DE248685C - - Google Patents
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- H—ELECTRICITY
- H01—ELECTRIC ELEMENTS
- H01H—ELECTRIC SWITCHES; RELAYS; SELECTORS; EMERGENCY PROTECTIVE DEVICES
- H01H67/00—Electrically-operated selector switches
- H01H67/22—Switches without multi-position wipers
- H01H67/26—Co-ordinate-type selector switches not having relays at cross-points but involving mechanical movement, e.g. cross-bar switch, code-bar switch
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Description
KAISERLICHES
PATENTAMT.
PATENTSCHRIFT
■■— M 248685 ~ KLASSE 21 a. GRUPPE
Patentiert im Deutschen Reiche vom 2. April 1910 ab.
Bei Fernsprechanlagen mit selbsttätigem oder halbselbsttätigem Betriebe werden in der
Regel selbsttätige Schaltvorrichtungen benutzt, um die Leitungen der anrufenden Teilnehmer
in Verbindung mit freien, durch die Stromstöße von den Teilnehmerstellen aus einzustellenden
Wahlschaltern (z. B. ersten Gruppenwählern und Leitungswählern) bzw. mit den zu diesen führenden Verbindungsleitungen zu
ίο bringen. Derartige selbsttätige Verbindungseinrichtungen können entweder jedem einzelnen
Teilnehmer zugewiesen werden oder aber es kann, sofern es sich um ein Fernsprechsystem
handelt, bei dem jeweils eine größere Anzahl von Teilnehmern zu einer Gruppe zusammengefaßt
ist, wie dies z. B. beim Strowgersystem und ähnlichen der Fall ist, einer
ganzen Gruppe von Teilnehmern ein gemeinsames Schaltwerk zugewiesen werden.
Die Erfindung bezieht sich auf Verbindungseinrichtungen
der letzterwähnten Art und hat die Ausbildung eines solchen Schaltwerkes zum Gegenstande, durch welche Störungen
möglichst ausgeschlossen werden sollen. Das Schaltwerk gemäß der Erfindung setzt sich
zusammen aus einer Anzahl von verschiebbaren Kontaktschienen, die mit je einer Verbindungsleitung
und gegebenenfalls mit je einem »ersten« Gruppenwähler verbunden sind,
und aus diese Schienen kreuzenden weiteren Schienen, die je mit einer Teilnehmerleitung
in Verbindung stehen. Die Anzahl der an Gruppenwähler angeschlossenen, im folgenden ;
Verbindungsschienen genannten Glieder, entspricht der Zahl der erfahrungsgemäß im
Höchstfalle gleichzeitig sprechenden Zahl der Teilnehmer der Gruppe, für die das Werk
bestimmt ist und beträgt z. B, zehn für eine Gruppe von 100 Teilnehmern.
Gemäß der Erfindung können freie Verbindungsschienen gegen die sie kreuzenden Teilnehmeranschlußschienen
einzeln selbsttätig in eine Stellung verschoben werden, in der sie zur Entgegennahme eines Anrufs bereit sind.
Nur eine derartig verstellte freie Verbindungsschiene befindet sich im Bereich der Teilnehmerschienen,
und die zuerst anrufende Leitung der Gruppe gelangt in Verbindung mit der bereitgestellten Verbindungsschiene. Erfindungsgemäß
besitzt jede Verbindurigsschiene eine der Teilnehmerzahl gleiche Anzahl von
Kontaktsätzen und jede Teilnehmerschiene so viel Kontaktfedersätze, als Verbindungsschienen
vorhanden sind. Die Herstellung einer Verbindung, die durch Anlegung eines Kontaktsatzes
an einen zugehörigen Kontaktfedersatz geschieht, wird in der Weise bewirkt, daß sowohl die Teilnehmerschiene als auch
die bereitgehaltene Verbindungsschiene in ihrer Längsrichtung verschoben werden. Gegenstand
der Erfindung ist ferner eine mechanische Auswahlvorrichtung, mit Hilfe deren bei Herstellung
einer Verbindung eine neue freie Verbindungsschiene in Anrufbereitschaft gebracht
wird. Zur Verhütung von Störungen durch Doppelverbindungen 0. dgl. ist dafür gesorgt,
daß bereits für die Herstellung von Verbindungen in Anspruch genommene Verbindungsschienen nicht in Verbindung mit weiter anrufenden
Teilnehmerleitungen gelangen kön-
nen. Ferner betrifft die Erfindung Vorrichtungen, durch die eine Signalgabe für den
Fall des Besetztseins sämtlicher Leitungen bewirkt wird.
