Saugwindes.
Beim Schließen des Rohres q. wird zunächst die Membrane 8 wieder leergesaugt und
dadurch die Verbindung zwischen dem Druckwindkanal 6 und der Spielwindade abgeschnitten.
Alle zuvor betätigten Organe kehren wieder in ihre ursprüngliche Lage zurück.
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Gemäß Abb. 2 befindet sich der Druckwindkanal 6 unterhalb der Membranen
ix in den Spielwindladen während de Steuerwindlade wieder mit Saugwind von konstanter
Stärke gefüllt ist. Der von der Steuerwindade abgezweigte, durch Ventil 9 absperrbare
Umleitungskanal io kann einerends mit der Außenluft in Verbindung gebracht werden,
und anderends mündet derselbe in Balgen 15, welche sich auf den Spielwindladen befinden
und mit Zungen 16 auf die Ventile 13 einwirken.
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Bei verschlossenen Röhren q. werden die Balgen 15 durch die Kanäle
io hindurch von der Steuerwindlade aus mit konstanter Saugluft angesaugt, und ihre
Zungen 16 pressen die Spielventile 13 entgegen dem in den Laden z', 2" herrschenden
Saugwind und dem im Kanal 6 herrschenden Druckwind auf ihren unteren Sitzen fest.
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Ein Öffnen eines Rohres .¢ hingegen hat ein sofortiges Erschlaffen
des. davon abhängigen, nunmehr mit der Atmosphärenluft in Verbindung tretenden Balgen
15 im Gefolge, und kann sich alsdann die vereinigte Wirkung des veränderlichen Saugwindes
oberhalb und des konstanten Druckwindes unterhalb der Membrane in vollem Maße geltend
machen und sich durch ein schnelles Heben der Ventile 13 äußern.
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Schließt sich das Rohr q., so wird die ursprüngliche Lage sämtlicher
in Bewegung gesetzter Organe sofort wieder hergestellt.