Die Erfindung ist durch eine Ausführungsform in den Fig. ι bis 12 dargestellt. Von
diesen zeigt Fig. 1 das Schaltungsschema der neuen Einrichtung, und zwar im Zustande
einer hergestellten Verbindung (die außer dem »ersten« Gruppen wähl sr dabei benutzten Einrichtungen
wurden als für den Erfindungsgegenstand unwesentlich nicht dargestellt). Fig. 2 und 3 zeigen eine Ansicht der Einrichtung
von oben, wobei in Fig. 2 die Teilnehmeranschlußschienen nicht dargestellt sind.
Fig. 4 ist ein Schnitt nach Linie 4-4 in Fig. 3. Fig. 5 und 6 zeigen eine Teilnehmeranschlußschiene
in Ruhe- bzw. Arbeitsstellung. Fig. 7 und 8 stellen das Triebwerk der Vorrichtung
dar, während Fig. 9 bis 12 in zum Teil schaubildlicher Darstellung das an der Seite des
Antriebswerkes gelegene Ende der Verbindungsschienen darstellen.
Die Leitungen einer Teilnehmergruppe endigen an der für die Gruppe dienenden Verbindungseinrichtung
in parallel nebeneinander angeordneten Schienen t (im folgenden Anschlußschienen
genannt). Jedem Teilnehmer ist eine Schiene t zugeordnet. Die Schienen t kreuzen
eine Anzahl von Schienen v, deren jede das Ende einer zu einem Gruppenwähler führenden
Verbindungsleitung darstellt (Verbindungsschienen). Ihre Anzahl ist gleich derjenigen
der für die Gruppe erfahrungsgemäß erforderliehen ersten Gruppenwähler, in der Regel
gleich 10 Prozent der Teilnehmerzahl. Die Schienen υ bestehen aus je drei voneinander
isolierten Metallstreifen α', b', c' («', b' dienen
als Sprechleitungen, c'. als Prüfleitung), deren jeder eine Anzahl von Kontakt vorsprängen χ
bzw. y bzw. ζ trägt. Für jeden Teilnehmer der Gruppe ist an jeder Schiene ν ein Kontaktsatz
χ, y, ζ vorhanden. Auch die den Teilnehmern zugewiesenen Schienen i bestehen
aus drei voneinander isolierten Metallstreifen, deren jeder mit einer Anzahl von Kontaktfedern
a", b", c", entsprechend der Zahl der Verbindungsschienen ν versehen ist. Zur Herstellung
einer Verbindung eines Teilnehmers mit einer Verbindungsschiene wird ein Satz von Kontaktfedern a", b", c" gegen einen Satz
von Vorsprüngen x, y, ζ angelegt, und zwar geschieht das in der Weise, daß sowohl die
Teilnehmeranschlußschiene als auch die Verbindungsschiene in ihren Längsrichtungen verschoben
werden.
Wenn ein Teilnehmer durch Abheben seines Hörers das Amt anruft, so setzt er in unten
näher erläuterter Weise ein ihm zugewiesenes Anrufrelais AR- unter Strom, das die zugehörige
Schiene t in ihrer Längsrichtung verschiebt und hierbei den Arbeitselektromagneten
AM der Verbindungseinrichtung unter Strom setzt. Dieser Magnet zieht seinen Anker
12 an, wobei er im Augenblick des vollständigen Anzuges seinen Erregerstromkreis in
weiter unten erläuterter Weise unterbricht, so daß der Anker unter Einwirkung einer Feder
in die Ruhelage zurückspringt. Bei der Anzugsbewegung setzt der Anker mittels einer
Schubstange 25 einen Hebel 26 in schwingende Bewegung um eine Achse 27 (Fig. 7 und 8).
Dadurch wird eine Greiferschiene 28, die sich quer über die Enden der sämtlichen Verbindungsschienen
erstreckt, nach rechts (vom Elektromagneten AM weg) bewegt. Dieser Greifer ist dazu bestimmt, auf am Ende der
Verbindungsschienen υ angebrachte, federnde Doppelhaken 29 (Fig. 9) einzuwirken. Die
Haken derjenigen Schienen, die in Benutzung sind, sind nach unten gedrückt, so daß sie
von dem Greifer 28 nicht erfaßt werden können, während von den Haken der freien Schienen, die ebenfalls normal außer Bereich
des Greifers sind, mittels einer durch den Magneten AM bei seinem vorhergehenden Arbeitsgange
in Tätigkeit gesetzten Auswahlvorrichtung ein einzelner (z. B. der an der Schiene v2) hochgedrückt wird, der dann von
dem Greifer erfaßt wird. Bei der Rückwärts- go bewegung des Ankers wird dann die ausgewählte
Schiene zurückgezogen (nach links), wobei ein Sperrhaken 30 (Fig. 8) in die vordere
Einkerbung des Hakens 29 dieser Schiene einfällt, die dann festgehalten wird.
Noch während der Anzugsbewegung des An^
kers 12 hat ein mit dem Arm 26 zugleich in Schwingung gesetzter Arm 31 mittels einer
Stange 32 die ebenfalls als durchlaufende Schiene ausgebildete Sperrklinke 30 angehoben,
so daß eine Verbindungsschiene, z. B. V1 (in
Fig. 2 und 9), die in der geschilderten Weise bei dem vorhergehenden Arbeitsgange der Einrichtung
ausgewählt war, freigegeben wird, worauf sie durch Federkraft nach der Ruhelage zu bewegt wird.
Bevor die Schiene υ ihre Ruhelage erreichen kann, trifft sie bzw. drei ihrer Kontaktvorsprünge
x, y, ζ auf Kontaktfedern a", b", c" der bei dem Anruf durch das Anruf relais des
Teilnehmers in der Längsrichtung verschobenen Anschlußschiene t des .Teilnehmers und
bewirkt durch Mitnahme der letzteren ein Verschieben bzw. Schrägstellen derselben, wobei
einerseits ein genügender Kontaktdruck zwischen den Vorsprüngen x, y, ζ und den damit
in Berührung kommenden Federn a", b", c" der Schiene erzielt und andererseits erreicht
wird, daß die übrigen . Kontaktfedern der Schiene t aus der Bahn anderer Verbindungsschienen
υ gelangen.
Die Schrägstellung (s. Fig. 6) der Teilneh-
merschienen wird ebenfalls von dem schwingenden Arm 26 aus eingeleitet. Dieser wirkt
auf einen um eine Achse 33 drehbaren Winkelhebel 34', 35', der mittels einer Zugstange eine
den Schienen ν parallellaufende und vorzugsweise mitten zwischen ihnen angebrachte
Stange 13 während der Anzugbewegung des Ankers 12 des Magneten nach dem Magneten
zu verschiebt. Diese Stange 13 besitzt an der Kreuzungsstelle jeder Schiene /einen Vorsprung
14, der zum Zusammenarbeiten mit Vorsprüngen 18 (Fig. 4 und 10) an den Teilnehmerschienen
bestimmt ist. Bei der Verschiebung der Stange 13 werden die in der Ruhelage
befindlichen Teilnehmerschienen unbeeinflußt gelassen; der Vorsprung 18 derjenigen Schiene
aber, die durch den Anruf seitlich verschoben worden ist, gelangt in die Bahn des zugehörigen
Vorsprunges 14, und infolgedessen wird die Schiene, die um Stifte 17, 17' (Fig. 4) leicht
schwingen kann, in die aus Fig. 6 erkennbare Schräglage auf den Aritriebsmagneten AM zu
gekippt, wobei wie erwähnt, die Verbindung ihrer Kontaktfedern mit der infolge der Aushebung
des Sperrhakens 30 zurückschnellenden Verbindungsschiene V1 eintritt. Diejenigen
Kontaktfedern a", b", c" der gekippten Schiene, die hierbei nicht durch Vorsprünge x, y, ζ zurückgehalten
wurden, kommen infolge der Schrägstellung gänzlich aus dem Bereich derartiger
Vorsprünge, so daß also eine Doppelverbindung nicht entstehen und die Bewegung der anderen Verbindungsschienen nicht behindert
werden kann. Der von der Stange 13 abgelenkte Vorsprung 18 wird hinter eine
Klinke 19 gedrückt (Fig. 10), die die Schräglage
der Schiene t so lange aufrecht erhält, als das Teilnehmeranrufrelais unter Strom
bleibt und die Teilnehmeranschlußschiene seitlieh verschoben hält. In dem Augenblick, wo
dieses Relais wieder stromlos wird, verschiebt eine Feder 15 (Fig. 4) die Teilnehmerschiene
wieder zur Seite, wobei die Sperrklinke 19 durch einen Einschnitt 18' (Fig. 10) in dem
Vorsprung 18 gleitet, so daß die Schiene t nunmehr wieder die senkrechte Lage (Fig. 5)
annimmt und der bisher besetzt gehaltenen Schiene ν die vollständige Rückkehr in die
Ruhelage gestattet, so daß sie zur neuen Ver-Wendung bereit ist.
Die mechanische Vorrichtung zur Auswahl der nächsten freien Verbindungsschiene besteht
im wesentlichen aus einer vom Anker des Antriebsmagneten aus bei jedem Arbeitsgang
in Drehung versetzten Welle 34, die mit in einer Schraubenlinie angeordneten Vorsprüngen
35 versehen ist. . Wenn während des Ankeranzuges des Magneten AM der Hebel 26
(Fig. 8) nach rechts gedrückt wird, so trifft er auf einen Arm 36 eines frei um die Achse
27 "drehbaren Hebels 37 und drückt dadurch diesen Hebel unter Spannung einer Feder 38
nach unten. An das freie Ende des Hebels 37 ist eine Zahnstange 39 angelenkt, die in
Eingriff mit einem Zahnrade 40 steht, das sie aber bei dieser Bewegungsrichtung nicht beeinflußt.
Auf der Welle des Zahnrades 40 sitzt ein weiteres Zahnrad 41, das auf einen
Trieb 42 der Welle 34 einwirkt.
Das Ende jeder Verbindungsschiene ν ist gabelförmig gestaltet (Fig. 11) und mit einem
hakenartigen Vorsprung 43 versehen; da die Schienen durch Federkraft von dem Magneten
weg in ihre Ruhelage gedrückt werden, so bewirkt dieser Haken 43, daß ein Anschlag 44
gegen die Spannung einer verhältnismäßig schwachen Feder 45 (Fig. 12) nach oben gedruckt
wird. In dem gabelförmigen Ende , der Schiene ist außerdem der bereits erwähnte Haken 29 für den Greifer 28 und für die
Sperrschiene 30 angebracht, den eine Feder gewöhnlich nach unten drückt, so daß er
außerhalb des Bereichs des vom Magneten aus in Tätigkeit gesetzten Greifers 28 liegt.
Wenn nun die in der erwähnten Weise gespannte Feder 38 nach Aufhören der Anzugsbewegung des Ankers 12 von AM die Zahnstange 39 nach oben zu verschieben sucht, so
sucht sie damit gleichzeitig die Welle 34 im Sinne des Pfeiles (Fig. 8) zu verschieben. Die
Welle wird diesem Bestreben so lange nachgeben können, bis einer ihrer Vorsprünge 35
gegen einen der Anschläge 44 trifft. Infolge der Anordnung der Vorsprünge 35 in einer
Schraubenlinie werden bei der Drehung die Schienen ν einzeln nacheinander auf Freisein
mechanisch geprüft. Nur die zu freien Schienen gehörigen Anschläge 44 liegen in der Bahn
der Vorsprünge (Hebedaumen) 35, während an den besetzten Schienen die Haken 43 so weit
aus der Ruhelage entfernt sind, daß der zugehörige Anschlag 44 durch die Feder 45 nach
unten bewegt werden kann. Sobald ein Daumen 35 den Anschlag 44 der nächsten »freien«
Schiene trifft, wird die Welle 34 festgehalten, nachdem der Daumen vorher auf ein Verlängerungsstück
46 des Hakens 29 eingewirkt, und diesen dadurch nach oben in den Bereich des Greifers 28 gedrückt hatte. Kommt der
Greifer beim nächsten Arbeitsgange des Elektromagneten AM zur Wirkung, so wird er die
vorbereitete Schiene erfassen und wird sie beim Abfall des Ankers 12 nach' vorn, d. h.
nach dem Magneten AM zu bewegen und zur Entgegennahme des nächsten Anrufes bereitstellen.
Da dabei der Haken 43 den Anschlag 44 nicht mehr nach oben drückt, wird dieser dem Daumen 35 der Welle 34, den er vorher
festhielt, jetzt den Weg freigeben, und die Feder 38. wird die Welle 34 weiterdrehen, bis
wiederum ein Vorsprung 44 einer in. der Ruhelage befindlichen, also freien Schiene v, einem
anderen Daumen 35 den Weg sperrt. An dieser wird sich bei einem weiteren Anruf der
geschilderte Vorgang wiederholen. Die Übersetzung zwischen den Zahnrädern 40, 41, 42
der Auswahlvorrichtung ist so gewählt, daß die Welle 34 bei einmaligem Arbeiten des Magneten
AM gerade eine volle Umdrehung zurückzulegen imstande ist, was aber natürlich
nur dann eintreten würde, wenn sämtliche
ίο Verbindungsschienen besetzt sind, so daß nicht
bereits vorher ein Anschlag 44 einem der Daumen 35 den Weg sperrt und die Welle 34
stillsetzt.
Wenn ein Teilnehmer T1 durch Abheben
seines Hörers das Amt anruft, so treten folgende Vorgänge ein: Die Schiene V1 soll in
der erläuterten Weise vorbereitend verschoben
. und durch die Klinke 30 in der Bereitschaftsstellung festgehalten sein. Hebt der Teilneh-
mer zwecks Anrufs seinen Hörer ab, so setzt er dadurch sein Anrufrelais AR1 unter Strom.
Der Strom verläuft von der Batterie G (Fig. 1) über AR1, die Ruhekontakte 1, 2 desselben
und den δ-Zweig der Teilnehmerleitung nach Erde. Das ansprechende Relais schaltet sich
in einen lokalen Haltestromkreis über seinen Arbeitskontakt 3, den Ruhekontakt 4 eines
Hilfsrelais R, die Leitung 5, den Kontakt 6 der Anschlußschiene I1 des Teilnehmers T1 und
einen Auslösekontakt 7 nach Erde. Das ansprechende Anrufrelais bringt mittels seines
Ankers 16 (Fig. 4), der auf einen Zapfen 17
der Anschlußschiene einwirkt, eine. Verschiebung derselben unter Spannung einer Feder
15 hervor und setzt durch Schließung seines Kontaktes 8 (Fig. 1) den Antriebsmagneten AM.
der Verbindungseinrichtung unter Strom. Der Erregerstrom für diesen Magneten fließt von
der Batterie G über AM, die Leitungen 9, 10, 11, den Kontakt 8 und den Ruhekontakt 9
des Hilfsrelais R nach Erde. Der ansprechende Arbeitsmagnet AM bewirkt nun die geschilderten
mechanischen Vorgänge. Sein Anker 12 öffnet während der Anzugsbewegung außerdem
den Kontakt 20 über den er eingeschaltet war, nachdem er vorher einen Ersatzstromkreis
durch Schließung eines Streichkontaktes 21 geschlossen hatte. Dieser Kontakt 21 wird
so lange aufrecht erhalten, bis der Magnet seinen Anker vollständig angezogen hat. Im
Augenblick des vollständigen Anzuges wird 21 geöffnet und AM stromlos gemacht, so
daß der Anker zurückfällt. Erst nach vollständigem Zurückfallen schließt er den Kontakt
20 wieder.
Im Augenblick der Verschiebung der Teilnehmerschiene Ji1 hat diese ihre Sprechleitungszweige
über Kontakte 47, 48 an eine Summervorrichtung Su angeschaltet. Dieser Stromkreis
wird jedoch im Moment der Herstellung durch die von den Arbeitsmagneten AM in
der erläuterten Weise mittels der Schiene 13 bewirkte Schrägstellung der Teilnehmerschiene I1
wieder unterbrochen. Gleichzeitig gelangen die drei Leitungen der beim Ansprechen von
AM ausgelösten und zurückschnellenden Verbindungsschiene V1 in Verbindung mit denjenigen
der Teilnehmerschiene I1 und zugleich
werden die Kontakte 47, 48 wieder geöffnet. Das Teilnehmeranrufrelais AR1 wird im Moment
der Verbindung in einen lokalen Stromkreis in Reihe mit dem Hilfsrelais R umgeschaltet,
und zwar verläuft der Strom von der Batterie über AR1, R, die c-Leitung der
Teilnehmerschiene I1, die c-Leitung von V1,
die zum Gruppenwähler führende Prüfleitung C1 und über den geschlossenen Kopfkontakt 49
an dem zugehörigen (in Ruhe befindlichen) Gruppenwähler GPF1 nach Erde. Der Teilnehmer
ist nunmehr mit einem ersten Gruppenwähler verbunden, den er in der üblichen Weise mittels seines Nummernschalters einstellen
kann. Infolge der Öffnung des Kontaktes 9 an dem ansprechenden Hilfsrelais wird eine wiederholte Erregung von AM verhindert,
wenn dessen in die Ruhelage zurückkehrender Anker 12 den Kontakt 20, wie erwähnt,
wiederum schließt. Während der Vorgänge ist gleichzeitig die nächste freie Verbindungsschiene,
z. B. v2, in Anrufsbereitscha.it gelangt, so daß sie für den nächsten Anruf
zur Wirkung kommt.
Wenn der Gruppenwähler GW1 die Ruhelage
verläßt und den Kopfkontakt 49 öffnet, so wird die Erregung von AR1 und R über
einen Kontakt 50 am Gruppenwähler-Auslöserelais bzw. Auslösemagneten aufrecht erhalten.
Durch die Erdung über die Kontakte 49 bzw. 50 wird auch ein Besetztzustand an der zu den Prüfkontakten des Teilnehmers in
den Leitungswählern LW führenden Leitung c0 hergestellt. Die Auslösung der Vorrichtung
bei Gesprächsschluß wird dann dadurch bewirkt , daß das ansprechende Auslöserelais
bzw. der Auslösemagnet des Gruppenwählers den Kontakt 50 öffnet und so die Erde von
der Leitung C1 abtrennt. Bevor die zurückfallende Wählerwelle den Kontakt 49 wieder
geschlossen hat, ist dann die Auslösung durch Stromlosmachen von AR1 und R herbeigeführt no
worden.
Wenn der Anruf eines Teilnehmers infolge Besetztseins sämtlicher Verbindungsschienen ν
nicht erledigt werden kann, so soll dem Teilnehmer ein Signal gegeben werden. Es ist
bereits erwähnt, daß bei der Querverschiebung einer Teilnehmerschiene die Sprechleitungen
derselben über Kontakte 47, 48 an eine Summervorrichtung Su angeschlossen werden. Solange
noch eine Schiene ν durch die Wahl- iao Vorrichtung in Bereitschaftsstellung gebracht
werden kann, d. h. solange noch ein Anruf
sofort Erledigung finden kann, ist eine Querschiene 51 durch einen Haken h an dem dem
Magneten AM abgekehrten Ende dieser Schiene ν erfaßt worden und nach dem Magneten zu
mitgenommen. Solange dies der Fall ist, ist ein Kontakt 52 in der Leitung 10 geschlossen
(Fig. 1) und ein Kontakt 53 geöffnet. Sind aber sämtliche Schienen besetzt, so wird die
Schiene 51 nicht mehr mitgenommen, sondern durch eine Feder veranlaßt, den Kontakt 52
zu öffnen und 53 zu schließen. Wenn jetzt ein Anruf eingeht, so wird der eingangs beschriebene
Stromkreis für den Arbeitsmagneten AM infolge Unterbrechung der Leitung 10
bei 52 nicht zustande kommen können. Es wird infolgedessen auch die Stange 13 nicht
verschoben und die Schiene des anrufender) Teilnehmers nicht gekippt werden. Daraus
folgt aber, daß die Kontakte 47, 48 an dieser Teilnehmerschiene nicht geöffnet werden. Dann
fließt ein Strom von der Sekundärwicklung der Summervorrichtung Su über den Kontakt
47, den «-Zweig der Teilnehmerleitung, den Teilnehmerhörer, den δ-Zweig der Teilnehmerleitung,
den Kontakt 48 und zwei Relais 54,55 zu dem Summer zurück. Beachtet der Teilnehmer
zunächst das Summerzeichen nicht (etwa weil er seinen Hörer noch nicht an das Ohr genommen hat), so erdet er dadurch bekanntlich
wiederholt den α-Zweig und darauf einmal den δ-Zweig der Leitung. Dadurch
kommt das Relais 55 wiederholt und das Relais 54 einmal zum Ansprechen, ohne daß
dadurch weitere Vorgänge ausgelöst werden.
Sobald der Teilnehmer jedoch das Summerzeichen hört und den Hörer anhängt, so erdet
er zugleich beide Leitungszweige. Dann sprechen die Relais 54 und 55 zugleich an und
setzen dadurch ein Relais 56 unter Strom.
Dieses Relais 56 öffnet den Kontakt 7 und macht dadurch das bisher (wie oben beschrieben)
in einem lokalen Stromkreis von Erde über 7, 6, 4, 3, AR, zur Batterie G erregt
gehaltene Anrufrelais stromlos, so daß die Teilnehmcrschiene wieder in die Ruhelage
zurückkehrt.
Wenn in einem Augenblick sämtliche Verbindungsleitungen
besetzt waren und die eine oder die andere derselben frei wird, so wird ein zunächst anrufender Teilnehmer nicht ohne
weiteres Anschluß finden können, wenn keine Schiene ν in Bereitschaftsstellung gebracht
ist. Es ist deshalb eine Einrichtung vorgesehen, durch die in solchem Falle eine freiwerdende
Schiene sich selbst in Bereitschaftsstellung zurückbringt. Fällt nämlich ein Gruppenwähler in solchem Falle zurück, so
bewirkt er einen Stromfluß von Erde über den Kopfkontakt 57, die Leitung 58, den
Kontakt 53 (der nach dem Vorhergesagten geschlossen ist, wenn keine Schiene in Bereitschaftsstellung
ist), die Leitung 10, den Kontakt 20, die Leitung 9, AM, zur Batterie G.
Dadurch werden die bereits erwähnten Schaltvorgänge von neuem wieder ausgelöst und die
freigewordene Verbindungsschiene in die Bereitschaftsstellung gebracht. Ist dagegen noch
keine Schiene frei geworden, so ist auch kein Kontakt 57 geschlossen, also bleibt AM unerregt.
Claims (10)
1. Verbindungseinrichtung für Fernsprechanlagen mit selbsttätigem oder halbselbsttätigem Betriebe, welche einer Gruppe
von Teilnehmern gemeinsam ist und eine zu einem freien Wahlschalter (1. Gruppenwähler)
führende Verbindungsleitung mit einer anrufenden Teilnehmerstelle der Teilnehmergruppe selbsttätig verbindet,
dadurch gekennzeichnet, daß die Verbindungsleitungen in längs verschiebbaren, mit
besonderen Kontakten für jede Teilnehmerleitung der Gruppe versehenen Kontaktschienen
(Verbindungsschienen v) endigen, die gegen sie kreuzende und mit besonderen
Kontakten für jede Verbindungsschiene versehene Teilnehmeranschlußschienen (t)
einzeln selbsttätig derart verstellt werden, daß von den freien Verbindungsschienen
jeweils nur eine sich im Bereich der Teilnehmeranschlußschienen befindet, welche
mit der infolge eines Anrufs aus der Ruhelage gebrachten Anschlußschiene (t) der zuerst
anrufenden Leitung der Gruppe in Verbindung gelangt und dabei so bewegt wird, daß die übrigen Teilnehmerschienen nicht
mehr damit in Verbindung treten können.
2. Einrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die Verbindung 100'
einer anrufenden Teilnehmerleitung mit der zur Entgegennahme eines Anrufes bereitgestellten
Verbindungsschiene (v) durch eine Querverschiebung der Teilnehmeranschlußschiene
(t) gegen die Verbindungsschiene erfolgt.
3. Einrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß eine gemeinsame
Antriebsvorrichtung (AM) bei einem Anruf eine durch Längsverschiebung in Anrufsbereitschaft
gebrachte und in dieser Stellung festgehaltene Verbindungsschiene auslöst, so daß sie in Kontakt mit der
querverschobenen Schiene (t) einer anrufenden Teilnehmerleitung (T1) gelangt,
während die gemeinsame Antriebsvorrichtung (AM) gleichzeitig die nächste freie
Verbindungsschiene (v) in Anrufsbereitschaft für neue Anrufe vorschiebt.
4. Einrichtung nach Anspruch 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, daß bei einem
Anruf in Tätigkeit tretende Elektromagnete
(AR und AM) einen Kontaktfedersatz (a", b", c") der Anschlußschiene (t) einer
anrufenden Leitung durch die Verschiebuug quer zu den Verbindungsschienen (v) und
die darauf folgende Verstellung der Verbindungsschienen (v) in ihrer Längsrichtung
an die Kontakte (x, y, z) der letzteren anlegen und zugleich die übrigen Kontaktfedersätze
der Teilnehmerschiene (t) aus ίο dem Bewegungsbereich der Kontakte der
übrigen Verbindungsschienen bringen.
5. Einrichtung nach Anspruch 1 und 4, dadurch gekennzeichnet, daß nach der
Querverschiebung der Anschlußschiene (t) einer anrufenden Teilnehmerleitung durch
Erregung eines der Leitung zugehörigen Elektromagneten (AR) die Schaltkontaktfedern
,(a", b", c") derselben in den Bereich
einer für sämtliche Teilnehmer der Gruppe gemeinsamen und bei Herstellung jeder Verbindung mechanisch oder elektromagnetisch
angetriebenen Stange. (13) gebracht werden, welche die Federn (a", b", c"),
soweit sie nicht von der dabei ausgelösten, zur Herstellung der Verbindung benutzten
Verbindungsschiene zurückgehalten werden, in der Längsrichtung der Verbindungsschiene ablenkt, in welcher Stellung sie
bis zur Rückstellung der Querverschiebung der Anschlußschiene (t) beim Stromloswerden
des der Leitung zugehörigen Elektromagneten gesperrt gehalten werden.
6. Einrichtung nach Anspruch 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, daß eine mechanische
Auswahlvorrichtung (34 bis 42) jeweils die Verschiebung einer freien Verbindungsschiene
in Anrufsbereitschaft in der Weise bewirkt, daß sie mittels nacheinander zur Wirkung kommender Hebedaumen
(35) die erste der freien Verbindungsschienen mit der Antriebsvorrichtung (AM) kuppelt und dabei angehalten wird,
während zu einer Verbindung benutzte Verbindungsschienen infolge ihrer Kupplung mit den Schaltfedern einer Teilnehmeranschlußschiene
(t) von der Anfangslage derart abweichende Stellungen annehmen, daß sie nicht mit der Antriebsvorrichtung
gekuppelt werden können und ein Weiterschreiten der Auswahlvorrichtung zur nächsten freien Schiene ermöglichen.
7. Einrichtung nach Anspruch 1 und 6, dadurch gekennzeichnet, daß der gemeinsame
Antriebselektromagnet (AM) der Verbindungsschienen (v) bei jedem Arbeitsgange
einen Greifer (28) derart bewegt, daß er einen Mitnehmerhaken (29) einer der Verbindungsschienen (v) erfaßt, der
durch die gleichfalls durch den Elektromagneten (AM) aufgezogene Auswahlvorrichtung
(34 bis 42) in den Bereich des Greifers bewegt ist.
8. Einrichtung nach Anspruch 1, da-
. durch gekennzeichnet, daß eine zur Einschaltung eines Besetztsignales bzw. zur
Ein- und Abschaltung der gemeinsamen Antriebsvorrichtung (AM) der Verbindungsschienen (v) beim Besetztsein sämtlicher
Verbindungsschienen einer Teilnehmergruppe dienende Umschaltevorrichtung (51,
52, 53) in derartige mechanische Abhängigkeit (Schiene 51, Haken h) von den
Verbindungsschienen (v) gebracht ist, daß sie nicht in Tätigkeit treten kann, solange
eine der Schienen sich in der vorgeschobenen Lage (Anrufsbereitschaft) befindet.
9. Einrichtung nach Anspruch 1 und 8, bei welcher der beim Vorliegen eines Anrufes
die Verstellung einer Teilnehmeranschlußschiene bewirkende Elektromagnet in einen lokalen Haltestromkreis eingeschaltet
wird und die Aufhebung der Verbindung der Teilnehmerleitung mit der Verbindungsschiene durch Rückauslösung
von dem an diese Schiene angeschlossenen Gruppenwähler erfolgt, dadurch gekennzeichnet,
daß über Kontakte (47, 48) beim Besetztsein sämtlicher Schienen (v) an die
anrufende Teilnehmerleitung gleichzeitig mit der Anschaltung des Besetztsignales (Su)
ein Relaissatz (54, 55, 56) angeschaltet wird, welcher beim Anhängen des Hörers an der Teilnehmerstelle den lokalen Haltestromkreis
für den Magneten (AR) öffnet.
10. Einrichtung nach Anspruch 1, dadurch
gekennzeichnet, daß durch einen Kontakt (53), der geschlossen ist, wenn sich keine Verbindungsschiene (v) in Anrufsbereitschaft
befindet, und einen Kontakt (Kopfkontakt 57), der an einen in die Ruhelage zurückkehrenden Gruppenwähler
des zur Verbindungseinrichtung gehörigen Wählersatzes geschlossen wird, ein Hilfserregungsstromkreis für den gemeinsamen
Antriebselektromagneten (AM) der Verbindungsschienen (υ) hergestellt
wird, zum Zwecke, z. B. bei Freiwerden von Wählern nach zeitweiligem Besetztsein
sämtlicher Verbindungseinrichtungen eine selbsttätige Verschiebung der ersten
der zugleich mit den Wählern freigewordenen Verbindungsschienen (v) in Anrufsbereitschaft herbeizuführen.
Hierzu 3 Blatt Zeichnungen.
Publications (1)
Publication Number | Publication Date |
---|---|
DE248685C true DE248685C (de) |
Family
ID=507369
Family Applications (1)
Application Number | Title | Priority Date | Filing Date |
---|---|---|---|
DENDAT248685D Active DE248685C (de) |
Country Status (1)
Country | Link |
---|---|
DE (1) | DE248685C (de) |
Cited By (1)
Publication number | Priority date | Publication date | Assignee | Title |
---|---|---|---|---|
DE878675C (de) * | 1953-04-23 | Mix & Genest Ag | Fernsprech-Nebenstellenanlage |
-
0
- DE DENDAT248685D patent/DE248685C/de active Active
Cited By (1)
Publication number | Priority date | Publication date | Assignee | Title |
---|---|---|---|---|
DE878675C (de) * | 1953-04-23 | Mix & Genest Ag | Fernsprech-Nebenstellenanlage |
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